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ID1712301000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/123 Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister 14445 A 14445 B 14446 D 14448 B 14450 C 14451 D 14453 C 14454 B 14455 D 14456 D 14492 B 14495 A 14497 A 14499 C 14501 A 14502 B 14503 A Deutscher B Stenografisch 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E R D D D R J V 14443 A 14443 B 14443 B Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14458 A 14458 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . uprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14460 A 14461 A 14462 A 14467 D 14474 B 14480 D 14484 D 14488 B BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14504 C 14506 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14508 D 14510 D 14513 A 14514 A 14515 C 14516 D 14517 A 14517 C 14519 A 14520 B 14521 C 14523 A 14530 D 14531 D 14533 A 14534 D 14535 B 14535 D 14537 D 14539 B 14539 C 14539 D 14540 D 14541 C 14543 B 14543 C Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . V V G N A L 14523 B 14525 A 14526 C 14528 B 14530 B 14530 C olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14543 C 14544 B 14544 C 14545 C 14546 C 14547 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14443 (A) ) )(B) 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14547 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011* Behrens, Herbert DIE LINKE 07.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 07.09.2011 Gerster, Martin SPD 07.09.2011 Glos, Michael CDU/CSU 07.09.2011 Gohlke, Nicole DIE LINKE 07.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 07.09.2011 Menzner, Dorothee DIE LINKE 07.09.2011 Nietan, Dietmar SPD 07.09.2011 Nink, Manfred SPD 07.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 07.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Hunko, Andrej DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 07.09.2011 Kramme, Anette SPD 07.09.2011 Krestel, Holger FDP 07.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 07.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 07.09.2011 D S T W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates r. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 tübgen, Michael CDU/CSU 07.09.2011 ack, Kerstin SPD 07.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 07.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 07.09.2011 123. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Inhalt Redetext a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 Epl. 05: AA Epl. 04: Bundeskanzleramt Epl. 14: Verteidigung Epl. 23: BMZ Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    (Beifall bei der LINKEN)


Rede von Stefan Liebich
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

(Beifall bei der LINKEN)


(Beifall bei der LINKEN)


nde August teilte er via Spiegel mit, dass das Verhalten
er Bundesregierung „ein einziges Debakel, vielleicht
as größte außenpolitische Debakel seit Gründung der
undesrepublik“ sei.





Stefan Liebich


(A) )


)(B)

Worin bestand die Katastrophe, die Abgeordneten
von CDU/CSU, SPD – das haben wir eben wieder bei
Herrn Erler gehört – und Bündnis 90/Die Grünen so un-
endlich peinlich ist und den sogenannten Parteifreunden
des Außenministers ein willkommener Anlass zu sein
scheint, ihn endlich zum Rücktritt zu drängen? Es war
die Entscheidung, einer Beteiligung an einem Bürger-
krieg nicht zuzustimmen. Es war die Entscheidung, deut-
sche Soldatinnen und Soldaten nicht erneut in ein militä-
risches Abenteuer mit offenem Ausgang zu schicken. Es
war die Entscheidung, bei einer vorhersehbaren Fehl-
interpretation der Charta der Vereinten Nationen und der
Verantwortung zum Schutz der Zivilbevölkerung nicht
mitzumachen. Natürlich sind wir alle froh, dass ein Dik-
tator weniger im Amt ist. Aber heiligt dieses Ergebnis
jedes Mittel?


(Beifall bei der LINKEN – Dr. Wolfgang Götzer [CDU/CSU]: Was ist mit Castro?)


Es war nach wenigen Tagen der NATO-Bombardierung
klar, dass es um mehr geht als um den Schutz von Zivi-
listen, wie vom Sicherheitsrat beschlossen.

Was passiert wohl mit der Zivilbevölkerung in einem
Krieg? Herr Schockenhoff, Amnesty International hat
beiden Konfliktparteien Folter vorgeworfen. Wir wissen
gar nicht, wie viele Menschen den Truppen Gaddafis,
denen der Rebellen und den Bomben der NATO zum
Opfer gefallen sind. Die Rebellen selbst sprechen von
50 000 Toten. Dass Deutschland daran nicht beteiligt ist,
soll das größte außenpolitische Debakel seit dem Zwei-
ten Weltkrieg sein? Da fallen mir ganz andere Beispiele
ein,


(Beifall bei der LINKEN)


die Entscheidung des Bundestages von 1998 zum Bei-
spiel, gänzlich ohne völkerrechtliche Legitimierung die
Weichen für eine Bombardierung von Belgrad zu stellen.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


Dieser erste Kriegseinsatz in der jüngeren deutschen Ge-
schichte war ein Tabubruch. Damals, Herr Erler, ist die
Außenpolitik auf die schiefe Bahn geraten.


(Beifall bei der LINKEN)


Ein weiteres Beispiel ist der Afghanistan-Krieg. Nach
den unentschuldbaren Terrorangriffen auf New York und
Washington und der Ermordung Tausender stand
Deutschland an der Seite der Vereinigten Staaten. Bun-
despräsident Johannes Rau sagte vor 200 000 Berlinerin-
nen und Berlinern unter riesigem Beifall: „Hass darf uns
nicht zum Hass verführen. Hass blendet.“


(Zurufe von der LINKEN: Genau! – Richtig!)


Die Regierung Schröder/Fischer/Schily/Künast re-
agierte anders. Unter der Überschrift „Uneingeschränkte
Solidarität, das heißt auch militärischer Beistand“ führte
sie Deutschland in einen seit zehn Jahren andauernden
Krieg, in dem sich in diesem Moment über 5 000 deut-
sche Soldatinnen und Soldaten befinden. 52 haben dort
bereits ihr Leben gelassen, mit ihnen 2 600 weitere Sol-
daten und mehr als 30 000 afghanische Zivilisten, und es
geht immer weiter, und das, obwohl der afghanische Prä-

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(C (D ident Karzai im März dieses Jahres die NATO gebeten at, die Bombardements einzustellen. Das und nicht die nthaltung bei der Libyen-Abstimmung ist das größte ebakel der deutschen Außenpolitik. Die Bundesregierung hat im UN-Sicherheitsrat aners abgestimmt als die Regierung der Vereinigten Staan. Das darf sie. Der vom Berliner rot-roten Senat zum hrenbürger ernannte Egon Bahr sagte 2003 mit Blick uf das deutsche Nein zum zweiten Irakkrieg, dass man, tatt den USA hinterherzulaufen, selbstbewusst den eienen Weg gehen solle. Unterschiede müssten nicht egnerschaft sein. Recht hat er. Herr Präsident, sehr geehrte Damen und Herren, die ATO hat einen militärischen Sieg gegen einen Diktator rrungen, und wir waren nicht dabei. Aus meiner Sicht t das kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Deutschnd kann auf bessere Weise sehr viel Schlimmes verhinern und sehr viel Gutes tun. (Beifall der Abg. Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE])


(Beifall bei der LINKEN)


as machen die Gewehre von Heckler & Koch in
addafis Palast? Was haben deutsche Panzer in Saudi-
rabien zu suchen, was deutsche Polizeiknüppel bei
ubaraks Sicherheitskräften?


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Richtig!)


eenden wir die deutschen Waffenexporte! Beenden wir
ie Ausstattungs- und Ausbildungshilfen für Diktaturen!
eenden wir das am besten generell! Das ist der beste
eitrag, den Deutschland zur Schaffung einer friedlichen
elt leisten kann.

Danke schön.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Das Wort erhält nun der Kollege Frithjof Schmidt für

    ie Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Herr Außenminister, die Hälfte der Legisla-
    rperiode ist um, und was ist Ihre Bilanz? Die Kom-
    entarlage im In- und Ausland ist eindeutig: Deutsch-
    nd verliert in der Welt dramatisch an Ansehen. Das ist
    er Kern Ihrer Bilanz, und das ist für einen deutschen
    ußenminister wirklich einzigartig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In seltener Deutlichkeit haben altgediente Staatsmän-
    er aus unterschiedlichen Lagern die Außenpolitik Ihrer
    egierung – man muss es so sagen – vernichtend kriti-

    iert. Deutschland gilt unter Schwarz-Gelb als schwer
    erechenbar. Als Außenminister, Herr Westerwelle, sind
    ie persönlich dafür verantwortlich, die Politik unseres





    Dr. Frithjof Schmidt


    (A) )


    )(B)

    Landes im Ausland zu vermitteln und zu erklären. An
    dieser Aufgabe scheitern Sie.

    Herr Westerwelle, Sie haben kürzlich gesagt, es rei-
    che in der heutigen Welt nicht mehr, „alte Partnerschaf-
    ten“ zu pflegen, sondern man müsse auch „die neuen
    Kraftzentren der Welt ernst nehmen und neue strategi-
    sche Partnerschaften aufbauen“. Das ist richtig. Unsere
    Politik muss den dynamischen Veränderungen in der
    Welt Rechnung tragen. Das Problem ist nur: Sie haben
    das in den Zusammenhang mit der deutschen Enthaltung
    im Sicherheitsrat zur Libyen-Resolution gestellt. Wie
    sollen unsere Partner in Europa und den USA das denn
    verstehen? Sie relativieren so die bewährten Partner-
    schaften der letzten Jahrzehnte


    (Heike Hänsel [DIE LINKE]: Kriegspartnerschaft!)


    und stellen ihnen dann China, Russland und Indien ge-
    genüber. Das ist beispielhaft für Ihr politisches Problem:
    Sie wollen die wachsende Bedeutung der Schwellenlän-
    der zu Recht ansprechen, aber Sie finden dafür weder
    den richtigen Ton noch die richtigen Worte noch den
    richtigen Zusammenhang.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zurück bleibt dann ein diplomatischer Scherbenhau-
    fen nach dem anderen. Ich frage mich schon, was Sie un-
    ter einer strategischen Partnerschaft verstehen. Wir sind
    überzeugt, dass eine solche Partnerschaft mehr sein
    muss als schlichte machtpolitische Kooperation mit ei-
    nem großen Land. Partnerschaft setzt doch eine breite
    Basis von gemeinsamen Grundüberzeugungen und Posi-
    tionen voraus. Deswegen sollten wir diesen Begriff nicht
    inflationär verwenden, und das tun Sie.

    Sie vermitteln den Eindruck, dass es Ihnen vor allem
    darum geht, der deutschen Außenpolitik größtmöglichen
    nationalen Spielraum zu verschaffen. Das ist der falsche
    Weg. Notwendig ist eine engere Einbindung Deutsch-
    lands in die europäische Außenpolitik. Das wäre dann
    auch der richtige Weg, um neue strategische Bündnisse
    zu schmieden, die die Schwellenländer einbeziehen,
    nicht allein, sondern im europäischen Gespann.

    Aber, Herr Westerwelle, die Europapolitik ist bisher
    ohnehin nicht Ihr Feld. Europa, die Europäische Union
    ist für Deutschlands Zukunft von schicksalhafter Bedeu-
    tung. Die Europäische Union steht heute auf dem Spiel.
    Sie muss entschieden und offensiv verteidigt werden.
    Wir brauchen mehr europäische Integration. Der deut-
    sche Außenminister sollte hierfür ein begeisterter und
    entschlossener Vorkämpfer sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In entscheidenden Fragen, wie der Schaffung des Eu-
    ropäischen Stabilitätsmechanismus, haben Sie Rücken-
    deckung aus der Opposition. Aber wo sind Sie denn in
    diesen Auseinandersetzungen seit über einem Jahr zu
    finden? Wo stehen Sie denn? Man muss glauben, das
    Auswärtige Amt hätte jegliche Zuständigkeit hierfür mit
    Ihrem schwarz-gelben Koalitionsvertrag abgegeben.

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    (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Außenminister der Bundesrepublik Deutschland
    aren immer überzeugte und vor allem überzeugende
    uropäer. Sie, Herr Westerwelle, brechen mit dieser Tra-
    ition: keine große Rede, keine Vision, keine Idee zu Eu-
    pa. Ich will gerne zugeben: Ein Außenminister hat es
    Zeiten des Lissabon-Vertrages schwerer, als Taktgeber

    er Europapolitik zu fungieren. Aber bei Ihnen frage ich
    ich schon, ob Sie überhaupt noch im Orchester sitzen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Dabei gibt es gerade bei der gemeinsamen europäi-
    chen Außenpolitik dringend zu erledigende Aufgaben.
    uf dem Westbalkan schwelen Konflikte vor sich hin.
    ier wären europäische Initiativen unbedingt erforder-
    ch. Doch die EU ist in zentralen Punkten wie der Aner-
    ennung des Kosovo zerstritten und handlungsunfähig.
    ier, Herr Westerwelle, könnte Deutschland eine trei-
    ende und produktive Rolle spielen. Wir würden uns
    ehr freuen, wenn Sie hier einmal liefern würden.

    Meine Damen und Herren von der Koalition, der
    ußenminister ist natürlich nicht alleine für Fehler ver-

    ntwortlich. Die Probleme erwachsen aus einer grundle-
    enden außenpolitischen Konzeptionslosigkeit dieser
    egierung. Dafür trägt die Bundeskanzlerin mindestens
    benso sehr die Verantwortung wie der Außenminister.

    Eine weitere Bemerkung zur Libyen-Politik ist hier
    ötig. Wir haben die deutsche Enthaltung im Sicher-
    eitsrat damals kritisiert, weil sie ein falsches politisches
    ignal an Gaddafi bedeutet hat, nicht aber die Position
    er Bundesregierung, keine deutschen Truppen in den
    insatz in den Luftraum über Libyen zu schicken. Dazu
    tehe ich nach wie vor. Aber man kann sich doch freuen,
    enn der Einsatz der NATO nach vielen Schwierigkei-
    n und auch Überdehnungen der UN-Resolution

    chließlich gut ausgeht und der brutale Diktator gestürzt
    ird.


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Was ist daran gut? – Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Sie glauben, das ist vorbei?)


    an sollte dabei die Verdienste der NATO würdigen. Ihr
    roblem war und ist doch, dass Sie das nicht ohne Nach-
    ilfe zum Ausdruck gebracht haben. Auch hier haben
    ie nicht den richtigen Ton und die richtigen Worte ge-
    nden. Das kann und darf sich der Chef der deutschen
    iplomatie eben nicht leisten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die weitere Unterstützung des arabischen Frühlings
    ehört jetzt ins Zentrum deutscher und europäischer Au-
    enpolitik. Die Solidarität mit dem syrischen Volk und
    einem mutigen Kampf gegen die Assad-Diktatur muss
    ier ganz vorne stehen. Da ist es kaum zu fassen, dass
    ie EU erst jetzt ein Ölembargo gegen Syrien beschlos-
    en hat. Der Diktator massakriert sein Volk, und über

    onate wird ihm nicht einmal der Ölverkaufshahn zuge-





    Dr. Frithjof Schmidt


    (A) )


    )(B)

    dreht. Es ist ein Skandal, dass das Embargo erst Mitte
    November wirklich greifen wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wenn Italien hier blockiert, weil es Versorgungseng-
    pässe hat, dann muss europäisch ausgeholfen werden.
    Da muss es doch eine Initiative zur Lösung geben. Hier
    hätte Deutschland sich entschiedener und sichtbarer ein-
    setzen müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die arabischen Län-
    der, die den ersten Schritt in die Freiheit gemacht haben,
    stehen nun vor großen Herausforderungen. Europa muss
    jetzt handeln. Daher muss sich die Bundesregierung in-
    tensiv für den Abbau der EU-Agrarzölle einsetzen. Auch
    die derzeitige europäische Abschottungspolitik gehört
    beendet. Die EU muss ihre Grenzen, ihre Arbeitsmärkte
    und ihre Universitäten für Menschen aus den sich demo-
    kratisierenden Ländern Nordafrikas öffnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren von der Koalition, eine ab-
    schließende Bemerkung: Im Einzelplan des Auswärtigen
    Amtes haben Sie im letzten Jahr eine ganze Reihe von
    Kürzungen vorgenommen, unter anderem im Bereich
    der Krisenprävention und bei den humanitären Maßnah-
    men. Dieses Jahr nehmen Sie diese Kürzungen nun teil-
    weise wieder zurück. Das ist gut. Aber eine Linie, eine
    Konzeption ist für mich beim besten Willen nicht er-
    kennbar. Das ist gerade in Bereichen wie der Krisenprä-
    vention, wo es um den Aufbau nachhaltiger Strukturen
    geht, wirklich kontraproduktiv. Leider zeigt also selbst
    der Haushalt in seinen Einzelheiten, wie unberechenbar
    die Politik dieser Regierung ist.

    Mit dieser Halbzeitbilanz, Herr Minister Westerwelle,
    sind Sie ein Totalausfall für Ihre Koalition und leider
    auch für unser Land.

    Danke für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)