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ID1705710200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/57 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5907 B 5907 D 5917 A 5920 B 5923 B 5925 B 5926 A 5927 C 5928 D 5944 D 5945 C 5946 B 5948 A 5950 A 5951 A 5952 B 5953 D 5955 C 5957 B Deutscher B Stenografisch 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. h. c. Jürgen Koppelin, Herbert Frankenhauser, Ernst-Reinhard Beck (Reut- lingen), Klaus Breil, Josef Göppel und Manfred Zöllmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Bernd Siebert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushalts- gesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: D N D D U D 5907 A 5907 B 5907 B Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5930 C 5932 A undestag er Bericht ung 4. September 2010 t : Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5932 D 5934 C 5935 D 5938 A 5938 A 5940 B 5941 C 5943 B Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5958 D 5959 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . B D D B I D H R F P R D U D C N J E R G N A L 5959 A 5959 A 5961 B 5962 D 5963 C 5963 D 5965 D 5966 D 5968 C 5970 B 5971 C 5973 B 5974 C 5976 A 5977 A 5978 C 5979 A 5979 B 5980 D 5983 A 5983 D 5985 C 5986 C 5988 A 5989 A 5990 A 5991 C 5993 A 5993 D 5995 B 5995 C 5995 C ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz . . . . lse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . aren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . icole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ulia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . lvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . ainer Erdel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5996 C 5997 A 5997 C 5998 B 5999 C 6000 A 6001 A 6001 C 6002 A 6002 D 6003 B 6004 D 6006 C 6006 D 6009 A 6010 C 6011 B 6012 C 6014 B 6016 B 6017 D 6019 A 6019 B 6019 C 6021 A 6021 D 6023 B 6023 D 6025 B 6026 A 6027 D 6029 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 5907 (A) ) )(B) 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 6029 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 14.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 14.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 14.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 14.09.2010 Weinberg (Hamburg), Marcus CDU/CSU 14.09.2010 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 14.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 57. Sitzung Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Flach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

    Schurer, als Haushälter hat man ja sehr oft eine andere
    Wahrnehmung. Aber das, was Sie uns gerade erzählt ha-
    ben, ist schon erstaunlich.


    (Ewald Schurer [SPD]: Das finde ich auch!)


    Die „Wertschöpfung“ von mehr als zehn Jahren SPD-
    Gesundheitspolitik besteht darin, dass wir im Augen-
    blick ein Defizit von 11 Milliarden Euro zu verzeichnen
    haben, das wir decken müssen. Das ist Ihre Wertschöp-
    fung. Ich muss Sie wirklich fragen, wie Sie es überhaupt
    schaffen, den Leuten so etwas zu erzählen. Glauben Sie,

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    (C (D ie Leute lesen keine Zeitungen? Sie lesen sie deutlich esser als Sie. In den letzten Wochen mussten wir uns ständig den orwürfen derjenigen stellen, bei denen wir sparen. Das, as Sie eben zitiert haben – dass angeblich keiner spart –, tand offensichtlich jeden Tag in der Zeitung und führte u wilden Angriffen auf diese Koalition. Bei Frau Yzer om VFA brauche ich im Augenblick eigentlich nicht ehr aufzutauchen. (Ewald Schurer [SPD]: Nein! Das ist aber auch kein Wunder! – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer will mit Ihnen schon sprechen, Frau Flach?)


    enn Sie sich zum Beispiel anhören, wie sich der Haus-
    rzteverband äußert, und wenn Sie sich vor Augen hal-
    en, was Herr Lotter mit Herrn Hoppenthaller in Bayern
    rlebt, muss ich Ihnen sagen: Ich weiß nicht, ob das alles
    o ist, weil wir nicht sparen.

    Wir haben zum ersten Mal den Versuch unternom-
    en, durchgehend bei allen Leistungserbringern im
    esundheitssystem zu sparen, und zwar nicht, weil es

    ns Freude macht, sondern weil Sie als Hypothek ein
    iesenloch hinterlassen haben und wir verhindern wol-

    en, dass die Menschen höhere Beiträge zahlen müssen.
    as ist doch der Punkt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ewald Schurer [SPD], zur CDU/CSU und FDP gewandt: Dafür seid ihr doch verantwortlich!)


    Das ist nicht ungerecht, sondern das ist sachgerecht.
    uch die Kassen müssen sich beteiligen, Stichwort: Ver-
    altungskosten. Ich frage mich an dieser Stelle übrigens,
    ann die Kassen, die uns jeden Tag durch die Medien

    reiben, einmal über die Gehälter ihrer Vorstandsvorsit-
    enden nachdenken.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU – Willi Zylajew [CDU/CSU]: Richtig!)


    s wäre auch einmal hilfreich, wenn nicht nur der Bun-
    esrechnungshof darüber nachdenken würde. Das alles
    st übrigens zu Ihren Zeiten gelaufen.

    Die Pharmaindustrie wird 2011 mit einer Zuwachs-
    egrenzung von 3,5 Milliarden Euro zur Kasse gebeten,
    nd 2012 ist sie mit 4 Milliarden Euro dabei. Das heißt:
    o ist denn hier das Lobbytum, wenn zum ersten Mal in
    eutschland viele Milliarden Euro – 4 Milliarden Euro

    m Jahr 2012 und 3,5 Milliarden in 2011 – von Big
    harma gefordert werden? Sie können doch nicht erzäh-

    en, wir versuchen, die Leute hinter die Fichte zu führen.
    ielmehr wird das dazu führen, dass die Menschen end-

    ich preiswerte Medikamente haben.


    (Jens Ackermann [FDP]: So ist es!)


    Das betrifft übrigens auch die Ärzte, die Krankenhäu-
    er, die Apotheken und den Großhandel. Ich kann Ihnen
    ine lange Liste mit Institutionen vorlegen, die im Au-
    enblick schwer daran zu knacken haben, dass der Ge-
    undheitsfonds von Ihnen bewusst unterfinanziert war





    Ulrike Flach


    (A) )


    )(B)

    und wir seit dem letzten Herbst versuchen müssen, die-
    ses Defizit zu decken.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Lassen Sie mich auch noch einmal etwas zu den Kas-
    sen sagen – ich finde das schon erstaunlich –: Wir sind
    hier ja tätig, damit die Kassen auf einem einigermaßen
    gesunden, soliden Fundament stehen können und die Pa-
    tienten weiter eine ordentliche Versorgung haben. Das
    ist unser Antrieb. Ich lese jeden Tag in der Zeitung – das
    muss ich an dieser Stelle auch einmal sehr deutlich sagen –
    von wechselnden Wasserständen in Bezug auf das, was
    alles angeblich passieren würde, wenn wir unsere Geset-
    zesvorhaben durchführen würden. Ich frage mich hier
    erst einmal: Woher wissen die Herrschaften das? – Sie
    haben das Gesetz wahrscheinlich genauso wenig gelesen
    wie Sie, Frau Bender.


    (Maria Anna Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist das Erste, was wir getan haben!)


    Das scheint dann hier die Folge zu sein.

    Denken Sie doch einmal alleine an den Vorwurf der
    AOK, das würde zu millionenfachen Einschränkungen
    in der GKV führen. Das wird von einer AOK Bayern ge-
    sagt, die mit den Hausarztverträgen dafür gesorgt hat,
    dass zusätzliche Belastungen auf die Krankenkassen zu-
    kommen. Allein daran sehen Sie doch, wie unsolide sol-
    che Vorwürfe sind und mit welcher ausgesprochen ge-
    spaltenen Gesellschaft wir es hier zu tun haben.

    Liebe Kollegen und Kolleginnen, der zweite Baustein
    unseres Gesetzes neben den Sparanstrengungen ist na-
    türlich immer im strukturellen Bereich zu finden. Ich bin
    sehr froh, dass Herr Rösler das eben noch einmal auf den
    Punkt gebracht hat. Wir machen die Beiträge ein Stück
    konjunkturunabhängiger. Wir geben den Kassen über die
    Zusatzbeiträge endlich wieder ein Stück ihrer Beitrags-
    autonomie zurück, die ihnen von der SPD ja genommen
    wurde, und wir führen endlich einen Sozialausgleich ein,
    den Ulla Schmidt den Menschen draußen immer verwei-
    gert hat. Darum geht es doch.

    Wenn wir an dieser Stelle über das Aushandeln von
    Preisen hochpreisiger Arzneimittel sprechen, was wir
    mit unserem Gesetz ja einführen werden, dann denken
    Sie doch einmal daran, dass Sie diesen Mut nie gehabt
    haben. Ich bin hier völlig beim Kollegen Spahn. Sie,
    Herr Lauterbach, haben sechs Wochen lang in der Fur-
    che gelegen, weil Sie genau wussten, dass hier ein Ge-
    setz auf den Weg gebracht wird, durch das die Menschen
    preiswerte Medikamente erhalten, sie also Zugang zu
    diesen Medikamenten bekommen.

    Es wäre gerechter und vor allen Dingen sachgerechter
    gewesen, wenn Sie sich in den Sommerferien an den
    normalen, kompetenten Diskussionen beteiligt hätten.
    Wir hören auch gerne einmal die Vorschläge der Opposi-
    tion. Das, was Sie jetzt bringen, ist einfach nur ein Fi-
    asko und sonst nichts – vielleicht noch ein bisschen Neid
    auf ein gutes Gesetz.

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    (C (D (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Keine Sorge!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Harald Weinberg für die Fraktion

ie Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Harald Weinberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Ich muss doch noch einmal darauf zurück-
    ommen: Es geht mir hier und heute um einen Posten,
    er nicht im Haushalt zu finden ist, für die Glaubwürdig-
    eit von Politik aber das A und O ist, nämlich das Ver-
    rauenskapital. Das hat diese Bundesregierung in der Ge-
    undheitspolitik deutlich verspielt; denn Gesetze werden
    ffenkundig nicht von den zuständigen Ministerien al-
    eine geschrieben, sondern in wesentlichen Teilen von
    obbyisten.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Jetzt fängt der auch noch an! Wie oft muss man es Ihnen erklären?)


    Ich komme gleich noch einmal dazu. Sie brauchen es
    ir nicht zu erklären; ich weiß es schon. – Es entsteht

    er Eindruck, dass diese Koalition Politik macht, die
    an mit Einfluss kaufen kann.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Oh!)


    amit wird die Demokratie entwertet, und das ist ge-
    ährlich für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.


    (Beifall bei der LINKEN – Jens Spahn [CDU/ CSU]: Das erzählen uns die Kommunisten!)


    Wir sprechen hier wieder über das Thema Pharma-
    ndustrie. Die Bundesregierung lässt sich öffentlich da-
    ür feiern, dass sie eine Nutzenbewertung für neue Arz-
    eimittel eingeführt hat. Wir haben das in einer Rede
    ich kann mich noch daran erinnern; Kathrin Vogler hat

    ie Rede gehalten – ausdrücklich gelobt.

    Sie wollen ja zwischendurch immer gerne Lob. Wir
    aben das ausdrücklich gelobt. Zu diesem Lob gäbe es
    uch allen Grund, würde die Regierung es ernst damit
    einen. Dann nämlich müssten die Pharmakonzerne

    rstmals den Nutzen ihrer Produkte nachweisen, bevor
    ie sie zulasten der Beitragszahler abrechnen dürfen. Wir
    ollen das. Wir wollen Transparenz statt Mauschelei.

    Nun ist die Bundesregierung dabei ertappt worden,
    ass sie einen Änderungsantrag von der Pharmalobby
    bgeschrieben oder aber von den Augen der Pharma-
    obby abgelesen hat, wie es Herr Bahr gerade gesagt hat.


    (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN)


    akt ist demnach: Diese Nutzenbewertung soll verwäs-
    ert werden. Nicht mehr ein unabhängiges Institut, son-
    ern das Bundesministerium soll künftig per Rechtsver-
    rdnung festlegen können, wie geprüft wird. Bitte,
    enken Sie einmal darüber nach: Lobbyarbeit besteht
    icht nur darin, alles abzuwenden, sondern eventuell ei-
    en großen Schaden abzuwenden und einen kleinen hin-





    Harald Weinberg


    (A) )


    )(B)

    zunehmen. Ich denke, das ist die Lobbyarbeit, die hier
    dahintersteckt.

    Die Pharmalobby hat noch eines draufgesetzt: Sie hat
    bei der weltweit umsatzstärksten Anwaltskanzlei gleich
    einen Vorschlag für diese Rechtsverordnung in Auftrag
    gegeben.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Wen interessiert denn das?)


    Da darf man doch wirklich gespannt sein, ob diese Bun-
    desregierung auch diese Vorarbeit dankbar eins zu eins
    übernehmen wird. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger
    in diesem Land fragen sich: Wer macht hier eigentlich
    die Gesetze? Das Parlament? Wer macht die Verordnun-
    gen? Die Bundesregierung?

    Der Eindruck ist auch durch die aktuellen Dementis
    der Bundesregierung nicht vom Tisch, dass hier einiges
    outgesourct und vom Verband Forschender Arzneimit-
    telhersteller und von der Londoner Rechtsanwaltskanzlei
    Clifford Chance übernommen wird. Ich bin sicher: Das
    ist kein Einzelfall. Es ist nur so, dass es in diesem kon-
    kreten Fall öffentlich geworden ist.

    Aber nicht nur die Pharmaindustrie wird hofiert. Glei-
    ches gilt auch für die privaten Krankenversicherungen.


    (Otto Fricke [FDP]: Welcher Lobbyist hat Ihnen diese Rede geschrieben?)


    An dieser Stelle muss ich allerdings eines sagen: Mit
    Herrn Spahn verbindet mich selten etwas, aber in der
    Frage der Zusatztarife sind wir sogar einer Meinung;


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Wow!)


    denn ich bin schon der Auffassung, dass die Zusatztarife,
    die Sie angesprochen haben, eigentlich das Kerngeschäft
    der privaten Krankenversicherung darstellen. Aber ich
    bin gleichzeitig der Meinung, dass die private Kranken-
    versicherung eben keine Krankenvollversicherung an-
    bieten soll. Da unterscheiden wir uns dann wieder deut-
    lich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich frage auch: Wer hat eigentlich die Wahltarife mit
    eingeführt?

    Die Große Koalition hat 2007 beschlossen, dass man
    als Angestellter erst dann in eine private Krankenver-
    sicherung wechseln kann, wenn man mindestens drei
    Jahre und nicht nur ein Jahr lang ein entsprechendes Ein-
    kommen hat. Dadurch blieben mehr Menschen mit gu-
    tem Einkommen in der gesetzlichen Krankenversiche-
    rung. Das hat die Beiträge stabilisiert.

    Die Privatversicherer klagten seitdem über einen
    „dramatischen Mitgliederschwund und den Wegfall be-
    sonders lukrativer Versicherungsnehmer“, so der Chef
    der Deutschen Krankenversicherung, Günter Dibbern.
    Seine Klagen wurden erhört: Schwarz-Gelb will diese
    Regelung nun rückgängig machen. Die private Kranken-
    versicherung regt sich auf, die Bundesregierung springt.
    Ein Schelm, wer dabei denkt, dass die Spenden der
    Allianz-Versicherung von je 60 000 Euro im Jahr an

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    (C (D SU, CDU und FDP hier die Entscheidungsfindung etas erleichtert hätten, oder? (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Lassen Sie mich an dieser Stelle noch etwas sagen,
    eil Sie immer die Beamten ansprechen: Ich habe noch
    einen Beamten getroffen, der unter vernünftigen Bedin-
    ungen nicht viel lieber in der gesetzlichen Krankenver-
    icherung als in der privaten Krankenversicherung wäre.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Jens Spahn [CDU/CSU]: Das hilft ihnen aber nicht!)


    Ähnlich sieht es bei der dritten Klientelgruppe von
    chwarz-Gelb aus, nämlich bei den Arbeitgebern. Zwar
    erden Sie von der Koalition nun sagen, dass auch die
    rbeitgeberbeiträge zur Krankenversicherung um
    ,3 Prozentpunkte angehoben worden sind. Jedoch wol-
    en Sie diesen Beitragssatz von dann 7,3 Prozent für die
    rbeitgeber für alle Zeiten festschreiben. Alle künftigen
    ostensteigerungen werden alleine von den Versicherten
    etragen. So merken auch die Arbeitgeber, dass ihre Par-
    eispenden bei den Schwarzen und den Gelben gut ange-
    egtes Geld sind.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Weil Ihnen keiner was spendet!)


    Für die gesetzlich Versicherten hingegen wird es bit-
    er. Ihnen werden die künftigen Kosten aufgebürdet, ins-
    esondere durch die kleinen Kopfpauschalen, also die
    euen Zusatzbeiträge.

    Im nächsten Jahr werden die Einnahmen und Ausga-
    en in der gesetzlichen Krankenversicherung durch die
    eitragserhöhung aller Voraussicht nach ausgeglichen

    ein. Das stimmt, Herr Rösler. Im Jahr darauf wird es
    ermutlich Zusatzbeiträge in ähnlichem Umfang geben
    ie bereits in diesem Jahr, nämlich 8 bis 10 Euro. 2013
    erden die Zusatzbeiträge schon durchschnittlich über
    0 Euro monatlich betragen, vorausgesetzt, die Ausga-
    en- und Einnahmeentwicklung geht so weiter wie bis-
    er. Wenn man dies hochrechnet, kommt man im Jahr
    020 auf einen Betrag von über 100 Euro pro Monat und
    ro gesetzlich Versicherten. Dann wäre – auch für die
    ut verdiendenden gesetzlich Versicherten – die Belas-
    ungsgrenze von 2 Prozent überschritten, und alle müss-
    en einen Sozialausgleich erhalten. Das bedeutet, dass
    ie Arbeitgeber weiterhin 7,3 Prozent zahlen, die Arbeit-
    ehmer aber 7,3 Prozent plus 2 Prozent Zusatzbeiträge
    lus 0,9 Prozent Sonderbeitrag, also insgesamt 10,2 Pro-
    ent. Zuzahlungen und Gebühren sind noch nicht einge-
    echnet. Eine paritätische Finanzierung sieht anders aus.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Tückisch an dieser Finanzreform des Gesundheitswe-
    ens sind also nicht die sofortigen Auswirkungen, son-
    ern die Auswirkungen in einigen Jahren. Damit wird
    eutlich, dass diese Bundesregierung nicht das Wohl der
    0 Millionen gesetzlich Krankenversicherten, sondern
    ie Erfüllung ihrer Klientelaufgaben im Blick hat. Das
    st eine Politik der sozialen Ungerechtigkeit. Das kostet
    ertrauenskapital. Das gefährdet unsere Demokratie.





    Harald Weinberg


    (A) )


    )(B)

    Wir fordern Sie auf: Kehren Sie um! Verlassen Sie die-
    sen Irrweg!

    Danke.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Jens Spahn [CDU/CSU]: Geht es auch eine Nummer kleiner?)