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ID1717001900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/170 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 170. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wer Schulden bremsen will, muss Millio- näre besteuern (Drucksache 17/8792) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Agrarpolitischer Bericht 2011 der Bun- desregierung (Drucksache 17/5810) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz zu dem An- trag der Abgeordneten Cornelia Behm, Ulrike Höfken, Friedrich Ostendorff, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Klima- bilanz im Ackerbau verbessern (Drucksachen 17/2487, 17/4888 Buch- stabe b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Heinz Paula, Dr. Wilhelm Priesmeier, Willi Brase, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kleingruppenhaltung für Legehennen end- gültig beenden (Drucksache 17/9028) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Friedrich Ostendorff, Undine Kurth (Quedlinburg), Nicole Maisch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verordnung zur Kleingruppenhaltung unverzüglich in Kraft setzen (Drucksache 17/9035) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . Alexander Süßmair (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20087 A 20087 B 20089 A 20091 A 20091 B 20094 B 20095 D 20096 D 20098 C 20100 A 20100 C 20102 B 20103 B 20105 A 20105 A 20105 B 20105 B 20105 C 20107 C 20109 B 20110 B 20111 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 170. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. März 2012 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . Alexander Süßmair (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz Paula (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: Antrag der Abgeordneten Stephan Kühn, Sven-Christian Kindler, Dr. Anton Hofreiter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verlässliche Finanzierung des öffentlichen Personen- nahverkehrs – Fortführung der Kompen- sationsmittel nach dem Entflechtungsge- setz (Drucksache 17/8918) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – zu dem Antrag der Abgeordneten Christel Humme, Caren Marks, Petra Crone, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Entgeltgleichheit zwischen Män- nern und Frauen gesetzlich durchsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Kerstin Andreae, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Frauen verdienen mehr – Gleichstellung ist Innovationspolitik (Drucksachen 17/5038, 17/4852, 17/5821) . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20112 D 20113 C 20114 D 20116 B 20117 D 20118 D 20119 D 20121 C 20121 D 20122 D 20124 C 20126 A 20127 D 20129 A 20129 B 20131 B 20133 A 20134 A 20134 B 20134 C 20135 D 20136 D 20138 B 20140 A 20141 C 20143 A 20144 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 170. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. März 2012 20087 (A) (C) (D)(B) 170. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. März 2012 Beginn: 10.30 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 170. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. März 2012 20143 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 23.03.2012 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 23.03.2012** Barnett, Doris SPD 23.03.2012* Blumenthal, Sebastian FDP 23.03.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 23.03.2012 Bülow, Marco SPD 23.03.2012 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 23.03.2012 Ehrmann, Siegmund SPD 23.03.2012 Ferner, Elke SPD 23.03.2012 Fritz, Erich G. CDU/CSU 23.03.2012* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 23.03.2012 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 23.03.2012 Goldmann, Hans- Michael FDP 23.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 23.03.2012 Groschek, Michael SPD 23.03.2012 Groß, Michael SPD 23.03.2012 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 23.03.2012 Dr. Hendricks, Barbara SPD 23.03.2012 Hunko, Andrej DIE LINKE 23.03.2012* Dr. h.c. Koppelin, Jürgen FDP 23.03.2012 Kossendey, Thomas CDU/CSU 23.03.2012 Kramme, Anette SPD 23.03.2012 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Lanfermann, Heinz FDP 23.03.2012 Lay, Caren Nicole DIE LINKE 23.03.2012 Lindner, Christian FDP 23.03.2012 Luksic, Oliver FDP 23.03.2012 Menzner, Dorothée DIE LINKE 23.03.2012 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 23.03.2012 Möller, Kornelia DIE LINKE 23.03.2012 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Müller (Aachen), Petra FDP 23.03.2012 Nahles, Andrea SPD 23.03.2012 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 23.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 23.03.2012 Dr. Ott, Hermann E. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Pieper, Cornelia FDP 23.03.2012 Poland, Christoph CDU/CSU 23.03.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 23.03.2012 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Schaaf, Anton SPD 23.03.2012 Schäfer (Saalstadt), Anita CDU/CSU 23.03.2012 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 23.03.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 23.03.2012 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 20144 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 170. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. März 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der Union für den Mittelmeerraum Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Naturlandschaft Senne schützen – Militärische Nutzung des Truppen- übungsplatzes nach Abzug der Briten beenden auf Drucksache 17/4555 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Ab- wicklung des Fonds für Wiedergutmachungsleistungen an jüdische Verfolgte 2011 – Drucksachen 17/6993, 17/7417 Nr. 1.5 – Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Maßnahmen der Kreditwirtschaft zur Umstellung bestehender Einzugs- ermächtigungen auf das SEPA-Lastschriftmandat – Drucksache 17/8072 – – Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bericht nach § 99 der Bundeshaushaltsordnung zur Ge- winnermittlung nach Durchschnittssätzen bei land- und forstwirtschaftlichen Einkünften gemäß § 13a des Ein- kommensteuergesetzes – Drucksachen 17/8428, 17/8641 Nr. 8 – Verteidigungsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Dritter Erfahrungsbericht der Bundesregierung zum Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetz Berichtszeitraum 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2010 – Drucksachen 17/8073, 17/8406 Nr. 1.3 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruktur- finanzierungsgesellschaft im Jahr 2010 – Drucksachen 17/8331, 17/8641 Nr. 6 – Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch den Deutschen Ethikrat Stellungnahme des Deutschen Ethikrates – Humanbio- banken für die Forschung – Drucksachen 17/2620, 17/3737 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/7423 Nr. A.2 EuB-BReg 180/2011 Drucksache 17/7423 Nr. A.3 EuB-BReg 183/2011 Drucksache 17/8515 Nr. A.2 EuB-BReg 195/2011 Drucksache 17/8515 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2011)0576 Drucksache 17/8515 Nr. A.8 Ratsdokument 18437/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.13 Ratsdokument 18726/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.1 Ratsdokument 5141/12 Innenausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.8 EP P7_TA-PROV(2011)0459 Drucksache 17/8227 Nr. A.14 Ratsdokument 17620/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.15 Ratsdokument 17625/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.3 Ratsdokument 17285/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.4 Ratsdokument 17287/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.5 Ratsdokument 17289/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.6 Schwanitz, Rolf SPD 23.03.2012 Seif, Detlef CDU/CSU 23.03.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 23.03.2012 Steinbach, Erika CDU/CSU 23.03.2012 Stracke, Stephan CDU/CSU 23.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 23.03.2012 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 23.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 23.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 23.03.2012 Dr. Westerwelle, Guido FDP 23.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 170. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. März 2012 20145 (A) (C) (D)(B) Ratsdokument 17290/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.7 Ratsdokument 17790/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2011)0577 Drucksache 17/8515 Nr. A.16 Ratsdokument 17627/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.18 Ratsdokument 18638/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.6 Ratsdokument 6258/12 Sportausschuss Drucksache 17/4927 Nr. A.11 Ratsdokument 5597/11 Finanzausschuss Drucksache 17/4598 Nr. A.14 Ratsdokument 18095/10 Haushaltsausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.24 Ratsdokument 17229/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2011)0542 Drucksache 17/8426 Nr. A.19 Ratsdokument 17232/11 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8426 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2011)0492 Drucksache 17/8426 Nr. A.21 EP P7_TA-PROV(2011)0511 Drucksache 17/8426 Nr. A.22 Ratsdokument 16809/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.23 Ratsdokument 16812/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.24 Ratsdokument 16821/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.25 Ratsdokument 16824/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.27 Ratsdokument 17752/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.30 Ratsdokument 17881/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.32 Ratsdokument 18445/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.4 EuB-BReg 10/2012 Drucksache 17/8673 Nr. A.5 Ratsdokument 5225/12 Drucksache 17/8673 Nr. A.6 Ratsdokument 5228/12 Drucksache 17/8673 Nr. A.7 Ratsdokument 5279/12 Drucksache 17/8673 Nr. A.8 Ratsdokument 5491/12 Drucksache 17/8856 Nr. A.9 Ratsdokument 5227/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8856 Nr. A.12 Ratsdokument 5036/12 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/8673 Nr. A.13 Ratsdokument 18509/11 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/8426 Nr. A.47 Ratsdokument 18633/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.14 Ratsdokument 5111/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/7423 Nr. A.36 EP P7_TA-PROV(2011)0427 Drucksache 17/8227 Nr. A.43 EP P7_TA-PROV(2011)0471 Drucksache 17/8227 Nr. A.44 EP P7_TA-PROV(2011)0474 Drucksache 17/8426 Nr. A.48 EP P7_TA-PROV(2011)0518 Drucksache 17/8515 Nr. A.47 Ratsdokument 18635/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/7713 Nr. A.35 Ratsdokument 15451/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.37 Ratsdokument 15624/11 170. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Besteuerung von Millionären TOP 27, ZP 9, 10 Agrarpolitik TOP 28 Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs TOP 29 Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Es muss eine weitgehende Belastungsgleichheit her-

    gestellt werden. Es muss dafür gesorgt werden, dass Per-
    sonengesellschaften, was ihre Belastung betrifft, in etwa
    wie Kapitalgesellschaften behandelt werden. Das ist die
    Antwort auf diese Frage.


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie haben das Problem aber noch nie lösen können!)


    Sie werden verstehen, dass ich jetzt nicht in die Einzel-
    heiten gehe. Aber: Dazu gibt es verschiedene steuer-
    rechtliche Möglichkeiten.


    (Lachen bei Abgeordneten der FDP)


    Das ist auch nicht neu.


    (Dr. Volker Wissing [FDP]: Aha! Wollen Sie ihn also senken?)


    Wenn ich polemisch wäre – wozu ich überhaupt nicht
    neige, vor allen Dingen heute Morgen nicht –,


    (Lachen bei Abgeordneten der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Oh nein! Sie doch nicht!)


    dann müsste ich Sie daran erinnern – ich weiß nicht, ob
    Sie damals schon im Parlament waren; aber das kann gut
    sein –,


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Doch, doch! Ich weiß ja, was jetzt kommt! – Weiterer Zuruf von der FDP: Er ist schon lange dabei!)


    wie hoch während Ihrer Regierungszeit in den 90er-Jah-
    ren die steuerliche Belastung für Personengesellschaften
    war. Unter Helmut Kohl lag der Spitzensteuersatz bei
    53 Prozent. Geben Sie doch nicht den Schlaumeier und
    ergehen Sie sich hier nicht in falscher Sorge um die Un-
    ternehmen!


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Richten Sie Ihren Blick doch mal nach vorne!)


    Natürlich würden wir in Regierungsverantwortung
    unter Berücksichtigung aller Notwendigkeiten, gerade
    was die Behandlung des Mittelstandes betrifft – wir wis-
    sen, dass 85 Prozent der Unternehmen in Deutschland
    Personengesellschaften sind –, entsprechende Vor-
    schläge entwickeln. Ich denke, dass ein möglicher grü-
    ner Koalitionspartner in eine ähnliche Richtung denkt.


    (Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Achtung, Grüne! Das war eine Drohung! – Gegenruf des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach! Euch gibt es dann nicht mehr!)


    Um auch das noch einmal klarzustellen: Wir haben
    diese Fragen der Vergütung – Herr Gysi ist ja im Gegen-
    satz zu mir Jurist –


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Aber was für einer!)


    im Rahmen der parlamentarischen Beratung, die zur Zeit
    der Großen Koalition stattgefunden hat, erörtert. Jeden-
    falls gibt es erhebliche Zweifel, ob es überhaupt verfas-
    sungsrechtlich zulässig wäre, gesetzliche Obergrenzen
    – und dann noch in einer bestimmten Relation – einzu-
    ziehen.


    (Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Jetzt sagen Sie doch auch mal etwas zum Antrag!)


    Bevor dieser Streit ausgetragen wird – das wird ge-
    schehen –, muss der zweite Bestandteil unserer Doppel-
    strategie umgesetzt werden: Man muss den gesellschaft-
    lichen Druck erhöhen – auch über die Gewerkschaften
    und andere Verbände – und dafür sorgen, dass ein Cap
    eingeführt wird; denn wir brauchen eine gewisse
    Grenze. Gleichzeitig muss man durch die Besteuerung,





    Joachim Poß


    (A) (C)



    (D)(B)


    sowohl von Einkommen wie auch von Vermögen, einen
    sozialen Ausgleich herzustellen versuchen. Auch dies
    wird nicht von heute auf morgen zu erreichen sein; das
    ist klar.

    Die von Ihnen im vorliegenden und heute diskutierten
    Antrag, meine Damen und Herren von der Linkspartei,
    vorgeschlagene isolierte Maßnahme, nur eine Vermö-
    gensteuer einzuführen, und die Vorstellung, die Sie,
    meine Damen und Herren von der Linkspartei, in Ihrem
    Antrag und in Ihren Ausführungen damit verbinden,
    dass man durch eine möglichst hohe Besteuerung alle
    gesellschaftlichen Probleme in den Griff bekommen
    würde, ist nun wirklich populistisch.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Diese populistische Vorstellung teilen wir ebenso wenig
    wie den Populismus von rechts, der sich hier heute Mor-
    gen teilweise leider schon wieder gezeigt hat. Also,
    überdenken Sie Ihre Ignoranz, meine Damen und Herren
    von CDU/CSU und FDP.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Nun hat der Kollege Dr. Volker Wissing für die FDP-

Fraktion das Wort.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie des Abg. Olav Gutting [CDU/CSU] – Manfred Zöllmer [SPD]: Oh, jetzt geht es aber rund!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Volker Wissing


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Lieber Joachim Poß, wenn man anderen Vorwürfe

    macht und von Populismus spricht, dann sollte man
    nicht selber so populistisch reden wie Sie eben hier vor
    dem Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Das war Ausdruck von Sachlichkeit!)


    Ich fand es sehr entlarvend: Als Herr Kollege Kolb
    Sie gefragt hat, ob Sie beabsichtigen, auch für die großen
    Kapitalgesellschaften in Deutschland die Steuern zu er-
    höhen, haben Sie sich nicht getraut, zu sagen: Nein, die
    SPD möchte nicht, dass die großen Kapitalgesellschaf-
    ten in Deutschland höher besteuert werden. – Sie zahlen
    knapp unter 30 Prozent an Steuern, und Sie wollen das
    nicht erhöhen.


    (Joachim Poß [SPD]: Aber wir wollen die Gewerbesteuer verbessern! Das betrifft diese Unternehmen! – Weiterer Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das stimmt nicht! Sie zahlen weniger!)


    Sie haben dann gesagt: Wir wollen die Besteuerung
    von Personengesellschaften der Besteuerung von Kapi-
    talgesellschaften anpassen. Damit haben Sie verdeckt
    eine Steuersenkung gefordert. Gleichzeitig erklären Sie
    den Leuten aber scheinheilig, Sie seien für eine Erhö-
    hung des Spitzensteuersatzes. Sie müssen sich schon
    einmal entscheiden.


    (Beifall des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP])


    Entweder wollen Sie sachliche Steuerpolitik machen,
    oder Sie wollen Populismus betreiben. Das müssen Sie
    den Leuten dann klar sagen.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Die haben sich schon entschieden! – Joachim Poß [SPD]: Das müssen Sie gerade sagen! Von Ihnen habe ich noch nie einen sachlichen Satz in der Debatte gehört!)


    Sie haben für die großen Unternehmen die Steuern
    gesenkt und reden ständig von Steuererhöhungen für
    Personengesellschaften, für die kleinen und mittelständi-
    schen Unternehmerinnen und Unternehmer.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Das ist doch Quark, was Sie hier erzählen! – Joachim Poß [SPD]: Das ist Quark mit Soße! – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch nicht!)


    Lieber Kollege Poß, das ist scheinheilige, populistische
    Politik. Die SPD muss sich einmal entscheiden, für wen
    sie in Deutschland Politik machen will.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn Sie diese Entscheidung getroffen haben, dann
    kann man mit Ihnen auch wieder sachlich über Steuer-
    politik reden.

    Jetzt komme ich zur Linken. Herr Gysi, Sie machen
    das ja sehr trickreich. Sie erwecken den Eindruck, man
    müsste in Deutschland endlich auch einmal Millionäre
    besteuern. Dabei werden sie besteuert.


    (Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Deren Einkommen werden besteuert! – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Deren Vermögen wird nicht besteuert!)


    Daneben erwecken Sie den Eindruck, die Linke
    wollte die Schuldenbremse in Deutschland einhalten.
    Dabei waren Sie gegen die Einführung der Schulden-
    bremse. Diese trickreichen Dinge, die in Ihren Anträgen
    stehen, tragen in Wahrheit nicht zur Verbesserung der
    Lage bei, und sie tragen auch nicht dazu bei, das politi-
    sche Klima in Deutschland zu verbessern.


    (Klaus Ernst [DIE LINKE]: Weil wir keine Mehrheit haben, deshalb tragen sie nicht dazu bei!)


    Ich sage Ihnen Folgendes: Wenn Sie sich hier hinstel-
    len und Sätze sagen wie: „Die Milliardäre haben zusam-
    men ein Vermögen in Höhe von 300 Milliarden Euro,
    was dem Bundeshaushalt entspricht“, dann erwecken Sie
    damit den Eindruck, als könnte man damit irgendein
    haushaltspolitisches Problem lösen. In Wahrheit wissen
    Sie doch genauso gut wie ich: Wenn man diese 300 Mil-
    liarden Euro wegbesteuert, dann kann man sie einmal im
    Bundeshaushalt einsetzen.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Die haben doch keinen Steuersatz von 100 Prozent!)






    Dr. Volker Wissing


    (A) (C)



    (D)(B)


    Wenn Sie das nicht dazu sagen, dann arbeiten Sie trick-
    reich an der Verwirrrung der Öffentlichkeit. Das ist kein
    sachlicher Beitrag – schon gar nicht zur Lösung der Pro-
    bleme dieses Landes.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: 5 Prozent steht da drin und nicht 100 Prozent! – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Die MövenpickPartei versteht das nicht!)


    Herr Kollege Gutting hat Ihnen sehr sachlich dar-
    gelegt, warum Ihr Antrag schlicht und einfach blanker
    Populismus ist. Wenn Menschen beispielsweise in Im-
    mobilien investieren und eine Rendite von unter 5 Pro-
    zent erzielen, dann können Sie doch nicht ernsthaft eine
    Steuer von 5 Prozent verlangen. Frau Enkelmann stellt
    sich dann auch noch hier hin und sagt: Ich weiß gar
    nicht, was Herr Gutting meint, wenn er von Mieterhö-
    hungen spricht. – Tun Sie doch nicht so scheinheilig. Sie
    wissen doch ganz genau: Wenn Ihr Antrag eine Mehrheit
    fände, dann müssten die kleinen Leute, die Mieterinnen
    und Mieter, die Zeche bezahlen.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Auch da gibt es Rechte!)


    Man kann Ihrem Antrag schon deswegen nicht zustim-
    men,


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: So ist es!)


    weil man die Menschen, die niedrige Einkommen haben,
    vor einer solchen Steuerpolitik schützen muss.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Die wissen auch, dass die FDP sie schon immer geschützt hat!)


    Seien Sie doch für all die Menschen, die an Sie glau-
    ben, froh darüber, dass wir Ihre Anträge ablehnen, weil
    sie die Situation der Menschen mit geringen Einkommen
    in Wahrheit nicht verbessern, sondern verschlechtern
    würden. Das tun Sie ja auch mit der Politik, die Sie an
    anderer Stelle vertreten.

    Wir legen Ihnen einen Entwurf zum Abbau der kalten
    Progression in den unteren Einkommensgruppen vor,


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Quatsch!)


    weil es hier eine Gerechtigkeitslücke gibt. Die Linke
    sagt: „Das lehnen wir ab“,


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: In dieser Form lehnen wir das ab!)


    ohne ein sachliches Argument dafür zu haben, weshalb
    Sie das tun.

    Auch an dieser Stelle sieht man, dass Sie nur nach au-
    ßen hin den Eindruck erwecken, als würden Sie eine
    Steuerpolitik für die Bezieher unterer Einkommen ma-
    chen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Ihnen geht
    es darum, an Vermögen heranzukommen, eine andere
    Gesellschaft aufzubauen und umzuverteilen,


    (Beifall bei der FDP)


    weil Sie die Unterschiede in unserer Gesellschaft nicht
    ertragen können. Der richtige Weg ist aber, dass man für
    die Bezieher unterer Einkommen eine Verbesserung
    schafft.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Steuersenkungen auf Pump!)


    Sie aber sagen: Wir lassen die Bezieher unterer Einkom-
    men im Stich und kümmern uns darum, dass es anderen
    schlechter geht.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir wollen keine Gesellschaft, in der es allen gleich
    schlecht geht.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das hatten wir schon einmal in der DDR! – Joachim Poß [SPD]: Sie sind gegen den Mindestlohn!)


    Deswegen laden wir Sie ein: Helfen Sie mit, durch den
    Abbau der kalten Progression für die Bezieher unterer
    Einkommen jetzt etwas zu verbessern. Dann wird es in
    Deutschland ein Stück gerechter.


    (Beifall bei der FDP – Zurufe von der LINKEN)


    Sehen Sie, Sie winken schon wieder ab und sagen: Wir
    machen doch nichts für die unteren Einkommen,


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Quatsch!)


    wir werden doch nicht die kalte Progression bei den Be-
    ziehern kleiner Einkommen in Deutschland beseitigen.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie halten sich ja selber für den Bezieher eines unteren Einkommens!)