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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/57 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5907 B 5907 D 5917 A 5920 B 5923 B 5925 B 5926 A 5927 C 5928 D 5944 D 5945 C 5946 B 5948 A 5950 A 5951 A 5952 B 5953 D 5955 C 5957 B Deutscher B Stenografisch 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. h. c. Jürgen Koppelin, Herbert Frankenhauser, Ernst-Reinhard Beck (Reut- lingen), Klaus Breil, Josef Göppel und Manfred Zöllmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Bernd Siebert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushalts- gesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: D N D D U D 5907 A 5907 B 5907 B Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5930 C 5932 A undestag er Bericht ung 4. September 2010 t : Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5932 D 5934 C 5935 D 5938 A 5938 A 5940 B 5941 C 5943 B Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5958 D 5959 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . B D D B I D H R F P R D U D C N J E R G N A L 5959 A 5959 A 5961 B 5962 D 5963 C 5963 D 5965 D 5966 D 5968 C 5970 B 5971 C 5973 B 5974 C 5976 A 5977 A 5978 C 5979 A 5979 B 5980 D 5983 A 5983 D 5985 C 5986 C 5988 A 5989 A 5990 A 5991 C 5993 A 5993 D 5995 B 5995 C 5995 C ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz . . . . lse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . aren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . icole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ulia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . lvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . ainer Erdel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5996 C 5997 A 5997 C 5998 B 5999 C 6000 A 6001 A 6001 C 6002 A 6002 D 6003 B 6004 D 6006 C 6006 D 6009 A 6010 C 6011 B 6012 C 6014 B 6016 B 6017 D 6019 A 6019 B 6019 C 6021 A 6021 D 6023 B 6023 D 6025 B 6026 A 6027 D 6029 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 5907 (A) ) )(B) 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 6029 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 14.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 14.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 14.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 14.09.2010 Weinberg (Hamburg), Marcus CDU/CSU 14.09.2010 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 14.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 57. Sitzung Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald Weinberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Ich muss doch noch einmal darauf zurück-
    ommen: Es geht mir hier und heute um einen Posten,
    er nicht im Haushalt zu finden ist, für die Glaubwürdig-
    eit von Politik aber das A und O ist, nämlich das Ver-
    rauenskapital. Das hat diese Bundesregierung in der Ge-
    undheitspolitik deutlich verspielt; denn Gesetze werden
    ffenkundig nicht von den zuständigen Ministerien al-
    eine geschrieben, sondern in wesentlichen Teilen von
    obbyisten.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Jetzt fängt der auch noch an! Wie oft muss man es Ihnen erklären?)


    Ich komme gleich noch einmal dazu. Sie brauchen es
    ir nicht zu erklären; ich weiß es schon. – Es entsteht

    er Eindruck, dass diese Koalition Politik macht, die
    an mit Einfluss kaufen kann.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Oh!)


    amit wird die Demokratie entwertet, und das ist ge-
    ährlich für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.


    (Beifall bei der LINKEN – Jens Spahn [CDU/ CSU]: Das erzählen uns die Kommunisten!)


    Wir sprechen hier wieder über das Thema Pharma-
    ndustrie. Die Bundesregierung lässt sich öffentlich da-
    ür feiern, dass sie eine Nutzenbewertung für neue Arz-
    eimittel eingeführt hat. Wir haben das in einer Rede
    ich kann mich noch daran erinnern; Kathrin Vogler hat

    ie Rede gehalten – ausdrücklich gelobt.

    Sie wollen ja zwischendurch immer gerne Lob. Wir
    aben das ausdrücklich gelobt. Zu diesem Lob gäbe es
    uch allen Grund, würde die Regierung es ernst damit
    einen. Dann nämlich müssten die Pharmakonzerne

    rstmals den Nutzen ihrer Produkte nachweisen, bevor
    ie sie zulasten der Beitragszahler abrechnen dürfen. Wir
    ollen das. Wir wollen Transparenz statt Mauschelei.

    Nun ist die Bundesregierung dabei ertappt worden,
    ass sie einen Änderungsantrag von der Pharmalobby
    bgeschrieben oder aber von den Augen der Pharma-
    obby abgelesen hat, wie es Herr Bahr gerade gesagt hat.


    (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN)


    akt ist demnach: Diese Nutzenbewertung soll verwäs-
    ert werden. Nicht mehr ein unabhängiges Institut, son-
    ern das Bundesministerium soll künftig per Rechtsver-
    rdnung festlegen können, wie geprüft wird. Bitte,
    enken Sie einmal darüber nach: Lobbyarbeit besteht
    icht nur darin, alles abzuwenden, sondern eventuell ei-
    en großen Schaden abzuwenden und einen kleinen hin-





    Harald Weinberg


    (A) )


    )(B)

    zunehmen. Ich denke, das ist die Lobbyarbeit, die hier
    dahintersteckt.

    Die Pharmalobby hat noch eines draufgesetzt: Sie hat
    bei der weltweit umsatzstärksten Anwaltskanzlei gleich
    einen Vorschlag für diese Rechtsverordnung in Auftrag
    gegeben.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Wen interessiert denn das?)


    Da darf man doch wirklich gespannt sein, ob diese Bun-
    desregierung auch diese Vorarbeit dankbar eins zu eins
    übernehmen wird. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger
    in diesem Land fragen sich: Wer macht hier eigentlich
    die Gesetze? Das Parlament? Wer macht die Verordnun-
    gen? Die Bundesregierung?

    Der Eindruck ist auch durch die aktuellen Dementis
    der Bundesregierung nicht vom Tisch, dass hier einiges
    outgesourct und vom Verband Forschender Arzneimit-
    telhersteller und von der Londoner Rechtsanwaltskanzlei
    Clifford Chance übernommen wird. Ich bin sicher: Das
    ist kein Einzelfall. Es ist nur so, dass es in diesem kon-
    kreten Fall öffentlich geworden ist.

    Aber nicht nur die Pharmaindustrie wird hofiert. Glei-
    ches gilt auch für die privaten Krankenversicherungen.


    (Otto Fricke [FDP]: Welcher Lobbyist hat Ihnen diese Rede geschrieben?)


    An dieser Stelle muss ich allerdings eines sagen: Mit
    Herrn Spahn verbindet mich selten etwas, aber in der
    Frage der Zusatztarife sind wir sogar einer Meinung;


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Wow!)


    denn ich bin schon der Auffassung, dass die Zusatztarife,
    die Sie angesprochen haben, eigentlich das Kerngeschäft
    der privaten Krankenversicherung darstellen. Aber ich
    bin gleichzeitig der Meinung, dass die private Kranken-
    versicherung eben keine Krankenvollversicherung an-
    bieten soll. Da unterscheiden wir uns dann wieder deut-
    lich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich frage auch: Wer hat eigentlich die Wahltarife mit
    eingeführt?

    Die Große Koalition hat 2007 beschlossen, dass man
    als Angestellter erst dann in eine private Krankenver-
    sicherung wechseln kann, wenn man mindestens drei
    Jahre und nicht nur ein Jahr lang ein entsprechendes Ein-
    kommen hat. Dadurch blieben mehr Menschen mit gu-
    tem Einkommen in der gesetzlichen Krankenversiche-
    rung. Das hat die Beiträge stabilisiert.

    Die Privatversicherer klagten seitdem über einen
    „dramatischen Mitgliederschwund und den Wegfall be-
    sonders lukrativer Versicherungsnehmer“, so der Chef
    der Deutschen Krankenversicherung, Günter Dibbern.
    Seine Klagen wurden erhört: Schwarz-Gelb will diese
    Regelung nun rückgängig machen. Die private Kranken-
    versicherung regt sich auf, die Bundesregierung springt.
    Ein Schelm, wer dabei denkt, dass die Spenden der
    Allianz-Versicherung von je 60 000 Euro im Jahr an

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    (C (D SU, CDU und FDP hier die Entscheidungsfindung etas erleichtert hätten, oder? (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Lassen Sie mich an dieser Stelle noch etwas sagen,
    eil Sie immer die Beamten ansprechen: Ich habe noch
    einen Beamten getroffen, der unter vernünftigen Bedin-
    ungen nicht viel lieber in der gesetzlichen Krankenver-
    icherung als in der privaten Krankenversicherung wäre.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Jens Spahn [CDU/CSU]: Das hilft ihnen aber nicht!)


    Ähnlich sieht es bei der dritten Klientelgruppe von
    chwarz-Gelb aus, nämlich bei den Arbeitgebern. Zwar
    erden Sie von der Koalition nun sagen, dass auch die
    rbeitgeberbeiträge zur Krankenversicherung um
    ,3 Prozentpunkte angehoben worden sind. Jedoch wol-
    en Sie diesen Beitragssatz von dann 7,3 Prozent für die
    rbeitgeber für alle Zeiten festschreiben. Alle künftigen
    ostensteigerungen werden alleine von den Versicherten
    etragen. So merken auch die Arbeitgeber, dass ihre Par-
    eispenden bei den Schwarzen und den Gelben gut ange-
    egtes Geld sind.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Weil Ihnen keiner was spendet!)


    Für die gesetzlich Versicherten hingegen wird es bit-
    er. Ihnen werden die künftigen Kosten aufgebürdet, ins-
    esondere durch die kleinen Kopfpauschalen, also die
    euen Zusatzbeiträge.

    Im nächsten Jahr werden die Einnahmen und Ausga-
    en in der gesetzlichen Krankenversicherung durch die
    eitragserhöhung aller Voraussicht nach ausgeglichen

    ein. Das stimmt, Herr Rösler. Im Jahr darauf wird es
    ermutlich Zusatzbeiträge in ähnlichem Umfang geben
    ie bereits in diesem Jahr, nämlich 8 bis 10 Euro. 2013
    erden die Zusatzbeiträge schon durchschnittlich über
    0 Euro monatlich betragen, vorausgesetzt, die Ausga-
    en- und Einnahmeentwicklung geht so weiter wie bis-
    er. Wenn man dies hochrechnet, kommt man im Jahr
    020 auf einen Betrag von über 100 Euro pro Monat und
    ro gesetzlich Versicherten. Dann wäre – auch für die
    ut verdiendenden gesetzlich Versicherten – die Belas-
    ungsgrenze von 2 Prozent überschritten, und alle müss-
    en einen Sozialausgleich erhalten. Das bedeutet, dass
    ie Arbeitgeber weiterhin 7,3 Prozent zahlen, die Arbeit-
    ehmer aber 7,3 Prozent plus 2 Prozent Zusatzbeiträge
    lus 0,9 Prozent Sonderbeitrag, also insgesamt 10,2 Pro-
    ent. Zuzahlungen und Gebühren sind noch nicht einge-
    echnet. Eine paritätische Finanzierung sieht anders aus.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Tückisch an dieser Finanzreform des Gesundheitswe-
    ens sind also nicht die sofortigen Auswirkungen, son-
    ern die Auswirkungen in einigen Jahren. Damit wird
    eutlich, dass diese Bundesregierung nicht das Wohl der
    0 Millionen gesetzlich Krankenversicherten, sondern
    ie Erfüllung ihrer Klientelaufgaben im Blick hat. Das
    st eine Politik der sozialen Ungerechtigkeit. Das kostet
    ertrauenskapital. Das gefährdet unsere Demokratie.





    Harald Weinberg


    (A) )


    )(B)

    Wir fordern Sie auf: Kehren Sie um! Verlassen Sie die-
    sen Irrweg!

    Danke.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Jens Spahn [CDU/CSU]: Geht es auch eine Nummer kleiner?)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Alois Karl für die

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alois Karl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Liebe Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen

    und Herren des Bundestages! Kaum ist der Haushalt
    2010 vor einem halben Jahr hier verabschiedet worden,
    treffen wir uns schon wieder, um den Haushalt 2011 auf
    den Weg zu bringen. Die Kassen sind nicht voll. Wir
    müssen auch heute unter dem Diktat der knappen Kassen
    regieren. Aber so ist das Wirtschaften und Haushalten.
    Das erfordert die Kunst, mit knappen Ressourcen or-
    dentlich umzugehen.

    Unsere Haushaltsaufstellung steht bei Ihrem Haus-
    halt, Herr Bundesgesundheitsminister, wie bei allen an-
    deren unter dem großen übergeordneten Leitbild, dass
    wir konsolidieren wollen. Das heißt, wir wollen die
    Haushalte auch für die nächsten Generationen in Ord-
    nung bringen. Konsolidierungspolitik ist nichts anderes
    als gut verstandene Zukunftspolitik. Die Kollegen im
    Haushaltsausschuss und ich werden in den nächsten Wo-
    chen sehr darauf achten, dass wir die Maßgaben, auf die
    wir uns in der Großen Koalition geeinigt haben – ich
    glaube, Herr Kollege Schurer, es war eine der großen
    Leistungen der Großen Koalition, ins Grundgesetz auf-
    zunehmen, dass wir auf mittlere Sicht zu ausgeglichenen
    Haushalten kommen müssen, und zwar mithilfe der
    Schuldenbremse –, auch umsetzen. Wir haben das ge-
    meinschaftlich beschlossen und müssen es jetzt ausfüh-
    ren. Wir haben die Freude, das mit der FDP tun zu kön-
    nen.

    Was hatten wir vor nur zwölf Monaten für eine Situa-
    tion? Die Auguren hatten nichts Gutes vorhergesagt. Die
    Menschen haben um den Wert ihres angelegten Geldes
    gefürchtet. Sie waren um die Stabilität ihres Geldes be-
    sorgt. Die Menschen waren von Arbeitslosigkeit bedroht.

    Heute haben wir im Durchschnitt 3,2 Millionen Ar-
    beitslose. Im Herbst wird die Zahl der Arbeitslosen ei-
    nen so niedrigen Stand wie seit 20 Jahren nicht mehr er-
    reichen; sie wird auf unter 3 Millionen sinken. Die Zahl
    der Arbeitsplätze hat einen historischen Höchststand er-
    reicht. Die Zahl der Kurzarbeiter ist innerhalb eines Jah-
    res um 75 Prozent gesunken. Jeder junge Mann und jede
    junge Frau, die ausgebildet werden wollen, können einen
    Ausbildungsplatz erhalten. Eine solche Situation hatten
    wir schon viele Jahrzehnte nicht mehr. In dieser Situa-
    tion einen Haushalt aufzustellen, ist für uns eine Freude
    gegenüber dem, was wir vor einem Jahr erlebt haben.

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    (C (D Ein Weiteres: Vor einem Jahr gab es Wahlen. Die Bürerinnen und Bürger haben die CDU/CSU und die FDP auch mit unseren Konzepten des Sparens – zu Regieungsparteien und Sie zur Opposition gemacht, (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das bereuen sie schon! – Mechthild Rawert [SPD]: Das ändert sich noch!)


    ir werden uns an unsere Konzepte halten. Wir haben
    ie Neuverschuldung von 86 Milliarden Euro, die Kol-
    ege Steinbrück vor einem Jahr auf den Weg gebracht
    at, für dieses Jahr auf 80 Milliarden Euro minimiert.
    err Schäuble hat heute Vormittag gesagt, dass wir in
    iesem Jahr eine Reduzierung der Neuverschuldung auf
    5 Milliarden Euro erreichen werden und damit die Zahl
    rreichen, die wir uns erst für 2011 vorgenommen hat-
    en. Es ist eine starke Leistung, die Neuverschuldung in
    inem einzigen Jahr um 20 Milliarden Euro zu senken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ies ist ein Anlass zur Freude. Daran sollten Sie sich be-
    eiligen, statt sich auf Ihre miesepeterigen Ausführungen
    u beschränken, wie es heute der Fall war. Die Lage ist
    atsächlich besser als die Stimmung.

    Um den Sozialstaat mit den hohen Ansprüchen im
    esundheitswesen zu erhalten, müssen wir auch Verän-
    erungen herbeiführen. Das ist in einem Land, das in
    roßem Wohlstand lebt, nicht ganz einfach.

    Wer in großem Wohlstand lebt, ist nicht geneigt, Ver-
    nderungen auf sich zukommen zu lassen. Dennoch
    üssen wir für Veränderungen sorgen. Der Weg, den Sie

    ingeschlagen haben, Herr Bundesminister, ist in der Tat
    ichtig. Wir freuen uns, dass wir ein dichtes Netz aus
    iedergelassenen Ärzten sowie hervorragenden medizi-
    ischen Fortschritt in unserem Land haben. Dass das in
    ehn Jahren SPD-Regierung zustande gekommen sei,
    err Schurer, ist vielleicht nicht ganz richtig.


    (Ewald Schurer [SPD]: Die guten Dinge kommen von den Sozialdemokraten! Herr Singhammer weiß das!)


    as liegt am Rande der Wahrheit. Aber es ist in der Tat
    ichtig, dass wir in einem hervorragend entwickelten,
    edizinisch hochstehenden Land leben. Das möchten
    ir halten. Unser Haushalt trägt dazu bei.

    Sehr geehrter Herr Minister, Sie haben gesagt, dass der
    aushalt in hohem Maß durch den Gesundheitsfonds vor-
    elastet ist, dass wir aber auch große Investitionen täti-
    en. Das Robert-Koch-Institut zum Beispiel bekommt
    ndlich ein Hochsicherheitslabor. Wir statten es mit mehr
    ls 42 Millionen Euro aus, um die Forschung in unserem
    and – Herr Lauterbach, Sie haben das moniert – auf ho-
    em Niveau voranzubringen. Wir werden die Forschung
    nd die Bildung in Ihrem Ministerium, Herr Rösler, wei-
    erhin stark unterstützen. In den nächsten vier Jahren, bis
    014, werden die Forschungsmittel um 33 Prozent an-
    achsen. Ich freue mich auch darüber, dass wir die Stif-

    ung für diejenigen, die sich ohne Eigenverschulden mit
    IV infiziert haben, weil sie verunreinigte Blutpräparate

    rhalten haben, mit 25 Millionen Euro ausstatten. Wir tun
    lles – genauso wie Sie es gesagt haben, Frau Flach –, um





    Alois Karl


    (A) )


    )(B)

    den Aktionismus, den wir bei Ulla Schmidt kennenge-
    lernt haben, zu unterbinden. Wir werden die Ausgaben für
    die Aids-Bekämpfung in Osteuropa, insbesondere in der
    Ukraine, um 80 Prozent minimieren, genauso wie die
    Mittel für die Gesundheitsprävention. Wir werden für
    entsprechende Ansätze im Haushalt sorgen.

    Ich freue mich auf unsere Beratungen mit Ihnen, sehr
    geehrter Herr Bundesgesundheitsminister, aber auch mit
    Ihnen, liebe Frau Flach, und den anderen Kollegen in
    den nächsten Wochen. Ich bin sicher, dass wir einen
    Haushalt auf den Weg bringen, der effektiv ist, der sich
    am Wohl und an der Gesundheit der Bevölkerung orien-
    tiert und der sparsam ist.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)