Plenarprotokoll 17/140Inhaltsverzeichnis
Antrag der Abgeordneten Klaus-Peter Flosbach,
Dr. Michael Meister, Peter Altmaier, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU
sowie der Abgeordneten Dr. Volker Wissing,
Dr. Hermann Otto Solms, Björn Sänger, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP:
Ratingagenturen besser regulieren
(Drucksache 17/7638) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
in Verbindung mit
Zusatztagesordnungspunkt 9:
Antrag der Fraktion der SPD: Neuer Anlauf
zur Finanzmarktregulierung erforderlich
(Drucksache 17/7641) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . .
Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . .
Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 29:
a) Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara
16681 B
16681 C
16689 D
16691 B
16691 D
16692 B
16693 C
16695 B
16696 B
16697 C
Deutscher B
Stenografisch
140. Sitz
Berlin, Freitag, den 11
I n h a l
Absetzung des Zusatztagesordnungspunk-
tes 14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 28:
Beschlussempfehlung und Bericht des Finanz-
ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der
CDU/CSU und FDP: Effektive Regulierung
der Finanzmärkte nach der Finanzkrise
(Drucksachen 17/6313, 17/7250) . . . . . . . . . .
in Verbindung mit
Zusatztagesordnungspunkt 8:
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16681 A
16681 B
in Verbindung mit
undestag
er Bericht
ung
. November 2011
t :
usatztagesordnungspunkt 10:
eschlussempfehlung und Bericht des Finanz-
usschusses zu dem Antrag der Abgeordneten
r. Gerhard Schick, Fritz Kuhn, Dr. Thomas
ambke, weiterer Abgeordneter und der Frak-
on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einset-
ung einer Kommission des Deutschen Bun-
estages zur Regulierung der Großbanken
rucksachen 17/7359, 17/7665) . . . . . . . . . .
laus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . .
eer Steinbrück (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
ichard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
16681 C
16681 D
16683 D
16684 D
16687 A
16689 B
Höll, Richard Pitterle, Dr. Axel Troost,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE: Verlustverrechnung ein-
II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011
schränken – Steuereinnahmen sicher-
stellen
(Drucksache 17/5525) . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi-
nanzausschusses zu dem Antrag der Abge-
ordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost,
Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter
und der Fraktion DIE LINKE: Auswege aus
der Krise: Steuerpolitische Gerechtigkeit
und Handlungsfähigkeit des Staates wie-
derherstellen
(Drucksachen 17/2944, 17/7555) . . . . . . .
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . .
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . .
Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . .
Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . .
Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . .
Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 30:
Unterrichtung durch die Bundesregierung:
Waldstrategie 2020 Nachhaltige Waldbe-
wirtschaftung – eine gesellschaftliche
Chance und Herausforderung
(Drucksache 17/7292) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . .
Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . .
Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 31:
a) Beratung der Großen Anfrage der Abge-
ordneten Ulrich Kelber, Dirk Becker, Gerd
Bollmann, weiterer Abgeordneter und der
Fraktion der SPD: Klimadiplomatie der
Bundesrepublik Deutschland
(Drucksache 17/4705, 17/6861) . . . . . . . .
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16700 B
16700 B
16700 C
16702 C
16703 C
16705 B
16707 D
16709 D
16711 C
16713 B
16714 D
16715 C
16716 B
16717 B
16718 D
16719 A
16720 A
16721 B
16723 A
16724 B
16725 B
16725 D
16726 D
16728 B
) Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann E.
Ott, Kerstin Müller (Köln), Hans-Josef
Fell, weiterer Abgeordneter und der Frak-
tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neue
Initiative für transatlantische Koopera-
tion in der Klima- und Energiepolitik
(Drucksache 17/7356) . . . . . . . . . . . . . . .
Verbindung mit
usatztagesordnungspunkt 11:
ntrag der Abgeordneten Dr. Hermann E. Ott,
iola von Cramon-Taubadel, Hans-Josef Fell,
eiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
IS 90/DIE GRÜNEN: China als wichtiger
artner im Klimaschutz
rucksache 17/7481) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
rank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ndreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . .
va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . .
ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Hermann E. Ott (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
atherina Reiche, Parl. Staatssekretärin
BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . .
osef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
usatztagesordnungspunkt 12:
rste Beratung des von den Fraktionen der
DU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs
ines Gesetzes zur Wiedergewährung der
onderzahlung
rucksache 17/7631) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
rmin Schuster (Weil am Rhein)
(CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ichael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . .
r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . .
rank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
usatztagesordnungspunkt 13:
ntrag der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl,
ans-Josef Fell, Ekin Deligöz, weiterer Abge-
rdneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
RÜNEN: Euratom-Vertrag ändern – Atom-
usstieg europaweit voranbringen – Atom-
rivileg beenden
rucksache 17/7670) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16728 B
16728 B
16728 C
16729 D
16731 A
16732 A
16733 B
16734 A
16735 A
16736 A
16736 D
16737 A
16738 D
16740 B
16741 C
16742 C
16742 D
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 III
Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . .
Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . .
Anlage 2
Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des
Entwurfs eines Gesetzes zur Wiedergewäh-
rung der Sonderzahlung (Zusatztagesordnungs-
punkt 12)
Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 3
Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
16744 A
16745 A
16745 C
16746 A
16747 C
16749 A
16750 A
16751 B
16752 D
16753 A
16753 D
16755 B
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16681
(A) )
)(B)
140. Sitz
Berlin, Freitag, den 11
Beginn: 9.0
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16753
(A) )
)(B)
Pieper, Cornelia FDP 11.11.2011
Anlagen
„man kann es ja mal versuchen“, gepaart mit einer auf-
chen worden war? Die Antwort, so befürchte ich es, liegt
bei dieser Bundesregierung, so wie in vielen anderen Be-
reichen auch, in einer durchaus unheiligen Mischung aus
einer Art hemdsärmeligem Populismus von der Sorte des
Pflug, Johannes SPD 11.11.2011
Philipp, Beatrix CDU/CSU 11.11.2011
Anlage 1
Liste der entschuldigte
A
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B
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Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
Beck (Bremen),
Marieluise
BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
11.11.2011
Becker, Dirk SPD 11.11.2011
Bluhm, Heidrun DIE LINKE 11.11.2011
Bülow, Marco SPD 11.11.2011
Burkert, Martin SPD 11.11.2011
Daub, Helga FDP 11.11.2011
Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 11.11.2011
Goldmann, Hans-
Michael
FDP 11.11.2011
Haustein, Heinz-Peter FDP 11.11.2011
Hintze, Peter CDU/CSU 11.11.2011
Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
11.11.2011
Juratovic, Josip SPD 11.11.2011
Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 11.11.2011
Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 11.11.2011
Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.11.2011
Leidig, Sabine DIE LINKE 11.11.2011
Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
11.11.2011
Neumann (Bremen),
Bernd
CDU/CSU 11.11.2011
Nietan, Dietmar SPD 11.11.2011
Dr. von Notz,
Konstantin
BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
11.11.2011
Petermann, Jens DIE LINKE 11.11.2011
P
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A
(C
(D
Anlagen zum Stenografischen Bericht
n Abgeordneten
nlage 2
Zu Protokoll gegebene Rede
zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur
Wiedergewährung der Sonderzahlung (Zusatz-
tagesordnungspunkt 12)
Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
EN): Warum nicht gleich so? Diese Frage muss man
er Regierungskoalition am heutigen Tage angesichts
es vorliegenden Gesetzentwurfs zur Wiedergewährung
er vollständigen gesetzlichen Sonderzahlung für die
eamtinnen und Beamten des Bundes unweigerlich stel-
n. Warum hat sich die Bundesregierung vor einem Jahr
o dermaßen verrannt mit der Aufhebung der verspro-
henen Anhebung des Weihnachtsgeldes für über
00 000 Beamtinnen und Beamte, dass sie heute gewis-
ermaßen klein beigeben muss und sich nun doch an das
rinnert, was der Beamtenschaft ohnehin fest verspro-
loetz, Yvonne DIE LINKE 11.11.2011
chaaf, Anton SPD 11.11.2011
chlecht, Michael DIE LINKE 11.11.2011
eiler, Till BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
11.11.2011
r. Stinner, Rainer FDP 11.11.2011
ack, Kerstin SPD 11.11.2011
r. Wadephul, Johann CDU/CSU 11.11.2011
agenknecht, Sahra DIE LINKE 11.11.2011
ellenreuther, Ingo CDU/CSU 11.11.2011
erner, Katrin DIE LINKE 11.11.2011
olff (Wolmirstedt),
Waltraud
SPD 11.11.2011
underlich, Jörn DIE LINKE 11.11.2011
bgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
16754 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011
(A) )
)(B)
fälligen Konzeptlosigkeit im Hinblick auf die differen-
zierten Anforderungen des einzelnen Politikfeldes. Das
Ergebnis dieser Politik verunsichert die davon unmittel-
bar Betroffenen, verstärkt die schon sprichwörtliche Wut
auf „die Politik“ und lässt am Ende das vermissen, was
in der Sache erforderlich ist: die Gestaltung der Zukunft
des öffentlichen Dienstes als einer tragenden Säule staat-
licher Aufgabenerfüllung.
Ich möchte gleich zu Anfang klarstellen, dass die
grüne Fraktion die Wiederaufnahme der Sonderzahlung
im Ergebnis grundsätzlich begrüßt. Die wichtige Arbeit
der Bundesbeamtinnen und -beamten steht zentral für
die Leistungsfähigkeit unseres Gemeinwesens. Die
durch die Beamtenschaft ausgeübten staatlichen Aufga-
ben realisieren gemeinwohlbezogene Ziele, die auch und
gerade in einer nur schwer zu bändigenden Marktwirt-
schaft – das zeigt uns gerade das Ausmaß der gegenwär-
tigen Finanzkrise – von besonders hoher Bedeutung
sind. Grund zu lautem Beifall bietet die isolierte Weih-
nachtsgeldmaßnahme der Koalition jedoch mitnichten.
Denn bei dem Gegenstand der heutigen Debatte handelt
es sich weder um ein großzügiges Geschenk noch um die
konsequente Umsetzung einer durchdachten Strategie,
sondern bestenfalls – das ist zumindest zu hoffen – um
einen Akt der späten Einsicht und um den reuigen Ver-
such einer Wiedergutmachung. Dass Sie, liebe Kollegin-
nen und Kollegen der Koalition, dabei den Populismus
nicht lassen können, das bevorstehende Weihnachtsfest
lässt grüßen, bestätigt allerdings, dass jegliche Milde Ih-
nen gegenüber unangebracht erscheint. Und ob Sie da-
mit, liebe Kolleginnen und Kollegen der Koalition, den
vor über einem Jahr in diesem Hohen Hause begangenen
Vertrauensbruch gegenüber den Beamtinnen und Beam-
ten des Bundes und den damit verbundenen Vertrauens-
verlust tatsächlich rückgängig machen können, wage ich
zu bezweifeln. Ein Selbstläufer nach dem Motto „nun ist
doch alles wieder gut“ ist das hier sicherlich nicht. Dazu
ist Ihre Politik auch im Bereich des öffentlichen Dienstes
viel zu unberechenbar und unkoordiniert. Man darf ge-
spannt sein, mit welchen Überraschungen Sie im kom-
menden Jahr aufwarten.
Lassen Sie uns also kurz rekapitulieren, wie sich die
Geschichte der sogenannten Besoldungsanpassung tat-
sächlich zugetragen hat. Anfang Juni vergangenen Jah-
res präsentierte die Bundesregierung ihre Version einer
Haushaltskonsolidierung in Gestalt eines vorgeblichen
80-Milliarden-Euro-Sparpaketes. Der öffentliche Dienst
war mit über 2 Milliarden Euro mitbetroffen. Die mit
dem Sparpaket beabsichtigte Verringerung der Neuver-
schuldung wurde nahezu unisono in ihrer sozialen
Unausgewogenheit kritisiert. Sie trug und trägt die
Handschrift einer Koalition, die Sozialhilfen und Fami-
lienförderung streicht und eine Beteiligung der Besser-
verdienenden ablehnt. Von Mövenpick mal ganz zu
schweigen …
Zu den berechtigten Kritikpunkten zählte auch die
Streichung der versprochenen schrittweisen Wiederan-
hebung der Weihnachtsgeldbezüge des öffentlichen
Dienstes, ein eklatanter Wortbruch gegenüber den Ge-
werkschaften, denen man im Rahmen der Großen Koali-
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In
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on 2005 eben diese Anpassung versprochen hatte, und
war nicht von ungefähr. Denn diese hätten damals an-
onsten einer Anhebung der Arbeitszeit um eine Stunde
uf 41 Stunden ohne Ausgleich zustimmen müssen. Um
lso dem geballten und berechtigten Zorn der Gewerk-
chaften zu entgehen, versuchte die Bundesregierung in
iner Nacht-und-Nebel-Aktion bereits zehn Tage nach
er Verkündung des Sparpaketes, die entsprechende ge-
etzliche Regelung per Protokollrede durch das Parla-
ent zu bugsieren. Weil diese Trickserei misslang, kam
er Innenausschuss in der im September 2010 erfolgten
achverständigenanhörung in den Genuss einer Anhö-
ng, bei der keiner der anwesenden Sachverständigen
uch nur ein gutes Haar an der geplanten Weihnachts-
eldkürzung ließ.
Völlig zu Recht musste die Bundesregierung sich dort
orhalten lassen, bei ihrem populistischen Angriff auf
die Beamten“ einmal mehr übersehen zu haben, dass
wei Drittel dieser Form der Einsparung bei der Sonder-
ahlung die Beamten des einfachen und mittleren Diens-
s treffen, und damit Gehaltsstufen, bei denen die ge-
lanten Kürzungen schnell existenzielle Folgen nach
ich ziehen. Damit zeigte sich die soziale Schieflage des
roßen Sparpakets deutlich auch im Detail der Besol-
ungsanpassung.
Mit mangelnder Verlässlichkeit, Konzeptlosigkeit und
leinmütiger Werkelei – so nannten wir Grüne es schon
vergangenen Jahr – wird es nicht gelingen, den
ffentlichen Dienst in diesem Lande zukunftsfähig zu
estalten. Es sollte uns allen auch klar sein, dass Spar-
aßnahmen, insbesondere bloßes Sparen um des Spa-
ns willen und ohne das erforderliche soziale Augen-
aß, nicht das Allheilmittel für einen modernen,
ukunftsfähigen öffentlichen Dienst sind. Wie schon vor
inem Jahr so möchte ich auch heute betonen, dass sich
ie grüne Bundestagsfraktion in der Sache nicht starr da-
egen verwahrt, dass man über Modifizierungen oder
uch Kürzungen bei der Beamtenbesoldung und -versor-
ung nachdenkt. Niemand kann insbesondere vor dem
intergrund der äußerst unsicheren Haushalts- und
inanzlage derartige Maßnahmen ausschließen, und es
äre unaufrichtig, dies in pauschalisierender Weise zu
n. Allerdings könnte dies immer nur vor dem Hinter-
rund eines tragfähigen Konzepts erfolgen, das die Zu-
unftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes insgesamt auf-
reift. Dabei müsste zum Beispiel die zunehmend
chwerer begründbare Ungleichbehandlung der öffentli-
hen Angestellten gegenüber den Beamten aufgegriffen
erden, aber auch die dramatische Lage bei den Versor-
ungsbezügen, die sich freilich auf Bundesebene noch
ergleichsweise stabiler darstellt als auf Länderebene.
ichtig ist zwar auch, dass der Besoldung eine wichtige
olle als Motivator zukommt, auf die ohne Not eben
icht zugegriffen werden sollte. Sie ist allerdings auch
einesfalls der einzige Faktor, um sowohl eine hohe
eistungsbereitschaft als auch die Attraktivität des öf-
ntlichen Dienstes sicherzustellen. Denn zahlreiche Un-
rsuchungen wie übrigens auch die unlängst bei uns im
nenausschuss vorgestellte Studie zur Zufriedenheit der
eamten der Bundespolizei – Strohmeier-Studie – zäh-
n gleich eine ganze Reihe von Faktoren auf, denen aus
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011 16755
(A) )
)(B)
Sicht der betroffenen Beamtinnen und Beamten sogar
eine größere Bedeutung für die berufliche Zufriedenheit
zukommt als bloß der Entlohnung, darunter berufliche
Rahmenbedingungen wie die Versetzungspolitik, der
Schichtdienst, Beurteilungssysteme und die dienstliche
Belastung insgesamt.
Auch angesichts der globalen Konkurrenz um Fach-
kräfte, der ständig wachsenden Bedeutung moderner In-
formations- und Kommunikationstechnologie und des
demografischen Wandels hierzulande werden wir auf
Landes- wie auf Bundesebene nicht daran vorbeikom-
men, ernsthaft und systematisch über eine Anpassung
oder sogar grundlegende Reform des öffentlichen Diens-
tes nachzudenken. Entscheidend wird dabei sein, dass
man das Ziel nicht aus den Augen verliert, die Attrakti-
vität des öffentlichen Dienstes für die Menschen – sei es
als Dienstleister oder als Arbeitgeber – zu erhalten bzw.
zu fördern.
Der Chor der Sachverständigen bei der Anhörung im
September des letzten Jahres, verehrte Kolleginnen und
Kollegen der Koalition, ist bei meiner Fraktion jeden-
falls nicht verhallt. Einhellig wurde damals von einem
Wort-, einem Vertrauensbruch im Hinblick auf das Vor-
haben, die hälftige Suspendierung der Sonderzahlung zu
verlängern, gesprochen. Wenn Sie schon damals nicht
auf unsere Kritik bei der Einbringung des Gesetzent-
wurfs über die Anpassung der Besoldungs- und Versor-
gungsbezüge gehört hatten, so hätten Sie doch spätestens
nach der damaligen Anhörung von Ihrem Vorhaben Ab-
stand nehmen müssen. So hätten wir uns die heutige
konkrete Debatte zwar sparen können. Die strukturellen
Probleme bleiben uns jedoch erhalten, samt einer Regie-
rung, die weder fähig noch willens ist, diese anzugehen.
Anlage 3
Amtliche Mitteilungen
Der Bundesrat hat in seiner 889. Sitzung am 4. No-
vember 2011 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen
zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab-
satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen:
– Zweites Gesetz zur Änderung des Agrarstatistik-
gesetzes
– Neuntes Gesetz zur Änderung des Bundesvertrie-
bengesetzes
– Achtes Gesetz zur Änderung des Stasi-Unterla-
gen-Gesetzes
– Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und An-
erkennung im Ausland erworbener Berufsqualifi-
kationen
Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge-
fasst:
Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, bereits vor
den im Gesetz geregelten Evaluationsfristen den Vollzug
in geeigneter Weise kontinuierlich zu beobachten und
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ei offensichtlichem Anpassungsbedarf unverzüglich
esetzgeberisch tätig zu werden.
Begründung:
Die Verbesserung der Anerkennung von im Ausland er-
orbenen Berufsqualifikationen ist ein gemeinsames Ziel
on Bund und Ländern aus dem Dresdner Bildungsgipfel
on 2008. Darüber hinaus haben die Regierungschefs der
änder Ende 2010 für die beschleunigte Schaffung von
inheitlichen und unbürokratischen Regelungen der An-
rkennungsverfahren von Bund und Ländern ausgespro-
hen. Das Gesetz enthält eine Reihe von Regelungen, die
ich in der Praxis bewähren müssen. Einem möglichen
us der Umsetzungspraxis erkennbaren Anpassungsbe-
arf (z. B. im Bereich der Nachqualifizierung und bei
er Frage eines Beratungsnetzwerkes) sollte daher mög-
chst rasch abgeholfen werden.
Gesetz zur Änderung des Seesicherheits-Untersu-
chungs-Gesetzes und zur Änderung sonstiger
schifffahrtsrechtlicher Vorschriften
Gesetz zur Änderung des Beherbergungsstatistik-
gesetzes und des Handelsstatistikgesetzes sowie
zur Aufhebung von Vorschriften zum Verfahren
des elektronischen Entgeltnachweises
Ferner hat der Bundesrat die nachstehende Entschlie-
ung gefasst:
Der Bundesrat fordert die Bundesregierung dazu auf,
mgehend zu prüfen, welche Daten auch nach Inkrafttre-
n des Gesetzes zur Änderung des Beherbergungsstatis-
kgesetzes und des Handelsstatistikgesetzes sowie zur
inführung von Vorschriften zum Verfahren des elektro-
ischen Entgeltnachweises noch einer Löschung bedür-
n, und hierzu die erforderlichen Gesetzentwürfe vorzu-
gen.
Im Rahmen der Bundestagsberatungen wurde der
ntwurf eines Gesetzes zur Änderung des Beherber-
ungsstatistikgesetzes und des Handelsstatistikgesetzes
m weitere Artikel ergänzt, mit denen das ELENA-Ver-
hren eingestellt und die Rechtslage wiederhergestellt
ird, die vor der Einführung des ELENA-Verfahrens be-
tanden hat. Artikel 4 Nummer 12 des Gesetzes sieht
or, dass alle Daten, die nach den §§ 96, 97 sowie 99
is 102 SGB IV in der Zeit bis zum Inkrafttreten des Ge-
etzes an die Zentrale Speicherstelle und an die Registra-
r Fachverfahren übermittelt wurden und gespeichert
erden, sowie alle sonstigen im Zusammenhang mit
em ELENA-Verfahren entstandenen und gespeicherten
aten von der Zentralen Speicherstelle und der Registra-
r Fachverfahren unverzüglich zu löschen sind.
Im Rahmen des ELENA-Verfahrens wurden von den
weils zuständigen Rentenversicherungsträgern be-
its Versicherungskonten für Beamte, Soldaten und
ichter angelegt, die nach Beendigung des ELENA-
erfahrens nicht mehr benötigt werden. Laut ersten
orläufigen Schätzungen der Deutschen Rentenversi-
16756 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 140. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. November 2011
(A) (C)
)(B)
V
cherung Bund handelt es sich um rund 120 000 Versi-
cherungskonten.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch bei
anderen Behörden Daten im Rahmen des ELENA-Ver-
fahrens gespeichert worden sind, die nicht mehr benötigt
werden.
– Gesetz zu dem Abkommen vom 21. Oktober 2010
zwischen der Bundesrepublik Deutschland und
dem Großherzogtum Luxemburg über die Er-
neuerung und die Erhaltung der Grenzbrücke über
die Mosel zwischen Wellen und Grevenmacher
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit-
geteilt, dass sie die Anträge Kirgisistan unterstützen –
Den Frieden sichern auf Drucksache 17/3202 sowie
Investitionen in Antipersonenminen und Streumuni-
tion gesetzlich verbieten und die steuerliche Förde-
rung beenden auf Drucksache 17/4697 zurückzieht.
Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit-
geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2
der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den
nachstehenden Vorlagen absieht:
Ausgabe bei Kapitel 08 13 Titel 699 31 – Abschließende
Leistung zur Abgeltung von Härten in Einzelfällen bis
zu einer Höhe von 44,5 Mio. Euro
– Drucksachen 17/7251, 17/7417 Nr. 8 –
Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben
mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden
Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei-
ner Beratung abgesehen hat.
Rechtsausschuss
Drucksache 17/6010 Nr. A.3
Ratsdokument 9324/11
Drucksache 17/6407 Nr. A.6
Ratsdokument 9361/11
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Drucksache 17/6985 Nr. A.54
Ratsdokument 11356/11
Drucksache 17/6985 Nr. A.55
Ratsdokument 11946/11
Drucksache 17/6985 Nr. A.56
Ratsdokument 12635/11
Drucksache 17/6985 Nr. A.57
Ratsdokument 13189/11
Finanzausschuss
– Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung
Bericht zur Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe 2010
– Drucksachen 17/6928, 17/7085 Nr. 2 –
Haushaltsausschuss
– Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung
Haushaltsführung 2011
Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts-
ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige
Offsetdrucker
ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln
(D
Drucksache 17/6985 Nr. A.58
Ratsdokument 13195/11
Drucksache 17/6985 Nr. A.59
Ratsdokument 13336/11
Drucksache 17/7260 Nr. A.4
Ratsdokument 13887/11
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung
Drucksache 17/6407 Nr. A.27
EP P7_TA-PROV(2011)0261
Drucksache 17/6985 Nr. A.71
Ratsdokument 12600/11
ei, Bessemerstraße 83–91, 1
, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de
140. Sitzung
Inhaltsverzeichnis
TOP 28, ZP 8–10 Regulierung der Finanzmärkte
TOP 29Steuerpolitik
TOP 30Waldstrategie 2020
TOP 31, ZP 11 Internationale Klimapolitik und Klimadiplomatie
ZP 12 Wiedergewährung der Sonderzahlung
ZP 13Europaweiter Atomausstieg
Anlagen