Rede:
ID1712206700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 17
    1. Kollege: 2
    2. Jens: 2
    3. Vielen: 1
    4. Dank,: 1
    5. Frau: 1
    6. Kollegin.: 1
    7. –: 1
    8. Jetzt: 1
    9. spricht: 1
    10. für: 1
    11. dieFraktion: 1
    12. Die: 1
    13. Linke: 1
    14. unser: 1
    15. Petermann.: 1
    16. Bitteschön,: 1
    17. Petermann.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/122 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14349 C 14349 D 14360 A 14362 A 14365 A 14367 A 14369 A 14370 D 14373 A 14389 A 14390 C 14391 C 14393 A 14394 A 14393 B 14394 D 14394 D 14395 D Deutscher B Stenografisch 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abge- ordneten Uta Zapf, Franz Obermeier, Anita Schäfer, Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, Angelika Krüger- Leißner, Undine Kurth und Eberhard Gienger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Stefan Rebmann, Holger Krestel und Johanna Voß als Schrift- führer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . D B D G H J K D 14349 B 14349 B 14349 C Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 14374 C 14374 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern r. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . atja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14375 D 14377 B 14378 D 14381 A 14382 C 14383 C 14385 D 14387 A Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14397 A 14398 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14400 A 14401 C 14403 A 14404 B 14404 B 14404 C 14404 C 14406 A 14408 A 14409 B 14415 D 14417 A 14418 C 14420 A 14421 B 14424 B 14425 C 14427 A 14428 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . U D M E U D U B N A L 14406 A 14411 B 14411 B 14411 D 14412 A 14412 A 14412 B 14413 B 14415 A 14415 C lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14429 C 14430 D 14432 C 14434 A 14435 A 14436 B 14438 A 14439 C 14440 D 14441 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14349 (A) ) )(B) 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14441 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 06.09.2011 Behrens, Herbert DIE LINKE 06.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 06.09.2011 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 06.09.2011 Gerdes, Michael SPD 06.09.2011 Holmeier, Karl CDU/CSU 06.09.2011 Hunko, Andrej DIE LINKE 06.09.2011* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 06.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 06.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 06.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 06.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 06.09.2011 Nink, Manfred SPD 06.09.2011 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 06.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 06.09.2011 Schwabe, Frank SPD 06.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Kramme, Anette SPD 06.09.2011 Krestel, Holger FDP 06.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates underlich, Jörn DIE LINKE 06.09.2011 122. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Andrea Astrid Voßhoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Kollege Beck, ich traue dem Bundesverfas-

    ungsgericht eine so niedere Denkweise, wie Sie sie ge-
    de insinuieren, einfach nicht zu.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Zur Halbzeitbilanz der Rechtspolitik der christlich-li-
    eralen Koalition hat die Ministerin schon Ausführun-
    en gemacht und dargelegt, was wir abgearbeitet haben
    zw. was zurzeit sozusagen im Rohr ist. Ich will noch
    ie Reform des Mietrechts nennen, zu der uns mittler-
    eile ein Referentenentwurf vorliegt. Das ist neben dem
    lassischen Kernfeld Mietrecht etwas, das für uns beson-
    ers wichtig ist, um die Energiewende in Deutschland
    irklich festzumachen. Sie haben bei Ihrem Beschluss

    um Atomausstieg schlicht und ergreifend vergessen,
    ich um die Fragen der erneuerbaren Energien in allen
    ereichen zu kümmern. Wir haben die Reform des Miet-
    chts mit in Angriff genommen, um eben auch im Ge-

    äudebereich Energieeffizienz einziehen zu lassen.

    Wir wissen, dass der Gebäudebereich für 40 Prozent
    es deutschen Energieverbrauches und ein Drittel der
    O2-Emissionen verantwortlich ist. Wir wollen deshalb
    it der Reform des Mietrechts Energieeffizienz bei der
    ebäudesanierung stärken und nach vorne bringen.

    Das Insolvenzrecht ist bereits angesprochen worden.
    abei sind wir kurz vor dem Abschluss und haben, wie
    h finde, nicht nur ein gutes Gesetz auf den Weg ge-
    racht. Es wird im Bereich der Wirtschaftsordnung, um
    ie sich die Rechtspolitik auch kümmert, sehr weit rei-
    hende und tragende Möglichkeiten zur Sanierung von
    nternehmen in Deutschland schaffen.

    Eine weitere wichtige Wegmarke unserer Rechtspoli-
    k ist der bessere Schutz der Bürger vor Straftaten und
    er Opferschutz. Ich erlaube mir an dieser Stelle, erneut





    Andrea Astrid Voßhoff


    (A) )


    )(B)

    zu erwähnen, dass wir die Verbesserungen für die Opfer
    des SED-Regimes im Strafrechtlichen Rehabilitierungs-
    gesetz mittlerweile verabschiedet haben. Es ist in-
    zwischen in Kraft getreten. Wir haben nicht nur die An-
    tragsfristen verlängert, sondern auch den Bezug der
    Opferpension für die Betroffenen verbessert. Ich freue
    mich sehr, wenn ich immer wieder Zuschriften von Bür-
    gern bekomme, die aufgrund dieser Verbesserung jetzt in
    den Genuss der Opferpension gekommen sind, was vor-
    her nicht der Fall war.

    Es ist wichtig und notwendig, auch in einer Haus-
    haltsdebatte zur Rechtspolitik – nicht nur, weil wir feder-
    führend zuständig sind – immer wieder darauf hinzuwei-
    sen und damit an das kommunistische Unrechtssystem
    zu erinnern. Nicht zuletzt ist dies auch aufgrund des
    heute schon erwähnten Verhaltens der Linken in der jün-
    geren Zeit erforderlich. Die Danksagungen für den Mau-
    erbau und die kritiklosen und unterwürfigen Huldigun-
    gen anlässlich des Geburtstags von Fidel Castro zeigen
    eines deutlich, meine Damen und Herren von den Lin-
    ken: Sie haben aus der Vergangenheit schlicht nichts ge-
    lernt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir haben das Thema „Widerstandshandlungen ge-
    gen Polizeibeamte“ aufgegriffen und die Rechte und den
    Schutz von Polizei und Feuerwehr sowie von Angehöri-
    gen der Rettungsdienste und des Katastrophenschutzes
    gestärkt. Dass die Linken und die Grünen diesen Gesetz-
    entwurf abgelehnt haben, war nicht anders zu erwarten.
    Dass die SPD sich nur zu einer Enthaltung durchringen
    konnte, enttäuscht. Wir – die christlich-liberale Koali-
    tion sagt das ganz deutlich – werden uns immer dafür
    einsetzen, dass diejenigen, die uns schützen, selbst auch
    adäquat geschützt werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, die Sicherungsverwahrung
    ist bereits angesprochen worden. Die Umsetzung des
    entsprechenden Urteils des Bundesverfassungsgerichts
    ist für uns von besonderem Gewicht. Natürlich hat uns
    das Bundesverfassungsgericht mit diesem Urteil auch
    eine schwere inhaltliche Vorgabe gesetzt; das ist gar
    keine Frage. Dabei geht es aber nicht, wie man aus den
    Reihen der Opposition hört, darum, Kritik an der Koali-
    tion zu üben. Das Bundesverfassungsgericht hat unseren
    Reformansatz nämlich nicht gekippt.


    (Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin: So ist es!)


    Das Bundesverfassungsgericht hat die Normen der Si-
    cherungsverwahrung für verfassungswidrig erklärt, weil
    das Abstandsgebot zwischen Strafvollzug und Siche-
    rungsverwahrung nicht gewahrt wurde.


    (Burkhard Lischka [SPD]: Aber sprechen Sie einmal mit Ihren Landesministern!)


    Es hat aber die materiell-rechtlichen Vorgaben zur pri-
    mären und zur vorbehaltenen Sicherungsverwahrung,
    die wir neu gesetzt haben, nicht beanstandet.


    M
    d
    S

    E
    d
    s

    im
    w
    b

    n
    d
    h
    w
    im
    M
    li
    b
    s
    T
    s
    w

    li
    G
    s



    d
    N

    d
    d
    h
    h
    V
    w
    s
    v
    w
    ru
    s
    s
    z
    V

    (C (D Interessanterweise hat das Bundesverfassungsgericht da schaue ich insbesondere Sie an, Herr Kollege ontag – dem Therapieunterbringungsgesetz in beein ruckender Weise seinen Platz in den Regelungen der icherungsverwahrung zugewiesen. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, leider!)


    s war immer ein Anliegen der Union, die Lücken, die
    er Europäische Gerichtshof für Menschenrechte durch
    eine Urteile in diesem Zusammenhang geschaffen hatte
    gefährlichste Straftäter mussten freigelassen werden –,

    Rahmen der Neustrukturierung der Sicherungsver-
    ahrung zu schließen. Dadurch ist das Therapieunter-
    ringungsgesetz zustande gekommen.

    Sie haben immer sinngemäß gesagt, das Gesetz habe
    ur eine geringe Halbwertszeit und werde gekippt wer-
    en. Nein, Herr Montag, das Bundesverfassungsgericht
    at es anders gesehen. Es hat nämlich den Ansatz, den
    ir als Union und dann die christlich-liberale Koalition
    mer wieder verfolgt haben, aufgegriffen: dass es die
    öglichkeit geben muss, Straftäter, die höchst gefähr-

    ch sind, auch weiterhin in Sicherungsverwahrung zu
    ehalten. Das Bundesverfassungsgericht hat zu Recht
    trengste Vorgaben daran gestellt. Den Grundsatz des
    herapieunterbringungsgesetzes hat es in diesem Zu-
    ammenhang aber durchaus bestätigt. Das finde ich
    ichtig, meine Damen und Herren.

    Es ist es aber genauso wichtig – da haben Sie natür-
    ch recht, Herr Kollege Lischka; das ist etwas, was die
    roße Koalition jetzt mit Vorrang wird betreiben müs-

    en –


    (Burkhard Lischka [SPD]: Die Große Koalition? Sie haben gesagt: Große Koalition! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das war ein Freud’scher Versprecher – oder eine Wunschvorstellung!)


    nein, die christlich-liberale Koalition –,


    (Burkhard Lischka [SPD]: Jetzt kommt die Ernüchterung!)


    ass wir noch in diesem Jahr einen Gesetzentwurf zur
    euregelung der Sicherungsverwahrung vorlegen.

    Das Gesetzgebungsvorhaben zur Stärkung der Rechte
    er Opfer sexuellen Missbrauchs ist bereits erwähnt wor-
    en; darauf brauche ich nicht weiter einzugehen. Dabei
    andelt es sich um ein sehr wichtiges Gesetzgebungsvor-
    aben. Über die Frage der Verlängerung strafrechtlicher
    erjährungsfristen haben wir nicht abschließend beraten,
    eil sich der Runde Tisch noch mit dieser Thematik be-

    chäftigt. Deshalb ist erst einmal die Verlängerung der zi-
    ilrechtlichen Verjährungsfristen darin enthalten. Wir
    erden auch in der Frage der strafrechtlichen Verjäh-
    ngsfristen den Abschluss der Arbeit des Runden Ti-

    ches abwarten. Aus Sicht der Union ist es nämlich wenig
    innvoll, nur die zivilrechtlichen Verjährungsfristen an-
    uheben. Dies muss dann auch für die strafrechtlichen
    erjährungsfristen gelten.





    Andrea Astrid Voßhoff


    (A) )


    )(B)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Burkhard Lischka [SPD]: Da haben wir auch schon einen Vorschlag gemacht!)


    Meine Damen und Herren, abschließend darf ich Fol-
    gendes sagen: Der Aufgabenkatalog der christlich-libe-
    ralen Koalition ist anspruchsvoll und umfangreich.


    (Burkhard Lischka [SPD]: Er wird immer größer!)


    Wir haben noch genügend Themen, um die zweite Halb-
    zeit der Koalition gemeinsam zu gestalten.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Frau Kollegin. – Jetzt spricht für die

Fraktion Die Linke unser Kollege Jens Petermann. Bitte
schön, Kollege Jens Petermann.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jens Petermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (Plos)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine

    sehr geehrten Damen und Herren! Frau Ministerin
    Leutheusser-Schnarrenberger, ich finde es bemerkens-
    wert, dass Sie den konservativen Kräften der Regie-
    rungskoalition doch noch hier und da so lange und uner-
    müdlich die Stirn geboten haben, und wünsche Ihnen,
    dass Sie auch in Zukunft Ihre liberalen Positionen vertei-
    digen können und dem innerparteilichen Druck, aber
    auch dem Druck in der Koalition standhalten können.
    Ob Sie dazu die Kraft haben, wird sich schon bei den
    nächsten Themen zeigen, beispielsweise – es ist heute
    schon genannt worden – beim Thema der Vorratsdaten-
    speicherung.


    (Zuruf von der LINKEN: Hat sie nicht!)


    Für die unmittelbare Arbeit Ihres Ministeriums steht
    Ihnen ein Budget von circa 67 Millionen Euro zur Verfü-
    gung. Ihre 569 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben
    wichtige Aufgaben bei der Vorbereitung, Änderung und
    Aufhebung von Gesetzen und Verordnungen zu erfüllen.

    Man könnte Ihr Ministerium mit der recht großen An-
    zahl an hervorragend ausgebildeten Mitarbeiterinnen
    und Mitarbeitern mit einem gut ausgestatteten Mittel-
    klassewagen vergleichen, dessen Fahrerin allerdings auf-
    grund falscher politischer Koordinaten Probleme mit der
    Navigation hat. Dementsprechend wissen Sie gelegent-
    lich nicht, wo es langgeht und wohin Sie wirklich wol-
    len. Zuweilen entsteht sogar der Eindruck, dass Sie
    Schlangenlinien fahren und auch mal die eine oder an-
    dere rote Ampel übersehen.

    Ich will Ihnen das an einigen Beispielen erläutern.

    Erstes Beispiel: der Gesetzentwurf zur Änderung des
    § 522 Zivilprozessordnung. Die Möglichkeit zur Beru-
    fungszurückweisung durch einen unanfechtbaren Be-
    schluss des Gerichts gehört meines Erachtens gänzlich
    gestrichen. Es hätte Sinn gemacht, die Forderungen der
    Fachleute, aber auch die der Opposition ernst zu neh-

    m
    A
    s
    R
    T
    s

    D

    s

    is
    B
    te
    fe
    g
    u
    z
    d
    d

    p
    d
    s
    g
    d
    F
    J
    is
    le
    w
    v

    M
    b
    n

    s
    li
    g
    w
    C
    s
    d
    d
    fa
    A
    d
    m
    s
    d

    d
    a
    o

    (C (D en. So hat sich aber die Handschrift der Union mit dem spekt der Justizkosteneinsparung und Verfahrensbe chleunigung gegen den von der FDP hochgehaltenen echtsstaat durchgesetzt. Sie haben sich bei diesem hema offensichtlich ins Lenkrad greifen lassen und ind dadurch ein wenig von der Straße abgekommen. enn die Kompromisslösung, die Sie gefunden haben, sst auch weiterhin einen Spielraum für schnelle abwei ende Beschlüsse zu. Die Zulässigkeit der Revision zum Bundesgerichtshof t auch zukünftig davon abhängig, dass die betroffenen ürgerinnen und Bürger um mehr als 20 000 Euro strein. Leidtragende sind noch immer vor allem die Betrofnen, die Ansprüche wegen Gesundheitsschädigung eltend machen. Die Fälle sind Ihnen, liebe Kolleginnen nd Kollegen, die wir regelmäßig im Rechtsausschuss usammensitzen, hinlänglich bekannt. Die kommen bei er vorgesehenen Regelung leider wieder unter die Räer. Hier hat der Gesetzentwurf nichts verändert. Zweites Beispiel. Große Probleme bereits beim Ausarken haben Sie mit dem Gesetzentwurf zur Förderung er Mediation. Europäisches Parlament und Europäicher Rat verpflichteten den deutschen Gesetzgeber, für renzüberschreitende Streitigkeiten in Zivilund Hanelssachen den Zugang zur Mediation zu fördern. Die rist zur Umsetzung endete bereits am 20. Mai dieses ahres. Die von der Koalition eingebrachte Drucksache t indes so schlecht, dass Ihnen selbst die eigenen Fachute in den Regierungsfraktionen die Gefolgschaft vereigerten und auf die Bremse getreten sind. Ich finde, öllig zu Recht. (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Ingrid Hönlinger [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    (Beifall bei der LINKEN)


    it dieser Drucksache sollen nämlich Richtlinienvorga-
    en umgesetzt werden, die es interessanterweise gar
    icht gibt.

    Im Ergebnis setzt der Entwurf nichts wirklich um,
    ondern schreibt bestenfalls die bestehende unübersicht-
    che Praxis fest. Auch hier zeigt sich die Koalition übri-
    ens wieder von ihrer „sozialen Seite“. Denn so „un-
    ichtige“ Dinge wie Mediationskostenhilfe oder
    hancengleichheit haben Sie überhaupt nicht berück-

    ichtigt. Genauso wenig haben Sie an die Qualifikation
    er Mediatoren gedacht. Offenbar geht es der Union nur
    arum, das übliche, öffentlich zugängliche Gerichtsver-
    hren zugunsten einer vermeintlich kostengünstigeren
    lternative zu beschneiden. Falls Sie, Frau Ministerin,
    ie Parklücke vielleicht doch noch wider Erwarten und
    it einigen Beulen verlassen können, sollten Sie aufpas-

    en, dass die Fahrt nicht in der nächsten Sackgasse en-
    et.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Drittes Beispiel. Startschwierigkeiten und Probleme,
    en Zündschlüssel zu finden, bestehen offensichtlich
    uch bei der Streichung des § 80 Abs. 2 Wehrdisziplinar-
    rdnung. Sie erlauben es damit dem Verteidigungsminis-





    Jens Petermann


    (A) )


    )(B)

    ter, sich in die Besetzung des Wehrdisziplinarsenates
    beim Bundesverwaltungsgericht einzumischen. Wenn
    die Bundesregierung auf die Geschäftsverteilung eines
    oberen Bundesgerichtes Einfluss nimmt, so ist dies nicht
    nur in meinen Augen ein klarer Verstoß gegen das Gebot
    der Gewaltenteilung. Als Sie, Frau Ministerin, noch ein-
    fache Abgeordnete waren, haben auch Sie diese Praxis
    völlig zu Recht kritisiert.

    Meine Fraktion hat das Thema dankenswerterweise
    aufgegriffen und einen Gesetzentwurf zur Änderung die-
    ser Praxis vorgelegt. Anstatt diese Initiative aufzuneh-
    men, haben Sie sich leider fahruntauglich gezeigt und
    die weiße Flagge gehisst. Sie haben ein ureigenes Jus-
    tizthema an den Verteidigungsausschuss abgeschoben.
    Das finde ich sehr traurig. Es ist unseres Erachtens drin-
    gend geboten, dass Sie endlich unserer Initiative beitre-
    ten und dafür sorgen, dass der auch von Ihnen zu Recht
    beklagte verfassungswidrige Zustand beendet wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bringen Sie also den Motor zum Laufen. Wenn Sie
    dann noch in die richtige Richtung fahren, können auch
    wir einem von Ihnen vorgelegten Gesetzentwurf zustim-
    men.

    Ich habe noch ein weiteres Beispiel für Sie. Dass die
    Fahrt nicht immer in die richtige Richtung geht, zeigt
    das Gesetz zur Neuordnung der Sicherungsverwahrung.
    Es ist schon angesprochen worden. Hier haben Sie
    gleich mehrere rote Ampeln übersehen und sind wieder
    direkt in den Leitplanken des Bundesverfassungsgerichts
    gelandet. Das ist bedauerlich, aber wir müssen es leider
    feststellen. Erst muss Ihnen der Europäische Gerichtshof
    für Menschenrechte sagen, dass die deutschen Regelun-
    gen zur Sicherungsverwahrung gegen die Europäische
    Menschenrechtskonvention verstoßen, dann haben Sie
    ein bisschen Flickschusterei betrieben, und nicht einmal
    ein halbes Jahr später bescheinigt Ihnen das Bundesver-
    fassungsgericht die Unvereinbarkeit Ihres Systems mit
    dem Grundgesetz.

    Die dringend notwendige Expertenkommission aus
    Kriminologen, Psychiatern, Vollzugspraktikern, Staats-
    anwälten und Richtern haben Sie immer noch nicht ein-
    gesetzt. Bei der gesetzten Übergangsfrist, die am 31. De-
    zember dieses Jahres endet, ist zu befürchten, dass Sie
    wieder einmal verspätet ankommen. Erhöhen Sie also
    das Tempo und passen Sie auf, dass dieser Gesetzent-
    wurf nicht wieder zu einer Geisterfahrt wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aus Ihrem Haus kommt auch der Entwurf zur Stär-
    kung der Pressefreiheit im Straf- und Strafprozessrecht.
    Mit diesem Entwurf fahren Sie, wenn man so will, seit
    geraumer Zeit im Kreis. Die vorgeschlagene Regelung
    ist nicht nur halbherzig; nebenbei ist sie auch noch Aus-
    druck eines faulen Kompromisses zwischen der ver-
    meintlichen Bürgerrechtspartei FDP und den Law-and-
    Order-Parteien der Union. Abgesehen davon, dass dieser
    eigentlich in die richtige Richtung gehende Gesetzent-
    wurf einen Schutz der Presse nur begrenzt gewährleistet,
    scheint es so, als würde das Vorhaben nicht weiter ver-

    fo
    g

    2
    is
    s
    g
    s
    M
    d
    n

    G
    s
    d
    B
    R
    s
    fa
    A
    re
    d
    ti
    V
    a
    P
    ß
    b
    d
    S
    s
    re
    z

    s
    V
    p
    e
    s
    V
    s
    h
    Ih
    v
    re

    o
    te
    le
    la
    R
    W
    ü
    m

    (C (D lgt. Hier sitzt offensichtlich die Union wieder am läneren Hebel. Seit der Einbringung – diese erfolgte im Dezember 010 – und der öffentlichen Anhörung im Januar 2011 t nämlich nichts geschehen, vermutlich deshalb, weil ich die von der Koalition benannten Sachverständigen egen Ihren Gesetzentwurf ausgesprochen und auf enttehende Strafbarkeitslücken hingewiesen haben. Frau inisterin, nehmen Sie hier das Steuer wieder selbst in ie Hand und lassen Sie sich nicht vom Koalitionsparter ausbremsen. Regierungshandeln im Allgemeinen, aber auch die esetzesvorlagen müssen stets den Verfassungsgrund ätzen genügen. Das ist Ihnen in der Vergangenheit leier nicht durchgängig gelungen. Die Bürgerinnen und ürger, die Wählerinnen und Wähler erwarten völlig zu echt ein verfassungskonformes Handeln. In der Praxis ind jedoch zu viele Korrekturen durch das Bundesverssungsgericht erforderlich gewesen. Aufgrund dieser rbeitsweise, geprägt durch eine Reihe von verfassungschtlich bedenklichen Gesetzentwürfen, machen Sie em Bundesverfassungsgericht auf der einen Seite unnög zusätzliche Arbeit. Das führt im Übrigen zu längeren erfahrenslaufzeiten. Auf der anderen Seite hat das aber uch solch abstruse Forderungen zur Folge, wie sie der räsident des Bundesverfassungsgerichts jüngst äuerte. Er forderte nämlich eine Querulantengebühr von is zu 5 000 Euro, wenn das Gericht missbräuchlich von en Bürgerinnen und Bürgern angerufen wird. Ich frage ie aber: Was bleibt denn den Bürgerinnen und Bürgern onst übrig? Sie nehmen doch letztlich nur ein elementas Bürgerrecht wahr, nämlich Grundrechtsverletzungen u rügen. Die vielen verabschiedeten verfassungswidrigen Geetze sind unter anderem eine Ursache dafür, dass das ertrauen der Wählerinnen und Wähler in die Politik raide sinkt. Das haben wir leider auch letztes Wochennde feststellen müssen. Wir haben dafür Lösungsanätze. Hören Sie ausnahmsweise einmal auf die orschläge der Opposition, wie zum Beispiel beim Geetzentwurf zu § 522 der Zivilprozessordnung. Rot-Grün at einen damals begangenen Fehler eingestanden, doch nen fehlt leider die Größe, das aufzugreifen und die on vielen Fachleuten angezweifelte Reform zu revidien. Geben Sie, Frau Ministerin, endlich die richtigen Kordinaten ein. Dann wird auch Ihr gut ausgestatteter Mitlklassewagen, um bei diesem Bild zu bleiben, vielicht sein Ziel erreichen und noch viele Kilometer ufen. Wenn Sie diese Wende, von der hier schon die ede war, verpassen, werden Ihnen die Wählerinnen und ähler bei der nächsten Wahl in zwei Jahren, falls Sie es berhaupt schaffen, bis dahin über die Runden zu komen, ganz bestimmt das Steuer entziehen. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit. )


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )