Rede:
ID1705810600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. Nächste: 1
    2. Rednerin: 1
    3. ist: 1
    4. die: 1
    5. Kollegin: 1
    6. Annette: 1
    7. Groth: 1
    8. fürdie: 1
    9. Fraktion: 1
    10. Die: 1
    11. Linke.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ruprecht Polenz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Wir werden gleich über den Etat des Verteidigungs-

    ministers debattieren. Auch dort gibt es Einsparungen.
    Der Etat des Auswärtigen Amts wird im Vergleich zum
    Vorjahr um etwa 3 Prozent gekürzt.

    Natürlich kann man über die Prioritäten reden. Bei
    den Punkten, bei denen wir in der Zukunft einmal ge-
    meinsam darüber sprechen können, ob sich Einsparun-
    gen erzielen lassen, sind solche Änderungen allerdings
    nicht von heute auf morgen möglich. Ich will Ihnen zwei
    dieser Punkte nennen.

    Erster Punkt. Ich sehe im Augenblick noch nicht, dass
    wir aus der immer dichteren politischen Zusammenar-
    beit in der Europäischen Union, die mehrfach im Jahr
    Treffen der Staats- und Regierungschefs und der Res-
    sortminister vorsieht, Konsequenzen für die Besetzung
    und die Stellenkegel in unseren EU-Botschaften ziehen.
    Wenn wir da etwas verändern würden, würde das nicht
    sofort haushaltswirksam werden, hätte in der Perspek-
    tive aber möglicherweise eine Bedeutung. Dabei geht es
    nicht darum, etwas zu kürzen, sondern darum, es ander-
    weitig zu verwenden.

    Zweiter Punkt. Mit einem Schengen-Visum können
    Sie sich in allen Schengen-Staaten frei bewegen. Trotz-
    dem werden die Schengen-Visa in den Konsularabteilun-
    gen der jeweiligen Botschaften der Schengen-Länder
    ausgestellt. Ich finde, es ist höchste Zeit, dass man sich
    unter den Schengen-Ländern einmal darüber unterhält,
    ob man nicht zu gemeinsamen Visastellen kommen
    kann. Möglicherweise gibt der Aufbau des Europäischen
    Auswärtigen Dienstes einen zusätzlichen Impuls, wie
    man das lösen könnte. Auch das wäre eine strukturelle
    Einsparung, die allerdings nicht sofort in dem Umfang
    kassenwirksam wird, wie man es für dieses Jahr braucht.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Nun zurück zur Debatte, in der zu Recht ein Nachden-
    ken über Europa im Mittelpunkt gestanden hat. Diesen
    Eindruck gewinne ich zumindest aufgrund einiger Bei-
    träge. Ich möchte hervorheben, dass Deutschland – ich

    g
    s
    a
    b
    w
    a
    m
    b

    E
    W
    V
    g
    w
    d
    l

    W
    z
    N
    k

    D

    n
    d
    S
    s
    t
    z
    K


    s
    g
    l
    h

    d
    l
    m
    H
    s
    d
    g
    K
    t
    u
    d
    d
    n
    m
    w

    (C (D laube, dass es notwendig ist, das wieder ins Bewusstein zu rücken – wie kein anderes Land von Europa und uch von den bisherigen Erweiterungen profitiert. Das ezieht sich auf den Binnenmarkt, auf unsere Exportirtschaft, auf unsere Arbeitsplätze und natürlich auch uf die Möglichkeiten unserer Bürger, sich in einem imer größeren Raum praktisch frei von Grenzkontrollen ewegen zu können. Es ist auch wichtig, in Erinnerung zu rufen, dass die U-27 heute um ein Vielfaches einflussreicher in der elt sind, als es die sechs Partnerländer der Römischen erträge waren oder heute wären, wenn kein Land dazuekommen wäre. Weil das so ist – und das ist der Grund, eshalb ich das anspreche –, hat mich die Begleitmusik er Griechenland-Debatte in Deutschland außerordentich besorgt gemacht. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    enn wir auch bei uns die Europa-Idee auf die Netto-
    ahlungsströme reduzieren, machen wir Europa zu einem
    ullsummenspiel, bei dem der eine nur so viel gewinnen
    ann, wie einem anderen weggenommen wird.


    (Beifall des Abg. Gunther Krichbaum [CDU/ CSU])


    as war ein Teil dieser Diskussion.

    Wenn wir Gefahr laufen, eine Transferunion zu orga-
    isieren – das muss man denen vorhalten, die der Bun-
    esregierung vorgeworfen haben, zu hart auf der Euro-
    tabilität zu bestehen –, dann sprengen wir die Europäi-
    che Union von der anderen Seite. Insofern war es rich-
    ig, dass die Bundesregierung solidarisch zum Euro und
    ur Euro-Stabilität gestanden hat; denn der Euro ist die
    lammer für die Europäische Union.

    Es hat sich gezeigt, dass die Hilfen für Griechenland
    von den Griechen bisher erfreulicherweise sehr kon-

    truktiv umgesetzt – greifen und wirksam sind. Die Be-
    leitmusik „Schmeißt sie doch raus!“ aber war unerträg-
    ich. Das möchte ich an dieser Stelle noch einmal gesagt
    aben.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Vorredner – ich bin Herrn Krichbaum sehr
    ankbar für die Vorschläge hinsichtlich der Verhand-
    ungsprozesse – haben zu Recht den Erfolg des Außen-
    inisters, der auch ein persönlicher Erfolg von Ihnen,
    err Westerwelle, war, bei der Serbien-Frage herausge-

    tellt. Mich wundert nicht, dass die Fraktion der Linken
    a nicht geklatscht hat. Sie sind mittlerweile die Einzi-
    en, die weiterhin von der Völkerrechtswidrigkeit der
    osovo-Anerkennung ausgehen, obwohl der Interna-

    ionale Gerichtshof inzwischen anders entschieden hat
    nd obwohl inzwischen auch die Serben merken, dass
    er Weg über Europa der beste Weg ist, um die Verbin-
    ung zum Kosovo weiter aufrechtzuerhalten. Sie sind
    un auch bereit, mit der Europäischen Union und auch
    it dem Kosovo konstruktiv zusammenzuarbeiten. Ich
    arte darauf, dass Sie ebenfalls zu dieser Einsicht kom-





    Ruprecht Polenz


    (A) )


    )(B)

    men, dass sozusagen Ihr Godesberg in dieser Frage ver-
    kündet wird.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Ach du Schreck!)


    Lieber Herr Kollege Mützenich, Sie haben darauf ver-
    wiesen, wie bedeutsam die Abrüstungsfragen sind, und
    haben dem Minister die taktischen Nuklearwaffen der
    Amerikaner auf deutschem Territorium vorgehalten und
    gesagt, da sei noch nichts geschehen. Wir beide wissen
    sehr wohl, dass bei der Frage, ob wir auf dem Weg zu
    Global Zero vorankommen, das Iran-Problem viel be-
    deutsamer ist als das, was möglicherweise in Rheinland-
    Pfalz noch in irgendwelchen Bunkern liegt.

    Gerade bei dieser Frage war die Europäische Union in
    den weiteren Schritten a) geschlossen und b) mit dem
    verschärften Sanktionsrahmen insofern erfolgreich, als
    er das klare Signal an den Iran gesendet hat, dass eine
    Politik, die nicht vernünftig mit der Internationalen
    Atomenergie-Organisation kooperiert und auch nicht auf
    die Angebote eingeht, die die Europäische Union und
    auch die Amerikaner zur wirtschaftlichen, kulturellen
    und wissenschaftlichen Zusammenarbeit gemacht ha-
    ben, mit immer höheren Kosten verbunden ist.

    Sie haben die von den Amerikanern geplanten großen
    Waffenlieferungen an Saudi-Arabien und an die Golf-
    staaten kritisiert. Das sehe auch ich mit gemischten
    Gefühlen. Aber auch das gehört natürlich in diesen Kon-
    text. Ich glaube, in dem Moment, in dem das
    Nuklearproblem im Iran diplomatisch vom Tisch wäre
    – weil alle Welt und auch die Nachbarn sicher sein könn-
    ten, dass der Iran nur ein friedliches Nuklearprogramm
    verfolgt –, wäre auch eine Abrüstungsinitiative oder zu-
    mindest ein Ende des Rüstungswettlaufes im Nahen Os-
    ten möglich. Insofern ist eher dies die Schlüsselfrage als
    der Punkt, den Sie, so wichtig auch er sicherlich sein
    mag, so emphatisch in den Mittelpunkt Ihrer Rede ge-
    stellt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Annette Groth für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Annette Groth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Für die Bundesregierung ist das Eintreten für Menschen-
    rechte Grundkonstante ihrer Außenpolitik. Wie sieht
    aber die Realität aus, verehrter Herr Kollege? An Flücht-
    lingen, Menschen ohne Aufenthaltsrecht und Opfern von
    Menschenhandel wird die menschenrechtsfeindliche Pra-
    xis der deutschen Regierung besonders deutlich. Soge-
    nannte Illegale leben in ständiger Angst vor Abschiebung.
    Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, sind sie ge-
    zwungen, unter sklavenähnlichen Bedingungen zu arbei-
    ten.

    d
    n
    d
    l

    g
    F
    B
    d
    h
    n

    p
    d
    Z
    e

    ü
    t
    d
    B
    a
    b
    i

    M
    D
    S

    w
    m
    s
    f
    h
    n
    h
    l
    h
    P
    F
    d
    z
    p

    t
    h
    i
    T
    k
    G
    e

    B
    K

    (C (D Nach Waffenund Drogenhandel ist Menschenhandel ie drittgrößte Einnahmequelle weltweit. Laut der Interationalen Arbeitsorganisation beträgt der Gewinn aus em internationalen Menschenhandel mehr als 32 Miliarden US-Dollar pro Jahr. Menschenhandel ist ein schwerwiegender Verstoß geen die Menschenrechte. Die Opfer sind vorwiegend rauen. Ein menschenrechtszentrierter Ansatz bei der ekämpfung des Menschenhandels bedeutet, die Rechte er Frauen zu stärken und die Täter zu bestrafen. Bei uns ingegen werden die Opfer bestraft; denn ihnen droht ach vier Wochen die Abschiebung. Leider hat der Bundestag noch immer nicht die Euroaratskonvention zur Bekämpfung des Menschenhanels ratifiziert, die den Opfern von Menschenhandel und wangsprostitution einen unbefristeten Aufenthaltstitel rmöglichen könnte. Auch das Zusatzprotokoll zum Internationalen Pakt ber wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte waret auf Ratifizierung. In diesem Protokoll sind neben em Recht auf Nahrung und Wasser auch das Recht auf ildung und das Recht auf angemessenes Wohnen vernkert. Die von Ihnen geplanten Kürzungen im Sozialereich wie überhaupt die Hartz-Gesetze verletzen diese nternational verankerten Rechte. enschenrechte sind unteilbar und müssen auch in eutschland durchgesetzt werden. Die Streichorgien im ozialbereich treten die Menschenrechte mit Füßen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, Hunger und Umeltkatastrophen nehmen immer verheerendere Ausaße an. Derzeit steht ein Fünftel Pakistans unter Was er, 20 Millionen Menschen sind obdachlos, ganze Dörer sind verschwunden. Um eine wirkungsvolle Sofortilfe zu gewährleisten, werden mindestens 460 Millioen US-Dollar benötigt; nur ein Drittel davon steht biser zur Verfügung. Die Soforthilfe in Höhe von 15 Milionen Euro, die die Bundesregierung bisher zugesichert at, ist nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. akistan braucht eine langfristige Unterstützung, um die olgen der Flutkatastrophe zu überwinden. Statt Hunerte Millionen Euro für den Krieg in Afghanistan ausugeben, sollte dieses Geld für humanitäre Katastrohenhilfe eingesetzt werden. Wir fordern in der Haushaltspolitik eine klare Prioriätenverschiebung, sodass Menschen in Not sofort geolfen werden kann. Ausgerechnet dieser Posten wird m Haushaltsentwurf für 2011 um 20 Prozent reduziert. rotz Klimawandels und absehbarer Naturkatastrophen ürzt die Regierung nicht nur die Nothilfe, sondern auch elder für internationale Klimaschutzprojekte – für mich in Skandal. Überflutungen in China und Pakistan sowie die rände in Russland haben große Ernteausfälle zur Folge. onzerne verlangen jetzt höhere Preise, die Nahrungs Annette Groth )


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )

    mittelspekulation blüht. Die Spekulation mit Nahrungs-
    mitteln führt zu steigenden Preisen und ist damit für
    zunehmenden Hunger verantwortlich. Sie ist ein Verbre-
    chen und gehört verboten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sehr geehrte Damen und Herren, der einzige Titel im
    Haushalt, in dem die Menschenrechte ausdrücklich er-
    wähnt werden, heißt: „Demokratisierungs- und Ausstat-
    tungshilfe, Maßnahmen zur Förderung der Menschen-
    rechte“. Ich frage Sie: Was haben die Menschenrechte
    mit Ausstattungshilfe zu tun?

    11 Millionen Euro wurden 2009 für die Ausstattungs-
    hilfe für ausländische Streitkräfte ausgegeben. Lediglich
    3 Millionen Euro standen für die Menschenrechte zur
    Verfügung. Nun soll der Etat für Menschenrechte – wir
    haben es schon gehört – 2011 noch einmal um 50 Pro-
    zent gekürzt werden.

    Kurzum: Menschenrechte sind für die Regierungspar-
    teien Rhetorik, Geld gibt es dafür nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)