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    Plenarprotokoll 17/47 DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Florian Bernschneider (FDP) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Werner Simmling (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister 4821 B 4822 B 4823 D 4824 D 4826 C 4827 C 4828 A 4829 A 4829 D 4832 D 4834 B 0000 A4835 C 4836 C 4837 C 4839 A 4842 B 4842 C 4842 D Deutscher B Stenografisch 47. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung wehr- und zivildienstrechtlicher Vorschriften 2010 (Wehrrechtsänderungsgesetz 2010 – WehrRÄndG 2010) (Drucksache 17/1953) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ T a b D 4815 A 4815 B 4817 A 4818 C 4819 C Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4830 D 4831 D undestag er Bericht ung 11. Juni 2010 t : agesordnungspunkt 27: ) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Bettina Herlitzius, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Durch eine neue Investitionspolitik zu mehr Verkehr auf der Schiene (Drucksache 17/1988) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Thomas Lutze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Grundlegende Neuausrichtung der Ver- kehrsinvestitionspolitik für Klima- und Umweltschutz, Barrierefreiheit, soziale Gerechtigkeit und neue Arbeitsplätze (Drucksache 17/1971) . . . . . . . . . . . . . . . r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ 4832 C 4832 C BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Burkert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4843 A 4843 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Gustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Film- förderungsgesetzes (Drucksachen 17/1292, 17/1938) . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: a) Große Anfrage der Abgeordneten Ulrich Kelber, Marco Bülow, Rolf Hempelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verlängerung von Restlaufzei- ten von Atomkraftwerken – Auswir- kungen auf die Entwicklung des Wett- bewerbs auf dem Strommarkt und auf den Ausbau der Erneuerbaren Ener- gien (Drucksache 17/832) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ulrich Kelber, Marco Bülow, Rolf Hempelmann, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Laufzeitverlängerung nicht mehr durchsetzbar – Energiekonzept neu jus- tieren – Energiepolitische Bremse lösen (Drucksache 17/1980) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M S F M K J D J T B s t K o S F R ( P K D M D P T a b D R W 4845 A 4845 C 4846 D 4847 C 4848 D 4850 A 4850 B 4851 C 4853 B 4854 A 4855 A 4856 A 4856 D 4857 C 4858 D 4858 D 4859 A 4860 B 4861 C 4862 C 4863 C ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . arco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 30: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Arbeit und Soziales zu dem An- rag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, laus Ernst, Heidrun Dittrich, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion DIE LINKE: Zur tabilisierung des Rentenniveaus: Riester- aktor streichen – Keine nachholenden entendämpfungen vornehmen Drucksachen 17/1145, 17/1804) . . . . . . . . . . eter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . atja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . r. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 31: ) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Evaluierung der deutschen Beteiligung an ISAF und des deutschen und internationalen Engage- ments für den Wiederaufbau Afghanis- tans seit 2001 (Drucksache 17/1964) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Burkhard Lischka, Karin Roth (Esslingen), Dr. Sascha Raabe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Stärkung der humanitären Lage in Afghanistan und der partnerschaftli- chen Kooperation mit Nichtregierungs- organisationen (Drucksache 17/1965) . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . oderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4864 D 4865 A 4865 C 4866 D 4868 A 4869 A 4870 C 4871 A 4871 C 4871 C 4873 A 4874 B 4875 C 4876 B 4877 A 4878 C 4878 D 4879 A 4880 B 4881 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 III Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4882 B 4883 C 4884 B 4885 B 4885 D 4886 C 4887 A 4887 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 4815 (A) ) )(B) 47. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 4887 (A) ) )(B) sierung der Finanzmärkte befördern. Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 11.06.2010 setzgeberischen Maßnahmen muss es sein, einen unabhängigen, transparenten und objektivierten Rating- prozess zu gewährleisten, dessen Ergebnisse zu einer nachhaltigen und effizienten Allokation der finanziellen Ressourcen beitragen und auf diese Weise eine Stabili- Polenz, Ruprecht CDU/CSU 11.06.2010 Remmers, Ingrid DIE LINKE 11.06.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigt A 2 A n – – ß 2 1 z V r l Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 11.06.2010 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 11.06.2010 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 11.06.2010 Gerdes, Michael SPD 11.06.2010 Glos, Michael CDU/CSU 11.06.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Goldmann, Hans- Michael FDP 11.06.2010 Groschek, Michael SPD 11.06.2010 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 11.06.2010 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 11.06.2010 Haustein, Heinz-Peter FDP 11.06.2010 Hempelmann, Rolf SPD 11.06.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Juratovic, Josip SPD 11.06.2010 Kopp, Gudrun FDP 11.06.2010 Kunert, Katrin DIE LINKE 11.06.2010 Lühmann, Kirsten SPD 11.06.2010 Lutze, Thomas DIE LINKE 11.06.2010 Piltz, Gisela FDP 11.06.2010 D S S S D D W D Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 871. Sitzung am 4. Juni 010 beschlossen, zu den nachstehenden Gesetzen einen ntrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes icht zu stellen: Zweites Gesetz zur Änderung des Vorläufigen Ta- bakgesetzes Ausführungsgesetz zur Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. September 2009 über Rating- agenturen (Ausführungsgesetz zur EU-Ratingver- ordnung) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Der Bundesrat sieht in der Verordnung (EG) Nr. 1060/ 009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 6. September 2009 über Ratingagenturen und dem hier ur Beratung stehenden Ausführungsgesetz zu dieser erordnung einen wichtigen, aber bei weitem nicht aus- eichenden ersten Schritt zu einer angemessenen Regu- ierung von Ratingagenturen. Ziel der notwendigen ge- r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 11.06.2010 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.06.2010 cholz, Olaf SPD 11.06.2010 üßmair, Alexander DIE LINKE 11.06.2010 r. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 11.06.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 11.06.2010 icklein, Andrea SPD 11.06.2010 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 11.06.2010 apf, Uta SPD 11.06.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 11.06.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 4888 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 (A) ) )(B) Der Bundesrat fordert die Bundesregierung daher auf, a) die Regulierung von Ratingagenturen weiter zu ver- bessern, vor allem indem die Abhängigkeit der Ra- tingagenturen von ihren Auftraggebern verringert wird, indem die wirtschaftliche und finanzielle Ver- flechtung von Ratingagenturen und Finanzmarkt- akteuren ausgeschlossen wird und indem mögliche Marktmanipulationen durch die Finanzdienstleis- tungsaufsicht nicht nur strenger kontrolliert, sondern – wenn nötig – auch geahndet werden können. b) die Gründung einer Europäischen Ratingagentur zu befördern, deren Ratings, etwa von europäischen Staatsanleihen, nicht nur allein den Grundsätzen der Unabhängigkeit, Transparenz und Objektivität gehor- chen sollten, sondern auch für aufsichtsrechtliche Zwecke maßgeblich sein sollten. Dieses ist auch er- forderlich, um die Marktmacht einiger weniger Agen- turen zu brechen. c) die Anbindung aufsichtsrechtlicher Regelungen an Ra- tings, wie sie etwa für Kreditinstitute, Wertpapierfir- men, Versicherungsunternehmen oder Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung bei der Berechnung ihrer gesetzlichen Eigenkapitalanforderungen oder der Berechnung der Risiken ihres Anlagegeschäfts gilt, so zu überarbeiten, dass die prozyklischen, spe- kulationsfördernden und tendenziell systemgefähr- denden automatischen Wirkungen von Herabstufun- gen erheblich verringert werden. d) den Anleger- und Verbraucherschutz als eigenständi- ges Ziel zu verfolgen und eine verbraucherorientierte Überwachung von Finanzprodukten sicherzustellen und gesetzliche Regelungen einzuführen, die es den Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglichen, das Risiko von Finanzprodukten adäquat einzuschätzen. Begründung: Ratingagenturen erfüllen in den modernen Volkswirt- schaften eine wichtige Funktion. Verlässliche Ratings erlauben es den Marktteilnehmern, insbesondere auch den Verbraucherinnen und Verbrauchern, das Risiko von Finanzprodukten einzuschätzen und fundierte Anlage- und Finanzentscheidungen zu treffen. Das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Ratings aber war, wie die Finanz- und Wirtschaftskrise gezeigt hat, allzu oft nicht gerechtfertigt. Die Ratingagenturen ha- ben dadurch entscheidend zu einer Verschärfung der Krise beigetragen. Ursachen dieser Fehlentwicklung waren unzutref- fende Modellannahmen, Interessenskonflikte, falsche Anreize, fehlender Wettbewerb und mangelnde Kon- trolle. Um hier dauerhaft und nachhaltig Abhilfe zu schaffen, ist eine Doppelstrategie vonnöten. Zum ei- nen muss die Regulierung der Ratingagenturen ver- bessert werden. Dabei ist insbesondere sicherzustel- len, dass Ratingentscheidungen nicht im Sinne der Auftraggeber verzerrt oder sogar – im schlimmsten Fall – manipuliert werden. Zum anderen sollte eine Europäische Ratingagentur eingerichtet werden, de- ren Ratings, beispielsweise von Anleihen europäi- scher Staaten, Ergebnis eines unabhängigen, transpa- renten und objektivierten Ratingprozesses und – m S z m U n (C (D insofern auch für die entsprechenden aufsichtsrechtli- chen Regelungen maßgeblich sein sollten. Es kann allerdings nicht die Aufgabe einer solchen Europäischen Ratingagentur sein, für alle angebote- nen Finanzprodukte Ratings bereitzustellen. Nicht zu- letzt deshalb ist es erforderlich, dass die allgemeine Anbindung aufsichtsrechtlicher Regelungen an Ra- tings überarbeitet wird. Deshalb ist es aber auch erfor- derlich, dass eine verbraucherorientierte Überwa- chung von Finanzprodukten stattfindet. Es muss gewährleistet sein, dass Informationen über Finanz- produkte, die sich an private Anleger richten, einfach und verständlich sind, eine Vergleichbarkeit mit Kon- kurrenzprodukten erlauben und es den Verbraucherin- nen und Verbrauchern ermöglichen, das Risiko von Finanzprodukten adäquat einzuschätzen. Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Er- richtung einer Stiftung „Deutsches Historisches Museum“ Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 121. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 18. bis 21. Oktober 2009 in Genf, Schweiz – Drucksachen 17/647, 17/1485 Nr. 1 – Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) Transgenes Saatgut in Entwicklungsländern – Erfah- rungen, Herausforderungen, Perspektiven – Drucksachen 16/13874, 17/591 Nr. 1.22 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Haushaltsausschuss Drucksache 17/1492 Nr. A.16 Ratsdokument 7275/10 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/178 Nr. A.22 Ratsdokument 15461/09 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/592 Nr. A.5 Ratsdokument 5056/10 47. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Das Wort erhält nun die Kollegin Agnes Malczak für

    die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.



Rede von Agnes Malczak
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Dieser

Tage muss die deutsche Politik den einen oder anderen
Rettungseinsatz durchführen. Auch die Verkürzung der
Dauer des Wehrdienstes auf sechs Monate ist so ein Ret-
tungseinsatz, allerdings kein besonders geglückter. Mit

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(C (D ieser Reform versuchen Sie, liebe Kolleginnen und ollegen von der Koalition, das marode Gebäude der llgemeinen Wehrpflicht zu zementieren, obwohl es ängst nicht mehr von einem Fundament sicherheitspoliischer Begründungen getragen wird. Auch einer der entscheidenden Grundpfeiler, die ehrgerechtigkeit, ist längst eingebrochen. Weniger ls 50 Prozent der jungen Männer eines Jahrgangs weren überhaupt zum Dienst herangezogen. Von einer allemeinen Wehrpflicht kann also schon lange nicht mehr ie Rede sein. Der vorgelegte Gesetzentwurf hat viele Irrungen und irrungen hinter sich; das wissen Sie wahrscheinlich och viel besser als ich. Im Herbst letzten Jahres konnen Sie sich in fast allen Politikfeldern nicht einigen. So ndete die Liebesheirat in einem Koalitionsvertrag, der in Sammelsurium von 84 Prüfaufträgen ist. Nur bei einigen wenigen Punkten bestand Einvernehen zwischen Ihnen. So haben Sie sich auf einen durch ichtigen Kuhhandel verständigt. Beim Streitthema ehrpflicht sollte die Verkürzung der Dienstzeit auf echs Monate schwarz-gelbe Einigkeit und Koalitionsrieden sicherstellen. Schon kurz darauf war aber von Eiigkeit nichts mehr zu hören: Sagte der Verteidigungsinister: „Die Verkürzung der Wehrpflicht ist kein instieg in den Ausstieg“, antwortete die Kollegin Hoff on der FDP: „Unverändert halten wir als Partei daran est, dass die Wehrpflicht ausgesetzt werden sollte.“ (Beifall des Abg. Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP] – Elke Hoff [FDP]: Richtig! Genau!)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


er eine sagt Hü, die andere sagt Hott. Mit dieser Hü-
nd-Hott-Politik haben Sie das größtmögliche Maß an
nsicherheit für alle Betroffenen hergestellt.


(Beifall des Abg. Kai Gehring [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


Aber damit nicht genug: Noch Ende März hat Vertei-
igungsminister zu Guttenberg kategorisch behauptet
Zitat –: „Mit mir ist eine Abschaffung der Wehrpflicht

icht zu machen.“ Dann kam die Kehrtwende. Jetzt hö-
en wir auf einmal teilweise grüne Argumente aus dem

unde des Ministers. Angesichts der Haushaltsnotlage
atte endlich auch der Verteidigungsminister erkannt,
ass hohe Ausgaben für eine überkommene Wehrform
icht mehr gerechtfertigt sind. Leider entfachte dieser
eistesblitz bisher kaum mehr als ein Strohfeuer der
ernunft, das ganz schnell von den Traditionsbataillonen
er Union gelöscht wurde. Die Wehrpflicht habe sich in
er Vergangenheit bewährt – dieses Argument war für
ie, liebe Kolleginnen und Kollegen der Union, offenbar
berzeugend genug, um die dringend notwendige und
irklich zeitgemäße Weiterentwicklung der Bundeswehr
orerst zu verhindern.

Während Sie auf der einen Seite Ihren W-6-Kompro-
iss durch das Parlament prügeln, soll jetzt bis Septem-

er geprüft werden, ob die Wehrpflicht ausgesetzt wer-





Agnes Malczak


(A) )


)(B)

den soll. Damit ist einer der wenigen Punkte, auf die Sie
sich zu Beginn der Regierungszeit einigen konnten, nur
ein weiterer Prüfauftrag und ein weiterer Zankapfel von
Schwarz-Gelb.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Sicherheitspolitisch ist die Wehrpflicht schon lange
nicht mehr zu rechtfertigen. Es ist die reinste Ver-
schwendung, die knappen Ressourcen für diesen konser-
vativen Ladenhüter einzusetzen. Dabei wäre es schon
vor Jahren höchste Zeit gewesen, sich nicht nur aus
haushalterischen, sondern vor allem auch aus sicher-
heitspolitischen und militärischen Erfordernissen die
Frage zu stellen, wie die Bundeswehr heute aussehen
muss.


(Christoph Schnurr [FDP]: Auch unter RotGrün! – Ernst-Reinhard Beck [Reutlingen] [CDU/CSU]: Rot-Grün hat es auch nicht gemacht! Sie waren an der Regierung!)


Bis zum September wollen Sie nun über die Wehr-
pflicht diskutieren. An dem vorliegenden Gesetzentwurf
halten Sie dennoch fest, angeblich – das wurde heute
mehrfach gesagt –, um Rechtssicherheit und Planungs-
sicherheit für die Wehrpflichtigen herzustellen. Herr
Minister, es ist doch keine besonders kluge Herange-
hensweise an die Lösung politischer Probleme, erst eine
Reform zu verabschieden und sich danach zu fragen, ob
sie sinnvoll ist.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Welcher der jungen Männer wird durch dieses Hin und
Her nicht verunsichert werden? Auch die betroffenen
Organisationen – ob zivile oder militärische – müssen
noch lange auf einen klaren Weg warten. Ich bedauere
daher Ihren Mangel an Mut. Aber ich habe die Hoffnung
noch nicht aufgegeben, dass Sie am Ende vielleicht doch
noch die Struktur der Bundeswehr und ihre Wehrform
gestalten. Die hier vorgelegte Dienstzeitreform macht
aus dem Wehrdienst jedenfalls endgültig eine Aufbe-
wahrungsstation für junge Männer und stellt für die Bun-
deswehr ein Problem und keine Lösung dar.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Für uns Grüne bleibt es dabei: Die Wehrpflicht muss
abgeschafft werden. Die Wehrform der Gegenwart und
der Zukunft ist eine Freiwilligenarmee.

Vielen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Nächste Rednerin ist die Bundesministerin Frau

    Dr. Kristina Schröder.

    Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin für Fami-
    lie, Senioren, Frauen und Jugend:

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In
    einem Punkt halte ich es genauso wie meine Vorgänge-

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    (C (D innen, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit: Ob es ie Wehrpflicht gibt oder nicht und, wenn es sie gibt, ie lange sie dauert oder ob sie verkürzt werden muss, st nicht mein Thema. Die Wehrpflicht muss allein vereidigungspolitisch begründet und allein aus verteidiungspolitischen Erwägungen abgeschafft oder verkürzt erden. (Beifall des Abg. Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP])


    n diesen Diskussionen beteilige ich mich als Abgeord-
    ete oder als Staatsbürgerin, aber nicht als für den Zivil-
    ienst zuständige Ministerin.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Sie sind doch Jugendministerin! Da sind Sie doch auch für junge Männer zuständig!)


    Ich bin eigentlich für alle zuständig, außer für mittel-
    lte unverheiratete Männer.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Vergessen Sie Ihren eigenen Mann nicht!)


    rotzdem muss die Wehrpflicht verteidigungspolitisch
    nd kann auch nicht jugendpolitisch begründet werden.

    Ich stelle fest: Es gibt junge Männer, die von ihrem
    rundrecht, den Dienst an der Waffe zu verweigern,
    ebrauch machen. In diesem Fall bin ich gefordert. So-

    ange es den Zivildienst zur Sicherung dieses Grund-
    echtes geben muss, so lange ist es meine und unsere
    ufgabe, allen Beteiligten einen qualitativ hochwertigen
    ivildienst anzubieten und zu ermöglichen.

    Mit dieser Zielsetzung bin ich auch in die Verhand-
    ungen zum Wehrrechtsänderungsgesetz gegangen. Weil
    ir uns aus verteidigungspolitischen Gründen für die
    erkürzung des Wehrdienstes entschieden haben, voll-
    ieht der Zivildienst diese Kürzung mit.


    (Rainer Arnold [SPD]: Es ist aus Koalitionsgründen entschieden worden!)


    abei war und ist es mein Ziel, auch unter veränderten
    ahmenbedingungen die Qualität des Zivildienstes und

    einer in knapp 50 Jahren gewachsenen Strukturen zu si-
    hern. Genau das ist nach meiner festen Überzeugung
    it der Einführung eines freiwilligen zusätzlichen
    ienstes im Wehrrechtsänderungsgesetz 2010 gelungen.

    m Sinne der etwa 90 000 jungen Männer, die Jahr für
    ahr Dienst an unserer Gesellschaft leisten, im Sinne der
    und 38 000 Zivildienststellen, die mit circa 111 000 Zi-
    ildienstplätzen bundesweit ein dichtes Netz der Für-
    orge geknüpft haben,


    (Sönke Rix [SPD]: Sie können doch den Zivildienst nicht sozialpolitisch begründen!)


    nd im Sinne der vielen hilfsbedürftigen Menschen, die
    iese Fürsorge gern und dankbar annehmen, habe ich in
    en letzten Monaten für die Möglichkeit der freiwilligen
    erlängerung der Zivildienstdauer gekämpft. Ich freue
    ich, dass wir uns am Ende auf diese Option verständi-

    en konnten.





    Bundesministerin Dr. Kristina Schröder


    (A) )


    )(B)


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich gehe davon aus, dass ich hier weder die bekannten
    Fakten noch die bekannten Bewertungen wiederholen
    muss. Stattdessen will ich die Gelegenheit nutzen, end-
    lich einmal mit drei Mythen um den Zivildienst aufzu-
    räumen, die aus meiner Sicht eine sachliche Diskussion
    hin und wieder erschwert haben.

    Zivildienst für Profit heißt der erste Mythos, den wir
    zum Beispiel eben wieder von dem Redner der Linken
    gehört haben.


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Wieso Mythos?)


    Ich meine damit die Behauptung, 30 Prozent der Zivil-
    dienstleistenden, vor allen Dingen Zivis in Kranken-
    häusern, würden nicht für das Gemeinwohl, sondern für
    den Profit privater Unternehmen arbeiten. Ich denke, Sie
    alle wissen aus Ihren Wahlkreisen, dass es heute fast
    keine Krankenhäuser mehr in der Trägerschaft einer
    Kommune gibt.


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Doch! Zum Glück gibt es das noch! – Caren Marks [SPD]: Sie sollten mal ein bisschen mehr rumreisen! Reisen bildet! – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Sie haben wirklich keine Ahnung!)


    Die meisten Kreiskrankenhäuser sind heute als eigen-
    ständige GmbH organisiert und landen in den Berech-
    nungen schon deshalb in der Schublade mit dem Label
    „gewinnorientierte Einrichtung“. Dadurch, dass recht-
    lich selbstständige Krankenhäuser und in diesem Zuge
    ebenfalls der Zivildienst als profitorientiert eingeordnet
    werden, kommen auch die genannten 30 Prozent zu-
    stande.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das macht es doch nicht besser!)


    Diese Argumentation greift aber zu kurz.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt!)


    Man kann über Trägerstrukturen lange streiten; das ist
    eine gesundheitspolitische Diskussion. Aber die Praxis
    im Zivildienst ist absolut klar und einfach und im Übri-
    gen auch mehrfach gerichtlich bestätigt worden. Als Zi-
    vildienststellen werden nur Einrichtungen anerkannt, die
    entweder vom Finanzamt von der Körperschaft- und
    Umsatzsteuer befreit sind oder die in den Krankenhaus-
    bedarfsplan eines Landes aufgenommen wurden. Das
    Bundesamt für den Zivildienst hält sich strikt an diese
    vor Ort getroffenen Einschätzungen zur Förderungswür-
    digkeit einzelner Einrichtungen.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Das ist eine Vorlesung!)


    Dem zweiten Mythos will ich entgegenhalten: Reali-
    tätsfern ist auch die Diskussion um die Arbeitsmarkt-
    neutralität des Zivildienstes. Es ist natürlich ganz klar:
    Wenn man von einem Tag auf den anderen diejenigen
    aus dem Sozialbereich abziehen würde, die dort ohne

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    (C (D lanstelle beschäftigt sind, dann gäbe es in Deutschland n der Tat ein ernstes Problem. Darüber kann man weitchweifig diskutieren, aber bitte im richtigen Zusamenhang. Arbeitsmarktpolitische Diskussionen auf dem Rücken es Zivildienstes auszutragen, ist weder fair noch sachemäß. enn die Frage der Arbeitsmarktneutralität wird gerade eim Zivildienst am schärfsten kontrolliert. Anders als eim Freiwilligen Sozialen Jahr wird jeder einzelne latz streng auf seine Arbeitsmarktneutralität überprüft. (Sönke Rix [SPD]: Das ist etwas ganz anderes! Freiwilligendienst ist kein Zivildienst!)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    00 Außendienstmitarbeiter des Bundesamtes für den
    ivildienst sind ständig bundesweit unterwegs, um die
    inhaltung dieser strikten Vorgabe zu kontrollieren. Da-
    it haben wir im Zivildienst das engmaschigste Netz an
    ontrollen, viel engmaschiger als bei jeder anderen
    ngagementform in Deutschland.


    (Iris Gleicke [SPD]: Das zieht einem die Schuhe aus!)


    Für sachlich unbegründet halte ich auch den dritten
    ythos, der in den Diskussionen der letzten Wochen im-
    er wieder bemüht wurde. Es wurde teilweise der Ein-

    ruck erweckt, dass man junge Männer sozusagen vom
    och des Zivildienstes befreien müsste. Da frage ich
    ich schon, mit wie vielen Zivildienstleistenden diejeni-

    en, die sich als Befreier der jungen Männer vom Joch
    es Zivildienstes geben, eigentlich gesprochen haben.