Rede:
ID1717304600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 167
    1. die: 10
    2. und: 10
    3. der: 8
    4. –: 7
    5. den: 5
    6. zu: 5
    7. Ich: 4
    8. wir: 4
    9. bitte: 4
    10. Es: 3
    11. nicht: 3
    12. ich: 3
    13. mit: 3
    14. Abstimmung: 2
    15. Antrag: 2
    16. Wer: 2
    17. stimmt: 2
    18. aber: 2
    19. einen: 2
    20. ist: 2
    21. es: 2
    22. Das: 2
    23. Sie: 2
    24. Kollegen: 2
    25. Kolleginnen: 2
    26. Kollegen,: 2
    27. Saal: 2
    28. verlassen: 2
    29. damit: 2
    30. beginnen: 2
    31. das: 2
    32. Ergebnis: 2
    33. schließe: 1
    34. Aussprache.Wir: 1
    35. kommen: 1
    36. zur: 1
    37. über: 1
    38. derFraktionen: 1
    39. CDU/CSU: 1
    40. FDP: 1
    41. auf: 1
    42. Drucksache: 1
    43. 17/9159mit: 1
    44. dem: 1
    45. Titel: 1
    46. „Wachstumspotenziale: 1
    47. Digitalen: 1
    48. Wirt-schaft: 1
    49. weiter: 1
    50. ausschöpfen: 1
    51. InnovationsstandortDeutschland: 1
    52. stärken“.: 1
    53. für: 1
    54. diesen: 1
    55. Antrag?: 1
    56. –Wer: 1
    57. dagegen?: 1
    58. –\n: 1
    59. enthält: 1
    60. sich?\n: 1
    61. bin: 1
    62. Meinung,: 1
    63. Mehrheit: 1
    64. war: 1
    65. dafür,: 1
    66. wirsind: 1
    67. hier: 1
    68. unterschiedlicher: 1
    69. Meinung.\n: 1
    70. Wenn: 1
    71. eine: 1
    72. Fraktion: 1
    73. Beschlussfähigkeit: 1
    74. feststellenlassen: 1
    75. will,: 1
    76. müssen: 1
    77. Hammelsprung: 1
    78. vorneh-men.\n: 1
    79. so: 1
    80. ändern.: 1
    81. So: 1
    82. sieht: 1
    83. Ge-schäftsordnung: 1
    84. vor.: 1
    85. macht: 1
    86. viel: 1
    87. Freude,: 1
    88. Siemüssen: 1
    89. selbst: 1
    90. verantworten.Ich: 1
    91. Sie,: 1
    92. Plenarsaal: 1
    93. verlassen.: 1
    94. Dannschließen: 1
    95. Türen,: 1
    96. klingeln: 1
    97. trommeln,damit: 1
    98. kommen.Liebe: 1
    99. nocheinmal,: 1
    100. Türen: 1
    101. schlie-ßen,: 1
    102. Auszählung: 1
    103. dieseso: 1
    104. zügig: 1
    105. wie: 1
    106. möglich: 1
    107. durchführen: 1
    108. können.Wir: 1
    109. Abstimmung.Darf: 1
    110. um: 1
    111. ein: 1
    112. Signal: 1
    113. von: 1
    114. Schriftführern: 1
    115. bitten?: 1
    116. –Ja,: 1
    117. dann: 1
    118. schließen: 1
    119. Türen.: 1
    120. Kann: 1
    121. mir: 1
    122. einer: 1
    123. derSchriftführer: 1
    124. mitteilen?: 1
    125. Liebe: 1
    126. Kol-leginnen: 1
    127. darum,: 1
    128. Platz: 1
    129. neh-men.: 1
    130. möchte: 1
    131. Ihnen: 1
    132. Zählung: 1
    133. be-kannt: 1
    134. geben.: 1
    135. haben: 1
    136. insgesamt: 1
    137. 334: 1
    138. undKollegen: 1
    139. an: 1
    140. teilgenommen.\n: 1
    141. heißt,: 1
    142. Sitzung: 1
    143. geht: 1
    144. jetzt: 1
    145. weiter.: 1
    146. haben198: 1
    147. Abgeordnete: 1
    148. Ja: 1
    149. gestimmt: 1
    150. 136: 1
    151. Abgeordnetemit: 1
    152. Nein.: 1
    153. Damit: 1
    154. angenommen.\n: 1
    155. warte: 1
    156. Moment,: 1
    157. diejenigen,: 1
    158. andem: 1
    159. nun: 1
    160. folgenden: 1
    161. Tagesordnungspunkt: 1
    162. mitwir-ken: 1
    163. wollen,: 1
    164. können,: 1
    165. übergebe: 1
    166. anden: 1
    167. Oswald.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/173 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 I n h a l t : Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Nadine Schön (St. Wendel), Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeord- neten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Martin Lindner (Berlin), Claudia Bögel, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der FDP: Wachs- tumspotenziale der Digitalen Wirtschaft weiter ausschöpfen – Innovationsstandort Deutschland stärken (Drucksache 17/9159) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Jasper (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: EU-Datenschutzreform unterstützen (Drucksache 17/9166) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Völlige Unabhängigkeit für den Bun- desdatenschutzbeauftragten (Drucksache 17/6345) . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Konstantin von Notz, Nicole Maisch, Tabea Rößner, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grundrechte schützen – Da- tenschutz und Verbraucherschutz in so- zialen Netzwerken stärken (Drucksachen 17/8161, 17/9198) . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Uwe Hahn, Staatsminister (Hessen) . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . 20471 A 20471 B 20471 B 20473 D 20475 D 20476 B 20476 D 20478 C 20479 C 20480 D 20482 A 20483 C 20485 C 20486 D 20488 A 20489 B 20490 A 20491 C 20493 C 20493 C 20493 D 20493 D 20495 D 20497 C 20500 A 20501 A 20501 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Umsetzung von Basel III: Finanzmärkte stabilisieren – Realwirtschaft stärken – Kommunal- finanzierung sichern (Drucksache 17/9167) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehung von Kindern würdigen – Alleinerziehende gebührend unterstützen (Drucksache 17/8793) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20503 C 20504 B 20506 A 20506 C 20507 C 20508 D 20511 A 20511 D 20512 C 20514 A 20514 B 20515 B 20515 C 20517 C 20518 B 20519 D 20521 A 20522 D 20524 A 20524 A 20525 C 20526 D 20528 B 20529 C 20530 B 20531 D 20533 A 20534 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20471 (A) (C) (D)(B) 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 20533 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 30.03.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 30.03.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 30.03.2012 Brase, Willi SPD 30.03.2012 Dr. Brauksiepe, Ralf CDU/CSU 30.03.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 30.03.2012 Buschmann, Marco FDP 30.03.2012 Dörmann, Martin SPD 30.03.2012 Ernst, Klaus DIE LINKE 30.03.2012 Ernstberger, Petra SPD 30.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2012 Gerdes, Michael SPD 30.03.2012 Götz, Peter CDU/CSU 30.03.2012*** Groth, Annette DIE LINKE 30.03.2012* Günther (Plauen), Joachim FDP 30.03.2012 Haßelmann, Britta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Humme, Christel SPD 30.03.2012 Kaczmarek, Oliver SPD 30.03.2012 Kauder, Volker CDU/CSU 30.03.2012 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kossendey, Thomas CDU/CSU 30.03.2012 Kramme, Anette SPD 30.03.2012 Kressl, Nicolette SPD 30.03.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Kunert, Katrin DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 30.03.2012** Meierhofer, Horst FDP 30.03.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 30.03.2012 Dr. h. c. Michelbach, Hans CDU/CSU 30.03.2012 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.03.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 30.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 30.03.2012 Nink, Manfred SPD 30.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 30.03.2012 Ortel, Holger SPD 30.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 30.03.2012 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 30.03.2012 Pieper, Cornelia FDP 30.03.2012 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2012 Schäfer (Saalstadt), Anita CDU/CSU 30.03.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 30.03.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 30.03.2012 Schnurr, Christoph FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 20534 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. März 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO *** für die Teilnahme an der 126. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen gemäß § 14b des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/8525, 17/8833 Nr. 1.3 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.5 Ratsdokument 15206/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.22 Ratsdokument 18755/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.3 Ratsdokument 5165/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.114 Ratsdokument 13879/09 Drucksache 17/720 Nr. A.17 Ratsdokument 5107/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.43 Ratsdokument 7386/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.21 Ratsdokument 14954/10 Drucksache 17/5575 Nr. A.4 Ratsdokument 7897/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.52 Ratsdokument 8261/11 Drucksache 17/6568 Nr. A.7 Ratsdokument 11666/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.43 Ratsdokument 14864/11 Schwartze, Stefan SPD 30.03.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 30.03.2012 Simmling, Werner FDP 30.03.2012 Strässer, Christoph SPD 30.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 30.03.2012 Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Wicklein, Andrea SPD 30.03.2012 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 30.03.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 30.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 173. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 31 Wachstumspotenziale der Digitalen Wirtschaft TOP 32 Datenschutz und Verbraucherschutz TOP 34 Umsetzung von Basel III TOP 35 Unterstützung Alleinerziehender Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Georg Nüßlein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine Damen! Meine Herren! Das

    Thema digitale Wirtschaft ist kein Zukunftsthema. Es ist
    ein Gegenwartsthema, bei dem über die Zukunft unserer
    Wirtschaft und unserer Gesellschaft entschieden wird.

    Auch wenn der Kollege Lämmel recht hat, dass es
    hier um mehr geht als nur die Frage des Breitbandan-
    schlusses, möchte ich mich auf die Debatte einlassen, die
    hier geführt wurde, und möchte vorrangig über dieses
    Thema reden, mich auch auf das beziehen, was wir in
    der TKG-Novelle festgelegt haben, was uns aus meiner
    Sicht ein ganzes Stück voranbringen wird.

    Glauben Sie mir, mir tut es schon leid, dass wir diese
    Novelle erst jetzt in Kraft setzen können, weil die Län-
    der das verzögert haben. Sie haben im Übrigen nicht
    über die Sache verhandelt, sondern über den schnöden
    Mammon. Bei dem, was der Bundesrat beraten hat, ging
    es am Ende nur um das Geld für die Rundfunkanstalten
    und nicht um Inhalte. Das ärgert mich; das sage ich ganz
    offen.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Unabhängig von der Partei!)


    – Es ist keine parteipolitische Kritik, Kollege Heil, son-
    dern ganz einfach der Hinweis darauf, dass es nicht sein
    kann, dass der Bundesrat Dinge, die gut sind, die auch er
    explizit für gut hält, verzögert, weil er meint, man
    könnte an der Stelle noch ein paar Euro herausschlagen.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das letzte Mal hat es nicht funktioniert!)


    Ich möchte noch einmal deutlich machen, was uns die
    TKG-Novelle letztendlich sehr konkret bringen wird.
    Wir haben den abstrakten Begriff der investitionsorien-
    tierten Regulierung das erste Mal in einem Gesetz klar
    definiert, haben damit Planungssicherheit für beteiligte
    Unternehmen, die der Regulierung unterworfen sind, ge-
    schaffen und Risikoteilung verordnet. Wir haben auch
    klargemacht, dass das oberste Regulierungsprinzip in
    Zukunft nicht ein preisbezogener Verbraucherschutz sein
    kann, sondern ein Investitionsanreiz sein muss.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Ich hoffe, dass auch die Regulierungsbehörde das als
    Hinweis darauf versteht, dass sich in diesem Bereich re-
    gulatorisch außerhalb des Gesetzes noch einiges tun
    muss.

    Wir haben einen Beitrag dazu geleistet, dass wir auch
    die ländlichen Räume kostengünstiger erschließen kön-
    nen. Wir erreichen das dadurch, dass wir das Microtren-
    ching ins Gesetz geschrieben haben. So besteht die
    Möglichkeit, ohne riesigen baulichen Aufwand Kabel
    beispielsweise in Bürgersteigen zu verlegen, indem man
    nur einen Schlitz schneidet und das Kabel hineinlegt. Sie
    glauben gar nicht, mit wie vielen Widerständen aus der





    Dr. Georg Nüßlein


    (A) (C)



    (D)(B)


    Baubranche, aber auch aus dem Ministerium man letzt-
    endlich kämpft, wenn man so etwas Vereinfachendes in
    ein Gesetz schreiben will! Trotzdem ist es uns gelungen.

    Wir haben den Zugang zu breitbandrelevanter Infra-
    struktur geregelt und festgelegt, dass insbesondere die
    öffentliche Hand die bei ihr bereits vorhandene Infra-
    struktur zur Verfügung stellen muss. Auch da gab es eine
    ganze Reihe von Bedenkenträgern. Ich möchte mich
    ausdrücklich bei Bundesminister Peter Ramsauer als
    dem zuständigen Minister dafür bedanken, dass er am
    Schluss ein Machtwort gesprochen und gesagt hat: Na-
    türlich muss als Erstes der Bund seine Infrastruktur zur
    Verfügung stellen, um auch die Länder verpflichten zu
    können und um über ein Schiedsverfahren auch Private
    an den Tisch holen und mit ihnen verhandeln zu können.
    Infrastruktur wollen wir ja nicht doppelt aufbauen, son-
    dern volkswirtschaftlich sinnvoll. Auch das wird auf
    diese Art und Weise kostengünstiger gelingen.

    Ich will jetzt gar nichts zu den zahlreichen Regelun-
    gen zum Wegerecht sagen, die jetzt im TKG stehen.
    Auch hier haben wir wieder einen Schritt nach vorn ge-
    macht. Ich würde mir wünschen, dass ein solches Gesetz
    dann auch in entsprechender Weise gewürdigt wird.

    Natürlich ist das noch nicht alles. Ich spreche hier nie-
    manden an, aber jeder muss sich überlegen, ob er sich
    angesprochen fühlt. Ein guter Marktwirtschaftler muss
    abschätzen, was der Markt kann, muss aber ganz ge-
    nauso auch wissen, was der Markt nicht kann. Bei der
    Erschließung der ländlichen Räume werden wir am
    Schluss nicht vollumfänglich auf den Markt setzen kön-
    nen, weil der Markt natürlich nur die Dinge im Wettbe-
    werb realisieren kann, die am Schluss dann auch renta-
    bel sind, bei denen Renditen entstehen. Das wird bei
    dem einen oder anderen Dorf, gerade bei mir in Bayern,
    letztendlich nicht der Fall sein. Deshalb ist mir ganz klar,
    dass wir andere Möglichkeiten brauchen, um solche Orte
    anzuschließen; denn es steht sogar in Art. 87 f unseres
    Grundgesetzes, dass wir eine flächendeckende Erschlie-
    ßung gewährleisten müssen. Im Übrigen steht da auch,
    dass eigentlich der Bund für diese flächendeckende Er-
    schließung zuständig ist. Diese Dinge sind also sehr prä-
    zise geregelt.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch wunderbar! Go! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Erklären Sie das bitte der FDP noch mal!)


    Wie geht es nun weiter? Die mit LTE verbundenen
    Möglichkeiten entspannen die ganze Situation natürlich.
    Dass wir in der Lage sind, den ländlichen Raum über
    Funk mit relativ hoher Frequenzbreite einzubinden, ent-
    spannt die Situation, aber meiner festen Überzeugung
    nach nur zeitlich begrenzt. Denn am Ende des Tages
    werden wir beides nutzen: die Funktechnologie und den
    Glasfaseranschluss. Und es kann nicht sein, dass die
    ländlichen Räume nach einer gewissen Zeit wieder abge-
    hängt werden, wenn in den Städten höhere Frequenzen
    und auch die entsprechenden Anwendungen vorhanden
    sind. In der Tat stimmt es nämlich, dass momentan die
    Anwendungen für hohe Frequenzen noch nicht in einem

    solchen Ausmaß vorhanden sind. Aber das wird kom-
    men.

    Ich erinnere mich noch immer lächelnd an den Irrtum
    meines EDV-Professors, der vor über 20 Jahren gesagt
    hat, dass es an seiner Universität jetzt einen 1-Megabyte-
    Rechner gibt, dass das das Beste ist, was man haben
    kann, und man damit in dem Bereich alles machen kann,
    was man machen will. – Was er gesagt hat, war inner-
    halb von einem halben Jahr Geschichte. So wird es uns
    auch bei den Frequenzen und bei der Inanspruchnahme
    von Frequenzen gehen.

    Wir müssen wissen, Herr Minister Rösler: Der Auf-
    bau von Infrastruktur im Wettbewerb ist schwierig. Aber
    er ist doppelt schwierig, wenn sich diese Infrastruktur
    auch noch dynamisch entwickelt. Deshalb sage ich für
    die CSU, dass wir natürlich eine hohe Sympathie für die
    Überlegung hegen, die verbleibende Lücke am Schluss
    mit einem Universaldienst zu schließen.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da hätten wir gerne Ihre Unterstützung gehabt!)


    Wir müssen jetzt – und wir sind gut dabei, auch die Bun-
    desregierung – alles dafür tun, damit diese Lücke so
    klein wie möglich bleibt, und dann durch staatliches Ein-
    greifen gleiche Verhältnisse bei der Breitbandversorgung
    in Stadt und Land sicherstellen. Ich bin der Meinung, das
    muss und wird uns gelingen. Das sind wir gerade unse-
    ren ländlichen Räumen schuldig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Darüber hinaus ist alles richtig, was zum Thema Inno-
    vationsförderung gesagt wurde, insbesondere das, was
    Minister Rösler zum Thema Venture Capital gesagt hat.
    Es kann nicht sein, dass es für Management Fees in
    Wagniskapitalfonds Nachteile bei der Umsatzbesteue-
    rung gibt. Es kann auch nicht sein, dass Steuernachteile
    in anderen Bereichen aufrechterhalten werden. Wir brau-
    chen Anreize für Business Angels in Form von Steuerer-
    leichterungen; hier müssen wir tätig werden. Deutsch-
    land kann sich nämlich in der Tat in einem Bereich mit
    den USA vergleichen, und zwar in der Innovations-
    dichte. Bei der Anzahl der Patente pro 1 Million Ein-
    wohner ist Deutschland so gut wie die USA.


    (Beifall der Abg. Rita Pawelski [CDU/CSU])


    – Das ist hervorragend, insofern ist der Applaus der Kol-
    legin absolut angebracht.

    Wir sind aber schlecht bei der Umsetzung; wir sind
    schlecht darin, die Patente ökonomisch zu nutzen. Dabei
    geht es dann um Venture Capital und darum, Wege zu
    gehen, um solche Innovationen unternehmerisch umzu-
    setzen. Darauf sollten wir unser Augenmerk richten. Wir
    sollten alles dafür tun, um Innovationen zu fördern, aber
    am Schluss auch den Breitbandzugang für alle zu garan-
    tieren.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)







    (A) (C)



    (D)(B)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der
Fraktionen der CDU/CSU und FDP auf Drucksache 17/9159
mit dem Titel „Wachstumspotenziale der Digitalen Wirt-
schaft weiter ausschöpfen – Innovationsstandort
Deutschland stärken“. Wer stimmt für diesen Antrag? –
Wer stimmt dagegen? –


(Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist die Mehrheit!)


Wer enthält sich?


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Opposition hatte die Mehrheit, Herr Präsident! – Weitere Zurufe)


– Ich bin der Meinung, die Mehrheit war dafür, aber wir
sind hier unterschiedlicher Meinung.


(Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Dann müssen wir einen Hammelsprung machen! Ich muss nicht nach Hause! – Weitere Zurufe)


– Wenn eine Fraktion die Beschlussfähigkeit feststellen
lassen will, müssen wir einen Hammelsprung vorneh-
men.


(Zurufe)


– Es ist so und nicht zu ändern. So sieht es die Ge-
schäftsordnung vor. Das macht nicht viel Freude, Sie
müssen es aber selbst verantworten.

Ich bitte Sie, den Plenarsaal zu verlassen. Dann
schließen wir die Türen, und Sie klingeln und trommeln,
damit die Kollegen kommen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bitte Sie noch
einmal, den Saal zu verlassen und die Türen zu schlie-
ßen, damit wir mit der Auszählung beginnen und diese
so zügig wie möglich durchführen können.

Wir beginnen mit der Abstimmung.

Darf ich um ein Signal von den Schriftführern bitten? –
Ja, dann schließen wir die Türen. – Kann mir einer der
Schriftführer bitte das Ergebnis mitteilen? – Liebe Kol-
leginnen und Kollegen, ich bitte darum, Platz zu neh-
men. Ich möchte Ihnen das Ergebnis der Zählung be-
kannt geben. – Es haben insgesamt 334 Kolleginnen und
Kollegen an der Abstimmung teilgenommen.


(Beifall des Abg. Thomas Oppermann [SPD])


Das heißt, die Sitzung geht jetzt weiter. Es haben
198 Abgeordnete mit Ja gestimmt und 136 Abgeordnete
mit Nein. Damit ist der Antrag angenommen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Ich warte einen Moment, damit diejenigen, die an
dem nun folgenden Tagesordnungspunkt nicht mitwir-
ken wollen, den Saal verlassen können, und übergebe an
den Kollegen Oswald.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eduard Oswald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, sind alle wieder in

    der Lage, einen neuen Tagesordnungspunkt zu behan-
    deln? – Das scheint der Fall zu sein. Wir machen weiter.

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 32 a bis c auf:

    a) Beratung des Antrags der Abgeordneten
    Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln), Kai
    Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
    BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    EU-Datenschutzreform unterstützen

    – Drucksache 17/9166 –
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)

    Rechtsausschuss
    Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
    Verbraucherschutz
    Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

    b) Beratung des Antrags der Abgeordneten
    Dr. Konstantin von Notz, Volker Beck (Köln),
    Ingrid Hönlinger, weiterer Abgeordneter und der
    Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Völlige Unabhängigkeit für den Bundesdaten-
    schutzbeauftragten

    – Drucksache 17/6345 –
    Überweisungsvorschlag:
    Innenausschuss (f)

    Ausschuss für Kultur und Medien

    c) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Innenausschusses (4. Ausschuss) zu dem
    Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von
    Notz, Nicole Maisch, Tabea Rößner, weiterer Ab-
    geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN

    Grundrechte schützen – Datenschutz und Ver-
    braucherschutz in sozialen Netzwerken stär-
    ken

    – Drucksachen 17/8161, 17/9198 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Stephan Mayer (Altötting)

    Gerold Reichenbach
    Gisela Piltz
    Jan Korte
    Dr. Konstantin von Notz

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache eineinhalb Stunden vorgesehen. – Sie
    sind damit einverstanden. Dann ist das so beschlossen.

    Ich eröffne somit die Aussprache. Erster Redner in
    unserer Debatte ist für die Fraktion Bündnis 90/Die Grü-
    nen unser Kollege Dr. Konstantin von Notz. Bitte schön,
    Kollege Dr. Konstantin von Notz.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
    Nachdem wir vor knapp einem Jahr einen eigenen Ge-





    Dr. Konstantin von Notz


    (A) (C)



    (D)(B)


    setzentwurf zum Beschäftigtendatenschutz eingebracht
    haben, diskutieren wir heute Morgen über drei weitere
    Anträge der Grünen zu dem wichtigen Thema Daten-
    schutz: erstens einen Antrag zur Unabhängigkeit des
    Bundesdatenschutzbeauftragten, zweitens unseren An-
    trag zum Datenschutz in sozialen Netzwerken in zweiter
    und dritter Lesung und drittens einen Antrag zur anste-
    henden Reform des Datenschutzes auf EU-Ebene.

    Mit unseren Anträgen betreten wir thematisch
    schwarz-gelbes Brachland.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Manuel Höferlin [FDP]: Was ist denn das für eine Sprachblase?)


    Die vollmundigen Versprechen aus dem Koalitionsver-
    trag – ein Arbeitnehmerdatenschutzgesetz, die Stiftung
    Datenschutz, Reformen im Bundesdatenschutzgesetz –
    sind bisher allesamt Rohrkrepierer. Wir haben die De-
    batte auf die heutige Tagesordnung gesetzt, um die Bun-
    desregierung und speziell das Bundesinnenministerium
    endlich dazu zu bringen, sich konstruktiv an dieser Dis-
    kussion zu beteiligen.

    Die EU-Datenschutzverordnung ist das zentrale Da-
    tenschutzreformprojekt der nächsten Jahre. Hier wird
    sich entscheiden, ob es der Politik gelingt, einen zeitge-
    mäßen Grundrechtsschutz vor dem Hintergrund von In-
    ternet und Digitalisierung umzusetzen oder ob dieses
    Projekt scheitert mit unabsehbaren Folgen für die Rechte
    der Bürgerinnen und Bürger. Von vielen Seiten wird jetzt
    versucht, den nicht perfekten, aber guten ersten Auf-
    schlag der Kommission zu zerpflücken: einerseits von
    Konzernen und Wirtschaftsverbänden, die versuchen,
    ihre lukrativen Geschäftsmodelle durch automatisierte
    Verhaltensauswertung und Datenhandel profitabel zu
    halten, andererseits auch von verschiedenen Bundeslän-
    dern, die derzeit aus Sorge um Kompetenzverlust leider
    gegen die dringend notwendige Reform mobil machen.

    Hierzu gesellt sich die Bundesregierung. Minister
    Friedrich – er ist leider heute nicht da – hat sich ent-
    schieden, an diesem wichtigen Projekt nicht konstruktiv
    mitzuwirken, sondern es zu hintertreiben.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich!)


    Der Minister sagt, dass unser Datenschutzrecht nicht eu-
    ropäischem Recht unterstellt werden dürfe. Er sagt etwas
    volkstümlich – ich zitiere –: „An Bewährtem und Gutem
    aus deutschen Landen wollen wir festhalten“, ganz so,
    als lebten wir nicht in einem gemeinsamen Europa, als
    gebe es kein grenzüberschreitendes Netz. Ich frage Sie:
    Was hilft es den Menschen, wenn das gute Datenschutz-
    niveau in Deutschland endet, sobald Sie in Spanien im
    Urlaub sind,


    (Dr. Hermann E. Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gar nichts!)


    wenn die Server des Anbieters, den Sie nutzen, ganz wo-
    anders stehen oder wenn Sicherheitsbehörden oder Un-
    ternehmen Daten einfach in andere Länder weiterleiten?

    Immer wieder suchen große Player nach dem Standort
    mit den schwächsten Datenschutzvorgaben, das soge-
    nannte Forum Shopping. Gleichzeitig stehen wir vor den
    Herausforderungen des Cloud Computing. Es ist deshalb
    überfällig, die Anwendungsregelungen nach dem Markt-
    ortprinzip festzuschreiben. Weil diese Bundesregierung
    das Marktortprinzip immer noch nicht im Bundesdaten-
    schutzgesetz festgeschrieben hat, brauchen wir die euro-
    päische Datenschutzreform. Wir brauchen hohe, gemein-
    same, europäische Standards.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Es stimmt: Es gibt in Deutschland in Teilen ein gutes
    und im Vergleich zu anderen Ländern ein hohes Daten-
    schutzniveau. Die zuständige EU-Kommissarin Reding
    erklärte vor einigen Tagen, deutsches Datenschutzrecht
    sei Richtschnur und Messlatte für die anstehende Re-
    form auf europäischer Ebene. In einer Zeit, in der mo-
    derner Datenschutz zur Schlüsselfrage in der digitalen
    Welt geworden ist, in einer Zeit, in der moderner Daten-
    schutz ein Standortvorteil ist, darf unser Land nicht vom
    Innovationsmotor zum Bremsklotz dieser Entwicklung
    werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dr. Eva Högl [SPD])


    Sonst drohen ein Ausverkauf der Grundrechte und ein
    diskriminierendes Kastensystem, das auf Verhaltenspro-
    filen und automatisierten Bewertungen aufbaut: Wer
    trägt das Stigma der Kreditunwürdigkeit? Wer bekommt
    überhaupt noch einen Vertrag? Wer verendet in der War-
    teschleife des Callcenters? Wer erhält den Arbeitsplatz
    nach welchen Kriterien? – Solche Fragen berühren die
    Menschen ganz konkret. Wenn komplexe Algorithmen
    über soziale Teilhabechancen von Menschen entschei-
    den, dann laufen die Grundrechte einfach leer.

    Eine ganz zentrale Grundlage der Freiheit ist die indi-
    viduelle Wahlmöglichkeit, die Entscheidung, was mit
    den eigenen Daten geschieht. Mit diesem Grundsatz ist
    die gegenwärtige Praxis vieler Unternehmen einfach
    nicht zu vereinbaren.

    Es ist doch nicht zu fassen, dass bald 30 Millionen
    Nutzerinnen und Nutzer allein in Deutschland soziale
    Netzwerke als zentrale Informations- und Kommunika-
    tionsplattform nutzen, aber diese Bundesregierung noch
    immer nicht willens und nicht in der Lage ist, hier für ei-
    nen adäquaten Grundrechtsschutz der Bürgerinnen und
    Bürger zu sorgen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Ich komme auch nicht darum herum, das Verhalten
    der Bundesverbraucherschutzministerin zu erwähnen.
    Frau Aigner ist nach – zugegebenermaßen – unerquickli-
    chen Gesprächen mit Facebook persönlich dort ausgetre-
    ten. Seither ist nichts geschehen. Das ist doch unfassbar.
    Die Ministerin erkennt Probleme und Gefahren und zieht
    zwar für sich persönlich Konsequenzen, lässt aber
    25 Millionen Menschen bei Facebook in diesem Land





    Dr. Konstantin von Notz


    (A) (C)



    (D)(B)


    mit der Gefahr und den Problemen alleine. Das wäre un-
    gefähr so, als hätten wir einen Gammelfleischskandal
    und Frau Aigner erklärte: Alles kein Problem, die Bun-
    desregierung muss nichts machen. Ich selbst habe mich
    entschieden, keine Bratwurst mehr zu essen. – So kann
    man keine Politik machen, meine Damen und Herren!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Auch Bundesinnenminister Friedrich hat sich im letz-
    ten Jahr mit Vertretern von Facebook getroffen; man
    trifft sich öfter. Mit dem Unternehmen wurde eine soge-
    nannte Selbstverpflichtung vereinbart. Danach sprach
    der Minister von einer deutlichen Entschärfung des Kon-
    flikts. Seither ist nichts passiert. Im Gegenteil: Jüngst hat
    sich der Konzern ganz offiziell final vom Begriff des
    Datenschutzes verabschiedet. Gerade heute wird die so-
    genannte Timeline verpflichtend für alle eingeführt. Die
    Erfahrungen der letzten Wochen mit Facebook und
    Google zeigen: Hier werden ständig willkürlich Ände-
    rungen der ohnehin völlig unverständlichen AGB ein-
    fach durchgedrückt.

    Das alles überrascht nur Naive, sage ich Ihnen; denn
    bis heute gibt es im Datenschutz kein einziges funktio-
    nierendes Selbstregulierungsmodell. Deswegen sage ich
    Ihnen: Hören Sie auf, sich hinter dem Begriff der Selbst-
    regulierung zu verstecken, und machen Sie endlich Ihre
    Hausaufgaben!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Bewusst haben wir heute unseren Antrag zum Daten-
    schutz in sozialen Netzwerken aufgesetzt. Die schwarz-
    gelbe Koalition hat bislang leider nicht reagiert. Deswe-
    gen freut es uns, dass der Entwurf der EU-Datenschutz-
    verordnung viele wichtige unserer Forderungen, die dort
    enthalten sind, aufgegriffen hat.

    Lassen Sie mich klar sagen: Ausreichend ist dieser
    Entwurf der Verordnung noch lange nicht. Wir müssen
    jetzt dafür sorgen, dass viele Bestimmungen weiter kon-
    kretisiert werden, dass Spielräume für innovative Daten-
    schutzkonzepte bleiben und dass unser bewährtes Sys-
    tem der Betriebs- und Behördendatenschutzbeauftragten
    nicht ausgehöhlt wird.

    Aber weil weltweit gerade wegen der EU-Reform
    erstmalig Konturen eines globalen Datenschutzkonzep-
    tes erkennbar werden und in den USA sogar das Weiße
    Haus eigene Vorschläge in Reaktion auf die EU-Initia-
    tive vorlegt, ist es mit der Verweigerung und einem halb-
    garen Verweis auf das schöne Datenschutzrecht aus
    deutschen Landen nicht getan.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Neben der aktuellen Diskussion um die EU-Reform
    ist die Unabhängigkeit der Datenschutzbeauftragten zen-
    traler Bestandteil eines effektiven Datenschutzes. Sie
    wird sogar in Art. 8 der EU-Grundrechtecharta aus-
    drücklich genannt. Aber ausgerechnet der Bundesdaten-

    schutzbeauftragte ist bisher ohne entsprechende Stellung
    und Durchsetzungsmöglichkeiten geblieben. Weil seine
    Anbindung an die Parlamente die notwendige politische
    und rechtliche Verantwortlichkeit gewährleistet, fordern
    wir mit unserem Antrag die längst überfällige Anglei-
    chung seiner Stellung insbesondere an die Vorgaben des
    Europäischen Gerichtshofs. Mit Blick auf die Aufsichts-
    funktion im nichtöffentlichen Bereich muss festgestellt
    werden, dass die fehlende Möglichkeit des Beauftragten,
    selbst Bußgelder zu verhängen, eine echte Schutzlücke
    ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Das Internet ist herausragendes Element der digitalen
    Revolution. Neue Politikfelder und eine eigene Öffent-
    lichkeit mit großem politischem Gewicht sind geschaf-
    fen worden. Obwohl wir alle wissen, dass erst der Daten-
    schutz das notwendige Vertrauen in die freie und
    unbefangene Nutzung des Netzes schafft, obwohl eine
    der wichtigsten ständigen Rechtsprechungslinien des
    Bundesverfassungsgerichts den Schutz der Privatheit in
    allen Facetten betrifft und obwohl zahlreiche Gesetze
    seit den 70er-Jahren in Kraft sind und ein entsprechen-
    des Schutzniveau zu entfalten suchen, können das
    Grundverständnis und eine breite Akzeptanz der Privat-
    heit nicht automatisch als gesichert gelten. Das zeigen
    uns alle aktuellen Debatten über die verpflichtende an-
    lasslose Vorratsdatenspeicherung, über die Staatstroja-
    ner, über Facebook, über die Funkzellenabfrage etc.
    Deswegen müssen wir die Privatsphäre und den Daten-
    schutz, dieses besondere Schutzgut unserer Demokratie,
    jeden Tag neu begründen, erklären und erstreiten.

    Ganz herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)