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ID1705202600

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  • sort_by_alphaVokabular
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    9. FDP-Frak-ion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/52 ordneten Sahra Wagenknecht, Michael Schlecht, Dr. Barbara Höll, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kreditausfallversicherungen (CDS) und deren Handel vollständig verbieten (Drucksachen 17/1733, 17/2097) . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksache 17/2232) . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ 5455 C 5455 D 5456 D 5458 D 5460 C 5462 A 5463 C 5464 B 5468 B 5468 C 5470 A 5472 C 5473 D 5475 D 5476 D 5478 B Deutscher B Stenografisch 52. Sitz Berlin, Freitag, de I n h a l Tagesordnungspunkt 19: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vorbeugung gegen missbräuchliche Wertpapier- und Derivategeschäfte (Drucksachen 17/1952, 17/2336) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Ab- geordneten Michael Schlecht, Sahra Wagenknecht, Dr. Herbert Schui, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Banken regulieren – Spekula- tionsblasen verhindern (Drucksachen 17/1151, 17/2336) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- T a b 5455 A 5455 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5465 B 5466 B undestag er Bericht ung n 2. Juli 2010 t : agesordnungspunkt 20: ) Große Anfrage der Abgeordneten Garrelt Duin, Carsten Schneider (Erfurt), Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsetzung der Ergebnisse im Bereich der Wirtschafts- und Finanzpolitik der G-8- und G-20- Gipfel durch die Bundesregierung (Drucksachen 17/1796, 17/2295) . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: G-20-Gipfel in Toronto für eine demokratische Kontrolle der Fi- nanzmärkte und eine Wende zur nach- haltigen Regulierung der Weltwirt- schaft nutzen 5468 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5479 D 5480 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Tagesordnungspunkt 21: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Caren Lay, Dr. Axel Troost, Ka- rin Binder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanziellen Ver- braucherschutz stärken – Finanz- märkte verbrauchergerecht regulieren (Drucksachen 17/887, 17/1782) . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Dr. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, Lisa Paus, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grauen Kapitalmarkt durch einheitliches Anlegerschutzniveau über- winden (Drucksachen 17/284, 17/2335) . . . . . . . . Lucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: Erste Beratung des von den Abgeordneten Memet Kilic, Josef Philip Winkler, Katja Dörner, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes (Ehegattennachzug) (Drucksache 17/1626) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Memet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 5481 B 5481 C 5481 D 5483 A 5484 B 5485 B 5486 A 5490 A 5490 A 5491 A 5492 A 5493 A 5494 D 5496 B 5497 B 5498 D 5499 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . L A A 5487 A 5487 D 5488 D iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5501 A 5501 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5455 (A) ) )(B) 52. Sitz Berlin, Freitag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5499 Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms (A) (C)Berichtigung 51. Sitzung, Seite 5314 (B), die Antwort von Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, ist wie folgt zu lesen: „Es gibt keine Überlegungen, laufende Vorhaben zu unterbinden. Außer den 17 Förderbohrungen auf der Mit- telplate und der auf der A6-A – Informationen dazu habe ich Ihnen zukommen lassen – sind keine Details zu Explo- rationsvorhaben oder Planungen bekannt.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 5501 (A) ) )(B) Drucksache 17/136 Nr. A.1Weinberg, Harald DIE LINKE 02.07.2010 EuB-BReg 37/2009 tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Schreiner, Ottmar SPD 02.07.2010 Sendker, Reinhold CDU/CSU 02.07.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigt A m S z m d Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Beckmeyer, Uwe SPD 02.07.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 02.07.2010 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 02.07.2010 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 02.07.2010 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 02.07.2010 Freitag, Dagmar SPD 02.07.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 02.07.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 02.07.2010 Groschek, Michael SPD 02.07.2010 Groth, Annette DIE LINKE 02.07.2010 Höger, Inge DIE LINKE 02.07.2010 Holmeier, Karl CDU/CSU 02.07.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Lange, Ulrich CDU/CSU 02.07.2010 Leidig, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 02.07.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.07.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 02.07.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 02.07.2010 Nietan, Dietmar SPD 02.07.2010 W Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale 2009 (Jahresabrüstungsbericht 2009) – Drucksache 17/445 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – der Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahr 2008 (Rüstungsexportbericht 2008) – Drucksachen 17/1333, 17/1644 Nr. 1.3 – Ausschuss für Kultur und Medien – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56 a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) Zukunftsreport – Ubiquitäres Computing – Drucksache 17/405 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- okumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 02.07.2010 apf, Uta SPD 02.07.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 02.07.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 5502 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 52. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 (A) (C) )(B) Drucksache 17/720 Nr. A.2 EuB-BReg 72/2010 Drucksache 17/1492 Nr. A.6 Ratsdokument 7032/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.3 Ratsdokument 8824/10 Sportausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.28 EuB-EP 1972; P6_TA-PROV(2009)0347 Finanzausschuss Drucksache 17/1821 Nr. A.5 EuB-EP 2018; P7_TA-PROV(2010)0056 Haushaltsausschuss Drucksache 17/1270 Nr. A.2 Ratsdokument 6806/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.13 Ratsdokument 7180/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.14 Ratsdokument 7182/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.15 Ratsdokument 7183/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.22 Ratsdokument 7830/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.23 Ratsdokument 7831/10 Drucksache 17/1693 Nr. A.2 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/859 Nr. A.8 EuB-EP 1999; P7_TA-PROV(2009)0110 Drucksache 17/1821 Nr. A.8 Ratsdokument 8502/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.9 Ratsdokument 8523/10 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/1649 Nr. A.4 Ratsdokument 8320/10 Drucksache 17/1649 Nr. A.5 Ratsdokument 8439/10 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/178 Nr. A.40 Ratsdokument 15361/09 Drucksache 17/315 Nr. A.8 Ratsdokument 17196/09 Drucksache 17/504 Nr. A.25 Ratsdokument 16016/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.13 Ratsdokument 7110/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.46 Ratsdokument 8029/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.47 Ratsdokument 8134/10 Drucksache 17/1492 Nr. A.48 Ratsdokument 14930/09 Drucksache 17/1649 Nr. A.12 Ratsdokument 8399/10 Drucksache 17/1821 Nr. A.25 Drucksache 17/1821 Nr. A.7 Ratsdokument 8690/10 (D Drucksache 17/1821 Nr. A.26 Ratsdokument 9233/10 Ratsdokument 9609/10 Ratsdokument 9231/10 52. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Juli 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Lötzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Schon 2009 in Washington haben Sie zum Beispiel
    erkündet, Sie wollten die Ratingagenturen besser
    berwachen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ja!)


    as ist seither passiert? Auch da nichts!


    (Dr. Mathias Middelberg [CDU/CSU]: Das ist doch schon längst beschlossen!)


    m Gegenteil: Die europäische Lösung erweist sich in
    er europäischen Krise die ganze Zeit als nicht wir-
    ungsvoll, als Flickenteppich, durch den überhaupt kein
    roblem gelöst wird. Gerade Griechenland beweist, dass
    ie Ratingagenturen nach wie vor Öl ins Feuer gießen.
    ie sind Brandbeschleuniger bei der Krise und nicht
    euerwehr.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie haben dafür gesorgt, dass die Spekulationen auf
    taatsanleihen im Rahmen der Griechenland-Krise ange-
    eizt wurden. Sie haben dafür gesorgt, dass der Zugang
    u Kreditmärkten für Griechenland verteuert wurde. Im
    rgebnis zahlt Griechenland heute 8 Prozentpunkte
    ehr Zinsen auf seine Staatsschulden als Deutschland.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Eben nicht mehr, Frau Kollegin! Durch den Rettungsring ist das eben nicht mehr der Fall!)


    afür zahlen sollen die sozial Benachteiligten. In jeder
    inanzmarktkrise der letzten 15 bis 20 Jahre haben die
    atingagenturen diese Rolle gespielt. Wir brauchen eine
    uropäische Ratingagentur, die dem Treiben dieses
    achtkartells endlich ein Ende gebietet. Die Schaffung

    iner solchen Agentur verweigern Sie bisher. Auf globa-
    er Ebene sind Sie in dieser Frage keinen Schritt voran-
    ekommen.


    (Beifall bei der LINKEN)






    Ulla Lötzer


    (A) )


    )(B)

    Die Liste lässt sich leider endlos verlängern: die Fra-
    gen der Einführung einer Bankenabgabe – sie wurde auf
    Seoul verschoben – sowie der Beschränkung von Speku-
    lationen auf Rohstoffe, Nahrungsmittel und Währungen
    und selbst die zaghaften Versuche, die Eigenkapitalhin-
    terlegung von Banken zu verschärfen. Bei alldem wird
    die Liste der Arbeitsaufträge immer länger; es gibt kei-
    nen Schritt zu einer Lösung.

    Frau Merkel und Sie, Herr Schäuble, erzählen uns seit
    anderthalb Jahren – auch heute Morgen –, wie schwierig
    es sei, dass aufs Schwerste daran gearbeitet werde; aber
    bei der Verkündung der Ergebnisse werden Sie immer
    kleinlauter. Herr Schäuble, Sie haben erneut auf die
    Beteiligung des Finanzsektors an den Krisenkosten
    hingewiesen. Sie haben jetzt angekündigt, Vorschläge
    für eine europäische Lösung einzuholen und dort mit
    Frankreich die Initiative zu ergreifen, aufbauend auf dem
    Ergebnis von Toronto. Das begrüßen wir.

    Das Beste wäre aber, wenn wir hier im Parlament ei-
    nen Vorratsbeschluss fassen würden, wie es andere
    europäische Parlamente längst getan haben. Es wäre ein
    guter Schritt; das hat der österreichische Staatssekretär
    im Finanzministerium in der Anhörung gegenüber mei-
    nem Kollegen Troost glaubhaft dargelegt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Er hat gesagt, es wäre extrem positiv, wenn das deutsche
    Parlament einen solchen Beschluss fassen würde: Wahr-
    scheinlich „wäre das der Durchbruch“ auf europäischer
    Ebene. Sie verweigern jedoch nach wie vor einen sol-
    chen Beschluss. Wenn Sie es mit dem, was Sie eben ge-
    sagt haben, ernst meinen, lassen Sie uns in der nächsten
    Sitzungswoche einen entsprechenden Vorratsbeschluss
    fassen. Wir werden Ihnen dazu Gelegenheit geben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das wäre tatsächlich ein Schritt, um auf globaler Ebene
    voranzukommen.

    Herr Schäuble, allen Schönredereien gestern von
    Herrn Brüderle und heute auch von Ihnen zum Trotz:
    Die globale wirtschaftliche Erholung steht auf tönernen
    Füßen. Deshalb hat Präsident Obama die G 20 ange-
    schrieben und sie gebeten, die Weltkonjunktur zu stüt-
    zen. Er kritisierte Länder wie Deutschland, die sich nur
    auf ihre Exportstärke verließen und mit ihren Kürzungs-
    programmen die Binnennachfrage abwürgten. Das ist
    – zu Recht – eine schallende Ohrfeige für das, was Sie
    hier eben wieder dargestellt haben. Umso schlimmer ist
    es, dass Sie sich ausgerechnet bei diesem Punkt mit einer
    Schuldenbremse durchsetzen konnten. In England rechnen
    die Regierungsstellen aufgrund des Kürzungspakets
    mit dem Wegfall von 600 000 Stellen im öffentlichen
    Dienst und weiteren 600 000 Stellen im Privatsektor.
    Das wird in der Abschlusserklärung als intelligentes
    Sparen bezeichnet. Ich frage Sie allerdings, was daran
    intelligent ist, die sozial Benachteiligten, die Ärmsten
    der Armen und die Beschäftigten zur Kasse zu bitten, ob
    hier, in Griechenland oder in England.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Die Sparpakete werden die Binnenmärkte weiter abürgen, ob hier, in Europa oder den USA. Die Gefahr ist roß, dass die Exporte Deutschlands in die Europäische nion einbrechen. Ihr Glaube, China und die anderen chwellenländer würden längerfristig diese Ausfälle usgleichen und Staubsauger für die deutschen Exporte ein, wird sich als Irrtum herausstellen. Ihre Kürzungsrogramme sind nicht intelligent; sie sind sozial untragar und ökonomischer Selbstmord. Herr Schäuble, ich frage Sie: Warum verpflichten die 20 nicht die Länder mit Exportüberschüssen zu Maß ahmen zur Stärkung der Binnennachfrage? Warum erpflichten Sie nicht die Notenbanken dazu, in Kriseneiten Staatsanleihen zu kaufen? (Dr. Mathias Middelberg [CDU/CSU]: Weil sie nicht bescheuert sind!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    arum verpflichten Sie nicht Banken und Fonds, die auf
    reisentwicklungen bei Nahrungsmitteln spekulieren,
    ie Nahrungsmittel nach Ablauf der Verträge zu kau-
    en? Warum lassen Sie nicht Zielkorridore für die Wäh-
    ung festlegen, um damit der Spekulation auf Währungen
    ntgegenzuwirken und ihr die Grundlage zu entziehen?
    ll dies tun Sie nicht; aber es würde die Defizite verrin-
    ern.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das hört sich nach Planwirtschaft an, Frau Kollegin! – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Am besten einen Fünfjahresplan!)


    So würde das Kasinogeld herausgezogen. Damit wür-
    en die weltwirtschaftlichen Ungleichgewichte abgebaut
    nd auch hier nachhaltiges Wachstum ermöglicht.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Die DDR lässt grüßen!)


    All diese Vorschläge stammen von der UN, der
    NCTAD. Sie umzusetzen, wäre der richtige Weg.

    Die G 20 wollen sich nicht mit den Finanzmarktak-
    euren anlegen. Deshalb versagen sie. Wir sagen Ihnen:

    achen Sie den Weg frei für einen Neuanfang, zur de-
    okratischen Regulierung der Finanzmärkte im Rahmen

    er UN! Dann kommt dabei etwas heraus.

    Danke.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Volker Wissing für die FDP-Frak-

ion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Volker Wissing


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    as Sie hier abgeliefert haben, Frau Kollegin, ist schon
    emerkenswert.





    Dr. Volker Wissing


    (A) )


    )(B)


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ja! – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Die DDR lässt grüßen!)


    Sie beklagen die hohen Refinanzierungskosten Grie-
    chenlands und werfen der Regierung gleichzeitig vor,
    dass sie eine Schuldenbremse durchgesetzt hat.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie stellen ernsthaft die Frage, weshalb wir die Noten-
    banken nicht verpflichten, Staatsanleihen zu kaufen.
    Die Antwort ist einfach: Die Notenbanken sind unabhän-
    gig, und wir wollen in diese Unabhängigkeit nicht ein-
    greifen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Wir sind nicht die Reichsbank!)


    Wir wollen die Kleinanleger und die Menschen mit nied-
    rigem Einkommen vor Hyperinflation schützen. Das ist
    soziale Politik.


    (Beifall des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP] – Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Was ist mit der Fed zum Beispiel?)


    Was Sie tun, ist unverantwortlich.


    (Beifall des Abg. Dr. Hermann Otto Solms [FDP])


    Der G-20-Gipfel war ein großer Erfolg für die deutsche
    Bundesregierung. Das können Sie, Herr Kollege Duin,
    auch nicht kleinreden.

    Nach dem Gipfel ist eines klar: Die Kritik an der
    Konsolidierungspolitik ist verstummt.


    (Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Deshalb ist gestern der DAX gefallen! Die amerikanischen Börsen reagieren!)


    Der spürbare Gegenwind ist jetzt Rückenwind für die
    Konsolidierungspolitik dieser Koalition. Das ist die gute
    Botschaft von Toronto.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das ist ein beachtlicher Erfolg für die Bundeskanzlerin,
    aber auch für den Bundesfinanzminister. Herr Schäuble,
    Sie haben die Politik der Koalition nicht nur überzeu-
    gend dargelegt, Sie haben auch in Toronto überzeugt.
    Das ist ein guter, erfolgreicher Schritt für unser Land.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Die Politik grenzenloser Staatsverschuldung, wie sie
    von weiten Teilen des linken Flügels gefordert wird
    – Sie haben eben ein Paradebeispiel dafür abgegeben –,
    wurde auf dem G-20-Gipfel in Toronto ad acta gelegt.
    Das ist eine überzeugende Botschaft. Das Rahmenwerk
    für ein starkes, nachhaltiges und ausgeglichenes Wachs-
    tum setzen wir nicht gegen unsere Partner in der Welt
    um, sondern mit unseren Partnern in der Welt. Deswegen
    wird dieser Weg erfolgreich sein.

    Mit unserer wachstumsorientierten Politik, mit den
    ersten Entlastungsgesetzen für Menschen mit mittleren

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    (C (D inkommen und Familien, haben wir eine Grundlage für tarkes und nachhaltiges Wachstum in Deutschland geegt. Die Horrorszenarien, die uns viele Ökonomen zu eginn der Krise angekündigt haben – Arbeitslosenahlen von bis zu 5 Millionen, derzeit nähern wir uns der -Millionen-Grenze –, haben sich nicht bewahrheitet. amit steht fest: Die wachstumsorientierte Politik der hristlich-liberalen Koalition trägt erste Früchte. as haben wir uns für Kritik von Ihnen anhören müssen. eute wird deutlich: CDU/CSU und FDP haben es ge chafft, die Arbeitsplätze von Millionen von Menschen u sichern. Das ist die sozialste Politik überhaupt. Mit dem Sparpaket setzen wir wachstumsorientiertes paren um. Nach der Euro-Krise müsste auch der Oppoition klar geworden sein: Die Politik grenzenloser taatsverschuldung ist gescheitert. International wurde as erkannt. Die ganze Welt versteht es, aber die Linke n diesem Haus tut sich schwer damit. Auch die Sozialemokraten sind mit ihrer finanzpolitischen Agenda am nde. Ihre Idee, Schulden zu machen, um Wachstum zu chaffen, ist grandios gescheitert. Sie hat ausgedient. Sie rauchen ein neues Konzept. Das ist die Wahrheit. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Garrelt Duin [SPD]: Sie brauchen einen Neuanfang! Nicht wir!)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir können in Europa, aber auch darüber hinaus auf
    inanz- und haushaltspolitischer Bühne weltweit eine
    olitische Neuausrichtung – weg von immer größerer
    erschuldung, hin zu wachstumsorientierter Konsolidie-

    ung – beobachten. Das Sparpaket der Bundesregierung
    st ein Vorgriff auf diese Entwicklung. Wir sparen, ohne

    achstum zu schwächen. Sie wollen die Notwendigkeit
    er Ausgabenkürzung nicht akzeptieren und erklären
    ns immer wieder krampfhaft, wir müssten die Steuern
    rhöhen, um die Probleme unseres Landes zu lösen.

    Ich möchte Sie an eines erinnern: Wir konsolidieren
    n Deutschland nicht nur wegen der Euro-Krise. Wir

    üssen auch aufgrund unserer demografischen Entwick-
    ung konsolidieren. Wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit
    nseres Landes erhalten wollen, dann müssen wir Aus-
    aben reduzieren. Ihre Steuererhöhungsvorschläge sind
    eine Lösung, weil immer weniger Deutsche nicht im-
    er höhere Steuern bezahlen können. Deswegen ist
    achstumsorientierte Konsolidierung durch Kürzung
    er Ausgaben die einzige Alternative.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    as ist Sozialpolitik. Das ist nachhaltige Politik, weil
    ir zukünftigen Generationen damit eine Chance geben,
    ie Sie ihr mit Ihrer Steuererhöhungspolitik nehmen
    ürden.

    Was haben Sie denn erreicht? Sie haben die Rekord-
    teuererhöhung in dieser Republik beschlossen, weil Sie
    icht den Mut hatten, sich auf den unbequemen Weg der
    usgabenreduzierung zu begeben. Sie haben die Mehr-
    ertsteuer um 3 Prozentpunkte erhöht. Selbst einen





    Dr. Volker Wissing


    (A) )


    )(B)

    Wahlbetrug gegenüber Ihren Wählerinnen und Wählern
    haben Sie begangen, weil es für Sie einfacher war, sich
    bequem mit Steuererhöhungen auf Kosten der Bürgerin-
    nen und Bürger einzurichten, anstatt den Mut aufzubrin-
    gen und auch den Gegenwind zu ertragen, den nun mal
    Ausgabenkürzungen mit sich bringen. Aber was richtig
    ist, bleibt richtig und muss jetzt endlich in Angriff ge-
    nommen werden.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Wo beteiligen Sie den Finanzsektor an den Krisenkosten? Seit wann sind das die Ärmsten in diesem Land?)


    Es gehört zu den Aufgaben der Opposition, die Regie-
    rung kritisch zu begleiten; aber dass wir heute den Mut
    aufbringen, den Haushalt auf der Ausgabenseite zu redu-
    zieren, sollte auch Ihnen ein Lob wert sein.

    G 20 hat auch auf anderen Ebenen Klarheit gebracht.
    Der Bundesfinanzminister hat das angesprochen: Eine in-
    ternationale Finanztransaktionsteuer ist endgültig ge-
    scheitert, sie ist nicht konsensfähig. Es wäre im Interesse
    einer sachlichen Diskussion hilfreich, wenn die Opposi-
    tion das endlich einsehen würde. Wie war das noch unter
    Peer Steinbrück: „Der Welt ist es egal“, hat er damals ge-
    sagt, „was der SPD-Ortsverein Kessenich beschließt.“
    Toronto war es auch egal, was der SPD-Ortsverein in
    Kessenich beschlossen hat.


    (Garrelt Duin [SPD]: Es war egal, was Sie beschließen! Das ist schlimmer! Sie haben doch etwas gewollt!)


    International ist eine solche Steuer nicht gewollt, deswe-
    gen sollten Sie es endlich einsehen.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Ich dachte, es war ein Regierungsbeschluss! – Garrelt Duin [SPD]: Nicht der Ortsverein ist gescheitert, sondern die Bundesregierung!)


    Eines ist doch klar: Wir können nicht – auch das
    müsste der sozialdemokratischen Fraktion deutlich sein –
    eine solche Steuer national einführen und Ausweichbe-
    wegungen um unser Land herum riskieren, weil damit die
    Finanzmärkte hier geschwächt werden würden und das
    Kapital auf unregulierte Märkte abwandern würde. Was
    das zur Stabilität der Finanzmärkte weltweit beitragen
    soll, ist nun wirklich völlig unklar.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Deswegen sind wir auch skeptisch, was eine Finanz-
    transaktionsteuer nur innerhalb der Euro-Gruppe angeht.


    (Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Das hat Herr Schäuble eben als Initiative der Regierung angekündigt!)


    Es ist niemandem geholfen, wenn die Finanzmärkte um
    die Euro-Zone einen Bogen machen und wir dann an un-
    regulierten Märkten, etwa London, eine Ausweichbewe-
    gung erleben. Wenn wir Finanzmärkte regulieren, muss
    es zu einer echten Stabilisierung kommen. Alles andere
    führt uns international nicht weiter.

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    (C (D Nach dem Gipfel von Toronto ist klar, wohin der Weg ührt. Wir werden wachstumsorientiert Haushaltsonsolidierung betreiben. Schritt für Schritt werden wir ie Finanzmärkte dort regulieren, wo Regulierungsbearf besteht. Wir werden in den Bereichen, wo es mögich ist, auch ein Zeichen setzen und einen eigenen Weg ehen. Das haben wir heute mit dem Verbot von Leererkäufen gezeigt. Wir werden dort, wo es notwendig st, auch schnell vorgehen. Und dort, wo es notwendig st, sich international abzustimmen, werden wir uns auch ie notwendige Zeit nehmen, um Ausweichbewegunen um unser Land herum zu vermeiden und um die Fianzmärkte in Deutschland, die im Übrigen in vielen ereichen schon regulierter sind als anderenorts in die er Welt, nicht zu gefährden. Was wir hier betreiben, ist eine nachhaltige Politik zur tabilisierung der Finanzmärkte und zum Schutz der Steurzahlerinnen und Steuerzahler in Deutschland. Was unter er Verantwortung sozialdemokratischer Finanzminister assiert ist, darf sich nicht wiederholen. Und ich gebe em Finanzminister recht: Hier ist viel Vertrauen – auch urch Nachlässigkeit in der Finanzpolitik unter Hans ichel und unter Peer Steinbrück – verspielt worden. Jetzt uss nachhaltige Finanzpolitik ohne Hektik, aber mit em nötigen Nachdruck betrieben werden. Diese Regierung ist auf dem richtigen Weg. Desween, sehr geehrter Herr Finanzminister, Glückwunsch zu en Erfolgen in Toronto. Wir sind froh, dass die Politik, ie die christlich-liberale Bundesregierung auf den Weg ebracht hat, international durchsetzungsfähig ist. (Nicolette Kressl [SPD]: Sie haben ihn doch gerade vorgeführt!)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    ir haben bewiesen: Wir sind eine handlungsfähige Re-
    ierung.


    (Lachen bei der SPD)


    nd wir werden unserer Verantwortung international ge-
    echt.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)