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    13. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/47 DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Florian Bernschneider (FDP) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Werner Simmling (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister 4821 B 4822 B 4823 D 4824 D 4826 C 4827 C 4828 A 4829 A 4829 D 4832 D 4834 B 0000 A4835 C 4836 C 4837 C 4839 A 4842 B 4842 C 4842 D Deutscher B Stenografisch 47. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 26: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung wehr- und zivildienstrechtlicher Vorschriften 2010 (Wehrrechtsänderungsgesetz 2010 – WehrRÄndG 2010) (Drucksache 17/1953) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ T a b D 4815 A 4815 B 4817 A 4818 C 4819 C Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4830 D 4831 D undestag er Bericht ung 11. Juni 2010 t : agesordnungspunkt 27: ) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Bettina Herlitzius, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Durch eine neue Investitionspolitik zu mehr Verkehr auf der Schiene (Drucksache 17/1988) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Thomas Lutze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Grundlegende Neuausrichtung der Ver- kehrsinvestitionspolitik für Klima- und Umweltschutz, Barrierefreiheit, soziale Gerechtigkeit und neue Arbeitsplätze (Drucksache 17/1971) . . . . . . . . . . . . . . . r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ 4832 C 4832 C BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Burkert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4843 A 4843 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Gustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias Lietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Film- förderungsgesetzes (Drucksachen 17/1292, 17/1938) . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: a) Große Anfrage der Abgeordneten Ulrich Kelber, Marco Bülow, Rolf Hempelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verlängerung von Restlaufzei- ten von Atomkraftwerken – Auswir- kungen auf die Entwicklung des Wett- bewerbs auf dem Strommarkt und auf den Ausbau der Erneuerbaren Ener- gien (Drucksache 17/832) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ulrich Kelber, Marco Bülow, Rolf Hempelmann, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Laufzeitverlängerung nicht mehr durchsetzbar – Energiekonzept neu jus- tieren – Energiepolitische Bremse lösen (Drucksache 17/1980) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M S F M K J D J T B s t K o S F R ( P K D M D P T a b D R W 4845 A 4845 C 4846 D 4847 C 4848 D 4850 A 4850 B 4851 C 4853 B 4854 A 4855 A 4856 A 4856 D 4857 C 4858 D 4858 D 4859 A 4860 B 4861 C 4862 C 4863 C ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . arco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 30: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Arbeit und Soziales zu dem An- rag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, laus Ernst, Heidrun Dittrich, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion DIE LINKE: Zur tabilisierung des Rentenniveaus: Riester- aktor streichen – Keine nachholenden entendämpfungen vornehmen Drucksachen 17/1145, 17/1804) . . . . . . . . . . eter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . atja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . r. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 31: ) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Evaluierung der deutschen Beteiligung an ISAF und des deutschen und internationalen Engage- ments für den Wiederaufbau Afghanis- tans seit 2001 (Drucksache 17/1964) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Burkhard Lischka, Karin Roth (Esslingen), Dr. Sascha Raabe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Stärkung der humanitären Lage in Afghanistan und der partnerschaftli- chen Kooperation mit Nichtregierungs- organisationen (Drucksache 17/1965) . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . oderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4864 D 4865 A 4865 C 4866 D 4868 A 4869 A 4870 C 4871 A 4871 C 4871 C 4873 A 4874 B 4875 C 4876 B 4877 A 4878 C 4878 D 4879 A 4880 B 4881 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 III Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4882 B 4883 C 4884 B 4885 B 4885 D 4886 C 4887 A 4887 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 4815 (A) ) )(B) 47. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 4887 (A) ) )(B) sierung der Finanzmärkte befördern. Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 11.06.2010 setzgeberischen Maßnahmen muss es sein, einen unabhängigen, transparenten und objektivierten Rating- prozess zu gewährleisten, dessen Ergebnisse zu einer nachhaltigen und effizienten Allokation der finanziellen Ressourcen beitragen und auf diese Weise eine Stabili- Polenz, Ruprecht CDU/CSU 11.06.2010 Remmers, Ingrid DIE LINKE 11.06.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigt A 2 A n – – ß 2 1 z V r l Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 11.06.2010 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 11.06.2010 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 11.06.2010 Gerdes, Michael SPD 11.06.2010 Glos, Michael CDU/CSU 11.06.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Goldmann, Hans- Michael FDP 11.06.2010 Groschek, Michael SPD 11.06.2010 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 11.06.2010 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 11.06.2010 Haustein, Heinz-Peter FDP 11.06.2010 Hempelmann, Rolf SPD 11.06.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.06.2010 Juratovic, Josip SPD 11.06.2010 Kopp, Gudrun FDP 11.06.2010 Kunert, Katrin DIE LINKE 11.06.2010 Lühmann, Kirsten SPD 11.06.2010 Lutze, Thomas DIE LINKE 11.06.2010 Piltz, Gisela FDP 11.06.2010 D S S S D D W D Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 871. Sitzung am 4. Juni 010 beschlossen, zu den nachstehenden Gesetzen einen ntrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes icht zu stellen: Zweites Gesetz zur Änderung des Vorläufigen Ta- bakgesetzes Ausführungsgesetz zur Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. September 2009 über Rating- agenturen (Ausführungsgesetz zur EU-Ratingver- ordnung) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ung gefasst: Der Bundesrat sieht in der Verordnung (EG) Nr. 1060/ 009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 6. September 2009 über Ratingagenturen und dem hier ur Beratung stehenden Ausführungsgesetz zu dieser erordnung einen wichtigen, aber bei weitem nicht aus- eichenden ersten Schritt zu einer angemessenen Regu- ierung von Ratingagenturen. Ziel der notwendigen ge- r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 11.06.2010 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.06.2010 cholz, Olaf SPD 11.06.2010 üßmair, Alexander DIE LINKE 11.06.2010 r. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 11.06.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 11.06.2010 icklein, Andrea SPD 11.06.2010 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 11.06.2010 apf, Uta SPD 11.06.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 11.06.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 4888 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 (A) ) )(B) Der Bundesrat fordert die Bundesregierung daher auf, a) die Regulierung von Ratingagenturen weiter zu ver- bessern, vor allem indem die Abhängigkeit der Ra- tingagenturen von ihren Auftraggebern verringert wird, indem die wirtschaftliche und finanzielle Ver- flechtung von Ratingagenturen und Finanzmarkt- akteuren ausgeschlossen wird und indem mögliche Marktmanipulationen durch die Finanzdienstleis- tungsaufsicht nicht nur strenger kontrolliert, sondern – wenn nötig – auch geahndet werden können. b) die Gründung einer Europäischen Ratingagentur zu befördern, deren Ratings, etwa von europäischen Staatsanleihen, nicht nur allein den Grundsätzen der Unabhängigkeit, Transparenz und Objektivität gehor- chen sollten, sondern auch für aufsichtsrechtliche Zwecke maßgeblich sein sollten. Dieses ist auch er- forderlich, um die Marktmacht einiger weniger Agen- turen zu brechen. c) die Anbindung aufsichtsrechtlicher Regelungen an Ra- tings, wie sie etwa für Kreditinstitute, Wertpapierfir- men, Versicherungsunternehmen oder Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung bei der Berechnung ihrer gesetzlichen Eigenkapitalanforderungen oder der Berechnung der Risiken ihres Anlagegeschäfts gilt, so zu überarbeiten, dass die prozyklischen, spe- kulationsfördernden und tendenziell systemgefähr- denden automatischen Wirkungen von Herabstufun- gen erheblich verringert werden. d) den Anleger- und Verbraucherschutz als eigenständi- ges Ziel zu verfolgen und eine verbraucherorientierte Überwachung von Finanzprodukten sicherzustellen und gesetzliche Regelungen einzuführen, die es den Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglichen, das Risiko von Finanzprodukten adäquat einzuschätzen. Begründung: Ratingagenturen erfüllen in den modernen Volkswirt- schaften eine wichtige Funktion. Verlässliche Ratings erlauben es den Marktteilnehmern, insbesondere auch den Verbraucherinnen und Verbrauchern, das Risiko von Finanzprodukten einzuschätzen und fundierte Anlage- und Finanzentscheidungen zu treffen. Das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Ratings aber war, wie die Finanz- und Wirtschaftskrise gezeigt hat, allzu oft nicht gerechtfertigt. Die Ratingagenturen ha- ben dadurch entscheidend zu einer Verschärfung der Krise beigetragen. Ursachen dieser Fehlentwicklung waren unzutref- fende Modellannahmen, Interessenskonflikte, falsche Anreize, fehlender Wettbewerb und mangelnde Kon- trolle. Um hier dauerhaft und nachhaltig Abhilfe zu schaffen, ist eine Doppelstrategie vonnöten. Zum ei- nen muss die Regulierung der Ratingagenturen ver- bessert werden. Dabei ist insbesondere sicherzustel- len, dass Ratingentscheidungen nicht im Sinne der Auftraggeber verzerrt oder sogar – im schlimmsten Fall – manipuliert werden. Zum anderen sollte eine Europäische Ratingagentur eingerichtet werden, de- ren Ratings, beispielsweise von Anleihen europäi- scher Staaten, Ergebnis eines unabhängigen, transpa- renten und objektivierten Ratingprozesses und – m S z m U n (C (D insofern auch für die entsprechenden aufsichtsrechtli- chen Regelungen maßgeblich sein sollten. Es kann allerdings nicht die Aufgabe einer solchen Europäischen Ratingagentur sein, für alle angebote- nen Finanzprodukte Ratings bereitzustellen. Nicht zu- letzt deshalb ist es erforderlich, dass die allgemeine Anbindung aufsichtsrechtlicher Regelungen an Ra- tings überarbeitet wird. Deshalb ist es aber auch erfor- derlich, dass eine verbraucherorientierte Überwa- chung von Finanzprodukten stattfindet. Es muss gewährleistet sein, dass Informationen über Finanz- produkte, die sich an private Anleger richten, einfach und verständlich sind, eine Vergleichbarkeit mit Kon- kurrenzprodukten erlauben und es den Verbraucherin- nen und Verbrauchern ermöglichen, das Risiko von Finanzprodukten adäquat einzuschätzen. Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Er- richtung einer Stiftung „Deutsches Historisches Museum“ Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 121. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 18. bis 21. Oktober 2009 in Genf, Schweiz – Drucksachen 17/647, 17/1485 Nr. 1 – Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) Transgenes Saatgut in Entwicklungsländern – Erfah- rungen, Herausforderungen, Perspektiven – Drucksachen 16/13874, 17/591 Nr. 1.22 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Haushaltsausschuss Drucksache 17/1492 Nr. A.16 Ratsdokument 7275/10 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/178 Nr. A.22 Ratsdokument 15461/09 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/592 Nr. A.5 Ratsdokument 5056/10 47. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. Juni 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Paul Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist

    chon ein tolles Schauspiel, das diese schwarz-gelbe Ko-
    lition, eine Wunschkoalition, seit Beginn ihrer Regie-
    ungszeit bietet. Das Rad der Tollheiten dreht sich immer
    chneller. Beispiel: Bundeswehrreform. Es wird eine
    trukturkommission eingesetzt. „Alles auf den Prüf-
    tand“, heißt es. Später hört man nach dem Motto „Darf
    s ein bisschen weniger sein?“: Es geht um die Optimie-
    ung der Führungsstrukturen. Jetzt, nach den Sparbe-
    chlüssen, sieht alles schon wieder ganz anders aus.
    leichzeitig wird ein wichtiger Bereich aus diesem Re-

    ormprojekt ausgegliedert, nämlich die Wehrpflicht, also
    ie Frage, ob man Zehntausende von jungen Männern
    inrücken lässt. Das ist eine wichtige Stellschraube, wenn
    s um den Personalumfang der Bundeswehr geht. Das
    lso wird herausgelöst, weil man sagt: Wir müssen ganz
    chnell etwas präsentieren.

    In dieser Frage ist die Koalition aber tief gespalten.
    ie einen wollen aussetzen, und die anderen wollen aus-

    itzen, das heißt, alles so lassen, wie es bisher ist. Was
    ommt dabei heraus? Ein Gesetzentwurf, mit heißer Na-
    el gestrickt: drei Monate Verkürzung des Wehrdienstes
    nd des Zivildienstes. Der CDU-Finanzminister erhebt
    inspruch. Der FDP gefällt es nicht. Kaum liegt der Ge-
    etzestext auf dem Tisch, kommt die Finanz- und Euro-
    rise über uns. Das kann man wirklich schon sagen: Der
    orliegende Gesetzentwurf ist bereits heute Makulatur,
    nd das ist ganz deutlich gesagt worden.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    esser gesagt: Die Finanzkrise ist nicht über uns gekom-
    en; sie ist Ergebnis der falschen Politik der letzten

    ahrzehnte.


    (Beifall bei der LINKEN)


    eil man mit dreistelligen Milliardenbeträgen die Ban-
    en retten muss, Finanzmärkte stabilisieren muss, stei-
    en die Staatsschulden exorbitant.

    Jetzt heißt es: Sparen, bis die Schwarte kracht. Seit-
    em dämmert auch Ihnen die Erkenntnis, dass der Ver-
    eidigungsetat als drittgrößter Batzen im Bundeshaushalt
    benfalls zur Ader gelassen werden muss. Es dämmert
    uch Ihnen ein bisschen die Erkenntnis: Bei Beschaffung
    nd Personal kann man nur längerfristig Einsparungen
    rzielen. Deshalb – das ist genau der Vorgang, mit dem
    ir es zu tun haben – ist plötzlich die Wehrpflicht kein
    abu mehr. Deshalb wird jetzt zart angedeutet: Wir wer-
    en uns zwar noch ein bisschen Zeit lassen, aber im
    runde genommen – das pfeifen die Spatzen von den





    Paul Schäfer (Köln)



    (A) )


    )(B)

    Dächern – wird das Gesetz, das uns jetzt vorliegt, eine
    Halbwertszeit von einigen Monaten – nicht mehr! – ha-
    ben, und dann wird etwas Neues kommen.

    Was Sie produzieren, ist, finde ich, ein ziemliches
    Durcheinander. Sie selber haben untereinander schon so
    schöne Worte wie „Rumpelstilzchen“ und „Gurken-
    truppe“ gefunden. So weit muss man gar nicht gehen. So
    scharf muss man das gar nicht formulieren. Aber „Chao-
    tentruppe“ stimmt allemal.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nun gibt sich der Minister sehr entscheidungsstark
    und sagt: „Weiter so!“ kann es nicht geben. Folgt man
    der Presse in den vergangenen Tagen, scheint er nicht
    davor zurückzuschrecken, einer ganz beachtlichen
    Herde heiliger Kühe die Schlachtbank zumindest zu zei-
    gen. Das ist auch richtig. Das BMVg hat lange genug
    über seine Verhältnisse gelebt. Da muss etwas geändert
    werden. Herr Minister, solange Sie sich aber nicht von
    solch heiligen Kühen verabschieden wie dem A400M,
    dem Transportflugzeug, das viele Milliarden kosten
    wird, oder dem Afghanistan-Einsatz, der, wie neue Be-
    rechnungen gezeigt haben, 3 Milliarden Euro im Jahr
    verschlingt, wird es mit den großen Einsparungen
    nichts.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Richtig ist, dass wir heute über die Beiträge des Wehr-
    etats zur Entlastung des Bundeshaushalts reden müssen.
    Die Linke hat dazu schon bei den letzten Haushaltsberatun-
    gen Vorschläge unterbreitet und aufgezeigt, wo der Rotstift
    angesetzt werden kann und muss und wie ein – das ist ein
    wichtiger Punkt – sozialverträglicher Rückbau der Bun-
    deswehr zu gestalten ist. Wir reden hier über die Beendi-
    gung der Auslandseinsätze, und wir reden über die Ein-
    stellung der großen Beschaffungsprojekte, mit denen
    die Bundeswehr zur globalen Eingreifarmee umgerüstet
    werden soll.

    Die Abschaffung der Wehrpflicht steht auf der Liste
    ziemlich oben; denn, wie gesagt, wenn man eine kurz-
    fristige Entlastung will, dann ist das die Stellschraube,
    an der man etwas verändern kann. Hierbei geht es um
    über 1 Milliarde Euro, wenn man allein die Besoldungs-
    gelder für die Wehr- und Zivildienstleistenden zusam-
    mennimmt.

    Es geht aber nicht nur um Sparen. Die Wehrpflicht ist
    sicherheitspolitisch überflüssig. Wenn sie sicherheits-
    politisch nicht zu begründen ist oder nicht mehr zu be-
    gründen ist, dann darf nicht durch diese Art Zwangs-
    dienst in elementare Rechte junger Staatsbürger
    eingegriffen werden.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch an diesem heutigen Freitag werden mehr als
    2 Millionen junge Männer der Wehrüberwachung un-
    terworfen und dürfen, was viele gar nicht wissen, das
    Land nicht einfach für mehr als drei Monate verlassen.
    Das ist eine Konsequenz dieser Wehrüberwachung.

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    (C (D benfalls heute hoffen mehrere Hunderttausend, dass er Kelch der Wehrpflicht an ihnen vorübergeht und sie hr Leben, ihre Ausbildung und ihren Berufseinstieg hne große Unterbrechung vernünftig planen können. eshalb muss die Wehrpflicht fallen. Wenn wir uns dem vorliegenden Gesetzentwurf zuenden, der wahrscheinlich als letzter Versuch zur Ret ung der Wehrpflicht in die Geschichte eingehen wird, uss erstens gesagt werden: Der Gesetzentwurf liefert eine Antwort darauf, wofür die Wehrpflichtigen überaupt gebraucht werden. Für die Aufgaben der Einsatzrmee werden sie nicht gebraucht. Bewaffnete Einsätze m Inneren sind zum Glück verboten. Für die Landesvereidigung braucht man sie – mangels realer militärischer edrohung – auch nicht. Es bleibt nur die Verwendung ls billige Arbeitsund Servicekräfte für die professioellen Soldaten, zum Beispiel im Stabsund Fahrdienst. Zweitens. Die Verkürzung der Wehrdienstzeit auf echs Monate ändert nichts an der derzeitig schreienden ehrungerechtigkeit. Zurzeit leisten nur knapp 12 Proent eines Altersjahrgangs den Wehrdienst. Sie wollen adurch mehr einziehen, dass Sie die Zeit verkürzen. ach der Reform werden es sage und schreibe 14 Pro ent sein. Das ist wahrlich ein toller Zuwachs, der an der ehrungerechtigkeit aber nichts ändert. Wenn die Wehrpflicht heute mit der Nachwuchswerung bzw. Nachwuchsrekrutierung für die Bundeswehr egründet wird, kann man dazu nur sagen: Das ist nicht erfassungskonform, es ist unverhältnismäßig. Es könen nicht mehrere Hunderttausend junge Männer nur um er Begründung willen der Wehrpflicht unterworfen erden, dass die Bundeswehr neue Männer braucht. Es geht bei dem Gesetzentwurf aber nicht nur um die undeswehr, sondern auch um den Zivildienst. Die artnäckigkeit, mit der man lange Zeit an der Wehrflicht festgehalten hat, erklärt sich nicht zuletzt daraus, ass man auf die billige Arbeitskraft der Zivildienstleisenden nicht verzichten will. Dieser Zustand ist nicht änger akzeptabel. Es gibt die Situation, dass die sogenannten Zivis chon lange als Minilöhner im sozialen und pflegerichen Bereich missbraucht werden. Das muss beendet erden. Die Alternative ist klar: Es müssen neue regu äre, tariflich bezahlte Arbeitsplätze geschaffen werden. Viele der Einrichtungen im Sozialbereich möchten as auch, aber ihnen fehlen die Mittel, um entsprechend ezahlen zu können. Daraus wird klar, wie fatal es in den etzten Jahren war, den öffentlichen Dienst kaputtzuspaen und auszutrocknen. Hier muss eine neue Politik ommen, die diesen öffentlichen Dienst entsprechend en gesellschaftlichen Notwendigkeiten wieder ausbaut. uch ein öffentlich geförderter Beschäftigungssektor im ereich Pflege könnte sehr hilfreich sein. Denn Men chen brauchen Arbeit, die tariflich und auskömmlich ezahlt wird, ihnen ausreichende Sicherheit bietet und Paul Schäfer )


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )

    für die sie bestens ausgebildet sind. Das ist die Aufgabe,
    die jetzt bei der Organisierung ansteht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    An dieser Stelle enthält der Gesetzentwurf geradezu
    eine fatale sozialpolitische Weichenstellung. Mit diesem
    Gesetz wird nämlich ein neues öffentlich-rechtliches
    Dienstverhältnis begründet, das dem der Beamten auf
    Zeit vergleichbar ist. Es geht hier um die freiwillig län-
    ger dienenden Zivildienstleistenden. Hier gibt es, wenn
    man es sich genau ansieht, öffentlich-rechtliche Beschäf-
    tigungsverhältnisse mit Pflichtdienststrukturen, in de-
    nen weit unterhalb tariflich vereinbarter Löhne bzw. aus-
    gehandelter Mindestlöhne gearbeitet werden muss. Im
    Rahmen dieses Dienstverhältnisses sollen Leute mit ei-
    nem Stundenlohn von 3,75 Euro beschäftigt werden. Der
    Mindestlohn, den der Gesetzgeber im Bereich Pflege-
    hilfskräfte für verbindlich erklärt hat, beträgt im Westen
    8,50 Euro und im Osten 7,50 Euro. So viel zum Thema
    Dumpinglöhne und zu dem, was Sie mit diesem Gesetz
    mit den Zivildienstleistenden vorhaben. Das ist einfach
    nicht zumutbar und nicht akzeptabel.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Mit der Freiwilligkeit wird es auch nicht weit her
    sein. Das Gesetz liefert eher eine Steilvorlage dafür, dass
    Zivildienstplätze nur vergeben werden, wenn sich die
    Zivildienstleistenden von Anfang an länger – statt für
    sechs für zwölf Monate – verpflichten. Auch das ist in
    dieser Weise nicht hinnehmbar.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zu diesem Gesetz ließe sich noch einiges sagen. Das
    werden wir sicherlich noch in den Beratungen machen,
    die Sie jetzt im Schweinsgalopp angesetzt haben. Das
    gilt auch für die Anhörung am Montag. Auch in dieser
    Anhörung wird man sich dazu noch äußern können.

    Grundsätzlich stelle ich fest: Leider wird mit dem
    vorliegenden Gesetzentwurf nicht damit gebrochen, dass
    man junge Menschen – aufgrund des Versagens der Poli-
    tik – weiter als Verschiebemasse behandelt. Die Aufhe-
    bung der Wehrpflicht wäre die konsequente Zäsur, die
    jetzt fällig ist. Das wäre haushaltspolitisch vernünftig.
    Das wäre gerecht, und das wäre ein guter Einstieg in
    eine überfällige Abrüstung in diesem Land.

    Danke.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun die Kollegin Agnes Malczak für

die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Agnes Malczak


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Dieser

    Tage muss die deutsche Politik den einen oder anderen
    Rettungseinsatz durchführen. Auch die Verkürzung der
    Dauer des Wehrdienstes auf sechs Monate ist so ein Ret-
    tungseinsatz, allerdings kein besonders geglückter. Mit

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    (C (D ieser Reform versuchen Sie, liebe Kolleginnen und ollegen von der Koalition, das marode Gebäude der llgemeinen Wehrpflicht zu zementieren, obwohl es ängst nicht mehr von einem Fundament sicherheitspoliischer Begründungen getragen wird. Auch einer der entscheidenden Grundpfeiler, die ehrgerechtigkeit, ist längst eingebrochen. Weniger ls 50 Prozent der jungen Männer eines Jahrgangs weren überhaupt zum Dienst herangezogen. Von einer allemeinen Wehrpflicht kann also schon lange nicht mehr ie Rede sein. Der vorgelegte Gesetzentwurf hat viele Irrungen und irrungen hinter sich; das wissen Sie wahrscheinlich och viel besser als ich. Im Herbst letzten Jahres konnen Sie sich in fast allen Politikfeldern nicht einigen. So ndete die Liebesheirat in einem Koalitionsvertrag, der in Sammelsurium von 84 Prüfaufträgen ist. Nur bei einigen wenigen Punkten bestand Einvernehen zwischen Ihnen. So haben Sie sich auf einen durch ichtigen Kuhhandel verständigt. Beim Streitthema ehrpflicht sollte die Verkürzung der Dienstzeit auf echs Monate schwarz-gelbe Einigkeit und Koalitionsrieden sicherstellen. Schon kurz darauf war aber von Eiigkeit nichts mehr zu hören: Sagte der Verteidigungsinister: „Die Verkürzung der Wehrpflicht ist kein instieg in den Ausstieg“, antwortete die Kollegin Hoff on der FDP: „Unverändert halten wir als Partei daran est, dass die Wehrpflicht ausgesetzt werden sollte.“ (Beifall des Abg. Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP] – Elke Hoff [FDP]: Richtig! Genau!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    er eine sagt Hü, die andere sagt Hott. Mit dieser Hü-
    nd-Hott-Politik haben Sie das größtmögliche Maß an
    nsicherheit für alle Betroffenen hergestellt.


    (Beifall des Abg. Kai Gehring [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Aber damit nicht genug: Noch Ende März hat Vertei-
    igungsminister zu Guttenberg kategorisch behauptet
    Zitat –: „Mit mir ist eine Abschaffung der Wehrpflicht

    icht zu machen.“ Dann kam die Kehrtwende. Jetzt hö-
    en wir auf einmal teilweise grüne Argumente aus dem

    unde des Ministers. Angesichts der Haushaltsnotlage
    atte endlich auch der Verteidigungsminister erkannt,
    ass hohe Ausgaben für eine überkommene Wehrform
    icht mehr gerechtfertigt sind. Leider entfachte dieser
    eistesblitz bisher kaum mehr als ein Strohfeuer der
    ernunft, das ganz schnell von den Traditionsbataillonen
    er Union gelöscht wurde. Die Wehrpflicht habe sich in
    er Vergangenheit bewährt – dieses Argument war für
    ie, liebe Kolleginnen und Kollegen der Union, offenbar
    berzeugend genug, um die dringend notwendige und
    irklich zeitgemäße Weiterentwicklung der Bundeswehr
    orerst zu verhindern.

    Während Sie auf der einen Seite Ihren W-6-Kompro-
    iss durch das Parlament prügeln, soll jetzt bis Septem-

    er geprüft werden, ob die Wehrpflicht ausgesetzt wer-





    Agnes Malczak


    (A) )


    )(B)

    den soll. Damit ist einer der wenigen Punkte, auf die Sie
    sich zu Beginn der Regierungszeit einigen konnten, nur
    ein weiterer Prüfauftrag und ein weiterer Zankapfel von
    Schwarz-Gelb.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sicherheitspolitisch ist die Wehrpflicht schon lange
    nicht mehr zu rechtfertigen. Es ist die reinste Ver-
    schwendung, die knappen Ressourcen für diesen konser-
    vativen Ladenhüter einzusetzen. Dabei wäre es schon
    vor Jahren höchste Zeit gewesen, sich nicht nur aus
    haushalterischen, sondern vor allem auch aus sicher-
    heitspolitischen und militärischen Erfordernissen die
    Frage zu stellen, wie die Bundeswehr heute aussehen
    muss.


    (Christoph Schnurr [FDP]: Auch unter RotGrün! – Ernst-Reinhard Beck [Reutlingen] [CDU/CSU]: Rot-Grün hat es auch nicht gemacht! Sie waren an der Regierung!)


    Bis zum September wollen Sie nun über die Wehr-
    pflicht diskutieren. An dem vorliegenden Gesetzentwurf
    halten Sie dennoch fest, angeblich – das wurde heute
    mehrfach gesagt –, um Rechtssicherheit und Planungs-
    sicherheit für die Wehrpflichtigen herzustellen. Herr
    Minister, es ist doch keine besonders kluge Herange-
    hensweise an die Lösung politischer Probleme, erst eine
    Reform zu verabschieden und sich danach zu fragen, ob
    sie sinnvoll ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Welcher der jungen Männer wird durch dieses Hin und
    Her nicht verunsichert werden? Auch die betroffenen
    Organisationen – ob zivile oder militärische – müssen
    noch lange auf einen klaren Weg warten. Ich bedauere
    daher Ihren Mangel an Mut. Aber ich habe die Hoffnung
    noch nicht aufgegeben, dass Sie am Ende vielleicht doch
    noch die Struktur der Bundeswehr und ihre Wehrform
    gestalten. Die hier vorgelegte Dienstzeitreform macht
    aus dem Wehrdienst jedenfalls endgültig eine Aufbe-
    wahrungsstation für junge Männer und stellt für die Bun-
    deswehr ein Problem und keine Lösung dar.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Für uns Grüne bleibt es dabei: Die Wehrpflicht muss
    abgeschafft werden. Die Wehrform der Gegenwart und
    der Zukunft ist eine Freiwilligenarmee.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)