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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/31 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 13 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 17/610, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 14 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 17/606, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2833 B 2833 C 2833 D 2834 A 2835 B 2837 D 2856 B 2856 C 2857 D 2859 B 2860 B 2862 B 2864 C 2865 C Deutscher B Stenografisc 31. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Claudia Winterstein . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Petra Pau zum Mit- glied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes und der Abge- ordneten Kersten Steinke zum stellvertreten- den Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses nach Art. 53 a des Grundgesetzes . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2833 A 2833 B 2833 B Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2839 B 2840 B undestag her Bericht zung den 18. März 2010 l t : Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . 2841 D 2844 B 2845 D 2847 A 2848 A 2849 B 2851 B 2852 D 2853 C 2854 C Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2866 A 2867 D 2868 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 17/607, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 15 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 2869 C 2870 A 0000 A2871 C 2872 A 2872 C 2873 C 2874 D 2876 A 2877 B 2878 D 2880 C 2880 C 2880 D 2882 C 2884 B 2886 B 2887 B 2888 B 2889 A 2891 A 2891 B 2892 C 2894 A 2894 D 2895 B 2895 C 2897 C 2899 A 2899 C Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/616, 17/623) . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 17/620, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2900 C 2901 A 2902 C 2902 D 2904 D 2907 A 2908 B 2910 A 2911 C 2914 A 2914 B 2914 C 2915 D 2917 B 2918 B 2919 D 2920 C 2921 D 2923 B 2924 C 2924 D 2926 D 2928 B 2928 C 2930 A 2930 C 2931 A 2932 A 2933 B 2934 A 2935 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 III Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2938 A 2939 B 2940 C 2942 A 2943 C 2945 A 2946 B 2947 D 2949 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2833 (A) (C) (D)(B) 31. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 2949 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 18.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 18.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 18.03.2010 Kramme, Anette SPD 18.03.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 18.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 18.03.2010 Pflug, Johannes SPD 18.03.2010 Rief, Josef CDU/CSU 18.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18.03.2010 Gohlke, Nicole DIE LINKE 18.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 18.03.2010 Granold, Ute CDU/CSU 18.03.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 18.03.2010 Hempelmann, Rolf SPD 18.03.2010 Hörster, Joachim CDU/CSU 18.03.2010* Hoff, Elke FDP 18.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 18.03.2010 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Roth (Esslingen), Karin SPD 18.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Dr. Scheer, Hermann SPD 18.03.2010 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 18.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 18.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 18.03.2010 31. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 18. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jan Korte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Wir reden über den Einzelplan 06 mit einem Volumen
    von ungefähr 5,6 Milliarden Euro. Es geht um den Haus-
    halt des Bundesministeriums des Innern. Deswegen ver-
    wundert es nicht, das zwei Drittel der Mittel für die in-
    nere Sicherheit vorgesehen sind. Ich kann hier und heute
    nicht über die gesamte verfehlte Innenpolitik der letzten
    Jahre referieren und will mich deshalb auf die besonders
    verfehlten Punkte Ihrer Innenpolitik konzentrieren.

    Man sieht dem Haushaltsentwurf an, dass mitnichten
    eine Änderung der Innenpolitik verfolgt wird, obwohl
    die FDP das angekündigt hat. Vielmehr wird fortgesetzt,
    was Schäuble und vorher Schily an Akzenten in der In-
    nenpolitik gesetzt haben. Es gibt keine Kurskorrektur in
    der Innenpolitik, auch nicht mit der FDP in der Regie-
    rung. Das finden wir natürlich sehr schade. Namens des
    Kampfes gegen den internationalen Terrorismus wird
    auch mit diesem Haushalt eine Politik fortgesetzt, die
    erstens auf Aufrüstung im Bereich der inneren Sicher-
    heit, zweitens auf Zentralisierung und drittens auf Mili-
    tarisierung der Innenpolitik setzt. Das kritisieren wir als
    Linke grundsätzlich. Eine Umkehr in der Innenpolitik
    wäre dringend nötig gewesen.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Statt Unsummen in neue technische Überwachungs-
    maßnahmen – Stichwort: Nacktscanner – zu stecken,
    wäre es vielleicht ratsam gewesen, mehr in Personal zu
    investieren. Sie haben das auf unsere Kleine Anfrage hin
    ja auch eingestanden. Wenn wir über öffentliche Sicher-
    heit, zum Beispiel an Flughäfen, reden, dann müssen wir
    natürlich auch darüber reden, dass in diesem Bereich in
    den letzten Jahren massiv privatisiert wurde. Eine Tätig-
    keit wie die Fluggepäckkontrolle, die früher insbeson-
    dere von Beamtinnen und Beamten – gut ausgebildet, im-
    mer wieder geschult und vor allem vernünftig bezahlt –
    erledigt wurde, wird jetzt von privaten Dienstleistern zu
    Dumpinglöhnen ausgeübt. Das kann nicht sein. Hier
    wäre eine Umkehr nötig gewesen. Wir brauchen mehr
    Staat bei der Sicherheit und keine Dumpinglöhne; denn
    das führt zu weniger Sicherheit. Von einer solchen Um-
    kehr ist in diesem Haushaltsentwurf aber nichts zu se-
    hen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Da wir immer differenzierte Sachpolitik machen, be-
    grüßen wir ausdrücklich, dass es im Etat des Bundesbe-
    auftragten für den Datenschutz einen gewissen Auf-
    wuchs bei den Mitteln gibt. Das ist erst einmal
    erfreulich. Trotzdem – das gehört zu einer differenzier-
    ten Betrachtung natürlich dazu – steht das in überhaupt
    keinem Verhältnis zu den Skandalen und Sauereien, die
    wir im privaten Bereich in den letzten Monaten in der
    Wirtschaft vernommen haben. Wir hätten es für sinnvoll
    befunden, hier deutlich mehr Mittel einzusetzen, damit
    der Bundesdatenschutzbeauftragte in Zusammenarbeit
    mit seinen Länderkollegen auch einmal die staatliche
    Sammelwut stärker in den Fokus nehmen könnte. Das ist
    in der Tat zu wenig. Aber immerhin: Ein wenig mehr
    gibt es.

    Was ich an dem Haushaltsentwurf noch ganz span-
    nend finde: Ich habe mir das FDP-Wahlprogramm ange-
    schaut,


    (Gisela Piltz [FDP]: Sehr gut!)


    und ich habe mir den Koalitionsvertrag noch einmal an-
    geschaut; man bereitet sich vernünftig vor. Groß ange-
    kündigt wurde – das ist interessant – die Bundesstiftung
    Datenschutz. Die wollten Sie; die haben Sie immer wie-
    der propagiert. Im Haushaltsentwurf findet man 0 Cent
    dafür. 0 Cent sind für dieses Projekt angesetzt.


    (Gisela Piltz [FDP]: Was noch nicht beschlossen ist, braucht auch kein Geld, oder?)


    – Kollegin Piltz, vielleicht sagen Sie uns nachher einmal,
    was aus diesem spannenden Projekt werden soll.

    Ich möchte einen dritten Punkt zum Datenschutz kurz
    ansprechen. Nach dem Karlsruher Urteil zur Vorrats-
    datenspeicherung, die Sie nicht zu verantworten haben
    – das muss man der Fairness halber dazusagen –, wäre es
    an der Zeit gewesen, einmal innezuhalten, in sich zu ge-
    hen und zum Beispiel bei ELENA, der Vorratsdatenspei-
    cherung für Sozialdaten, das Stoppzeichen zu setzen und
    dieses Vorhaben auf Eis zu legen. Wir fordern ein Mora-
    torium für diese Massenspeicherung von Sozialdaten.
    Zum Glück haben schon 8 000 Leute Klage eingereicht.





    Jan Korte


    (A) (C)



    (D)(B)

    Stoppen Sie dieses Großprojekt! Es wird im Zweifel
    wieder kassiert werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungs-
    schutz, Herr Fromm, hat noch einmal begründet, warum
    man die Linke unbedingt weiter beobachten sollte.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ja!)


    Das wäre in der Tat ein ganz praktisches Einsparpoten-
    zial von mehreren Millionen Euro. Das würden wir so-
    fort mittragen.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Die Linke einsparen! Da machen wir sofort mit! Die Linke einzusparen, darauf können wir uns sofort einigen!)


    Die Linke macht nicht ständig verfassungswidrige Ge-
    setze, was Sie in den letzten Jahren gemacht haben, um
    das einmal klar zu sagen. Stoppen Sie die Überwachung
    der Linken. Das ist eine antidemokratische Methode der
    politischen Auseinandersetzung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Noch ein Punkt, den ich ansprechen möchte: Wir re-
    den hier über innere Sicherheit. Wenn man wirklich et-
    was für die öffentliche Sicherheit in diesem Land tun
    möchte, wäre ein verstärkter Kampf gegen den Rechts-
    extremismus vonseiten der Bundesregierung ange-
    bracht.


    (Gisela Piltz [FDP]: Aber wenn Linke Autos anzünden, ist das in Ordnung?)


    In diesem Bereich herrscht aber völlige Fehlanzeige.
    Das kann man daran erkennen, dass die Bundesregie-
    rung weder die Statistiken ihrer eigenen staatlichen Stel-
    len zur Kenntnis nimmt noch auf Opferverbände hört
    und auch nicht zur Kenntnis nimmt – das hat die Amadeu-
    Antonio-Stiftung gerade veröffentlicht –, dass seit 1990
    in diesem Land 149 Menschen von Rechtsextremisten
    ermordet worden sind. Das wäre doch ein Grund gewe-
    sen, endlich aufzuwachen. Stattdessen schwafeln Sie
    von einem völlig unbelegten Extremismusbegriff. Sie
    haben keine Ahnung, was in einigen Gegenden in die-
    sem Land abgeht. Hier wäre eine Umkehr nötig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deswegen fordern wir für das nächste Jahr mit Blick
    auf die Mittel für die Bundesprogramme, dass Sie umkeh-
    ren. Sie sollten die vielen Organisationen, die in diesem
    Land eine hervorragende Arbeit machen, nicht immer
    wieder verunsichern, ob sie ihre Projekte weiterfinanzie-
    ren können, sondern endlich eine Garantie geben, dass
    diese Projekte dauerhaft auf einem hohen Level finanziert
    werden. Unsere Anerkennung haben diese Organisatio-
    nen, die alltäglich gegen Rassismus und Antisemitismus
    kämpfen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich komme zu einem weiteren grundsätzlichen Punkt.
    Das BMI ist ja jetzt auch für Ostdeutschland zuständig.
    Ich sage das, weil das noch keiner mitbekommen hat.
    Hierzu mehrere Hinweise: Immer noch werden in Ost-
    deutschland geringere Löhne gezahlt. Das bedeutet vor
    allem eine Abwanderung von jungen Menschen aus Ost-
    deutschland. Ich erlebe das täglich in meinem Wahlkreis.
    Dies führt wiederum zu einem Ausbluten der ehrenamt-
    lichen Strukturen, zum Beispiel beim THW und in ande-
    ren wichtigen Bereichen des Katastrophenschutzes.
    1,7 Millionen Menschen in Ostdeutschland leben von
    Hartz IV. Jedes vierte Kind in Ostdeutschland wächst
    unter Armutsbedingungen auf.

    Der für Ostdeutschland zuständige Minister sagt dazu
    nichts. Der Vorschlag im Innenausschuss war, eine Ar-
    beitsgruppe zu bilden und darüber zu diskutieren; das
    kann man im Protokoll nachlesen. Das ist, finde ich, et-
    was wenig. Vom zuständigen Minister, von dieser Bun-
    desregierung kommt zum Thema Ostdeutschland über-
    haupt nichts: null Ansage, null Plan, keine Idee, am
    besten gar nicht darüber sprechen.

    In dem Zusammenhang würde mich interessieren – Sie
    reden ja gleich noch, Herr Minister –, was Sie zu den ge-
    planten Kürzungen der Förderungen im Solarbereich
    sagen. Denn das ist insbesondere für Ostdeutschland
    schlecht. In Bitterfeld-Wolfen in meinem Wahlkreis sind
    die Industriearbeitsplätze, die in den letzten Jahren ent-
    standen sind, allesamt in der Solarbranche entstanden.
    Mich würde interessieren, was der für Ostdeutschland zu-
    ständige Minister von diesen Plänen der Koalition hält.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Vielleicht sollten Sie Ihren Kollegen Seehofer unterstüt-
    zen, der fordert, dass man diese Kürzungen so nicht
    durchführt.

    Wenn man über Ostdeutschland redet, ist ein weiterer
    Punkt, den ich mir angesehen habe, interessant. Es geht
    bei diesem Gesamthaushalt um Milliardenbeträge; da
    fallen 2 Millionen Euro nicht besonders auf. Wenn man
    in den Kommunen bis dato 2 Millionen Euro zur Förde-
    rung von ostdeutschen Sportstätten hatte, dann ist das
    in der Gesamtsumme nicht viel, aber für die einzelne
    Kommune, die einen Bolzplatz für Jugendliche und für
    Kinder und einen Sportplatz für den Breitensport unter-
    hält, ist das sehr viel. Dass Sie ausgerechnet diese
    2 Millionen Euro wegkürzen, können wir nicht verste-
    hen. Das werden wir auch nicht akzeptieren.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Peter Danckert [SPD]: Das hat er ja gar nicht gewusst!)


    Das kann nicht sein, wenn man sich ansieht – ich habe
    mir die Zahlen heute herausgesucht –, dass 60 Prozent
    der Sportstätten in Ostdeutschland sanierungsbedürftig
    sind. Man sollte diesen „Goldenen Plan Ost“ aufstocken,
    damit es auch für Kommunen im Westen Mittel gibt und
    die Kommunen im Osten weiterhin Mittel bekommen.
    Das wäre eine richtige Politik. Dass Sie ausgerechnet
    diese 2 Millionen Euro wegkürzen, ist absurd.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Erbärmlich!)


    Das zeigt deutlich, was Sie für Ostdeutschland übrig ha-
    ben, nämlich überhaupt nichts.





    Jan Korte


    (A) (C)



    (D)(B)

    Letzter Punkt, den ich ansprechen möchte. Der Ein-
    zelplan 06, der darstellt, wie Sie sich die Innenpolitik der
    nächsten Monate weiter vorstellen, setzt die Politik des
    Abbaus der Grundrechte fort, hat null Interesse an Ost-
    deutschland, hat null Ideen für Ostdeutschland. Zur Be-
    kämpfung des Rechtsextremismus, die eigentlich ein ge-
    samtgesellschaftliches Projekt sein sollte von der
    Zivilgesellschaft bis in den Bundestag und die Bundesre-
    gierung, ist von Ihnen überhaupt nichts zu hören. Sie
    verharmlosen und nehmen nicht zur Kenntnis. Deswe-
    gen lehnt die Linke auch diesen Einzelplan aus tiefstem
    Herzen und aus tiefster Überzeugung ab. Wir fordern
    eine Umkehr in der Innenpolitik.

    Auf die FDP kann man in der Tat leider gar nicht set-
    zen. Sie haben bis jetzt nichts durchbekommen. Das
    erste Projekt, bei dem Sie eine Umkehr hätten erreichen
    können, war SWIFT. Sie hatten keine Chance, das
    durchzusetzen.


    (Gisela Piltz [FDP]: Haben wir darüber nie abgestimmt?)


    Ich bin gespannt, was Sie im Bereich der Vorratsdaten-
    speicherung machen. Frau Leutheusser-Schnarrenberger,
    wir werden Sie in Ihrem Kampf gegen Ihren eigenen Ko-
    alitionspartner auf jeden Fall unterstützen.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Die Freude ist unübersehbar!)


    Wenn Sie eine Vorratsdatenspeicherung insgesamt ver-
    hindern wollen, haben Sie unsere volle Unterstützung.
    Ich hoffe, dass Sie sich durchsetzen werden.

    In diesem Sinne wünsche ich noch eine spannende
    Debatte.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Florian Toncar für

die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Florian Toncar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich

    glaube, der Einzelplan 06 in der jetzigen Fassung ist ein
    gutes Gesamtkunstwerk. Er zeigt, dass man intelligent
    sparen kann, dass es möglich ist, innere Sicherheit zu ge-
    währleisten, gleichzeitig den Datenschutz zu stärken und
    auch einen Beitrag zur Konsolidierung des Bundeshaus-
    halts zu leisten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Kollege Danckert, ich werde nicht müde zu sagen: Es
    kann nicht angehen, auch nicht für eine Oppositionsfrak-
    tion, dass die SPD in Gestalt des Kollegen Schneider am
    Dienstag sagt, wir würden zu wenig sparen, dass Sie,
    wenn wir es tun, aber am Donnerstag derjenige sind, der
    genau das kritisiert.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Das ist inkonsequent. Sprechen Sie in Ihrer Fraktion mit-
    einander, und verhalten Sie sich in dieser Hinsicht ein
    wenig konstruktiver.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Das ist ein Sonderthema!)


    – Kollege Danckert, aus Sicht der Fachpolitiker gibt es
    fast nur Sonderthemen.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Ich glaube, dass wir hier eine andere Denkweise brau-
    chen. Es geht nicht um die Frage „Wie viel?“, sondern es
    geht um die Frage: Was wird mit dem Geld gemacht,
    und was wird mit dem Geld erreicht?


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Es geht auch um die Frage, wo es gemacht wird!)


    Sicherheit ist für diese Koalition kein Selbstzweck.
    Sie ist kein Spielfeld, auf dem man mit Symbolik operie-
    ren kann. Sicherheit eignet sich auch nicht für Spiele mit
    den Ängsten der Bürger, sondern sie dient der Verwirkli-
    chung der Freiheit der Bürger, sie dient unserer freiheit-
    lichen Ordnung.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Eben!)


    Diesen modernen Sicherheitsbegriff vertreten wir.
    In diesem Sinne kümmern wir uns auch nicht darum, uns
    neue Gesetze, Eingriffsbefugnisse oder Überwachungs-
    maßnahmen auszudenken, sondern wir tun ganz prakti-
    sche Dinge.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Personal einsparen!)


    – Kollege Danckert, wir haben keine Stellen eingespart,
    wie Sie es gesagt haben.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Doch!)


    Wir haben lediglich Personalkosten, die nicht benötigt
    werden, eingespart,


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Lediglich?)


    aber Stellen ausdrücklich nicht. Es gibt im Haushalt eine
    pauschale Stelleneinsparung, von der der gesamte Be-
    reich der Sicherheit ausgenommen ist. Ich glaube, das
    wissen Sie auch. Deswegen sollten Sie hier nichts von
    Stelleneinsparungen erzählen.

    Wir tun andere Dinge. Wir bringen nun endlich ein
    Projekt auf den Weg, das im Grunde eine Altlast ist – der
    Kollege Herrmann hat es schon angesprochen –: den
    BOS-Digitalfunk. Unsere Sicherheitsbehörden brau-
    chen diese modernen Funksysteme; das ist völlig unbe-
    stritten.


    (Gisela Piltz [FDP]: Genau!)


    Es ist allerdings ziemlich ernüchternd, festzustellen, wie
    weit wir bei diesem Projekt bisher sind und was alles
    noch aussteht. Dieses Projekt hat diese Koalition geerbt.
    Jetzt kümmern wir uns darum, dass die Sicherheitsbe-
    hörden mit einem entsprechend guten Digitalfunk aus-
    gestattet werden.





    Florian Toncar


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Michael Hartmann [Wackernheim] [SPD]: Ja! Von Herrn Schäuble geerbt! – Dr. Peter Danckert [SPD]: Wer war denn damals zuständig? Da war doch Herr Schäuble zuständig! – Gegenruf der Abg. Gisela Piltz [FDP]: Wer hat denn damals den Handschlag gegeben? Das war doch Herr Schily!)


    – Womöglich, Kollege Danckert, hat dieses ganze Miss-
    management auch unter Beteiligung Ihrer Fraktion statt-
    gefunden; aber sei es drum.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir sollten den Blick nach vorne richten. Natürlich
    gibt es einige Bereiche, in denen wir Haushälter erwar-
    ten, dass das Management besser wird. Herr Minister, es
    muss zum Beispiel ermöglicht werden, dass Erfahrun-
    gen, die dort, wo Digitalfunksender bereits installiert
    sind, gemacht werden – beispielsweise ob die Dichte der
    installierten Anlagen ausreicht, um die Netzabdeckung
    zu gewährleisten, oder nicht –, sofort in die Planungsver-
    fahren in ganz Deutschland eingearbeitet werden, damit
    es hier nicht zu weiteren Verzögerungen oder unange-
    nehmen Überraschungen kommt. Das Management in
    diesem Bereich kann und muss noch besser werden.

    Außerdem müssen wir alle Bundesländer ermuntern
    – ich glaube, hier sind wir uns einig –, das Ihre dazu bei-
    zutragen, dass diese Anlagen installiert werden können.
    Die Situation ist von Bundesland zu Bundesland sehr un-
    terschiedlich. Ich glaube, auch hier gibt es Defizite. Mit
    den Bundesländern, die in diesem Bereich Nachholbedarf
    haben, werden wir deutlicher reden müssen, als es bisher
    der Fall gewesen ist.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Mit dem Freistaat Bayern!)


    Das sind im Übrigen Punkte, an denen man etwas Kon-
    kretes für die Sicherheit tun kann, ohne ständig neue Ge-
    setze auf den Weg zu bringen, die eher eine symbolische
    Bedeutung haben.

    Die Polizeiausbildung in Afghanistan ist bereits an-
    gesprochen worden. Ich glaube, das ist eine besonders
    wichtige Aufgabe. Ich kann mich dem Dank des Kolle-
    gen Herrmann an die Beamten, die dort tätig sind, nur
    anschließen und das Ministerium bitten, weiterhin da-
    rauf zu achten – ich weiß, Sie tun das –, dass diejenigen,
    die sich für diese schwierige Aufgabe zur Verfügung ge-
    stellt haben, auch Vorteile davon haben, wenn sie wieder
    in Deutschland sind, und zwar nicht nur in materieller
    bzw. finanzieller Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf
    ihre Laufbahn.

    Wir werden 100 neue Ausbilder für die Polizeiausbil-
    dung in Afghanistan bereitstellen und damit endlich die
    internationalen Verpflichtungen erfüllen, die Deutsch-
    land schon vor Jahren eingegangen ist. Das ist ja keine
    neue Aufgabe für Deutschland, sondern etwas, was ei-
    gentlich schon vor Jahren hätte geschehen müssen, aber
    nicht geschehen ist. Es wird also etwas nachgeholt. Auch
    hier hat diese Koalition ganz konkrete Verbesserungen
    erzielen können.
    Darüber hinaus stärken wir den Datenschutz. Kol-
    lege Korte, die Stiftung Datenschutz wird gegründet; das
    ist fest vereinbart. Da Sie diese Stiftung so vehement ge-
    fordert haben, rechne ich damit, dass Sie an dem Tag, an
    dem wir sie einrichten – das ist in Arbeit –,


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Kriege ich dann eine Einladung?)


    nicht nur eine Einladung bekommen, sondern dass Sie
    uns, da Sie ja – wie wir Sie kennen – eine ganz konstruk-
    tive Opposition sind,


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Na ja!)


    auch loben werden, sobald wir dieses Vorhaben in die
    Tat umgesetzt haben. Damit rechne ich, wie gesagt, fest
    und freue mich bereits auf diesen Tag.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Wann denn? Nur zum Vormerken!)


    Wir haben auch die Stellung des Bundesdaten-
    schutzbeauftragten gestärkt; das hatte die FDP übri-
    gens schon in den vergangenen Haushaltsberatungen ge-
    fordert.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Wir auch!)


    Der EuGH hat geurteilt, dass die Stellung des Daten-
    schutzbeauftragten so angelegt sein muss, dass dessen
    Unabhängigkeit sichergestellt ist. Wir werden uns überle-
    gen müssen, Herr Minister, wie wir die Unabhängigkeit
    des Bundesbeauftragten für den Datenschutz so gewähr-
    leisten können, dass erfüllt wird, was das europäische
    Recht von Deutschland fordert.

    Etliche Projekte im Haushalt haben eine hohe Daten-
    schutzrelevanz. Ich erwähne den elektronischen Perso-
    nalausweis.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Der soll doch nicht kommen! Sagen Sie einmal ein klares Wort dazu: Kommt er, oder kommt er nicht? Gilt das, was Frau Piltz gesagt hat, oder nicht?)


    Wir haben an dieser Stelle, wie die FDP das immer
    wollte, dafür gesorgt, dass die Öffentlichkeitsarbeit auf
    das beschränkt wird, was nötig ist, nämlich eine sachli-
    che Information.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben erklärt, Sie wollen ihn gar nicht, zehn Jahre lang gar nicht, und nun: sachliche Information!)


    – Kollege Wieland, ich darf Sie darauf hinweisen – nur
    dass Sie auf dem Informationsstand eines Haushälters
    sind –: Die Grünen – fragen Sie Ihren Kollegen! – woll-
    ten, dass wir 3,5 Millionen Euro streichen. Wir haben
    4 Millionen Euro gestrichen.


    (Dr. Peter Danckert [SPD]: Herr Toncar, Sie haben 5 Millionen Euro gestrichen!)


    Wir sind also über das, was die Grünen in ihrem Antrag
    gefordert haben, hinausgegangen.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Abgeschrieben!)






    Florian Toncar


    (A) (C)



    (D)(B)

    Insofern dürfte sich Ihr Zwischenruf an dieser Stelle in
    der Sache erledigt haben. Informieren Sie sich, sprechen
    Sie miteinander! Wir haben mehr gemacht, als die Grü-
    nen beantragt haben.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Abgeschrieben von uns! – Gegenruf der Abg. Gisela Piltz [FDP]: Und dann heißt es: abgeschrieben! Was denn nun?)


    Sie sollten uns loben, statt uns Vorwürfe zu machen!


    (Zurufe des Abg. Dr. Peter Danckert [SPD])


    – Kollege Danckert, es ist ja schön, dass ich Sie so he-
    rausfordere. Aber ich darf Sie darauf hinweisen: Dass
    der elektronische Personalausweis kommt, steht im Ge-
    setz. Das hat nicht die FDP beschlossen, das haben an-
    dere Mehrheiten beschlossen.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Dann ändern Sie es! Sie könnten es jetzt ändern!)


    Es ist bemerkenswert, dass Sie das uns vorwerfen. Wir
    haben natürlich bestimmte Anforderungen an den elek-
    tronischen Personalausweis. Deswegen sagen wir: Da
    muss nachgesteuert werden. Mit einer absoluten Mehr-
    heit würden wir über den elektronischen Personalaus-
    weis vielleicht anders entscheiden. Aber wir sind eine
    Rechtsstaatspartei; deswegen müssen wir, ob es uns ge-
    fällt oder nicht, durchführen, was Sie ins Gesetz ge-
    schrieben haben.


    (Steffen Bockhahn [DIE LINKE]: Wenn Sie eine Rechtsstaatspartei sind, dann müssen Sie es ändern!)


    Dabei will ich nicht verhehlen, dass wir als FDP an die-
    ser Stelle etwas anderes gemacht hätten.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Es gibt im Bereich Datenschutz weitere Aufgaben.
    Weil meine Redezeit fast abgelaufen ist, will ich nur
    noch das Projekt Arbeitnehmerdatenschutz anspre-
    chen. Wir wollen den Arbeitnehmerdatenschutz stärken.
    Das ist ein Projekt, das die FDP-Fraktion mit hoher Prio-
    rität verfolgt.

    Nachbesserungsbedarf sehen wir auch beim Thema
    ELENA. Auch dort gibt es Entwicklungen, die wir mit
    einarbeiten müssen, wie das aktuelle Urteil des Bundes-
    verfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeicherung.

    Es gibt im Bereich Datenschutz also noch viele
    Dinge, die diese Koalition aus Sicht der FDP-Fraktion
    anpacken muss.

    Insgesamt bietet der Haushalt die Grundlage dafür,
    dass wir innere Sicherheit und Datenschutz sowie die
    Rechte und Freiheiten der Bürger gut miteinander in
    Einklang bringen können. Wir werden dem Haushalt
    selbstverständlich zustimmen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Jan Korte [DIE LINKE]: Voll inkonsequent!)