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ID1712701200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/127 Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johanna Wanka, Ministerin (Niedersachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15003 C 15004 C 15006 B 15007 B 15009 A 15010 C 15012 A 15013 D 15014 D 15016 A 15020 C 15022 A 15023 D 15025 B 15027 A 15027 D 15028 D 15030 B 15031 A Deutscher B Stenografisch 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Dieter Wiefelspütz und Cornelia Behm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesverfassungsschutzge- setzes (Drucksache 17/6925) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . T a b S 15001 B 15001 B 15001 D 15002 A 15002 B Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 15016 D 15018 A undestag er Bericht ung 22. September 2011 t : agesordnungspunkt 26: ) Antrag der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: Personal- offensive für den wissenschaftlichen Nachwuchs starten (Drucksache 17/6336) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Petra Sitte, Diana Golze, Agnes Alpers, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Befristung von Arbeitsverträgen in der Wissenschaft eindämmen – Gute Arbeit in Hochschulen und Instituten fördern (Drucksache 17/6488) . . . . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 15019 A 15019 B 15019 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 15033 C 15035 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Tagesordnungspunkt 34: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Gräber- gesetzes (Drucksache 17/6207) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 6. April 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Alba- nien zur Vermeidung der Doppelbe- steuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Ein- kommen und vom Vermögen (Drucksache 17/6613) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 29. Dezember 2010 zur Änderung des Abkommens vom 24. August 2000 zwischen der Bun- desrepublik Deutschland und der Repu- blik Österreich zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Ver- mögen (Drucksache 17/6614) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Agrar- statistikgesetzes (Drucksache 17/6642) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Namen von Bundeswehrka- sernen überprüfen (Drucksache 17/6495) . . . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Klimagerechte Stadtpolitik – Potentiale nutzen, soziale Gerechtigkeit garantie- ren, wirtschaftliche Entwicklung unter- stützen (Drucksache 17/7023) . . . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag der Abgeordneten Eva Bulling- Schröter, Ralph Lenkert, Sabine Stüber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: zu dem Vorschlag der Europäischen Kommission für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Ord- nungsrahmens für den Bodenschutz und zur Änderung der Richtlinie 2004/ 35/EG (KOM (2006) 232 endg.; Rats- dok 1388/06) T a b c d Z B s to re v g (Z (D 1 15036 B 15036 B 15036 C 15036 C 15036 D 15036 D hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundes- regierung und Deutschem Bun- destag in Angelegenheiten der Europäischen Union Bodenschutz europaweit stärken (Drucksache 17/7024) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 35: ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Ener- giebetriebene-Produkte-Gesetzes (Drucksachen 17/6278, 17/6893, 17/7061) ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Güter- kraftverkehrsgesetzes und des Perso- nenbeförderungsgesetzes (Drucksachen 17/6262, 17/7058) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Einundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung – zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Zweiundneunzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/6169, 17/6392 Nr. 2, 17/6871, 17/6961 Nr. 2.3, 17/7062) . . . . ) – g) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 305, 306, 307 und 308 zu Petitionen (Drucksachen 17/6938, 17/6939, 17/6940, 17/6941) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 4: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Umwelt, Naturschutz und Reak- rsicherheit zu der Verordnung der Bundes- gierung: Verordnung über die Zuteilung on Treibhausgas-Emissionsberechtigun- en in der Handelsperiode 2013 bis 2020 uteilungsverordnung 2020 – ZuV 2020) rucksachen 17/6850, 17/6961 Nr. 2.2, 7/7064) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15037 A 15037 A 15037 C 15037 D 15038 A 15038 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 III Tagesordnungspunkt 33: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Daniela Wagner, Bärbel Höhn, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Anrufung des Vermitt- lungsausschusses durch den Deutschen Bundestag (Drucksache 17/6946) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Für die konsequente Begleitung der Energiewende durch steuerliche Maßnah- men zur Erhöhung der Energieeffizienz im Gebäudebereich (Drucksache 17/7022) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2010 (52. Bericht) (Drucksachen 17/4400, 17/6170) . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Schnurr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15038 D 15038 D 15039 A 15039 C 15040 B 15041 B 15043 A 15044 A 15045 B 15046 B 15048 A 15048 B 15049 D 15050 D 15051 D 15053 A 15054 A 15054 D 15056 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . L15044 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 15057 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15001 (A) ) )(B) 127. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 127. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 15057 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 22.09.2011 Beckmeyer, Uwe SPD 22.09.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 22.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 22.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 22.09.2011 Körper, Fritz Rudolf SPD 22.09.2011 Pieper, Cornelia FDP 22.09.2011 Pitterle, Richard DIE LINKE 22.09.2011 Schaaf, Anton SPD 22.09.2011 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 22.09.2011 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 22.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 22.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.09.2011 Krestel, Holger FDP 22.09.2011 Kurth, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 22.09.2011 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 22.09.2011 Dr. Meister, Michael CDU/CSU 22.09.2011 Dr. Miersch, Matthias SPD 22.09.2011 D T D W W D W W (D r. Seifert, Ilja DIE LINKE 22.09.2011 hönnes, Franz SPD 22.09.2011 r. Troost, Axel DIE LINKE 22.09.2011 einberg, Harald DIE LINKE 22.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 22.09.2011 r. Westerwelle, Guido FDP 22.09.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 22.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 22.09.2011 127. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jan Korte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Kollege Ströbele, eine Bemerkung vorweg: Es

    ab eine Zeit, da waren Sie ein Linker. Im Herzen sind
    ie es, glaube ich, immer noch.


    (Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Keine Beleidigung!)


    eswegen ist es auch schwierig für Sie, bei den Grünen
    u sein. Es gab eine Zeit, in der Sie besonders laut – in-
    wischen machen Sie das nur noch manchmal – die Un-
    ontrollierbarkeit von Geheimdienstbefugnissen kriti-
    iert haben, und zwar zu Recht.

    Ich bin kein Mitglied des PKGr. Deswegen kann ich
    nen die konkreten Zahlen nicht nennen. Das ganze

    roblem bei den Terrorismusbekämpfungsgesetzen, Herr
    ollege Ströbele, ist doch, dass wir keine Zahlen bekom-
    en. Als Beispiel nenne ich die Onlinedurchsuchungen.
    ir haben die Bundesregierung 2010 gefragt, wie viele
    nlinedurchsuchungen es gegeben hat. Die Auskunft der
    undesregierung 2010 war: Keine einzige. – 2011 haben
    ir – jetzt komme ich direkt auf Ihre Frage – noch ein-
    al gefragt – nun den Innenminister Friedrich –, wie

    iele Onlinedurchsuchungen durchgeführt wurden.
    enn es kann ja sein, dass die Onlinedurchsuchung in
    er Tat, wie Herr Friedrich meint, ein Instrument zur
    errorismusbekämpfung ist.


    (Michael Frieser [CDU/CSU]: Zum Thema zurück!)


    as Problem ist, Herr Ströbele, dass die Bundesregie-
    ng uns 2011 geantwortet hat: Das können wir Ihnen

    us Geheimhaltungsgründen nicht sagen. – Das ist doch
    as ganze Problem. Sie sollten sich dafür aussprechen,
    ass alles, was in dem PKGr – was außer Ihnen und den
    itgliedern keiner weiß, weil es nicht öffentlich ist – be-

    prochen wird, öffentlich gemacht werden muss. Dafür
    ollten wir gemeinsam streiten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will an das Thema Terrorismusbekämpfungsge-
    etz 2001 anknüpfen, um zum Thema Evaluierung zu
    ommen. Es ist in einer bestimmten Situation verab-





    Jan Korte


    (A) )


    )(B)

    schiedet worden. Es wurde vereinbart, dass man es
    evaluiert, was auch stattfand. Aber jetzt kommt der
    Hammer: Das Terrorismusbekämpfungsgesetz wird vom
    Bundesinnenministerium evaluiert!


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Das stimmt doch gar nicht!)


    Das ist eine ganz tolle Idee. Heraus kam, dass alle Maß-
    nahmen absolut notwendig sind und erweitert werden
    sollten. So funktioniert Evaluierung nicht. Das lehnt die
    Linke grundsätzlich ab. Da müssen unabhängige Perso-
    nen aus der Mitte des Parlamentes ran. Das wäre ange-
    messen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich komme zu meinem nächsten Punkt, dem großen
    Sieg der FDP.


    (Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Postfächer!)


    Frau Piltz hat darauf hingewiesen: Jetzt entfallen einige
    Maßnahmen, die damals beschlossen worden sind. – So
    weit, so richtig. Wir wollen ja sachlich diskutieren.
    Liebe Kollegin Piltz, liebe FDP, es ist natürlich sehr
    wohlfeil, zu sagen, dass das, was ohnehin nie angewandt
    wird, entfällt. Das Problem, das wir haben, ist doch das,
    was ständig angewandt wird, nicht die Streichung von
    Regelungen, die eh nicht angewandt werden. Was ist das
    denn für ein toller Erfolg? Das ist überhaupt kein Erfolg.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte daran erinnern – das haben wir auch ge-
    rade in einem Zwiegespräch mit dem Kollegen Ströbele
    festgestellt –, dass Geheimdienste kaum zu kontrollieren
    sind. Trotzdem geht es so weiter: Geheimdienste dürfen
    überall Daten abfragen. Damit wird der Rechtsstaat aus-
    gehöhlt. Es stellt sich auch die Frage, was mit diesen Da-
    ten eigentlich passiert. Was bedeutet das für diejenigen,
    die zu Unrecht in die Mühlen dieses Überwachungsap-
    parates gekommen sind? Das zu klären, ist doch wichtig.
    Deswegen sagt die Linke ganz klar: Statt diese „Not-
    standsgesetze“ fortzuschreiben, wäre doch die richtige
    Antwort der Gesellschaft und des Bundestags auf die
    Bedrohung, die es sicherlich gibt: mehr Demokratie,
    mehr Offenheit, mehr Solidarität und vor allem mehr de-
    mokratischer Rechtsstaat. Das wäre die richtige Ant-
    wort. Das bekommen Sie in dieser Koalition mit dieser
    Truppe aber nicht hin, was ich sehr bedaure. Das muss
    ich leider zur Kenntnis nehmen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn wir schon bei der Evaluierung, also bei der
    Überprüfbarkeit von Politik und von Gesetzen sind, will
    ich im Zusammenhang mit dem internationalen Terroris-
    mus, über den wir diskutieren, auch dazu etwas sagen.
    Schön wäre es, wenn die Bundesregierung und der ge-
    samte Bundestag evaluieren würden, was die Beteili-
    gung Deutschlands an diesem sinnlosen Krieg in Afgha-
    nistan für die Sicherheit in diesem Land bedeutet. Das
    wäre eine notwendige Evaluation; das wäre richtig. Zie-
    hen Sie die Bundeswehr aus Afghanistan ab! Das wäre
    eine konkrete Verbesserung der Sicherheit.

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    (C (D Ich will natürlich nicht nur kritisieren, was Aufgabe er Opposition ist, sondern ich will auch zwei konstrukve Vorschläge machen, on denen ich hoffe, dass Sie sie aufnehmen werden. Eiigen wir uns darauf, dass die Evaluierung an sich eine innvolle Idee ist. Dann sollten wir uns aus der Mitte des arlaments zusammentun. Der Bundestagspräsident krisiert zu Recht des Öfteren die Tendenz der Entmachng des Parlaments. Also stärken wir das Parlament! achen wir eine wirkliche Evaluierung, und zwar zu ammen mit Abgeordneten aller Fraktionen! Machen wir ine Evaluierung all dieser großen Grundrechtseingriffe it Datenschützern, mit Bürgerrechtlern und mit vielen nderen! Schauen wir einmal, was das eigentlich geracht hat, und schauen wir vor allem, inwieweit der deokratische Rechtsstaat davon betroffen ist und ob die erhältnismäßigkeit gewahrt worden ist. Das wäre eine irkliche Evaluierung solcher Gesetze. Abschließend muss ich die FDP wirklich loben. Sie aben lange gezögert; das war richtig. Jede Verzögerung, ie dieses Gesetz hinausschiebt, ist eine gute Verzögeng. Ich hoffe, Sie machen das weiter so. Wir würden nen dabei helfen. Sie sind aber damals mit dem Ver prechen einer Umkehr in der Innenund Sicherheitsolitik gewählt worden. Das tun Sie leider nicht. Sie haen auch in diesem Bereich völlig versagt. Eines will ich chon noch sagen: Ihr Deal, der zu dem geführt hat, was eute vorliegt, ist nun wirklich die bürgerrechtliche ankrotterklärung der Freien Demokraten in diesem and. Für Ihre Steuerpolitik, die an Irrsinnigkeit kaum u überbieten ist, opfern Sie bürgerrechtliche Positionen, ie Sie lange Zeit vertreten haben. Das kritisieren wir ufs Schärfste, weil das wirklich schade ist. Von Ihnen t inhaltlich kaum noch etwas übrig geblieben. Das könen wir heute ganz eindeutig feststellen. Heute kann man einen Strich darunter ziehen und saen: Ob Schily, Schäuble oder Friedrich, es ist alles daselbe in der Innenpolitik. Es gibt überhaupt keine Unterchiede. Es gibt überhaupt kein Ringen in diesen onstellationen, wie eine Innenpolitik anders aussehen önnte. Je mehr Sie sich aufregen, umso besser bin ich rauf, weil das zeigt, dass wir mit unserer Kritik richtig egen. Wir brauchen eine Umkehr, mit der die Grundund reiheitsrechte wieder in den Mittelpunkt gestellt weren. Eines will ich dann doch noch einmal zum Schluss agen: Die Grundund Freiheitsrechte, die Trennung on Geheimdiensten und Polizei, der demokratische echtsstaat und vieles andere sind nicht vom Himmel efallen, sondern sie sind in den vergangenen Jahrzehnn und Jahrhunderten – übrigens unter großen Opfern – rkämpft worden. Deswegen geht man damit nicht so ichtfertig um. Jan Korte )


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Zuruf von der CDU/CSU: Ganz was Neues!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )

    Liebe Kollegin Lambrecht, der SPD würde ich Fol-
    gendes empfehlen: Die FDP ist schon eingeknickt. Sie
    brauchen sich jetzt nicht auch noch anzubiedern, unbe-
    dingt beim Grundrechteabbau mitmachen zu wollen. Sie
    sind in der Opposition; da können Sie ausnahmsweise
    wieder für die Grundrechte sein. Die Linke ist das in der
    Regierung und in der Opposition. Das ist der Unter-
    schied zwischen uns.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Der Kollege Wolfgang Wieland hat nun das Wort für

die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Wieland


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Kol-

    legin Piltz! An dem Tag, an dem der Papst dieses Haus
    besuchen wird,


    (Zurufe von der FDP: Oh!)


    sollten wir es doch alle mit dem achten Gebot noch ge-
    nauer nehmen als sonst: Du sollst nicht falsch Zeugnis
    ablegen wider deinen Nächsten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In dem Sinne bin auch ich ein Nächster. Also: Mut zur
    Wahrheit, noch mehr Mut!

    Zur Wahrheit gehört zunächst die Feststellung:
    Schon der Titel dieses Gesetzentwurfs ist verschlei-
    ernd. Das ist doch nicht nur ein Änderungsgesetz zum
    Bundesverfassungsschutzgesetz; es werden zugleich
    x andere Gesetze geändert. Nach dem Terrorismusbe-
    kämpfungsgesetz von Rot-Grün – vulgo „Otto-Kata-
    loge“ –, nach dem Terrorismusbekämpfungsergän-
    zungsgesetz der Großen Koalition legt Schwarz-Gelb
    nunmehr ein „Terrorismusbekämpfungsergänzungser-
    gänzungsgesetz“ – TBEEG – vor.


    (Gisela Piltz [FDP]: Das habe ich noch nicht gehört!)


    So wollten Sie das Ding aber nicht nennen; das verstehe
    ich. Hier aber – wie Ihre Justizministerin – von einer
    Trendwende zu sprechen, von einer neuen Phase der
    Bürgerrechtlichkeit, das ist eine Chuzpe ohnegleichen,
    Frau Kollegin Piltz.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Zur Wahrheit auf unserer Seite – das gebe ich zu – ge-
    hört: Es gibt auch Verbesserungen:


    (Jörg van Essen [FDP]: Richtig!)


    stärkere Kontrolle der G-10-Kommission, höhere Ein-
    griffsschwelle, bessere Formen der Benachrichtigung –
    das sind Verbesserungen. Es fallen auch Befugnisse weg.
    Das hat die Große Koalition nach der ersten Evaluierung
    leider nicht geschafft. Nur, bitte schön – das sagen Sie ja
    selber –, das alles sind Befugnisse, die zehn Jahre lang
    nicht angewendet wurden. In dem Zusammenhang hät-
    ten Sie noch triumphierend sagen können: Wir überwa-

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    (C (D hen auch keine Postkutschen mehr. Das wäre die gleihe Melodie gewesen. (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    as ist wirklich dürftig. Terroristen schreiben nun ein-
    al so wenige Ansichtskarten wie der Rest der Mensch-

    eit.

    Sie haben gerade erklärt, Sie hätten sich konstruktiv
    useinandergesetzt. Was haben Sie nicht alles im Vorfeld
    ersprochen, zum Beispiel die Abschaffung des
    AD – nun bekommt er mehr Befugnisse. Herr Kollege

    tadler, ich freue mich immer, wenn Sie hier sitzen – das
    issen Sie –, aber ich vermisse eigentlich die Justiz-
    inisterin.


    (Dr. Max Stadler [FDP]: Die ist bei der JuMiKo!)


    Dann ist es gut. Dann freue ich mich noch mehr, dass
    ie sie vertreten. Nun seien Sie doch mal friedlich,


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    o friedlich, wie ich Sie kenne und schätze.

    Sie haben seinerzeit als Abgeordneter Rot-Grün sehr
    aßvoll kritisiert. Andere aus Ihren Reihen waren nicht

    o maßvoll. Die Ministerin sagte den schönen Satz: Wir
    ehmen die Otto-Kataloge nicht an. – Als die Konten-
    tammdatenabfrage kam, hat das Präsidium der FDP so-
    ar einen Beschluss gefasst mit der Überschrift:
    Schluss mit der staatlichen Schnüffelei“. Das war im
    ärz 2005. Ich darf zitieren:

    Die FDP lehnt den ungehinderten Datenzugriff von
    Finanzämtern und anderen Behörden auf die Kon-
    ten der Bürger im Gesetz zur Förderung der Steuer-
    ehrlichkeit entschieden ab. Den Finanzbehörden
    wird quasi eine Rasterfahndung ermöglicht.

    ie und Herr Funke, der damals noch hier saß, erklärten
    nisono: Wenn wir regieren, schaffen wir das wieder ab.
    as wäre ja schön gewesen. Nun hat – wie Sie sagen,
    ebe Frau Piltz – Ihr Catering-Service geliefert, und
    eim BKA und beim Bundesamt für Verfassungsschutz
    nallen die Sektkorken. Das sind die Lieferungen, die
    ie zustande bringen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Jan Korte [DIE LINKE] – Rainer Brüderle [FDP]: Nicht ablenken!)


    Sie sagen allen Ernstes: Ihr habt einen Datenberg ge-
    chaffen zu Steuerehrlichkeitszwecken, nur dazu und für
    ichts anderes, schon gar nicht für die Sicherheitsbehör-
    en. Nun kommen Sie mit der Logik: Weil Rot-Grün das
    emacht hat, müssen wir die Tür für die Sicherheitsbe-
    örden öffnen; das ist sozusagen alles eine Erbsünde von
    ot-Grün oder von Grün.


    (Jörg van Essen [FDP]: So ist es auch!)


    In der letzten Legislaturperiode haben wir eine
    Lange Nacht der Bürgerrechte“ veranstaltet. Da gab es





    Wolfgang Wieland


    (A) )


    )(B)

    die FDP in Berlin-Mitte noch. Sie kamen mit einem
    Flyer, den hätte Herr Korte schreiben können.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: So gut? – Gisela Piltz [FDP]: Das hat doch damit nichts zu tun!)


    In dem Flyer stand, wie fürchterlich es ist, dass 2001 das
    Bankgeheimnis aufgegeben wurde, und wie fürchterlich
    es ist, dass bei den Fluggesellschaften Daten abgefragt
    werden können. Jetzt können Sie in den Verhandlungen
    mit der CDU/CSU noch nicht einmal mehr den Status
    quo verteidigen. Ihre Justizministerin hat gebrüllt wie
    eine Löwin, und dann hat sie Pfötchen gegeben. Das
    können Sie hier nicht vom Tisch wischen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Was haben Sie im Bundesjustizministerium noch im
    Mai dieses Jahres zu der Möglichkeit, die Buchungsda-
    ten nunmehr zentral bei Amadeus abzufragen, geschrie-
    ben? Am 24. Mai 2011 schrieben Sie im Rahmen dieser
    konstruktiven Auseinandersetzung, dies sei eine neue
    Qualität des Grundrechtseingriffs und dies sei nicht ak-
    zeptabel, da mit einer einzigen Abfrage umfangreiche
    Bewegungsprofile erstellt werden können. Das BMJ
    schrieb von einer Abfragebefugnis, die einem Verdachts-
    oder Verdächtigengewinnungseingriff im Sinne der
    Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts nahe-
    kommen könnte. Deutlicher geht es doch wohl nicht.
    Nun sagen Sie: Als Gegenleistung haben wir eine unab-
    hängige Regierungskommission – das ist ein Wider-
    spruch in sich –, die alles richten wird. Meine Damen
    und Herren von der FDP, wenn diese Kommission ir-
    gendwann einmal ein Ergebnis vorlegt, ist es sehr un-
    wahrscheinlich, dass Sie dann noch regieren. Dann
    bleibt Ihnen wenigstens erspart, zuzugucken, wie die
    CDU alle Ergebnisse in den Reißwolf schiebt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir Grüne hatten immer einen klaren Kompass in Be-
    zug auf die Bekämpfung der terroristischen Bedrohung.
    Diese Bedrohung existiert bis heute. Deswegen sind wir
    nicht gegen die Verlängerung der Geltungsdauer der Ge-
    setze. Deswegen haben wir seinerzeit die Otto-Kataloge
    eingedämmt. Das ist in der juristischen Fachliteratur
    anerkannt. So sagte zum Beispiel Herr Professor
    Lüderssen: Die Grünen haben das Schlimmste verhin-
    dert, zum Beispiel die Initiativermittlungskompetenz des
    BKA.

    Die Evaluierung ist schlecht gelaufen; da hat Herr
    Korte Recht. Jetzt gibt es aber immerhin einen unabhän-
    gigen Experten. Wir müssen dies weiter ausbauen. Darin
    sind wir uns doch alle einig. Genauso stehen wir dazu,
    dass hier in Berlin das Gemeinsame Terrorismusabwehr-
    zentrum aufgebaut wurde. Es arbeitet gut. Es wurde von
    Rot-Grün installiert.


    (Zuruf des Abg. Dr. Günter Krings [CDU/ CSU])



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    (C (D Es wurde installiert, Herr Kollege Krings. Es arbeitet is heute gut. Es ist international anerkannt. Es ist das, as man ein Erfolgsmodell nennt. Wir fordern stets die Sicherstellung der Sicherheit der ürger durch den Staat. Das gilt aber ebenso für die Siherheit der Bürger vor dem Staat. An beides müssen wir enken. Sicherheit ist kein Selbstzweck. Sicherheit dient er Freiheit, nicht umgekehrt. Wenn wir die rechtsstaatchen Prinzipien in dem Irrglauben über Bord werfen, es äbe eine absolute Sicherheit, dann verhelfen wir dem error letztlich zum Sieg über unseren Rechtsstaat. Das arf nicht geschehen. So weit darf es nicht kommen. eswegen sagen wir Ja zu einer Verlängerung der Gelngsdauer dieser Gesetze. Wir lehnen aber die Ver chärfungen, die hier eingeführt werden sollen, ab. Vielen Dank. Dr. Günter Krings ist der nächste Redner für die DU/CSU. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Ich darf mich zunächst im Namen der CDU/ SU-Fraktion den Glückwünschen an Herrn Kollegen iefelspütz anschließen. Herzlichen Glückwunsch zu rem Geburtstag! Ich hoffe, Sie bleiben uns in der In enpolitik noch lange erhalten. (Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Keine Drohungen!)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)