Rede:
ID1716609000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 57
    1. der: 4
    2. ist: 3
    3. das: 3
    4. die: 2
    5. soll: 2
    6. werden.: 2
    7. Dann: 2
    8. ich: 2
    9. für: 2
    10. Ich: 1
    11. schließe: 1
    12. damit: 1
    13. Aussprache.Der: 1
    14. Gesetzentwurf: 1
    15. auf: 1
    16. Drucksache: 1
    17. 17/8878: 1
    18. andie: 1
    19. in: 1
    20. Tagesordnung: 1
    21. aufgeführten: 1
    22. Ausschüsse: 1
    23. über-wiesen: 1
    24. Gibt: 1
    25. es: 1
    26. dazu: 1
    27. anderweitige: 1
    28. Vorschläge?: 1
    29. –Das: 1
    30. nicht: 1
    31. Fall.: 1
    32. so: 1
    33. beschlossen.Jetzt: 1
    34. rufe: 1
    35. Tagesordnungspunkt: 1
    36. 28: 1
    37. auf:Vereinbarte: 1
    38. DebatteArbeitsprogramm: 1
    39. Europäischen: 1
    40. Kommis-sion: 1
    41. Jahr: 1
    42. 2012Eine: 1
    43. Dreiviertelstunde: 1
    44. debattiert: 1
    45. –: 1
    46. Dazusehe: 1
    47. und: 1
    48. höre: 1
    49. keinen: 1
    50. Widerspruch.: 1
    51. sobeschlossen.Das: 1
    52. Wort: 1
    53. Bundesregierung: 1
    54. erhält: 1
    55. Staats-minister: 1
    56. Michael: 1
    57. Link.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Matthias Heider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

    legen! Sehr geehrte Damen und Herren! Am Schluss die-
    ser Debatte ist es an der Zeit, ein Resümee zu ziehen:
    Nicht jeder wünschenswerte Zustand erstarkt in einer ge-
    setzlichen Pflicht, und nicht jede Quote garantiert ein
    gutes Ergebnis.

    Das Feuerwerk, das Sie hier heute abbrennen, sehr
    geehrte Kolleginnen von der SPD, leuchtet weit. Sie
    weisen auf einen Zustand hin, der in der Tat verbesse-
    rungsfähig ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Einmal abgebrannt, zeigen sich nach dem schönen
    Schein aber auch Effekte, die gesellschaftspolitisch und
    wirtschaftspolitisch unbefriedigend wären. Ob auf dem
    von Ihnen eingeschlagenen Weg wirklich Chancen-
    gleichheit für Männer und Frauen hergestellt werden
    kann, ist zweifelhaft. Allein dass Ihnen eine Mindest-
    quote von 40 Prozent reicht,


    (Elke Ferner [SPD]: Mindestens!)


    zeigt, dass es eigentlich gar nicht um Gleichberechti-
    gung geht. Warum fordern Sie nicht 50 Prozent? Warum
    schreiben Sie das nicht in Ihren Gesetzentwurf hinein?


    (Caren Marks [SPD]: Wir können auch 70 Prozent fordern! – Iris Gleicke [SPD]: 97 Prozent!)


    Abgesehen davon zielt die Regelung, die Sie für börsen-
    notierte und mitbestimmte Unternehmen fordern, an den
    realen Anforderungen der Wirtschaftsunternehmen vor-
    bei. Es geht um eine erfolgreiche und verantwortliche
    Besetzung der Leitungs- und Aufsichtsgremien dieser
    Unternehmen.


    (Dr. Eva Högl [SPD]: 97 Prozent Männer!)


    Sie wollen eine politische Frauenquote in den Füh-
    rungsgremien. Das schmälert in jedem Fall den notwen-
    digen unternehmerischen Spielraum. Es geht darum, auf-
    gabenbezogen den personellen Anforderungen in den
    Leitungsgremien gerecht zu werden.


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Das können nur Männer!)


    Das stellt – das muss ich Ihnen leider sagen – einen weit-
    reichenden Eingriff in die Eigentumsrechte der Anteils-
    eigner dar.


    (Caren Marks [SPD]: Art. 3 Grundgesetz!)


    Das ist ordnungspolitisch falsch, das ist verfassungs-
    rechtlich bedenklich,


    (Caren Marks [SPD]: Art. 3 ist bedenklich?)


    und das ist in jedem Fall nicht im Sinne der Unterneh-
    men.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Iris Gleicke [SPD]: 3,71 Euro für Friseurinnen ist ein Eingriff ins Eigentum, aber wie!)


    Grund dafür, dass es in Deutschland noch zu wenig
    Frauen in Führungspositionen gibt – das möchte ich
    ganz deutlich machen –, ist nicht die Tatsache einer feh-
    lenden gesetzlichen Regelung. Gründe für die Probleme
    sind eine fehlende Sensitivität der Anteilseigner und Ak-
    tionäre, eine nicht ausreichend vorausschauende Perso-
    nalpolitik in den Unternehmen, fehlende flexible
    Arbeitszeitmodelle und zu wenig Kinderbetreuungsmög-
    lichkeiten. Ich will nicht sagen, dass Letzteres bei den
    Führungskräften das Hauptproblem ist. Ganz entschei-
    dend für die Debatte ist aber, dass wir dort ansetzen, wo
    die eigentlichen Probleme liegen, nämlich bei der Ver-
    einbarkeit von Familie und Beruf. Diese Herausforde-
    rung betrifft alle Frauen


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und Männer!)


    in deutschen Unternehmen und nicht nur die Kandidatin-
    nen, die für Aufsichtsräte oder Vorstände in Betracht
    kommen. Die Bundesregierung hat gehandelt. Ich nenne
    die Einführung des Elterngeldes. Ich nenne die Initiative
    „Familienbewusste Arbeitszeiten“.


    (Elke Ferner [SPD]: Das waren wir!)


    Ich nenne die Förderung des Ausbaus der Betreuung von
    Kindern unter drei Jahren.





    Dr. Matthias Heider


    (A) (C)



    (D)(B)


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es geschäftspoli-
    tisch sinnvoll ist, die Besetzung einer Position in Vor-
    stand oder Aufsichtsrat nur aufgrund einer gesetzlichen
    Zwangsquote vorzunehmen.


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Wir haben eine Quote: 97 Prozent Männer! Das ist eine Quote!)


    Das Selbstverständnis der Managerinnen in den Füh-
    rungsgremien der deutschen Wirtschaft, die ich kenne,
    ist ein anderes. Hier zählen


    (Caren Marks [SPD]: Kungelei!)


    Kompetenz, Qualifikation und Leistung. Das sind im
    Übrigen exakt die gleichen Prinzipien, die für Führungs-
    aufgaben in Unternehmen grundsätzlich gelten.


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Sagen Sie, dass Frauen das nicht können?)


    Ich glaube, an dieser Stelle ist es angebracht, die vielen
    selbstständigen und erfolgreichen Apothekerinnen,


    (Iris Gleicke [SPD]: Das ist ja wirklich untermaßig!)


    Wirtschaftsprüferinnen, Architektinnen, Rechtsanwältin-
    nen, Steuerberaterinnen, Ingenieurinnen und Frauen in
    anderen freien Berufen zu nennen, die als eingetragene
    Kaufleute, als Partnerinnen in Sozietäten oder Teilhabe-
    rinnen von Gesellschaften in hohem Maße zum Erfolg
    ihres Unternehmens beitragen.


    (Caren Marks [SPD]: Aber nicht im Vorstand! Das ist des Guten zu viel!)


    Das Gleiche gilt übrigens für den industriellen deutschen
    Mittelstand. Die Lage dort – das wissen Sie – ist eine an-
    dere.


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Die ist nicht Gegenstand unseres Gesetzentwurfs! – Gegenruf des Abg. Dr. Stephan Harbarth [CDU/CSU]: Natürlich ist sie das!)


    Aber um diese Dimension geht es Ihnen gar nicht in Ih-
    rem Entwurf. Dieser zielt auf alle börsennotierten und
    mitbestimmten Unternehmen,


    (Caren Marks [SPD]: Zumindest das hat er richtig gelesen!)


    bei denen die DAX-30-Werte sozusagen die Leucht-
    türme bilden. Wahr ist aber, meine Damen und Herren
    von der SPD, dass Sie mit Ihrem Vorschlag auch über
    700 paritätisch mitbestimmte Gesellschaften und über
    1 000 drittelparitätisch mitbestimmte Gesellschaften
    treffen. Damit zwingen Sie sie in ein gesellschaftspoliti-
    sches Konzept, das nicht den wirtschaftlichen Erfolg
    dieser Unternehmen und ihrer Belegschaft zum Ziel hat,


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Das können nur Männer gewährleisten? Das ist ja unglaublich!)


    sondern Ihre gesellschaftspolitischen Vorstellungen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Caren Marks [SPD]: Jetzt weiß ich, warum die meisten Ihrer Frauen nicht da sind! Fremd schämen ist angesagt! – Dr. Eva Högl [SPD]: Das sollte unter Ihrem Niveau sein!)


    Die Zeit, auf technische Einzelheiten Ihres Entwurfs
    einzugehen, bleibt hier leider nicht. Nur so viel: Was
    passiert eigentlich mit Einzelvorständen und Einzelge-
    schäftsführern? Wenn Sie konsequent wären, dürften Sie
    diese nicht allein handeln lassen. Wollen Sie wirklich ei-
    nem Aufsichtsrat die Beschlussfähigkeit aberkennen,
    wenn er infolge von Änderungen seiner Zusammenset-
    zung nach zwölf Monaten die 40-Prozent-Quote ver-
    fehlt? Schon diese Beispiele zeigen, dass der Gesetzent-
    wurf mit dem Anspruch an eine auf Kontinuität


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Männer garantieren Kontinuität? Unglaublich!)


    und Risikovermeidung orientierte Unternehmensführung
    in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten nicht viel zu tun
    hat.


    (Caren Marks [SPD]: Es spricht der Heider aus Lüdenscheid!)


    Wenn alles so einfach wäre, dann müssten wir zusam-
    men den politischen Willen aufbringen, in den Unterneh-
    men des Bundes, der Länder und der Kommunen eine
    andere Besetzung der Aufsichtsräte und Vorstände hin-
    zubekommen. Bei den öffentlichen Unternehmen des
    Bundes liegt der Anteil von Frauen in Vorständen mit
    5,5 Prozent im Jahr 2011 sogar noch unter dem Anteil,
    den es 2010 gab.


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Dann können Sie etwas tun! Sie regieren doch!)


    In den Aufsichts- und Verwaltungsräten lag die Quote
    bei 15,1 Prozent. Wenn Sie alle überlegen, wie die Ge-
    schäftsführungen und Aufsichtsräte bei kommunalen
    Gesellschaften in Ihren Wahlkreisen besetzt sind,


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Dann schauen Sie einmal nach Berlin!)


    dann wird Ihnen ohne Weiteres klar, wie sehr Personal-
    entscheidungen vom Gestaltungswillen im Einzelfall ab-
    hängen. Wenn wir nicht einmal bei öffentlichen Unter-
    nehmen – nehmen wir ruhig den Bund als Beispiel –


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Schauen wir einmal nach Berlin!)


    in der Lage sind, Frauen in der Unternehmensleitung an-
    gemessen zu beteiligen,


    (Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da haben Sie versagt! In der Tat!)


    dann wird man von der Wirtschaft wohl nicht die Erfül-
    lung einer gesetzlichen Zwangsquote verlangen können.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mehr Mut zu sich selbst!)


    Ich sage noch einmal ausdrücklich: Es ist völlig unbe-
    stritten, dass Unternehmen ein großes Interesse daran
    haben müssen, den Frauenanteil in ihren Topgremien zu
    steigern; ich stimme Ihnen da völlig zu. Eine Analyse
    des Mixed Leadership von Ernst & Young zeigt, dass ge-





    Dr. Matthias Heider


    (A) (C)



    (D)(B)


    mischte Führungsteams durchaus einen guten Einfluss
    auf die Unternehmensperformance haben.


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sagen Sie einmal Herrn Buschmann! Der weiß das immer noch nicht!)


    Ich bin als letzter Redner in dieser Debatte zuver-
    sichtlich, dass wir bei den kommenden Aufsichtsrats-
    wahlen im Frühjahr 2013 positive Entwicklungen hin zu
    einer höheren Frauenrepräsentanz in Führungspositionen
    sehen werden. Bei all der Diskussion über die Einfüh-
    rung einer Frauenquote dürfen wir nicht außer Acht
    lassen: Es geht weniger um Quotenfrauen, es geht bei
    Männern und Frauen immer um Kompetenz, um Qualifi-
    kation und um Leistung. Deshalb sollten wir der freiwil-
    ligen Selbstverpflichtung zunächst weiter Gelegenheit
    geben, sich in der Praxis zu bewähren.


    (Caren Marks [SPD]: Jau!)


    Nicht die Brechstange ist gefragt, sondern kluge Unter-
    nehmensführung.


    (Caren Marks [SPD]: Ich möchte meiner Tochter eine bessere Welt hinterlassen!)


    Sie dürfen sicher sein, dass wir von der CDU die Wirt-
    schaft dabei unterstützen werden.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich schließe damit die Aussprache.

Der Gesetzentwurf auf Drucksache 17/8878 soll an
die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse über-
wiesen werden. Gibt es dazu anderweitige Vorschläge? –
Das ist nicht der Fall. Dann ist das so beschlossen.

Jetzt rufe ich Tagesordnungspunkt 28 auf:

Vereinbarte Debatte

Arbeitsprogramm der Europäischen Kommis-
sion für das Jahr 2012

Eine Dreiviertelstunde soll debattiert werden. – Dazu
sehe und höre ich keinen Widerspruch. Dann ist das so
beschlossen.

Das Wort für die Bundesregierung erhält der Staats-
minister Michael Link.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Link


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Es hat

    gute Tradition, dass Bundestag und Bundesregierung ge-
    meinsam über das Arbeitsprogramm der Kommission
    diskutieren. Aber lassen Sie mich aus aktuellem Anlass
    eines vorab sagen: Ich glaube, die Tatsache, dass die
    griechische Umschuldung in den letzten Tagen zu einem
    sehr befriedigenden Anteil gelungen ist, ist etwas, was
    uns alle mit großer Erleichterung erfüllen sollte. Es

    zeigt, dass sich die Europäische Union, insbesondere die
    Euro-Zone, auch und gerade gemeinsam mit dem Mit-
    glied Griechenland als handlungsfähig erwiesen hat. Das
    ist ein ganz wichtiger Punkt. Die Bundesregierung ist
    damit außerordentlich zufrieden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Europa muss gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.
    Deshalb müssen wir an ihren Ursachen ansetzen. Anset-
    zen müssen wir insbesondere an der exzessiven und un-
    disziplinierten Staatsverschuldung, der mangelnden
    Wettbewerbsfähigkeit einiger Euro-Staaten und der Be-
    reinigung der grundlegenden Konstruktionsfehler der
    Wirtschafts- und Währungsunion.

    Die Lösung dieser Grundprobleme kann nur im Auf-
    bau einer nachhaltigen Stabilitätsunion bestehen, die von
    den Grundsätzen einer soliden Haushaltsführung, der eu-
    ropäischen Solidarität und eines engagierten Wachs-
    tumskurses getragen wird. Deshalb stellt der Fiskalpakt,
    den wir in den vergangenen Wochen verhandelt und
    beim Europäischen Rat unterzeichnet haben, einen ganz
    wichtigen Meilenstein dar.

    Über Jahre hinweg hat Deutschland, haben deutsche
    Vertreter im Europäischen Rat immer wieder dafür ge-
    worben, dass wir eine europäische Schuldenbremse be-
    kommen. Dass wir es mithilfe des Fiskalpakts jetzt
    geschafft haben, sie entweder in Verfassungen zu veran-
    kern oder sie in nationale Gesetzgebungen zu tragen, ist
    ein großer Erfolg, den wir bei allen parteipolitischen Un-
    terschieden, die es in diesem Hause gibt und die in einer
    Demokratie natürlich immer zum Tragen kommen wer-
    den, nicht kleinreden sollten. Die Schuldenbremse ist ein
    großer Erfolg.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Andrej Hunko [DIE LINKE]: Nein!)


    Der Fiskalpakt, den wir vereinbart und den die Kanz-
    lerin, der Außenminister und der Bundesfinanzminister
    gemeinsam verhandelt haben, steht für einen fundamen-
    talen Paradigmenwechsel in Europa. Er steht für die
    Kultur der Stabilität. Der Leitsatz lautet: Keine immer
    neuen Schulden, um der alten Schulden Herr zu werden.
    Dass es uns noch dazu gelungen ist, den Pakt in Rekord-
    zeit zu verhandeln, obwohl wir lieber Vertragsänderun-
    gen gehabt hätten – das füge ich deutlich hinzu –, ist ein
    weiterer Beweis für die europäische Entschlossenheit in
    diesem zentralen Punkt.

    Wir müssen die Probleme der Staatsverschuldung im-
    mer zusammen mit dem Wachstumskurs denken und an-
    gehen. Deshalb stellen wir auch in diesem Zusammen-
    hang die Verbindung mit dem Arbeitsprogramm der
    Kommission her. Denn das Arbeitsprogramm der Kom-
    mission muss an genau dieser zentralen Frage ansetzen:
    Wie kann die Wachstumsfähigkeit gesteigert werden?

    Was diesen Aspekt betrifft, hat die Bundesregierung
    Ihnen immer wieder klar gesagt – ich möchte das heute
    noch einmal ganz deutlich festhalten –: Wir sehen die
    Rolle der Kommission als Hüterin der Verträge und als
    Initiativgeberin. Wir stehen insbesondere zur Stärkung
    der Gemeinschaftsmethode, überall dort, wo die Ver-





    Staatsminister Michael Link


    (A) (C)



    (D)(B)


    träge sie vorsehen, und überall dort, wo in Zukunft Ver-
    tragsänderungen vorgenommen werden. Die Stärkung
    der Gemeinschaftsmethode ist eine Stärkung der Euro-
    päischen Union und damit auch eine Stärkung ihrer Mit-
    glieder.


    (Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!)


    Das Arbeitsprogramm der Kommission ist aus der
    Sicht der Bundesregierung ein wichtiges Dokument. Wir
    haben Ihnen unsere Kommentare dazu vorgelegt. Die
    Stellungnahme der Bundesregierung ist Ihnen im Januar
    und Februar dieses Jahres in zwei Teilen zugegangen.
    Wir haben in dieser schriftlichen Stellungnahme auch
    eine Reihe von Kritikpunkten und begrüßenswerten
    Punkten genannt, die ich hier nicht weiter ausführen
    will. Ich möchte mich jetzt auf einige Kernpunkte be-
    schränken.

    Unter dem Leitmotiv Wachstum soll die Vertiefung
    des europäischen Binnenmarktes – das ist für uns ein
    Kernpunkt – zu einer tatsächlichen europäischen wirt-
    schaftlichen Schlüsselaufgabe werden. Dieses Projekt
    der Kommission begrüßen wir ausdrücklich. Der Bin-
    nenmarkt bietet nämlich das größte Potenzial zur Steige-
    rung von Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung in al-
    len 27 Mitgliedstaaten.

    Wenn ich von Beschäftigung spreche, dann gilt das
    vor allem mit Blick auf die jungen Bürgerinnen und Bür-
    ger. Denn in zahlreichen Mitgliedstaaten der Union,
    nicht in Deutschland, gibt es Jugendarbeitslosigkeits-
    raten von über 25 Prozent. Diese jungen Leute fragen
    sich mit Recht: Was ist denn eigentlich der Mehrwert
    dieser Europäischen Union? Deshalb muss es im Kern
    immer wieder um die Frage gehen: Wie können wir die
    Beschäftigung steigern? Insofern begrüßen wir den An-
    satz der Kommission, die jetzt vorgeschlagen hat, insbe-
    sondere die steuerliche Belastung von Arbeit zu reduzie-
    ren. Das ist ein Punkt, über den wir, glaube ich, auch
    über die Parteigrenzen hinweg gemeinsam nachdenken
    sollten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir müssen stärker in den Bereichen investieren, in
    denen am besten nachhaltiges Wachstum gefördert wer-
    den kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deshalb muss die Strukturpolitik der EU – ich sage
    das bewusst mit Blick auf Debatten hier bei uns im
    Lande, wissend, dass es oft unterschiedliche Interessen
    gibt, auch mit Blick auf die föderale Konstruktion
    Deutschlands – kritisch überprüft werden. Entscheidend
    ist eine gezielte Ausrichtung der Struktur- und Kohä-
    sionspolitik auf die Bereiche Bildung, Forschung, Wett-
    bewerb, Innovation sowie auf die Schaffung von Ar-
    beitsplätzen.

    Auch das Bestreben der Kommission, die Neuord-
    nung der Finanzmärkte weiter voranzutreiben, verdient
    unsere volle Unterstützung. Die bereits angestoßenen Fi-
    nanzmarktreformen sowie die für 2012 geplanten Maß-

    nahmen stellen die Antworten der EU auf die Finanz-
    krise dar und werden auch im globalen Kontext in
    Umsetzung der bestehenden G-20-Verpflichtungen dazu
    beitragen, die Akteure und Produkte auf den Finanz-
    märkten angemessen zu regulieren und streng zu beauf-
    sichtigen, um so ein stabiles und widerstandsfähiges Fi-
    nanzsystem zu schaffen.

    Die Bundesregierung wird weiterhin alle Maßnahmen
    der Kommission zur Finanzmarktreform unterstützen,
    sei es bei der stärkeren Regulierung von Ratingagentu-
    ren oder des außerbörslichen Derivatemarktes.

    Wir unterstützen grundsätzlich auch die Einführung
    einer EU-weiten Finanztransaktionsteuer. Die Vor-
    schläge der Kommission ebenso wie das derzeit in der
    Diskussion stehende französische Modell werden wir in-
    nerhalb der Bundesregierung prüfen. Klar ist aber auch,
    dass wir eine Finanztransaktionsteuer als eine mögliche
    Eigenmittelquelle für den EU-Haushalt ablehnen.


    (Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum haben Sie es noch nicht geprüft? Es liegt doch schon seit Monaten vor!)


    Der mittelfristige Finanzrahmen wird uns noch inten-
    siv beschäftigen, aber nicht in der heutigen Debatte zum
    Arbeitsprogramm. Die Bundesregierung hat die Stel-
    lungnahme des Bundestags zum mehrjährigen Finanz-
    rahmen zur Grundlage für die Erarbeitung ihrer eigenen
    Position genommen. Zum Ende der dänischen Präsident-
    schaft werden wir die Verhandlungsbox formulieren
    müssen, die dann im zweiten Halbjahr konkret wird und
    möglichst bereits im zweiten Halbjahr beim mehrjähri-
    gen Finanzrahmen zum Ende kommen soll.

    Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass wir
    einige Punkte des Arbeitsprogramms der Kommission
    kritisch sehen. Wenn wir die Verhältnismäßigkeit eines
    angekündigten Vorhabens der Kommission infrage stel-
    len oder Bedenken bei Zuständigkeitsfragen haben, be-
    nennen wir das ausdrücklich in unserer Stellungnahme.
    Es gehört dazu, dass wir auch das deutlich machen. Als
    Beispiel möchte ich die angekündigte Reform des Mehr-
    wertsteuersystems oder auch die im Bereich der Alters-
    vorsorge vorgelegten Vorschläge der Kommission zu
    den ergänzenden Rentenansprüchen von Arbeitsplatz-
    wechslern innerhalb der Europäischen Union nennen.

    Lassen Sie mich deshalb ganz grundsätzlich sagen:
    Die Kommission ist vor allem dann stark, wenn sie sich
    auf die Themen und Kernaufgaben konzentriert, bei de-
    nen tatsächlich ein Mehrwert für die Bürgerinnen und
    Bürger Europas entstehen kann. Nicht mehr Regulie-
    rung, sondern effiziente Regulierung ist wichtig. Das In-
    itiativrecht der Kommission ist ein hohes Gut. Es sollte
    nicht für möglichst viele Initiativen genutzt werden, son-
    dern für möglichst substantielle Initiativen. Diese Ver-
    antwortung muss die Kommission aus unserer Sicht
    ernst nehmen; denn sie hat als Inhaberin des Initiativ-
    rechts die große Verantwortung, dieses Instrument nicht
    inflationär, sondern sehr zielgerichtet zu nutzen.

    Lassen Sie mich zum Schluss kommen, Frau Präsi-
    dentin. Wir möchten insbesondere, dass neben dem er-
    wähnten Thema der Solidität in der Haushaltsführung





    Staatsminister Michael Link


    (A) (C)



    (D)(B)


    auch im Außenhandel der EU dieses Instrument ernst ge-
    nommen wird. Mit Blick auf die europäische Nachbar-
    schaftspolitik erwarten wir von der Kommission deutli-
    chere und klarere Initiativen im Rahmen des vorgelegten
    Plans „More for more“, „Mehr für mehr“, wie ihn die
    Kommission nennt. Wir warten dringend auf eine Kon-
    kretisierung dieses Bereichs mit mehr Konditionalität;
    denn auch im Außenhandel der Europäischen Union
    müssen wir effizienter und stärker auftreten.

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)