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ID1715014600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/150 Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ben), weiterer Abgeordneter und der Frak- Inhaltsverzeichnis Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . Tagesordnungspunkt 29: tion der SPD: Sofortige Ost-West-An- gleichung von pauschal bewerteten Versicherungszeiten beim Erwerb von Entgeltpunkten für die Rentenversiche- rung vornehmen (Drucksache 17/6487) . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Matthias W. Birkwald, Dr. Gregor Gysi, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Bund-Länder-Arbeits- gruppe zur Korrektur der Überleitung von DDR-Alterssicherungen in bundes- deutsches Recht (Drucksache 17/7034) . . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär 18004 B 18005 B 18006 A 18007 C 18008 D 18009 D 18010 D 18011 D 18013 B 18015 A 18015 A 18015 B Deutscher B Stenografisch 150. Sitz Berlin, Freitag, den 16 I n h a l Zusatztagesordnungspunkt 9: Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: zu den Ergebnissen des Klimagipfels in Durban . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b c 17991 A 17991 B 17995 D 17997 B 17998 D 17999 D 18001 A 18002 C a) Beratung der Großen Anfrage der Abge- ordneten Silvia Schmidt (Eisleben), Anette Kramme, Gabriele Hiller-Ohm, weiterer undestag er Bericht ung . Dezember 2011 t : Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zwanzig Jahre Rentenüberleitung – Perspektiven für die Schaffung eines einheitlichen Rentenrechts in Deutsch- land (Drucksachen 17/5540, 17/7393) . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Iris Gleicke, Anette Kramme, Silvia Schmidt (Eisle- ben), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Einsetzung einer Bund- Länder-Arbeitsgruppe zur Vorbereitung eines „Rentenüberleitungsabschlussge- setzes“ und zur Einrichtung eines „Här- tefallfonds“ (Drucksache 17/6486) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Iris Gleicke, Anette Kramme, Silvia Schmidt (Eisle- 18014 D 18014 D BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18017 A 18018 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2011 Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Silvia Schmidt (Eisleben) (SPD) . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . Tagesordnungspunkt 30: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2011 (Drucksache 17/7711) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Roland Claus, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Staatsmi- nister für Ostdeutschland bestellen (Drucksachen 17/5522, 17/6242) . . . . . . . Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Iris Gleicke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Behrens (Börde) (CDU/CSU) . . . . . Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: a) Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Halina Wawzyniak, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion b H D In S D P M P T A N A N z in (D D S G D H N A L A N R re S n A A 18019 B 18019 C 18021 B 18022 B 18022 D 18024 D 18026 C 18028 C 18029 B 18030 D 18032 B 18032 D 18033 A 18034 B 18035 D 18036 C 18036 D 18037 A 18038 B 18039 C 18040 B 18041 D 18043 B 18044 C 18045 D 18046 D DIE LINKE: Mietrecht sozial gerecht weiterentwickeln (Drucksache 17/4837) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Katrin Kunert, Katja Kipping, Dr. Kirsten Tackmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mindeststandards bei der Angemessenheit der Kosten der Unter- kunft und Heizung (Drucksache 17/7847) . . . . . . . . . . . . . . . eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . go Egloff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . aniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ichael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 32: ntrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von otz, Nicole Maisch, Tabea Rößner, weiterer bgeordneter und der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN: Grundrechte schüt- en – Datenschutz und Verbraucherschutz sozialen Netzwerken stärken rucksache 17/8161) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . erold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . alina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 euabdruck einer zu Protokoll gegebenen ede zur Beratung des Antrags: Menschen- chte und Demokratie in den Staaten des üdkaukasus fördern (149. Sitzung, Tagesord- ungspunkt 24) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18048 B 18048 B 18048 C 18049 C 18051 B 18052 B 18052 D 18053 D 18055 B 18056 A 18057 A 18057 B 18058 A 18060 D 18062 B 18063 C 18064 D 18065 A 18065 D 18066 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2011 17991 (A) ) )(B) 150. Sitz Berlin, Freitag, den 16 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2011 18065 (A) ) )(B) Anlagen auch mit Nichtregierungsorganisationen. Mücke, Jan FDP 16.12.2011 rechten im Südkaukasus vorgelegt haben. Auch wir Grü- nen beschäftigen uns intensiv mit den Staaten im Süd- kaukasus. Ich selbst bereiste in den letzten beiden Jahren alle drei Länder und führte ausführliche Gespräche so- wohl mit offiziellen Vertreterinnen und Vertretern als Lindner, Christian FDP 16.12.2011 Dr. Lotter, Erwin FDP 16.12.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte A G w s T rä d g m Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2011 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 16.12.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 16.12.2011 Breil, Klaus FDP 16.12.2011 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 16.12.2011 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 16.12.2011 Ehrmann, Siegmund SPD 16.12.2011 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 16.12.2011 Freitag, Dagmar SPD 16.12.2011 Friedhoff, Paul K. FDP 16.12.2011 Golze, Diana DIE LINKE 16.12.2011 Hempelmann, Rolf SPD 16.12.2011 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.12.2011 Höferlin, Manuel FDP 16.12.2011 Höger, Inge DIE LINKE 16.12.2011 Holmeier, Karl CDU/CSU 16.12.2011 Knoerig, Axel CDU/CSU 16.12.2011 Kolbe, Manfred CDU/CSU 16.12.2011 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 16.12.2011 Lange, Ulrich CDU/CSU 16.12.2011 Dr. Lauterbach, Karl SPD 16.12.2011 Lay, Caren DIE LINKE 16.12.2011 N N N P S D S S W W W W Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Neuabdruck einer zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: Menschenrechte und Demokratie in den Staaten des Südkaukasus fördern (149. Sitzung, Tagesordnungspunkt 24) Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN): Europa und besonders auch Deutschland idmen der Region Südkaukasus zu wenig Aufmerk- amkeit. Der Kaukasus wird im Allgemeinen nur als ransitstrecke für Pipelines wahrgenommen. Oder er ge- t in die Schlagzeilen, wenn es richtig kracht, wie bei er kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Geor- ien und Russland im August 2008. Deshalb freue ich ich, dass die Linken einen Antrag zu den Menschen- ešković, Wolfgang DIE LINKE 16.12.2011 ietan, Dietmar SPD 16.12.2011 ink, Manfred SPD 16.12.2011 oß, Joachim SPD 16.12.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 16.12.2011 r. Schwanholz, Martin SPD 16.12.2011 taffeldt, Torsten FDP 16.12.2011 üßmair, Alexander DIE LINKE 16.12.2011 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 16.12.2011 erner, Katrin DIE LINKE 16.12.2011 icklein, Andrea SPD 16.12.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 16.12.2011 apf, Uta SPD 16.12.2011 immermann, Sabine DIE LINKE 16.12.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 18066 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2011 (A) ) )(B) Zunächst zur Außenpolitik. Bereits im Mai 2009 ha- ben die Mitgliedstaaten der EU im Rahmen der Europäi- schen Nachbarschaftspolitik, ENP, das an die regionalen Bedingungen angepasste Programm der Östlichen Part- nerschaft, ÖP, aufgelegt. Das übergeordnete Ziel dieser Partnerschaft lautet, durch die Förderung von Marktwirt- schaft und Demokratie die östlichen Nachbarstaaten der EU nachhaltig zu stabilisieren. Mithilfe der jetzt aufge- legten Neuausrichtung sollen mittels einer stärkeren Konditionalisierung von EU-Hilfen demokratische Re- formprozesse gestärkt werden. Bei Nichteinhaltung von Menschenrechts- und Demokratiestandards sollen EU- Finanzhilfen gekürzt werden und möglicherweise auch Sanktionen greifen. Das heißt umgekehrt, dass die Um- setzung der Reformschritte durch die Partnerländer durch eine zielgerichtete Erhöhung der EU-Unterstüt- zung belohnt wird. „Die Menschen in den Partnerstaaten müssen direkt vom politischen Wandel in ihrem Land profitieren“, so antwortete die Bundesregierung in unserer Kleinen An- frage zur Neuausrichtung der Europäischen Nachbar- schaftspolitik. Wir fordern daher die Stärkung der Zu- sammenarbeit mit der Zivilgesellschaft. Ich beginne mit Georgien. Ich stimme den Kollegin- nen und Kollegen der Linksfraktion in einem Punkt zu: Die Menschenrechtslage in Georgien hat sich in den letzten Jahren leider verschlechtert. Wir bewerten die au- toritären Tendenzen des Saakaschwili-Regimes sehr kri- tisch. Die Bereitschaft des Präsidenten Saakaschwili, für seinen Machterhalt auf repressive Mittel zurückzugrei- fen, erregt große Besorgnis. Die Schere zwischen Arm und Reich ist größer geworden. Die Regierung ignoriert die sozialen Fragen weitgehend. Anzuerkennen sind die Erfolge, die Saakaschwili in der Korruptionsbekämp- fung erzielt hat. So liegt Georgien jetzt auf Platz 68, nachdem es 2005 noch auf Platz 130 von 178 bewerteten Ländern lag. Aber dieser Erfolg kann nicht davon ablen- ken, dass soziale Mindeststandards und Umverteilungs- instrumente fehlen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei etwa 17 Prozent, und etwa 30 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Wir fordern die Bundesre- gierung auf, sich gegenüber der georgischen Regierung für mehr Vielfalt in der politischen Landschaft und vor allem auch für die Freilassung aller politischen Gefange- nen einzusetzen. Die Lage der Binnenflüchtlinge ist noch immer unbe- friedigend. 60 Millionen Euro erhält Georgien im Zeit- raum 2011 bis 2013 aus dem Nachbarschafts- und Part- nerschaftsinstrument der EU. Diese Mittel sollen nach Auskunft der Bundesregierung unter anderem für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Binnenver- triebenen aufgewendet werden. Armenien, das kleinste der drei südkaukasischen Staa- ten, kämpft nicht erst seit der Wirtschaftskrise 2008 ums wirtschaftliche Überleben. Die Industrie ist unterentwi- ckelt, investiert wurde vor allem im Bausektor, die Ab- hängigkeit von Überweisungen aus der Diaspora ist immens. Ebenso verhindern Nepotismus, Korruption – Armenien nimmt nach Transparency International im Jahr 2010 Platz 134 von 178 ein – und ein ineffizientes Steuersystem eine positive Wirtschaftsentwicklung. Der Ombudsmann für Menschenrechte beklagt eklatante Men- s P S L s G u K w E g G A D s fr C z ra s g s v s D P e a E E d E a s J M m g a M A (C (D chenrechtsverletzungen wie Folter, Misshandlungen auf olizeiwachen, in Gefängnissen und der Psychiatrie. eine Berichte führen leider kaum zu Veränderungen. Aserbaidschan ist das größte und bevölkerungsreichste and des Südkaukasus. Die aserbaidschanische Wirt- chaft hängt an der Erdöl- und Erdgasindustrie. Das ist der rund für eine beeindruckende Wirtschaftsentwicklung nd positive Außenwirtschaftsdaten. Die Kolleginnen und ollegen von der Linksfraktion loben Aserbaidschan, eil die Regierung viel Geld in Sozialprogramme pumpt. s ist sicher richtig, dass die Armut in Aserbaidschan auf- rund der Einnahmen aus Öl und Gas geringer ist als in eorgien oder Armenien, aber sehr viel Geld fließt in die ufrüstung, allein 2010 sind es knapp 1,5 Milliarden US- ollar. Präsident Ilham Alijew regiert autokratisch. Die tarke Einschränkung von Medien- und Versammlungs- eiheit in Aserbaidschan beeinträchtigt die demokratische hancengleichheit. Die seit langem verzögerte Umset- ung von eigens unterschriebenen Vorgaben des Europa- tes, insbesondere hinsichtlich der Medienfreiheit, muss charf kritisiert werden. Eine ganze Reihe führender Mit- lieder von Oppositionsparteien sowie weitere Aktivisten itzen in Untersuchungshaft. Blogger werden bedroht und erfolgt. Daher schließe ich mich den Forderungen des Aus- chusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe des eutschen Bundestages an und setze mich innerhalb der arlamentarischen Versammlung des Europarates dafür in, gegenüber Aserbaidschan darauf hinzuwirken, sich n die selbst auferlegten Standards als Mitglied des uroparates zu halten und umfassende Maßnahmen zur inhaltung der Europäischen Konvention zum Schutz er Menschenrechte und Grundfreiheiten einzuleiten. in wichtiger Schritt wäre in diesem Zusammenhang vor llem, Christoph Strässer, dem Beauftragten für politi- che Gefangene im Europarat, endlich – nach über zwei ahren Wartezeit – ein Visum für seine Fact-finding- ission in Aserbaidschan zu erteilen. „Die Menschen in den Partnerstaaten im Südkaukasus üssen von den Reformen profitieren.“ Lassen Sie uns emeinsam daran arbeiten, unter dem Dach einer neu usgerichteten Europäischen Nachbarschaftspolitik den enschen vor Ort eine Perspektive zu geben. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 18. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 30. August bis 1. September 2009 in Nyborg, Däne- mark – Drucksachen 17/2112, 17/7417 Nr. 2 – – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 19. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 29. bis 31. August 2010 in Mariehamn, Aland In- seln, Finnland – Drucksachen 17/6866, 17/7417 Nr. 3 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2011 18067 (A) (C) )(B) – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Euro- päischen Versammlung für Sicherheit und Verteidigung/ Versammlung der Westeuropäischen Union Tagung der Versammlung vom 9. bis 10. Mai 2011 in Paris – Drucksachen 17/7147, 17/7548 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Euro- päischen Versammlung für Sicherheit und Verteidigung/ Versammlung der Westeuropäischen Union Tagung der Versammlung vom 30. November bis 2. De- zember 2011 in Paris – Drucksachen 17/7148, 17/7548 Nr.2 – Rechtsausschuss Drucksache 17/1492 Nr. A.11 Ratsdokument 8155/10 Drucksache 17/7091 Nr. A.3 Ratsdokument 13003/11 Finanzausschuss Drucksache 17/7713 Nr. A.7 EP P7_TA-PROV(2011)0436 Haushaltsausschuss Drucksache 17/2580 Nr. A.5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit der Westeuropäischen Union für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 – Drucksache 17/7234, 17/7702 Nr. 1 – Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die aktualisierten Stabilitäts- und Konver- genzprogramme 2010/2011 der EU-Mitgliedstaaten – Drucksachen 17/ 7059, 17/7417 Nr. 6 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/7423 Nr. A.8 Ratsdokument 14048/11 Innenausschuss Drucksache 17/6985 Nr. A.11 Ratsdokument 13201/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.9 Ratsdokument 14287/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.10 Ratsdokument 14357/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.11 Ratsdokument 14358/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.12 Ratsdokument 14359/11 Drucksache 17/7549 Nr. A.1 Ratsdokument 14917/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2011)0443 Drucksache 17/7918 Nr. A.2 Ratsdokument 16049/11 (D Ratsdokument 10561/10 Drucksache 17/3955 Nr. A.6 Ratsdokument 15285/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.14 Ratsdokument 5129/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.19 Ratsdokument 11775/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.20 Ratsdokument 11779/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.22 Ratsdokument 12726/11 Drucksache 17/7549 Nr. A.4 Ratsdokument 15188/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.8 Ratsdokument 15527/11 Verteidigungsausschuss Drucksache 17/6407 Nr. A.21 Ratsdokument 10212/11 Drucksache 17/6985 Nr. A.52 Ratsdokument 12663/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.33 Ratsdokument 10400/11 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/5302 Nr. A.10 Ratsdokument 7226/11 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/2994 Nr. A.51 Ratsdokument 12603/10 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/4598 Nr. A.23 Ratsdokument 18247/10 Drucksache 17/6985 Nr. A.72 EP P7_TA-PROV(2011)0331 150. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 9 Regierungserklärung zu den Ergebnissen des Klimagipfels TOP 29Rentenüberleitungsrecht TOP 30Stand der Deutschen Einheit 2011 TOP 31Mietrecht TOP 32Grundrechtsschutz in sozialen Netzwerken Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerold Reichenbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

    nd Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen von der
    oalition, seit zwei Jahren hören wir, dass die Verbrau-

    herschutzministerin und der Innenminister – genauso
    ie sein Vorgänger – gute Gespräche führen, mit deren

    rfolgreichem Abschluss sie demnächst rechnen. Seit
    wei Jahren hören wir, dass Sie auf einem guten Weg
    ind. Ich sage Ihnen als jemand, der selber wandert:


    (Heiterkeit bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    enn ich mich auf einem Weg so verirrt hätte, dass ich
    ach zwei Jahren noch immer nicht am Ziel bin, dann
    ürde ich mir Gedanken machen, das aber nicht als gu-
    n Weg bezeichnen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Schauen Sie sich doch einmal die Realität an. Vor we-
    igen Tagen hat die unabhängige Bewertungsgesell-
    chaft Xamit in einer Studie festgestellt: 2011 haben
    urchschnittlich 82 von 100 deutschsprachigen Webauf-
    itten gegen das Datenschutzrecht verstoßen. Allein
    eim nichtdatenschutzkonformen Einsatz von Webstatis-
    ken haben wir einen Zuwachs von 12 Prozent zu ver-
    eichnen. Gerade vor diesem Hintergrund enthält der

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2011 18061

    Gerold Reichenbach


    (A) )


    )(B)

    Antrag der Grünen einige wichtige Forderungen zum
    Datenschutz im Internet, insbesondere zum Datenschutz
    in sozialen Netzwerken, wichtige Forderungen, die im
    Übrigen auch die SPD seit langem erhebt und die gerade
    letzte Woche durch die Kampagne des Bundesverbandes
    der Verbraucherzentralen erneut proklamiert wurde.

    Fast jeder kennt die Situation im Internet: Man
    möchte einen Dienst – zum Beispiel für Internetshop-
    ping – nutzen, muss aber erst einmal seine persönlichen
    Daten angeben. Teilweise muss man sogar viele persön-
    liche Daten angeben, um überhaupt das komplette Ange-
    bot einer Seite einsehen zu können. Wenn man aber den
    Dienst nur einmal nutzen oder sich nur einen Überblick
    verschaffen will und danach den Nutzeraccount löschen
    möchte, wird es schwierig. Automatische Löschfunktio-
    nen sind oft nicht vorgesehen. Den Diensteanbieter zu
    kontaktieren, ist schwierig und oft mit dem mehrfachen
    Schreiben von E-Mails verbunden. Aber auch nach der
    vermeintlich erfolgten Löschung kann man sich nicht si-
    cher sein – das wissen wir inzwischen –, dass alle Daten
    wirklich unwiderruflich gelöscht sind. Oft wird bloß das
    Konto deaktiviert. Daten einzugeben, ist also leicht, die
    Herrschaft über die Daten zu behalten, dafür umso
    schwieriger.

    Auch wenn man selbst aktiv keine Daten eingibt, wer-
    den das Surfverhalten, die Seiten und die Inhalte, die
    man besucht, mittels Cookies, also kleiner Textdateien,
    die auf der Festplatte gespeichert werden, aufgezeichnet
    und ausgewertet. Kaum jemand ließe sich gefallen, all
    seine Daten angeben zu müssen, wenn er sich in einem
    realen Klamottenladen nur einen Überblick über das An-
    gebot verschaffen will. Niemand ließe sich gefallen, dass
    der Ladenbesitzer heimlich notiert, wie lange der ein-
    zelne Kunde in seinem Laden bleibt und welche Sachen
    er sich ansieht, oder gar eine biometrische Gesichtser-
    kennung durchführt, um weitere Daten über seinen Kun-
    den erheben zu können. Wir wären zu Recht empört,
    wenn dies automatisch ohne unser Wissen und ausdrück-
    liches Einverständnis geschehen würde. Aber genau das
    ist im Internet gang und gäbe; das ist Alltag.

    Deshalb fordern wir: Auch beim Surfen und Bestellen
    im Internet und bei der Nutzung von sozialen Netzwer-
    ken muss der Nutzer, ohne dass er Computer-Freak ist
    oder Chat-technische Spezialkenntnisse hat, Herr über
    seine Daten bleiben und über deren Preisgabe selber ent-
    scheiden können.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es geht bei alldem nicht nur um das Löschen von Ac-
    counts. Es geht generell um datenschutzfreundliche Pri-
    vatsphärenvoreinstellungen bei Produkten und Diensten.
    Insbesondere bei sozialen Netzwerken besteht ein erheb-
    liches Risiko bei der Preisgabe persönlicher Daten. In
    sozialen Netzwerken werden Kommentare gepostet, Fo-
    tos hochgeladen, Freunde getaggt, also mit Namen mar-
    kiert, und vieles mehr, ohne dass man genau weiß, was
    damit im Hintergrund geschieht. Das ist ein Risiko für
    die eigenen Daten, aber auch für die Daten Dritter.

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    (C (D Voraussetzung für selbstbestimmtes und verantwortlihes Verhalten im Internet, gerade in sozialen Netzweren, sind daher Transparenz und das Wissen darum, was it den Daten geschieht. Deswegen müssen die Inforationspflichten der Diensteanbieter verschärft werden. s darf nicht erst durch Skandale herauskommen, was Hintergrund mit Daten passiert. Ich denke an das Bei piel Facebook, und es waren doch nicht die Grünen, die egen Facebook hetzten, es ist doch Ihre eigene CSUinisterin, die ständig Facebook auf den Lippen führt nd fast jeden Tag in der Zeitung anklagt. Ein weiterer wichtiger Schritt zu mehr Datenschutz t – das haben die Verbraucherzentralen deutlich geacht – die gesetzliche Festschreibung der Prinzipien privacy by default“ und „privacy by design“. Es geht lso um Voreinstellungen oder um ein Design, bei dem er persönliche Datenschutz von vornherein, ohne komliziertes Häkchen-Setzen oder -Verändern, garantiert ird. Bei all diesen Punkten ist die Regierungskoalition isher nicht willens oder nicht in der Lage, Schritte für en Verbraucherschutz im Internet zu unternehmen. Sie eschränkt sich auf nebulöse Ankündigungen (Stephan Mayer [Altötting] [CDU/CSU]: Die sind ganz konkret!)


    nd Drei-Säulen-Theorien. Jüngster Beleg, Herr Kollege,
    ar Ihr Abstimmungsverhalten in der Sitzung der En-
    uete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“
    m Montag, in der Sie alle konkreten Vorschläge zum Da-
    n- und Verbraucherschutz im Internet abgelehnt haben.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Traurig, aber wahr! – Zuruf von der FDP: Was war denn mit dem digitalen Bargeld?)


    Die SPD unterstützt darum die Forderungen des vor-
    egenden Antrags der Grünen. Aber leider, liebe Kolle-
    innen und Kollegen, ist dieser Antrag in einigen Punk-
    n noch ein wenig unausgereift und widersprüchlich.
    um einen stellen Sie fest, dass der europäische Rechts-
    hmen nicht ausreiche, zum anderen fordern Sie aber,

    ass sofort etwas zu tun sei. Das ist ungefähr so, wie
    chon einmal in ein leeres Schwimmbecken zu springen,
    ur weil man den Hausmeister vorher aufgefordert hat,
    asser einzulassen.

    Viel wichtiger ist es, der Bundesregierung bei den lau-
    nden Verhandlungen zur europäischen Datenschutz-
    chtlinie genau auf die Finger zu schauen. Die Bundesre-
    ierung hat bereits zugestanden, dass das eine bindende
    erordnung werden soll. Deswegen ist es schon interes-
    ant, zu sehen, ob die Bundesregierung in den Verhand-
    ngen darauf dringt, dass die Vorgaben des Bundesver-
    ssungsgerichts auch auf europäischer Ebene Geltung

    rlangen, oder ob sie auch jetzt wieder – wie schon früher
    n anderer Stelle – eher willfährig den Interessen der
    irtschaft folgt.

    Darum lassen Sie uns die Bundesregierung bei ihrem
    ersuch, die europäische Datenschutzrichtlinie auf deut-
    che Standards zu bringen – wenn sie diesen Versuch

    18062 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2011

    Gerold Reichenbach


    (A) )


    )(B)

    denn unternimmt –, unterstützen und sie dabei vorantrei-
    ben, und lassen Sie uns national dort tätig werden, wo
    das europäische Recht längst weiter als das nationale
    Recht ist, nämlich bei der seit einiger Zeit überfälligen
    Umsetzung der E-Privacy-Richtlinie. Dabei geht es
    darum, dass die eben beschriebenen „Verfolgungs-
    Cookies“ nicht ohne ausdrückliches Wissen des jeweili-
    gen Surfers darüber, was mit seinen Daten passiert, und
    ohne sein Einverständnis gesetzt werden können.

    Der Bundesrat hat – übrigens unter Beteiligung einer
    ganzen Reihe von CDU-geführten Bundesländern – ei-
    nen vernünftigen Vorschlag dafür vorgelegt. Die Bun-
    desregierung hat diesen abgelehnt und angekündigt, dass
    sie im Rahmen des Telekommunikationsgesetzes – also
    dort, wo es zu regeln ist – einen Vorschlag machen
    würde. Was ist passiert? Nichts. Sie sind ja auf einem
    guten Weg und haben sich verirrt. Deswegen werden wir
    als SPD-Fraktion Ihnen bei diesem konkreten Punkt Ge-
    legenheit geben, diesen guten Weg zu Ende zu gehen. In-
    sofern brauchen wir nicht auf Europa zu warten. Wir
    werden Ihnen einen Gesetzesvorschlag unterbreiten, wie
    diese europäische Richtlinie ganz konkret umgesetzt
    werden kann. Dann haben Sie einen Regelungsteil, bei
    dem Sie nicht mit Ihrer Drei-Säulen-Theorie kommen
    müssen, sondern ganz konkret handeln können. Dazu
    gibt es Vorschläge, Vorschläge des Bundesrates und eine
    Richtlinie auf europäischer Ebene, die Sie seit über ei-
    nem Dreivierteljahr nicht umgesetzt haben. Eigentlich
    hätten Sie schon im Mai dieses Jahres zu Potte kommen
    müssen. Nun werden wir Ihnen dabei helfen. Dann wer-
    den wir sehen, ob diese Regierung Datenschutz im Inter-
    net wirklich ernst nimmt oder ob es bei dieser Nebulosi-
    tät bleibt.

    Ich freue mich auf ein schönes neues Jahr, in dem wir
    dieses Thema weiter diskutieren werden. Ihnen und all
    denen, die jetzt noch am Fernseher zuschauen, frohe
    Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Erik Schweickert für die FDP-Frak-

tion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Erik Schweickert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte heute mit
    einem Zitat beginnen:

    Das Internet ist das erste von Menschenhand er-
    schaffene Ding, das der Mensch nicht versteht. Es
    ist das größte Experiment in Anarchie, das es je-
    mals gab.

    Dieses Zitat stammt nicht von einem betagten Panik-
    macher, sondern von Ex-Google-Chef Dr. Eric Schmidt.
    Im Internet sind die sozialen Netzwerke, die Social Net-
    works, für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu ei-

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    (C (D er wichtigen Kommunikationsplattform geworden. Insesondere in diesem Bereich hat die Digitalisierung dazu eführt, dass das Verhalten von Internetnutzern regisiert und diese Daten – auch für längere Zeiträume – gepeichert werden können. Den damit verbundenen Risien wie dem Missbrauch der Daten gilt es zu begegnen nd den Datenschutz entsprechend effizient zu gestalten, amit es in diesem Bereich nicht zu einem großen Expement kommt. (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Sie stimmen also zu?)


    Auf der einen Seite müssen wir zur Kenntnis nehmen
    nd akzeptieren – auch als Verbraucherschützer –, dass
    anch mündiger Verbraucher sein Grundrecht auf infor-
    ationelle Selbstbestimmung bewusst so auslebt, dass

    s eher einem Akt der Entäußerung entspricht; einige ge-
    en ihre eigenen Daten freimütig preis. Beispielsweise
    erden bei YouTube jede Minute Videos mit einer
    änge von insgesamt 48 Stunden hochgeladen, jeden
    ag werden mehr als 200 Millionen Fotos bei Facebook
    ingestellt. Auf der anderen Seite beobachten wir, dass
    s viele User von Social Networks gibt, die eine hohe
    ompetenz in dem Bereich haben. Die Studie der
    ITKOM vom November dieses Jahres zeigt: 77 Pro-
    ent der User passen aktiv die Grundeinstellungen ihrer
    enutzerkonten an, 9 Prozent entscheiden sich bewusst,
    ie Voreinstellungen der Netzwerke zu übernehmen.

    Wir als Politiker müssen dieses informationelle Selbst-
    estimmungsrecht akzeptieren, auch bei denen, die es
    her exhibitionistisch ausleben, und wir müssen uns um
    ie kümmern, denen die entsprechende Kompetenz fehlt,
    eispielsweise Kinder und Personen, die nicht besonders
    ternetaffin sind.

    Die Grünen fordern in ihrem Antrag Dinge, die es be-
    its gibt und die daher obsolet sind. Sie wollen etwas re-

    eln, das heute geltendes Recht ist. Das Erheben und
    utzen personenbezogener Daten nichtregistrierter Nut-

    er ist schon heute rechtswidrig. Ich bin auch der Mei-
    ung, dass die Differenzierung zwischen privat und ge-
    chäftlich genutzten Netzwerken völlig an der Realität
    orbeigeht.

    Wir müssen den Verbraucher für das Thema Daten-
    chutz sensibilisieren. Das trägt zur Effizienzsteigerung
    es Datenschutzes bei. Wenn die Verbraucher über die
    öglichen Gefahren Bescheid wissen, wissen sie auch,
    elche Folgen mit der unbedarften Weitergabe von
    aten verbunden sind. Wir müssen unser Augenmerk

    uf Datensparsamkeit richten. Wir können nicht davon
    usgehen, dass jeder Nutzer gleich gut informiert ist.

    Wir Liberale setzen in diesem Bereich mehr auf die
    elbstregulierung.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was heißt denn „mehr“? Ausschließlich! – Gegenruf des Abg. Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Nein! Nein!)


    Ja, Herr von Notz.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lindner will regulieren?)


    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 150. Sitzung. Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2011 18063

    Dr. Erik Schweickert


    (A) )


    )(B)

    – Ganz ruhig bleiben. – Für einen effizienten Daten-
    schutz ist es wichtig, dass die Verpflichtung zu regulato-
    rischen Eingriffen im privatrechtlichen Bereich nur bei
    fühlbar gestörten Ungleichgewichten zwischen den Un-
    ternehmen und den Verbrauchern erfolgen darf. Deshalb
    steht die FDP für die Stiftung Datenschutz.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Sie schaffen sie nicht! Sie stehen nur dafür!)


    Wir als christlich-liberale Koalition gehen dieses Pro-
    blem an und warten nicht wie Sie, sehr geehrte Kollegin-
    nen und Kollegen von den Grünen, sieben Jahre. Wir tra-
    gen es nicht wie eine Monstranz vor uns her und machen
    dann nichts. Das von Ihnen geforderte Gütesiegel ist eine
    gute Idee; das haben Sie bei uns abgeschrieben.


    (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Plagiat!)


    Sie haben die Möglichkeit, es über die Einrichtung einer
    Stiftung Datenschutz zu unterstützen. Die Stiftung Daten-
    schutz könnte dieses Gütesiegel in Zukunft vergeben.

    Was müssen wir tun? Wir müssen den Betreibern um-
    fassende Transparenz- und Informationspflichten aufer-
    legen und das Ganze mit klarem Menschenverstand tun;
    denn Eingriffe in die Privatautonomie bedürfen unseres
    Erachtens immer einer erhöhten Rechtfertigung. Wir
    müssen auch gesetzliche Vorgaben machen, wenn erheb-
    liche Verletzungen des Persönlichkeitsrechtes festzustel-
    len oder zu befürchten sind, also zum Beispiel in Bezug
    auf die Wirksamkeit der Einwilligung der Betroffenen
    hinsichtlich der Tragweite, der Freiwilligkeit und der In-
    formiertheit. Außerdem spielen Themen wie Profilbil-
    dung und Data-Mining eine Rolle; hier müssen wir tätig
    werden.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann mal los!)


    Aber, Herr von Notz: In Zeiten des Cloud Computing,
    der Virtualisierung, des grenzüberschreitendem Daten-
    verkehrs und der Digitalisierung werden uns nationale
    Alleingänge nicht viel helfen; denn der Großteil dieser
    Server steht nicht bei uns.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn das für eine These? – Gerold Reichenbach [SPD]: Schon mal etwas von Auftragsdatenverarbeitung gehört?)


    Vor ein paar Wochen war zu hören – Sie haben es an-
    gesprochen –, dass eine neue Datenschutzverordnung
    die Datenschutzrichtlinie ablösen soll. Das hätte für un-
    ser nationales Bundesdatenschutzgesetz zur Folge, dass
    dieses dann keine Anwendung mehr finden würde. Hier
    geht es darum – das ist die Aufgabe, die die Bundes-
    regierung zu erledigen hat –, darauf zu drängen, dass un-
    ser gutes Datenschutzniveau auch auf europäischer
    Ebene Eingang findet, sodass es nicht zu einem Absin-
    ken des guten Niveaus des Verbraucherschutzes und des
    Datenschutzes in Deutschland kommt.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha!)


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    (C (D diesem Zusammenhang, meine Damen und Herren, gen wir eine Verbesserung des Sanktionsregimes der ufsichtsbehörden an. Wer sich nicht an die daten chutzrechtlichen Vorgaben hält und daraus einen wirtchaftlichen Vorteil generiert, der muss zur Kasse geben werden. In diesem Sinne: Lassen Sie uns im nächsten Jahr geeinsam über diesen Antrag diskutieren und dafür sor en, dass wir auf europäischer Ebene zu einer guten Reelung kommen. Ich darf Ihnen heute als letzter Redner r die FDP-Bundestagsfraktion schöne Weihnachten nd einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. Herzlichen Dank. Die letzte Rednerin in dieser Debatte ist nun Kollegin alina Wawzyniak für die Fraktion Die Linke. Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her n! Wir sprechen heute über einen gelungenen Antrag er Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Thema Datenchutz in sozialen Netzwerken. Dieser Antrag wird unere Zustimmung finden. (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn nun los?)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)