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ID1712306700

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    10. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/123 Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister 14445 A 14445 B 14446 D 14448 B 14450 C 14451 D 14453 C 14454 B 14455 D 14456 D 14492 B 14495 A 14497 A 14499 C 14501 A 14502 B 14503 A Deutscher B Stenografisch 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E R D D D R J V 14443 A 14443 B 14443 B Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14458 A 14458 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . uprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14460 A 14461 A 14462 A 14467 D 14474 B 14480 D 14484 D 14488 B BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14504 C 14506 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14508 D 14510 D 14513 A 14514 A 14515 C 14516 D 14517 A 14517 C 14519 A 14520 B 14521 C 14523 A 14530 D 14531 D 14533 A 14534 D 14535 B 14535 D 14537 D 14539 B 14539 C 14539 D 14540 D 14541 C 14543 B 14543 C Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . V V G N A L 14523 B 14525 A 14526 C 14528 B 14530 B 14530 C olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14543 C 14544 B 14544 C 14545 C 14546 C 14547 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14443 (A) ) )(B) 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14547 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011* Behrens, Herbert DIE LINKE 07.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 07.09.2011 Gerster, Martin SPD 07.09.2011 Glos, Michael CDU/CSU 07.09.2011 Gohlke, Nicole DIE LINKE 07.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 07.09.2011 Menzner, Dorothee DIE LINKE 07.09.2011 Nietan, Dietmar SPD 07.09.2011 Nink, Manfred SPD 07.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 07.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Hunko, Andrej DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 07.09.2011 Kramme, Anette SPD 07.09.2011 Krestel, Holger FDP 07.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 07.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 07.09.2011 D S T W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates r. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 tübgen, Michael CDU/CSU 07.09.2011 ack, Kerstin SPD 07.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 07.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 07.09.2011 123. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Inhalt Redetext a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 Epl. 05: AA Epl. 04: Bundeskanzleramt Epl. 14: Verteidigung Epl. 23: BMZ Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Reiner Deutschmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

    Kolleginnen und Kollegen! Wenn wir uns den Gesamt-
    haushalt von 306 Milliarden Euro anschauen, so wirkt
    der Kulturetat mit 1 Milliarde Euro auf den ersten Blick
    etwas bescheiden. Dennoch ist die Beratung über diesen
    verhältnismäßig kleinen Haushaltsposten ein wichtiges
    Ereignis in der Kulturpolitik unseres Landes. Denn ohne
    den Kulturetat des Bundes sähe die Kulturlandschaft in
    Deutschland deutlich ärmer aus.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Obwohl die Zuständigkeit bei den Ländern und Kommu-
    nen liegt, ist der Etat des Staatsministers für Kultur und
    Medien – wohlgemerkt möglich gemacht durch das Par-
    lament – einer der Garanten für die vielfältigen Kultur-
    angebote in unserem Land.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    So setzt die christlich-liberale Koalition mit dem heute
    zu beratenden Haushalt ihre Politik der soliden und bere-
    chenbaren Kulturfinanzierung fort.

    So wie im Koalitionsvertrag beschlossen, werden die
    Bereiche Bildung, Forschung und Kultur weiter beson-
    ders gefördert und auch in Zeiten des Sparens bei den
    Kürzungen ausgenommen. Ich denke, diese Verlässlich-
    keit der christlich-liberalen Koalition weiß jeder, der mit
    Kultur zu tun hat, zu schätzen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Jawohl!)


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    (C (D Es geht uns um das kulturelle Selbstverständnis der ulturnation Deutschland. Wir machen es nicht wie Itaen und setzen die Axt an. Wir machen es auch nicht wie ie Niederlande, die mal eben 20 Prozent kürzen wollen nd wo Kultur laut Frankfurter Rundschau vom 17. Auust 2011 gern als „linkes Hobby“ oder als Freizeitbechäftigung einiger Alt-68er bezeichnet wird. Wir mahen es auch nicht wie Großbritannien, wo der Etat des rts Council sogar um 30 Prozent gekürzt wird. Es ist uns gelungen, die Planansätze für den Haushalt 012 des BKM stabil zu halten, obwohl die Zeiten der aushaltskonsolidierung noch lange nicht vorbei sind. aushaltskonsolidierung hat für die christlich-liberale oalition absolute Priorität. Daran werden wir auch in en nächsten Jahren festhalten. Trotzdem kann die Koalition einige Aufwüchse im ulturhaushalt 2012 vermelden. So stellen wir der Deut chen Nationalbibliothek für die Forschung im Bereich igitaler Bibliotheken und digitaler Publikationen zuätzlich 370 000 Euro zur Verfügung. Ich hoffe, dass wir ie Anstrengungen im Bereich der Digitalisierung noch eiter verstärken können. Hierzu hat die christlich-libele Koalition bereits vor der Sommerpause einen Anag eingebracht. Auch der Deutsche Museumsbund erhält zusätzliche ittel. Mit dieser Projektförderung können weitere Ser iceangebote zur Verfügung gestellt werden. Museen ind Schnittstellen unserer Gesellschaft. Sie wirken interativ und überwinden Sprachund Kulturgrenzen. Auch ieses Geld ist gut angelegt. Einen großen Schwerpunkt unserer Arbeit bildet narlich die Aufarbeitung des DDR-Unrechts. Die dazu ehörenden Stiftungen und Gedenkstätten werden weiter erlässlich durch den Bundeskulturhaushalt gefördert. o wird zum Beispiel die Stasi-Opfer-Gedenkstätte Bern-Hohenschönhausen derzeit saniert und ausgebaut. ngesichts der dringend notwendigen Aufarbeitung der ED-Diktatur und des sich vergrößernden zeitlichen Abtandes zum Zusammenbruch der DDR und zum Mauerll 1989 sind diese Maßnahmen dringend erforderlich. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    chließlich beugt ein Besuch in Hohenschönhausen so-
    ie in anderen Gedenkstätten der Idealisierung und Ver-
    lärung der DDR am besten vor.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dieser Haushaltsentwurf ist ausgewogen und stellt
    ine gute Entscheidungsgrundlage dar. Die genannten
    spekte sind nur ein kleiner Teil dessen, was unsere
    ulturpolitik ausmacht.

    Es gibt aber auch Bereiche, denen wir noch mehr
    ufmerksamkeit zukommen lassen müssen. So gehört

    um Beispiel die freie Theaterszene inzwischen zum fes-
    n und nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil der
    ultur unseres Landes. Aber auch die soziale Lage vie-
    )





    Reiner Deutschmann


    (A) )


    )(B)

    ler Künstlerinnen und Künstler zeigt Handlungsfelder
    auf, insbesondere bei den Tänzerinnen und Tänzern.
    Auch das erst vorhin erwähnte Zentrum für verfolgte
    Künste halte ich für ein hochinteressantes Projekt. Ich
    habe mir letzte Woche drei Stunden Zeit genommen, um
    es mir anzuschauen. Ich denke, es wird im Ausschuss ein
    Thema sein.

    Ich freue mich auf die Beratungen zum Haushalt. Die
    Erfahrungen aus der Vergangenheit stimmen mich zu-
    versichtlich, dass der Deutsche Bundestag auch weiter-
    hin alles in seiner Entscheidungskompetenz Stehende für
    die Kultur tun wird.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Agnes Krumwiede hat jetzt das Wort für Bündnis 90/

Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Agnes Krumwiede


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Der Zustand schwarz-gelber Politik steht unter dem
    Motto „rasender Stillstand“ – auch im Bereich Kultur.
    Noch immer ist der Kulturstaatsminister keinen ent-
    scheidenden Schritt weiter, was die Verbesserung der so-
    zialen Lage von Kulturschaffenden betrifft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Eine Künstlerförderung, die sich hauptsächlich in der
    Vergabe von Preisen erschöpft, ist nicht nachhaltig. In
    einigen Bereichen des Kulturbetriebs brauchen wir end-
    lich Mindestlöhne und Honoraruntergrenzen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Kulturpolitik muss mehr können als ein Geldautomat.
    Es genügt nicht, nach Gutsherrenart willkürlich Mittel
    zu verteilen und das mit dem undefinierten Begriff „ge-
    samtstaatliche Bedeutung“ zu begründen. Warum sind
    einige Festspiele und Institutionen von größerer gesamt-
    staatlicher Bedeutung als andere? Wir brauchen hier
    endlich ein transparentes und faires Verfahren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Kulturpolitik darf nicht allein über Förderwürdigkeit
    von Kunst und Kultur entscheiden. Es bedarf eines unab-
    hängigen Expertengremiums zur Mitberatung. Nach
    dem Geldsegen ist die kulturpolitische Arbeit noch lange
    nicht beendet. Wenn der Bund fördert, übernimmt er
    auch Verantwortung für die Verwendung der Mittel.

    Als ich vor einem Jahr die Finanzierung der Bay-
    reuther Festspiele infrage gestellt habe, löste meine Kri-
    tik bei einigen Empörung aus. Mittlerweile hat auch der
    Bundesrechnungshof die ausufernden Kartenkontingente
    kritisiert. Solange nur ein Bruchteil der Karten für die
    Allgemeinheit verfügbar ist, profitiert von den Wagner-
    Festspielen nur eine Elite.


    (Otto Fricke [FDP]: Und die Gewerkschaften!)


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    (C (D err Neumann, wir fordern Sie auf, den Empfehlungen es Bundesrechnungshofes zu folgen und auf eine deutche Reduzierung der Kartenkontingente hinzuwirken. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Volker Kauder [CDU/CSU] und ErnstReinhard Beck [Reutlingen] [CDU/CSU])


    teuergelder verfehlen ihren Zweck, wenn das Live-
    rlebnis von Kulturevents nur einem etablierten Stamm-
    ublikum überlassen bleibt.

    Viele Menschen empfinden heute klassische Konzerte,
    per oder Theater als elitär. Es ist unsere Aufgabe, die-

    er wachsenden Entfremdung entgegenzuwirken. Des-
    alb muss Kulturpolitik Rahmenbedingungen setzen, die
    erhindern, dass nur eine Elite Zugang erhält.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    it Zugang meine ich nicht nur eine Karte für die Bay-
    uther Festspiele. Es geht um eine Stärkung und Auf-
    ertung kultureller Bildung, um eine Überwindung der

    rzkonservativen Einteilung in Hoch- und Subkultur. Ju-
    endkultur ist genauso viel wert wie Klassik. Das muss
    ich auch in der Förderpraxis widerspiegeln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    enn nur dann, Herr Neumann, erreichen Sie auch die
    inder und Jugendlichen, von denen Sie vorher gespro-

    hen haben.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das machen die Länder! Dafür sind die Länder zuständig!)


    Auch bei der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöh-
    ung“ ist rasender Stillstand angesagt. Als Kulturstaats-
    inister und als Vorsitzender des Stiftungsrates tragen
    ie, Herr Neumann, doppelte Verantwortung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    s ist untragbar, dass die Revisionisten Tölg und Saenger
    ls stellvertretende Mitglieder immer noch Teil des Stif-
    ngsrates sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    ie tolerieren das und nehmen dafür in Kauf, dass der
    entralrat der Juden aus Protest bis heute seinen Sitz ru-
    en lässt.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und die Roma und Sinti!)


    it Ihrem Einverständnis wurde der Vertreter des Zen-
    alrats Deutscher Sinti und Roma nicht wieder in den
    issenschaftlichen Beirat berufen.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Ein Skandal!)


    Herr Neumann, wenn Mitglieder der Stiftung als Aus-
    ruck ihres Protestes ihren Sitz ruhen lassen, darf das
    on Ihnen nicht als Rechtfertigung missbraucht werden,
    iese Mitglieder auszuschließen.





    Agnes Krumwiede


    (A) )


    )(B)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Jede Fehlentscheidung und Missstimmung innerhalb der
    Stiftung ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer des Natio-
    nalsozialismus. Deshalb fordern wir umgehend einen
    Neustart der Stiftung.

    Wir begrüßen, dass auch im Kulturhaushalt 2012 der
    Erhalt der KZ-Gedenkstätten in Deutschland gesichert
    ist. Dass sich das Auswärtige Amt dagegen nicht für den
    Erhalt der KZ-Gedenkorte in Polen einsetzt, ist mehr als
    beschämend.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der LINKEN)


    Die ehemaligen Konzentrationslager Sobibor, Majda-
    nek und Treblinka befinden sich im Zustand substanziel-
    ler Auflösung. Diese Tatorte nationalsozialistischer Ver-
    brechen müssen erhalten bleiben – als Mahnmal gegen
    das Vergessen, als Friedhöfe für die Hinterbliebenen.

    Herr Westerwelle, es ist zynisch, sich auf Formalis-
    mus wie die „fehlende Problemanzeige von polnischer
    Seite“ zu berufen. Wir fordern Sie auf, Polen ein Ange-
    bot zur Teilfinanzierung der Gedenkorte zu machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zeigen Sie Gespür für unsere historische Verantwor-
    tung, und bewahren Sie uns vor der Peinlichkeit, die Er-
    innerungsstätten deutscher Schuld in Polen verfallen zu
    lassen. Es kann doch nicht wahr sein, dass Erinnerungs-
    kultur für Schwarz-Gelb darin besteht, von der Opposi-
    tion an ihre Aufgaben erinnert zu werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Nein, nein, nein!)


    Unser System verursacht, dass wir von allem den
    Preis kennen, aber nicht den Wert. Der Wert von Kultur
    ist oft höher als ihr Preis. Meistens geht es in der Kultur-
    politik nicht um große Summen. Grüne Kulturpolitik
    will, dass Mittel auch dort ankommen, wo nicht alle hin-
    sehen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. An dieser
    Stelle noch gute Besserung an unsere Kollegin Luc
    Jochimsen von der Partei Die Linke.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)