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ID1703501100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/35 weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rüstungs- exportberichte zeitnah zum Jahresab- rüstungsbericht vorlegen (Drucksache 17/1167) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . 3309 B 3309 C 3312 A 3313 C 3315 D 3316 D 3318 D 3319 D 3329 C 3331 B 3332 C 3333 D 3333 D 3334 A 3335 C 3337 C 3339 B 3339 D 3340 D Deutscher B Stenografisc 35. Sit Berlin, Freitag, de I n h a Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühungen um Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbrei- tung sowie über die Entwicklung der Streitkräftepotenziale 2009 (Jahresab- rüstungsbericht 2009) (Drucksache 17/445) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutschland muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/1159) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Dr. Frithjof Schmidt, Kerstin Andreae, 3309 A 3309 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3321 D 3322 D 3324 A undestag her Bericht zung n 26. März 2010 l t : Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von Notz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- speicherungen über den Umweg Europa (Drucksache 17/1168) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 3325 A 3325 C 3325 C 3327 B 3327 B 3328 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3342 A 3343 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Abgeordneten Ute Vogt, Ulrich Kelber, Marco Bülow, weiterer Abgeord- 3344 A 3345 C 3347 A 3347 C 3348 B 3366 C 3368 C Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Antrag der Fraktion der SPD: Fairness in der Leiharbeit (Drucksache 17/1155) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Elfter Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (Drucksache 17/464) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Den Kampf gegen Steuerhinterziehung nicht dem Zufall überlassen (Drucksache 17/1149) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3349 C 3350 D 3350 D 3351 A 3352 B 3353 D 3354 D 3355 C 3356 D 3358 C 3359 C 3360 B 3361 C 3361 D 3362 D 3365 A neter und der Fraktion der SPD: Keine Vorbereitungen für die Wiederauf- nahme der Erkundung des Salzstocks in Gorleben bis zum Abschluss der Arbeit des 1. Parlamentarischen Untersu- chungsausschusses (Drucksache 17/1161) . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrich Kelber, Dr. Matthias Miersch, Dorothée Menzner, Sylvia Kotting-Uhl und weiterer Abgeordneter: Einsetzung eines Untersuchungsaus- schusses (Drucksachen 17/888 (neu), 17/1250) . . . Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3369 A 3369 A 3369 B 3370 B 3371 C 3372 C 3373 B 3374 B 3375 B 3377 A 3377 D 3379 C 3380 D 3381 A 3382 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3309 (A) (C) (D)(B) 35. Sit Berlin, Freitag, de Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 3381 (A) (C) (D)(B) DIE GRÜNEN Weinberg, Marcus CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Hein, Rosemarie DIE LINKE 26.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 26.03.2010 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ 26.03.2010 Volkmar Wagner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Anlage 1 Liste der entschuldi Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.03.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 26.03.2010 Bernschneider, Florian FDP 26.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 26.03.2010 Burkert, Martin SPD 26.03.2010 Canel, Sylvia FDP 26.03.2010 Dr. Danckert, Peter SPD 26.03.2010 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 26.03.2010 Duin, Garrelt SPD 26.03.2010 Erdel, Rainer FDP 26.03.2010 Ernstberger, Petra SPD 26.03.2010* Freitag, Dagmar SPD 26.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 26.03.2010 Gabriel, Sigmar SPD 26.03.2010 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 26.03.2010 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 26.03.2010* Golombeck, Heinz FDP 26.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 26.03.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Gottschalck, Ulrike SPD 26.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 26.03.2010 Groschek, Michael SPD 26.03.2010 Groth, Annette DIE LINKE 26.03.2010 Anlagen zum Stenografischen Bericht gten Abgeordneten Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Krüger-Leißner, Angelika SPD 26.03.2010* Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 26.03.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 26.03.2010 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 26.03.2010 Nietan, Dietmar SPD 26.03.2010 Özoğuz, Aydan SPD 26.03.2010 Pflug, Johannes SPD 26.03.2010 Pitterle, Richard DIE LINKE 26.03.2010 Remmers, Ingrid DIE LINKE 26.03.2010 Rix, Sönke SPD 26.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 26.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 26.03.2010 Scheelen, Bernd SPD 26.03.2010 Dr. Schwanholz, Martin SPD 26.03.2010 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 26.03.2010* Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 26.03.2010 Thiele, Carl-Ludwig FDP 26.03.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.03.2010* Vogel (Kleinsaara), CDU/CSU 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 122. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den An- trag EU-Beitrittsgesuch Islands unterstützen und ver- antwortungsvoll begleiten auf Drucksache 17/1163 zu- rückzieht. Werner, Katrin DIE LINKE 26.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 26.03.2010 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.03.2010* Zimmermann, Sabine DIE LINKE 26.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Kö 3382 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 35. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. März 2010 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 35. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elke Hoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kollegin-

    nen und Kollegen! Auch ich möchte an dieser Stelle
    meine große persönliche Freude darüber zum Ausdruck
    bringen, dass es den Frauen und Männern in den ver-
    schiedenen Fraktionen gelungen ist, einen gemeinsamen
    Antrag für den Deutschen Bundestag auf den Weg zu
    bringen. Wir setzen damit ein starkes Signal, für das es
    keinen besseren Zeitpunkt hätte geben können als das
    Vorfeld der Überprüfungskonferenz des nuklearen
    Nichtverbreitungsvertrages und des Gipfels zur nuklea-
    ren Sicherheit.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Deutsche Bundestag setzt hierdurch ein deutliches
    Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen.





    Elke Hoff


    (A) (C)



    (D)(B)

    Der gemeinsame Antrag ist deshalb auch ein starkes
    Mandat für den Bundesaußenminister, der damit seinen
    beherzten und zukunftsweisenden Kurs in der Abrüs-
    tungspolitik national wie international fortsetzen kann.
    Er gibt der Bundesregierung und dem Außenminister die
    wichtige Rückendeckung des deutschen Parlamentes.
    Deutschland steht in den kommenden Monaten vor
    wichtigen internationalen Verhandlungen. Wir Parla-
    mentarier wollen, dass insbesondere die Überprüfungs-
    konferenz des nuklearen Nichtverbreitungsvertrages ein
    Erfolg wird. Wir wollen auch, dass Deutschland hierbei
    eine Vorreiterrolle übernimmt. Dies wird durch unseren
    gemeinsamen Antrag sehr deutlich.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Burkhardt Müller-Sönksen [FDP]: Da können auch die Linken mitklatschen!)


    Das Ziel einer Welt frei von Atomwaffen ist eine Her-
    kulesaufgabe. Kein Staat der internationalen Gemein-
    schaft kann es allein erreichen. Aber mit der Prager Rede
    von Präsident Barack Obama wurden Möglichkeiten er-
    öffnet, die wir nicht ungenutzt verstreichen lassen dürfen.
    Die verantwortungsvolle Politik deutscher Staatsmänner
    wie Hans-Dietrich Genscher oder Helmut Schmidt wäh-
    rend des Kalten Krieges hat maßgeblich dabei geholfen,
    dass wir heute die Chance auf eine atomwaffenfreie Welt
    nutzen können. Deutschland hat hierbei als Land, das
    während des Kalten Krieges ein potenzielles Feld für ei-
    nen Atomkrieg war, eine besondere Verantwortung. Des-
    halb nutzen wir diese Chance gemeinsam mit der Bundes-
    regierung. Mit dem vorliegenden interfraktionellen
    Antrag bekennt sich der Deutsche Bundestag zu dieser
    gemeinsamen Verantwortung.

    Für unsere Abrüstungsziele müssen wir aber auch
    endlich die überkommenen militärischen Kalkulationen
    des Kalten Krieges über Bord werfen. Wir werden die
    Konflikte des 21. Jahrhunderts nicht mehr mit den Stra-
    tegien des 20. Jahrhunderts bewältigen können.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist deshalb richtig, dass die christlich-liberale Koali-
    tion in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart hat, sich im
    Rahmen der Ausarbeitung des neuen strategischen Kon-
    zepts und in enger Zusammenarbeit und Absprache mit
    unseren NATO-Verbündeten für einen Abzug der letz-
    ten US-Atomwaffen aus Deutschland einzusetzen.

    Das Ziel einer umfassenden Abrüstung wird nicht
    ohne neue Abkommen zu erreichen sein. Insbesondere
    die USA und Russland sind hier in der Pflicht, da sich
    der Großteil der noch bestehenden weltweiten Atomwaf-
    fenbestände im Besitz der amerikanischen und der russi-
    schen Streitkräfte befindet. Es ist deshalb eine große Er-
    leichterung, dass es den Regierungen in Washington und
    Moskau offensichtlich gelungen ist, den gordischen
    Knoten im Ringen um ein Nachfolgeabkommen zum
    START-Vertrag zu durchschlagen. Dies wäre auch ein
    wichtiges Abrüstungssignal im Vorfeld der Überprü-
    fungskonferenz des NPT.
    Die START-Nachfolge darf aber nicht der letzte
    Abrüstungsschritt bleiben. Gerade im Bereich der sub-
    strategischen Atomwaffen müssen transparente und ve-
    rifizierbare Rüstungskontrollvereinbarungen gefunden
    werden. Diese Kategorie von Atomwaffen stellt eine be-
    sondere Gefahr dar, in die Hände von Terroristen oder
    Proliferateuren zu fallen. Ein solches Risiko muss durch
    neue Abrüstungsvereinbarungen zwischen den USA und
    Russland minimiert werden.

    Die Abrüstung der bestehenden Nukleararsenale ist
    aber nur eine Seite der Medaille, soll das Ziel einer
    atomwaffenfreien Welt erreicht werden. Mehr noch, die
    internationale Gemeinschaft steht vor der schwierigen
    Aufgabe, die Entstehung neuer Kernwaffenstaaten zu
    verhindern. Die Konflikte um das iranische und das
    nordkoreanische Atomprogramm zeigen, wie schwierig
    dies ist. Sowohl ein nuklearbewaffneter Iran als auch
    ein dauerhaft nuklearbewaffnetes Nordkorea würden
    eine erhebliche Gefährdung der internationalen Sicher-
    heit darstellen. Deshalb muss es oberstes Ziel der Welt-
    gemeinschaft bleiben, diese Konflikte durch eine politi-
    sche Lösung nachhaltig beizulegen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das Jahr 2010 wird ein weichenstellendes Jahr für das
    Ziel einer Welt frei von Atomwaffen. Der Deutsche Bun-
    destag bekennt sich zu diesem Ziel. Mit dem heute ein-
    gebrachten Antrag haben wir als Parlament hierfür ein
    wichtiges Zeichen gesetzt. Ganz herzlichen Dank dafür
    an alle. Ich hoffe, dass wir auch in Zukunft auf diesem
    Konsenswege eine vernünftige Abrüstungspolitik ma-
    chen können.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun der Kollege Rolf Mützenich für

die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rolf Mützenich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Auch ich freue mich über den gemeinsamen
    Antrag der vier Fraktionen. Ich würde gern das Augen-
    merk auf die Kolleginnen und Kollegen sowie die Mitar-
    beiter des Auswärtigen Amtes richten; denn sie haben
    einen wichtigen Bericht über Abrüstung und Rüs-
    tungskontrolle vorgelegt. Ich finde, sie verdienen nicht
    nur Aufmerksamkeit, sondern auch Respekt für die Ar-
    beit, die sie bei der Erstellung dieses Berichts geleistet
    haben. Ich freue mich, dass wir auf der Grundlage dieses
    Berichtes in den nächsten Wochen und Monaten weiter
    diskutieren können.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)






    Dr. Rolf Mützenich


    (A) (C)



    (D)(B)

    Herr Außenminister, Sie haben zu Recht gesagt, wir
    hätten mit dem heutigen Tag einen guten Zeitpunkt ge-
    wählt, weil wir uns offensichtlich in den nächsten Tagen
    einem Vertrag über die Begrenzung der strategischen
    Atomwaffen näherten. Das ist ein wichtiger Schritt.
    Aber nun kommt auf den amerikanischen und den russi-
    schen Präsidenten die große Aufgabe zu, im amerikani-
    schen Senat und in der Duma um Zustimmung zu wer-
    ben. Ich appelliere an den Deutschen Bundestag und die
    Bundesregierung, zum Beispiel bei Gesprächen mit Se-
    natoren in Washington für diesen Vertrag zu werben, um
    deutlich zu machen, dass es im deutschen und im euro-
    päischen Interesse liegt, wenn die amerikanischen Kolle-
    ginnen und Kollegen diesen Vertrag schnellstmöglich ra-
    tifizieren. Wir vom Deutschen Bundestag werden das
    tun. Es wäre gut, wenn die Bundesregierung dem folgte.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich habe in der bisherigen Debatte ein bisschen den
    Beitrag Europas zu Abrüstung und Rüstungskontrolle
    vermisst. Ich finde, Europa kann eine Menge dazu lie-
    fern. Ich wünsche mir – wahrscheinlich stehen die Ver-
    handlungen noch nicht vor dem Abschluss –, dass die
    27 Mitglieder der Europäischen Union gemeinsam nach
    New York fahren und dort eine gemeinsame Verabre-
    dung zur Überprüfungskonferenz einbringen. Das wäre
    ein wichtiges Signal; denn unter diesen Staaten wären
    zwei Kernwaffenstaaten als ständige Mitglieder des Si-
    cherheitsrates. Das wäre ein entscheidender Beitrag Eu-
    ropas, die Überprüfungskonferenz zum Erfolg zu führen.
    Die Bundesregierung täte gut daran, bis zum Schluss in-
    tensiv daran zu arbeiten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir unterstützen Sie, Herr Bundesaußenminister,
    wenn Sie sagen, dass wir eine Universalisierung des
    NPT-Vertrages brauchen. In der Tat fehlen noch immer
    Staaten in diesem Vertrag. Wir müssen alles daransetzen,
    auf der NPT-Konferenz die letzten Widerstände zu bre-
    chen und diesen Vertrag zu einem Erfolg der internatio-
    nalen Politik zu machen. Ich glaube, gerade die neue Be-
    auftragte der Europäischen Union, Frau Ashton, sollte
    darüber nachdenken, ob sie der Abrüstung und Rüs-
    tungskontrolle mit einer eigenen Organisationseinheit im
    Europäischen Auswärtigen Dienst eine stärkere Be-
    deutung geben sollte.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der Lissabon-Vertrag enthält Hinweise, dass das eine
    oder andere im Bereich des Militärischen aufgegriffen
    worden ist. Mir behagte es aber viel mehr, wenn dies
    auch die Abrüstung und Rüstungskontrolle beträfe.

    Ich möchte auf Rüstungskontrolle und Abrüstung als
    Instrumentarium der Politik aufmerksam machen. Die-
    ses Instrument ist kein Selbstzweck – darauf wurde
    schon hingewiesen –, sondern dient der Kooperation und
    dem Dialog. Wir haben dieses Instrument richtigerweise
    und klugerweise auch während des Kalten Krieges ein-
    gesetzt; denn es war sozusagen der erste Gesprächska-
    nal, der sich zwischen den Blöcken entwickelt hat. Die
    europäischen Staaten, aber auch andere, die vom Ende
    des Kalten Krieges profitiert haben, sollten andere Re-
    gionen ermutigen, das Instrument der Abrüstung und
    Rüstungskontrolle zu nutzen, um die notwendigen Dia-
    logstrukturen in den Regionen wirksam zu machen. Was
    beobachten wir? Um uns herum gibt es in der Welt die
    größte Aufrüstung. Der SIPRI-Bericht hat darauf hinge-
    wiesen. Sie haben eben an den Doppelcharakter erinnert.
    Aber der entscheidende Aspekt wird sein, Abrüstung
    und Rüstungskontrolle sozusagen zur politischen Leit-
    kultur in den Regionen weltweit zu machen. Ich finde,
    dazu hätten wir eine Menge beizutragen. Wir dürfen
    nicht nur Empfehlungen geben.

    Wenn wir über die Universalisierung von Abrüstungs-
    verträgen sprechen, möchte ich daran erinnern, dass
    noch nicht alle Staaten den wichtigen Vertrag über das
    Verbot von Streubomben unterzeichnen haben. Dieser
    Vertrag ist ein ganz wichtiger Meilenstein, den wir in
    den letzten Jahren erreicht haben. Ich ermutige Sie, an-
    dere Staaten darauf hinzuweisen. Es darf nämlich keine
    Ausnahmetatbestände im Bereich von Abrüstung und
    Rüstungskontrolle geben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das gilt dann natürlich auch für andere Staaten, die
    sich zum Beispiel das Recht herausnehmen, im Bereich
    der Urananreicherung eigene Rechte für sich zu rekla-
    mieren. Auch das müssen wir hier ganz offen benennen.
    Dazu zählt zum Beispiel Brasilien.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es entsteht nach meinem Dafürhalten eine große Gefahr,
    wenn es nicht gelingt, diese Sonderrechte zu beseitigen.
    Ich finde, dafür müsste auch die Bundesregierung zu-
    sammen mit den europäischen Partnern eine Menge tun.

    Lassen Sie mich einen weiteren Punkt nennen, über
    den wir zwar nicht so stark diskutiert haben, den ich aber
    für höchstgefährlich halte. Die Volksrepublik China hat
    dokumentiert, dass sie in der Lage und auch bereit ist,
    Satelliten abzuschießen. Sie denkt im Zusammenhang
    mit dem Weltraum auch die militärische Komponente.
    Das ist eine große Gefahr und große Herausforderung.
    Ich weiß, dass andere Staaten – die USA und Russland –
    den Weltraum natürlich auch bereits für das Militär ent-
    deckt haben, aber dass allein dieses Dokument gezeigt
    worden ist, wonach auch die Volksrepublik China dazu
    bereit ist, gibt eine Menge zu denken. Ich glaube, wir
    sollten diese Besorgnis in Gesprächen auch mit der
    Volksrepublik China immer wieder deutlich machen.


    (Beifall der Abg. Uta Zapf [SPD])


    Ich unterstütze das, was viele meiner Vorrednerinnen
    und Vorredner gesagt haben. Die NATO muss wieder
    ein Forum für den Dialog über Abrüstung und Rüstungs-
    kontrolle werden.


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)






    Dr. Rolf Mützenich


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das ist nicht die Erfindung dieser Bundesregierung, son-
    dern aller Bundesregierungen. Wir haben immer dafür
    plädiert – und ich bin damals froh darüber gewesen, dass
    Frank-Walter Steinmeier und der norwegische Außen-
    minister vorgeschlagen haben –, dieses Forum innerhalb
    der NATO zu entwickeln. Sie greifen das auf; ich finde
    das richtig. Ich glaube, innerhalb des Bündnisses gibt es
    dann auch eine Menge zu tun.

    Herr Bundesaußenminister, ja, wir unterstützen Sie
    darin, die taktischen Atomwaffen aus Deutschland und
    auch aus den anderen Ländern zu bringen. Das muss
    man gemeinsam tun. Das kann dieses Parlament mit die-
    sem wichtigen Antrag nicht allein, das kann man nur mit
    den Partnern insgesamt erreichen.

    Ich bitte Sie, dann gleichzeitig auch eine Gefahr mit-
    zubenennen, die entsteht, wenn sich andere Staaten in
    Europa melden und sagen: Na ja, dann nehmen wir diese
    Waffen einmal in unsere Länder auf. Auch das müssen
    wir diskutieren. Ich hätte mir schon gewünscht, dass Sie
    zu den Plänen der US-Regierung, diese Waffen mögli-
    cherweise auch zu modernisieren, Stellung genommen
    hätten. Auch das ist nach meinem Dafürhalten eine He-
    rausforderung für Ihre ambitionierte Politik, die takti-
    schen Atomwaffen aus Deutschland und aus Europa zu
    bringen; denn die Herkulesaufgabe wird doch eigentlich
    erst dann bewältigt sein, wenn es uns gelingt, auch Russ-
    land zu überzeugen, die taktischen Atomwaffen einer
    Verhandlungslösung zuzuführen. Das ist doch das große
    Problem, und daran sollten wir gemeinsam arbeiten.


    (Beifall des Abg. Roderich Kiesewetter [CDU/ CSU])


    Damit komme ich zu einer weiteren Herausforderung
    in diesem Zusammenhang. Die Raketenabwehr lastet
    sozusagen – das haben wir bei den Gesprächen zwischen
    den USA und Russland doch gemerkt – wie ein Stein auf
    der Abrüstung und Rüstungskontrolle. Deswegen unter-
    stützen wir nicht nur das, was Sie gesagt haben, nämlich
    die partnerschaftliche Öffnung hinsichtlich der Raketen-
    abwehr, sondern ich glaube, ein wichtiger Bestandteil
    muss sein, die Raketenabwehr zu einem Teil von Abrüs-
    tung und Rüstungskontrolle zu machen.


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gemeinsam!)


    Wir werden keinen ABM-Vertrag mehr erreichen,
    aber ich finde, wir werden immerhin einen Dialog über
    die Raketenabwehr eröffnen müssen, weil das, was wir
    als defensiv betrachten, andere Staaten möglicherweise
    als zusätzliche, begleitende Offensivoption ansehen.


    (Beifall der Abg. Uta Zapf [SPD])


    Ich glaube, das ist die große Gefahr, der wir auch durch
    Abrüstung und Rüstungskontrolle begegnen müssen.

    Ich komme zum Schluss. Der Iran hat hier in der Dis-
    kussion immer wieder eine Rolle gespielt. Das, was dort
    im Iran im Hinblick auf eine möglicherweise militäri-
    sche Nutzung der Atomenergie geschieht, ist in der Tat
    eine große Gefahr. Ich glaube, wir haben im Deutschen
    Bundestag oft auch gemeinsam dafür appelliert, dass es
    eine politische Lösung geben muss. Frau Hoff, ich danke
    Ihnen dafür, dass Sie dies noch einmal ausdrücklich be-
    tont haben.

    Ich will nur noch einmal daran erinnern: Wir dürfen
    nicht alles, was in den letzten Tagen auch aus dem Iran
    zu hören war, einfach beiseiteschieben. Ich finde schon,
    dass wir das, was Teheran auf den Tisch gelegt hat, noch
    einmal ernsthaft prüfen sollten.


    (Beifall des Abg. Jan van Aken [DIE LINKE])


    Vielleicht sollte eine Eins-zu-eins-Begleitung dieses
    Konzepts erfolgen. Es wäre fatal, wenn sich bei uns der
    Eindruck vermitteln würde, dass es hinsichtlich einer
    Verhandlungslösung jetzt sozusagen reicht. Wir brau-
    chen die Verhandlungslösung in Zukunft. Wir brauchen
    eine politische Lösung und nicht nur eine Drohkulisse.
    Deswegen glaube ich, Abrüstung und Rüstungskontrolle
    können uns bei der Lösung dieses Konfliktes helfen.

    Die Errichtung atomwaffenfreier Zonen ist ange-
    sprochen worden.

    Wenn wir darüber sprechen, wie man es schaffen
    kann, dass die Welt in Zukunft ohne Atomwaffen aus-
    kommt, dann müssen wir – das will ich deutlich machen –
    auch einen entsprechenden Appell an Israel richten. Das
    zu sagen, gehört nach meinem Dafürhalten zu einer ehr-
    lichen Debatte dazu.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich glaube, wir sollten den Mut aufbringen, auch dies zu
    diskutieren. Die US-Administration hat es getan. Europa
    könnte das auch tun.

    Diese Abrüstungsdebatte ist gut. Die deutsche Außen-
    politik darf sich allerdings nicht in Abrüstung und Rüs-
    tungskontrolle erschöpfen. Ich würde mir wünschen,
    wenn mehr kommt. Wir haben Ihnen Angebote gemacht.
    Wir werden auch in Zukunft weiter über den richtigen
    Weg streiten.

    Vielen Dank und alles Gute.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)