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ID1712704100

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    10. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/127 Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johanna Wanka, Ministerin (Niedersachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15003 C 15004 C 15006 B 15007 B 15009 A 15010 C 15012 A 15013 D 15014 D 15016 A 15020 C 15022 A 15023 D 15025 B 15027 A 15027 D 15028 D 15030 B 15031 A Deutscher B Stenografisch 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Dieter Wiefelspütz und Cornelia Behm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesverfassungsschutzge- setzes (Drucksache 17/6925) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . T a b S 15001 B 15001 B 15001 D 15002 A 15002 B Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 15016 D 15018 A undestag er Bericht ung 22. September 2011 t : agesordnungspunkt 26: ) Antrag der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: Personal- offensive für den wissenschaftlichen Nachwuchs starten (Drucksache 17/6336) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Diana Golze, Agnes Alpers, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Befristung von Arbeitsverträgen in der Wissenschaft eindämmen – Gute Arbeit in Hochschulen und Instituten fördern (Drucksache 17/6488) . . . . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 15019 A 15019 B 15019 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15033 C 15035 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Tagesordnungspunkt 34: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Gräber- gesetzes (Drucksache 17/6207) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 6. April 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Alba- nien zur Vermeidung der Doppelbe- steuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Ein- kommen und vom Vermögen (Drucksache 17/6613) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 29. Dezember 2010 zur Änderung des Abkommens vom 24. August 2000 zwischen der Bun- desrepublik Deutschland und der Repu- blik Österreich zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Ver- mögen (Drucksache 17/6614) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Agrar- statistikgesetzes (Drucksache 17/6642) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Namen von Bundeswehrka- sernen überprüfen (Drucksache 17/6495) . . . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Klimagerechte Stadtpolitik – Potentiale nutzen, soziale Gerechtigkeit garantie- ren, wirtschaftliche Entwicklung unter- stützen (Drucksache 17/7023) . . . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag der Abgeordneten Eva Bulling- Schröter, Ralph Lenkert, Sabine Stüber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: zu dem Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Ord- nungsrahmens für den Bodenschutz und zur Änderung der Richtlinie 2004/ 35/EG (KOM (2006) 232 endg.; Rats- dok 1388/06) T a b c d Z B s to re v g (Z (D 1 15036 B 15036 B 15036 C 15036 C 15036 D 15036 D hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundes- regierung und Deutschem Bun- destag in Angelegenheiten der Europäischen Union Bodenschutz europaweit stärken (Drucksache 17/7024) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 35: ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Ener- giebetriebene-Produkte-Gesetzes (Drucksachen 17/6278, 17/6893, 17/7061) ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Güter- kraftverkehrsgesetzes und des Perso- nenbeförderungsgesetzes (Drucksachen 17/6262, 17/7058) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Einundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Zweiundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/6169, 17/6392 Nr. 2, 17/6871, 17/6961 Nr. 2.3, 17/7062) . . . . ) – g) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 305, 306, 307 und 308 zu Petitionen (Drucksachen 17/6938, 17/6939, 17/6940, 17/6941) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 4: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Umwelt, Naturschutz und Reak- rsicherheit zu der Verordnung der Bundes- gierung: Verordnung über die Zuteilung on Treibhausgas-Emissionsberechtigun- en in der Handelsperiode 2013 bis 2020 uteilungsverordnung 2020 – ZuV 2020) rucksachen 17/6850, 17/6961 Nr. 2.2, 7/7064) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15037 A 15037 A 15037 C 15037 D 15038 A 15038 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 III Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Daniela Wagner, Bärbel Höhn, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Anrufung des Vermitt- lungsausschusses durch den Deutschen Bundestag (Drucksache 17/6946) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Für die konsequente Begleitung der Energiewende durch steuerliche Maßnah- men zur Erhöhung der Energieeffizienz im Gebäudebereich (Drucksache 17/7022) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2010 (52. Bericht) (Drucksachen 17/4400, 17/6170) . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Schnurr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15038 D 15038 D 15039 A 15039 C 15040 B 15041 B 15043 A 15044 A 15045 B 15046 B 15048 A 15048 B 15049 D 15050 D 15051 D 15053 A 15054 A 15054 D 15056 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . L15044 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 15057 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15001 (A) ) )(B) 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15057 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 22.09.2011 Beckmeyer, Uwe SPD 22.09.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 22.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 22.09.2011 Körper, Fritz Rudolf SPD 22.09.2011 Pieper, Cornelia FDP 22.09.2011 Pitterle, Richard DIE LINKE 22.09.2011 Schaaf, Anton SPD 22.09.2011 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 22.09.2011 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 22.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 22.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.09.2011 Krestel, Holger FDP 22.09.2011 Kurth, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 22.09.2011 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 22.09.2011 Dr. Meister, Michael CDU/CSU 22.09.2011 Dr. Miersch, Matthias SPD 22.09.2011 D T D W W D W W (D r. Seifert, Ilja DIE LINKE 22.09.2011 hönnes, Franz SPD 22.09.2011 r. Troost, Axel DIE LINKE 22.09.2011 einberg, Harald DIE LINKE 22.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 22.09.2011 r. Westerwelle, Guido FDP 22.09.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 22.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 22.09.2011 127. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martin Neumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Die Sozialdemokraten und die Linken sorgen
    ich einmal mehr um das deutsche Wissenschaftssystem


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wenn Sie es nicht tun!)


    nd fordern eine Personaloffensive für den wissenschaft-
    chen Nachwuchs.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gut so!)






    Dr. Martin Neumann (Lausitz)



    (A) )


    )(B)

    Ich glaube, wir müssen etwas genauer hinschauen. Was
    Kollege Schulz und Sie gerade dargestellt haben, schießt
    über das Ziel hinaus.

    Ihre Analyse mag in dem einen oder anderen Punkt
    sogar zutreffen – das will ich so deutlich sagen –;


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    die Frage ist aber, welche Konsequenzen wir in Zukunft
    aus Ihren Forderungen ziehen.

    Auch uns bewegt selbstverständlich die Situation un-
    serer klügsten und am besten ausgebildeten Köpfe. Mel-
    dungen wie „Nur jeder dritte Doktorand schließt sein
    Promotionsprojekt tatsächlich ab“, lassen uns natürlich
    nicht kalt. Aber ist es nicht bemerkenswert, dass in
    Deutschland die Promotionsquote bei knapp 12 Prozent,
    genauer 11,7 Prozent, eines Hochschuljahrgangs liegt?
    Diesbezüglich sind wir tatsächlich Weltmeister. Der EU-
    Durchschnitt ist deutlich niedriger: Er liegt bei 2,3 Pro-
    zent, in Frankreich sogar nur bei 2,09 Prozent. So düster,
    wie Sie die Aussichten für Nachwuchswissenschaftler in
    Deutschland zeichnen, sind sie auch wieder nicht.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das können Sie doch nicht an den Promovierenden ablesen!)


    Bitte vergessen Sie nicht, dass sich unsere Hochschu-
    len in einem internationalen Wissenschaftsraum bewe-
    gen. Hier ist kein Platz für deutsche Besonderheiten. Das
    Verlangen nach Sicherheit in einem hochkomplexen und
    dynamischen System, mit Beamtenstatus und lebenslan-
    gen Beschäftigungsverhältnissen, ist für Außenstehende
    wenig attraktiv und aus unserer Sicht daher nicht geeig-
    net, unsere Hochschulen zu stärken.

    Unser deutsches Hochschulsystem hat sich zuneh-
    mend in ein übergeordnetes internationales Gefüge inte-
    griert, und unsere Hochschulen positionieren sich auf ei-
    nem globalen Bildungsmarkt. Unsere Hochschulen
    bemühen sich im internationalen Wettbewerb um die
    besten Nachwuchswissenschaftler. Ein Beispiel ist das
    GAIN-Projekt. An dieser Stelle sieht man, welche Be-
    mühungen unternommen werden, um deutsche Wissen-
    schaftler in unser System zurückzuholen. Es gibt auch
    Projekte, in denen sich Hochschullehrer mit internatio-
    nalem Renommee intensiv um Drittmittel für For-
    schungsprojekte bemühen und vor allen Dingen Koope-
    rationen mit Wirtschaftspartnern eingehen.

    Wir müssen unsere Promotionsvorhaben mehr unter-
    stützen und – wenn erforderlich – durch eine bessere
    Einbindung in Forschung und Lehre flankieren. Das ist
    völlig unstrittig. Damit sichern wir höchste wissen-
    schaftliche Qualität. Die Forderung nach mehr Stellen,
    um Wissenschaftlern unbefristete Verträge zu verschaf-
    fen, ist eher kritisch zu bewerten. Ich sage Ihnen auch,
    warum: Gerade in modernen, auf Dynamik ausgerichte-
    ten Hochschulorganisationen und in einer zudem globa-
    lisierten Wissenschaftslandschaft würden sich hieraus
    mehr Probleme als Lösungen ergeben.

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    (C (D (Nicole Gohlke [DIE LINKE]: Aber nicht für die Menschen!)


    Dem Appell, die Hochschulen und Studienplatzkapa-
    itäten weiter auszubauen und Betreuungsverhältnisse
    or Ort zu verbessern, können wir uns hingegen nur an-
    chließen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ie christlich-liberale Bundesregierung macht mit dem
    ochschulpakt und dem Qualitätspakt Lehre bereits sehr
    iel. Auch das muss deutlich gesagt werden.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich möchte den Sozialdemokraten die konkrete Frage
    tellen: Wie erklären Sie es sich, dass Sie bei den laufen-
    en Ausgaben je Professur – beispielsweise in Branden-
    urg und Bremen; auch dort regieren Sie meines Wis-
    ens schon seit Ewigkeiten – die traurigen Schlusslichter
    ind? Gerade heute stand in der Märkischen Allgemeinen
    mit Erlaubnis des Präsidenten möchte ich zitieren –:

    Unipräsident sieht die Qualität bedroht – Sorge we-
    gen Sparhaushalt des Landes

    Der Präsident der BTU Cottbus beklagt sich zu Recht
    ber ein Moratorium für die Besetzung von Stellen, wo-
    ach – jetzt hören Sie genau zu – SPD und Linke von
    en Hochschulen fordern, dass sie über 10 Prozent ihrer
    rofessuren in einen Pool geben, woraus folgt, dass sie
    ie vorläufig nicht besetzen dürfen. Das passt nicht zu-
    ammen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    llein die BTU in Cottbus darf 28 Professuren in Kern-
    ereichen nicht neu besetzen. Sie hat 20 Wissenschaftler
    efristet angestellt. Das ist an dieser Stelle deutlich her-
    orzuheben.

    Weiter heißt es in dem Artikel:

    „Die Nachwuchssicherung im Land ist gravierend
    gefährdet“ … Die Hälfte der Studiengänge sei be-
    droht, wenn sich die aktuelle Haushaltspolitik nicht
    ändere.

    Ich könnte die Zahlen vortragen, aber aus Zeitgrün-
    en spare ich mir das. Ich empfehle Ihnen: Schicken Sie
    en vorliegenden Antrag Ihren Genossen in Branden-
    urg, Rheinland-Pfalz und Bremen, und machen Sie dort
    ndlich Ihre Hausaufgaben!


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – René Röspel [SPD]: Erst den Ländern die Finanzen wegnehmen und dann schimpfen!)


    Für uns gibt es eine relativ einfache Lösung für die
    ielzahl der von Ihnen zu Recht angesprochenen Pro-
    leme: Gewähren wir unseren Hochschulen doch end-
    ch mehr Freiheit! Wir wollen mehr Freiheit für die
    ochschulen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Freiheit ohne Geld bringt nichts!)






    Dr. Martin Neumann (Lausitz)



    (A) )


    )(B)

    Nur wenn die Wissenschaftseinrichtungen und Hoch-
    schulen autonomer werden, werden sich auch Verbesse-
    rungen für die Beschäftigten in diesem Sektor ergeben.
    Die Koalition wird demnächst – Kollege Rupprecht hat
    das angesprochen – ein Wissenschaftsfreiheitsgesetz
    vorlegen, in welches zentrale Forderungen aus Ihrem
    Antrag aufgenommen werden können.

    Ihre Forderung, den außeruniversitären Forschungs-
    einrichtungen mehr Personalverantwortung zu übertra-
    gen, ist sicherlich gut und richtig. Es ist der richtige
    Weg. Wenn Sie aber gleichzeitig vorschreiben wollen,
    über welchen Zeitraum die Verträge von befristet be-
    schäftigtem wissenschaftlichen Personal zu laufen ha-
    ben, wie viele Promotionsstellen die Einrichtungen vor-
    zuhalten haben, wie Sie diese sanktionieren wollen usw.,
    dann kann ich das an dieser Stelle nicht verstehen; denn
    das passt nicht zusammen: einerseits zentrale Regelun-
    gen, die dann andererseits in kleinkarierten Regelungen
    münden sollen.


    (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Das ist ja nicht wahr! Das stimmt ja gar nicht!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie sind herzlich
    eingeladen, das Wissenschaftsfreiheitsgesetz mitzutra-
    gen. Dabei sollten Sie auch auf Ihre Länderkollegen zu-
    gehen, denn ich denke, auch die Länder brauchen Wis-
    senschaftsfreiheitsgesetze; in Nordrhein-Westfalen ist
    ein solches bereits erfolgreich eingeführt worden. Auf
    diese Weise können wir den Hochschulen endlich mehr
    Autonomie zubilligen.


    (Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die haben die längst!)


    Der wissenschaftliche Nachwuchs wird es uns danken.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die nächste Rednerin ist Krista Sager für Bündnis 90/

Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Krista Sager


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Befristete Beschäftigungsverhältnisse sind im deutschen
    Wissenschaftsbereich inzwischen der Normalfall. Herr
    Kollege Rupprecht, Sie haben recht: Wir haben eine sehr
    große Anzahl wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen und
    Mitarbeiter. Tatsache ist aber auch, dass die Zahl der pre-
    kären Teilzeit- und nebenberuflichen Beschäftigungsver-
    hältnisse massiv angestiegen ist. Das ist ein wirkliches
    Problem für das deutsche Wissenschaftssystem.

    Unser wissenschaftlicher Nachwuchs ist hochmoti-
    viert und hochengagiert. Das deutsche Wissenschafts-
    system gibt ihm aber jenseits der Promotion immer we-
    niger verlässliche Perspektiven. Wenn Wissenschaft als
    Beruf im internationalen Wettbewerb und im Wettbe-
    werb mit privaten Arbeitgebern immer unattraktiver
    wird, dann wird damit das deutsche Wissenschaftssys-
    tem insgesamt gefährdet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


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    (C (D Wir haben dieses Problem hier mehrfach miteinander iskutiert. Zuerst haben Sie, Herr Feist, gesagt, das sei ur Gejammer auf hohem Niveau. Dann kam die timme der Vernunft: Frau Grütters hat gesagt, in der nalyse habe die Opposition eigentlich recht. Ich muss chon sagen: Bis man es geschafft hat, Sie zum Jagen zu agen, dauert es mir eigentlich zu lange. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Sie brüten jetzt über einem Antrag. Wir haben in die-
    er Woche aber festgestellt, dass sich im Haushalt zu
    ieser Problematik nichts findet. Nun ist es an der Zeit,
    as, was man vorhat, zu unterfüttern.

    Es ist völlig richtig, dass wir auf den GAIN-Konfe-
    nzen in Boston und San Francisco gemeinsam festge-

    tellt haben, dass die Chancen, deutsche junge Postdocs
    us den USA wieder nach Deutschland zu holen, noch
    ie so gut waren wie heute, und zwar aus verschiedenen
    ründen. Wir können diese Chancen aber doch gar nicht
    utzen, wenn wir ihnen keine attraktiven Perspektiven
    nbieten können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    emand, der eine Postdoc-Stelle in den USA hat, kommt
    och nicht nach Deutschland zurück, weil er dort wieder
    ine befristete Postdoc-Stelle bekommen kann. Vielmehr
    ill er doch wissen, wie es weitergeht oder ob er mit
    itte 40 im Nirwana steht. Wenn Sie dem sagen:

    14 Prozent der wissenschaftlichen Stellen in Deutsch-
    nd sind Professorenstellen, darunter sind 86 Prozent
    achwuchs, und wenn Sie es nicht schaffen, sich durch
    iesen Karriereflaschenhals hindurchzuwinden, dann ha-
    en Sie keine Möglichkeit, im Rahmen einer unbefriste-
    n Stelle selbstständig zu forschen und zu lehren“, was
    t denn das für eine Perspektive für jemanden, der in
    en USA seinen Weg schon halbwegs gegangen ist?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Herr Neumann, es ist auch nicht so, dass die jungen
    issenschaftler erwarten, dass wir ihnen sozusagen die
    eamtenprofessur vor die Füße legen.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Das ist aber Ihr Vorschlag!)


    ie haben durchaus Verständnis dafür, dass ein wissen-
    chaftlicher Beruf auch ein Bewährungsweg ist, dass
    an erst einmal zeigen muss, was in einem steckt. Aber

    eute liegen die Befristungszeiten zum Teil schon unter
    inem Jahr. Die Katastrophe ist, dass wir den Menschen
    umuten, sich auf Befristungen von unter einem Jahr
    inzulassen. Gleichzeitig müssen sie beten, nicht mit
    itte 40 in der Sackgasse zu stecken.

    Herr Neumann, dass wir in Deutschland sehr viele
    romovierende haben, wissen wir alle. Wir wissen auch,
    ass es nicht Sinn der Sache ist, anschließend alle im
    issenschaftssystem unterzubringen. Wenn wir es aber

    icht schaffen, die besten Köpfe aus dieser Gruppe dau-





    Krista Sager


    (A) )


    )(B)

    erhaft für Forschung und Lehre zu gewinnen, dann ist
    das Geld, das jetzt in die Exzellenzinitiativen für Gradu-
    iertenkollegs und Graduiertenprogramme investiert
    wird, nicht nachhaltig angelegt. Das muss man auch se-
    hen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die Probleme haben sicherlich mehrere Ursachen.
    Das Schöne daran ist, dass es dann mehrere Handlungs-
    optionen gibt. Ein Problem sind die unattraktive Perso-
    nalstruktur und die unattraktiven Karrierewege. Hier
    muss etwas passieren. Ein anderes Problem ist – Herr
    Rupprecht, das haben Sie richtig angesprochen –: Wenn
    immer mehr Mittel wettbewerblich als Projektmittel ver-
    geben werden und dadurch die Drittmittelquote gegen-
    über der Grundfinanzierung immer weiter steigt, dann
    kann man nicht sagen: Alles, was über Drittmittel finan-
    ziert wird, ist immer befristet. Das geht auf Dauer nicht.
    Hier ist das Personalmanagement in den Hochschulen
    und in den Forschungseinrichtungen gefordert.

    Ich sehe aber auch, dass Herr Schulz vollkommen
    recht hat: Die Tarifsperre im Wissenschaftszeitvertrags-
    gesetz war ein großer politischer Fehler. Diese Tarif-
    sperre muss aufgehoben werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Dabei gibt es aber ein Problem. Herr Neumann, hier
    kommen Sie mit Freiheit allein nicht raus.


    (Dr. Martin Neumann [Lausitz] [FDP]: Mit Freiheit komme ich aus allem raus!)


    Die Hochschulen haben heute sehr viele Freiheiten. Das
    Problem ist: Die Länder müssen durch die erfreulichen
    Aufwüchse bei der gemeinsamen Forschungsfinanzie-
    rung einen immer größeren Anteil an Komplementärmit-
    teln einbringen. Diese Mittel fehlen ihnen bei der Grund-
    finanzierung der Hochschulen. Hier können Sie den
    Hochschulen nicht mit Freiheit helfen; was diese viel-
    mehr benötigen, ist ein entsprechender finanzieller
    Handlungsspielraum,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    um wirklich etwas für die Beschäftigungsverhältnisse zu
    tun.

    Einen Vorwurf kann man Ihrer Koalition nicht erspa-
    ren. Sie haben weder den Hochschulpakt noch die Auf-
    wüchse bei der Forschungsförderung dafür genutzt, um
    bessere Perspektiven für den wissenschaftlichen Nach-
    wuchs jenseits der Promotion zu schaffen. Das ist leider
    so.


    (Dr. Martin Neumann [Lausitz] [FDP]: Das ist neben der Sache!)


    Die SPD fordert in ihrem Antrag – genau wie wir
    Grünen in unserem Antrag – vom Bund ein Programm


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    (C (D r die Juniorprofessur mit der Perspektive auf Tenure rack bei entsprechender Bewährung. Das ist doch eine ausmarke für die Zeit nach dem Regierungswechsel! (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    ier ist jetzt die Koalition gefragt, Butter bei die Fische
    u tun.

    Die SPD hat auch ein anderes Thema aufgegriffen,
    ämlich das der Programmpauschalen. Das hat auch die
    FG in die Diskussion gebracht. Ich finde den Ansatz
    chtig. Wenn der Bund etwas mehr über die Programm-
    auschalen tun würde, könnte man versuchen, die Län-
    er in die Pflicht zu nehmen und darüber etwas mehr für
    ie Grundausstattung der Universitäten zu erreichen.

    Ich glaube nur, liebe Kolleginnen und Kollegen von
    er SPD, dass in Ihrem Vorschlag ein Denkfehler steckt.


    (Zurufe von CDU/CSU und FDP: Einer?)


    ie schlagen nämlich vor, die Erhöhung der Programm-
    auschale hälftig von Bund und Ländern finanzieren zu
    ssen. Denken wir das einmal zu Ende: Der Bund zahlt
    tzt 20 Prozent alleine. Nehmen wir einmal an, in einem

    rsten Schritt gehen wir von 20 Prozent auf 50 Prozent,
    agen dann aber – wie Sie das vorschlagen –: Bund und
    and tragen die Kosten zur Hälfte. Dann müsste der
    und auf seine 20 Prozent nur noch 5 Prozent aufsatteln.
    ie Länder müssten aber 25 Prozent aufsatteln.

    Dann sind wir doch wieder bei demselben Problem:
    en Ländern werden Gegenfinanzierungsmittel für be-

    onders exzellente, starke Forschungsbereiche sozusa-
    en aus der Tasche gezogen; und das fehlt ihnen am
    nde wieder für die Grundausstattung der Hochschulen.
    h glaube, das ist nicht so ganz der Weg, wie wir zu bes-

    eren Beschäftigungsverhältnissen kommen können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich würde Sie dringend bitten, noch einmal über unse-
    n Vorschlag einer Risikopauschale nachzudenken. Da-
    ber könnten wir im Ausschuss im Zusammenhang mit

    er Projektförderung diskutieren. Das Gute ist: Wenn die
    inisterin mehr Geld hat, kann sie sich nicht mehr damit

    erausreden, dass kein Geld da ist. Dann sieht man, wo
    ie die Prioritäten wirklich setzt. Leider muss man sa-
    en: Bei den Beschäftigungsverhältnissen und den Per-
    pektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs setzt
    ie diese Priorität nicht. Mehr Geld bedeutet nicht auto-
    atisch mehr Erkenntnis. Die Erkenntnis kommt aus

    en Köpfen. Deswegen müssen wir vor allen Dingen in
    ie guten Köpfe investieren. Da sind Sie uns noch etwas
    chuldig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)