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ID1716600200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/166 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtsrahmens für Strom aus solarer Strahlungsenergie und zu weiteren Än- derungen im Recht der erneuerbaren Energien (Drucksache 17/8877) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Jan Korte, Dorothée Menzner, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mut zum Aufbruch ins solare Zeitalter (Drucksache 17/8892) . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Christel Humme, Elke Ferner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in Wirtschaftsunter- nehmen (ChGlFöG) (Drucksache 17/8878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19723 A 19723 B 19723 C 19725 B 19728 A 19730 B 19732 D 19734 C 19736 C 19739 A 19740 B 19741 A 19742 B 19744 B 19744 D 19747 A 19747 A 19748 C 19750 B 19752 C 19753 C 19753 D 19755 B 19756 C 19758 A 19759 C 19760 D 19761 D 19764 A 19764 D 19765 B 19767 A 19768 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für das Jahr 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Leiharbeit verbieten und in reguläre Be- schäftigung umwandeln (Drucksache 17/8794) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Große Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zur Situation von Roma in der Europäischen Union und in den (potentiellen) EU-Beitrittskandida- tenstaaten (Drucksachen 17/5536, 17/7131) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19770 B 19770 B 19772 A 19774 B 19775 B 19776 B 19777 A 19778 A 19778 D 19779 C 19780 C 19780 D 19781 C 19782 D 19784 D 19785 A 19785 B 19786 A 19786 D 19787 D 19789 C 19790 C 19790 D 19792 C 19793 D 19795 B 19796 D 19797 D 19799 A 19800 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19723 (A) (C) (D)(B) 166. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. März 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19799 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 09.03.2012 Burchardt, Ulla SPD 09.03.2012 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 09.03.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 09.03.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 09.03.2012 Friedhoff, Paul K. FDP 09.03.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Gabriel, Sigmar SPD 09.03.2012 Gerster, Martin SPD 09.03.2012 Glos, Michael CDU/CSU 09.03.2012 Granold, Ute CDU/CSU 09.03.2012 Gruß, Miriam FDP 09.03.2012 Hinz (Essen), Petra SPD 09.03.2012 Höferlin, Manuel FDP 09.03.2012 Koch, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.03.2012 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Kumpf, Ute SPD 09.03.2012 Laurischk, Sibylle FDP 09.03.2012 Lay, Caren DIE LINKE 09.03.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 09.03.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 09.03.2012 Dr. Lotter, Erwin FDP 09.03.2012 Luksic, Oliver FDP 09.03.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 09.03.2012 Movassat, Niema DIE LINKE 09.03.2012 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 09.03.2012 Nietan, Dietmar SPD 09.03.2012 Nord, Thomas DIE LINKE 09.03.2012 Petermann, Jens DIE LINKE 09.03.2012 Pflug, Johannes SPD 09.03.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 09.03.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 09.03.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Schmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 09.03.2012 Dr. Solms, Hermann Otto FDP 09.03.2012 Süßmair, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Tack, Kerstin SPD 09.03.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.03.2012 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 09.03.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 09.03.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.03.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09.03.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 09.03.2012 Dr. Winterstein, Claudia FDP 09.03.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 19800 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 893. Sitzung am 2. März 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Neuordnung der Organisation der landwirtschaftlichen Sozialversicherung (LSV- Neuordnungsgesetz – LSV-NOG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: 1. Der Bundesrat nimmt zur Kenntnis, dass der Deut- sche Bundestag einige Anliegen des Bundesrates aufgegriffen hat. So ist sichergestellt, dass auch nach 2017 Fachausschüsse eingerichtet werden können. Zudem ist die gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden, auch den bisherigen bewährten Beitrags- maßstab der Sozialversicherung für den Gartenbau (Arbeitswert) unter dem Dach eines einheitlichen Trägers fortzuführen. 2. Der Bundesrat bittet jedoch die Bundesregierung, im Rahmen ihrer beratenden Funktion darauf hinzuwir- ken, dass – eine „fachliche umfängliche“ Betreuung der Ver- sicherten auch eine ortsnahe Betreuung umfasst und das Standortkonzept dem Rechnung zu tra- gen hat, – in den Satzungen für die Versicherungszweige Unfallversicherung und Krankenversicherung Härtefallregelungen vorgesehen werden, – Personal- und Budgetkompetenzen so weit wie möglich an die Geschäftsstellen verlagert wer- den, um den Geschäftsstellen einen angemesse- nen Handlungsspielraum zu ermöglichen, – die Aufgaben der funktionellen Landesverbände der Landwirtschaftlichen Krankenkassen den Ge- schäftsstellen übertragen werden und – zur Gewährleistung der Sozialverträglichkeit die mit diesem Gesetz geschaffenen besonderen Re- gelungen zur Ruhestandsversetzung für Dienst- ordnungsangestellte auch auf entsprechend be- dienstete Beamtinnen und Beamte angewendet werden. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, Sorge da- für zu tragen, dass die Neuordnung der landwirt- schaftlichen Sozialversicherung für die gesamte Übergangszeit bis 2017 mit einem Zuschuss von 200 Millionen Euro pro Jahr flankiert wird. – Zwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die elek- tromagnetische Verträglichkeit von Betriebs- mitteln, des Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen sowie des Luftverkehrsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 18. Oktober 2011 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Aufsichtsbe- hörde für das Versicherungswesen und die be- triebliche Altersversorgung über den Sitz der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versiche- rungswesen und die betriebliche Altersversor- gung Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 56. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 12. bis 16. November 2010 in Warschau, Polen – Drucksachen 17/7763, 17/8641 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 20. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 6. bis 10. Juli 2011 in Belgrad, Serbien – Drucksachen 17/8186(neu), 17/8641 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 124. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 15. bis 20. April 2011 in Panama-Stadt/Panama – Drucksachen 17/8314, 17/8641 Nr. 1.4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.14 Ratsdokument 18288/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.24 Ratsdokument 18870/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.25 Ratsdokument 18932/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.27 Ratsdokument 18939/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.29 Ratsdokument 18953/11 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 166. Sitzung. Berlin, Freitag, den 9. März 2012 19801 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8673 Nr. A.9 Ratsdokument 18964/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.10 Ratsdokument 18966/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2011)0491 Drucksache 17/8515 Nr. A.37 Ratsdokument 18545/11 Drucksache 17/8673 Nr. A.11 Ratsdokument 5398/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/8426 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2011)0495 Drucksache 17/8426 Nr. A.38 Ratsdokument 17736/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.39 Ratsdokument 17606/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/6407 Nr. A.26 EP P7_TA-PROV(2011)0256 Drucksache 17/6985 Nr. A.70 Ratsdokument 13309/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.38 Ratsdokument 14198/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.39 Ratsdokument 14448/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.40 Ratsdokument 14555/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.21 Ratsdokument 16035/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.22 Ratsdokument 16037/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.23 Ratsdokument 16313/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.24 Ratsdokument 16314/11 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8227 Nr. A.50 Ratsdokument 17394/11 166. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26Änderungen im Recht der erneuerbaren Energien TOP 27Geschlechterchancengleichheit in Unternehmen TOP 28Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission 2012 TOP 29Leiharbeit TOP 30Situation von Roma in der Europäischen Union Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katherina Reiche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Wir haben bemerkenswerte
    Wochen hinter uns. Was gab es nicht alles für Vorwürfe?
    Kahlschlag! Ausstieg! Deindustrialisierung!


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt kommt Kahlschlag-Katherina!)


    Die Empörungskurve der Opposition kennt keine Gren-
    zen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Nicht nur der Opposition!)


    Leider ist die Lernkurve der Opposition, bei SPD und
    Grünen, bei weitem schwächer als die Lernkurve der
    Photovoltaik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Bundesumweltminister Röttgen hat in der Aktuellen
    Stunde in der letzten Woche darauf hingewiesen, dass
    die Vorwürfe falsch sind. Sie waren schon damals falsch,
    sie sind jetzt falsch, und sie werden auch durch perma-
    nente Wiederholung nicht richtiger.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gestern falsch, heute falsch und übermorgen auch!)


    Was sind die Fakten? Die Photovoltaik ist in Deutsch-
    land in einem Ausmaß gewachsen, wie es in dieser Ge-
    schwindigkeit niemand für möglich gehalten hätte. Seit
    Ende 2009 hat sich die installierte Leistung verdreifacht.
    25 Gigawatt haben wir mittlerweile in Deutschland, und
    allein 2011 sind 7 500 Megawatt installiert worden.
    2010 und 2011 konnten wir erneut die Einspeisevergü-
    tung absenken – und das zu Recht.

    Ein Wort zur SPD. Umweltminister Gabriel hat in der
    Großen Koalition verpasst, eine schon damals überfäl-
    lige Schlankheitskur durchzusetzen. Stattdessen gab es
    noch einmal einen großen Schluck aus der Förderpulle.
    Diese Überförderung mussten wir abbauen – zum Wohle





    Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche


    (A) (C)



    (D)(B)


    der Stromkunden und zum Wohle der Verbraucherinnen
    und Verbraucher;


    (Dr. Hermann E. Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zum Wohle der chinesischen Industrie!)


    denn ein Massenmarkt kann nicht dauerhaft durch Sub-
    ventionen gespeist werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Man kann auch sagen, dass die Photovoltaik erwachsen
    geworden ist. Wenn man erwachsen ist, dann muss man
    Verantwortung übernehmen und auf eigenen Füßen ste-
    hen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh! Das sind Sätze wie in Stein gemeißelt!)


    Heute haben wir bei der Photovoltaik Netzparität im
    Haushaltsbereich. Das von der Koalition eingebrachte
    Gesetz gibt jemandem, der eine Dachanlage hat, die
    Möglichkeit, seinen Strom günstiger zu erzeugen als zu
    beziehen. Netzparität heißt eben, dass der durchschnittli-
    che Haushaltsstrom bereits teurer ist als die Erzeugung
    von Solarstrom. Diese Netzparität erreichen wir in
    Kürze auch im landwirtschaftlichen und im Gewerbebe-
    reich. Hiermit ist ein Marktanreiz gesetzt.

    Das EEG muss zunehmend zu einem Marktertüchti-
    gungsgesetz werden. Mit dem neuen Marktintegrations-
    modell vergüten wir nicht mehr die Gesamtmenge des
    Stroms, sondern geben einen Anreiz, diesen selbst zu
    nutzen. Die Anlagenbetreiber können ihren Strom ent-
    weder selbst verbrauchen, sie können ihn vermarkten,
    oder sie können ihn anbieten. Der Eigenstrombedarf
    wird bei der Anlagenplanung zukünftig stärker berück-
    sichtigt werden. Das eröffnet übrigens Möglichkeiten für
    die deutsche Industrie. Das eröffnet Möglichkeiten ge-
    rade für Anlageninstallateure, mit intelligenter Steue-
    rungs- und Messtechnik maßgeschneiderte Lösungen zu
    präsentieren. Ich halte das für einen zukunftsfähigen
    Markt und würde mir wünschen, dass dies auch stärker
    genutzt werden würde.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Selbst wenn wir die Förderung nicht anpassen wür-
    den, selbst wenn wir höhere Vergütungen genehmigen
    würden: Am Grundproblem der deutschen Hersteller än-
    dert das doch nichts. Das EEG ist eben kein Absatzsi-
    cherungsgesetz. Auf dem Weltmarkt stehen unglaublich
    viele Module zur Verfügung. Es gibt massive Überkapa-
    zitäten, und der Wettbewerb ist hammerhart. Ich sage
    nicht, dass der Wettbewerb jedes Mal fair ist. Gerade aus
    Fernost kommen Module auf den Markt, die preislich
    weit unter dem liegen, was deutsche Hersteller anbieten
    können.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Warum ist das so?)


    Aber es ist auch wahr, dass sich die Bürgerinnen und
    Bürger oftmals für das günstigere Angebot entscheiden,
    und das beeinflusst das EEG nicht.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Was tun Sie gegen Dumping?)


    Wir können diese Wettbewerbsverhältnisse mit einem
    nachfrageorientierten Instrument nicht beeinflussen.
    Noch einmal, Herr Kelber: Es ist kein Absatzsicherungs-
    gesetz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Ihr Minister hat von Dumping gesprochen! Was tun Sie gegen Dumping? Sie widersprechen Ihrem Minister in seiner Abwesenheit!)


    Mit höheren Vergütungssätzen riskieren wir eine Über-
    förderung, ohne zu steuern. Die Grünen und auch Sie,
    Herr Kelber, sagen das übrigens auch hinter verschlosse-
    nen Türen. Sie sollten den Mut haben, das auch hier so
    zu sagen und nicht nur im kleinen Kreis.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Gerade die Tatsache, dass die Unternehmen schon im
    Jahr 2011 in einer schwierigen Situation waren, obwohl
    die EEG-Vergütung auskömmlich war, zeigt, dass sich
    die Industrie in einem Wettbewerb auch unabhängig
    vom EEG behaupten muss. Dazu sind zwei Dinge not-
    wendig, wie es sich für die Industrie gehört, nämlich das
    Setzen auf Innovationen und auf Forschung. Deswegen
    hat diese Bundesregierung zusammen mit dem For-
    schungsministerium ein Forschungsprogramm in Höhe
    von 100 Millionen Euro aufgelegt. Auch die deutschen
    Unternehmen müssen stärker in den Export, um sich zu
    behaupten.

    Die Bürgerinnen und Bürger stehen mit überwältigen-
    der Mehrheit hinter der Energiewende. Die Bürgerinnen
    und Bürger wollen zu über 95 Prozent, nämlich zu
    98 Prozent, erneuerbare Energien. Wir wollen, dass das
    so bleibt. Wenn wir aber risikofreie Renditen im zwei-
    stelligen Bereich, finanziert durch alle Stromverbrau-
    cher, dulden, dann setzen wir die Unterstützung der Bür-
    gerinnen und Bürger langfristig aufs Spiel, und das
    wollen wir nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Zu unserer Verantwortung gehört, die Interessen aller
    Bürgerinnen und Bürger, der Arbeitnehmerinnen und
    Arbeitnehmer im PV-Bereich, der Handwerker, aber
    auch aller Stromkundinnen und Stromkunden im Blick
    zu haben. Das unterscheidet uns offenbar von der Oppo-
    sition und auch von manchen Unternehmensverbänden,
    die leider nur Partikularinteressen im Blick haben.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)


    Noch ein Wort zur Netzstabilität. In einem Industrie-
    land wie Deutschland ist die Netzstabilität ein ganz ho-
    hes Gut. Es gibt den sogenannten Nichtverfügbarkeits-
    wert. Er liegt in Deutschland bei 14,63 Minuten. Das
    heißt, eine Unterbrechung der Stromversorgung bei
    Kunden dauert im Durchschnitt in Deutschland lediglich
    14,63 Minuten. Wir wollen, dass dieser weltweite Spit-
    zenwert gehalten wird. Wir wollen zum Beispiel keine
    kalifornischen Verhältnisse, wo der Strom einmal für
    volle drei Tage weg war. Wir wollen auch nicht, dass der





    Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche


    (A) (C)



    (D)(B)


    Strom, wie es in Brasilien einmal der Fall war, für
    2 Stunden oder, wie in Italien, für 18 Stunden weg war.
    Deshalb müssen wir die Photovoltaikindustrie, die In-
    stallateure von Photovoltaikanlagen ertüchtigen. Auch
    diejenigen, die Photovoltaikmodule nutzen, müssen sich
    ihrer Verantwortung, zur Netzstabilität beizutragen, be-
    wusst sein. Vor diesem Hintergrund gehen wir im Gesetz
    auch auf die 50,2-Hertz-Problematik ein; denn das hohe
    Gut der Netzstabilität ist etwas, was wir für Deutschland
    erhalten wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, ich glaube ganz fest an die
    Zukunft der Solarindustrie, auch hier in Deutschland.


    (Dirk Becker [SPD]: Glauben allein hilft aber nicht!)


    Wir wollen ein Solarstandort sein. Wir wollen diese In-
    dustrie hier halten. Wir wollen bis 2020 mindestens
    35 Prozent des deutschen Strombedarfs aus erneuerbaren
    Quellen decken. Die Solarförderung, die Solarindustrie,
    die PV wird hier einen großen Beitrag leisten und eine
    tragende Rolle einnehmen. Aber überhitzte Expansion
    ist nicht gut. Die Überhitzung, die wir in den vergange-
    nen Jahren trotz Anpassungen immer wieder erlebt ha-
    ben, schadet sowohl dem deutschen Markt als auch un-
    seren Unternehmen. Deutschland ist momentan einer der
    größten Solarmärkte weltweit. Aber gleichzeitig müssen
    wir die Solarindustrie auf einen verträglichen Pfad füh-
    ren. Auch das wollen wir mit unserem Gesetz garantie-
    ren.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Dirk Becker [SPD]: Was ist verträglich?)


    Wichtig für die Unternehmen ist, dass es jetzt keine
    lange Hängepartie gibt. Zur Wahrheit gehört auch: Mit
    den Produzenten war schon beim letzten Mal verabredet,
    dass es dann, wenn wir wieder deutlich über 7 000 Mega-
    watt kommen, erneut eine Korrektur geben wird. Inso-
    fern kann keiner ernsthaft verunsichert oder überrascht
    sein über die Korrektur, die wir jetzt vornehmen. Es gilt
    also: Wenn wir jetzt schnell Klarheit schaffen, schaffen
    wir Ruhe im Markt und schaffen Sicherheit für Verbrau-
    cher und Installateure.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dirk Becker [SPD]: Ruhe? Grabesruhe! – Dr. Hermann E. Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Friedhofsruhe!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Ulrich Kelber für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Kelber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Die erneuerbaren Energien in Deutschland sind eine
    einzigartige Erfolgsgeschichte. Seit der Jahrtausend-
    wende sind 380 000 neue Jobs geschaffen worden, die
    Emission von Treibhausgasen ist um 150 Millionen Ton-
    nen jährlich gesunken. Wir haben endlich wieder Wett-

    bewerb im Energiemarkt. Wir haben an der Strombörse
    übrigens niedrigere Preise, wir haben rapide sinkende
    Kosten für jede Kilowattstunde Ökostrom, und jährlich
    sind mehr als 30 Milliarden Euro zusätzliche Investitio-
    nen ausgelöst worden. Für all das war das Erneuerbare-
    Energien-Gesetz, das im Jahr 2000 in Kraft getreten ist,
    die Grundlage. Die SPD ist stolz auf diese Erfolgsge-
    schichte.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Rund 70 Staaten haben weltweit das Erneuerbare-
    Energien-Gesetz kopiert. Das ist nicht vielen deutschen
    Gesetzen vergönnt. 2000 und 2004 ist dieses Erneuer-
    bare-Energien-Gesetz in diesem Parlament durchgesetzt
    worden – durchgesetzt gegen CDU/CSU und FDP, ge-
    gen die Stimme von Angela Merkel, gegen die Stimme
    von Norbert Röttgen, gegen die Stimme von Katherina
    Reiche. Heute wird ein Gesetz vorgelegt, das ein Angriff
    auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist.

    Es ist erstens ein Angriff auf die Verlässlichkeit, weil
    in Zukunft die Rahmenbedingungen sehr schnell mit Ka-
    binettsentscheidungen verändert werden können.

    Zweitens ist es ein Angriff auf den schnellen Ausbau,
    den schnellen Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare
    Energien.


    (Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: So ein Schmarrn!)


    Ich will das nur an einem Beispiel darstellen: Die Regie-
    rung hat vor zwei Monaten bei der Netzplanung gesagt,
    sie wolle 54 Gigawatt Photovoltaik in Deutschland,
    54 Gigawatt Solarstrom. Jetzt sollen es mehr als 10 Gi-
    gawatt weniger sein. Zum Vergleich: Das ist die Leis-
    tung der noch am Netz verbliebenen Atomkraftwerke.


    (Zurufe von der SPD: Hört! Hört!)


    Die wollen Sie weniger an Solarstrom in Deutschland
    haben.


    (Thomas Bareiß [CDU/CSU]: Das ist doch unter Ihrem Niveau! – Cajus Caesar [CDU/ CSU]: Bei der Wahrheit bleiben!)


    Wir haben gestern im Bundestag über die Gefährdung
    der Energiewende durch die schwarz-gelbe Bundesre-
    gierung gesprochen, weil sie die Energiewende nur aus
    Wahltaktik akzeptieren musste, aber nicht wirklich über-
    zeugt ist. Wer keine Überzeugung hat, der hat auch kei-
    nen Plan. Unsichere Investitionsbedingungen, mangeln-
    der Netzausbau, hü und hott bei den Förderprogrammen
    und die Kreuzzüge gegen Solarenergie treffen vor allem
    die erneuerbaren Energien. Ich nenne ein Beispiel: Das
    Förderprogramm für erneuerbare Energien im Wärme-
    sektor wurde erst gekürzt, dann gestoppt, dann wieder
    aufgelegt, dann erweitert, jetzt wieder gestoppt. In nur
    zwei Jahren gab es sechsmal ein Hin und Her bei einem
    der relevantesten Förderprogramme für unser Hand-
    werk. Wer soll in diesem Chaos von Schwarz-Gelb noch
    investieren?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)






    Ulrich Kelber


    (A) (C)



    (D)(B)


    Es geht nicht nur um die Höhe der Vergütung. Immer
    häufiger können Windenergieanlagen nicht produzieren,
    weil der Netzausbau nicht vorankommt, weil Schwarz-
    Gelb Pilotprojekte für Erdverkabelungen, Hochtempera-
    turleitungen, Stromautobahnen und andere neue Techno-
    logien verweigert.


    (Michael Kauch [FDP]: Stimmt überhaupt nicht!)


    Die Technologieförderung wird zusammengestrichen.
    Wo ist die Speicherstrategie der Regierung? Wo ist die
    Unterstützung für Kombinationskraftwerke aus ver-
    schiedenen erneuerbaren Energien, die punktgenau
    Strom liefern sollen? Stattdessen erstickt Schwarz-Gelb
    die erneuerbaren Energien auch durch Bürokratie und
    Verbote. Ein Beispiel: Das neue Luftverkehrsgesetz wird
    für jeden Luftlandeplatz ein 50 Quadratkilometer großes
    Gebiet definieren, in dem Windenergieanlagen nicht
    mehr oder nur unter erschwerten Bedingungen errichtet
    werden können. Das sind 25 000 Quadratkilometer zu-
    sätzliche Erschwerungsfläche, mehr als die Fläche von
    Rheinland-Pfalz.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Irre!)


    Die SPD lehnt den Gesetzentwurf der Bundesregie-
    rung im Bundestag und im Bundesrat ab.


    (Zurufe des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    So wird und so darf er keine Mehrheit bekommen. Es ist
    ein durchsichtiger Angriff auf die erneuerbaren Ener-
    gien.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das wird auch durch kosmetische Veränderungen gegen-
    über den ersten Entwürfen der Regierung nicht besser.


    (Zurufe des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    Die verschlechterten Bedingungen für erneuerbare Ener-
    gien sollen nun in drei Wochen in Kraft treten, statt, wie
    zunächst vorgesehen, heute. Das haben die schwarz-gel-
    ben Fraktionen angekündigt. Die vorgesehene Entmach-
    tung des Parlaments durch Kabinettsbeschlüsse wird nun
    minimal eingeschränkt.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von CDU/CSU und
    FDP: Man kann sich auch selbst zum Affen machen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zurufe von der CDU/CSU und der FDP)


    Diese Korrekturen sind weniger als gar nichts! Nehmen
    Sie sich doch ein Beispiel an den CDU-regierten Län-
    dern: Die lehnen das ab und wollen gegen die Inhalte
    dieses Entwurfs kämpfen. Das erwarte ich auch von den
    Fraktionen von Schwarz und Gelb.

    In Zukunft soll das Kabinett bei allen erneuerbaren
    Energien die Vergütung und die Menge des zu vergüten-
    den Stroms innerhalb weniger Tage kappen können.


    (Thomas Bareiß [CDU/CSU]: Das stimmt doch gar nicht! Lesen Sie doch mal den Gesetzentwurf durch!)


    Bei den Nichtsolarenergien soll der Bundestag dann
    noch zustimmen. Bislang hat das der Deutsche Bundes-
    tag in einem transparenten Verfahren gemacht. Diese
    Entmachtung des Parlaments, diese zu befürchtenden
    kurzfristigen Verschlechterungen greifen die Verlässlich-
    keit des Erneuerbare-Energien-Gesetzes an. Aber erst
    die Verlässlichkeit der Förderung erneuerbarer Energien
    hat die Erfolgsgeschichte möglich gemacht. Die neue
    Regelung wird für höhere Risikozinsen, weniger Investi-
    tionen und weniger Erneuerbare sorgen. Das lehnt die
    SPD ab.

    Schwarz-Gelb hat angekündigt, den Zubau von Solar-
    energie in Deutschland bis 2017 auf maximal 1,5 Giga-
    watt pro Jahr absenken zu wollen; das heißt 80 Prozent
    weniger als 2011, die Hälfte weniger als nach den bishe-
    rigen Zielen. Pardon, aber wie dumm ist das eigentlich,
    genau dann, wenn etwas billiger wird, in das man viel
    investiert hat – und Deutschland hat viel in das Billiger-
    werden der Solarindustrie investiert –,


    (Dirk Becker [SPD]: So ist das!)


    wenn man sozusagen die Ernte einfahren könnte, den
    Ausbau zurückzufahren?


    (Zurufe des Abg. Michael Kauch [FDP])


    Welcher Bauer käme denn auf die Idee, in dem Augen-
    blick, wenn das teure Saatgut Wurzeln geschlagen hat
    und die Ernte der Früchte zum Greifen nahe ist, das Feld
    abzubrennen? Niemand käme auf diese Idee.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der FDP: Schön, dass Sie das wissen!)


    Nein, die SPD will beim Ausbauziel von wenigstens
    3,5 Gigawatt Solarenergie pro Jahr bleiben, damit die
    Solarenergie allein alle zwei Jahre ein Atomkraftwerk
    ersetzen kann. Wir wollen die Solarmodule endlich auch
    auf den Dächern der Mietshäuser sehen,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Michael Kauch [FDP]: Das kann doch heute jeder machen!)


    damit der Eigenverbrauch zu niedrigeren Stromkosten
    für die Mieterinnen und Mieter führt. Diese könnten die-
    sen Strom heute bereits für 15 oder 16 Cent bekommen
    statt zum Preis von 25 Cent, zu dem ihn die Energiekon-
    zerne an die Mieterinnen und Mieter verkaufen. Wir
    wollen, dass alle profitieren können.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen muss Solarstrom natürlich weiterhin jedes
    Jahr billiger werden, und zwar mit einer festen monatli-
    chen Rate, die einmal pro Quartal angepasst werden





    Ulrich Kelber


    (A) (C)



    (D)(B)


    muss, wenn deutlich mehr als die 3,5 Gigawatt zugebaut
    wurden. An dieser Stelle unterstützen wir die bestehende
    Gesetzeslage.


    (Stephan Thomae [FDP]: Ah!)


    Wir wollen die Vergütung weiter senken; 30 Prozent
    wären es 2012 ohnehin gewesen. Ein maßvoller zusätzli-
    cher Schritt erscheint möglich.


    (Horst Meierhofer [FDP]: Wie viel denn?)


    Aber wir sollten die Vergütung nur so weit senken, dass
    jemand, der ein Modul unter marktwirtschaftlichen Be-
    dingungen produziert, dies auch zu einem angemessenen
    Preis verkaufen kann. Schwarz-Gelb will die Vergütung
    jedoch so weit absenken, dass nur noch hochsubventio-
    nierte Module aus China auf dem deutschen Markt eine
    Chance haben.


    (Michael Kauch [FDP]: Das ist doch völliger Unsinn!)


    China hat zweifelsohne technologisch aufgeholt.
    Aber wir wissen doch auch, dass der Staat, die Provinz-
    regierungen und die Volksarmee die Solarfirmen sub-
    ventionieren. Schwarz-Gelb akzeptiert die unfairen
    Dumpingpreise aus China. In Vieraugengesprächen wird
    gesagt: Das ist halt so; da kann man nichts machen.
    Nein! Staatlich ausgeglichene Verluste für chinesische
    Solarfirmen, subventioniertes Siliziumdioxid, subventio-
    niertes Glas, subventionierte Energie, großzügige Kre-
    ditlinien – das ist kein fairer Wettbewerb.


    (Zurufe von der FDP)


    Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutsch-
    land können erwarten, dass eine Bundesregierung einem
    solchen Dumping aus dem Ausland entgegentritt und
    nicht tatenlos zusieht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die SPD wird diese Zukunftstechnologien nicht auf-
    geben. Wir erwarten eine Antidumpingstrategie des
    Bundeswirtschaftsministers.


    (Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Das ist ja gut!)


    Die Menschen müssen sich darauf verlassen können – in
    den Hochburgen, in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thürin-
    gen, Brandenburg.


    (Michael Kauch [FDP]: Und in Bonn!)


    Das gilt aber auch für Handwerker und Zulieferer aus
    der ganzen Republik.

    Die schwarz-gelben Pläne bedeuten einen Zusam-
    menbruch der deutschen Solarzellen- und Solarmodule-
    fertigung.


    (Zuruf von der FDP: Quatsch!)


    Ich darf noch einmal – wenn Sie mir nicht glauben – das
    Bundesumweltministerium zitieren, Frau Staatssekretä-
    rin Reiche. Damit Sie es finden: Es geht um Ihre Presse-
    mitteilung 145/11 vom Ende letzten Jahres.

    Zum 1.1.2012 wird die PV-Vergütung nochmals um
    15 Prozent abgesenkt. Das EEG 2012 sieht zudem
    vor, dass auch zum 1.7.2012 ein weiterer Absen-
    kungsschritt erfolgt …

    Dies stellt die deutschen Unternehmen nochmals
    vor eine große Herausforderung … Viele deutsche
    Unternehmen schreiben bereits derzeit Verluste.
    Wir wollen die Photovoltaikindustrie aber nicht ab-
    würgen …

    Es ist … gelungen, eine Lösung zu finden, die die
    Kosten deutlich reduziert, marktwirtschaftliche An-
    reize erhöht und gleichzeitig Planungssicherheit ge-
    währleistet.

    Jetzt muss das neue Gesetz, das am 1. Januar 2012
    in Kraft tritt, erst einmal wirken.

    Das war die Meinung Ihres Ministers vor dreieinhalb
    Monaten, Frau Reiche. Das hat überhaupt nicht zu Ihrer
    heutigen Rede gepasst.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben die große Chance, aus 380 000 Jobs in den
    nächsten Jahren 750 000 Jobs zu machen. Mit Schwarz-
    Gelb drohen jetzt weitere Insolvenzen und Arbeitslosig-
    keit. Wir wollen die Energieversorgung zu 100 Prozent
    in Richtung der Erneuerbaren transformieren. Schwarz-
    Gelb will die Erneuerbaren den Spielregeln der Energie-
    konzerne unterwerfen, der Versorgung mit Großkraft-
    werken; sie sollen nur die Lücke füllen.


    (Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Nein! Wollen wir nicht! – Gegenrufe von der SPD: Natürlich!)


    Nicht wenige bei Schwarz-Gelb wollen doch in Wirk-
    lichkeit das Scheitern der Energiewende, damit die
    Atomkraftwerke nach 2022 weiterlaufen können. Sie
    hätten nur die Interviews der letzten Tage lesen oder ges-
    tern Herrn Paul in diesem Parlament hören müssen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Michael Paul [CDU/CSU]: Das ist eine bösartige Unterstellung!)


    Wir, die SPD, stellen uns diesen Plänen entgegen. Wir
    wissen uns in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis.
    Zu diesem Bündnis gehören auch von CDU und CSU re-
    gierte Bundesländer. Jetzt fordern wir diesen Mut, den
    die Ministerpräsidenten der Bundesländer gezeigt haben,
    als sie in den letzten Tagen gesagt haben: „Wir stimmen
    diesem Entwurf der schwarz-gelben Bundesregierung
    nicht zu“, auch von den Freunden der Erneuerbaren in
    den Fraktionen von CDU/CSU und FDP ein.

    Heute bringt die Bundesregierung ihr Anti-Erneuer-
    bare-Energien-Gesetz ein. Wir werden es in den Aus-
    schüssen und in der Anhörung zerpflücken.


    (Dirk Becker [SPD]: So ist es!)


    Ende März wird hier die Endabstimmung stattfinden.
    Die SPD wird namentliche Abstimmung beantragen, da-
    mit jeder in den Wahlkreisen weiß, wo sein Abgeordne-





    Ulrich Kelber


    (A) (C)



    (D)(B)


    ter oder seine Abgeordnete in dieser wichtigen Frage
    steht.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)