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    Vokabeln: 17
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    17. Soziales:Gerne.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/38 Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Maria Böhmer . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 6: Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundesminister für Wirtschaft und Technolo- gie: Eine Wirtschaftspolitik für Wachstum und Arbeitsplätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . (Drucksache 17/1408) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Werner Dreibus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Zylajew (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3663 B 3663 C 3663 D 3667 B 3670 A 3671 C 3683 B 3683 C 3685 A 3686 C 3687 B 3689 B 3690 A 3692 A 3693 B 3695 B 3696 D Deutscher B Stenografisc 38. Sit Berlin, Freitag, de I n h a Wahl der Abgeordneten Jens Spahn und Bärbel Bas in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“ . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Frank Schäffler als ordentliches Mitglied und des Abgeordneten Björn Sänger als stellvertretendes Mitglied im Verwaltungsrat bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Michael Grosse- Brömer zum ordentlichen Mitglied im Wahl- prüfungsausschuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Andreas G. Lämmel als ordentliches Mitglied im Beirat bei der Bundesnetzagentur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3663 A 3663 B 3663 B 3663 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 3673 D 3675 B undestag her Bericht zung n 23. April 2010 l t : Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Anette Kramme, Gabriele Hiller-Ohm, Iris Gleicke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Ge- setzlichen Mindestlohn einführen – Armuts- löhne verhindern 3676 D 3678 C 3679 B 3680 A 3680 D 3682 A Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Molitor (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Lucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3697 D 3698 C 3699 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. April 2010 Tagesordnungspunkt 26: b) Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Opel – Zukunftsfähige Arbeits- plätze statt Standortwettlauf (Drucksache 17/1404) . . . . . . . . . . . . . . . . a) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Technologie – zu dem Antrag der Abgeordneten Garrelt Duin, Hubertus Heil (Peine), Doris Barnett, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Für eine Politik der wirtschaftlichen Vernunft – Nach- haltiges Wachstum und mehr Be- schäftigung schaffen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Zukunfts- programm für 2 Millionen Arbeits- plätze (Drucksachen 17/521, 17/470, 17/873) . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Ingrid Nestle, Oliver Krischer, Fritz Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Energieeffizienzgesetz unverzüglich vorlegen (Drucksache 17/1027) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Torsten Staffeldt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3700 C 3700 D 3701 A 0000 A 3707 B 3708 D 3709 C 3710 D 3712 A 3712 D 3713 C 3714 C 3715 C Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Paul K. Friedhoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3701 D 3703 D 3704 B 3705 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3717 A 3717 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. April 2010 3663 (A) (C) (D)(B) 38. Sit Berlin, Freitag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. April 2010 3717 (A) (C) (D)(B) – Gesetz zur Umsetzung steuerlicher EU-Vorgaben sowie zur Änderung steuerlicher VorschriftenNietan, Dietmar SPD 23.04.2010 Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Ge- setze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsgesetz – SozVersStabG) Mißfelder, Philipp CDU/CSU 23.04.2010 Mortler, Marlene CDU/CSU 23.04.2010 Dr. Mützenich, Rolf SPD 23.04.2010 Anlage 1 Liste der entschuldi Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 23.04.2010 Burkert, Martin SPD 23.04.2010 Dörmann, Martin SPD 23.04.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 23.04.2010 Freitag, Dagmar SPD 23.04.2010 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 23.04.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.04.2010 Gröhe, Hermann CDU/CSU 23.04.2010 Günther (Plauen), Joachim FDP 23.04.2010 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 23.04.2010 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.04.2010 Humme, Christel SPD 23.04.2010 Kolbe, Daniela SPD 23.04.2010 Kopp, Gudrun FDP 23.04.2010 Korte, Jan DIE LINKE 23.04.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.04.2010 Kumpf, Ute SPD 23.04.2010 Dr. Lindner (Berlin), Martin FDP 23.04.2010 Lutze, Thomas DIE LINKE 23.04.2010 Mast, Katja SPD 23.04.2010 Dr. Miersch, Matthias SPD 23.04.2010 Anlagen zum Stenografischen Bericht gten Abgeordneten Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 868. Sitzung am 26. März 2010 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Erstes Gesetz zur Änderung des Direktzahlun- gen-Verpflichtungengesetzes – Gesetz zur Stabilisierung der Finanzlage der So- zialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Dr. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.04.2010 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 23.04.2010 Dr. Raabe, Sascha SPD 23.04.2010 Riegert, Klaus CDU/CSU 23.04.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 23.04.2010 Schwartze, Stefan SPD 23.04.2010 Skudelny, Judith FDP 23.04.2010 Steinbach, Erika CDU/CSU 23.04.2010 Steinbrück, Peer SPD 23.04.2010 Dr. Volkmer, Marlies SPD 23.04.2010 Weinberg, Harald DIE LINKE 23.04.2010 Dr. Westerwelle, Guido FDP 23.04.2010 Dr. Wiefelspütz, Dieter SPD 23.04.2010 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.04.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 3718 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. April 2010 (A) (C) (D)(B) – Gesetz zum Vertrag über die Errichtung des IT- Planungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Informa- tionstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern – Vertrag zur Ausführung von Arti- kel 91c GG – Gesetz zu dem Übereinkommen Nr. 187 der Inter- nationalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeits- schutz – Gesetz über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haus- haltsgesetz 2010) – Entschließung des Bundesrates zur geplanten Kürzung bei der Solarförderung Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1. Die erneuerbaren Energien sind eine tragende Säule für eine unabhängige und nachhaltige Energieversor- gung der Zukunft. Mit dem Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG) besteht seit nunmehr zehn Jahren ein geeignetes und flexibles Instrument, um den Ausbau zu fördern, geeignete Innovationsimpulse zu setzen und den Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung kontinuierlich zu steigern. 2. In den vergangenen Jahren konnte sich in Deutsch- land im Bereich der erneuerbaren Energien eine wettbewerbsfähige und innovative Branche entwi- ckeln, die zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen hat. Diese wirtschaftliche Entwicklung gilt es zu stärken. 3. Das EEG hat Innovationen und Arbeitsplätze in einer breiten Wertschöpfungskette von Entwicklung, über Produktion bis hin zum Installationsgewerbe beför- dert. Deutschland ist heute zum weltweiten Techno- logieführer in der Solarbranche geworden. Der Er- folg der Solarenergie basiert auf der Leistung vieler Akteure am Markt. 4. Die regelmäßige Anpassung der Vergütungssätze ist ein wesentliches Element des EEG. Es soll die tech- nische Weiterentwicklung der Technologien anregen und eine Überförderung verhindern. 5. Sinkende Preise für Solarmodule und damit einher- gehende steigende Renditen eröffnen derzeit einen zusätzlichen Spielraum für eine außerordentliche Absenkung der Vergütungssätze in diesem Bereich. Diese Einsparmöglichkeiten müssen gerade auch im Sinne der Stromkunden, die die Vergütungssätze über die Umlage finanzieren, genutzt werden. 6. Die Absenkung der Vergütungssätze muss allerdings derart ausgestaltet werden, dass Vertrauensschutztat- bestände gewahrt und neu zu installierende Photo- voltaik-Anlagen (PV-Anlagen) nicht unrentabel wer- den und ein dadurch einsetzender Markteinbruch bestehende wirtschaftliche Strukturen zerstört. 7. Der Bundesrat bittet deshalb den Deutschen Bundes- tag, die in dem Gesetzentwurf der Koalitionsfraktio- nen vorgeschlagene einmalige zusätzliche Absen- kung der Einspeisevergütung zum 1. Juli 2010 um 16 Prozent für Hausdachanlagen, 15 Prozent für An- lagen auf Freiflächen und 11 Prozent für Anlagen auf Konversionsflächen auf höchstens 10 Prozent für diese Anlagen zu begrenzen. Eine Einspeisevergü- tung entlang von Verkehrswegen sollte sich auf be- gleitende bauliche Anlagen sowie auf Einschnitts- und Dammböschungen beschränken. Eine zusätzli- che Absenkung um bis zu 10 Prozent trägt zum einen den gesunkenen Preisen für Solarmodule Rechnung und stellt gleichzeitig sicher, dass eine Photovoltaik- Produktion in Deutschland weiterhin wirtschaftlich darstellbar ist. Außerdem werden sachlich nicht ge- botene Differenzierungen zwischen den Anlagen- arten vermieden. 8. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, die weltweite Technologieführerschaft der deutschen Photovoltaik-Industrie nicht zu gefährden und weitere Technologievorsprünge in Deutschland zu ermögli- chen. Dazu gehört auch, dass durch eine verstärkte Forschungsförderung Technologieentwicklung und Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Solarbranche gestärkt werden. 9. Der Bundesrat bedauert, dass eine Beteiligung der Länder über den Bundesrat erst nach dem Gesetzes- beschluss des Deutschen Bundestages erfolgen kann. Angesichts der erheblichen Auswirkungen des Ge- setzentwurfs in den Ländern wäre eine frühzeitige und umfassende Beteiligung des Bundesrates wün- schenswert gewesen. Der Bundesrat bittet daher, die Länder im weiteren Gesetzgebungsverfahren intensiv zu beteiligen. Der Bundesrat bittet darüber hinaus, zügig für Klarheit hinsichtlich der näheren Ausgestaltung zu sorgen, um eine verlässliche Planungsgrundlage für die Marktteilnehmer zu bieten. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat mitgeteilt, dass sie den Antrag Beitrittsverhandlungen mit Island aufnehmen auf Drucksache 17/271 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Ab- wicklung des Fonds für Wiedergutmachungsleistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30. Juni 2009 – – Drucksache 16/14063 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. April 2010 3719 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Auswirkungen der neuen Lenk- und Ruhezeiten für das deutsche Omnibusgewerbe – Drucksache 16/13127 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Handhabung der erstinstanzlichen Zuständigkeit des Bundesverwaltungsgerichts nach dem Infrastruktur- planungsbeschleunigungsgesetz (Berichtszeitraum 17. Dezember 2006 bis 26. Januar 2009) – Drucksache 16/13571 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Drucksache 17/136 Nr. A.23 Ratsdokument 12985/09 Drucksache 17/136 Nr. A.24 Ratsdokument 12986/09 Drucksache 17/136 Nr. A.27 Ratsdokument 14700/09 Drucksache 17/592 Nr. A.1 EuB-EP 1990; P7_TA-PROV(2009)0090 Rechtsausschuss Drucksache 17/178 Nr. A.5 Ratsdokument 14800/09 Drucksache 17/504 Nr. A.14 Ratsdokument 16114/09 Drucksache 17/720 Nr. A.8 Ratsdokument 17703/09 Drucksache 17/720 Nr. A.9 Ratsdokument 17706/09 Bericht über Verkehrsverlagerungen auf das nachge- ordnete Straßennetz in Folge der Einführung der Lkw- Maut – Drucksache 16/13739 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruktur- finanzierungsgesellschaft im Jahr 2008 – Drucksache 16/14162 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/720 Nr. A.3 EuB-BReg 75/2010 Drucksache 17/859 Nr. A.1 EuB-EP 2000; P7_TA-PROV(2009)0111 Drucksache 17/859 Nr. A.2 EuB-EP 2003; P7_TA-PROV(2009)0118 Drucksache 17/975 Nr. A.1 Ratsdokument 5936/10 Innenausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.16 EuB-EP 1973; P7_TA-PROV(2009)0016 Drucksache 17/136 Nr. A.21 Ratsdokument 11815/09 Drucksache 17/136 Nr. A.22 Ratsdokument 12167/09 Drucksache 17/720 Nr. A.10 Ratsdokument 17708/09 Drucksache 17/790 Nr. 1.10 Ratsdokument 12089/08 Finanzausschuss Drucksache 17/504 Nr. A.16 Ratsdokument 16990/1/09 REV 1 Drucksache 17/504 Nr. A.18 Ratsdokument 16989/09 Drucksache 17/975 Nr. A.2 Ratsdokument 6126/10 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/592 Nr. A.4 Ratsdokument 5037/10 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/315 Nr. A.2 Ratsdokument 14360/09 Drucksache 17/315 Nr. A.3 Ratsdokument 14363/09 Drucksache 17/720 Nr. A.15 Ratsdokument 14365/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.9 Ratsdokument 7359/10 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/504 Nr. A.24 Ratsdokument 17369/09 38. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. April 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Das Wort hat nun die Bundesministerin für Arbeit und

    Soziales, Frau Dr. von der Leyen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für
    Arbeit und Soziales:

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren!


    (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Das ist Regierungserklärung Nummer vier, in der die Regierung nichts erklärt! – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Druck muss irgendwie groß sein diese Woche! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Immer cremig bleiben!)


    Wir haben die Krise noch lange nicht überwunden. Wir
    befinden uns aber in einer Phase, in der wir langsam,
    aber sicher sehen, wie wir Schritt für Schritt aus der
    Krise herauskommen. Wir befinden uns in einer Zeit, in
    der wir die Weichen neu stellen müssen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Man kann sich vor lauter Regierungsmitgliedern kaum retten! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist der Regierungssimulator!)


    Es ist nicht eine Zeit des Zauderns und Zurückblickens,
    sondern es ist eine Zeit des Vorwärtsschauens und eine
    Zeit des Mutes, zu handeln. Wir dürfen zum einen den
    auch international sehr beachteten Erfolg des robusten
    deutschen Arbeitsmarktes nicht auf den letzten Metern
    verspielen, aber ebenso müssen wir den Blick auf die
    nächste Etappe richten. Diese beiden Ziele sind im Be-
    schäftigungschancengesetz enthalten.

    Dass wir im Krisenjahr 2009 so gut gefahren sind,
    verdanken wir neben einem sehr klugen Krisenmanage-
    ment vor allem der Kurzarbeit. Die Kurzarbeit verhin-
    dert Arbeitslosigkeit. Das war nicht nur ein Beitrag der
    Arbeitgeber durch die Haltekosten, die sie getragen ha-
    ben, und der Politik, die das Kurzarbeitergeld bewilligt
    hat; es ist vor allem ein Erfolg der Beschäftigten gewe-
    sen, die Lohneinbußen auf sich genommen haben, um
    ihre Arbeitsplätze zu halten. Das sollte in der Diskussion
    über die Kurzarbeit ausdrücklich honoriert werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie der Abg. Dr. Barbara Hendricks [SPD] – Volker Kauder [CDU/CSU]: Vor allem die mittelständische Wirtschaft! Das muss man auch sagen!)


    Die Kurzarbeit wird vor allem vom Mittelstand ge-
    nutzt. Die Kurzarbeit sichert den Unternehmen eine gut
    eingespielte Belegschaft, die sie für den nächsten Auf-
    trag brauchen, sonst können sie ihn nicht annehmen. Die
    Unternehmen brauchen jetzt Planungssicherheit, vor al-
    lem für 2011. Deshalb ist es richtig, dass wir Ende des
    letzten Jahres nicht das Fallbeil haben runtersausen las-
    sen und die konjunkturelle Kurzarbeit beendet haben,

    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Aber erst einmal die Bedingungen verschlechtern!)


    sondern die Regelungen zur Kurzarbeit erst zum März
    2012 auslaufen lassen. Das bedeutet Planungssicherheit
    für die Unternehmen. Das sichert den Mittelstand ab und
    vor allem die innovativen Belegschaften für den Auf-
    schwung, den wir brauchen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir stehen jetzt vor zwei großen Herausforderungen:
    Es geht nicht nur um die Beschäftigungssicherung in der
    Krise; wir müssen vor allem auch einen Blick auf den
    Arbeitsmarkt haben, wie er in der Zukunft aussehen
    wird. Der Arbeitsmarkt der Zukunft wird vor allen
    Dingen durch zwei Phänomene, durch zwei Fragen ge-
    prägt werden: Welche Fachkräfte brauchen wir für die
    Jobs der Zukunft, und vor allem, woher sollen sie kom-
    men? Wenn wir das schlecht machen, wenn wir stur nach
    den bisherigen Mustern vorgehen, dann kann man vor-
    hersehen, was kommt. Dann werden wir in 20 Jahren
    5 Millionen Beschäftigte weniger haben. Wir werden ei-
    nen dramatischen Fachkräftemangel haben, und wir wer-
    den gleichzeitig Massenarbeitslosigkeit erleben.


    (Ulrich Kelber [SPD]: War das jetzt Kritik an Herrn Brüderle?)


    Das heißt, dass wir unabhängig davon, ob wir eine Krise
    haben oder nicht, wahrnehmen müssen, dass ein demo-
    grafischer Wandel und ein Strukturwandel stattfinden.
    Mit anderen Worten: Wenn wir es besser machen wollen,
    wenn wir jetzt Schritte in Richtung Zukunft gehen wol-
    len, dann müssen wir auch anfangen, neu zu denken.


    (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Erklären Sie das doch einmal der FDP!)


    Niemand bestreitet mehr, dass sich in einer Dienst-
    leistungs- und Wissensgesellschaft der Arbeitsmarkt
    dramatisch verändert. Sie können das Monat für Monat
    an den Arbeitsmarktstatistiken erkennen. Auf der einen
    Seite muss man sehen, wer arbeitslos wird. Auf der an-
    deren Seite muss man schauen, wer in die wachsende
    Zahl offener Stellen hineindrängt. Wenn man das auf den
    Punkt bringt, dann heißt das eigentlich, dass der Arbeits-
    markt, ob es uns passt oder nicht, weiblicher und interna-
    tionaler wird und die Belegschaften älter werden. Des-
    halb ist es jetzt an der Zeit, dass wir die Chancen für
    diejenigen neu ausrichten, die ganz unabhängig davon,
    ob wir Boomzeiten oder eine Krise hatten, weit unter ih-
    ren Möglichkeiten bleiben mussten. Das bezieht sich üb-
    rigens nicht nur auf diejenigen, die im Arbeitsmarkt
    sind, sondern vor allem auf diejenigen, die draußen sind.
    Dafür stellen wir mit dem Beschäftigungschancengesetz
    die Weichen. Das ist ein Anfang. Das ist noch nicht die
    Antwort auf alles; aber wir stellen damit die Weichen,
    die wir jetzt stellen müssen. Deshalb ist es richtig, das
    Beschäftigungschancengesetz auf den Weg zu bringen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Dieses Gesetz gibt uns die Möglichkeit, durch die
    Jobcenterreform erstens eine solide, eine verlässliche
    Basis für eine schnelle und gezielte Vermittlung in Ar-





    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen


    (A) (C)



    (D)(B)

    beit herzustellen. Es ist allerhöchste Zeit. Alle hier im
    Hohen Haus wissen, dass Ende des Jahres das Funda-
    ment der Arbeitsvermittlung quasi gesprengt worden
    wäre.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das waren Sie doch! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Herr Kauder war es!)


    Ich sage Ihnen: Zweieinhalb Jahre hat es Streit gegeben;
    aber jetzt hat sich eine Allianz der Vernünftigen im Bun-
    desrat und im Bundestag zusammengefunden, eine Al-
    lianz der Vernünftigen,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich glaube, Sie sind auch nicht ganz beieinander! Eine „Allianz der Vernünftigen“! Sie haben doch gefehlt! Sie haben sie doch in die Tonne getreten, die Jobcenterreform!)


    die die Interessen des Landes, die Interessen der Men-
    schen, die arbeitslos sind, und die Interessen einer Wirt-
    schaft, die krisengeschüttelt ist, über ihre eigenen, klein-
    karierten parteipolitischen Interessen gestellt hat.
    Deshalb gilt mein Dank stellvertretend Frau Homburger,
    Herrn Kauder und Herrn Steinmeier als Fraktionsvorsit-
    zenden. Frau Künast, es tut mir leid, Sie sind nicht dabei.
    Das stört Sie, das merkt man; es sind genau die drei, die
    ich eben stellvertretend genannt habe.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Sie sind doch das Problem gewesen! Sie haben es doch noch in die Länge gezogen! Draußen haben die Leute gelitten!)


    – Man merkt an Ihrer Aufregung, wie sehr Sie das trifft.
    Das kann ich jetzt nicht ändern. – Mein Dank gilt den
    Ländervertretern, Herrn Beck und Herrn Tillich. Mein
    Dank gilt auch den unermüdlichen Unterhändlern dieser
    Reform in diesem Haus. Das waren Herr Kolb stellver-
    tretend, Herr Schiewerling stellvertretend und Hubertus
    Heil stellvertretend. Diesen Dank sollten wir gemeinsam
    aussprechen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir schaffen mit dieser Jobcenterreform zweitens ein
    lernendes System, nicht ein System, das zurückschaut,
    sondern ein lernendes System, das zeitnah überall in
    Deutschland Transparenz herstellt, sodass wir sehen
    können: Wer macht es gut? Was können wir von denen
    vor Ort lernen? Wer macht es schlecht? Wer muss von
    den besten Beispielen lernen, wie man die Menschen,
    die es besonders schwer haben, in den ersten Arbeits-
    markt vermittelt?


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Die Sozis müssen noch viel lernen! Das ist richtig!)


    Es geht nicht um irgendein Produkt, sondern um
    Menschen, die Hilfe suchen. Die Arbeitsvermittlung hat
    in den vergangenen Jahren einen deutlichen Modernisie-
    rungskurs eingeschlagen; das ist unbestritten. Der Erfolg
    ist messbar. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist gesun-
    ken. Aber wir alle wissen: Wir wollen und müssen bes-
    ser werden. Das betrifft vor allem die drei Gruppen, die
    bislang auch in konjunkturell guten Zeiten nicht vom
    Aufschwung profitieren konnten. Wir wollen uns nicht
    mit der Tatsache abfinden, dass fast jede zweite Allein-
    erziehende in Langzeitarbeitslosigkeit ist. Das sind
    660 000 Alleinerziehende mit 1 Million Kindern; diese
    machen rund die Hälfte der Kinder in Hartz IV aus. Wir
    wollen uns nicht mit der Tatsache abfinden, dass rund
    200 000 arbeitslose Jugendliche schon am Lebensanfang
    keine Chance haben, mitzukommen.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Frau Ministerin, lassen Sie eine Zwischenfrage des

Kollegen Heil zu?

Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für
Arbeit und Soziales:

Gerne.


(Zuruf von der FDP: Kleiner Sonnenkönig!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Ministerin, erst einmal herzlichen Dank für die

    schöne Danksagung. Vielleicht sollten wir auch noch
    Staatssekretär Hoofe danken, der die Verhandlungen an
    Ihrer statt geführt hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ah, sie war gar nicht dabei!)


    Ich möchte nur eine Frage stellen, Frau Ministerin.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie sind ein charmanter Mann, Herr Heil! Nehmen Sie mal die Hand aus der Tasche!)


    – Herr Kauder, bleiben Sie an dieser Stelle geschmeidig!


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Cremig! – Zurufe von der CDU/CSU)


    Herr Präsident, darf ich die Frage stellen, oder soll ich
    abwarten, bis Herr Kauder fertig ist?

    Frau Ministerin, Sie haben drei Zielgruppen genannt:
    Alleinerziehende, Jüngere und Ältere, die es als Lang-
    zeitarbeitslose am Arbeitsmarkt sehr schwer haben. Es
    ist richtig, in diesen Kategorien weiterzudenken. Aber
    können Sie mir einmal erklären, wie Sie all die Über-
    schriften, die Sie jetzt produzieren, nach der Landtags-
    wahl in Nordrhein-Westfalen durchsetzen wollen? Sie
    brauchen eine bessere Betreuungsrelation. Sie brauchen
    gute Maßnahmen, die auch finanziert werden müssen.
    Der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bun-
    destagsfraktion sagt, für die Haushaltskonsolidierung in
    2011, die auf ungefähr 10 Milliarden Euro taxiert wird,
    müsse Frau von der Leyen aus ihrem Etat ein Drittel bis
    zur Hälfte Beitrag leisten. Kann es sein, dass Sie vor der
    NRW-Wahl schöne Überschriften produzieren, aber
    nichts in der Tasche haben, um diese großen Sprünge zu
    realisieren, weil Sie die Unterstützung Ihrer Fraktion
    nicht haben?


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)







    (A) (C)



    (D)(B)

    Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für
    Arbeit und Soziales:

    Herr Heil, gerade von Ihnen hätte ich eigentlich nicht
    erwartet, dass Sie von schönen Überschriften reden;
    denn Sie gehörten bei der Jobcenterreform zu der Alli-
    anz der Vernünftigen.


    (Zurufe von der SPD: Oh! – Lachen der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    – Ja, ich meine das aufrichtig. Ich finde, man muss sich
    nicht immer nur im kleinkarierten Parteienstreit verha-
    ken; es ist auch wichtig, Gemeinsamkeiten zu benennen.

    Sie haben den Prozess selber mitbekommen. Die Poli-
    tik hat sich aus unterschiedlichen Gründen auf Bundes-,
    Landes- und kommunaler Ebene auseinanderdividiert
    und konnte keinen gemeinsamen Nenner finden, wie wir
    die Arbeitslosenvermittlung vor Ort regeln.


    (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Frage!)


    – Nein, ich muss keine Frage stellen, sondern ich beant-
    worte die Frage von Herrn Heil.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wenn Sie mir Fragen stellen, dann müssen Sie ertragen,
    dass ich sie so beantworte, wie ich es für richtig halte.

    Mir ist wichtig, dass wir bei diesem Punkt klarstellen:
    Zweieinhalb Jahre hat es diese Auseinandersetzung ge-
    geben. Dass sich jetzt die Richtigen zusammengefunden
    haben und die richtige Reform auf den Weg gebracht
    wurde, betrachten wir mit hohem Respekt. Das war un-
    abhängig von Wahlen. Hier haben sich Menschen zu-
    sammengetan, um den richtigen Weg zu gehen.


    (Ute Kumpf [SPD]: Frau von der Leyen, das glauben Sie doch selber nicht!)


    Sie wissen ganz genau, dass sie aus wahltaktischen
    Gründen eigentlich kein großes Interesse daran gehabt
    haben, dies zu machen. Wir haben es gemeinsam – da-
    rauf lege ich Wert – geschafft,


    (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Herrn Kauder zu überzeugen! Das ist Ihnen mit einem halben Jahr Verspätung gelungen!)


    für die Menschen, die Hilfe brauchen, eine Lösung zu
    finden.

    Nächster Punkt. Sie wissen, dass die Unterhändler-
    gruppe gute Arbeit geleistet hat; das habe ich eben aner-
    kannt.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das war nicht meine Frage!)


    Herr Heil, ich glaube nicht, dass ein Erfolg möglich ge-
    wesen wäre – das wissen auch Sie –,


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Können Sie mal auf die Frage antworten!)

    wenn sich nicht diejenigen, die die Entscheidung zu ver-
    treten haben, zusammengetan und Ja zu dieser Reform
    gesagt hätten.


    (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Und was ist mit dem Geld?)


    – Na ja, ich beantworte alle Fragen, die mir gestellt wur-
    den.


    (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Nein! Die Frage nach dem Geld!)


    Jetzt komme ich zu der Frage nach dem Geld. Wir ha-
    ben die Reform gemacht, weil wir für eine gute Vermitt-
    lung aus der Langzeitarbeitslosigkeit nicht nur die aktive
    Arbeitsmarktpolitik brauchen, sondern auch und vor al-
    lem Jobcenter vor Ort, die funktionieren. Wir geben
    40 Milliarden Euro für die Grundsicherung aus,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist die Leistung!)


    für Menschen, die in Langzeitarbeitslosigkeit sind. Wir
    geben 10 Milliarden Euro für die aktive Arbeitsmarkt-
    politik aus; im Krisenjahr waren es 11 Milliarden Euro.
    Man sieht an den Relationen: Wenn wir die Mittel der
    Arbeitsmarktpolitik, also die Brücken in Arbeit, gut ver-
    wenden, wenn wir die Jobcenter vor Ort gut organisie-
    ren, dann ist das der richtige Weg. Denn wenn Menschen
    aus der Arbeitslosigkeit wieder in Arbeit kommen, sin-
    ken auch die hohen Kosten der Grundsicherung. Dieser
    Politik, Herr Heil, liegt ein Konzept zugrunde. Diese
    Politik zeigt den Menschen Chancen auf. Hier wird nicht
    fiskalisch gerechnet und dumm gekürzt, sondern hier
    wird mit den Mitteln der Arbeitsmarktpolitik der Weg in
    die Beschäftigung vorgegeben.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sagen Sie das mal Ihrer Fraktion!)


    Dieses Konzept stelle ich Ihnen vor, und dieses Konzept
    vertrete ich hier.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir werden es nicht tolerieren, Herr Heil, dass zu
    viele Alleinerziehende, zu viele Jugendliche und viel zu
    viele Ältere, nämlich eine halbe Million, zu den Lang-
    zeitarbeitslosen zählen. Wir werden die Anstrengungen
    verstärken, um sie in den ersten Arbeitsmarkt zu inte-
    grieren. Es ist symptomatisch für die Opposition, dass in
    dem Moment, in dem wir sagen, dass wir die Anstren-
    gungen verstärken und wie wir sie verstärken, sofort die
    geballte Kritik aus allen Rohren kommt: Diese Men-
    schen stehen dem Arbeitsmarkt gar nicht zur Verfügung.
    Daran kann man gar nichts ändern. Es gibt keine Jobs.
    Es gibt keine Kinderbetreuung. Es gibt keine Ausbil-
    dungsplätze. – Dieses Verhalten zeigt einen tiefen Fata-
    lismus, zeigt ein statisches und rückwärtsgewandtes
    Denken. Dieses Denken brauchen wir in der Zukunft
    nicht. Wir wollen dynamisch denken. Unser Weg führt in
    die Zukunft.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es ist richtig: Die Probleme sind erheblich. Viele Men-
    schen vertreten die Haltung: Das geht nicht. Das können





    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen


    (A) (C)



    (D)(B)

    wir nicht. Das haben wir schon alles gehabt. – Aber bei
    dieser Haltung können wir doch nicht bleiben. Noch nie
    sind die Chancen so groß wie jetzt gewesen, für diese
    Gruppen einen Fortschritt zu erzielen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe Sorge, Sie reden sich gerade selber betrunken!)


    Wir brauchen die Menschen. Wir stehen am Anfang
    einer konjunkturellen Erholung. Viele aus der Wirtschaft
    spüren schon jetzt den Fachkräftemangel. 46 000 Aus-
    bildungsplätze konnten nicht besetzt werden, weil die
    geeigneten Bewerberinnen und Bewerber fehlen.
    Gleichzeitig sichert die Jobcenterreform vor Ort, dass in
    Zukunft die Kommunen, die alle sozialintegrativen Leis-
    tungen in der Hand haben, mit der Bundesagentur für
    Arbeit, die die Vermittlung in Arbeit als ihr Markenzei-
    chen hat, zusammenarbeiten. Das heißt, vor Ort sind alle
    Instrumente vorhanden, um diese Menschen wieder in
    Arbeit zu bringen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja schön vorgelesen!)


    Wir werden die noch vorhandenen Hürden abbauen.
    Der Umfang der Kinderbetreuung wird dank des Kin-
    derförderungsgesetzes, das wir in der letzten Legislatur-
    periode verabschiedet haben, ausgebaut. Ich erinnere in
    diesem Zusammenhang an den Rechtsanspruch. Die
    Bundesagentur für Arbeit qualifiziert Tagesmütter. Diese
    können eingesetzt werden, um in den Randzeiten die
    Kinderbetreuung sicherzustellen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In den Randzeiten? Wissen Sie eigentlich, was in Deutschland los ist?)


    Diese Hürden waren vor Jahren unüberwindbar, als Sie,
    Frau Künast, noch an der Regierung waren.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben gesagt, die deutsche Mutter muss zu Hause bleiben!)


    Was haben Sie dafür getan, dass der Ausbau der Kinder-
    betreuung vorangekommen ist?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat das verhindert? Sie!)


    – Deshalb schreien Sie jetzt so herum; das kann ich ver-
    stehen. Aber diese Hürden sind nicht mehr unüberwind-
    bar; denn wir haben in der letzten Legislaturperiode et-
    was geleistet, wozu Sie nicht die Kraft gehabt haben.

    Wir beobachten ein Phänomen, das es so vor der
    Krise noch nicht gegeben hat: Die Betriebe stehen inzwi-
    schen zu ihren Beschäftigten, insbesondere zu den älte-
    ren Beschäftigten. Es gibt keine Entlassungswellen. Es
    gibt keine Frühverrentungswellen, wie wir sie aus den
    vergangenen schwierigen Phasen kennen. Die Unterneh-
    men suchen Azubis. – All das garantiert zwar noch kei-
    nen Erfolg; aber es sind die Grundvoraussetzungen da-
    für, dass wir besser werden können, dass wir mit einem
    anderen Blick und mit anderen Ansätzen als in der Ver-
    gangenheit, was in Fatalismus endete, vorankommen.
    Nein, wir werden mit den Instrumenten, die wir geschaf-
    fen haben, und der Basis, die uns jetzt zur Verfügung
    steht, diese Zusammenarbeit gemeinsam mit den Akteu-
    ren vor Ort – das sind die Kommunen, die Schulen, die
    Bildungsträger, die Unternehmen, die Gewerkschaften
    und die Kammern – für die Menschen sichern, die Arbeit
    wollen und brauchen und die diese Gesellschaft auch
    braucht.

    Diese Zusammenarbeit gibt es in einigen ausgezeich-
    neten Regionen schon heute. Von denen können wir ler-
    nen. Diese gute Zusammenarbeit soll aber nicht die Aus-
    nahme bleiben; sie muss die Regel werden. Davon
    profitiert jeder vor Ort: die Menschen, die die Chance
    haben, ihr Leben selber in die Hand zu nehmen, die Un-
    ternehmen, die die Arbeitskräfte vor Ort finden, die sie
    suchen, die Beschäftigten in den Jobcentern, die erleben,
    dass sie Erfolge haben und Rückhalt für ihre Arbeit er-
    fahren, und schlussendlich auch die Gesellschaft und die
    Sozialsysteme.

    Wir wollen keine rückwärtsgewandten Parolen „Das
    geht nicht!“ mehr. Es kann gehen. Aber dazu brauchen
    wir die Bereitschaft, die Muster zu verändern; wir brau-
    chen die Bereitschaft, die eingetrampelten Pfade zu ver-
    lassen. Dies ist nicht die Zeit der Zauderer und der Be-
    denkenträger. Dies ist die Zeit derjenigen, die den Mut
    zum Handeln haben.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)