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ID1703106800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Fograscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Wir haben gerade in einer Gedenkstunde die Arbeit
    der 10. Volkskammer gewürdigt. Die Volkskammer war
    fleißig und hat in nur sechs Monaten 164 Gesetze verab-
    schiedet. Sie, die schwarz-gelbe Koalition, haben in vier
    Monaten nichts vorgelegt, auch nicht in der Innenpolitik.
    Wenn wir von der Tagesordnung für den Innenausschuss
    und das Plenum in der nächsten Sitzungswoche die EU-
    Vorlagen und die Initiativen der Opposition wegnähmen,
    bliebe nichts mehr zur Beratung übrig.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Gerold Reichenbach [SPD]: Gähnende Leere!)


    Nun könnte man sagen: Die Vorgängerregierungen
    haben alles zum Thema Innenpolitik geregelt, es gibt
    nichts mehr zu tun. – Aber so ist es nicht.

    Vielmehr sind Sie konzeptionslos, ideenlos, oder Sie
    blockieren sich gegenseitig, zum Beispiel beim Thema
    Vorratsdatenspeicherung. Nach dem Urteil des Bun-
    desverfassungsgerichts machen Sie, Herr Innenminister,
    massive Sicherheitslücken aus, die schnell geschlossen
    werden müssen, die Justizministerin aber will sich Zeit
    lassen und nationale Alleingänge und Schnellschüsse
    verhindern.

    Sie, Herr Innenminister, wollen Integrationspolitik
    zu einem Schwerpunktthema machen. Sie erhöhen die
    Mittel für die Sprachkurse, aber damit sichern Sie nur
    den Status quo. Mehr Qualität, mehr Kursangebote für
    spezielle Gruppen und bessere Stundenlöhne für die
    Lehrer lassen sich damit nicht finanzieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Unser Antrag greift diesen Mangel auf, und wir bitten
    deshalb um Zustimmung zu unserem Antrag.

    Außerdem war die Neubesetzung der Leitung der Ab-
    teilung „Migration, Integration, Flüchtlinge, Europäi-
    sche Harmonisierung“ im Bundesinnenministerium mit
    einer entlassenen Staatssekretärin aus Sachsen schon
    sehr zweifelhaft. Wir bezweifeln, dass Sie es mit Ihrer
    Schwerpunktsetzung wirklich ernst meinen.

    Sie haben zur Islamkonferenz gesprochen. Wir wer-
    den uns dazu äußern, wenn Sie Ergebnisse vorlegen;
    aber Voraussetzung dafür wäre, dass Sie die Ziele benen-
    nen, die Sie erreichen wollen.


    (Beifall bei der SPD)


    In der ersten Lesung zum Bundeshaushalt haben Sie,
    Herr Innenminister, erklärt – ich zitiere –:

    Die erste Aufgabe eines demokratischen Staates ist,
    Sicherheit in Freiheit zu gewährleisten. Das spie-
    gelt auch unser Haushalt wider.
    Wie können Sie sich dann erklären – Sie haben vorhin
    versucht, es zu erklären –, dass die Mitglieder der CDU/
    CSU und der FDP im Haushaltsausschuss die Kürzung
    des Personaletats bei der Bundespolizei und beim Bun-
    deskriminalamt durchgesetzt haben?


    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie haben es immer noch nicht verstanden!)


    Ein Beitrag zu mehr Sicherheit ist das sicherlich nicht.
    Was Sie erklärt haben, ist einigermaßen absurd: Sparen
    durch Nichtbesetzung von Stellen.


    (Otto Fricke [FDP]: Morgen erklären Sie wieder, wir würden zu viele Stellen schaffen!)


    Sie, Herr Innenminister, sprechen nicht mehr von innerer
    Sicherheit, sondern von öffentlicher Sicherheit. Neue
    Begriffe sind leider keine neue Politik,


    (Beifall bei der SPD)


    und Sie haben heute nicht erklärt, was das heißt und wie
    sich das in Ihrem Haushalt widerspiegelt.

    Politischer Extremismus ist eine Gefahr für die öf-
    fentliche Sicherheit und die Demokratie. Rechtsextre-
    mismus, Linksextremismus und islamistischer Extremis-
    mus sind aber von der Qualität und von der Quantität her
    völlig unterschiedliche Bedrohungen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jan Korte [DIE LINKE]: Richtig!)


    Ihnen muss mit unterschiedlichen Konzepten und Instru-
    menten begegnet werden. Glauben Sie denn wirklich
    ernsthaft, dass sich mit den Modellprojekten, die zur Be-
    kämpfung des Rechtsextremismus entwickelt worden
    sind und die im Bundesfamilienministerium angesiedelt
    sind, auch der islamistische Extremismus oder der
    Linksextremismus effektiv bekämpfen lässt? Wäre es
    nicht sinnvoller, anstatt im Einzelplan 17 die vorhande-
    nen Mittel auf alle Formen des Extremismus auszuwei-
    ten und damit die Bekämpfung des Rechtsextremismus
    zu schwächen, in Ihrem Hause Konzepte zu entwickeln,
    wie den unterschiedlichen Formen des Extremismus be-
    gegnet werden kann?


    (Beifall bei der SPD)


    Neu im Zuständigkeitsbereich des Bundesinnenmi-
    nisteriums ist der Aufbau Ost. Doch was machen Sie
    da? Wo sind Ihre Konzepte? Was tun Sie gegen die Ab-
    wanderung? Wie wollen Sie gegensteuern, damit nicht
    so viele junge Menschen die neuen Bundesländer verlas-
    sen? Wie wollen Sie dort neue und zukunftsfähige Ar-
    beitsplätze schaffen? Bisher sind von Ihnen noch keine
    Antworten auf diese Fragen gekommen.

    Die große gesellschaftliche Bedeutung des Sports
    war in den vergangenen Jahren die Begründung für den
    Goldenen Plan Ost. Jetzt – wir haben es schon gehört
    und darüber hier diskutiert – ist er ersatzlos gestrichen.
    Herr de Maizière, Sie sind jetzt auch Beauftragter für die
    neuen Länder. Es gibt inzwischen aber auch in den alten
    Bundesländern erhebliche Probleme mit dem Erhalt und
    dem Neubau von Sportstätten. Hier wäre Ihre Initiative

    (C)






    Gabriele Fograscher


    (A) (C)



    (D)(B)

    gefragt gewesen. Sie sind nicht nur für die Spitzensport-
    förderung zuständig, sondern Sie sind auch Kommunal-
    minister und damit zuständig für die Kommunen. Die
    schlechte finanzielle Situation der Kommunen in Ost
    und West sollte auch Ihr Thema sein.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Erfolge haben Sie, Herr Minister, bisher nicht vorzu-
    weisen. Ich nenne nur das Stichwort „SWIFT“: Die Art,
    wie das Ganze gelaufen ist, war ein ziemliches Desaster.


    (Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Welche Pleite!)


    Das werden wir Ihnen auch in Zukunft vorhalten. Es gab
    nämlich kein gemeinsames und kein abgestimmtes Ver-
    halten innerhalb der Bundesregierung.


    (Gisela Piltz [FDP]: Aber Sie haben es mit verantwortet!)


    Sie hatte einen schlechten Start, und es geht auch nicht
    viel besser weiter.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schwarz-gelbes Chaos!)


    Die Bürgerinnen und Bürger wissen überhaupt nicht
    mehr, was diese Bundesregierung plant oder will. Jeder
    in dieser Regierung sagt etwas anderes, will etwas ande-
    res. Thema „elektronischer Personalausweis“: Keiner
    weiß Bescheid. Eine Forsa-Umfrage bescheinigt Ihnen:
    Nur noch 8 Prozent der Deutschen haben den Eindruck,
    dass in dieser Koalition an einem Strang gezogen wird.


    (Frank Hofmann [Volkach] [SPD]: Recht haben sie! – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wo kommen die 8 Prozent her?)


    Das ist kein gutes Ergebnis.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Es wird Zeit, dass Sie der Verantwortung, die Ihnen
    von den Wählerinnen und Wählern übertragen worden
    ist, gerecht werden: dass Sie nicht nur ankündigen, zum
    Beispiel ein Arbeitnehmerdatenschutzgesetz, sondern
    dass Sie uns hier etwas vorlegen. Der Bundeshaushalt
    und der Haushalt des Bundesinnenministers werden den
    Herausforderungen, vor denen wir stehen, nicht gerecht,
    und deshalb werden wir das Haushaltsgesetz ablehnen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Gisela Piltz für die

FDP-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU – Dr. Peter Danckert [SPD]: Sie spricht über den elektronischen Personalausweis! – Jan Korte [DIE LINKE]: Wir erwarten eine Erklärung!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gisela Piltz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Innenpolitik ist – das weiß hier jeder – Verfassungspoli-
    tik. Der Innenminister ist auch Verfassungsminister, und
    der Innenhaushalt ist der Verfassungshaushalt. Daher
    muss es darum gehen, die richtigen Rahmenbedingun-
    gen auch über den Haushalt zu schaffen. Dazu gehört
    aus unserer Sicht die richtige Balance zwischen Freiheit
    und Sicherheit. Ich glaube, wir haben angefangen, dieses
    Ziel zu erreichen, und wir sind mit dieser christlich-libe-
    ralen Koalition auf einem guten Weg.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir setzen nämlich neue Akzente.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Das stimmt doch gar nicht!)


    – Wenn Sie das so machen wie immer, müssen Sie sich
    von mir auch gefallen lassen, dass es so wie immer
    kommt.

    Ich möchte einmal ein Wort an die SPD richten. Sie
    haben in den letzten elf Jahren Verantwortung in der In-
    nenpolitik getragen – vier Jahre lang waren Sie in der so-
    genannten Großen Koalition mit der CDU/CSU –, und
    Sie haben die Justizminister gestellt. Sie haben etliche
    Gesetze beschlossen, die vor dem Bundesverfassungsge-
    richt keinen Bestand gehabt haben. Ich verweise darauf,
    dass vor gut zwei Wochen das Bundesverfassungsgericht
    die Vorratsdatenspeicherung gekippt hat, für die Sie
    Verantwortung tragen.


    (Beifall bei der FDP)


    Wenn nun Herr Gabriel sagt, die FDP sei eine Partei
    mit Führungspersonen, die – ich zitiere wörtlich – „jung“,
    „gnadenlos“, „rücksichtslos“ und „verfassungsfeindlich“
    sind,


    (Marco Buschmann [FDP]: Unerhört! – Florian Toncar [FDP]: Frechheit!)


    dann muss ich sagen: Ich freue mich über die Bezeich-
    nung „jung“ – vielen Dank! –; aber der Rest ist einfach
    politische Amnesie. Eines ist klar: Sie haben das ent-
    sprechende Gesetz verabschiedet und nicht wir.


    (Beifall des Abg. Marco Buschmann [FDP])


    Wer, wenn nicht Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen
    von der SPD, hat denn das verfassungswidrige Luftsi-
    cherheitsgesetz eingeführt? Wer hat denn die Vorratsda-
    tenspeicherung hier mitzuverantworten? Wer hat die
    Pendlerpauschale zu verantworten? Wer hat die Be-
    schneidung der Minderheitenrechte im Visa-Untersu-
    chungsausschuss und der Parlamentsrechte bei den
    AWACS-Einsätzen zu verantworten?