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ID1703019200

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    11. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/30 2705 B Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksachen 17/605, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 2705 D 2711 A 2720 A 2725 A 2730 B 2734 C 2734 D 2735 B 2736 B 2739 A 2749 C 2749 C 2754 B 2756 C 2758 B 2759 A 2759 B 2761 A 2761 C 2763 D Deutscher B Stenografisc 30. Sit Berlin, Mittwoch, d I n h a Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 17/604, 17/623) . . . . . . . . . 2705 A 2705 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2740 D 2743 B undestag her Bericht zung en 17. März 2010 l t : Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 2744 C 2745 C 2746 B 2747 C 2748 C 2749 B 2752 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . 2764 B 2764 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Andrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/613, 17/623) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2764 D 2765 C 2767 A 2767 C 2768 A 2769 C 2771 B 2772 D 2773 B 2774 C 2775 C 2777 A 2778 D 2780 B 2781 A 2781 B 2783 A 2784 B 2785 D 2786 C 2786 C 2788 C 2789 B 2791 D 2793 A 2794 D 2795 B 2795 B 2796 A 2796 D 2798 C 2800 C 2801 D Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Abschaffung des Finanzpla- nungsrates (Drucksache 17/983) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Men- schenrechte in Kolumbien auf die Agenda setzen – Freihandelsabkommen EU-Ko- lumbien stoppen (Drucksache 17/1015) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Schie- nenverkehr als sichere Verkehrsform er- halten und stärken (Drucksache 17/1016) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses: zu Einsprüchen ge- gen die Gültigkeit der Wahl der Abge- ordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland am 7. Juni 2009 (Drucksache 17/1000) . . . . . . . . . . . . . . . b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59 und 60 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/909, 17/910, 17/911, 17/912, 17/913, 17/914, 17/915, 17/916, 17/917, 17/918, 17/919) . . . . . . . . . . . . . . 12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/619, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2803 D 2803 D 2804 A 2804 A 2804 B 2805 B 2805 C 2807 B 2808 B 2809 D 2810 D 2811 B 2812 B 2814 B 2816 A 2818 A 2818 A 2818 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 III Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2819 B 2820 A 2820 C 2821 D 2823 B 2823 C 2823 D 2825 A 2826 A 2826 C 2827 C 2828 B 2828 D 2829 B 2829 D 2830 D 2831 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2705 (A) (C) (D)(B) 30. Sit Berlin, Mittwoch, d Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2831 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 17.03.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 17.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 17.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 17.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 17.03.2010 Körper, Fritz Rudolf SPD 17.03.2010 Kramme, Anette SPD 17.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 17.03.2010 Pflug, Johannes SPD 17.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 17.03.2010 Schäfer (Bochum), Axel SPD 17.03.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hempelmann, Rolf SPD 17.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 17.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 17.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 17.03.2010 30. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Wort hat jetzt Priska Hinz für Bündnis 90/

    Die Grünen.

    Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    NEN):

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Zu Be-
    ginn der Haushaltsberatungen konnte man noch darauf
    hoffen, dass sich die Koalition auf die internationalen
    Verpflichtungen besinnt, die die Regierung eingegangen
    ist. Wir hatten Hoffnung, dass sie sich an die Koalitions-
    vereinbarung hält und dass sie in dem Punkt, dass das
    0,7-Prozent-Ziel erreicht werden muss, kein Papiertiger
    bleibt. Natürlich hatten wir die Hoffnung, dass die Zusa-
    gen von Kopenhagen eingehalten werden. Jetzt, bei der
    Verabschiedung dieses Einzelplans, müssen wir feststel-
    len: Alle Zusagen sind gebrochen worden. Sie begehen
    damit einen Wortbruch, dass Sie das 0,51-Prozent-Ziel
    schlicht und einfach nicht erreichen.


    (Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Schwarz-Gelb wird laut Ministerium von Herrn Niebel
    mit diesem Haushalt höchstens 0,40 Prozent des Brutto-
    inlandsprodukts für Entwicklungshilfe ausgeben. Herr
    Klein, wir sind damit im unteren Drittel der DAC-Län-
    der Europas –


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Wie weit war denn Rot-Grün?)


    vielleicht wussten Sie das eben nicht; wahrscheinlich ha-
    ben Sie deswegen die Frage nicht beantworten können –,
    und das, obwohl die anderen Länder von der Wirt-
    schaftskrise genauso betroffen sind wie Deutschland.


    (Harald Leibrecht [FDP]: Eben nicht!)


    Deutschland ist immer noch ein finanz- und wirtschafts-
    starkes Land; deswegen ist das Verfehlen dieses Ziels ein
    Armutszeugnis für diese Regierung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Jetzt ist schon fast erklärt, warum sich Herr Niebel so
    langsam aus der Verantwortung stiehlt. Nur so ist das
    Gerede zu verstehen, der effiziente Mitteleinsatz sei
    wichtiger, als irgendeine Quote zu erreichen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Wer oder was hindert Sie eigentlich daran, viel Geld in
    die Hand zu nehmen und dieses Geld effektiv und sinn-
    voll auszugeben?


    (Harald Leibrecht [FDP]: Das machen wir doch jetzt!)


    Niemand, also wir jedenfalls nicht!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Im Gegenteil: Wir haben entsprechende Vorschläge ge-
    macht. Sie haben es geschafft, den Haushaltstitel „Be-
    obachtung und Überprüfung der deutschen entwick-
    lungspolitischen Zusammenarbeit“ um die Hälfte zu
    kürzen. Sie wollen anscheinend gar nicht wissen, wie ef-
    fektiv Ihre Mittel eingesetzt werden. Das ist ein zweites
    Armutszeugnis.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Hinter Ihren Ausflüchten steckt etwas anderes. Sie
    wissen schon jetzt: Das 0,7-Prozent-Ziel können Sie
    nicht erreichen. Deswegen muss man schon einmal an-





    Priska Hinz (Herborn)



    (A) (C)



    (D)(B)

    fangen, das Ganze schönzureden. Das ist das Problem.
    2015 – wahrscheinlich werden Sie dann nicht mehr re-
    gieren; wir arbeiten jedenfalls darauf hin – geht es nach
    dem Motto: Nach mir die Sintflut; die neue Regierung
    soll doch sehen, wo sie bleibt. Herr Klein, das dient we-
    der den internationalen noch den deutschen Interessen –
    ich erinnere an die globalen Verpflichtungen, die wir
    eingegangen sind und die Sie hier vorhin so schön zitiert
    haben –, im Gegenteil. Es hilft weder Deutschland noch
    der Welt insgesamt, wenn wir unsere Verpflichtungen
    nicht einhalten und nicht global dafür sorgen, dass Ar-
    mut erfolgreich bekämpft wird, dass es mehr Sicherheit
    gibt und dass der Klimaschutz verbessert wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zum zweiten Wortbruch. Bundeskanzlerin Merkel hat
    in Kopenhagen jährlich 420 Millionen Euro zugesagt.
    70 Millionen Euro sind in diesen Haushalt eingestellt;
    35 Millionen Euro entfallen auf den Haushalt des BMU
    und 35 Millionen Euro auf den Haushalt des BMZ. Na-
    türlich wurde erst einmal versucht, diese Mittel dadurch
    aufzubringen, dass man in einem anderen Topf streicht,
    dass man also einfach umschichtet. Daraufhin musste es
    im Haushaltsausschuss eine Krisensitzung geben,


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Wer redet denn von Krisensitzung? Sie haben eine Krise!)


    weil wir Ihnen diese Peinlichkeit vor Augen geführt ha-
    ben, in die Frau Merkel und ihre Regierung kommen,
    wenn sie diese Zusage noch nicht einmal in Ansätzen
    einhalten.

    In diesem Haushalt werden also 70 Millionen Euro
    bereitgestellt; aber das wird Ihnen nicht helfen. Auf dem
    internationalen Parkett ist Bundeskanzlerin Merkel mit
    ihrer Koalition im Hinblick auf Glaubwürdigkeit und
    Ansehen gesunken, und das, wie ich finde, zu Recht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Stichwort: Glaubwürdigkeit, Ansehen und Durch-
    setzungsfähigkeit des neuen Entwicklungshilfeminis-
    ters.


    (Harald Leibrecht [FDP]: Ohne „-hilfe-“!)


    – Entwicklungsminister. Danke schön! –

    Zu Recht leidet Ihr Ansehen darunter, dass Ihre Partei
    das Ressort abschaffen wollte.


    (Zuruf von der FDP: Stimmt ja gar nicht!)


    – Das müssen Sie sich schon anhören! – Statt peinliche
    Personalpolitik zu betreiben, müssten Sie, Herr Minister,
    da Sie ja unter besonderer kritischer Beobachtung ste-
    hen, jetzt sehr viel Elan dahin gehend entwickeln, das
    0,7-Prozent-Ziel on the long way zu erreichen,


    (Harald Leibrecht [FDP]: Long run!)


    und sich kräftig dafür einsetzen, dass ein entsprechen-
    der Aufwuchs bei diesem Haushalt in Höhe von über
    2 Milliarden Euro geschieht.

    Was machen Sie? Sie besitzen noch nicht einmal
    Durchsetzungsfähigkeit in Ihren eigenen Reihen. Ich
    glaube, das ist wahrscheinlich dieser langjährigen Forde-
    rung, das Entwicklungsministerium abzuschaffen, ge-
    schuldet. Weder ist Ihr Wunsch aufgenommen worden,
    einen eigenständigen Haushaltstitel für Haiti einzurich-
    ten,


    (Helga Daub [FDP]: Man braucht doch nicht immer einen eigenständigen Titel!)


    noch ist Ihrem Wunsch entsprochen worden, die Unter-
    stützung für UN-Programme nicht zu kürzen. Hier gab
    es ja den ausdrücklichen Hinweis: Das gibt Probleme im
    Hinblick auf einen eigenen Sitz im Sicherheitsrat. Sie
    können sich nicht durchsetzen, nicht einmal bei Ihren ei-
    genen Leuten. Wie soll das denn erst werden, wenn Sie
    diese Aufgabe auf dem internationalen Parkett wahrneh-
    men sollen?


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Harald Leibrecht [FDP]: Das wird er gut machen!)


    Ich sage Ihnen: So wird das nichts mit Ansehen und
    Glaubwürdigkeit im Amt und der Durchsetzung der Ent-
    wicklungsinteressen.

    Wenn Sie schon keine Steigerung der Barmittel errei-
    chen konnten, dann hätten Sie sich wenigstens um inno-
    vative Finanzierungsinstrumente kümmern sollen, wie
    wir sie unter anderem vorgeschlagen haben, und dann
    sollten Sie sich auch nicht gegen eine Finanztransak-
    tionsteuer aussprechen, wie unter anderem wir sie zur
    Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit einfüh-
    ren wollen.


    (Harald Leibrecht [FDP]: Den Bürger noch mehr belasten!)


    Herr Klein, uns können Sie nicht vorwerfen, dass wir
    nur vom Sparen reden, aber in Wirklichkeit mehr ausge-
    ben wollten. Wenn man unsere Vorschläge verwirklichen
    würde, bliebe man 7 Milliarden Euro unter dem Neuver-
    schuldungsbetrag, mit dem die Regierung plant und den
    die Koalitionsfraktionen beschließen wollen. Zugleich
    haben wir Vorschläge gemacht, wie wir 2,2 Milliarden
    Euro in Form von Barmitteln und zinsvergünstigten Kre-
    diten für die Entwicklungszusammenarbeit auf den Weg
    bringen können.


    (Harald Leibrecht [FDP]: Alles Luftbuchungen!)


    Das ist der richtige Weg; denn so könnten wir das 0,51-
    Prozent-Ziel in diesem Jahr tatsächlich erreichen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Widerspruch des Abg. Norbert Barthle [CDU/CSU])


    Ich möchte noch auf einen Punkt zu sprechen kom-
    men: In den ganzen Diskussionen um den Haushalt des
    BMZ, bei denen Sie ja immer von einem angeblich so
    riesengroßen Aufwuchs sprechen,


    (Volkmar Klein [CDU/CSU]: Der ist wirklich so groß!)


    wurde überhaupt nicht bemerkt, dass Sie die Verpflich-
    tungsermächtigungen um 10 Prozent kürzen. Das





    Priska Hinz (Herborn)



    (A) (C)



    (D)(B)

    heißt, Verpflichtungen in Höhe von 400 Millionen Euro
    können nicht rechtlich bindend eingegangen werden.
    Diese Kürzung ist insgesamt größer als der Aufwuchs in
    Höhe von 189 Millionen Euro, den Sie hier immer so
    preisen. Deswegen ist festzuhalten: Es handelt sich ein-
    mal mehr nicht um ein Nullsummenspiel, sondern um ei-
    nen Rückgang der Mittel für die Entwicklungszusam-
    menarbeit. Das sollten Sie sich hinter die Ohren
    schreiben. Das ist ein Armutszeugnis für diese Koalition.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Machen Sie keine Milchmädchenrechnung auf! Sie verunsichern die Menschen! Das ist doch unredlich!)


    Meine Damen und Herren von der Koalition, Sie ha-
    ben einen Haushalt mit Rekordverschuldung vorgelegt.
    Sie schaffen es aber nicht, zwei zentrale internationale
    Zusagen Deutschlands einzuhalten. Das ist bitter für die
    Entwicklungsländer, bitter für den Klimaschutz, bitter
    für das Ansehen und das Gewicht Deutschlands auf der
    internationalen Bühne. Meine Damen und Herren von
    Schwarz-Gelb, Sie können es einfach nicht!

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Harald Leibrecht [FDP]: Und ihr dürft es nicht!)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Der Kollege Dr. Christian Ruck hat jetzt das Wort für

die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Holger Haibach [CDU/CSU]: Endlich einer, der etwas von der Sache versteht!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christian Ruck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Ich beginne mit dem, was uns alle eint: Für uns
    alle ist Entwicklungspolitik ein zentrales Element für die
    Zukunftssicherung auf unserem Planeten. Deswegen ist
    unser Entwicklungshaushalt auch ein Kernelement für
    Deutschlands globale Verantwortung in der Welt. Wenn
    man so will, ist der Entwicklungshaushalt das Aushän-
    geschild dafür, wie unser Land Solidarität und Verant-
    wortung in der Welt ausübt. Diese globale Verantwor-
    tung besteht zum Beispiel in der Prävention von Krisen,
    in der Prävention von Migration, in der Bekämpfung von
    Armut und Unterdrückung und in der Sicherung des bio-
    logischen und kulturellen Erbes der Welt.

    Ich möchte zu den Zahlenspielereien eines ganz klar
    sagen: Wir sind inzwischen der zweitgrößte Geber von
    Entwicklungshilfe in der ganzen Welt. Das ist eine Leis-
    tung, die wir von niemandem kleinreden lassen werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Als zweitgrößter Geber tragen wir öffentlich Verantwor-
    tung und sind öffentlich der Solidarität verpflichtet. Das
    wird auch in den kommenden Jahren so bleiben.
    Wir müssen allerdings auch immer wieder betonen:
    Entwicklungspolitik ist nicht nur im Interesse unserer
    Partner, sondern auch im vitalen deutschen Interesse,
    und zwar nicht nur aus Sicherheitsgründen. Vielmehr ist
    der BMZ-Haushalt der zweitgrößte Investitionshaushalt
    der Bundesrepublik Deutschland und sichert mehrere
    Hunderttausend Arbeitsplätze in unserem eigenen Land.
    Deswegen ist der Haushalt des BMZ auch ein wichtiges
    Instrument bei der Bekämpfung der derzeitigen globalen
    Krise, und zwar sowohl in Deutschland als auch interna-
    tional.

    Zur Kritik der Opposition möchte ich eines sagen
    – ich sage das immer wieder mit Freude und auch im In-
    teresse unseres ehemaligen Koalitionspartners, der sich
    nicht immer von seinen eigenen Erfolgen distanzieren
    sollte –: Unter Bundeskanzlerin Angela Merkel ist der
    Entwicklungshaushalt in den letzten vier Jahren um
    50 Prozent angewachsen, und die Ausgaben für Klima-
    schutz, Hungerbekämpfung und die Bewahrung der
    Schöpfung sind stets gestiegen.


    (Dr. Sascha Raabe [SPD]: Sagen Sie das dem Herrn Klein mal!)


    Eine Steigerung um 50 Prozent hat nie ein anderer Haus-
    halt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
    geschafft. Deswegen, Frau Wieczorek-Zeul, habe ich Ih-
    nen immer unterstellt, dass Sie sehr froh waren – zu
    Recht –, als Bundeskanzler Schröder endlich durch Bun-
    deskanzlerin Angela Merkel ersetzt worden ist.


    (Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Und wo ist sie jetzt?)


    Die christlich-liberale Koalition hat dafür gesorgt,
    dass – das ist schon angesprochen worden – 2010 ein
    Entwurf des Haushalts vorgelegt wurde, der eine Steige-
    rung von 256 Millionen Euro gegenüber dem Haushalt
    2009 aufweist. Ich verstehe eines nicht, Frau Kofler: Sie
    müssen doch, wenn Sie mit den Zahlen spielen, erken-
    nen, wie groß der Aufwuchs gegenüber dem letzten Ent-
    wurf unserer gemeinsamen Regierung war. Unser letzter
    gemeinsamer Haushalt hat einen Aufwuchs von genau
    23 Millionen Euro vorgesehen. Jetzt ist die Steigerung
    elfmal so hoch. Deswegen fassen Sie sich am besten an
    Ihre eigene Nase. Wir sind jedenfalls ohne Sie um das
    Elffache weitergekommen, als wir es mit Ihnen wären.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Man soll nur Vergleichbares miteinander vergleichen! Sie haben schon von einem überrollten Haushalt gehört? Das ist nicht seriös, was Sie gerade machen!)


    – Herr Binding, ich bin Ihrer Meinung: Wir sollten seriös
    bleiben. Ich gehe davon aus, dass wir auf diese 23 Mil-
    lionen Euro noch etwas draufgesattelt hätten. Aber trotz-
    dem verwahre ich mich gegen die ungerechtfertigte Kri-
    tik, dass wir in dieser schwierigen Lage überhaupt nichts
    geleistet hätten. Ich verwahre mich auch gegen die Be-
    hauptung, dass der letzte Haushalt so toll gewesen wäre.
    Ich glaube, unsere Haushälter und unsere Arbeitsgrup-
    pen haben hier ganze Arbeit geleistet. Das ist ein guter
    Start für die neue Koalition.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Dr. Christian Ruck


    (A) (C)



    (D)(B)

    Eines muss man doch auch einmal sagen: Erst mit
    dem Amtsantritt der Kanzlerin haben die vitalen Zu-
    kunftsfragen der Menschheit, nämlich Klima, Umwelt
    und Entwicklungspolitik, auch international wieder den
    nötigen Rückenwind bekommen, Frau Koczy. Jeder
    sieht doch, wie riskant zum Beispiel Ankündigungen vor
    oder nach Kopenhagen sind. Ebenso sieht jeder, dass es
    sehr riskant ist, auf internationalem Parkett mit einer sol-
    chen Vorlage aufzutreten, wie es die Kanzlerin und diese
    Bundesregierung getan haben. Wenn man aber nicht al-
    les erfüllt, dann schreit die Opposition sofort, dass man
    hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind nicht hinter unseren Erwartungen, sondern hinter Ihren Zusagen zurückgeblieben! Das ist absurd!)


    Deshalb frage ich Sie: Welche Erwartungen hatten Sie
    früher? Was Sie von den Grünen damals im BMZ zur
    Zeit der rot-grünen Regierung gemacht haben, war alles
    andere als grüne Politik. Sie haben vielmehr eine mick-
    rige Leistung abgeliefert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Kolleginnen und Kollegen von der SPD, ich
    möchte auf Ihren Fraktionsvorsitzenden Steinmeier zu-
    rückkommen. Zwar will ich seine Rede nicht in Gänze
    kommentieren, aber ich finde, dass er an einer Stelle et-
    was sehr Wichtiges gesagt hat. Er hat nämlich gesagt,
    dass auch die Sozialdemokraten nicht so tun, als befän-
    den wir uns nicht in der schwersten Krise seit Bestehen
    der Bundesrepublik Deutschland.


    (Heike Hänsel [DIE LINKE]: Aber die Entwicklungsländer auch!)


    Ich sage ganz ehrlich, dass es überhaupt nichts schönzu-
    reden gibt. Wir werden Schwierigkeiten haben, in den
    nächsten Jahren unsere selbst gesteckten Ziele zu errei-
    chen, weil uns die Krise unsere eigenen Pläne ziemlich
    verhagelt hat.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: So ist es leider!)


    Ich sage an dieser Stelle aber auch: Wir werden diese
    Pläne nicht aufgeben. Sie stehen im Koalitionsvertrag.
    Wir werden versuchen, durch mehr Fantasie die notwen-
    digen Mittel aufzubringen. Das ist weiterhin unser Ziel
    für 2015.

    Ich möchte noch ein paar strukturelle Dinge zur Dis-
    kussion stellen. Es war uns ein großes Anliegen, dass wir
    in diesem Haushalt neue Akzente bzw. Akzente – das
    sage ich an die Adresse unseres ehemaligen Koalitions-
    partners –, die wir uns damals gemeinsam vorgenommen
    hatten, setzen. Ich verstehe die diesbezüglich geäußerte
    Kritik nicht. Ich halte es nicht für besonders gelungen,
    dass man nach vier Jahren guter Zusammenarbeit inner-
    halb von drei Monaten alles vergisst, was man einmal
    gemeinsam machen wollte.

    Im Haushalt der neuen Koalition ist eine neue Ent-
    wicklungsoffensive zu Afghanistan gestartet worden.
    Wir haben die Mittel für die ländliche Entwicklung deut-
    lich erhöht. Wir haben die Mittel für Bildung und Aus-
    bildung und für die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
    ebenfalls deutlich erhöht. Wir unterstützen mehr denn je
    die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen, der Kir-
    chen und Stiftungen. Vor allem fördern wir – dieses
    Thema liegt mir sehr am Herzen – die Biodiversität und
    den Klimaschutz.

    Für die ländliche Entwicklung haben wir 500 Millio-
    nen Euro veranschlagt. Bei der Bildung als Schlüssel zur
    Selbstbestimmung wurden die Mittel auf 200 Millionen
    Euro fast verdoppelt. Bei der nachhaltigen Wirtschafts-
    entwicklung ist es ganz wichtig – auch das war einmal
    ein gemeinsames Anliegen –, dass wir den Aufbau des
    privaten Sektors und des Mittelstandes tatkräftig unter-
    stützen. Das kann zum Beispiel durch Mikrofinanzierun-
    gen, aber auch durch umfangreiche Infrastrukturmaß-
    nahmen, die für den Aufbau der Privatwirtschaft
    genauso wichtig sind, geschehen.

    Hinsichtlich des Umwelt- und Ressourcenschutzes
    gibt es ja die tollsten Kapriolen. Als damals die Grünen
    die Regierungsverantwortung verloren hatten und wir in
    die Regierung eingetreten sind, waren gerade einmal
    25 Millionen Euro für die Erhaltung der Schöpfung, also
    für die Biodiversität, im Haushalt eingestellt. Frau
    Wieczorek-Zeul, ich weiß das deswegen noch so genau,
    weil wir uns damals gefragt haben, was wir mit diesem
    Plafond bewirken können. Jetzt wird in diesem Haushalt
    mehr als das Zehnfache dafür eingestellt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich möchte Sie daher fragen: Was haben Sie während Ih-
    rer Regierungszeit in diesem Bereich zustande gebracht?


    (Holger Haibach [CDU/CSU]: Da gibt es keine Zwischenrufe!)


    Wir haben für Umwelt- und Ressourcenschutz fast
    1 Milliarde Euro im BMZ-Haushalt eingestellt. Wir ha-
    ben zum Beispiel auch die Mittel, die wir für die Global
    Environmental Facility bereitstellen, um fast 100 Pro-
    zent erhöht, Frau Koczy. Es macht nichts, wenn Sie das
    eine oder andere nicht mitbekommen haben. Darum sage
    ich es hier. Aber ich bitte darum, dass Sie das entspre-
    chend würdigen.

    Anhand dieser Zahlen sieht man: Wir halten unser
    Wort in Bezug auf die Fast-Start-Initiative, die in Kopen-
    hagen verabredet worden ist. Es sind genau 350 Mil-
    lionen Euro dafür eingestellt, die schon veranschlagt
    worden waren. Obendrauf kommen noch einmal 70 Mil-
    lionen Euro.

    Lassen Sie mich noch etwas zu einem sehr aktuellen
    Thema sagen, nämlich zu Haiti. Man kann sicher da-
    rüber diskutieren, ob man hier oder da noch mehr hätte
    machen können. Aber die entscheidende Frage ist doch
    eine andere: Es gibt Situationen, in denen mehr Hilfe
    keinen Sinn hat. Wir müssen vielmehr längerfristiger
    denken.


    (Zuruf der Abg. Heike Hänsel [DIE LINKE])


    – Genau. – Wir müssen uns fragen, warum Haiti in ei-
    nem so katastrophalen Zustand war, dass es mit dieser





    Dr. Christian Ruck


    (A) (C)



    (D)(B)

    Krise überhaupt nicht zurechtgekommen ist. Das führt
    mich wieder zu einer Steigerung, und zwar der Steige-
    rung der Mittel zum Beispiel für Stiftungen und Kirchen
    um 63 Millionen Euro. Wir müssen uns im Zusammen-
    hang mit den entwicklungspolitischen Mitteln auch mit
    fragilen Staaten, mit Staaten, die am Rande des Zusam-
    menbruchs stehen und weiße Flecken der Ordnung auf
    diesem Planeten sind, stärker auseinandersetzen. Das ist
    vor allem eine Aufgabe für die Stiftungen und die Kir-
    chen, die auch in einem Terrain arbeiten können, in dem
    die bilaterale Zusammenarbeit nicht funktionieren kann,
    weil es keinen demokratisch legitimierten Ansprechpart-
    ner gibt. Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, da
    einige entscheidende Weichen zu stellen.

    Wir werden die Entwicklungspolitik auch in den
    nächsten Jahren sowohl qualitativ als auch quantitativ
    voranbringen. Wir werden das Schritt für Schritt und mit
    Fantasie tun. Nur so werden wir die globalen Herausfor-
    derungen meistern können.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)