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ID1712210700

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    Plenarprotokoll 17/122 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14349 C 14349 D 14360 A 14362 A 14365 A 14367 A 14369 A 14370 D 14373 A 14389 A 14390 C 14391 C 14393 A 14394 A 14393 B 14394 D 14394 D 14395 D Deutscher B Stenografisch 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abge- ordneten Uta Zapf, Franz Obermeier, Anita Schäfer, Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, Angelika Krüger- Leißner, Undine Kurth und Eberhard Gienger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Stefan Rebmann, Holger Krestel und Johanna Voß als Schrift- führer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . D B D G H J K D 14349 B 14349 B 14349 C Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 14374 C 14374 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern r. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . atja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14375 D 14377 B 14378 D 14381 A 14382 C 14383 C 14385 D 14387 A Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14397 A 14398 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14400 A 14401 C 14403 A 14404 B 14404 B 14404 C 14404 C 14406 A 14408 A 14409 B 14415 D 14417 A 14418 C 14420 A 14421 B 14424 B 14425 C 14427 A 14428 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . U D M E U D U B N A L 14406 A 14411 B 14411 B 14411 D 14412 A 14412 A 14412 B 14413 B 14415 A 14415 C lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14429 C 14430 D 14432 C 14434 A 14435 A 14436 B 14438 A 14439 C 14440 D 14441 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14349 (A) ) )(B) 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14441 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 06.09.2011 Behrens, Herbert DIE LINKE 06.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 06.09.2011 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 06.09.2011 Gerdes, Michael SPD 06.09.2011 Holmeier, Karl CDU/CSU 06.09.2011 Hunko, Andrej DIE LINKE 06.09.2011* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 06.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 06.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 06.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 06.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 06.09.2011 Nink, Manfred SPD 06.09.2011 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 06.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 06.09.2011 Schwabe, Frank SPD 06.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Kramme, Anette SPD 06.09.2011 Krestel, Holger FDP 06.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates underlich, Jörn DIE LINKE 06.09.2011 122. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir sind am Ende dieses Geschäftsbereiches und

    kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesministe-
    riums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicher-
    heit, Einzelplan 16.

    Als Erstem gebe ich das Wort dem Bundesminister
    für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,
    Dr. Norbert Röttgen – der bitte ganz langsam ans Red-
    nerpult kommt, damit im Plenum noch die Plätze ge-
    wechselt werden können.

    Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister für Umwelt,
    Naturschutz und Reaktorsicherheit:

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrte
    Frau Präsidentin, vielen Dank für den Hinweis, mich
    langsam hierhin zu bewegen. Ich glaube, jetzt darf die
    Debatte zum Umwelthaushalt aber auch beginnen. –
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte diese
    Haushaltsdebatte mit einigen Zahlen eröffnen. Es sind

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    (C (D icht nur Haushaltszahlen, aber auch Haushaltszahlen. iese Zahlen sagen auf jeden Fall etwas aus. Eine Zahl, die in der letzten Woche veröffentlicht urde, hat mich wirklich gefreut. Nach einer Umfrage on TNS Infratest unterstützen nämlich 94 Prozent der ürgerinnen und Bürger den Ausbau der erneuerbaren nergien. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Sören Bartol [SPD]: Die haben Sie lange genug ignoriert!)


    Wir dürfen uns darüber freuen. Das finde ich gut. Ich
    ollte Sie von der Opposition erst später einladen, sich
    arüber zu freuen. Ihre Freude ist aber schon ausgebro-
    hen. Das finden wir alle gut.

    65 Prozent sind auch bereit, in ihrer Nachbarschaft
    kostromanlagen zu akzeptieren. Das ist wichtig; denn
    gendwann wird der Umbau natürlich auch konkret, und
    eben vielen Vorteilen gibt es Betroffenheiten und viel-
    icht auch Nachteile.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Ist denn Ihr CDU-Landesverband endlich für die neue Windenergieanlagenverordnung?)


    80 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher sa-
    en: Wir finden die EEG-Umlage okay; wir sehen ein,
    ass wir sie bezahlen müssen, oder wären sogar bereit,
    och etwas mehr zu bezahlen. – Meine Damen und Her-
    n, das heißt: Die Bürgerinnen und Bürger unterstützen

    ieses Projekt. Sie machen mit. Sie wollen es und brin-
    en unser Land in Bewegung. – Das sind sehr erfreuli-
    he Zahlen.

    Lassen Sie mich noch eine andere Zahl nennen. Wäh-
    nd der ganzen Debatte um die Energiewende haben
    ir immer wieder richtigerweise gesagt, dass der Anteil
    er erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung
    7 Prozent beträgt. Diese Zahl stammt allerdings aus
    em letzten Jahr. Wenn wir nun das erste Halbjahr 2011
    ilanzieren, können wir feststellen, dass es nicht mehr
    7 Prozent sind, sondern inzwischen – Stand: erstes
    albjahr 2011 – 20,8 Prozent. Somit ist der Anteil der

    rneuerbaren Energien um 14 Prozent gewachsen.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Man hätte viel mehr machen können, Herr Röttgen!)


    Zum Umwelthaushalt. Die Umweltschutzausgaben
    teigen im Haushalt 2012 um 900 Millionen – das sind
    rneut 14 Prozent – auf 7,4 Milliarden Euro. Daran hat
    ie energetische Gebäudesanierung einen großen Anteil:
    ie Mittel steigen von 936 Millionen auf 1,5 Milliarden
    uro pro Jahr bis 2014.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das war ja auch vorher von Ihnen zusammengestrichen worden!)


    an könnte noch mehr Zahlen auflisten, aber ich will es
    abei bewenden lassen.

    Das alles sind erfreuliche Zahlen. Es zeigt: Im Land
    ind die Signale angekommen. Das ist das Projekt der





    Bundesminister Dr. Norbert Röttgen


    (A) )


    )(B)

    Regierung. Es ist aber nicht nur das Projekt der Regie-
    rung, sondern es ist das Projekt Deutschlands. Das ist ei-
    gentlich das Schönste und Beste, was man sagen kann,
    gerade in der Energiepolitik.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Es ist das Projekt der Menschen in unserem Land, die es
    sich zu eigen gemacht haben.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war aber nicht die Bundesregierung!)


    – Doch. In dieser Konsequenz und mit den Erfolgen ist
    es das Projekt auch der Bundesregierung. Auch das ist
    ein Teil der Wahrheit. Ich glaube, wir können auch
    wechselseitig anerkennen, meine Damen und Herren,
    dass es diese Regierung ist, dass es die Länder sind, dass
    es Kommunen sind, dass es Energiegenossenschaften
    sind, dass es eben das Land ist, das vorangeht. Das ist
    auch gut. Daran muss man auch nicht herummäkeln,
    sondern man kann sich darüber freuen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Das ist fast Westerwelle-Manier!)


    Ich möchte aber vor allen Dingen sagen, dass die
    Energiewende, die wir beschlossen haben, mit dem Be-
    schluss im Deutschen Bundestag und auch im Bundesrat
    nicht vollendet ist und angesichts all der Debatten, die
    wir geführt haben, nicht hinter uns liegt. Die Ener-
    giewende liegt vielmehr vor uns. Es geht darum, sie jetzt
    zu machen. Das ist eigentlich das entscheidende Signal.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann machen Sie sie doch mal!)


    Wir haben sie möglich gemacht, und jetzt wird es
    auch geschehen.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum tun Sie denn nichts?)


    Natürlich muss es auch in der Politik geschehen. Auch
    dort sind weitere Veränderungen möglich. Aber es bleibt
    ein Gemeinschaftsprojekt. Wir werden das auch tun.

    Um ein Beispiel zu nennen: Wir werden die großen
    Potenziale der erneuerbaren Energien, nachdem wir das
    im Strommarkt ermöglicht haben, auch im Wärmemarkt
    erschließen. Darum werden wir im nächsten Jahr ein
    grundlegend novelliertes Erneuerbare-Energien-Wärme-
    gesetz vorlegen.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da bin ich mal gespannt!)


    Ich habe eben den Erfolg der energetischen Gebäude-
    sanierung beschrieben. Seit 2006 sind 2,5 Millionen
    Wohnungen neu errichtet oder saniert worden. Das
    bringt eine CO2-Einsparung von 5 Millionen Tonnen, es
    schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung in unserem
    Land. Ich appelliere auch an dieser Stelle an den Bun-
    desrat, dass die Bundesländer noch einmal darüber nach-
    denken, unser Angebot anzunehmen, jetzt auch in die
    steuerliche Förderung der Gebäudesanierung einzustei-
    gen. Das brauchen wir, und das tut dem Land gut. Wenn

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    (C (D s eine Chance gibt, im Vermittlungsausschuss zu einem rgebnis zu kommen, dann werden wir diese Chance erreifen. Wir brauchen dafür aber auch die Zustimmung er Länder. Ich fordere sie dazu auf, dies zu tun. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Aber auch viele andere müssen sich darauf einstellen.
    ie Energieversorgungsunternehmen müssen jetzt in-
    estieren. Wir brauchen Investitionen in Gaskraftwerke,
    nd wir brauchen Akzeptanz für die Leitungen. Die
    tromproduzenten im Bereich erneuerbare Energien
    üssen sich auf mehr Markt und auf die Verbraucher

    instellen. Wir brauchen den Netzausbau. All das ist
    tzt notwendig. Speichertechnologien, moderne und in-
    lligente Netze und intelligente Zähler: All das geht
    tzt in einem großen Gemeinschaftswerk los.

    Wir werden als Bundesregierung dafür ein Projektma-
    agement begründen; denn es geht darum, das Ganze
    onkret umzusetzen. Wir werden die Expertise und die
    rfahrung des Marktes, der Betroffenen, der Kommu-
    en, der Länder und der Kraftwerksbauer annehmen und
    inbinden, um dieses Projekt zu einem Erfolgsprojekt
    r unser Land zu machen. Das ist unser Ehrgeiz, den
    ir nun mit der Ausführung des von uns beschlossenen
    nergiekonzeptes beweisen werden.

    Ich möchte einen weiteren Punkt erwähnen, dem ich
    roße Bedeutung beimesse: die Fortführung des Konsen-
    es in einer Frage, bei der schon fast alle die Möglichkeit
    ines Konsenses aufgegeben hatten, nämlich bei der
    ndlagersuche und -bestimmung. Hier strebe ich einen
    ationalen Konsens an. Das ist Teil des Energiekonsen-
    es, den wir beschlossen haben. Jetzt geht es darum,
    uch das zu realisieren.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann machen Sie doch eine ergebnisoffene Suche! Sie können doch nicht in Gorleben Fakten schaffen!)


    Wir sind als Regierung entschlossen, dies zu tun. Es
    eht um den Konsens in der Verantwortung, ein Endla-
    er für hochradioaktive Abfälle in Deutschland zu su-
    hen. Keine Generation hat das Recht, Kernenergie zur
    tromproduktion zu nutzen und die Abfälle unbehandelt
    er nächsten Generation zu hinterlassen. Es ist unsere
    eneration in der Verantwortung, einer Verantwortung,
    er sich alle zu unterwerfen haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Darum sollten wir miteinander – das betone ich – da-
    n arbeiten, einen Konsens der heute Handelnden über

    ie Generationenverantwortung zu erzielen. Wir können
    nd müssen ihn erreichen. Ich schlage darum vor, dass
    ir die Suche nach einem Konsens auf eine eigene son-
    ergesetzliche Grundlage stellen und nicht versuchen,
    ns wie bislang im Rahmen des Atomgesetzes zu bewe-
    en. Vielmehr brauchen wir eine eigene gesetzliche
    rundlage, weil ein besonderes Gesetz mit einer beson-
    eren Zweckbestimmung die Möglichkeit bietet, diesem
    onsens Ausdruck zu verleihen. Ich schlage vor, dass





    Bundesminister Dr. Norbert Röttgen


    (A) )


    )(B)

    die Endlagersuche in einem partizipatorisch gestalteten
    Verfahren vor sich geht, das alle einbindet, aber damit
    auch Verantwortung begründet. Auch das ist ein Teil der
    Wahrheit. Ich schlage vor, dass wir anhand von wissen-
    schaftlichen Kriterien ermitteln und am Ende im Bun-
    destag entscheiden.


    (Dorothea Steiner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann können Sie Gorleben erst mal streichen!)


    Am Ende dieses eigenen Verfahrens wird die Ent-
    scheidung von uns allen gefordert. Ich lade Sie aus-
    drücklich ein, daran mitzuwirken. Die Bundesregierung
    wird alle Bundesländer, die ja teilweise einen Meinungs-
    wechsel und Verantwortungsbereitschaft bekundet ha-
    ben, einladen und zu Gesprächen bitten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Umweltpolitik ist Wachstumspolitik. Umweltpolitik
    steht nicht im Gegensatz zu Wachstum. Vielmehr ist die
    Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen Bedin-
    gung und treibende Kraft von richtig verstandenem
    Wachstum, einem Wachstum, das Lebensmöglichkeiten
    auch der nächsten Generationen erhält und erweitert.
    Darum wird diese konkrete Wachstumsstrategie mit dem
    Kreislaufwirtschaftsgesetz in diesem Jahr von uns weiter
    ausgefüllt werden. Wir werden eine grundlegende Über-
    arbeitung vornehmen, die die Ziele der Abfallvermei-
    dung und der Wiederverwertung, des Recyclings, ganz
    nach vorne rückt. Darum hat die Bundesregierung be-
    schlossen, ein nationales Ressourceneffizienzprogramm
    vorzulegen. Wir werden es tun, um den strategischen
    Rahmen und konkrete Schritte festzulegen. Wir werden
    weiterhin die Sektoren, in denen sich dieses Wachstum
    vollziehen soll, definieren. Das ist Ausdruck dessen,
    dass wir konzeptionell und konkret ökonomische
    Wachstumsnotwendigkeiten und ökologische Überle-
    benserfordernisse miteinander verbinden.

    Ich möchte ein anderes Feld nennen, wo bereits deut-
    lich ist, dass Umweltpolitik in diesem weiten Verständ-
    nis eine Querschnittspolitik ist und eine Zukunftsper-
    spektive für das Land bietet. Das ist der Umgang mit
    neuen Technologien; ich möchte hier insbesondere den
    Umgang mit den Nanotechnologien nennen. Der Sach-
    verständigenrat für Umweltfragen hat in der letzten Wo-
    che der Bundesregierung das dicke Gutachten zu den
    Nanotechnologien überreicht. Wir haben darüber inten-
    siv diskutiert. Nanotechnologie ist ein Beispiel dafür,
    dass neue Technologien faszinierende Möglichkeiten er-
    öffnen, Möglichkeiten des Erkenntniszuwachses, aber
    auch der wirtschaftlichen Anwendung. Gleichzeitig er-
    geben sich beim Betreten dieser faszinierenden Welt
    neue Risiken, die wir zum Zeitpunkt der Anwendung
    zum Teil noch gar nicht kennen. Wirtschaftliche, techni-
    sche Machbarkeit und das Wissen darum, welche Risi-
    ken wir damit begründen und vielleicht auch hervorru-
    fen, klaffen durchaus auseinander. Die Schlussfolgerung
    daraus darf aber nicht sein, dass wir neue Technologien
    tabuisieren und Ängste schüren. Aber die Schlussfolge-
    rung darf auch nicht sein, dass wir so tun, als gäbe es
    diese Risiken gar nicht und als gäbe es nur die Chancen.
    Ein richtiges Verständnis von Chancen und Risiken, der

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    (C (D ffene Umgang mit der Erforschung auch von Risiken Risikoforschung – ist die Bedingung, die Vertrauen chafft, eine Bedingung für gesellschaftliche Akzeptanz nd dafür, dass wir ein technologisch führendes Land leiben. Auch das ist eine Aufgabe der Umweltpolitik, er wir uns in einem gesonderten Dialog im Hinblick auf ie Risikoforschung zu den Nanotechnologien, zu ihrem otenzial und ihrer Anwendung, stellen. (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr richtig! Hoffentlich wird es was!)


    Er freut mich, wenn auch Sie dem zustimmen.

    Abschließend möchte ich auf ein Wachstum einge-
    en, das mit Klimaschutz und Naturschutz im Einklang
    teht. Wir tragen zum Klimaschutz bei – wir versuchen
    s – durch den Ausbau der erneuerbaren Energien. Es ist,
    laube ich, die wichtigste Motivation und es dient der
    kzeptanz in der Bevölkerung, einen Beitrag zum Kli-
    aschutz zu leisten.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum machen Sie kein Klimaschutzgesetz?)


    Wenn Sie es noch nicht mitbekommen haben sollten:
    ir machen ganz viele Klimaschutzgesetze.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zu viel kann auch zu wenig sein!)


    ußerdem schaffen wir ein Ressourceneffizienzpro-
    ramm. Wie kann man all das nicht sehen?

    Wir setzen uns international für Klimaschutz ein. Wir
    aben hier in Berlin vor einigen Monaten einen erfolg-
    ichen Petersberger Klimadialog II geführt, und wir

    ersuchen, zu helfen, dass die südafrikanische Präsident-
    chaft erfolgreich sein wird.

    Natürlich sehen wir hier die Rolle Europas – nicht die
    es Vorreiters, aber die des Herausforderers. Darum
    uss Europa auch in der Klimapolitik zusammenstehen.
    enn Europa das nicht tut, dann wird es marginalisiert.
    as gilt auch in einem so wichtigen Feld wie dem der
    missionspolitik bzw. der Klimapolitik. Darum sind wir
    ier im eigenen Interesse und im Interesse der nächsten
    enerationen Vorreiter. Die Umsetzung der Emissions-
    andelsrichtlinie ist ein Erfolg. Sie wird auf neue Indus-
    iesektoren ausgeweitet und ist zugleich industrie-
    eundlich. Gleichzeitig wird die Menge der zulässigen
    missionen immer weiter reduziert.

    Zu diesem weiten Verständnis von Umweltpolitik und
    uch von Wachstumspolitik gehört eine engagierte Na-
    rschutzpolitik. Ich möchte kurz die Konferenz „Bonn
    hallenge“ erwähnen; diese erfolgreiche Initiative zur
    aldpolitik hat in der letzten Woche stattgefunden. Wir
    Deutschland verfolgen eine eigene Waldstrategie. In
    eutschland wächst der Wald, und zwar um 3 500 Hek-
    r pro Jahr. Damit sind wir sehr erfolgreich. Aber welt-
    eit werden jedes Jahr 13 Millionen Hektar Wald gero-
    et. Das ist weder wirtschaftlich vernünftig, noch ist es
    enerationenverantwortlich. Darum hat diese Initiative
    as Ziel – wir verfolgen es mit anderen zusammen; es





    Bundesminister Dr. Norbert Röttgen


    (A) )


    )(B)

    wird von Unternehmen und von führenden Politikern an-
    derer Länder unterstützt –, bis 2020 150 Millionen Hek-
    tar wieder aufzuforsten. Das ist ein konkretes Zukunfts-
    projekt. Ich freue mich, dass unser Land an dieser Stelle
    führend ist – ich glaube, darüber gibt es einen gewissen
    Konsens –, eine Waldstrategie national und international
    durchzusetzen. Auch Naturschutz zählt immer noch zum
    Kern von Umweltpolitik. Daran halten wir fest.


    (Dorothea Steiner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schön, dass Sie das mal gesagt haben!)


    Ich glaube, dass Umweltpolitik insgesamt einen gu-
    ten, vielleicht einen neuen Stellenwert hat und das Land
    positiv nach vorne bringt. Ich hoffe sehr auf Ihre Unter-
    stützung auch für diesen Bundeshaushalt.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Der Kollege Dr. Matthias Miersch hat jetzt das Wort

für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Matthias Miersch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Minister Röttgen, da war er wieder, der „doppelte
    Röttgen“: viele salbungsvolle Worte, viel Pathos, aber
    wenig Substanz. Das ist ein Markenzeichen Ihrer bishe-
    rigen Regierungszeit als Bundesumweltminister.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Minister, ich hätte von Ihnen ein bisschen De-
    mut erwartet. Was haben Sie hier im Verlauf eines Jahres
    für eine Kehrtwende hingelegt! Ein bisschen Demut ge-
    genüber all denen, die trotz Ihrer Politik in Erneuerbare
    investiert haben, die vor Ort, auf kommunaler Ebene, für
    Klimaschutz gefochten haben, hätte Ihnen gut angestan-
    den.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Vor einem Jahr sagten Sie an dieser Stelle beim Ein-
    bringen des Haushalts – ich darf zitieren –:

    Dieses Energiekonzept ist das anspruchsvollste,
    konsequenteste, umfassendste Energie- und Um-
    weltkonzept, was es in Deutschland je gegeben hat,
    und es ist weltweit einmalig.

    Mit diesem Zitat wollten Sie die Laufzeitverlänge-
    rung begründen. Ich sage Ihnen: Ja, es ist sicher weltweit
    einmalig, wie innerhalb eines Jahres ein solches Konzept
    über den Haufen geworfen werden konnte. Das, glaube
    ich, ist eine Kehrtwende, die alles andere als zukunftsfä-
    hige Politik gewesen ist. Ihr Energiekonzept war das in-
    novationsfeindlichste und schlechteste, das es in
    Deutschland je gegeben hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


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    (C (D Es wird als ein Symbol einer der schlechtesten Bunesregierungen, die Deutschland je gesehen hat, in die eschichte eingehen. All das, was Sie noch vor einem ahr hier als große Zukunft proklamiert haben, ist mittrweile Makulatur. Ein Jahr später sagen Sie: Es muss sich sehr viel änern. – Ein Jahr später sind es dann plötzlich die Erneurbaren. Sie haben zwei Jahre mit Ihrer Politik dazu beietragen, dass es bei den Erneuerbaren stockte. Wo önnten wir heute stehen, wenn Sie da weitergemacht ätten, wo Rot-Grün aufgehört hat? (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Mehr noch: Sie haben zehn Jahre lang dazu beigetra-
    en, dass immer wieder gemutmaßt werden konnte:
    enn Schwarz-Gelb an die Regierung kommt, dann dre-

    en die das sowieso. – Das hat dazu geführt, dass Eon
    nen vertraut hat und gerade nicht in Innovationen, ge-
    de nicht in Erneuerbare investiert hat. Insofern haben
    ie zehn Jahre lang gegen Innovationen in diesem Land
    earbeitet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie haben in dieser Rede vor einem Jahr weiter gesagt
    ich zitiere –:

    Zusätzlich gibt es noch die Beiträge der Kernener-
    giewirtschaft, die insgesamt einen zweistelligen
    Milliardenbetrag ausmachen. Wir werden ab 2013
    für den Bereich Klima- und Energiepolitik rund
    3 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung haben.
    Das war noch nie da und ist ein Erfolg, von dem
    alle profitieren werden.

    Nach einem Jahr ist dieses Finanzierungskonzept
    wir haben es Ihnen übrigens gesagt – wie ein Karten-

    aus zusammengebrochen, Herr Bundesumweltminis-
    r. Sie haben sich mit den vier Großen ins Bett gelegt,
    nd jetzt haben Sie die Quittung: Nichts ist finanziert.
    ie haben hier ein Wolkenkuckucksheim aufgebaut.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Und schlimmer: Sie wiederholen diese Geschichte;
    enn mit Ihrem großartigen Fonds machen Sie gleich
    en nächsten Fehler. Sie binden ihn an den Emissions-
    andel und versehen ihn mit einem Finanzierungsvorbe-
    alt. Das heißt, über allen Maßnahmen, die Sie da
    ineinschreiben, schwebt ein Damoklesschwert. Ich ver-
    preche Ihnen jetzt schon: Alle Annahmen, die Sie da
    ineingeschrieben haben, werden nicht eintreten. Sie ha-
    en keine Verbindlichkeit, Sie haben keine Verlässlich-
    eit mit diesem Haushalt geschaffen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der FDP: Was ist die Alternative der SPD?)


    Das Schlimmste, was Sie in diesen zwei Jahren ange-
    chtet haben, ist die Schaffung einer großen Unsicher-
    eit. Gerade im Bereich der Erneuerbaren, gerade im





    Dr. Matthias Miersch


    (A) )


    )(B)

    Bereich der Effizienztechnologie geht es um Investi-
    tionssicherheit. Reden Sie mit den Leuten, die Block-
    heizkraftwerke hergestellt haben bzw. herstellen! Reden
    Sie mit den Modulherstellern im Bereich der Photovol-
    taik! Sie sagen Ihnen alle, das, was Sie zwei Jahre lang
    gemacht haben, hat sie in dem Ausbau behindert. Das
    müssen Sie ändern. Sie haben es in diesem Projekt aber
    nicht geändert, weil Sie das Marktanreizprogramm, die
    Gebäudesanierung, alles unter einen Finanzierungsvor-
    behalt stellen. Das ist schädlich für dieses Land.


    (Beifall bei der SPD)


    Schlimm ist nicht nur, dass Sie national eine große
    Verunsicherung herbeigeführt haben, sondern auch, dass
    Sie vor allen Dingen international dem Ansehen der
    deutschen Klimaschutzpolitik geschadet haben. Sie ha-
    ben uns auf unsere Anfrage hin schwarz auf weiß mitge-
    teilt, dass Sie nicht beabsichtigen, ein Klimaschutzgesetz
    in den Deutschen Bundestag einzubringen. Daran wird
    deutlich, dass allein markige Worte und gute Sprüche Ihr
    Markenzeichen sind. Immer dann, wenn es verbindlich
    werden soll, wenn es kontrollierbar sein soll, rudern Sie
    zurück und legen nichts vor.

    Das, was Sie sich auf internationaler Ebene in den
    letzten zwei Jahren geleistet haben, hat dem Ansehen der
    Bundesrepublik Deutschland gerade im Bereich des in-
    ternationalen Klimaschutzes massiv geschadet. Insofern
    glaube ich, Herr Bundesminister Röttgen, wäre es gut
    gewesen, wenn Sie die Finanzierung für die zugesagten
    Fast-Start-Mittel in diesen Haushalt endlich fundiert be-
    legt eingestellt hätten und nicht durch Herumrechnerei,
    Gegenrechnerei das Gegenteil gemacht hätten. Es ist
    kein Schritt zur Vertrauensbildung, was Sie in diesem
    Haushalt im Bereich des internationalen Klimaschutzes
    anstellen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ein Wort zum Schluss. Ich glaube, dass wir als Um-
    weltpolitiker bei der Haushaltsdiskussion eine große
    Verantwortung haben; denn es geht darum, die Philoso-
    phie der Haushaltsberatung einmal völlig anders zu be-
    trachten. Wir können im Bereich der Umweltpolitik
    nicht von einem Jahr zum anderen denken. Wie wäre es
    eigentlich gewesen, wenn der volkswirtschaftliche Scha-
    den, der sich in Japan durch die Katastrophe von Fuku-
    shima augenblicklich einstellt, der volkswirtschaftliche
    Schaden durch den Super-GAU, in irgendeiner Form
    haushalterisch Beachtung gefunden hätte?

    Wie wäre es, wenn wir im Rahmen dieser Haushalts-
    planberatungen die Folgeschäden des Klimawandels,
    von denen wir durch Sir Nicholas Stern wissen, in ir-
    gendeiner Form berücksichtigen würden? Wir würden,
    glaube ich, zu ganz anderen Maßnahmen kommen müs-
    sen,


    (Otto Fricke [FDP]: Wie denn?)


    weil letztlich jede entsprechende Investition, die wir
    heute tätigen, weitaus höhere Folgekosten vermeiden
    hilft.

    Ic
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    (C (D (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zurufe von der FDP)


    h wünsche mir, dass wir in die Beratungen der nächs-
    n Wochen ein bisschen mehr von diesen Überlegungen

    inbeziehen und damit für etwas mehr Substanz sorgen.
    as wünsche ich mir.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)