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ID1705815600

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    9. CDU/CSU-raktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Bärbel Kofler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)





    (A) )

    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    NEN]: Das ist auch kohärentes Handeln!)

    – Das ist auch kohärentes Handeln, sehr richtig.

    Schauen wir uns den vorliegenden Haushalt, den Sie
    als Rekordhaushalt bezeichnen, näher an. An den vorge-
    sehenen 6,1 Milliarden Euro sieht man, dass es sich um
    einen stagnierenden Haushalt handelt. Im Vergleich zum
    letzten Haushalt sieht man, dass sich nichts geändert hat.
    Sie haben außerdem vergessen, ein paar Punkte anzufü-
    gen, nämlich Ihre mittelfristige Finanzplanung, die
    mittlerweile netterweise vorliegt. Wenn man sich die nä-
    her betrachtet, stellt man fest, dass der Etat sinkt. Es ist
    vorgesehen, die Ausgaben bis zum Jahr 2014 auf
    5,6 Milliarden Euro zu senken. Ich hoffe, dass Sie 2014
    nicht mehr an der Regierung sind. Mit dem, was Sie
    durch Ihr Tun vorprogrammieren, hinterlassen Sie denje-
    nigen, die nach Ihnen vernünftige Entwicklungszusam-
    menarbeit gestalten wollen, eine schwere Hypothek.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Herr Minister, ich hätte eigentlich erwartet, dass Sie
    uns anhand der mittelfristigen Finanzplanung begrün-
    den, wie Sie Ihre internationalen Zusagen erfüllen
    wollen. Sie haben eben gesagt, Sie werden es tun, aber
    ich frage Sie: Wie erfüllen Sie die ODA-Quote? Wie er-
    füllen Sie die internationalen Zusagen mit dieser von Ih-
    nen und Ihrem Haus vorgelegten mittelfristigen Finanz-
    planung? Das möchte ich von Ihnen, aber auch von der
    Kanzlerin wissen, weil sie offensichtlich, im Gegensatz
    zu dem, was Herr Niebel vorgetragen hat, auf zahlrei-
    chen internationalen Konferenzen Mittel zugesagt hat,
    die sich im vorliegenden Haushalt nicht widerfinden.


    (Zuruf von der SPD: So ist es!)


    Ich kritisiere die Kanzlerin nicht dafür, dass sie diese
    Mittel zugesagt hat. Wir als Sozialdemokraten halten die
    Bereitstellung von Mitteln für die Ernährungssicherheit,
    die HIV-Bekämpfung, für Bildung, Müttergesundheit
    und die Bekämpfung der Kindersterblichkeit für wich-
    tige und richtige Zusagen der Kanzlerin. Nur: Wo finden
    sie sich in diesem Haushalt wieder? Nirgends! Sie stra-
    fen mit diesem Haushaltsentwurf die Kanzlerin Lügen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich kann das anhand zahlreicher Beispiele belegen.
    Rechnen wir einmal zusammen und fangen mit dem Bei-
    spiel Heiligendamm an. Damals hat sich die Kanzlerin
    als „Afrika-Kanzlerin“ feiern lassen. Bis 2011 wurden
    Mittel in Höhe von 3 Milliarden Euro zugesagt. Wo fin-
    det man in diesem Haushalt die Mittel für Afrika? Sie
    haben selber gesagt, dass man Subsahara-Afrika mit
    demselben Euro stärken muss. Ich habe meine Zweifel
    an demselben Euro; denn wenn man die Planung für
    Subsahara-Afrika und auch für Afrika insgesamt für das
    nächste Jahr betrachtet – dies kann man an den Ver-
    pflichtungsermächtigungen ablesen –, stellt man ein Mi-
    nus von 42 Prozent fest. Das ist nicht derselbe Euro, den
    Sie eben noch angekündigt haben.

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    (C (D (Beifall bei der SPD – Ute Koczy [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: HIV!)


    Zur HIV-Bekämpfung. In Heiligendamm wurden
    Milliarden Euro für den Zeitraum von 2008 bis 2015

    ugesagt. Das sind in jedem Jahr Pi mal Daumen
    00 Millionen Euro. Heute lese ich in der Presse zum
    hema Globaler Fonds:

    Bislang konnte die Bundesregierung lediglich für
    das Haushaltsjahr 2011 ihre Unterstützung zusagen.
    Darüber hinaus ist Deutschlands Beitrag unsicher.

    er zuständige Beauftragte des Globalen Fonds, Herr
    enn, fordert die Bundesregierung auf, ihre Position zu
    berprüfen und auch im nächsten Haushalt die Mittel für
    en Globalen Fonds einzustellen. Ich kann mich dieser
    orderung nur anschließen.


    (Beifall bei der SPD)


    enn es darum geht, Effektivität in der Entwicklungszu-
    ammenarbeit einzufordern, dann wäre das ein Beispiel
    ür effektive Entwicklungszusammenarbeit. Ich nenne
    inige Schlagworte: 2,5 Millionen Menschen haben Un-
    erstützung bei der HIV-Behandlung erhalten, präventiv
    urden 104 Millionen Moskitonetze verteilt, seit 2002
    urden Hunderttausende von Menschen als Gesund-
    eitsfachkräfte aus- und weitergebildet, es gab Aufklä-
    ungskampagnen in Schulen zum Thema Malaria, es
    urden Mittel für Malariaschnelltests zur Verfügung ge-

    tellt usw. Das ist effektive Entwicklungszusammenar-
    eit, die Sie, Herr Minister, stoppen wollen. Damit füh-
    en Sie die Zusagen der Kanzlerin ad absurdum.


    (Beifall bei der SPD)


    Lassen Sie mich weitere Beispiele nennen: L’Aquila,
    rnährungssicherheit. Sie selbst haben auf eine Kleine
    nfrage, die wir als SPD-Fraktion gestellt haben, geant-
    ortet: Sie werden in den Haushalten für die Jahre 2010
    is 2012 3 Milliarden US-Dollar einstellen. Wo finden
    ich die in Ihrem Haushalt?

    Zu Kopenhagen kann ich nur sagen: alter Wein in
    euen Schläuchen. Das ist das einzige, was Sie hier ver-
    aufen. Die Kanzlerin hat 1,26 Milliarden Euro zuge-
    agt, 420 Millionen Euro neues Geld pro Haushaltsjahr.
    etzt findet man im Bereich Biodiversität Mittel, die zu
    echt ausgegeben werden, die aber bereits 2008 auf ei-
    er anderen Konferenz zugesagt wurden.


    (Zuruf von der SPD: Die sollen bloß wegbleiben in Cancún!)


    an findet auch zinsverbilligte Darlehen, obwohl es um
    usätzliche, frische Mittel, um zusätzliche Kredite ging.
    lter Wein in neuen Schläuchen. Internationale Zusagen
    erden nicht eingehalten. Auch dies ist ein Beispiel für
    as Versagen der Kanzlerin und Ihres Hauses.


    (Beifall bei der SPD)


    Weiteres Beispiel: Mütter- und Kindersterblich-
    eit. Das ist ein MDG-Ziel, bei dem wir alle in diesem
    aus uns einig sind, dass auf diesem Gebiet wesentlich
    ehr getan werden muss. Ich erinnere Sie: Eine halbe
    illion Frauen stirbt jährlich aufgrund von Komplika-





    Dr. Bärbel Kofler


    (A) )


    )(B)

    tionen während der Schwangerschaft, bei der Entbin-
    dung oder kurz nach der Geburt. 9 Millionen Kinder
    sterben jährlich an behandelbaren Krankheiten. Wir alle
    sind uns einig, dass wir mehr tun müssen, auch mehr
    Mittel zur Verfügung stellen müssen; denn ohne einen fi-
    nanziellen Einsatz kommt man hier nicht voran.

    Die Kanzlerin hat 400 Millionen Euro zugesagt. Das
    ist richtig. Nur, wo findet man das im Haushalt? Für die
    Haushalte 2011 bis 2015 müssten das 80 Millionen Euro
    pro Jahr sein. Wo ist das Geld dafür in diesem Haushalt
    zu finden? Nirgends.


    (Beifall bei der SPD – Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Richtig! Nirgends!)


    Auch wenn ich Unterlagen aus Ihrem Haus immer so
    spät bekomme, dass es schwerfällt, sie in Debattenbei-
    träge einzubauen, habe ich mir die Mühe gemacht, mir
    die Erläuterungen anzusehen. Ich zitiere aus dem, was
    Sie hier eingestellt haben. Bei der Finanziellen Zusam-
    menarbeit gibt es einen kleinen Bereich, bei dem es eine
    Erhöhung um 100 Millionen Euro gibt. Es ist völlig
    okay, dass man hier erhöht; ich möchte nicht missver-
    standen werden. Aber was steht hier? Der angehobene
    Ausgabenansatz wird benötigt, um die inhaltlichen
    Schwerpunkte in internationalen Verpflichtungen der
    Bundesregierung in den Bereichen Klima- und Umwelt-
    schutz einschließlich Biodiversität, Grundbildung, Ge-
    sundheit, inklusive HIV-/Aidsbekämpfung, Mütter- und
    Kindergesundheit umzusetzen. Regionaler Schwerpunkt
    der FZ soll weiterhin Afrika sein. – Das wollen Sie mit
    einer Erhöhung um 100 Millionen Euro machen? Ich
    habe gerade vorgetragen, was auf internationaler Ebene
    alles zugesagt wurde. Wie soll das gehen, vor allem,
    wenn Sie im nächsten Jahr die Planungen für die Ver-
    pflichtungsermächtigungen für das nächste Jahr schon
    wieder um 330 Millionen Euro zurückfahren? Das, was
    Sie hier tun, ist Mumpitz.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Was ist Mumpitz? Erläutern Sie das doch einmal!)


    Das und die Tatsache, dass internationale Zusagen
    nicht eingehalten werden, gefährdet die Glaubwürdig-
    keit Deutschlands. Das, was Sie betreiben – das haben
    Sie auch in dieser Rede getan –, ist mehr als schäbig. Sie
    stellen sich hier hin und tun so, als könnte man Wirk-
    samkeit der EZ und finanzielle Ausgestaltung gegenein-
    ander ausspielen.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie benutzen diese Argumentation nicht, um eine wirk-
    samere und effektivere EZ zu gestalten. Sie benutzen sie
    nur, um Ihr Versagen hinsichtlich Ihrer finanziellen Ver-
    pflichtungen und das finanzielle Desaster dieses Haus-
    haltes schönreden zu können.


    (Beifall bei der SPD – Harald Leibrecht [FDP]: Na, na!)


    Die Arbeitsgruppe unserer Fraktion fordert Sie auf:
    Korrigieren Sie den Haushaltsentwurf. Legen Sie einen
    Entwurf vor, der den internationalen Zusagen, die die

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    (C (D anzlerin gemacht hat, entspricht. Legen Sie einen Plan or, wie die finanziellen Zusagen Deutschlands erfüllt erden können. Zeigen Sie endlich Engagement für Ihr essort und damit bei der Bekämpfung von Armut welteit. Danke. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Christian Ruck für die CDU/CSU-

raktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christian Ruck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    reue mich immer, wenn ich nach der Kollegin Kofler
    prechen kann;


    (Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Das weiß ich!)


    enn dann können wir wieder über die Grundzüge der
    ntwicklungspolitik und nicht nur über ein Feuerwerk
    on Taschenspielertricks reden.


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hat der Minister getrickst, oder was wollen Sie damit sagen?)


    Wir stehen in diesem Herbst vor drei wichtigen inter-
    ationalen Konferenzen, die für die Zukunft von
    ensch und Natur auf der ganzen Welt von großer Be-

    eutung sind – sie sind auch für unseren Haushalt von
    roßer Bedeutung; denn an dieser Herausforderung muss
    r sich messen lassen –, dem Gipfel der Vereinten Natio-
    en in New York zur Überprüfung der Millenniumsziele,
    er Vertragsstaatenkonferenz zur Artenvielfalt in Na-
    oya und der Vertragsstaatenkonferenz zum Schutz des
    limas in Cancún. Auf diesen Konferenzen besprechen
    ntwicklungs-, Schwellen- und Industrieländer, wie glo-
    ale Missstände eingedämmt werden können – über die
    ind wir uns ja einig –: über Armut und unzureichende
    ildung, über eigentlich vermeidbare Krankheiten, über
    nterversorgung mit Trinkwasser – dies alles sind The-
    en, die in den Millenniumszielen behandelt werden –,

    ber den kaum gebremsten Verlust von Artenvielfalt und
    kosystemen und schließlich über den Klimawandel mit

    einen desaströsen Folgen für Entwicklungs- und
    chwellenländer.

    Ich sage Ihnen und dir, Bärbel, noch einmal ganz klar:
    eutschland hat in der Tat für alle Bereiche zu Recht
    inanzzusagen ausgesprochen, und die wollen und wer-
    en wir einhalten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Dann schreibt sie in den Haushalt! – Dr. Sascha Raabe [SPD]: Ihr wisst doch heute schon, dass das nicht geht! – Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Finanzplanung zeigt etwas ganz anderes!)


    Jetzt seien Sie doch nicht so kleinmütig.





    Dr. Christian Ruck


    (A) )


    )(B)


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auch der Haushalt 2011 muss und wird dazu einen
    gewichtigen Beitrag leisten.


    (Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Wo denn? Konkret: Wo?)


    Wir werden die Zusagen einhalten. Ich werde Ihnen auch
    sagen, wie wir das machen wollen. Trotz der einmaligen
    Sparzwänge wächst, wie Minister Niebel schon ausge-
    führt hat, der Einzelplan 23 erneut gegen den allgemei-
    nen Trend. Dies unterstreicht die große Bedeutung, die
    die Bundesregierung diesen globalen Zukunftsfragen
    beimisst. Wir haben 2010 eine ODA-Quote von 0,4 Pro-
    zent erreicht; das ist der höchste Wert seit 20 Jahren. Na-
    türlich sind wir von der ODA-Quote in Höhe von
    0,7 Prozent im Jahr 2015 noch ein gutes Stück entfernt.
    Aber es ist auch nötig, dass wir dieses Ziel mit Realis-
    mus angehen. Wir brauchen bis 2015 10 Milliarden Euro
    an zusätzlichen ODA-Mitteln, um das gesteckte Ziel zu
    erreichen. Dafür brauchen wir einen realistischen Ent-
    wicklungspfad.


    (Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Wo ist der?)


    Dieser realistische Entwicklungspfad, liebe Kolleginnen
    und Kollegen von der Sozialdemokratie, liebe ehemali-
    gen Koalitionäre, unterscheidet sich in nichts von dem,
    was wir damals – das haben Sie offensichtlich
    vergessen – zusammen ausgemacht haben.


    (Zuruf von der FDP: Hört! Hört! – Widerspruch bei der SPD)


    Es nützt niemandem, vor allem nicht den Entwick-
    lungsländern und der Entwicklungszusammenarbeit,
    wenn wir einen schwachen Euro haben


    (Zurufe von der SPD: Oh, oh!)


    und wenn die Kraft der europäischen Zusammenarbeit
    aufgrund einer Destabilisierungspolitik absinkt. Deswe-
    gen halte ich es für vollkommen richtig, wenn auch die
    Entwicklungspolitik auf eine stabile Finanzgrundlage
    gestellt wird.

    Wenn du, Bärbel, von der mittelfristigen Finanzpla-
    nung ausgehst,


    (Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Ja!)


    dann schau dir einfach einmal die mittelfristige Finanz-
    planung unter Steinbrück an. Wenn wir das alles hätten
    einhalten müssen, dann wären wir damals auf keinen
    grünen Zweig gekommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Da hatten wir eine Ministerin, die gegen den Finanzminister gekämpft hat! – Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hätte ja sein können, dass Sie ehrgeiziger sind!)


    Deswegen lassen Sie uns doch darüber nachdenken,
    wie wir über das normale Haushaltsverfahren hinaus in
    der Lage sind, zum Beispiel durch innovative Finanzie-

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    (C (D ungsinstrumente, die wir damals zusammen erkämpft aben, die ODA-Quote von 0,7 Prozent im Jahr 2015 och besser zu erreichen. Da möchte ich auf einen Punkt inweisen, der in der Diskussion über die Verlängerung er Laufzeiten von Kernkraftwerken untergegangen ist: ir können durch die Einnahmeseite der CO2-Emis ionszertifikate auch für den internationalen Bereich ein nergieprogramm erhalten. Im Koalitionsvertrag stanen noch 50 Prozent. Jetzt haben wir die Zusage erämpft, dass es ab 2013 100 Prozent sind. Das ist aus einer Sicht auch für die klimaund umweltpolitische inanzierung in der Entwicklungspolitik ein ganz großer urchbruch. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    as ist etwas, das auch Sie zur Kenntnis nehmen sollten.

    Ich bin auch der Meinung, dass wir die sehr klugen
    deen, die die KfW und GTZ hinsichtlich einer Mi-
    chung von Zuschüssen mit Haushaltsmitteln entwickelt
    aben, berücksichtigen sollten.


    (Dr. Sascha Raabe [SPD]: Das sind Taschenspielertricks! Das muss ja zurückgezahlt werden!)


    Nein, Sascha, auch das haben wir alles gemeinsam ent-
    orfen; auch da hast du offensichtlich ein ziemlich

    chwaches Gedächtnis. – Damit könnten wir eine ver-
    ünftige zusätzliche Finanzierung vor allem auch für
    limaschutzmaßnahmen erreichen. Das sollten wir zu-

    ammen angehen.

    Schließlich wollen wir versuchen – das war immer et-
    as, was wir gemeinsam haben erzielen wollen; aber

    uch dabei habt ihr euch komplett verabschiedet –, die
    inanztransaktionsteuer doch noch in Europa oder im
    ationalen Kontext auf die Beine zu stellen.


    (Dr. Sascha Raabe [SPD]: Was sagt denn die Bundeskanzlerin dazu?)


    uch dabei wollen wir einen Anteil für die Entwick-
    ungspolitik haben.


    (Dr. Sascha Raabe [SPD]: Herr Niebel ist doch gegen die Finanztransaktionsteuer!)


    Bei all diesen Vorschlägen wäre es gut, wenn die Op-
    osition in Anbetracht der zurückliegenden erfolgrei-
    hen gemeinsamen entwicklungspolitischen Zusammen-
    rbeit der Kanzlerin und Minister Niebel den Rücken
    tärken würde,


    (Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Bei was denn?)


    nstatt hier mit Schaum vor dem Mund immer wieder
    ie gleichen Taschenspielertricks vorzuführen.


    (Widerspruch bei der SPD)