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ID1708201400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/82 b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Josef Philip Winkler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Das Menschen- recht auf Religions- und Glaubensfrei- heit stärken (Drucksachen 17/2424, 17/4121) . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: Antrag der Abgeordneten Anette Kramme, Gabriele Hiller-Ohm, Josip Juratovic, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Missbrauch der Leiharbeit verhindern (Drucksache 17/4189) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9169 B 9169 D 9171 A 9172 C 9173 B 9190 C, 9192 B 9188 C 9188 C 9195 A 9195 D 9197 B Deutscher B Stenografisch 82. Sitz Berlin, Freitag, den 17 I n h a l Tagesordnungspunkt 36: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe – zu dem Antrag der Abgeordneten Volker Kauder, Ute Granold, Erika Steinbach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Marina Schuster, Pascal Kober, Serkan Tören, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Religionsfreiheit weltweit schützen – zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Das Menschenrecht auf Religions- und Glaubensfreiheit als politische Herausforderung (Drucksachen 17/2334, 17/3428, 17/4122) A P A V E D D U N9169 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . 9175 A 9176 A undestag er Bericht ung . Dezember 2010 t : ngelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . te Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . 9177 A 9178 B 9179 A 9180 B 9181 C 9183 A 9184 C 9185 B 9185 D 9186 A 9188 A, B Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 9200 A 9201 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Ände- rung der Vorschriften zum begünstigten Flächenerwerb nach § 3 Ausgleichsleis- tungsgesetz und der Flächenerwerbsver- ordnung (Zweites Flächenerwerbsände- rungsgesetz – 2. FlErwÄndG) (Drucksachen 17/3183, 17/4236) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Diana Golze, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Sozial- kassen vor Beitragsverlusten bewahren (Drucksachen 17/3042, 17/3732) . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . T B a B d E (D D D P R S M T E D B u N z g (D D R D H D Z A D m S U U M S D S C R D 9202 A 9204 A 9205 B 9206 C 9208 A 9208 D 9210 A 9210 B 9210 C 9211 C 9212 B 9214 B 9214 C 9215 D 9216 D 9218 A 9219 A 9220 A 9221 B 9222 D 9223 A 9224 A 9225 B 9226 D 9227 D 9228 D agesordnungspunkt 40: eschlussempfehlung und Bericht des Innen- usschusses zu der Unterrichtung durch die undesregierung: Jahresbericht der Bun- esregierung zum Stand der Deutschen inheit 2010 rucksachen 17/3000, 17/3110 Nr. 7, 17/4147) r. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . atrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . tephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Behrens (Börde) (CDU/CSU) . . . . . agesordnungspunkt 41: rste Beratung des von den Abgeordneten r. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, ritta Haßelmann, weiteren Abgeordneten nd der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN eingebrachten Entwurfs eines … Geset- es zur Änderung des Wertpapierhandels- esetzes rucksache 17/4053) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . alph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . olger Krestel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 5: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion IE LINKE: Kein Atomendlager bei Lub- in . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . rsula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . onja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . alph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . 9230 B 9230 C 9231 D 9233 C 9234 D 9236 A 9237 B 9238 C 9238 D 9239 C 9241 D 9243 A 9243 D 9244 B 9244 C 9245 D 9247 A 9248 D 9249 B 9250 C 9251 C 9252 D 9254 A 9255 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 III Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Matthias Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9256 C 9257 C 9258 D 9259 D 9261 A 9261 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9169 (A) ) )(B) 82. Sitz Berlin, Freitag, den 17 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9261 (A) ) )(B) – Drucksachen 17/2058, 17/2548 Nr. 1 –DIE GRÜNEN – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Umset- zung von Maßnahmen zur Bekämpfung von HIV/AIDS in Deutschland Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.12.2010 Montag, Jerzy BÜNDNIS 90/ 17.12.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte A m d n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 17.12.2010 Bahr (Münster), Daniel FDP 17.12.2010 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 17.12.2010 Brase, Willi SPD 17.12.2010 Brunkhorst, Angelika FDP 17.12.2010 Bülow, Marco SPD 17.12.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.12.2010 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 17.12.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 17.12.2010 Frieser, Michael CDU/CSU 17.12.2010 Gerdes, Michael SPD 17.12.2010 Göppel, Josef CDU/CSU 17.12.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 17.12.2010 Haustein, Heinz-Peter FDP 17.12.2010 Hempelmann, Rolf SPD 17.12.2010 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.12.2010 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 17.12.2010 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.12.2010 Lay, Caren DIE LINKE 17.12.2010 Lötzer, Ulla DIE LINKE 17.12.2010 Meierhofer, Horst FDP 17.12.2010 Dr. Meister, Michael CDU/CSU 17.12.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 17.12.2010 N P P R R S S S S S D W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2009 – Drucksachen 16/13360, 17/2971 Nr. 1.1 – Ausschuss für Gesundheit ord, Thomas DIE LINKE 17.12.2010 loetz, Yvonne DIE LINKE 17.12.2010 ols, Eckhard CDU/CSU 17.12.2010 aab, Daniela CDU/CSU 17.12.2010 ix, Sönke SPD 17.12.2010 chieder (Schwandorf), Marianne SPD 17.12.2010 chlecht, Michael DIE LINKE 17.12.2010 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 17.12.2010 cholz, Olaf SPD 17.12.2010 chreiner, Ottmar SPD 17.12.2010 r. Schwanholz, Martin SPD 17.12.2010 agenknecht, Sahra DIE LINKE 17.12.2010 iegler, Dagmar SPD 17.12.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9262 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 (A) (C) )(B) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/3280 Nr. A.1 EuB-BReg 118/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.2 EuB-BReg 121/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.3 EuB-BReg 122/2010 Drucksache 17/3280 Nr. A.5 Ratsdokument 12933/10 Finanzausschuss Drucksache 17/3791 Nr. A.3 EuB-EP 2078; P7_TA-PROV(2010)0354 Haushaltsausschuss Drucksache 17/3869 Nr. A.1 EuB-BReg 126/2010 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Drucksache 17/3608 Nr. A.29 Ratsdokument 14198/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.30 Ratsdokument 14306/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.31 Ratsdokument 14344/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.9 Ratsdokument 14483/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.10 Ratsdokument 14628/10 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/2408 Nr. A.27 Ratsdokument 9989/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.46 Ratsdokument 12102/10 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/3608 Nr. A.36 Ratsdokument 14284/10 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3280 Nr. A.10 Ratsdokument 13455/10 Verbraucherschutz Drucksache 17/3324 Nr. A.1 Ratsdokument 13435/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.22 Ratsdokument 13450/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.23 Ratsdokument 13575/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.24 Ratsdokument 13576/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.25 Ratsdokument 13818/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.26 Ratsdokument 13877/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.27 Ratsdokument 13878/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.28 Ratsdokument 14046/10 (D Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/1649 Nr. A.11 Ratsdokument 8388/10 Drucksache 17/3955 Nr. A.20 Ratsdokument 15772/10 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 17/2071 Nr. A.40 Ratsdokument 9387/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.65 Ratsdokument 11927/10 Drucksache 17/2994 Nr. A.66 Ratsdokument 12446/10 82. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Angelika Graf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Auch ich bedanke mich bei den auf der Tribüne versam-
    melten Vertretern der christlichen Kirchen, aber auch bei
    den Vertretern anderer Religionsgemeinschaften, die
    heute hier bei uns sind und dieser Debatte folgen, für Ihr
    Kommen. Sie belegen eindrucksvoll die Vielfalt der Re-
    ligiosität in Deutschland und darüber hinaus und die
    Wichtigkeit der Debatte, die wir heute führen.

    Ein Schwerpunkt der Koalition bei dieser Debatte
    liegt auf dem Thema Christenverfolgung. Wikipedia
    definiert diesen Begriff als „die systematische gesell-
    schaftliche und/oder staatliche Benachteiligung und
    existenzielle Bedrohung von Christen aufgrund ihres
    Glaubens“. Der Antrag der Koalition beschreibt ebenso
    wie unser Antrag die schwierige Situation vieler gläubi-
    ger Christen in vielen Teilen der Welt. Die Verfolgung
    von Menschen aufgrund ihres Glaubens beschäftigt uns
    im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundesta-
    ges, seit es diesen Ausschuss gibt; denn das Recht, die
    eigene religiöse Überzeugung ohne Behinderung oder
    Verfolgung ausüben zu können, ist eines der wichtigsten
    Menschenrechte, wobei es fast unnötig ist, hinzuzufü-
    gen, dass die Definition von Wikipedia selbstverständ-
    lich nicht nur für die Christen, sondern auch für alle an-
    deren Religionen auf dieser Welt gilt.


    (Beifall bei der SPD)


    Verfolgung wegen der Religion ist ein weltweites
    Phänomen; dies wurde schon dargestellt. Christen wer-
    den im Iran, in Indien, China und vielen anderen Teilen
    der Welt verfolgt, Muslime ebenfalls in Indien, China
    und anderen Regionen. Die Bahai, auf deren Situation
    mein Kollege Strässer schon sehr ausführlich eingegan-
    gen ist, gehören zu den am stärksten verfolgten Religio-
    nen in dieser Welt. Die Jesiden haben ebenfalls ein
    schwieriges Leben im Iran. In Afghanistan haben Chris-
    ten und Hindus mit vielen Einschränkungen und massi-
    ver Verfolgung zu rechnen. Die Liste ließe sich unend-
    lich fortsetzen.

    Ich unterstreiche ausdrücklich, dass sich die Türkei
    auf dem Weg nach Europa verändern muss, was die An-
    erkennung auch des christlichen Glaubens, der Ausbil-
    dung von Christen in der Türkei, den Bestand der Klös-
    ter in Tur Abdin und dergleichen anbetrifft. Dies ist
    unglaublich wichtig.

    Weil sich die Situation vieler Menschen unterschiedli-
    cher Religionen so gleicht, denken wir, dass der Antrag
    der Koalition mit seinem Hauptfokus auf der Christen-
    verfolgung und der mangelnden Religionsfreiheit außer-
    halb Europas zu kurz greift, wobei ich herzlich darum
    bitte, nicht inflationär mit dem Topos „Verfolgung“ um-

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    (C (D ugehen. So hat zum Beispiel die kürzlich erfolgte Reise es Menschenrechtsausschusses nach Ägypten ergeben, ass sich die koptischen Christen dort zwar in manchen ereichen stark diskriminiert, aber nicht systematisch erfolgt fühlen. Das hat uns deren Sprecher, Kardinal aguib, ausdrücklich versichert. Verstehen Sie mich cht: Ich kämpfe gegen jede Form der Diskriminierung; h möchte nur nicht, dass wir den Begriff „Verfolgung“ ntwerten, indem wir ihn mit Diskriminierung gleichseten. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich komme nun zur Situation der Christen im Irak;
    err Kauder, Sie sind darauf eingegangen. Der Besuch
    it Außenminister Westerwelle Anfang Dezember in
    agdad, an dem die Kollegin Granold und ich teilge-
    ommen haben, hat deutlich gemacht, dass manche
    aßnahme, zum Beispiel die gezielte Aufnahme von
    hristen in Deutschland und in Europa, von den christli-
    hen Repräsentanten vor Ort eher skeptisch gesehen
    ird. Einhellig haben uns alle hohen Würdenträger der
    nterschiedlichen christlichen Kirche im Irak gebeten,
    uf derartige Programme und Aktionen nur für Christen
    ünftig zu verzichten, und betont, es sei wichtiger, auf
    ie Regierung im Irak einzuwirken, dass die Menschen
    ort bleiben können. Dies ist bei dieser Reise auch ge-
    chehen. Ich freue mich sehr über die Zusage der iraki-
    chen Regierung, die Christen künftig besser zu schüt-
    en.


    (Beifall des Abg. Christoph Strässer [SPD])


    In unserem Antrag halten wir fest: Religionsfreiheit
    t ein universell geltendes individuelles Menschenrecht,
    as neben dem Freiheitsrecht auch ein Gleichheitsrecht
    ller Menschen ist, das sich aus der gleichen Würde aller
    enschen ableitet. Nutznießer sind nicht Religionen – das
    t schon gesagt worden –, sondern die Menschen, unab-
    ängig von ihrer religiösen und weltanschaulichen Über-
    eugung. Wir dürfen deshalb nicht vergessen, uns mit
    er Situation im eigenen Land und der Situation in der
    uropäischen Union auseinanderzusetzen.


    (Christoph Strässer [SPD]: Sehr wahr!)


    Weihnachten ist – Herr Singhammer hat das ange-
    prochen – ein Fest des Friedens. Ich mache mir zum
    eispiel Sorgen um die Zukunft unserer vielfältigen Ge-

    ellschaft, wenn in einem Weihnachtspfarrbrief einer
    atholischen Kirchengemeinde in meinem Wahlkreis vor
    em Islam, der uns „die vielen Einwanderer gebracht
    at“, als einer „Religion der Macht“ gewarnt wird, wenn
    ort auf muslimische Eroberungswellen hingewiesen
    ird und die Kreuzzüge bemüht werden. Das kann man

    o nicht stehen lassen. Da hilft es auch nicht, wenn der
    farrer dann ein „gesegnetes, liebereiches neues Jahr“
    ünscht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dazu passt, dass – Herr Koenigs hat das schon ange-
    prochen – in einer brandneuen wissenschaftlichen Stu-
    ie der Universität Münster zur religiösen Vielfalt in

    9178 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010

    Angelika Graf (Rosenheim)



    (A) )


    )(B)

    der Gesellschaft der Verfasser, Herr Professor Dr. Detlef
    Pollack, berichtet, dass nur 34 Prozent der Menschen im
    Westen Deutschlands und nur 26 Prozent der Bürger im
    Osten positiv über Muslime denken. In den Niederlan-
    den, Frankreich und Dänemark sind diese Zahlen fast
    doppelt so hoch, obwohl wir misstrauisch beobachten,
    welche politischen Strömungen sich dort entwickeln.
    Der Aussage, religiöse Vielfalt sei bereichernd, stimmt
    nur die Hälfte der bundesdeutschen Befragten zu. Das ist
    ebenso erschreckend wie ein Minarettverbot in der
    Schweiz. Es sind Hinweise darauf, dass auch wir uns
    hier in Deutschland mit dem Thema Religions- und
    Glaubensfreiheit noch intensiver befassen müssen, übri-
    gens unter Einbeziehung der hier lebenden Muslime und
    religiöser Minderheiten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wichtig ist hierbei für mich, dass der Glaube Privat-
    sache ist und keinesfalls über dem Recht steht und dass
    man den Glauben und den Nichtglauben des anderen vor
    diesem Hintergrund akzeptiert und achtet. Dazu gehört
    auch, dass jeder erst einmal vor seiner eigenen Tür kehrt
    – ich verweise auf den eben erwähnten Pfarrbrief –, dass
    man den Balken im eigenen Auge sucht, bevor man sich
    mit dem Splitter im Auge des anderen befasst.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir das beherzigen und die politischen Weichen
    in diese Richtung stellen, dann sind wir auf einem guten
    Weg. Dazu leisten wir mit unserem Antrag einen guten
    Beitrag. Ich fordere Sie auf: Stimmen Sie unserem An-
    trag zu!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die FDP-Fraktion spricht nun der Kollege Pascal

Kober.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



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    Rede von Pascal Kober


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Das weltweite entschiedene Eintreten für das Menschen-
    recht auf Religionsfreiheit ist Kennzeichen der werte-
    gebundenen und wertegeleiteten Außenpolitik unseres
    Landes und dieser Regierung. Als christlich-liberale
    Koalition haben wir uns in unserem Koalitionsvertrag
    verpflichtet, dem Menschenrecht auf Religionsfreiheit in
    dieser Legislaturperiode ein besonderes Augenmerk zu
    widmen, und das nicht ohne Grund.

    Meine Vorredner haben die Zahlen schon genannt.
    Fast 70 Prozent der Weltbevölkerung leben in Ländern,
    in denen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit ein-
    geschränkt ist oder überhaupt nicht anerkannt wird. In
    manchen Gegenden Indiens werden Christen und Mus-
    lime unterdrückt und Opfer von gewalttätigen Aus-
    schreitungen. In der Türkei wird der Bau von Kirchen

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    (C (D ehindert. Auch die Glaubensund Religionsfreiheit der ibeter ist stark eingeschränkt. Im Iran sind gegenwärtig ieben Führer der Bahai dem Vernehmen nach allein aufrund ihrer Religionszugehörigkeit inhaftiert. Das sind freilich nur wenige Beispiele, die das riesige usmaß des weltweiten Problems nur unzureichend erennen lassen. Viele Staaten – jeder einzelne ist einer zu iel – hindern mit Verboten und legalen und halblegalen epressionen durch die Staatsgewalt ihre Bürgerinnen nd Bürger an der freien Religionsausübung. Viele Staan – ich wiederhole: jeder einzelne ist einer zu viel – ssen ihre Bürgerinnen und Bürger frei oder nahezu frei ewähren, wenn diese ihre Mitbürgerinnen und Mitbürer an der freien Ausübung ihrer Religion hindern oder nen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit Gewalt ann. Beides sind letztlich staatliche Formen der Unter rückung des Menschenrechts auf Religionsfreiheit, geen die wir uns mit unserer Menschenrechtspolitik ntschieden wenden. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, was die Religions-
    eiheit, für die wir weltweit im Rahmen unserer kohä-
    enten und wertegeleiteten Außenpolitik eintreten,


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben Sie jetzt aber schön aufgesagt!)


    ber nicht meint und was die Toleranz unter den Religio-
    en und Weltanschauungen, die wir einfordern, nicht
    eint, ist eine relativistische Toleranz oder Religions-
    eiheit, die der Frage nach der Gültigkeit von Werten
    nd die, wenn man so will, der Wahrheitsfrage aus-
    eicht. Denn wem alles gleich gültig ist, dem ist am
    nde auch alles gleichgültig. Das aber ist das genaue
    egenteil einer wertegebundenen und wertegeleiteten
    ußenpolitik und das genaue Gegenteil der Idee univer-

    ell gültiger und unveräußerlicher Menschenrechte.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das Konzept der Religionsfreiheit, für das wir als
    hristlich-liberale Koalition weltweit eintreten, ist das
    onzept einer Toleranz, die nicht alles für richtig hält
    nd auch nicht jedem recht gibt. Wer beispielsweise un-
    r dem Deckmantel der Religionsfreiheit anderen an-
    ere Grundrechte vorenthalten möchte, hat mit unserem
    ntschiedenen Widerspruch zu rechnen. Religionsfrei-
    eit gibt es für uns nur innerhalb des Rahmens der für
    lle gültigen und universellen und unteilbaren Men-
    chenrechte.

    Was wir mit unserer wertegeleiteten Außenpolitik von
    llen Religionen und Weltanschauungen einfordern, ist
    egenseitige Toleranz, aber keine Toleranz, die dem Dia-
    g um Wertefragen ausweicht, sondern eine Toleranz,

    ie den Dialog um die Wahrheit und Gültigkeit von Wer-
    n, die den Dialog um die Weise eines friedlichen
    usammenlebens aller sucht, und zwar innerhalb der
    riedensordnung, und die jedem die unveräußerlichen
    enschenrechte gewährt.

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9179

    Pascal Kober


    (A) )


    )(B)

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie hätten mehr Redezeit haben müssen!)