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ID1708209300

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    9. SPD-Frak-tion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/82 b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Josef Philip Winkler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Das Menschen- recht auf Religions- und Glaubensfrei- heit stärken (Drucksachen 17/2424, 17/4121) . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: Antrag der Abgeordneten Anette Kramme, Gabriele Hiller-Ohm, Josip Juratovic, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Missbrauch der Leiharbeit verhindern (Drucksache 17/4189) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9169 B 9169 D 9171 A 9172 C 9173 B 9190 C, 9192 B 9188 C 9188 C 9195 A 9195 D 9197 B Deutscher B Stenografisch 82. Sitz Berlin, Freitag, den 17 I n h a l Tagesordnungspunkt 36: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe – zu dem Antrag der Abgeordneten Volker Kauder, Ute Granold, Erika Steinbach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Marina Schuster, Pascal Kober, Serkan Tören, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Religionsfreiheit weltweit schützen – zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Das Menschenrecht auf Religions- und Glaubensfreiheit als politische Herausforderung (Drucksachen 17/2334, 17/3428, 17/4122) A P A V E D D U N9169 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . 9175 A 9176 A undestag er Bericht ung . Dezember 2010 t : ngelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . te Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . 9177 A 9178 B 9179 A 9180 B 9181 C 9183 A 9184 C 9185 B 9185 D 9186 A 9188 A, B Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9200 A 9201 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Ände- rung der Vorschriften zum begünstigten Flächenerwerb nach § 3 Ausgleichsleis- tungsgesetz und der Flächenerwerbsver- ordnung (Zweites Flächenerwerbsände- rungsgesetz – 2. FlErwÄndG) (Drucksachen 17/3183, 17/4236) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Diana Golze, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Sozial- kassen vor Beitragsverlusten bewahren (Drucksachen 17/3042, 17/3732) . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . T B a B d E (D D D P R S M T E D B u N z g (D D R D H D Z A D m S U U M S D S C R D 9202 A 9204 A 9205 B 9206 C 9208 A 9208 D 9210 A 9210 B 9210 C 9211 C 9212 B 9214 B 9214 C 9215 D 9216 D 9218 A 9219 A 9220 A 9221 B 9222 D 9223 A 9224 A 9225 B 9226 D 9227 D 9228 D agesordnungspunkt 40: eschlussempfehlung und Bericht des Innen- usschusses zu der Unterrichtung durch die undesregierung: Jahresbericht der Bun- esregierung zum Stand der Deutschen inheit 2010 rucksachen 17/3000, 17/3110 Nr. 7, 17/4147) r. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . atrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . tephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Behrens (Börde) (CDU/CSU) . . . . . agesordnungspunkt 41: rste Beratung des von den Abgeordneten r. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, ritta Haßelmann, weiteren Abgeordneten nd der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN eingebrachten Entwurfs eines … Geset- es zur Änderung des Wertpapierhandels- esetzes rucksache 17/4053) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . alph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . olger Krestel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 5: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion IE LINKE: Kein Atomendlager bei Lub- in . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . rsula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . alph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . 9230 B 9230 C 9231 D 9233 C 9234 D 9236 A 9237 B 9238 C 9238 D 9239 C 9241 D 9243 A 9243 D 9244 B 9244 C 9245 D 9247 A 9248 D 9249 B 9250 C 9251 C 9252 D 9254 A 9255 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 III Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Matthias Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9256 C 9257 C 9258 D 9259 D 9261 A 9261 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9169 (A) ) )(B) 82. Sitz Berlin, Freitag, den 17 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9261 (A) ) )(B) – Drucksachen 17/2058, 17/2548 Nr. 1 –DIE GRÜNEN – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Umset- zung von Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV/AIDS in Deutschland Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.12.2010 Montag, Jerzy BÜNDNIS 90/ 17.12.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte A m d n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 17.12.2010 Bahr (Münster), Daniel FDP 17.12.2010 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 17.12.2010 Brase, Willi SPD 17.12.2010 Brunkhorst, Angelika FDP 17.12.2010 Bülow, Marco SPD 17.12.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.12.2010 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.12.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 17.12.2010 Frieser, Michael CDU/CSU 17.12.2010 Gerdes, Michael SPD 17.12.2010 Göppel, Josef CDU/CSU 17.12.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 17.12.2010 Haustein, Heinz-Peter FDP 17.12.2010 Hempelmann, Rolf SPD 17.12.2010 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.12.2010 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 17.12.2010 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.12.2010 Lay, Caren DIE LINKE 17.12.2010 Lötzer, Ulla DIE LINKE 17.12.2010 Meierhofer, Horst FDP 17.12.2010 Dr. Meister, Michael CDU/CSU 17.12.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 17.12.2010 N P P R R S S S S S D W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2009 – Drucksachen 16/13360, 17/2971 Nr. 1.1 – Ausschuss für Gesundheit ord, Thomas DIE LINKE 17.12.2010 loetz, Yvonne DIE LINKE 17.12.2010 ols, Eckhard CDU/CSU 17.12.2010 aab, Daniela CDU/CSU 17.12.2010 ix, Sönke SPD 17.12.2010 chieder (Schwandorf), Marianne SPD 17.12.2010 chlecht, Michael DIE LINKE 17.12.2010 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 17.12.2010 cholz, Olaf SPD 17.12.2010 chreiner, Ottmar SPD 17.12.2010 r. Schwanholz, Martin SPD 17.12.2010 agenknecht, Sahra DIE LINKE 17.12.2010 iegler, Dagmar SPD 17.12.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9262 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 (A) (C) )(B) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/3280 Nr. A.1 EuB-BReg 118/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.2 EuB-BReg 121/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.3 EuB-BReg 122/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.5 Ratsdokument 12933/10 Finanzausschuss Drucksache 17/3791 Nr. A.3 EuB-EP 2078; P7_TA-PROV(2010)0354 Haushaltsausschuss Drucksache 17/3869 Nr. A.1 EuB-BReg 126/2010 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Drucksache 17/3608 Nr. A.29 Ratsdokument 14198/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.30 Ratsdokument 14306/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.31 Ratsdokument 14344/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.9 Ratsdokument 14483/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.10 Ratsdokument 14628/10 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/2408 Nr. A.27 Ratsdokument 9989/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.46 Ratsdokument 12102/10 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/3608 Nr. A.36 Ratsdokument 14284/10 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3280 Nr. A.10 Ratsdokument 13455/10 Verbraucherschutz Drucksache 17/3324 Nr. A.1 Ratsdokument 13435/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.22 Ratsdokument 13450/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.23 Ratsdokument 13575/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.24 Ratsdokument 13576/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.25 Ratsdokument 13818/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.26 Ratsdokument 13877/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.27 Ratsdokument 13878/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.28 Ratsdokument 14046/10 (D Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/1649 Nr. A.11 Ratsdokument 8388/10 Drucksache 17/3955 Nr. A.20 Ratsdokument 15772/10 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 17/2071 Nr. A.40 Ratsdokument 9387/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.65 Ratsdokument 11927/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.66 Ratsdokument 12446/10 82. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eckhardt Rehberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren Abgeord-

    nete! Frau Kollegin Behm, ich möchte mich bei Ihnen
    ganz ausdrücklich für Ihre Worte zur Bodenreform be-
    danken. Ich glaube, es ist besonders wichtig, dass diese
    Worte 20 Jahre nach der deutschen Einheit und 65 Jahre
    nach Ende des Krieges im Deutschen Bundestag gefallen
    sind. Wer die Bodenreform weiterhin, so wie Linke und
    SPD, für einen Akt der Gerechtigkeit, für einen Akt
    rechtsstaatlicher Politik hält,


    (Rolf Schwanitz [SPD]: Erzählen Sie doch nicht so einen Unsinn! So ein Blödsinn!)


    geht darüber hinweg, Herr Kollege Schwanitz, dass weit
    mehr enteignet worden ist – in Sachsen-Anhalt waren
    viele Höfe mit unter 100 Hektar betroffen –, und lässt
    weitere Umstände – auch Vergewaltigung, Mord und
    Drangsalierung spielten in diesem Zusammenhang eine
    Rolle – außer Acht. Es war nur ein kleiner Akt der
    Gerechtigkeit, 1994 auch den nicht wirtschaftenden Alt-
    eigentümern eine Wiedergutmachung in Höhe von
    34 Hektar zuzugestehen. Dies war ein schwieriger ge-
    sellschaftspolitischer Kompromiss. Nur dem werden wir
    heute gerecht; es geschieht nicht mehr, aber auch nicht
    weniger.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Was mich bei SPD und Linken besonders enttäuscht
    hat: Keiner der beiden Redner, weder Frau Tackmann
    noch Herr Schwanitz, ist auf die Ursachen eingegangen.


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Doch!)


    Wie würde es Ihnen, Herr Schwanitz oder Frau
    Tackmann, gehen, wenn Sie vor 15 Jahren bei einer Be-
    hörde einen Antrag auf Geltendmachung eines An-
    spruchs gestellt hätten, der Ihnen gesetzlich zusteht, und
    Sie bis heute keinen Bescheid dazu bekommen hätten?
    Die Ursache dieses Problems liegt ganz allein darin, dass
    innerhalb von 15 Jahren von den Ämtern zur Regelung
    offener Vermögensfragen in den neuen Bundesländern
    nicht einmal 20 Prozent der Anträge beschieden worden
    sind. Hier bin ich völlig beim Kollegen Brackmann:
    Egal welche politische Farbe in dem jeweiligen Land die
    politische Spitze gebildet hat, man kann vermuten, dass
    politische Motivation hinter diesem Handeln steckte.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Herr Kollege Schwanitz, wer sich das EALG von
    994 anschaut, sieht, dass es keine Flächengarantie gab.
    lles, was Aussagekraft hat – sowohl die Ertragsmess-

    ahlen als auch die halbe Ausgleichsleistung –, war an
    läche gebunden. Übrigens haben Sie selber 1999, nach-
    em die EU-Kommission den Direktverkauf an die
    ächter EU-beihilferechtlich infrage gestellt hatte, die
    olle Ausgleichsleistung eingeführt, um den Flächenan-
    pruch von 34 Hektar zu erhalten.


    (Rolf Schwanitz [SPD]: Aber nicht darüber hinaus!)


    ber damals konnten Sie nicht voraussehen, dass die
    reise für Grund und Boden in den neuen Bundesländern
    b 2004 dermaßen ansteigen und der Flächenanspruch
    urch die Kopplung von Bodenwert mit Bodenpreis
    eute teilweise auf ein Drittel reduziert ist. Wenn man
    ier davon spricht, dass wir jemanden begünstigen, muss
    h entgegnen: Nein, wir stellen die Gerechtigkeit, die
    urch den schwierigen politischen, gesellschaftlichen
    ompromiss aus dem Jahr 1994 gewährleistet werden

    ollte, wieder her; nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt sage ich noch etwas zu dem Märchen, man stelle
    ie Agrarstrukturen der neuen Bundesländer infrage.
    eit dem Jahr 1990 bis heute sind etwa 370 000 Hektar
    on der BVVG veräußert worden. Der Direktverkauf an
    ächter gliedert sich folgendermaßen auf – jetzt hören
    ie gut zu –: 125 000 Hektar an Wiedereinrichter,
    00 000 Hektar an Neueinrichter und 145 000 Hektar an
    ristische Personen, also an Nachfolgebetriebe der ehe-
    aligen DDR. Lediglich 18 000 Hektar, also 4,6 Prozent,

    ind an nicht wirtschaftende Alteigentümer gegangen.
    aher können Sie nicht sagen, dass die Agrarstruktur im
    sten dadurch infrage gestellt wird. Diese Zahlen zei-
    en, dass Sie hier die Unwahrheit gesagt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich will noch auf Mecklenburg-Vorpommern zu spre-
    hen kommen. In Mecklenburg-Vorpommern haben wir
    ine landwirtschaftliche Nutzfläche von 1,3 Millionen
    ektar. Der sogenannte sachverständige Minister
    r. Backhaus hat am Montag vor elf Tagen ausgeführt,
    ass er damit rechnet – es war sehr interessant, dass er
    eine konkreten Zahlen vorlegen konnte –,


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Er wusste nichts!)


    ass, wenn alle Anträge positiv beschieden würden,
    0 000 bis 60 000 Hektar den nicht wirtschaftenden Alt-
    igentümern zur Verfügung gestellt werden müssten.
    as sind 5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche
    ecklenburg-Vorpommerns.


    (Zuruf der Abg. Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE])


    Frau Tackmann, ich habe das Gesicht Ihrer Kollegin
    esine Lötzsch am Montag vor elf Tagen gesehen, nach-

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9221

    Eckhardt Rehberg


    (A) )


    )(B)

    dem sie dem Sachverständigen, den Sie geladen hatten,
    ihre Frage gestellt hatte. Ich zitiere einmal – ein hochin-
    teressantes Zitat –:

    Ich kann nur davor warnen, dass man das Kompro-
    misspaket wieder aufschnürt; denn dann wird der
    Rechtsfrieden infrage gestellt. …
    Ich will mich sehr deutlich positionieren: Zum 1994
    geschlossenen Kompromiss – sein Zustandekom-
    men hat lange gedauert; er wurde immer wieder
    von verschiedenen Seiten beklagt – sollte man ste-
    hen. Man sollte im Hinblick auf den Erwerb von
    Flächen durch nicht wirtschaftende Alteigentümer,
    der aufgrund von wie auch immer zu verantworten-
    den Verzögerungen nicht zustande kommt, für ei-
    nen Ausgleich sorgen, indem man zu einer Stich-
    tagsregelung zurückkehrt. Das betrachte ich
    ebenfalls als eine Frage der Rechtssicherheit. …

    Weiter:

    Ich stehe auch dazu, dass für mich ein Alteigen-
    tümer, der über Flächen mit einer Größe von 12, 15
    oder 25 Hektar verfügt und nicht ortsansässig ist,
    also die Flächen nicht selbst bewirtschaftet, viel-
    leicht ein besserer Verpächter ist als jemand, der
    das nur durch die fiskalische Brille sieht.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Ich glaube, besser kann man diesen unseren Kompro-
    miss nicht beschreiben. Ich sage Ihnen noch, wer das ge-
    sagt hat: Wolfgang Jaeger, über anderthalb Jahrzehnte
    Hauptgeschäftsführer des Bauernverbandes von Meck-
    lenburg-Vorpommern.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Waltraud Wolff für die SPD-Frak-

tion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Waltraud Wolff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine Damen und Herren! Wenn man dieser
    Debatte folgt, könnte man meinen, wir hätten in dieser
    Frage keine Rechtssicherheit. 65 Jahre nach dem Zwei-
    ten Weltkrieg, 20 Jahre nach der deutschen Einheit tut
    man einfach so, als gäbe es keinen Einigungsvertrag.
    Diesen Vertrag haben meines Wissens Herr Schäuble
    und Herr Krause geschlossen. Gab es denn keine Ent-
    schädigung? Wenn wir heute Recht schaffen müssen,
    dann heißt das doch, wir leben im Unrecht. Genau so ist
    es eben nicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Zuruf von der CDU: Das ist eine Frage der Gerechtigkeit!)


    – Sie sagen, es ist eine Frage der Gerechtigkeit. Leider –
    das sage ich reinen Herzens – gibt es keine absolute Ge-
    rechtigkeit,

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    (C (D (Otto Fricke [FDP]: In der sozialen Debatte sagten Sie genau das Gegenteil!)


    uch nicht mit einer Änderung des Flächenerwerbs nach
    0 Jahren deutscher Einheit.

    Ganz viele Familien, auch meine Familie, hatten an
    en Folgen des Zweiten Weltkriegs zu leiden; das ist in
    ieser Debatte schon gesagt worden. Mein Vater, gebo-
    n im heutigen Tschechien, meine Mutter, geboren im

    eutigen Polen, waren beim Bau der Mauer leider zur
    lschen Zeit am falschen Ort. Wer beurteilt, ob es ge-
    cht ist, dass meine Eltern nicht im freiheitlichen
    eutschland leben durften und dass ich nicht im freiheit-
    chen Deutschland aufwachsen durfte? Was ist Gerech-
    gkeit? Ich glaube, wir müssen uns heute an realen Ge-
    ebenheiten orientieren und dürfen keine neuen Gräben
    uftun.

    Im Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz
    urde nach langem, schwerem Ringen ein Kompromiss
    eschlossen. Halten wir uns doch daran! Das ist von
    einen Vorrednern doch schon gefordert worden.


    (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Das tun wir doch! Genau das tun wir, Frau Wolff!)


    Nein, Sie halten sich eben nicht daran, weil Sie Ände-
    ngen vornehmen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn es so wäre, dass Sie sich darauf beschränken,
    ie Antragsflut einzudämmen und den Alteigentümern,
    ie ihre Ansprüche geltend gemacht haben, weiterhin zu
    edingungen von 2004 einen begünstigten Flächener-
    erb zu gewährleisten, dann hätten Sie selbstverständ-
    ch auch bei der SPD offene Türen eingerannt.


    (Cornelia Behm [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Könnten! Könnten!)


    ber Sie wollen die nicht selbst wirtschaftenden Altei-
    entümer nachträglich begünstigen. Deshalb erweitern
    ie über eine Änderung von § 3 Abs. 5 des Ausgleichs-
    istungsgesetzes den Kreis der Berechtigten bis hin zu
    rben des vierten Ranges. Ehrlich gesagt, musste ich erst
    inmal nachschauen, bis hin zu wem genau diese Erwei-
    rung reicht.

    Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Genau damit schü-
    n Sie neue Interessenkonflikte zwischen den ansässi-

    en und wirtschaftenden Bauern und den nicht wirt-
    chaftenden Alteigentümern. Das ist doch der Punkt.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Für mein Bundesland, Sachsen-Anhalt, spricht das
    undesministerium der Finanzen von zurzeit 70 000
    ektar freiverkäuflicher Flächen. Für die Neuregelung
    ürden aber nur circa 10 000 Hektar gebraucht. Als ich
    agte: „Woher wissen Sie das?“, hieß es: Alle Anträge
    üssen doch schon gestellt sein. Da frage ich mich: Ist

    och nicht durchgedrungen, dass man neue Anträge stel-
    n darf? Wissen sie das selber noch nicht? Durchaus
    enkbar ist, so sagt die BVVG,


    (Otto Fricke [FDP]: Wer genau?)


    9222 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010

    Waltraud Wolff (Wolmirstedt)



    (A) )


    )(B)

    dass in Sachsen-Anhalt vielleicht auch nur 6 000 bis
    8 000 Hektar übrig bleiben.


    (Otto Fricke [FDP]: Wer genau sagt das?)


    Ich will damit nur deutlich machen, dass wir uns in ei-
    nem spekulativen Bereich bewegen. Keiner kann wirk-
    lich handfeste Aussagen treffen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Ach nein? Dann müsst ihr mal zuhören! Dazu hat es eine Anhörung gegeben!)


    – Ja, genau. Da wurden aber auch nur Spekulationen an-
    gestellt.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Nein! Da habt ihr die richtigen Antworten gekriegt! – Gegenruf der Abg. Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Nein! Das stimmt nicht! Das war Blindflug!)


    Wir erwarten, dass diese Regelungen zu Verwerfun-
    gen in der Agrarstruktur führen. Wer bis jetzt noch kei-
    nen Antrag auf Kauf des verbilligten Bodens gestellt hat,
    kann das Angebot mit Blick auf die Ahnentafel schon
    einmal aufgreifen.


    (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Man kann keine Anträge mehr stellen, Frau Wolff! Was erzählen Sie denn da? Es ist ein Märchen, dass noch Anträge gestellt werden können!)


    Man muss das Land nicht einmal selber bewirtschaften
    wollen. Ich frage Sie: Wer greift da nicht gerne zu? Zu-
    zugreifen, das ist doch verständlich.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Aber man kann keine neuen Anträge mehr stellen!)


    Wir befürchten einen Anspruchs- und Flächenerwerbs-
    tourismus.

    Warum spreche ich von Verwerfungen in Ostdeutsch-
    land? Ganz einfach: weil der Flächenentzug in diesen
    Größenordnungen der letzte Anstoß dafür sein kann, aus
    der Tierproduktion auszusteigen. Anzeichen dafür gibt
    es schon. Wenn es zu solchen Reaktionen kommt, be-
    deutet das auch Arbeitsplatzabbau in den ländlichen Re-
    gionen der neuen Bundesländer.


    (Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Etwas Dümmeres habe ich noch nicht gehört!)


    Eine Diskussion mit der Koalition war bei diesem
    Thema nicht möglich. Sie haben nicht einmal die be-
    rechtigten Forderungen des Bauernverbandes berück-
    sichtigt, Sie haben keine Regelung zum Fortbestand der
    Pachtverträge getroffen, und Sie haben keine Regelung
    zur Begrenzung des Erwerbstourismus getroffen. Das
    werfen wir Ihnen vor.