Rede:
ID1703117900

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Kollege: 1
    6. Norbert: 1
    7. Geis: 1
    8. für: 1
    9. die: 1
    10. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heidrun Dittrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Die Regierung tönt lauthals: Die Familie ist
    das Kernstück der Gesellschaft. – Aber wie sieht denn
    die Wirklichkeit aus? Können Kinder geplant werden,
    wenn befristete Beschäftigungsverhältnisse zur Normali-
    tät werden? Wird eine werdende Mutter wieder einge-
    stellt, wenn ihr Arbeitsverhältnis durch Befristung aus-
    gelaufen ist? Das Institut der deutschen Wirtschaft
    schreibt: 41 Prozent der unter 20-Jährigen haben eine
    befristete Stelle; bei den 20- bis 25-Jährigen ist es noch
    jeder Vierte. – Ungesicherte Arbeitsverhältnisse be-
    deuten unsichere Einkommen und im Allgemeinen
    schlecht bezahlte Arbeit. Hierzulande gehen Menschen
    arbeiten und sind trotzdem arm; sie müssen beim Job-
    center aufstocken.

    Die Familienministerin spricht gern von gleichen
    Chancen für alle Kinder. Aber welche Kinder und Fami-
    lien werden gefördert? Die Einführung des Elterngeldes
    2007 zeigt: die der Mittel- und Oberschicht. Zulasten der
    Erwerbslosen wurde die Bezugsdauer des Elterngeldes in
    Höhe von 300 Euro monatlich um zwölf Monate ver-
    kürzt. Das ist ein Verlust in Höhe von 3 600 Euro für ein
    Jahr. Einkommensschwache Familien werden zum Spiel-
    ball der Politik. Mit dem geplanten Betreuungsgeld in
    Höhe von 150 Euro monatlich ab 2013 werden einkom-
    mensschwache Familien dazu verführt, ihre Kinder nicht
    in einer Kita anzumelden, damit sie Betreuungsgeld an-
    rechnungsfrei zusätzlich zu Hartz IV oder zum Minijob
    erhalten. Warum werden eigentlich pünktlich zum Ende
    der Elternzeit 150 Euro Betreuungsgeld gezahlt? Um die
    Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen ab dem ersten
    Lebensjahr zu senken. Damit geben Sie zu, dass der Aus-
    bau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren
    nicht vorankommen soll. Das Sondervermögen in Höhe
    von über 4 Milliarden Euro für den Kita-Ausbau beinhal-
    tet nur den Aufbau von Kindertagesstätten. Die Regie-
    rung investiert in Beton statt in Pädagogik.

    Für die Einstellung von Erzieherinnen fehlt das
    Geld. Dafür sind die Kommunen zuständig. Es fehlen
    aber bundesweit 80 000 Erzieherinnen. Die Kommunen
    können sich neue Personaleinstellungen nicht leisten,
    weil sich die Bundesregierung Steuergeschenke an
    Großbanken und Großkonzerne leistet.


    (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Und die Hotels!)


    – Und die Hotels. Danke.

    Das Vorzeigeprogramm der Familienministerin mit
    dem Betreuungsausbau für 35 Prozent aller Kleinkin-
    der zwischen ein und drei Jahren ist gescheitert. Was ge-
    schieht nun mit den Kleinkindern, wenn das erste Le-
    bensjahr zu Ende geht? Im Anschluss an das Elterngeld
    ist kein Krippenplatz in Sicht. Ist denn das Kind nach Ih-
    rer Auffassung mit zwölf Monaten schon erwachsen?
    Muss es dann nicht mehr betreut werden? Auch geeig-
    nete Tagesmütter gibt es nicht flächendeckend, und sie
    werden schlecht bezahlt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In Niedersachsen, woher ich komme, gibt es für unter
    Dreijährige eine Versorgerquote von nur 12 Prozent, in
    Nordrhein-Westfalen von nur 11,6 Prozent. Die Eltern in
    den alten Bundesländern müssen rumdümpeln, bis der
    Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Kinder
    ab drei Jahren greift. Der Fortschritt, dass im Jahr 2009
    73 Prozent aller Väter immerhin zwei Monate Elternzeit
    nahmen, wird durch die fehlende Kinderbetreuung nach
    14 Monaten komplett aufgehoben. Es werden wieder die
    alten Rollenverhältnisse zementiert;


    (Katja Kipping [DIE LINKE]: Sauerei!)


    denn ein Elternteil muss zu Hause bleiben und das Kind
    betreuen. Dieser Elternteil ist traditionell die Frau; denn
    die hat offensichtlich schon 12 Monate Elternzeit ge-
    nommen.

    Obwohl das Elterngeld vorrangig Besserverdienende
    bedient, stehen auch diese Elternteile nach einem Jahr
    vor dem Nichts. Sie locken die Eltern damit in eine
    Falle: erst die Anreize und dann keine Anschlussbetreu-
    ung. Ihre Familienpolitik ist verantwortungslos,


    (Beifall bei der LINKEN)


    gegenüber den Eltern und gegenüber den Kindern. Des-
    halb lehne ich diesen Familienhaushalt ab. Indem Sie
    den Armen den Kitaplatz abkaufen, werden die Integra-
    tion der Kinder und ein gemeinsames Lernen, was zur
    Chancengleichheit führen könnte, von Anfang an un-
    möglich gemacht.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)






    Heidrun Dittrich


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die Vereinbarkeit von Kindererziehung und Er-
    werbstätigkeit ist in den alten Ländern der Bundesrepu-
    blik seit über 60 Jahren nicht erreicht. Was in Frankreich
    seit den 50er-Jahren möglich ist, nämlich für jedes Kind
    ab dem dritten Monat einen Betreuungsplatz zu stellen,
    und was in der DDR für Kinder ab dem ersten Jahr mög-
    lich war, ist in der Bundesrepublik bis heute nicht mög-
    lich. Wer nicht arbeitet, kann keine Rente aufbauen. Die
    Altersarmut von Frauen ist vorprogrammiert. Sie erlegen
    die soziale Verantwortung für die Familie einseitig den
    Frauen auf. Das betrifft die Betreuung der Kinder und
    die Pflege. Sie kaufen den Frauen die Berufe ab. Hätten
    wir mehr Kinderbetreuung, könnten mehr Frauen arbei-
    ten, und wir würden wieder Frauenberufe im öffentli-
    chen Dienst einrichten, Stellen für Erzieherinnen, Sozial-
    arbeiterinnen und Sprachlehrerinnen. Geld ist genug da.
    Es muss umverteilt werden.


    (Dorothee Bär [CDU/CSU]: Umverteilung ist Ihr einziges Konzept! Das ist unglaublich!)


    Die Millionärsteuer ist nur ein Beispiel dafür, wie dieser
    Staat zu mehr Einkommen kommen könnte. Außerdem
    können Sie auch am Verteidigungsetat sparen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der beläuft sich nämlich auf 31 Milliarden Euro, wäh-
    rend der kleine Familienhaushalt 2,56 Milliarden Euro
    beträgt. Damit möchten Sie den Zusammenhalt der Ge-
    sellschaft organisieren. Sie organisieren damit die Spal-
    tung zwischen Arm und Reich.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat der Kollege Norbert Geis für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Norbert Geis


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

    Damen und Herren! Es ist schon wahr, was Sie sagen:
    Die Familie ist der Angelpunkt der Gesellschaft. Nur
    wenn es gelingt, die Bindekräfte der Familie zu erhalten,
    werden wir morgen noch Kultur haben, werden wir ei-
    nen stabilen Staat und eine stabile Gesellschaft haben.
    Deswegen kommt es darauf an, dass unsere Generation
    ihrem Erziehungsauftrag gerecht wird.

    Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen zu frei-
    heitsfähigen Menschen heranziehen. Nur dann werden
    wir morgen genügend Erfinder, genügend Firmengrün-
    der, genügend Arbeitsplätze und genügend Menschen,
    die in die Sozialsysteme einzahlen, haben. Wir werden
    nur dann genügend Nachfrager und genügend Anbieter
    haben. Wir werden auch nur dann unseren Staat und un-
    sere Zukunft sichern, wenn wir unsere Gesellschaft in
    freiheitsfähige Hände weitergeben können. Deswegen
    kommt es entscheidend darauf an, dass die Familien ih-
    ren Auftrag erfüllen und ihre Kinder und Jugendlichen
    zu freiheitsfähigen Menschen heranziehen, zu Men-
    schen, die in der Lage sind, die kulturellen Werte zu er-
    kennen, die fest in unserer Gesellschaft verankert sind,
    und für die die Freiheit eine große Bedeutung hat.
    Die Staaten gäben ihre Zukunft in die Hände der Fa-
    milien, schreibt der frühere Verfassungsrichter Paul
    Kirchhof – und er hat recht. Die zentrale Funktion der
    Familien haben die Väter und Mütter unserer Verfassung
    erkannt. Deswegen haben sie in Art. 6 GG die Funk-
    tionsbedeutung der Familie in einer so herausragenden
    und hervorragenden Weise niedergelegt. Dort steht ge-
    schrieben, dass Eltern und Familien unter dem besonde-
    ren Schutz des Staates stehen. Der besondere Schutz gilt
    also auch für Eltern, die Verbindung von Mann und
    Frau auf Lebenszeit.


    (Widerspruch bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    – Stöhnen Sie nicht! Das ist kein veraltetes Familienbild.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ute Kumpf [SPD]: Herr Geis!)


    Ich zitiere das Urteil des Verfassungsgerichts zum
    Nachzug von Familien – wenn Sie das Verfassungsge-
    richt nicht achten wollen, dann können Sie so stöhnen –:
    „Voraussetzung für die bestmögliche geistige und seeli-
    sche Entwicklung von Kindern“ sind die Eltern. – Das
    sollten wir nicht missachten. Wer das missachtet, macht
    einen entscheidenden Fehler an dieser Stelle.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte in diesem Zusammenhang noch ein Wort
    zu den gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften
    sagen: Sie sind mit der Elternschaft nicht gleichzustel-
    len.


    (Widerspruch bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Caren Marks [SPD]: Was sagt denn Herr Westerwelle dazu?)


    – Stöhnen Sie nicht! Genau so steht es im Urteil des Ver-
    fassungsgerichts zu gleichgeschlechtlichen Lebensge-
    meinschaften.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sie genießen nicht den Schutz der Verfassung. Das muss
    bei einer solchen Diskussion einmal klargestellt werden,
    weil es inzwischen vergessen wird.


    (Caren Marks [SPD]: Das ist diskriminierend, was Sie hier sagen! – Ute Kumpf [SPD]: Sie müssen immer Ihr Lieblingsthema unterbringen!)


    Schutz von Ehe und Familie heißt nicht, dass in die-
    sen Schutz Großeltern und Verwandte einbezogen sind;
    es geht nur um den Schutz der Kleinfamilie. In diesen
    Schutz einbezogen sind die alleinerziehenden Frauen
    und diejenigen Eltern, die nicht verheiratet sind; sie ge-
    nießen den gleichen Schutz.


    (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    – Lassen Sie mich doch in Ruhe reden. Vielleicht ist es
    ganz günstig, wenn Sie ab und zu auch eine gegenteilige
    Meinung hören. Wenn Sie sie nicht hören wollen, dann
    können Sie hinausgehen.





    Norbert Geis


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Das ist keine Majestätsbeleidigung!)


    Es muss in der Demokratie möglich sein, eine gegentei-
    lige Meinung zu hören. Lassen Sie mich fortfahren.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Schutz-
    auftrag, wie er in der Verfassung niedergeschrieben ist,
    hat zwei Aspekte:

    Erstens. Der Staat ist nicht berechtigt, allzu schnell in
    die Freiheitssphäre der Familie einzugreifen. Der Staat
    ist beschränkt auf sein Wächteramt. Wenn sich irgendwo
    eine Gefährdung der Kinder abzeichnet, ist es deswegen
    nicht richtig, dass das Jugendamt sofort kommt und die
    Kinder wegnimmt. Das geschieht zurzeit in Deutsch-
    land. Das ist verfassungsrechtlich bedenklich.


    (Ute Kumpf [SPD]: Es geht um den Schutz der Kinder!)


    Zweitens. Der Staat muss die Familien vor allem för-
    dern. Dabei geht es darum, dass er drei gegenläufige
    Ziele zu einem Ausgleich zu bringt. Das erste Ziel ist,
    dass Ehen geschlossen und Familien gegründet werden.


    (Caren Marks [SPD]: Was ist mit nicht verheirateten Paaren?)


    Das zweite Ziel ist, dass den jungen Menschen die Mög-
    lichkeit geboten wird, Geld zu verdienen und in der
    Wirtschaftsordnung ihre Frau oder ihren Mann zu ste-
    hen. Das dritte Ziel ist die Erziehung von Kindern.

    Berufsausübung und Erziehung von Kindern stehen
    oft im Gegensatz. Es ist Aufgabe der Politik, zu ermögli-
    chen, dass beide Ziele vereinbar sind: zum einen die Fa-
    milienpräsenz und zum anderen die Berufsausübung.


    (Beifall der Abg. Dorothee Bär [CDU/CSU] – Ute Kumpf [SPD]: Genau! Das sagen Sie mal Ihren Geschlechtskollegen!)


    Um das zu gewährleisten, sind eine Menge Dinge zu er-
    ledigen. Für uns gilt insbesondere, uns Gedanken da-
    rüber zu machen, wie wir dafür sorgen können, dass es
    mehr Zeitarbeitsplätze gibt. Ich denke an Telearbeits-
    plätze, die es den Frauen ermöglichen, daheim präsent
    zu sein.


    (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Männer! Männer!)


    – Das passt Ihnen nicht.

    Kita ist eine Hilfe, aber kein Ersatz für die Erziehung
    durch Familie. Wer das annimmt, der ist auf dem Holz-
    weg.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Caren Marks [SPD]: Darum geht es ja auch nicht! – Zurufe von der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – Ich weiß schon, was Sie sagen wollen; aber das ist mir
    ziemlich gleichgültig. Was die Linken sagen, ist hier so-
    wieso ohne Bedeutung.

    (Widerspruch bei der LINKEN – Beifall bei der CDU/CSU – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: So viel zum Thema Demokratie!)


    – Sie von der Linken haben ein völlig falsches Familien-
    bild. Ihr Familienbild kommt aus dem Marxismus, und
    der gehört in die Mottenkiste des vorletzten Jahrhun-
    derts.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Zurufe von der LINKEN – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Lassen Sie andere Meinungen zu!)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, eine wich-
    tige Aufgabe ist es also, diese drei Ziele zu einem Aus-
    gleich zu bringen. Nun kommt es darauf an, dass wir
    Ehe und Familie den richtigen Rang in unserer Gesell-
    schaft einräumen. Ich glaube, dass dies ein wichtiger
    Auftrag an die Familienpolitik ist. Die Familienpolitik
    ist deshalb ein ganz zentrales Feld der Gesellschaftspoli-
    tik.

    Ich danke der Frau Ministerin, dass sie mit so viel
    Elan ihr Amt wahrgenommen hat. Sie haben unsere Un-
    terstützung. Ich freue mich über den runden Tisch, den
    Sie zusammen mit Frau Schavan und natürlich auch mit
    Frau Leutheusser-Schnarrenberger geschaffen haben.
    Ich hoffe, dass er zum Erfolg führt.