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ID1703109500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Reinhard Grindel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Kollege Korte, ich finde, an einem historischen Tag
    wie dem heutigen kann man Ihnen Ihre Bemerkungen
    über die Beobachtung der Linkspartei durch den Ver-
    fassungsschutz so nicht durchgehen lassen.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Ha, ha!)


    Es sind gerade der Berliner Innensenator Körting und die
    Berliner Verfassungsschutzchefin Schmid – ich nehme
    Berlin als Beispiel, weil dort die Linkspartei sogar mit in
    der Verantwortung ist –,


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Gott sei Dank!)


    die uns seit Monaten darauf aufmerksam machen, dass
    die linksextremistischen Gewalttaten nicht nur hier in
    Berlin massiv zunehmen. Sie weisen auch darauf hin,
    dass es Verbindungen zwischen der Linkspartei und mi-
    litanten Gruppen gibt.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Was hat das mit uns zu tun?)


    Ich darf darauf verweisen, dass es Ihre Abgeordnete
    Frau Höger war, die laut der Tageszeitung am
    17. Oktober 2009 die Verurteilung von Brandstiftern aus
    dem Kreis der militanten Gruppen mit den Worten kriti-
    siert hat:





    Reinhard Grindel


    (A) (C)



    (D)(B)

    „Gegen die aggressive deutsche Kriegspolitik sind
    viele Initiativen nötig.“


    (Zurufe von der CDU/CSU: Unglaublich!)


    Das ist eine Verharmlosung von Gewaltanwendung, die
    völlig unerträglich ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jan Korte [DIE LINKE]: Das hat sie doch gar nicht gesagt!)


    Ich will daran erinnern, Herr Korte,


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Ja, bitte?)


    dass am Ende der Rede des israelischen Präsidenten hier
    in diesem Parlament eine Reihe von Abgeordneten der
    Linkspartei demonstrativ sitzen geblieben ist.


    (Beatrix Philipp [CDU/CSU]: Sehr richtig! – Jan Korte [DIE LINKE]: Was hat das mit dem Verfassungsschutz zu tun?)


    – Ich kann Ihnen genau sagen, was das damit zu tun
    hat. – Danach haben mehrere Pfarrer aus dem Wahlkreis
    der Kollegin Dağdelen, die sitzen geblieben ist, einen of-
    fenen Brief geschrieben und darauf hingewiesen, dass
    Frau Dağdelen an Demonstrationen gegen Israel betei-
    ligt war, wo unter anderem Rufe wie „Tod Israel“ ausge-
    bracht worden sind.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Was hat das mit dem Verfassungsschutz zu tun?)


    Die Pfarrer schreiben:

    Früher liefen sie mit, heute bleiben Sie sitzen, es
    widert uns an. Die Kirchen, die wir bespielen, sind
    Kirchen der Kulturen, es sind offene Häuser, und
    manche Gespräche werden darin so offen geführt,
    dass es weh tun kann. Auch Sie sind hier zu Gast
    gewesen. Sie werden es nicht mehr sein, Sie sind
    uns nicht erwünscht. Sie haben denen, die überlebt
    haben, den Respekt verweigert, unseren haben Sie
    restlos verloren.

    Es gibt einen Haufen Gründe, die Linkspartei vom
    Verfassungsschutz überwachen zu lassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Frau Kollegin Fograscher, Sie haben die Deutsche
    Islam-Konferenz angesprochen.


    (Zuruf des Abg. Jan Korte [DIE LINKE])


    Ich möchte die Unterstützung der CDU/CSU für die Ent-
    scheidung des Bundesinnenministers über die Neuaus-
    richtung der Deutschen Islam-Konferenz ausdrücklich
    betonen. Das gilt für deren Zusammensetzung, aber vor
    allem für deren Inhalte. Ich finde es bemerkenswert, dass
    die Mitgliedsverbände des Koordinierungsrats der Mus-
    lime in Deutschland überlegen, sich dem Dialog in die-
    ser Islam-Konferenz zu entziehen, gerade wenn es kon-
    kret wird, wenn über die Gleichberechtigung von Mann
    und Frau, die Imamausbildung und den Religionsunter-
    richt oder auch eine klare Abgrenzung zum islamisti-
    schen Extremismus gesprochen werden soll.
    Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime nennt
    das, was wir da vorhaben, heute in der Süddeutschen
    Zeitung „Diskussionsspektakel“. Der Mann hat nichts
    begriffen. Ein Sprecher des Koordinierungsrats der Mus-
    lime hat gesagt, die Verbände wollten das Recht auf ihr
    religiöses Leben durchsetzen. Ich habe nichts dagegen,
    dass wir intensiv darüber diskutieren, dass religiöses Le-
    ben von Muslimen in Deutschland möglich sein muss.
    Nur die Grundlage unserer Debatte muss klar sein. Es
    kann kein Recht darauf geben, Frauen zu unterdrücken
    und jungen Mädchen ihre schulischen und beruflichen
    Perspektiven zu nehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es kann kein Recht darauf geben, dass Religionsunter-
    richt nur noch in Koranschulen stattfindet.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie der Abg. Gisela Piltz [FDP])


    Es muss Grundlage unseres Dialogs sein, dass man sich
    klar vom islamistischen Extremismus distanziert. Über
    diese konkreten Fragen müssen wir bei der Deutschen
    Islam-Konferenz sprechen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich will hier erwähnen, dass Necla Kelek in der FAZ
    in dieser Woche völlig zu Recht darauf hingewiesen hat,
    dass zum Koordinierungsrat der Muslime auch DITIB
    gehört, die deutsche Vertretung der türkischen Reli-
    gionsbehörden. Es ist insofern eine Mitentscheidung der
    türkischen Regierung, ob die muslimischen Verbände
    bei der Deutschen Islam-Konferenz mitmachen.


    (Zuruf der Abg. Aydan Özoğuz SPD])


    Unsere Bundeskanzlerin wird Ende des Monats in die
    Türkei fliegen. Ich erwarte, dass die türkische Regierung
    noch vor diesem Besuch ihren Einfluss geltend macht
    und erwirkt, dass sich die muslimischen Verbände dem
    Dialog über konkrete Fragen, die für das Zusammenle-
    ben von Muslimen und Nichtmuslimen in Deutschland
    von entscheidender Bedeutung sind, nicht verweigern.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Gisela Piltz [FDP] – Kirsten Lühmann [SPD]: Das tun sie nicht! Das ist gar kein Thema!)


    Ich will ein weiteres Thema ansprechen, das sehr
    wichtig ist und das der Kollege Wieland mit der Frage
    nach der Freiheit im Netz bereits indirekt aufgegriffen
    hat. Wir alle sind von den vielen Fällen, in denen Kinder
    in Internaten verschiedenster Träger missbraucht worden
    sind, schockiert. Es ist gut, dass diese Fälle jetzt aufgear-
    beitet werden, damit sich so etwas nie wiederholt.

    Aber ich will bei dieser Gelegenheit daran erinnern,
    dass sich Kindesmissbrauch in schrecklichster Art und
    Weise jeden Tag aufs Neue im Internet wiederholt. Jeder
    Klick ist eine Anstiftung zu neuerlichem Missbrauch.
    Wir müssen uns in diesem Haus darin einig sein – Frei-
    heitsdemo hin oder her, Herr Kollege Wieland –, dass
    wir das, was wir in der realen Welt bekämpfen, in der
    virtuellen Welt nicht einfach so hinnehmen dürfen. Wir





    Reinhard Grindel


    (A) (C)



    (D)(B)

    dürfen es nicht zulassen, dass Versuche, den Zugriff auf
    solche Seiten zu erschweren, durch Vergleiche mit Inter-
    netzensur diskreditiert werden. Wir lernen jetzt immer
    mehr, dass das Löschen solcher Seiten ausgesprochen
    schwierig ist und sich diese Seiten ohnehin janusköpfig
    im Internet verbreiten. Ich räume ein: Auch das Sperren
    ist sicher kein Königsweg. Aber mit ideologischen Gra-
    benkämpfen helfen wir den Kindern nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Auch die Freiheit im Netz muss Grenzen haben. Wir
    müssen umfassende Strategien zur wirksamen Bekämp-
    fung der Kinderpornografie im Netz erarbeiten, von der
    Prävention über die Strafverfolgung bis zum Opfer-
    schutz. Wir brauchen nicht nur eine nationale, sondern
    wir brauchen auch eine internationale Strategie. Insofern
    ist auch dies eine Aufgabe der Europäischen Union. Wir
    müssen national prüfen, ob wir die Strafandrohung dem
    Schutzgut, um das es hier geht, der körperlichen und see-
    lischen Unverletzlichkeit von Kindern, anpassen müs-
    sen. Wir müssen etwas tun. Wir brauchen Runde Tische
    nicht nur zum Schutz der Kinder in der realen Welt, son-
    dern wir brauchen sie auch zum Schutz der Kinder in der
    virtuellen Welt, die aber immer einen sehr realen und
    schrecklichen Hintergrund hat. Ich rufe dazu auf, dass
    wir uns der Herausforderung stellen, die Kinder zu
    schützen, auch mit Maßnahmen, die in der virtuellen
    Welt zum Tragen kommen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, da ich der letzte
    Redner in dieser Debatte bin, will ich besonders gerne
    betonen: Erstens. Wir stimmen dem Haushalt des Bun-
    desministeriums des Innern zu. Zweitens. Lieber Herr de
    Maizière, herzlichen Glückwunsch zu einem, wie ich
    finde, guten Start im neuen Amt.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den
Einzelplan 06, Bundesministerium des Innern, in der
Ausschussfassung.

Hierzu liegen zwei Änderungsanträge der Fraktion
Die Linke vor, über die wir zuerst abstimmen.

Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache
17/1033? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? –
Der Änderungsantrag ist mit den Stimmen von CDU/
CSU, SPD und FDP gegen die Stimmen der Linken bei
Stimmenthaltung der Grünen abgelehnt.

Wer stimmt für den Änderungsantrag auf Drucksache
17/1034? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der
Änderungsantrag ist mit den gleichen Mehrheitsverhält-
nissen wie zuvor abgelehnt.

Wir kommen damit zur Abstimmung über den
Einzelplan 06, Bundesministerium des Innern, in der
Ausschussfassung. Wer stimmt dafür? – Wer stimmt da-
gegen? – Enthaltungen? – Der Einzelplan 06 ist mit den
Stimmen der beiden Koalitionsfraktionen gegen die
Stimmen der drei Oppositionsfraktionen angenommen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich rufe den
Tagesordnungspunkt I.15 auf:

a) Einzelplan 07
Bundesministerium der Justiz

– Drucksachen 17/607, 17/623 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Alexander Funk
Ewald Schurer
Florian Toncar
Steffen Bockhahn
Manuel Sarrazin

b) Einzelplan 19
Bundesverfassungsgericht

– Drucksachen 17/623, 17/624 –

Berichterstattung:
Abgeordnete Norbert Barthle
Carsten Schneider (Erfurt)

Otto Fricke
Roland Claus
Alexander Bonde

Zu dem Einzelplan 07 liegt ein Änderungsantrag der
Fraktion Die Linke vor.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache eineinhalb Stunden vorgesehen. – Ich
höre keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache und erteile dem Kollegen
Ewald Schurer für die SPD-Fraktion das Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ewald Schurer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr geehrte Damen und Herren! Als Hauptbericht-
    erstatter zum Einzelplan des Bundesjustizministeriums
    möchte ich zunächst einmal meiner Überzeugung nach-
    kommen und der Frau Bundesministerin sowie ihrem
    Haus – der Leitungsebene, aber auch den Mitarbeitern –
    ganz herzlich danken für die guten Arbeitsvorlagen und
    für die gute Vorbereitung der Berichterstattung. Den
    Kolleginnen und Kollegen aus der Berichterstatterrunde
    möchte ich für die kollegiale Zusammenarbeit danken.

    Der Justizhaushalt ist eine übersichtliche Veranstal-
    tung, aber deswegen nicht minder bedeutend für das
    Rechtsleben und die Funktionsfähigkeit der Justiz in der
    Republik. Ausgaben von 489 Millionen Euro stehen Ein-
    nahmen von 409 Millionen Euro gegenüber. Das ist eine
    Deckungsquote von sage und schreibe 83 Prozent. Eine
    so hohe Finanzdeckung mit eigenen Mitteln zu errei-
    chen, das ist im Bundeshaushalt ein Novum.

    Geprägt ist dieser Haushalt durch die Personalausga-
    ben; sie machen 78 Prozent aus. Dem Wesen der Mate-
    rie entsprechend muss das Personal hochqualifiziert
    sein.





    Ewald Schurer


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich habe es schon gesagt: Für die Funktionsfähigkeit
    des Justizwesens ist dieser Haushalt von großer Bedeu-
    tung. Bedeutend ist er aber auch dafür – ich möchte das
    unterstreichen –, wie die Bürgerinnen und Bürger die
    Rolle der Justiz in der Gewaltenteilung, die wir in unse-
    rer Demokratie haben, wahrnehmen. Das BMJ nimmt
    hoheitliche Verfassungsaufgaben wahr. Unter anderem
    stellen die ihm zugeordneten Gerichte den Justizgewäh-
    rungsanspruch der Bürgerinnen und Bürger sicher, und
    der Generalbundesanwalt gewährleistet die Strafverfol-
    gungspflicht. Dies sind eminent wichtige Güter für das
    Rechtsleben einer demokratischen Kultur und eines de-
    mokratischen Staatswesens.

    Der größte und vielleicht markanteste Bereich in die-
    sem Hause ist das Deutsche Patent- und Markenamt
    in München mit Außenstellen in Berlin und in Jena.
    2 500 hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    wirken hier und erteilen und verwalten gewerbliche
    Schutzrechte und geben Informationen über gewerbliche
    Schutzrechte in Deutschland heraus. Ich habe jüngsten
    Recherchen entnehmen können, dass es im letzten Jahr
    60 000 Patentanmeldungen gab. Heute hat das Früh-
    stücksfernsehen aktuell beigesteuert, in der europäischen
    Rangliste des Patentanmeldens belege Deutschland da-
    mit den dritten Platz. Das DPMA ist die Zentralbehörde
    auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes, also
    eine eminent wichtige Institution. Es erwirtschaftet
    72 Prozent aller Einnahmen im Bereich des BMJ und
    trägt so dazu bei, dass diese hohe Gegenfinanzierungs-
    quote erreicht wird.

    Im Jahr 2007 neu geschaffen wurde das Bundesamt
    für Justiz, Kapitel 0708. Mit dem Bundesamt für Justiz,
    dessen Aufbau über Jahre geplant worden war, wurde eine
    neue, zentrale Dienstleistungsbehörde der Bundesjustiz
    geschaffen, die, wie ich nachvollziehen konnte, zur Ent-
    lastung anderer Bundesbehörden in dem Bereich „Justiz
    und Recht“ geführt hat. Im Haushalt 2010 stehen Ausga-
    ben von 41,6 Millionen Euro Einnahmen von voraussicht-
    lich 70 Millionen Euro gegenüber. Das Bundesamt für
    Justiz schafft größere Transparenz und Bürgernähe. Es hat
    zentrale Aufgaben im Bereich Registerwesen, Verfol-
    gung von Ordnungswidrigkeiten, allgemeine Bundesjus-
    tizverwaltung und dergleichen.

    Erlauben Sie mir einen kurzen Exkurs: Was mich als
    Haushälter überrascht hat, ist, dass in diesem Einzelplan 07
    – Bundesjustizministerium – über die Jahre eine relativ
    hohe Rate an Ausgaberesten aufgebaut wurde. Dazu ge-
    hören Stellen, die ausgewiesen, aber nicht besetzt wur-
    den, aber auch verschobene IT-Projekte und Bauvorha-
    ben. Angesichts der dramatischen Haushaltssituation
    müssen diese Ausgabereste in den nächsten Jahren
    selbstredend sinnvoll verwirtschaftet, sinnvoll eingesetzt
    werden, beim Personal oder bei notwendigen Investitio-
    nen.

    Lassen Sie mich einen Titel aufgreifen, der für mich
    politisch eine besondere Sensibilität darstellt, in Anleh-
    nung an die Diskussion zum Einzelplan 06: In dem Ka-
    pitel für das Bundesamt für Justiz sind im Titel 681 01
    Härteleistungen für Opfer aller extremistischen Über-
    griffe vorgesehen. Dieser Titel wird um 700 000 Euro
    auf 1 Million Euro aufgestockt. Werte Kolleginnen und
    Kollegen – vielleicht auch über alle Parteigrenzen
    hinweg –, ich möchte an dieser Stelle sagen: Man sollte
    niemals den Fehler machen, die Übergriffsarten gegen-
    einander auszuspielen. Es ist vorhin gesagt worden: Flä-
    chendeckend ist der Rechtsradikalismus in Deutschland
    die Bedrohung mit den meisten, signifikant nachvoll-
    ziehbaren Opferzahlen. Das kann man nicht kleinreden.
    Dennoch würde ich niemals auch einen vorhandenen
    Linksradikalismus kleinreden wollen.

    Zur Gewichtung dieser Formen sage ich zum Schluss
    aber ganz klar: Vergessen Sie bitte nicht, dass die rechts-
    extreme Gewalt in Teilen des Landes mittlerweile flä-
    chendeckend vorhanden ist, wie in Teilen Sachsens oder
    in Teilen Brandenburgs. Das sollte und kann man in kei-
    ner Weise kleinreden, auch wenn so etwas auch in Mün-
    chen oder sonst wo vorkommt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Der Bezug ist, dass es darum geht, Programme weiter
    zu evaluieren und zu entwickeln, die in den letzten Jah-
    ren über das Familienministerium und über das BMI ent-
    sprechend aufgebaut worden sind.

    Für die Entwicklung des Justizwesens auf europäi-
    scher Ebene ist es noch wichtig, das Europäische
    Geldsanktionsgesetz zu erwähnen. Wir sind eines der
    letzten Länder in Europa, die die entsprechende Richtli-
    nie umsetzen. Hier geht es um die gegenseitige Anerken-
    nung von rechtskräftigen Entscheidungen über die Zah-
    lung von Geldstrafen und Geldbußen. Wenn ich richtig
    informiert bin, soll das hier am 1. Oktober 2010 Gültig-
    keit erlangen. Die entsprechenden Aufgaben können nur
    erfüllt werden, wenn es an dieser Stelle einen Personal-
    aufwuchs um 99 Stellen gibt, die in diesem Haushalt be-
    reits induziert und geplant sind.

    Die Hochrechnungen besagen, dass es dann per an-
    num in etwa 100 000 Verfahren oder auch mehr geben
    wird. Das würde für die Gegenfinanzierung Mehrein-
    nahmen von circa 7 Millionen Euro bedeuten. Für die
    Anfinanzierung dieses Projektes stellen die Ausgabe-
    reste, die ich vorhin erwähnt habe, sicherlich eine gute
    Möglichkeit dar. Damit werden die Voraussetzungen ge-
    schaffen.

    Frau Ministerin, ich darf Sie selbst noch auf etwas an-
    sprechen, was für mich im politischen Bereich von gro-
    ßer Bedeutung ist. Sie persönlich waren innerhalb der
    FDP ja immer – das sage ich mit Anerkennung – eine
    Fachfrau, die man mit Bürger- und Verbraucherrechten
    verbunden hat, und Sie sind es auch jetzt. Das meine ich
    so, wie ich es sage. Trotzdem habe ich einige Ängste und
    auch ein schlechtes Gefühl, wenn ich mir das Ungefähre
    des Koalitionsvertrages hinsichtlich des Mietrechts an-
    schaue.

    Sie beabsichtigen, eine Grundkoordinate der Gesell-
    schaft, die auch die Funktion des sozialen Ausgleichs
    haben muss, zu verändern, um das Mietrecht unter Um-
    ständen einseitig zulasten bzw. zuungunsten der Miete-
    rinnen und Mieter zu verschieben,





    Ewald Schurer


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Machen Sie sich keine Sorgen!)


    was für die soziale Sicherheit gerade von Familien und
    anderen Lebensrealitäten und deren Haushalte im Lande
    sicherlich keine gute Sache wäre.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)


    Deswegen will ich Sie fragen – das ist dann eine Sache
    des Dialoges –, warum die FDP das Mietrecht eigentlich
    immer nur von der Seite der Vermieter aus denkt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Florian Toncar [FDP]: Tun wir doch gar nicht!)


    Ist es denn so, dass durch die zugegeben natürlich auch
    vorhandene kriminelle Energie von wenigen Mietnoma-
    den – das bewegt sich im Promillebereich – der Schutz
    von Millionen von Menschen ausgehöhlt werden muss,
    die auf ein anständiges Mietrecht mit guten Kündigungs-
    fristen angewiesen sind?


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Diese Frage darf man doch höflich und bestimmt stellen,
    weil sich die Antwort darauf in dieser doch nicht einfa-
    chen Konstruktion von Schwarz-Gelb – wir alle wissen,
    dass Sie sich hier nicht sehr leicht tun – vielleicht auf
    Ihre weitere Meinungsbildung auswirkt.


    (Alexander Funk [CDU/CSU]: Sie können sich gern mal besagte Wohnungen angucken!)


    Zum Schluss ist es für die Öffentlichkeit auch noch
    wichtig, zu wissen – auch das macht mir, wiewohl nicht
    Jurist, als Bundestagsabgeordneter, als Politiker und
    auch als Bürger schon ein bisschen Sorge –, dass Sie
    künftig auch Privatisierungen im Bereich des Rechtswe-
    sens vorsehen. Sie wollen zum Beispiel das Gerichts-
    vollzieherwesen privatisieren.

    Ich frage mich: Zu was soll das führen? Glauben Sie,
    dass durch Privatisierungen in der Rechtspolitik mehr
    Sicherheit geschaffen wird? Glauben Sie, dass damit die
    Durchsetzung von Recht und Gesetz verbessert wird?
    Glauben Sie, dass dadurch das Vertrauen der Bürgerin-
    nen und Bürger in den Rechtsstaat gestärkt wird? – Ich
    glaube das nicht.

    Sie stellen Analogien zu anderen Ländern her, in de-
    nen es – das ist bei uns nicht der Fall – fragile zivilge-
    sellschaftliche Strukturen gibt. Ich darf Ihnen das so sa-
    gen: In diesen Ländern ist dies eher vorzufinden,
    während das in unserem Rechtswesen nicht passend ist.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen glaube ich, dass es nicht notwendig und poli-
    tisch auch ein Fehler ist, die Aufgaben des Nachlassge-
    richtes auf Notare zu übertragen. Sie wollen vermeintliche
    Einsparungen bei den Zwangsvollstreckungsverfahren
    erwirken, aber damit geben Sie eine hoheitliche staatli-
    che Aufgabe in private Hände. Das ist mit uns Sozialde-
    mokraten nicht zu machen. Wir werden uns dagegen ent-
    sprechend wehren.

    Ich komme zu meiner Schlussaussage: Verschlechte-
    rung des Mietrechts oder Privatisierungen, wie sie hier
    aufgezeigt wurden, leisten meiner Meinung nach keinen
    Beitrag dazu, das Vertrauen der Menschen in die Politik
    oder in das Rechtswesen, also in die juristischen Voll-
    züge und die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber,
    zu erhöhen. Ich möchte Sie bitten, in diesem noch lau-
    fenden Prozess nachzudenken und einen politischen
    Konsens mit uns Sozialdemokraten zu suchen. Wir sind
    für Beratungen immer zu haben, vor allen Dingen wenn
    es um die Verbesserung der Sache geht.

    Ganz herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD)