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ID1716615300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Beyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vorab: Ich
    glaube, ich unterschreite meine hier angezeigte Redezeit
    von zwölf Minuten bei weitem.

    Auch heute ist die Diskriminierung von Minderheiten
    in Europa immer noch anzutreffen. Dies ist ein zutiefst
    beklagenswerter Zustand, an dessen Überwindung wir
    alle – die Regierungen, die Nichtregierungsorganisatio-
    nen und auch alle Teile der Zivilgesellschaft – arbeiten
    müssen.

    Besonders auffällig ist die Diskriminierung der Roma.
    So sind Roma oftmals überproportional von Armut und
    sozialer Ausgrenzung betroffen. Die Gründe dafür liegen
    meistens in tief verwurzelten Vorurteilen, welchen sich
    die Roma schon seit sehr, sehr langer Zeit leider immer
    noch ausgesetzt sehen. Insbesondere in einigen osteuro-
    päischen Staaten geht die soziale Ausgrenzung oftmals
    mit einer räumlichen Ausgrenzung einher. In isolierten
    Siedlungen leben die Menschen meistens unter unwürdi-
    gen Bedingungen mit einer unzureichenden medizini-
    schen Versorgung.

    Leider ist es daher wenig überraschend, dass viele
    Roma nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten besitzen,
    sich weiterzubilden bzw. ihren Kindern den so wichtigen
    Zugang zur Schulbildung zu ermöglichen. Daraus ergibt
    sich wiederum die schlechte Ausgangslage für die spä-
    tere berufliche Entwicklung. Somit setzt sich die Armut
    vieler Roma über Generationen fort. Prekäre Lebensver-
    hältnisse bleiben bestehen. Ein Ausstieg aus diesem Ar-
    mutskreis durch berufliche Weiterentwicklung ist nur
    sehr schwer erreichbar.

    Ebenfalls versuchen rechtsextreme Parteien – das ist
    besonders beklagenswert –, die Roma zu stigmatisieren
    und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Selbst vor gewalt-
    samen Aktionen gegen Angehörige der Roma wird dabei
    nicht zurückgeschreckt.

    Dies ist ein untragbarer Zustand, der entschiedene
    Gegenmaßnahmen erfordert. Schließlich ist es eine be-
    sondere europäische Verantwortung, jedem Menschen,
    unabhängig von Ethnie, Religionszugehörigkeit oder
    auch Herkunft, Sicherheit und Entwicklungschancen zu
    gewähren.

    Ich hatte erst kürzlich Gelegenheit, mich mit Vertre-
    tern der Roma aus Ungarn hier im Deutschen Bundestag
    persönlich auszutauschen. Meine Gesprächspartner lob-
    ten die Anstrengungen, welche durch den EU-Rahmen
    für nationale Strategien zur Integration der Roma bis
    2020 unternommen werden. Dieser wurde 2011 von der
    damaligen ungarischen Ratspräsidentschaft initiiert und
    wird weiterhin mit Nachdruck vorangetrieben. Wichtig
    war es den Roma-Vertretern, darauf hinzuweisen, dass
    diese Anstrengungen nicht nachlassen, um mittelfristig
    die soziale Integration ihrer Volksgruppe in die jeweili-
    gen Mehrheitsgesellschaften zu erreichen.

    Die Bundesregierung hat die Wichtigkeit der Integra-
    tion von Roma seit langem erkannt. Daher engagiert sie
    sich für die Verbesserung der Situation dieser Menschen
    im Rahmen der europäischen Institutionen sowie bilate-





    Peter Beyer


    (A) (C)



    (D)(B)


    ral in Zusammenarbeit mit Partnerregierungen, Nichtre-
    gierungsorganisation und Menschenrechtsgruppierun-
    gen. Im Rahmen der Europäischen Union haben sich seit
    dem Jahre 2007 der Europäische Rat, der Rat der Euro-
    päischen Union, das Europäische Parlament sowie die
    Europäische Kommission bereits verstärkt mit der Inte-
    gration der Roma befasst. Besonders die Leitinitiative
    Europäische Plattform gegen Armut, die Bestandteil der
    2010 verabschiedeten Strategie Europa 2020 ist, setzt
    dabei richtige Signale.

    Der bereits erwähnte EU-Rahmen bietet den Mit-
    gliedstaaten wertvolle Hilfestellung auf einer breiten eu-
    ropäischen Basis. Dabei ist äußerst begrüßenswert, dass
    diese Entscheidungen auf eine Berücksichtigung der Be-
    lange der Roma in allen relevanten Politikbereichen set-
    zen. Beispielsweise wird dem Zugang zu Bildung – das
    hatte der Kollege Beck schon erwähnt – besondere Be-
    deutung beigemessen. So ist es das erklärte Ziel, dass
    Kinder aus Roma-Familien zumindest die Grundschule
    erfolgreich abschließen.

    Letztendlich kann nur ein umfassender und integrati-
    ver Ansatz in den zentralen wirtschaftlichen und sozia-
    len Fragen eine fortlaufende Verbesserung der Situation
    der Roma im Hinblick auf Chancengleichheit ermögli-
    chen. In seiner Straßburger Erklärung vom 20. Oktober
    2010 hat der Europarat ebenfalls grundlegende Weichen
    für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingun-
    gen der Roma gestellt. Der in diesem Rahmen verab-
    schiedete Prioritätenkatalog bietet einen übergreifenden
    Ansatz insbesondere in den Bereichen Nichtdiskriminie-
    rung und Staatsbürgerschaft, soziale Einbeziehung sowie
    internationale Zusammenarbeit. Klar ist bei all dem, dass
    sich die dauerhafte Verbesserung der Lebensbedingun-
    gen der Roma nur gesamteuropäisch erreichen lassen
    kann.

    Die Bundesregierung setzt daher den Schwerpunkt ih-
    res Engagements bewusst und richtigerweise auf einen
    multilateralen Ansatz. Dem liegt die Überzeugung zu-
    grunde, dass nur mittels gemeinsamer Anstrengung der
    europäischen Länder, welche über die grundsätzlich na-
    tionale Verantwortlichkeit der Staaten für Minderheiten-
    schutz hinausgeht, eine effektive Integrationsförderung
    zugunsten der Roma gelingen kann. Ergänzend themati-
    siert die Bundesregierung im bilateralen Dialog mit den
    europäischen Partnerländern die Situation der Roma und
    anderer ethnischer Minderheiten. Ziel muss es sein, den
    Roma bei der eigenständigen Verbesserung ihrer jeweili-
    gen Lebensumstände zu helfen und sie vor jeglicher Dis-
    kriminierung zu schützen. Um dieses Ziel zu erreichen,
    gilt es letztendlich, gegen Stereotype und Ressentiments
    vorzugehen. Diese sind eine der Hauptursachen für die
    schwierige Lage der Roma, wie sie heute leider noch be-
    steht.

    Wer einem Menschen mit Vorurteilen begegnet und
    ihn deshalb kategorisch ablehnt oder ihm aufgrund sei-
    ner Herkunft negative Wesensmerkmale zuordnet, wird
    diesem Menschen auch keine fairen Chancen einräumen.
    Die Auseinandersetzung mit Vorurteilen erfordert konti-
    nuierliche Anstrengungen und setzt Durchhaltevermö-

    gen voraus. Tiefverwurzelte Vorurteile lassen sich leider
    – das wissen wir alle – nur sehr langsam beseitigen.

    Wir müssen auch strukturelle Hindernisse überwin-
    den, wenn wir den Roma Perspektiven für das berufliche
    Weiterkommen aufzeigen möchten. Damit meine ich
    insbesondere die Verbesserung der Bildungssituation,
    die den Schlüssel für einen eigenständigen Aufstieg in
    der Gesellschaft darstellt. Dass ein solcher eigenständi-
    ger Aufstieg gelingen kann, habe ich in meinem Wahl-
    kreis erfahren. Ich habe dort Kontakt zu einer Roma-Fa-
    milie, welche aus dem ehemaligen Jugoslawien zu uns
    nach Deutschland gekommen ist. Diese Familie lebt be-
    reits seit einigen Jahren hier bei uns in Deutschland und
    hat alle Hürden, mit denen Einwanderer oftmals zu tun
    haben, erfolgreich gemeistert. Mittlerweile hat es diese
    Familie geschafft, sich erfolgreich mit einem kleinen Fa-
    milienunternehmen in die Selbstständigkeit zu begeben.

    Bei allen kritikwürdigen Umständen und noch zu
    lösenden Problemen müssen wir auch die positiven Bei-
    spiele benennen, welche zeigen, dass es für jede Minder-
    heit, auch für die Roma, möglich ist, ihre Lebenssitua-
    tion in Europa und auch hier bei uns in Deutschland
    eigenständig zu verbessern. Abschließend möchte ich
    sagen, dass es unsere vorrangige Aufgabe dabei ist, für
    einen entsprechenden Rahmen zu sorgen, in dem diese
    Entwicklung möglich ist.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Die nächste Rednerin ist die Kollegin Angelika Graf

für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Angelika Graf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vor
    20 Jahren hat man beschlossen, für die von den Nazis er-
    mordeten Sinti und Roma ein Mahnmal im Berliner
    Tiergarten zu errichten. Damit wurde erst vor drei Jahren
    wirklich begonnen. Derzeit ist das Ganze noch eine Bau-
    grube. Man streitet wieder einmal ums Geld. Entspre-
    chende Meldungen standen vor einigen Tagen in den
    Zeitungen.

    Lassen Sie mich sagen, dass ich hoffe, dass wir es,
    wie Kulturstaatsminister Bernd Neumann angekündigt
    hat, im nächsten Winter einweihen können. Ich denke, es
    wäre ein wichtiges Zeichen dafür, dass wir die vielen er-
    mordeten Sinti und Roma eben nicht vergessen wollen,
    und es wäre auch ein Zeichen gegen Rassismus in unse-
    rer Gesellschaft.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage aber auch: Vonseiten der Bundesregierung muss
    es dazu mehr geben als ein Faltblatt und eine Broschüre.
    Die Errichtung dieses Mahnmals muss intensiv begleitet
    werden.





    Angelika Graf (Rosenheim)



    (A) (C)



    (D)(B)


    Zur heutigen Debatte. Heute diskutieren wir eine
    Große Anfrage der Grünen zur Situation der Roma in der
    Europäischen Union und in den Staaten potenzieller EU-
    Beitrittskandidaten. Ich erinnere mich sehr gut an die be-
    eindruckende Rede von Zoni Weisz zum Gedenktag für
    die Opfer des Nationalsozialismus im Jahr 2011.


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Beeindruckend, das stimmt!)


    Er hat eben nicht nur über die Vergangenheit gespro-
    chen, sondern auch die heutige Lebenssituation von Sinti
    und Roma in der EU und insbesondere in osteuropäi-
    schen Ländern als menschenunwürdig bezeichnet. Wir,
    die SPD-Bundestagsfraktion, haben damals diese Rede
    von Zoni Weisz aufgenommen und einen daran anknüp-
    fenden Antrag verfasst. Leider wurde er von der Mehr-
    heit dieses Hauses abgelehnt. Ich freue mich deshalb
    sehr, dass die Grünen die Mahnung aus dieser Rede in
    ihrer Großen Anfrage mit aktuellen Zahlen zu Vorgän-
    gen in ganz Europa unterfüttert haben. Freude empfinde
    ich auch deshalb, weil sich auch die Bundesregierung
    und die sie tragenden Parteien nochmals mit diesem
    schwierigen Thema beschäftigen mussten.

    Beim Lesen der Antworten der Bundesregierung wird
    einem sehr klar: Der Umgang vieler EU-Staaten mit der
    größten europäischen Minderheit ist sehr kritisch zu se-
    hen. Ich nenne nur einige Beispiele:

    Frankreich ist ganz offensichtlich nur knapp einem
    Vertragsverletzungsverfahren wegen Verletzung der
    Freizügigkeitsrichtlinie entgangen.

    In Italien besuchen 75 Prozent der Roma-Kinder
    keine Schule. Die Roma sind in Camps offensichtlich
    sehr schlecht untergebracht. Dadurch verfestigt sich
    – ich zitiere aus der Antwort der Bundesregierung auf
    die Große Anfrage – „die irrige Vorstellung von einer
    nomadischen Lebensweise“ und der schlechten Inte-
    grierbarkeit der Roma. Hier versagt aus meiner Sicht,
    wie auch in anderen Zusammenhängen, der italienische
    Staat. Die Bemerkung sei erlaubt: Ein bisschen weniger
    „Bunga, bunga!“ und ein bisschen mehr Anstrengungen
    für die Integration von Menschen wären hier vielleicht
    eine gute Sache gewesen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In Tschechien stellte im Jahre 2009 eine neonazisti-
    sche Partei ihre als wissenschaftlich deklarierte Schrift
    „Die Endlösung der Zigeunerfrage in den böhmischen
    Ländern“ ausgerechnet auf dem Gelände des ehemaligen
    Roma-Lagers in Lety bei Pisek vor. Ich finde es sehr er-
    freulich, dass derzeit gegen diese Neonazis ermittelt
    wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Tatsache ist aber auch, dass es solche Tendenzen überall
    gibt.

    Relativ finster wird es, wenn es um die Situation in
    Ungarn, in Bulgarien und in Rumänien geht. Der Anti-

    ziganismus wird in beunruhigender Weise immer salon-
    fähiger, und das trotz zahlreicher guter Initiativen, Inter-
    ventionen und Programme der Europäischen Union. Was
    den restlichen Balkan betrifft, weiß ich auch aus eigener
    Anschauung, wie schwierig die Situation der Roma zum
    Beispiel in Mazedonien ist. Wer einmal in einem solchen
    Dorf war, in dem Roma leben, der weiß, wovon ich spre-
    che. Ich habe dies schon in meiner letzten Rede zu die-
    sem Thema sehr deutlich gemacht.

    Es muss uns klar sein – da hoffe ich auf die Zustim-
    mung des ganzen Hauses –: Die humanitären Mittel im
    Rahmen des Stabilitätspakts für Südosteuropa dürfen im
    kommenden Jahr nicht gekürzt werden. Ich möchte mich
    ausdrücklich bei unserem ehemaligen Kollegen
    Christian Schwarz-Schilling für seinen Einsatz für serbi-
    sche Roma bedanken


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    und bin als Vorstandsmitglied der Organisation Help
    stolz, dass auch wir über gute Projekte in Serbien den
    Menschen helfen konnten. Dies ist umso wichtiger, als
    das Einkommen von Roma in Serbien laut Antwort der
    Bundesregierung um 48 Prozent niedriger liegt als das
    der „normalen“ Serben. Wie soll ein Mensch vernünftig
    und gesellschaftlich integriert leben können, wenn ihm
    zusätzlich noch das Recht auf Bildung oder das Recht
    auf Wasser verweigert wird?

    Im Kosovo ist die Situation nach vielen Berichten,
    unter anderem auch von der UNICEF, noch schlimmer
    als in anderen Ländern des Balkans. Ich denke deshalb,
    dass es richtig ist, Abschiebungen in dieses Gebiet aus-
    zusetzen und dabei insbesondere das Wohl der Kinder,
    die oft bei uns in Deutschland geboren und sozialisiert
    sind, im Auge zu haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wie sieht es generell mit der Roma-Politik in
    Deutschland aus? Ist es wirklich so, wie die Kolleginnen
    und Kollegen aus den Regierungsfraktionen schon bei
    der letzten Debatte behauptet haben, dass die Roma in
    Deutschland sozusagen auf einer Insel der Glückseligen
    leben und nichts verändert werden muss, dass wir also
    keinen nationalen Aktionsplan brauchen? In Deutsch-
    land sind Sinti und Roma seit 600 Jahren beheimatet. In
    den letzten Jahrzehnten sind allerdings viele Roma aus
    den Staaten Südosteuropas zugewandert. Sie erleben
    auch bei uns vielfältige Diskriminierung. Wird irgendwo
    ein Fahrrad geklaut, dann war es im Zweifelsfall die
    Roma-Familie aus der Parterrewohnung.

    Diskriminierung lässt sich auch im Bildungsbereich
    feststellen. Die Antwort der Bundesregierung zur Bil-
    dungsbeteiligung und zum Bildungserfolg von Roma-
    Kindern hat Volker Beck schon angesprochen. Die Ein-
    schätzung, dass die Erfolge unterdurchschnittlich seien,
    sei, so steht es in der Antwort der Bundesregierung,
    nicht unbegründet. Allerdings falle das in die Zuständig-
    keit der Länder.





    Angelika Graf (Rosenheim)



    (A) (C)



    (D)(B)


    Erkenntnisse zum Antiziganismus hat die Antidiskri-
    minierungsstelle des Bundes nicht. Es gibt auch keine
    Lehrstühle, die sich schwerpunktmäßig mit Antiziganis-
    mus auseinandersetzen, wobei es im NGO- und halb-
    staatlichen Bereich eine Reihe von guten Berichten und
    Ausarbeitungen dazu gibt. Ich frage mich, warum die
    Bundesregierung diese Unterlagen nicht zum Anlass
    nimmt, einen nationalen Aktionsplan für die in Deutsch-
    land lebenden Roma aufzulegen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der ständige Verweis der Bundesregierung auf die
    Verantwortung der Länder, der sich durch die ganze Ant-
    wort zieht, macht es übrigens nicht wirklich besser. In
    nahezu jeder Antwort, die zu den Lebensumständen der
    Roma in Deutschland gegeben wurde, berichtet die Bun-
    desregierung zudem, es bestünden wegen des zu Recht
    fehlenden statistischen Kriteriums der ethnischen Zu-
    gehörigkeit keine aussagekräftigen „Erkenntnisse über
    Wohnraumprobleme sowie die soziale und medizinische
    Versorgung.“ Wäre es denn nicht klüger, auf offenkun-
    dige Tatsachen zu reagieren, als den Eindruck zu erwe-
    cken, man benutze das Fehlen statistischer Erkenntnisse
    als Ausrede?

    Ich nehme daher die Anfrage der Grünen zum Anlass,
    nochmals an die Bundesregierung zu appellieren: Ent-
    wickeln Sie gemeinsam mit den Roma-Verbänden und
    dem Zentralrat Lösungen. Legen Sie einen Aktionsplan
    auf. Holen Sie die Bundesländer und die Gemeinden ins
    Boot. Stoppen Sie die Abschiebungspläne, und setzen
    Sie sich für eine humanere Lösung ein.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Nehmen Sie Ihre Verantwortung innerhalb Europas
    wahr. Das würde insbesondere vor dem Hintergrund un-
    serer Geschichte sicher gut sein.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie der Abg. Michael Brand [CDU/CSU] und Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE])