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ID1705806600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rainer Stinner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Wenn ich mir den Verlauf der Debatte von heute

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    (C (D orgen vergegenwärtige, dann habe ich das Gefühl, ass wir hier im falschen Film sind. enn ich mir die Einlassungen des Oppositionsführers zw. des Parteivorsitzenden der SPD von heute Morgen ur Außenpolitik vergegenwärtige, dann kann ich Ihnen, iebe Kolleginnen und Kollegen der SPD, nur empfehen: Den Probevertrag des Praktikanten, der diese Rede eschrieben hat, würde ich nicht verlängern. (Heiterkeit und Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Michael Link [Heilbronn] [FDP]: So ist es!)


    ies zeigt ein weiteres Mal, dass in Ihrer Partei Außen-
    olitik bei der Parteiführung nicht die geringste Rolle
    pielt. Herr Gabriel hat heute Morgen seine unsägliche
    röffnungsrede zu Außenpolitik und Afghanistan von
    nfang dieses Jahres fortgesetzt. Das ist keine ernstzu-
    ehmende Opposition für uns.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Redner der Opposition, die sich hier abgearbeitet
    aben, haben sich an dem Parteipolitiker Westerwelle
    nd bedauerlicherweise zum Teil auch an dem Men-
    chen Westerwelle abgearbeitet. Ihre Einlassung zum
    chluss, Herr Mützenich – Sie wissen, dass ich Sie
    chätze –, war durchaus grenzwertig. Ich möchte jetzt
    ieder zu außenpolitischen Themen zurückkehren.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dieser Haushalt ist der erste Haushalt unter den
    edingungen der Schuldenbremse, dem die Regierung
    echnung tragen musste. Das hat sie getan, und zwar
    erantwortungsvoll und mit der entsprechenden Schwer-
    unktsetzung. Wir haben das Vermächtnis der alten Re-
    ierung übernommen, und die jetzige Regierung geht
    erantwortungsvoll damit um.

    Es sind einige Kritikpunkte genannt worden. Herr van
    ken, Sie sind offensichtlich nicht bereit, sich den Haus-
    alt etwas genauer anzuschauen. Wie kommt es denn,
    ass sich bei einigen Positionen Veränderungen ergeben
    aben? Das liegt zum Beispiel daran, dass sich das Ab-
    racken russischer Atom-U-Boote langsam dem Ende
    ähert. Deshalb werden dafür keine Mittel mehr bereit-
    estellt. Das ist richtig und wichtig, und es ist gut so. So
    erden wir auch weiter vorgehen. Wir werden keine
    ittel für russische Atom-U-Boote bereitstellen, die es

    ar nicht mehr gibt. So wird diese Regierung nicht arbei-
    en.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Jan van Aken [DIE LINKE]: Andere Abrüstung gibt es nicht?)


    Der Grundvorwurf ist, dass Minister Westerwelle und
    iese Regierung nichts erreicht haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    as ist völlig falsch. Ich kann nur einige Punkte anspre-
    hen. Was Afghanistan angeht, wissen wir alle, dass die
    ituation schwierig ist. Kein Mensch – weder der Minis-





    Dr. Rainer Stinner


    (A) )


    )(B)

    ter noch wir – sagen, dass die Situation rosig ist. Aber
    vergleichen Sie die Situation der deutschen Politik heute
    mit der vor zehn Monaten! Dann werden Sie sehen, dass
    in der Zwischenzeit die Konferenz in London stattgefun-
    den hat, angestoßen von Deutschland und organisiert
    von diesem Außenminister. Das Ergebnis der Konferenz
    in London ist, Herr Mützenich – das haben Sie in Ihrer
    Amtszeit nicht geschafft –, dass wir erstmals in der
    NATO ein einheitliches Gesamtkonzept haben.

    Sie haben von vernetzter Sicherheitspolitik geredet.
    Wir tun etwas. Die Zusammenarbeit zwischen Auswärti-
    gem Amt und BMZ ist beispielhaft. Kann sich jemand
    von Ihnen vorstellen, liebe Kolleginnen und Kollegen,
    dass Herr Steinmeier und Frau Wieczorek-Zeul in einem
    Flugzeug gereist wären? Das kann ich mir beim besten
    Willen nicht vorstellen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)


    Die beiden Minister sind gemeinsam nach Afrika ge-
    reist und haben dort die wichtige Botschaft übermittelt,
    dass in Deutschland tatsächlich erstmals – darin sind wir
    besser als vor einem Jahr; das können Sie sich hinter die
    Ohren schreiben – eine Vernetzung in aktueller Politik
    zwischen den einzelnen Ressorts erfolgt.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das Thema Balkan ist angesprochen worden. Ich
    sage es sehr knapp: Was wir erlebt haben, ist mit drei
    Namen verbunden, die ich in der Reihenfolge nenne, wie
    ich sie sehe: Westerwelle, Hague und Ashton. So einfach
    ist die Welt. Ohne das energische und zupackende Ein-
    greifen von Westerwelle in Serbien wäre es nicht so weit
    gekommen. Das ist auch ein Erfolg deutscher Außen-
    politik. Damit stehen wir besser da als vor einem Jahr.
    Das müssen Sie zur Kenntnis nehmen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das nächste Thema ist der Nahe Osten. Frau Müller,
    Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass wir bei diesen
    Verhandlungen eine wesentliche, eigenständige deutsche
    Verhandlungsrolle spielen können. Das wollen Sie uns
    sicherlich nicht vormachen. Das meinen Sie doch selber
    nicht. Ich kenne Sie doch, Frau Müller.

    Außenminister Westerwelle hat dazu beigetragen,
    dass das Quartett, das im Tiefschlaf lag – ich habe einige
    Kameraden persönlich besucht und kann Ihnen sagen,
    dass der Schlaf sehr tief war –, aufgeweckt wurde. Jetzt
    gibt es eine neue Initiative des Quartetts. Auch damit
    stehen wir besser da als vor einem Jahr, Herr Mützenich.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Thema Auslandseinsätze: Afghanistan habe ich
    schon erwähnt. Ich weise nur kurz darauf hin, dass wir
    bei UNIFIL eine Umorientierung auf das Wichtige und
    Richtige vorgenommen haben, nämlich die Ausbildung
    der libanesischen Armee. In diesem Punkt sind wir bes-
    ser als vor einem Jahr. Wir verkleinern die Auslandsein-
    sätze dort, wo es möglich ist.

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    (C (D (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sagen die Unwahrheit!)


    m Kosovo haben wir die KFOR-Truppenstärke von
    5 000 auf 10 000 und dann auf 5 000 Soldatinnen und
    oldaten gesenkt. Darin sind wir besser als vor einem
    ahr, Herr Ströbele.

    Wir haben lange gefordert, dass das Auswärtige Amt
    ndlich Regionalkonzepte vorlegt. Wir haben ein Regio-
    alkonzept vorgelegt, das erfolgreich implementiert
    orden ist. Damit sind wir besser als vor einem Jahr,
    err Mützenich. Das hat Ihre Regierung nicht zustande
    ebracht, obwohl Sie es eigentlich auch wollten.

    Wir sind in einem weiteren Punkt besser, in dem wir –
    as gestehe ich zu – sicherlich nicht einer Meinung sind:
    er Außenminister sieht seine Aufgabe auch ganz klar
    arin, die deutschen wirtschaftlichen Interessen im
    usland zu vertreten. Ich weiß, das ist ideologisch kon-

    rovers. Sie wollen das nicht. Aber ich biete Ihnen an,
    iebe Kollegen von der SPD: Falls es in Ihrem Wähler-
    tamm noch Arbeiter gibt, besuche ich jeden Arbeiter-
    tammtisch und diskutiere darüber, ob es auch Aufgabe
    es Außenministers ist, Außenwirtschaftspolitik zu be-
    reiben. Ich glaube, dass ich recht bekomme und nicht
    ie. Bei den Grünen ist das kein Thema. Sie haben keine
    rbeiter in den eigenen Reihen. Die Lehrerinnen und
    ehrer bei Ihnen sind so abgesichert, dass das kein
    hema ist.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dass die Welt nicht in Ordnung ist, ist völlig klar; das
    issen wir. Aber ich konnte an diesen wenigen Beispie-

    en darlegen, dass der Anwurf und der Angriff, dass
    iese Bundesregierung außenpolitisch nichts zustande
    ebracht hat, völlig falsch sind und herbeigeredet sind.
    ber das wird nicht verfangen. Ich bin gerne bereit, das
    och zu vertiefen, wenn Sie mir längere Redezeiten ge-
    en, und zwar jederzeit und jeden Tag.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das macht Ihre Fraktion! Das ist nicht unsere Aufgabe!)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Der Kollege Klaus Brandner spricht jetzt für die SPD-

raktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Brandner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

    olleginnen und Kollegen! Minister Westerwelle hat in
    einen Reden die Marke „made in Germany“ zum
    ennzeichen seiner Außenpolitik erklärt. „Made in Ger-
    any“ ist – darin stimme ich Ihnen zu, Herr Minister –

    in Markenzeichen bei Produkten und Dienstleistungen.
    as ist auch ein Markenzeichen deutscher Außenpolitik,
    enn Qualität, Kontinuität und Verlässlichkeit dahinter-

    tehen.





    Klaus Brandner


    (A) )


    )(B)

    Qualität, Kontinuität und Verlässlichkeit, das ist, was
    viele Menschen mit dem Angebot unserer auswärtigen
    Kultur- und Bildungspolitik verbinden. Deshalb freue
    ich mich, dass auch in diesem Jahr wieder fast ein Vier-
    tel des Etats in diesen wichtigen Bereich der deutschen
    Außenpolitik investiert wird. Das ist ein Zeichen der
    Kontinuität, das gerade wir Sozialdemokratinnen und
    Sozialdemokraten zu schätzen wissen.

    Im Gegensatz zu dem, was der Minister gerade vorge-
    tragen hat, lässt sich anhand der Zahlen aber deutlich
    machen, wer tatsächlich dafür steht. Im Jahr 2005 wur-
    den in diesem Etatbereich 546 Millionen Euro zur Verfü-
    gung gestellt. Dann wurde dieses Themenfeld unter dem
    damaligen Bundesaußenminister Steinmeier kontinuier-
    lich ausgebaut. 2009 stiegen die Mittel auf 726 Millio-
    nen Euro. Schon 2010 wurden die Mittel von der schwarz-
    gelben Bundesregierung um 3 Millionen Euro gesenkt.
    In diesem Jahr sollen sie auf 703 Millionen Euro gesenkt
    werden. Daran kann man sehr schnell sehen, wer für
    Kontinuität steht, wer der deutschen Außen-, Kultur-
    und Bildungspolitik höchste Bedeutung beigemessen hat
    und beimisst und wer nicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Frenetische Ovationen!)


    Es ist gut zu wissen, dass auch in diesem Jahr die
    politischen Stiftungen, die Auslandsschulen, der DAAD
    und viele Akteure im Bildungsbereich in der deutschen
    Außenpolitik durch stabile Mittelansätze Wertschätzung
    für ihre Arbeit erfahren. Es wird aber deutlich, dass die
    Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister
    einen sehr gespaltenen Haushaltsentwurf vorgelegt ha-
    ben; denn allein die Beispiele, die ich gerade genannt
    habe, reichen für eine verlässliche und qualitativ hoch-
    wertige Politik „made in Germany“ nicht aus.

    Noch zu Jahresbeginn haben Sie, Herr Minister, hier
    an gleicher Stelle neben der auswärtigen Kultur- und
    Bildungspolitik weitere Schwerpunkte Ihrer Außenpoli-
    tik vorgestellt, zum Beispiel die Friedens- und Abrüs-
    tungspolitik. Wo finden wir nun diese Schwerpunkte im
    Haushaltsplan wieder? Die Mittel für die Unterstützung
    von internationalen Maßnahmen auf den Gebieten der
    Krisenprävention, der Friedenserhaltung und Konflikt-
    bewältigung sollen um rund 30 Prozent gekürzt werden,
    und das, obwohl der Bedarf an solchen Maßnahmen
    nicht geringer, sondern eher größer geworden ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Kontinuität und Verlässlichkeit als Markenzeichen deut-
    scher Außenpolitik sehen aus meiner Sicht anders aus.

    Bei den Maßnahmen der Abrüstung, Rüstungs-
    kontrolle und Nichtverbreitungszusammenarbeit sind
    es sogar rund 32 Prozent, um die die Mittel gekürzt wer-
    den sollen. Ich erkenne nicht, dass die Bedarfe entfallen
    sind. Sie haben in Ihrer Rede gerade vor wenigen Minu-
    ten noch deutlich gemacht, welche große Bedeutung Sie
    diesem Themenfeld beimessen und welche Aufgaben-
    stellungen Sie für sich und Ihr Haus sehen. Aber Ihre

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    (C (D ittelkürzungen in diesem Etat stehen in fundamentaem Widerspruch zu dem, was Sie gerade vorgetragen aben. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    ehr geehrter Herr Minister, noch zu Jahresbeginn haben
    ie die deutsche Friedenspolitik und die Maßnahmen zur
    brüstung und Nichtverbreitungszusammenarbeit als
    as Wertvollste bezeichnet, das Deutschland an politi-
    chem Inventar zu bieten hat. Nur acht Monate später
    ollen die Ansätze um beinahe ein Drittel gekürzt wer-
    en. Ich sage es deutlich: Das entspricht nicht meinem
    ild von Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit.

    Herr Minister, Sie betonen, dass deutsche Außenpoli-
    ik wertegeleitet ist und bleiben muss. Ja, ich glaube, wir
    lle hier im Hause stimmen dem uneingeschränkt zu;
    och ich frage mich, welche Werte gemeint sein könn-
    en, wenn zum Beispiel der Mittelansatz für die humani-
    ären Hilfsmaßnahmen, über die wir gerade gesprochen
    aben, um 20 Prozent gekürzt wird, und das angesichts
    er furchtbaren Katastrophen, die wir im letzten Jahr in
    aiti, in Chile oder jetzt in Pakistan zu beklagen haben.

    Am Schluss Ihrer achtzehnminütigen Rede haben Sie
    wei Minuten gebraucht, um zu sagen, wer die Vorgän-
    er waren, was diese gemacht haben und was Sie ge-
    acht haben. Dazu will ich Ihnen eines sagen: Wir sind

    005 mit 53 Millionen Euro für humanitäre Hilfe gestar-
    et, aber es wurden 71 Millionen Euro ausgegeben. Die
    amalige Große Koalition hat daraus die Lehren gezo-
    en und den Titel erheblich aufgebaut. 2009 waren es
    02 Millionen Euro. Im letzten Haushalt, den Sie zu ver-
    ntworten haben, ging man schon auf 96 Millionen Euro
    erunter. Auch darüber wurde gestritten. Jetzt haben Sie
    ur noch 76 Millionen Euro in diesem Haushalt vorgese-
    en. Von einem Ausbau Ihres Haushalts in Ihren politi-
    chen Kernfeldern kann wahrlich keine Rede sein.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will gar nicht sagen, dass ich – wie viele andere
    ürger in diesem Land – darüber beschämt war, mit wel-
    hen Kleinstbeträgen ein ökonomisch so starkes Land
    ie Deutschland den Menschen in Pakistan angesichts
    er Katastrophe zu Hilfe gekommen ist. Ich frage mich
    ei diesem Punkt auch, von welchen Werten die deut-
    che Außenpolitik geleitet wird, wenn der Titel „Demo-
    ratisierungs- und Ausstattungshilfe, Maßnahmen zur
    örderung der Menschenrechte“ um über 50 Prozent ge-
    ürzt werden soll. Ich finde, hier wäre der richtige Ort,
    m Deutschland zu präsentieren, indem wir dank der an-
    rkannten Arbeit der Hilfsorganisationen zur Stelle sind,
    enn Hilfe dringend gebraucht wird. Das wäre eine Au-
    enpolitik „made in Germany“, wie ich sie mir vorstelle.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, wir können hier nicht über
    en Etat des Auswärtigen Amtes sprechen, ohne Afgha-
    istan zu erwähnen. Um es gleich vorwegzunehmen:
    ie zivilen Wiederaufbauhilfen sind nötig und richtig,





    Klaus Brandner


    (A) )


    )(B)

    doch dieser besondere Bedarf braucht aus meiner Sicht
    auch eine schlüssige und besondere Finanzierung. Noch
    vor wenigen Monaten hat meine Fraktion der Verdoppe-
    lung der Mittel für die Afghanistan-Hilfen zugestimmt,
    weil sie zusätzlich, also on top, zum Einzelplan 05 ver-
    anschlagt wurden und somit nicht die Handlungsfähig-
    keit des Auswärtigen Amtes in anderen Regionen der
    Welt gefährdeten.

    Heute finden wir einen Haushaltsentwurf vor, bei dem
    ein Drittel der Mittel für die politischen Kernaufgaben
    ausschließlich in eine Region, nämlich nach Afghanis-
    tan, fließen soll. Das ist eine Entwicklung, die wir so
    nicht unterstützen können. Ich sage es deutlich: Das
    Auswärtige Amt muss überall in der Welt politisch hand-
    lungsfähig bleiben und darf nicht ein Regionalbüro für
    Afghanistan werden.

    Herr Minister, viele haben mir gesagt, dass Sie mit Ih-
    rer Zustimmung zu den tiefen Einschnitten nur Ihren
    solidarischen Beitrag zu den Kürzungsmaßnahmen der
    Bundesregierung leisten wollten. Ich begrüße es, wenn
    Menschen mit anderen solidarisch sein wollen. In die-
    sem Fall kann ich diesen Begriff von Solidarität aber
    nicht nachvollziehen. Für mich ist Solidarität ein Prin-
    zip, das die Verantwortung der Stärkeren gegenüber den
    Schwächeren betont. Ich verstehe deshalb nicht, dass die
    Leistungen für die Ärmsten und Armen in Katastrophen-
    und Krisengebieten zum Beispiel nur gekürzt werden,
    um die Steuergeschenke an Hoteliers und reiche Erben
    nicht rückgängig machen zu müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Und wie ist es mit den Spenden an die Lobbyisten der Solarenergie?)