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ID1705805900

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rolf Mützenich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Herr Bundesaußenminister, es ist, glaube ich,
    nicht zu viel verlangt, dass Sie bei Ihrer Haushaltsrede,

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    (C (D ie Sie hier über einen gewissen Zeitraum hinweg gehalen haben, zumindest zum Schluss eine halbe Minute ang über das hätten reden sollen, was eigentlich auf der agesordnung steht, nämlich über Ihren Einzelplan. Ich laube, Sie sind ganz bewusst über diese Frage hinwegegangen. Zum Schluss haben Sie sozusagen ein Zahenspiel vorgelegt, das vollkommen an der Realität voreigeht. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Georg Schirmbeck [CDU/ CSU]: Herr Kollege, welche Zahl war denn falsch?)


    ch will in meinen Ausführungen auf diese Frage zu-
    ückkommen.

    Ich will versuchen, die letzten zehn Monate Revue
    assieren zu lassen. Ich will Ihnen überhaupt nicht Pa-
    hos und Demut absprechen; Sie haben in den vergange-
    en Wochen und Monaten oft genug Pathos und Demut
    ezeigt. Sie haben sich auch hingestellt und gesagt: Es
    st eine Ehre, diesem Land zu dienen. Ja, das ist es in der
    at. Ich glaube aber, man kann unserem Land und der
    eutschen Außenpolitik nur dienen, wenn man Engage-
    ent, Initiative und Ideen in die Außenpolitik einbringt.
    enau das hat in den letzten zehn Monaten nicht stattge-

    unden. Ihre Rede hat das dokumentiert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    ch habe selten einen Außenminister erlebt, der so fanta-
    ielos und gleichgültig mit seinem Amt umgegangen ist
    ie Sie, Herr Bundesaußenminister.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn man sich Ihren Einzelplan für 2011 anschaut,
    st es doch viel interessanter, zu schauen, was Sie jetzt
    erausstreichen, anstatt ihn mit Zahlen zu vergleichen,
    ie vor fünf Jahren aktuell gewesen sind. Sie müssen
    inmal die Zahlen zur Kenntnis nehmen, die Sie von Ih-
    em Amtsvorgänger übernommen haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ann stellt sich das Zahlenwerk ganz anders dar – des-
    egen verstehe ich, dass Sie am Anfang gar nicht über
    iesen Einzelplan gesprochen haben –: humanitäre
    ilfsmaßnahmen im Ausland: minus 20 Prozent, Afrika-
    ilfe: minus 22 Prozent, Krisenprävention: minus
    0 Prozent, Abrüstung und Rüstungskontrolle – die He-
    ausforderung, die Sie eben beschrieben haben –: minus
    0 Prozent, Hilfe zur Demokratisierungshilfe und Maß-
    ahmen zur Förderung der Menschenrechte – angeblich
    in Anliegen der liberalen Partei –: minus 50 Prozent.
    as ist ein Dokument der Handlungs- und Ideenlosig-
    eit. Das hätten Sie hier anders vertreten müssen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will Ihnen einige Beispiele nennen, was für kon-
    rete Auswirkungen das hat. Ich will zum einen auf die
    umanitäre Hilfe zu sprechen kommen. Wir haben die





    Dr. Rolf Mützenich


    (A) )


    )(B)

    Flutkatastrophe in Pakistan erlebt. Ich muss Ihnen ehr-
    lich sagen, dass ich mich ein wenig dafür geschämt habe,
    wie diese Bundesregierung mit der Hilfe für Pakistan
    umgegangen ist, welches Geschachere am Anfang ge-
    macht worden ist und wie wenig staatliche Mittel in die
    Hand genommen wurden, um das Überleben in Pakistan
    überhaupt möglich zu machen. Sie haben an die Deut-
    schen appelliert, aber das hilft doch nichts, wenn der
    Staat keine Sofortmaßnahmen ergreift. Ich vermisse es,
    dass Sie in diesem Haushalt konkrete Ansätze für zu-
    künftige Katastrophen bieten, um zum Beispiel einen
    Aufbau in den betroffenen Ländern möglich zu machen.
    Dafür ist deutsche Außenpolitik angetreten, und Sie set-
    zen das auf das Spiel.

    Der zweite Aspekt ist der Aufbau von Zivilgesell-
    schaften. Auch in diesem Bereich kürzen Sie. Sie haben
    eben über die Türkei gesprochen. Das ist sehr interes-
    sant. Ich bewundere die Menschen in der Türkei, die
    eine Zivilgesellschaft aufbauen und offensichtlich mehr
    Angst vor der Vergangenheit haben als vor einer AKP-
    Regierung. Das sind insbesondere Künstler und Intellek-
    tuelle gewesen. Die müssen wir unterstützen. Frank-
    Walter Steinmeier hat das getan, indem er damals die
    deutsch-türkische Kulturakademie aufbauen wollte, in-
    dem er die deutsch-türkische Universität aufbauen
    wollte und indem er die Ernst-Reuter-Initiative unter-
    stützt hat. Darüber ist von Ihnen kein Wort zu hören. Sie
    kürzen nur. Sie wollen sich aus diesen Initiativen verab-
    schieden, und damit schaden Sie dem Aufbau der türki-
    schen Gesellschaft, der dringender Unterstützung bedarf.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist interessant, dass Sie erst nach einem Zwischen-
    ruf auf das Thema eingegangen sind, das Deutschland
    und die deutsche Außenpolitik bewegt, nämlich Afgha-
    nistan. Sie reden sich heraus, indem Sie darauf hinwei-
    sen, dass Sie zwei Regierungserklärungen abgegeben
    haben. Aber das Entscheidende ist doch: Wer beherrscht
    die innenpolitische, die deutsche Debatte über Afghanis-
    tan? Das ist Ihr Kollege, der Verteidigungsminister. Er
    führt eine Debatte über Afghanistan, die genau in die fal-
    sche Richtung geht. Er stellt die militärischen Initiativen
    in den Vordergrund, wo wir doch wissen, dass wir politi-
    sche Antworten auf die bestehenden Herausforderungen
    brauchen. Dafür sind Sie zuständig, aber Sie sagen dazu
    kein Wort.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich komme zu einem weiteren Punkt. Auch hier über-
    holt Sie im Grunde genommen Ihr Kollege. Im Kabinett
    sind Sie für die Herausforderungen der deutschen Si-
    cherheitspolitik zuständig. Wo sind Sie bei den Diskus-
    sionen über die Aufgabe der Bundeswehr der Zukunft,
    über die originären Fragen der sicherheitspolitischen He-
    rausforderung?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


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    (C (D uch dazu hört man von Ihnen kein Wort. Ich muss irklich sagen: Da kommen Sie Ihrem Amt nicht nach, erden Ihrem Amt nicht gerecht. Sie beklagen in der Debatte zurecht – deswegen haen Sie vorhin gesagt, dass sich das nicht an die Opposiion richtet – die mangelnde Aufmerksamkeit in Fragen er Abrüstung. Sie sind mit etwas gestartet, das Sie letztndlich nicht eingelöst haben. Darüber sprechen Sie icht. Ich bedauere das; denn der Deutsche Bundestag at es unterstützt, dass alle taktischen Atomwaffen aus eutschland abgezogen werden sollen. Nun stehen wir or einer neuen Herausforderung. Man erwartet von eiem deutschen Außenminister schon, dass er die Heausforderung annimmt. Die amerikanische Regierung hat gesagt, dass sie mit ussland über die taktischen Atomwaffen verhandelt. as ist gut. Wir sollten das mit sinnvollen Initiativen beleiten und unterstützen. Eine sinnvolle Initiative wäre s, mit Russland einmal darüber zu sprechen, warum sie ie taktischen Atomwaffen noch haben. Russland hat ie, weil es eine konventionelle Überrüstung im NATOebiet befürchtet. Es wäre unsere Aufgabe, diese beiden spekte zusammenzubringen. Sie beklagen etwas, aber ie bringen keine Initiativen ein. Ich erwarte von einem ußenminister, dass er es schafft, in den nächsten drei ahren abrüstungspolitische Initiativen an der Realität zu essen und nicht am Wünschbaren. Das ist die Aufgabe iner klugen Abrüstungspolitik. Hier sind wir wieder beim Thema. Ich habe vermisst, ass Sie über die großen Herausforderungen mit Russand gesprochen haben. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    azu gibt es keine Regierungserklärung. Sie beteiligen
    ich an gar keiner Debatte. Die Abrüstung ist nur ein As-
    ekt, es geht insbesondere auch um die Menschenrechte
    ich habe eben auf den Haushalt hingewiesen – und die
    odernisierungspartnerschaft. Wir müssen versuchen,

    as Land mit aufzubauen, auch um den wirtschaftlichen
    nteressen in Deutschland gerecht zu werden. Auch das
    uss man an dieser Stelle sagen. Natürlich wollen wir

    uch Handel mit diesem Land betreiben. Kein Wort
    azu, weder in den letzten zehn Monaten noch heute.

    An die Verhandlungspartner in Jerusalem gerichtet,
    agten Sie: Wir wünschen euch viel Glück! Verhandelt
    ut! – Es ist im Grunde richtig – das stelle ich überhaupt
    icht in Abrede –, dass die USA es als einziges Land
    chaffen, beide Parteien zueinanderzuführen. Aber deut-
    che und europäische Außenpolitik müssen das doch ab-
    edern und letztlich unterstützen. Ich glaube, es wäre
    ut, wenn wir die Realitäten in Palästina einfach einmal
    ns Auge fassen würden.

    Sie reden nicht über den Libanon. An die UNIFIL-
    ebatte will ich gar nicht erinnern. Sie waren in Syrien
    eim Präsidenten. Ich frage mich: Was ist denn dabei
    olitisch herausgekommen? Im Nahen und Mittleren
    sten findet eine Entwicklung statt, die mir wirklich

    roße Sorgen bereitet. All das zeigt, dass Sie nicht auf
    er Höhe der Zeit diskutieren. Sie reden zwar über Ab-





    Dr. Rolf Mützenich


    (A) )


    )(B)

    rüstung, aber auf der anderen Seite hörten wir in den
    letzten Tagen vom größten Rüstungsgeschäft, das die
    USA mit Saudi-Arabien und anderen Ländern durchfüh-
    ren will: mehr als 60 Milliarden Dollar. Aufrüstung fin-
    det in dieser Region statt. Das ist doch aber nicht die Al-
    ternative zu einer klugen Diplomatie für den Persischen
    Golf.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie müssen mithelfen, diese Länder davon zu überzeu-
    gen, ein regionales Sicherheitssystem zu bilden, in dem
    nicht Rüstung, sondern Politik die entscheidende Rolle
    spielt. Das ist es, was ich von einem deutschen Außen-
    minister verlange.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Viele andere Dinge haben Sie ebenfalls nicht ange-
    sprochen. Auch ich habe eine begrenzte Redezeit,
    möchte aber noch sagen: Ich glaube, Sie machen sich et-
    was vor, wenn Sie nur so über Europa diskutieren. Ich
    befürchte, dass sich in Europa eine Gedankenwelt fest-
    setzt, in der Deutschland zum ersten Mal nicht mehr an
    der Fortentwicklung der europäischen Integration mit-
    wirkt. Viele Länder in Europa denken das bereits. Ich
    fürchte, Deutschland ist in den Schlusswagen, vielleicht
    sogar ins Bremserhäuschen eingestiegen.

    Ich glaube, die deutsche Außenpolitik hat eine andere
    Aufgabe. Herr Außenminister, es reicht nicht, dienen zu
    wollen. Nur durch Ideen, Arbeits- und Gestaltungswillen
    verdient man sich Anerkennung und Unterstützung. Lei-
    der haben Sie in den letzten zwölf Monaten zu wenig ge-
    tan. Sie haben weder Ihrem Haus noch der Außenpolitik
    gedient.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Für die CDU/CSU hat das Wort der Kollege

Mißfelder.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Philipp Mißfelder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Lieber Herr Kollege Mützenich, Ihre Schlussbe-
    merkung fand ich so bemerkenswert, dass ich sie auf-
    greifen möchte.

    Zunächst einmal möchte ich daher in der Debatte über
    diesen Einzelplan dem Minister für die gute Koopera-
    tion in dieser Legislaturperiode danken. Ich glaube, dass
    man abseits des Getöses von vorhin erstens herausheben
    muss, wie gut das Miteinander im Kreis der Obleute und
    im gesamten Ausschuss funktioniert, und zweitens sagen
    muss, dass eine beispiellos gute Informationspolitik be-
    trieben wird. Natürlich würden Obleute der die Regie-

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    (C (D ung tragenden Fraktionen, also Herr Stinner und ich, es erne sehen, wenn der Außenminister uns jederzeit exlusiv für Informationsgespräche zur Verfügung stünde. iese Gespräche finden aber immer unter Beteiligung er Opposition statt. So war es kein Zufall, dass die Obeute auch in dieser Woche Gelegenheit hatten, abends usführlich zu diskutieren. Gut, Sie waren an dem bend nicht da, Herr Mützenich. (Dr. Rolf Mützenich [SPD]: Ich konnte nicht! Frau Zapf war da!)


    Frau Zapf war da, richtig. – In der Tat ist es aber so, dass
    s keinerlei Defizite beim Miteinander und auch keinerlei
    nformationsdefizite gibt. Vergleicht man das mit anderen
    essorts oder mit der vergangenen Legislaturperiode, so

    st ein Dank an den Minister Dr. Westerwelle dafür ange-
    racht, dass wir jederzeit Zugang zu allen wichtigen
    nformationen, zu allen wichtigen Gesprächen und Hin-
    ergründen haben. Das möchte ich einmal lobend heraus-
    tellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    olitisch kann man natürlich immer zu unterschiedlichen
    ewertungen kommen. Ich finde aber, dass der gute Stil
    es Miteinanders durch Ihre Schlussbemerkung aus-
    ahmsweise aufgebrochen wurde.

    Wir planen, an vielen Stellen noch enger zu kooperie-
    en, wenn es um die gemeinsamen Interessen der Außen-
    olitik geht. Dies ist aus meiner Sicht auch dringend not-
    endig, weil die Herausforderungen für unser Land und
    ie Außenpolitik unseres Landes sehr groß sind und wir
    uch nicht vergessen dürfen, dass dies ein historisch be-
    onders wichtiges Jubiläumsjahr ist. Vor dem Hinter-
    rund 20 Jahre deutsche Einheit, vor dem Hintergrund
    er großen Verträge, des Einigungsvertrages und des
    wei-plus-Vier-Vertrages, ist es doch bemerkenswert,
    it welcher Ernsthaftigkeit heute außenpolitische, euro-

    apolitische Debatten geführt werden und welchen Stel-
    enwert dies mittlerweile in den Diskussionen hier im
    eutschen Bundestag bekommen hat. Die Rolle des ge-

    eilten Deutschlands – ich kenne es ja nur aus den Ge-
    chichtsbüchern – war eine vollkommen andere als die
    olle, die wir heute haben. So haben sich auch die An-

    orderungen an Außenminister, an Parlamentarier, aber
    atürlich auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    es Auswärtigen Dienstes fundamental verändert.

    Ich möchte – ich glaube, dass ich hier im Namen von
    ns allen spreche – den Mitarbeiterinnen und Mitar-
    eitern des Auswärtigen Dienstes erneut danken – dies

    un wir mittlerweile in jeder Haushaltsdebatte –, aber
    uch den vielen Angestellten, nicht nur dem diplomati-
    chen Korps, sondern auch den Ortskräften, die auch in
    chwierigen Situationen ihren Dienst für unser Land tun
    nd damit einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass
    as Ansehen Deutschlands in der Welt in den letzten
    0 Jahren gewachsen ist. Diesen Dank möchte ich be-
    onders hervorheben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)






    Philipp Mißfelder


    (A) )


    )(B)

    Man muss schon sagen – es spielte in der Debatte bis-
    her keine Rolle –, dass die Außenpolitik aktuell sehr
    starke Akzente setzt. Denken Sie an die Balkan-Politik
    der Bundesregierung. Herr Minister, ich finde, das, was
    vergangene Woche in Bezug auf Serbien unter tätiger
    Mithilfe von Ihnen und unter der Meinungsführerschaft,
    die Sie dort für Deutschland errungen haben, erreicht
    worden ist, bemerkenswert. Dies ist eine herausragende
    Leistung, deren Bedeutung wir jetzt überhaupt noch
    nicht absehen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Unsere Außenpolitik sollte an drei Maßstäben ausge-
    richtet sein – nicht nur an diesen dreien, aber auf diese
    möchte ich mich jetzt konzentrieren –: Es geht um die
    Wertegebundenheit, um eine interessengeleitete Außen-
    politik und um Zielorientierung und Effizienzsteigerung.

    Vor ein paar Tagen haben wir – Volker Kauder, unser
    Fraktionsvorsitzender, Andreas Schockenhoff, der für
    Außenpolitik zuständige stellvertretende Fraktionsvor-
    sitzende, und ich – unter dem Gesichtspunkt der Situa-
    tion der Christen, aber auch anderer religiöser Minder-
    heiten, Südostasien besucht. Gerade dort war es uns ein
    besonderes Anliegen, auf die Religionsfreiheit als zen-
    trales Thema der deutschen Außenpolitik hinzuweisen
    und den Menschen Mut zu machen, in Ländern, wo sie
    als Minderheit zum Teil unter Druck stehen, ihren Weg
    weiterzugehen und sich engagiert zu ihrer Religion zu
    bekennen.

    Vor dem Hintergrund der deutschen Integrationsde-
    batte dürfen wir nicht vergessen, dass sich Christen in al-
    ler Welt in schwierigen Situationen befinden. Es sollte
    ein Maßstab unserer konkreten Außenpolitik sein, sich
    nicht nur dieser religiösen Minderheit in vielen Ländern,
    sondern sich allen religiösen Minderheiten verpflichtet
    zu fühlen. Deshalb rufe ich alle meine Kolleginnen und
    Kollegen dazu auf, bei ihren Reisen darauf zu achten,
    dass sie mit den Botschaften vor Ort, die an dieser Stelle
    sehr hilfreich sind, aber auch mit vielen NGOs und wei-
    teren Organisationen vor Ort diese Minderheiten in ihre
    Besuchsprogramme integrieren. Wertegebundene Au-
    ßenpolitik ist eben nicht nur das Besuchen von Reprä-
    sentanzen im Ausland, sondern vor allem auch der Dia-
    log mit religiösen Minderheiten, um diesen den Rücken
    zu stärken und als starke Nation deutlich zu machen,
    dass wir hinter ihnen stehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir leiten diese wertegebundene Außenpolitik in viele
    Handlungsfelder der Politik über. Die Bundesregierung
    hat dies offensiv getan mit dem Afrika-Konzept, mit dem
    Lateinamerika-Konzept, aber auch zum Beispiel in Form
    unseres Antrags zur Religionsfreiheit. Wir können darauf
    verweisen, dass dieses Thema für uns weiterhin wichtig
    bleibt.

    Nichtsdestotrotz treten auch immer mehr Wirtschafts-
    interessen in den Blickpunkt unserer Außenpolitik. Auch
    in diesem Bereich hat, glaube ich, ein Umdenken stattge-
    funden. Früher hat das Wort „deutsche Interessen“ zu

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    (C (D ehr vielen reflexartigen ideologieverzerrten Reaktionen eführt. Nein, ich finde, das geschah nicht zu Recht. – Ich bin er Meinung, dass die Menschen uns bezüglich der Auenpolitik – wir diskutieren heute über Steuermittel der eutschen Bürger – zu Recht fragen dürfen: Wofür gebt hr eigentlich Geld im Ausland aus? Was machen die dilomatischen Vertretungen, was machen die Botschafen? Zu welchem Ziel führt das, und welchen Zweck erüllt dies eigentlich? (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Zu Recht!)


    Ich möchte für meine Fraktion besonders unterstrei-
    hen, dass wir uns der Themen Rohstoffsicherheit und
    nergiesicherheit immer mehr annehmen. Wir haben
    or kurzem einen großen Kongress dazu mit der Frak-
    ion durchgeführt und setzen dies mit vielen Fachgesprä-
    hen fort. Natürlich beißen sich an dieser Stelle – nicht
    ur manchmal, sondern sehr häufig; denken Sie an
    frika – die wertegebundenen Vorstellungen, die wir

    inbringen wollen, und die Partikularinteressen einzel-
    er Unternehmen.

    Nichtsdestotrotz müssen wir versuchen, das miteinan-
    er in Einklang zu bringen, um offensiv den Wettbewerb,
    n dem wir uns zum Beispiel mit China im Wettlauf um
    ohstoffsicherheit befinden, angehen und gewinnen zu
    önnen. Wir werden ihn allerdings nur gewinnen können
    ich glaube, dass dort in den vergangenen Monaten sehr
    ute Fortschritte erzielt worden sind –, wenn wir gemein-
    am mit einer europäischen Außenpolitik stärker auftre-
    en.

    Dies ist beim Thema Rohstoffe besonders schwierig,
    eil einige unserer Nachbarn der Meinung sind, sie
    önnten dies allein tun. Ich will dafür werben, dass wir
    emeinsam weitaus mehr erreichen können. Wenn es um
    nergiesicherheit, um Rohstoffsicherheit und um den
    ettbewerb mit China geht, müssen wir auf den Erfolg

    er Etablierung des Europäischen Auswärtigen Dienstes
    erweisen, um sagen zu können, dass wir nun auch ein
    onkretes Handlungsinstrument im Ausland haben, um
    uropäische Außenpolitik kraftvoll zu personifizieren.
    ch stimme dem Minister zu, dass Lady Ashton an dieser
    telle eine schwierige Aufgabe hatte, diese Aufgabe aber
    was den EAD angeht – auf einem sehr guten Weg ist.
    nd wenn wir damit rechnen können, dass eventuell

    ine starke deutsche Persönlichkeit diese wichtige Posi-
    ion in China einnehmen wird, dann halte ich auch das
    ür wichtig.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, ich möchte mich einem
    eiteren Thema, das Interessen der Menschen in Deutsch-

    and betrifft, widmen, und zwar der Frage von Sicherheit
    nd Frieden. Vorhin ist über Abrüstung geredet worden.
    ch glaube, dass wir nicht nur über Abrüstung diskutieren
    üssen, sondern auch über die Bereiche, bei denen
    eutschland mit entschiedener Härte und mit ganz star-





    Philipp Mißfelder


    (A) )


    )(B)

    kem Engagement auftreten muss. Das betrifft aus meiner
    Sicht den Iran.

    Wenn wir in Deutschland über den Nahen Osten und
    auch über die Sicherheitsinteressen Israels diskutieren,
    dann hat man den Eindruck, als sei dies alles ziemlich
    weit weg. Ich glaube nicht, dass wir es uns leisten kön-
    nen, die Debatte unter diesen Vorzeichen zu führen.
    Vielmehr glaube ich, dass wir von Anfang an klarma-
    chen müssen: Wenn es um die Sicherheit und um das
    Existenzrecht Israels geht, dann geht es dabei nicht nur
    um Israels Sicherheitsinteressen, sondern um die Sicher-
    heitsinteressen der gesamten westlichen Wertegemein-
    schaft. Das müssen wir mit voller Härte gegenüber dem
    Iran deutlich machen. Wir müssen dort nicht nur rheto-
    risch, sondern mit allen zur Verfügung stehenden diplo-
    matischen Mitteln stärker auftreten, als dies bisher der
    Fall war.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, diese Debatte wird in Is-
    rael sehr genau verfolgt. Zu dem, was wir hier im Hause
    diskutieren, bekommen wir sehr engagierte und zum Teil
    auch sehr kritische Rückmeldungen. Vor diesem Hinter-
    grund ist die gute Rolle, die Deutschland im Vermitt-
    lungsprozess im Nahen Osten spielt, besonders hervor-
    zuheben. Die wahre Bewährungsprobe aber wird die
    Auseinandersetzung mit dem Iran sein. Dabei müssen
    wir uns mit voller Entschiedenheit auf die Seite Israels
    stellen und alles daransetzen, dass deren und die Interes-
    sen unserer Freunde dort gewahrt bleiben und dass die
    Sicherheitsinteressen der Menschen dort berücksichtigt
    werden.

    Ich glaube, dass sich die Außenpolitik – auch in einer
    Haushaltsdebatte – den Zielen widmen muss, die wir ha-
    ben. Jeden Cent, über den wir in den kommenden Wochen
    beschließen wollen – insgesamt sind es etwa 3,2 Milliar-
    den Euro –, müssen wir vor den Bürgerinnen und Bürgern
    rechtfertigen können. Das heißt, wir müssen auf Effi-
    zienzsteigerungen setzen. Wir müssen Dinge auch in-
    frage stellen. Deshalb ist klar, dass wir auch im Etat des
    Auswärtigen Amtes Dinge auf den Prüfstand stellen müs-
    sen. Der Minister und unsere Haushaltspolitiker haben
    schon an anderer Stelle deutlich gemacht, dass wir insge-
    samt eine Balance gefunden haben, mit der die Grund-
    struktur der auswärtigen Politik nicht infrage gestellt wird
    und mit der wir die bisherige Schwerpunktsetzung beibe-
    halten und in Afghanistan sogar massiv intensivieren
    können.

    Vor diesem Hintergrund bitte ich Sie, sich in den
    kommenden Wochen engagiert an der Debatte über den
    Haushalt zu beteiligen und einen Beitrag zu leisten, dass
    die Arbeit für unser Ansehen in der Welt auch finanziell
    gut ausgestattet wird.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D Der Kollege Jan van Aken hat jetzt das Wort für die raktion Die Linke. Herr Mißfelder, Sie sind eine Gefahr für dieses Land. (Beifall bei der LINKEN – Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Der nicht! Da überschätzen Sie ihn!)