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ID1717307200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/173 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 I n h a l t : Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Nadine Schön (St. Wendel), Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeord- neten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Claudia Bögel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Wachs- tumspotenziale der Digitalen Wirtschaft weiter ausschöpfen – Innovationsstandort Deutschland stärken (Drucksache 17/9159) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Jasper (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU-Datenschutzreform unterstützen (Drucksache 17/9166) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Völlige Unabhängigkeit für den Bun- desdatenschutzbeauftragten (Drucksache 17/6345) . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Konstantin von Notz, Nicole Maisch, Tabea Rößner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grundrechte schützen – Da- tenschutz und Verbraucherschutz in so- zialen Netzwerken stärken (Drucksachen 17/8161, 17/9198) . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Uwe Hahn, Staatsminister (Hessen) . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . 20471 A 20471 B 20471 B 20473 D 20475 D 20476 B 20476 D 20478 C 20479 C 20480 D 20482 A 20483 C 20485 C 20486 D 20488 A 20489 B 20490 A 20491 C 20493 C 20493 C 20493 D 20493 D 20495 D 20497 C 20500 A 20501 A 20501 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Umsetzung von Basel III: Finanzmärkte stabilisieren – Realwirtschaft stärken – Kommunal- finanzierung sichern (Drucksache 17/9167) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehung von Kindern würdigen – Alleinerziehende gebührend unterstützen (Drucksache 17/8793) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20503 C 20504 B 20506 A 20506 C 20507 C 20508 D 20511 A 20511 D 20512 C 20514 A 20514 B 20515 B 20515 C 20517 C 20518 B 20519 D 20521 A 20522 D 20524 A 20524 A 20525 C 20526 D 20528 B 20529 C 20530 B 20531 D 20533 A 20534 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20471 (A) (C) (D)(B) 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20533 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 30.03.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 30.03.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 30.03.2012 Brase, Willi SPD 30.03.2012 Dr. Brauksiepe, Ralf CDU/CSU 30.03.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 30.03.2012 Buschmann, Marco FDP 30.03.2012 Dörmann, Martin SPD 30.03.2012 Ernst, Klaus DIE LINKE 30.03.2012 Ernstberger, Petra SPD 30.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2012 Gerdes, Michael SPD 30.03.2012 Götz, Peter CDU/CSU 30.03.2012*** Groth, Annette DIE LINKE 30.03.2012* Günther (Plauen), Joachim FDP 30.03.2012 Haßelmann, Britta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Humme, Christel SPD 30.03.2012 Kaczmarek, Oliver SPD 30.03.2012 Kauder, Volker CDU/CSU 30.03.2012 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kossendey, Thomas CDU/CSU 30.03.2012 Kramme, Anette SPD 30.03.2012 Kressl, Nicolette SPD 30.03.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kunert, Katrin DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 30.03.2012** Meierhofer, Horst FDP 30.03.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 30.03.2012 Dr. h. c. Michelbach, Hans CDU/CSU 30.03.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.03.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 30.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 30.03.2012 Nink, Manfred SPD 30.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 30.03.2012 Ortel, Holger SPD 30.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 30.03.2012 Pieper, Cornelia FDP 30.03.2012 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2012 Schäfer (Saalstadt), Anita CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 30.03.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 30.03.2012 Schnurr, Christoph FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 20534 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO *** für die Teilnahme an der 126. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen gemäß § 14b des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/8525, 17/8833 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.5 Ratsdokument 15206/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.22 Ratsdokument 18755/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.3 Ratsdokument 5165/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.114 Ratsdokument 13879/09 Drucksache 17/720 Nr. A.17 Ratsdokument 5107/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.43 Ratsdokument 7386/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.21 Ratsdokument 14954/10 Drucksache 17/5575 Nr. A.4 Ratsdokument 7897/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.52 Ratsdokument 8261/11 Drucksache 17/6568 Nr. A.7 Ratsdokument 11666/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.43 Ratsdokument 14864/11 Schwartze, Stefan SPD 30.03.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 30.03.2012 Simmling, Werner FDP 30.03.2012 Strässer, Christoph SPD 30.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 30.03.2012 Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Wicklein, Andrea SPD 30.03.2012 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 30.03.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 173. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 31 Wachstumspotenziale der Digitalen Wirtschaft TOP 32 Datenschutz und Verbraucherschutz TOP 34 Umsetzung von Basel III TOP 35 Unterstützung Alleinerziehender Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michael Grosse-Brömer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ja, ich glaube, da sind wir einer Auffassung. Ich bin

    der Meinung, dass gerade bei den sozialen Netzwerken
    Sensibilität wesentlich mehr angezeigt ist als bei der
    Vorratsdatenspeicherung und bei allem anderen, was hier

    mit Kampfbegriffen bezeichnet wird, wo dem Staat ein
    Aufspürinteresse grundsätzlicher Art unterstellt wird.
    Man denkt: Wir kaufen einen Computer, und da ist im-
    mer ein kleiner Bundesinnenminister drin, der dann
    gleich alles nach Berlin weiterschickt.


    (Heiterkeit der Abg. Gisela Piltz [FDP] – Gerold Reichenbach [SPD]: So langsame Computer gibt es nicht mehr!)


    Das ist der wahre Unsinn. Deswegen gebe ich Ihnen
    recht. Ich glaube, in den sozialen Netzwerken ist die Ge-
    fahr des Datenmissbrauchs für jeden einzelnen Bürger
    und für jede einzelne Bürgerin wesentlich größer als bei
    den Themen, über die wir hier sonst diskutieren. Deswe-
    gen bin ich mit Ihnen der Auffassung: Wir müssen da-
    rüber nachdenken – dazu komme ich gleich noch –, wie
    wir Wege finden, möglichst auch grenzüberschreitend,
    um Datenmissbrauch zu verhindern. Ich halte es für völ-
    lig falsch, dass von 15-jährigen oder 16-jährigen Kin-
    dern Profile erstellt werden.


    (Kerstin Tack [SPD]: Das stimmt!)


    Ich glaube, das können wir alle nicht wollen. Da müssen
    wir überlegen, wie man das verhindert; gar keine Frage.


    (Gerold Reichenbach [SPD]: Dann können Sie unserem Vorschlag ja auch zustimmen!)


    – Wir können uns auch gleich persönlich noch ein biss-
    chen unterhalten. Ich möchte jetzt eben die Rede zu
    Ende führen.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mein grundsätzlicher Gedanke geht dahin, dass wir
    mit der freiwilligen Selbstverpflichtung und auch mit der
    Vorstellung vom mündigen Bürger arbeiten müssen. Wir
    müssen die Medienkompetenz des Bürgers stärken, und
    er muss selbst entscheiden, wie er vorgehen will. Deswe-
    gen finde ich den grundsätzlichen Ansatz in dem Antrag
    der Grünen gar nicht falsch. Endlich einmal wird er-
    kannt, dass da vielleicht ein wesentlich größeres Daten-
    schutzproblem besteht als bei den Mindestspeicherungs-
    fristen, über die wir sonst immer diskutieren. Wir haben
    auf Antrag der Grünen und sonstiger Kolleginnen und
    Kollegen auch über die akustische Wohnraumüberwa-
    chung diskutiert.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gott sei Dank!)


    Die hat 2010 viermal stattgefunden. Es ist manchmal
    sinnvoller, wenn man über die Fakten und Probleme re-
    det, die es täglich gibt. Da sind Facebook, Google und
    alles, was damit zusammenhängt, wesentlich gefährli-
    cher als das, was wir sonst diskutieren.

    Ich glaube auch, wir müssen gerade in dieser Hinsicht
    aufpassen. Das diffuse Gefühl des Beobachtetseins, das
    das Bundesverfassungsgericht im Urteil zur Vorratsda-
    tenspeicherung festgestellt hat, das bei den Menschen
    offensichtlich vorhanden ist, erlegt uns vielleicht auf,
    einmal seriös mit dem Thema umzugehen, den Leuten
    keine Angst zu machen, sondern ihnen zu erklären: Der
    Staat kann deine Daten nur bekommen, wenn er den





    Michael Grosse-Brömer


    (A) (C)



    (D)(B)


    starken Verdacht einer Straftat hat, einer Tat, die mit Ter-
    rorismus zusammenhängt. Aber dann muss er es auch
    noch von einem Richter genehmigen lassen. Der Staat ist
    also nicht das Problem. Das Problem sind große, welt-
    weit agierende Unternehmen, die Profile erstellen, weil
    sie sich daraus Vorteile erhoffen. Das können wir nicht
    zulassen, jedenfalls dann nicht, wenn die Menschen
    nicht wissen, was mit ihren Daten passiert. Das ist,
    glaube ich, die große Aufgabe, die wir gemeinsam ha-
    ben. Deswegen bin ich ganz froh darüber, dass die Grü-
    nen fordern – ich glaube, wir alle sollten das tun –, dass
    wir uns mit dem EU-Datenschutzpaket beschäftigen.
    Wir müssen es aktiv mitgestalten und überlegen, wie es
    künftig ausgestaltet sein könnte.

    Ich möchte in diesem Zusammenhang einen Aspekt
    erwähnen, der hier noch gar nicht angesprochen wurde:
    Hierbei ist besondere Sorgfalt geboten, wie auch aus be-
    rufenem Munde zu hören war; denn mit einer Vollhar-
    monisierung des Datenschutzrechtes durch eine europäi-
    sche Verordnung könnte – so jedenfalls die Auffassung
    eines Bundesverfassungsrichters – die Kontrollfunktion
    des Bundesverfassungsgerichts beim Datenschutz ausge-
    schaltet werden. Darüber müssen wir reden. Damit
    könnte die Rechtsprechung zum Datenschutz nach
    30 Jahren Geschichte werden. Da diese Verordnung wie
    ein europaweites Gesetz wirkt, müssen wir schon überle-
    gen, wie wir in Deutschland, wo das Datenschutzniveau
    hoch ist, mit einer solchen Verordnung umgehen wür-
    den. Darauf hat Johannes Masing, Richter am Bundes-
    verfassungsgericht, Anfang Januar in der Süddeutschen
    Zeitung hingewiesen. Er hat sogar davor gewarnt, dass
    die Grundrechte dann nicht mehr anwendbar seien und
    Einbußen beim Grundrechtsschutz entstehen könnten.
    Seinen Worten nach – ich zitiere –

    erweisen sich die scheinbar rechtstechnisch daher-
    kommenden Regulierungsvorschläge der Europäi-
    schen Kommission zum Datenschutz als hochpoli-
    tisch. Ihrer Wirkung nach haben sie das Potenzial
    einer tiefgreifenden Verfassungsänderung – und
    müssen als solche diskutiert werden.

    Das ist auch für uns eine besondere Herausforderung.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


    Es ist nicht so, dass alles nur glorreich abzuwickeln wäre –
    Hauptsache, wir haben ein bisschen grenzüberschreiten-
    den Datenschutz. Wir haben da noch einiges zu tun.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Darüber haben wir noch intensiv zu diskutieren. Das
    Verfahren in Brüssel läuft gerade erst an. Ich habe heute
    Vormittag noch mit einem Kollegen in Brüssel telefo-
    niert. Ich glaube, es gab bislang eine vierjährige Vor-
    arbeit in Kooperationsrunden, und jetzt rechnet man
    noch mit anderthalb Jahren Arbeit an diesem Thema.
    Deswegen haben wir als Bundestag noch ausreichend
    Möglichkeiten, uns einzubringen.

    In Ihrem Antrag zum Bundesdatenschutzbeauftrag-
    ten habe ich nicht so richtig verstanden, warum er nicht
    unabhängig handeln können soll.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Darüber können wir nachher noch mal reden!)


    Nach § 22 Abs. 4 Bundesdatenschutzgesetz ist er in der
    Ausübung seines Amtes unabhängig und nur dem Gesetz
    unterworfen. Freie Stellen können nur im Einvernehmen
    mit ihm besetzt werden.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber er kann nicht selber besetzen!)


    – Ja, das muss er vielleicht auch nicht, wenn er grund-
    sätzlich auf das Personal zugreifen und selbst entschei-
    den kann, ob es ihm passt oder nicht. Das ist doch kein
    Zeichen fehlender Unabhängigkeit.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja, wenn wir das bei Ihnen im Büro auch so handhaben können!)


    – Es ehrt mich ja, dass Sie mich mit dem Bundesdaten-
    schutzbeauftragten vergleichen, aber meine Aufgaben
    sind glücklicherweise, insbesondere in meinem Büro,
    andere.

    Das von Ihnen zitierte Urteil des EuGH ist jedenfalls
    nicht passend; denn es bezieht sich nur auf die Länder.
    Es gibt nach meiner Kenntnis jetzt ein Verfahren gegen
    Österreich; vielleicht sollte man das abwarten, damit
    man konkrete Informationen hat. Es sollten nicht vor-
    schnell irgendwelche Forderungen aufgestellt werden.

    Jedenfalls können wir als Parlamentarier im Deut-
    schen Bundestag doch erst einmal froh und glücklich
    sein, dass eine so kluge Frau wie die Kommissarin
    Reding am 21. März 2012 gesagt hat:

    Ihr habt bislang den stärksten Datenschutz in
    Europa, und das Bundesdatenschutzgesetz hat mich
    bei meiner Arbeit inspiriert.

    Da muss man doch einmal sagen: Herzlichen Glück-
    wunsch, Bundesregierung! Alles habt ihr auch nicht
    falsch gemacht.


    (Lachen der Abg. Kerstin Tack [SPD] – Gerold Reichenbach [SPD]: Das hat der Staatssekretär auch nicht verstanden!)


    Manches scheint doch ganz gut zu sein. Aber natürlich
    ist es Aufgabe der Opposition, Fehler zu suchen; das
    nehmen wir Ihnen auch gar nicht übel.

    Ich will zum Schluss noch sagen: Wie immer hat die
    EU auch ein paar ganz tolle Ideen, zum Beispiel zu Ver-
    bandsklagerechten. Das findet meine Fraktion nicht so
    toll. Es soll derjenige klagen, der in seinen Rechten be-
    einträchtigt ist.

    Wir werden also eine spannende Debatte zu spannen-
    den Themen führen. Aus unserer Sicht müssen dabei im-
    mer die Selbstverantwortung und auch das Selbstbe-
    wusstsein der Menschen sowie deren Bereitschaft, sich
    mit dem Thema auseinanderzusetzen, um künftig medial





    Michael Grosse-Brömer


    (A) (C)



    (D)(B)


    sensibler zu sein, berücksichtigt werden. Ich glaube, das
    ist unser aller Verpflichtung. Das geht in diesem Fall
    auch einmal ohne Gesetz. Wir haben also noch viel zu
    diskutieren; und das werden wir auch tun. Es wird span-
    nend werden.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Kollege Grosse-Brömer. – Jetzt spricht

für die Fraktion der Sozialdemokraten unsere Kollegin
Kerstin Tack. Bitte schön, Frau Kollegin Kerstin Tack.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kerstin Tack


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    glaube, wenn wir uns über die europäische Verordnung
    unterhalten, merken wir an vielen Stellen, dass wir Ge-
    meinsamkeiten haben, über die es sich zu reden lohnt.
    Wir merken aber auch, dass wir die Verbraucherinnen
    und Verbraucher einbeziehen müssen, wenn es um die
    Frage geht: „Wo und warum sehen wir Regelungs- und
    Handlungsbedarf?“, wenn es darum geht, Verbraucherin-
    nen und Verbraucher im Netz zu schützen und den
    Datenschutz hier so ernst zu nehmen wie außerhalb der
    digitalen Welt. Deshalb diskutieren wir über die Netz-
    politik.

    Das Internet ist eine der größten Errungenschaften. Es
    ist selbstverständlich, dass wir Internet haben. Wir alle
    nutzen es regelmäßig. Insbesondere der weltweite Aus-
    tausch stellt sich ganz anders dar. Aber – auch das ist
    klar – wer sich im Netz bewegt, ist auf der einen Seite
    Verbraucher, auf der anderen Seite aber auch Anbieter;
    denn er konsumiert auf der einen Seite, aber er handelt
    auf der anderen Seite, nämlich mit seinen persönlichen
    Daten. Das Zahlungsmittel im Internet, in der digitalen
    Welt messen wir nicht in Euro, sondern in der Eingabe
    der persönlichen Daten. Die Erkenntnis, dass dies nicht
    kostenlos ist, dass ich mit meinen persönlichen Daten,
    die ich eingebe, zahle, weil andere ein wirtschaftliches
    Interesse daran haben und Vorteile daraus ziehen, muss
    reifen. Wir müssen uns klarmachen, warum wir Daten-
    schutz im Internet brauchen, der sich am Datenschutz
    außerhalb der digitalen Welt misst. Ich mache an drei
    Beispielen deutlich, was das bedeuten kann.

    Ich fange an mit Paul. Paul ist erst 13 Jahre alt. Er ist,
    wie viele seiner Freunde und Mitschüler, in sozialen
    Netzwerken. Seine Eltern nehmen das zur Kenntnis und
    unterstützen das auch ein Stück weit. Er gibt ganz selbst-
    verständlich seine Daten, seinen Namen, seine Adresse
    und auch sein Geburtsdatum ein. Er chattet mit Freun-
    den. Er lädt Bilder hoch. Er gibt im Netz Kommentare
    ab. Das alles macht er ganz selbstverständlich, ohne dass
    irgendjemand daran interessiert ist. Wenn er seine Bilder
    hochlädt, so lädt er auch Bilder hoch, von denen man sa-
    gen würde: Na ja, ob das die Bilder sind, die uns alle in-
    teressieren? – Es sind zum Beispiel Fotos, auf denen ge-
    rauft wird. Diese Fotos, auf denen er im Netz nicht
    immer nur positiv dargestellt wird, können ihm an ande-
    rer Stelle aber wieder begegnen. Wenn sich unser Paul
    mit 16 Jahren zum Beispiel als Einzelhandelskaufmann

    bewirbt, könnte ein potenzieller Arbeitgeber sagen:
    „Dich halten wir für charakterlich nicht geeignet“, weil
    er sich im Netz über Paul informiert hat. An dieser Stelle
    merken wir, dass es möglich sein muss, einmal ins Inter-
    net Gestelltes wieder löschen zu können. Würde Paul in
    der nicht digitalen Welt seine Fotos seinen Freunden zur
    Kenntnis geben und sie in der Schule oder woanders auf-
    hängen, könnte er sie wieder abhängen. Das muss auch
    im Internet möglich sein. Hier zeigt sich, dass es auf eu-
    ropäischer Ebene Handlungsbedarf gibt.

    Paul ist 13 Jahre alt und nicht geschäftsfähig.