Rede:
ID1703009700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. die: 1
    5. Kollegin: 1
    6. Marina: 1
    7. Schuster: 1
    8. für: 1
    9. dieFDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/30 2705 B Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksachen 17/605, 17/623) . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 2705 D 2711 A 2720 A 2725 A 2730 B 2734 C 2734 D 2735 B 2736 B 2739 A 2749 C 2749 C 2754 B 2756 C 2758 B 2759 A 2759 B 2761 A 2761 C 2763 D Deutscher B Stenografisc 30. Sit Berlin, Mittwoch, d I n h a Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 17/604, 17/623) . . . . . . . . . 2705 A 2705 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2740 D 2743 B undestag her Bericht zung en 17. März 2010 l t : Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 2744 C 2745 C 2746 B 2747 C 2748 C 2749 B 2752 C Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . 2764 B 2764 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Andrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/613, 17/623) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2764 D 2765 C 2767 A 2767 C 2768 A 2769 C 2771 B 2772 D 2773 B 2774 C 2775 C 2777 A 2778 D 2780 B 2781 A 2781 B 2783 A 2784 B 2785 D 2786 C 2786 C 2788 C 2789 B 2791 D 2793 A 2794 D 2795 B 2795 B 2796 A 2796 D 2798 C 2800 C 2801 D Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Abschaffung des Finanzpla- nungsrates (Drucksache 17/983) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Men- schenrechte in Kolumbien auf die Agenda setzen – Freihandelsabkommen EU-Ko- lumbien stoppen (Drucksache 17/1015) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Schie- nenverkehr als sichere Verkehrsform er- halten und stärken (Drucksache 17/1016) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses: zu Einsprüchen ge- gen die Gültigkeit der Wahl der Abge- ordneten des Europäischen Parlaments aus der Bundesrepublik Deutschland am 7. Juni 2009 (Drucksache 17/1000) . . . . . . . . . . . . . . . b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59 und 60 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/909, 17/910, 17/911, 17/912, 17/913, 17/914, 17/915, 17/916, 17/917, 17/918, 17/919) . . . . . . . . . . . . . . 12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/619, 17/623) . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2803 D 2803 D 2804 A 2804 A 2804 B 2805 B 2805 C 2807 B 2808 B 2809 D 2810 D 2811 B 2812 B 2814 B 2816 A 2818 A 2818 A 2818 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 III Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2819 B 2820 A 2820 C 2821 D 2823 B 2823 C 2823 D 2825 A 2826 A 2826 C 2827 C 2828 B 2828 D 2829 B 2829 D 2830 D 2831 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2705 (A) (C) (D)(B) 30. Sit Berlin, Mittwoch, d Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 2831 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barchmann, Heinz- Joachim SPD 17.03.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 17.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 17.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 17.03.2010 Cramon-Taubadel, Viola von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 17.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Golze, Diana DIE LINKE 17.03.2010 Körper, Fritz Rudolf SPD 17.03.2010 Kramme, Anette SPD 17.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 17.03.2010 Pflug, Johannes SPD 17.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 17.03.2010 Schäfer (Bochum), Axel SPD 17.03.2010 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 17.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hempelmann, Rolf SPD 17.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 17.03.2010 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 17.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 17.03.2010 30. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Herbert Frankenhauser


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Kollege, wie beurteilen Sie die Tatsache, dass

    ein ehemaliger Außenminister namens Fischer


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Joseph!)


    die Offenlegung a) seiner Begleiter bei Auslandsreisen
    und b) von Einladungen zu Treffen, die er als Außen-
    minister zum Beispiel in der Villa Borsig veranstaltet
    hat, einem Mitglied des Haushaltsausschusses komplett
    verweigert hat?


    (Zurufe von der FDP: Aha!)



    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Haushaltsrecht gilt für alle Außenminister. Wir
    als Parlamentarier müssen uns konsequent dafür einset-
    zen, dass unsere Rechte gewahrt werden. Das gilt für
    Außenminister Fischer, für Außenminister Steinmeier,
    aber auch für Sie, Herr Außenminister Westerwelle.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Übrigens auch bei den Rüstungsexporten, Herr Westerwelle!)


    Im Übrigen betrifft das ein Recht, von dem Sie hier und
    da in den vergangenen Jahren regen Gebrauch gemacht
    haben. Wenn wir die Regierung in ihrer Amtsführung
    aus Rücksicht auf die Demokratie nicht mehr hinterfra-
    gen dürfen, dann sieht es für unsere Demokratie dunkel
    aus.


    (Christian Lindner [FDP]: Das ist doch Unsinn!)


    Wenn Sie, Herr Westerwelle, dies wirklich fordern, sind
    Sie im Ausland dann noch ein Vertreter eines freien Lan-
    des, einer lebendigen Demokratie mit einer vitalen Op-
    position?


    (Christian Lindner [FDP]: Das ist absurd!)


    Das müssen Sie sich fragen.

    Nun beklagen Sie sich, dass die Erfolge Ihrer Süd-
    amerikareise aufgrund der angeblich ungerechtfertigten
    Kritik in Deutschland gar nicht deutlich wurden. Wir
    können ja einmal über die Südamerikareise reden und
    darüber, was dabei herausgekommen ist. Ich nehme an,
    die Umbenennung des AA in „Ministerium für auswär-
    tige Atompolitik“ steht kurz bevor.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Widerspruch bei der CDU/CSU und bei der FDP – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Blöder geht es nicht!)


    Sehen wir uns doch einmal an, was in Brasilien pas-
    siert ist. Das Atomkraftwerk Angra 3 wird weitergebaut.
    Herr Westerwelle hat eine Hermesbürgschaft zugesagt,


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es nämlich!)


    unabhängig davon, dass das AKW in einem Erdbeben-
    gebiet gebaut wird, unabhängig davon, dass Brasilien
    keine unabhängige Atomaufsicht hat, unabhängig davon,
    dass Brasilien nicht das Zusatzprotokoll zum Atomwaf-
    fensperrvertrag unterzeichnet hat.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Tiefer geht es vom Niveau her wirklich nicht!)


    Das alles ist Ihnen offensichtlich total egal und zeugt
    von einer wirtschaftsfreundlichen Atomaußenpolitik.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Mein Gott!)


    Sie haben angedeutet, wie gefährlich angeblich eine
    linke Mehrheit für die politische Kultur in Deutschland
    sei. Wir wissen nun, wie gefährlich eine schwarz-gelbe
    Mehrheit für Mensch und Natur weltweit ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Zurufe von der FDP: Oh! Oh!)


    Man muss sich einmal klarmachen: Sie fordern, dass
    in Deutschland stationierte Atomwaffen abgezogen wer-





    Sven-Christian Kindler


    (A) (C)



    (D)(B)

    den, und im gleichen Atemzug fordern Sie, Atomkraft-
    werke in einem Erdbebengebiet in Brasilien zu bauen, in
    einem Land, das das Zusatzprotokoll zum Atomwaffen-
    sperrvertrag nicht unterzeichnet hat. Ich finde, das ist
    eine schizophrene Haltung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Das ist nicht glaubwürdig!)


    Die Inkonsequenz und Inkonsistenz Ihrer Politik
    schlägt sich auch im Haushalt nieder. Nehmen wir zum
    Beispiel die Mittel für die Entwicklungszusammen-
    arbeit. Deutschland hat sich verpflichtet, die ODA-
    Quote einzuhalten, in diesem Jahr also mindestens
    0,51 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die interna-
    tionale Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen.
    Dieses Versprechen findet weder in Ihrem Etat noch in
    anderen Etats seinen Niederschlag. Hier wird internatio-
    nale Solidarität gepredigt, aber in spätrömischer Deka-
    denz gelebt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Das wird auch deutlich, wenn man sich den Haushalt
    des Auswärtigen Amtes ansieht. Die Floskeln zur ver-
    netzten Sicherheit aus dem Koalitionsvertrag bleiben
    eine Worthülse. Anstatt die zivilen Handlungsfelder aus-
    zubauen und den Aktionsplan „Zivile Krisenprävention,
    Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung“ weiter aus-
    zubauen, werden die Mittel um fast 10 Prozent gesenkt.
    Damit wird eindeutig demonstriert, dass die zivile Säule
    weiterhin die entscheidende Schwachstelle der interna-
    tionalen Friedensbemühungen Deutschlands ist. Wir
    leisten uns immer noch einen Verteidigungshaushalt mit
    einem Volumen von über 30 Milliarden Euro, aber für
    zivile Maßnahmen zur Krisenprävention sind uns schon
    130 Millionen Euro zu viel. Damit muss Schluss sein.
    Der Fokus deutscher Außenpolitik muss auf ziviler Kri-
    senprävention und Friedenssicherung und darf nicht auf
    Militärfixierung liegen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Blabla!)


    Es ist aber nicht so, dass Sie nur die ODA-Quote nicht
    erfüllen. Die Bundesregierung kommt auch weiteren in-
    ternationalen Verpflichtungen nicht nach. Die Bundesre-
    gierung hält nicht einmal die bescheidenen Zusagen von
    Kopenhagen ein. Sie haben versprochen, für den interna-
    tionalen Klimaschutz 420 Millionen Euro zur Verfügung
    zu stellen, stellen jetzt aber nur 70 Millionen Euro zu-
    sätzlich bereit. Das sind billige Taschenspielertricks. Das
    ist ein klarer Bruch des Kopenhagen-Versprechens, und
    das ist eine Blamage für die Bundesrepublik auf dem in-
    ternationalen Klimaparkett.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Das ist Ihre Art, Außenpolitik zu machen, Herr
    Westerwelle: Internationale Zusagen werden gebrochen,
    die Mittel für Zukunftsinvestitionen wie Krisenpräven-
    tion werden gekürzt, und das Auswärtige Amt wird zum
    Ministerium für auswärtige Atompolitik umfunktioniert.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Das waren aber schwere Geschütze, Herr Kollege! Meine Güte!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Marina Schuster für die

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marina Schuster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Bevor ich zum Haushalt komme, muss ich etwas zur Süd-
    amerikareise sagen, und zwar zu ihrem Inhalt. Auch ich
    gehörte der Delegation an. Deswegen kann ich ganz
    sachlich und ruhig über die Ergebnisse dieser Reise be-
    richten.

    Zunächst einmal möchte ich feststellen: Es gab an-
    scheinend zwei Reisen, nämlich eine Reise, die in den
    Medien und in Berlin stattgefunden hat, und die Reise,
    die tatsächlich stattgefunden hat. Frau Kollegin Müller,
    ich fände es sehr gut, wenn Sie sich nicht nur auf Presse-
    berichte oder -kommentare berufen würden, sondern
    auch das Gespräch mit dem Kollegen Josef Winkler, der
    ebenfalls Teil dieser Delegation war, suchen würden.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Hört! Hört!)


    Er könnte Ihnen nämlich berichten, welche Gespräche
    wir Parlamentarier geführt haben und welche Ergebnisse
    dabei herausgekommen sind.

    Der Kollege Gehrcke, der auch mit dabei war, hat kri-
    tisiert, dass wir Volkswagen besucht haben.


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Ich habe die Show von Westerwelle kritisiert!)


    Herr Gehrcke, Volkswagen ist dort der größte Arbeitge-
    ber und hat den UN Global Compact unterzeichnet. Ich
    denke, ein Arbeitgeber, der den UN Global Compact un-
    terzeichnet hat und anwendet, kann eine Vorbildfunktion
    für die Region haben. Das sollte auch in Ihrem Interesse
    liegen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    In Argentinien ist nicht nur das VW-Werk besichtigt
    worden. Nein, es wurde auch ein Wissenschaftstunnel
    eingeweiht. Ich denke, es ist eine sehr gute Idee, hier auf
    eine Wissenschaftskooperation mit dem Max-Planck-In-
    stitut zu setzen. Davon profitieren beide Seiten. Gerade
    in Argentinien gibt es sehr viele Nobelpreisträger.





    Marina Schuster


    (A) (C)



    (D)(B)

    Herr Kindler, Sie haben Brasilien angesprochen. In
    Brasilien hatten wir ein Gespräch mit Stiftungsvertre-
    tern. Bei diesem Gespräch sind zum Beispiel die Stau-
    dammprojekte von Herrn Lula angesprochen worden.
    Die Grünen können gegen Atomkraft sein; aber dann
    müssen sie auch erklären, wie man die Rechte der indi-
    genen Völker und die Natur schützen kann, wenn so
    viele neue Staudämme gebaut werden. Das gehört zu
    dieser Debatte dazu.


    (Beifall bei der FDP – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schon mal was von erneuerbaren Energien gehört? Erneuerbare Energien kann man auch in Brasilien fördern!)


    Wenn Sie sich mit dem Kollegen Winkler zusammenset-
    zen würden, würden Sie auch erfahren, wie vielfältig die
    Projekte in den Bereichen der erneuerbaren Energien,
    der Biodiversität und des Klimawandels sind. Da sind
    unsere Durchführungsorganisationen der GTZ schon tä-
    tig, und das begrüßen wir; denn auch das liegt in unse-
    rem gemeinsamen Interesse.

    Wenn ich noch auf einen Punkt der Reise kommen
    darf, der heute noch gar nicht angesprochen worden ist:
    Uruguay. In Uruguay war das letzte Mal vor 25 Jahren
    ein deutscher Außenminister zu Gast. Vielleicht können
    Sie sich ja darüber freuen, dass die Initiative ergriffen
    worden ist, Lateinamerika wieder ganz oben auf die
    Agenda zu setzen. Wir achten bei unserer neuen Latein-
    amerika-Strategie darauf, nicht nur auf die Großen zu
    schauen, sondern auch vermeintlich kleinen Ländern mit
    Respekt gegenüberzutreten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich möchte noch zwei konkrete Punkte zum Haushalt
    anbringen; beide betreffen den Bereich Menschen-
    rechte. Ich freue mich als mittelfränkische Abgeordnete
    ganz besonders, dass es gelungen ist, im Haushalt
    500 000 Euro für die Einrichtung eines Instituts zur
    Durchsetzung der Nürnberger Prinzipien zum Völker-
    strafrecht bereitzustellen. Das ist eine sehr gute Nach-
    richt. Wir haben im Koalitionsvertrag niedergeschrieben,
    dass wir dieses Institut einrichten wollen, das mit seiner
    Expertise viel zur Weiterentwicklung des Völkerstraf-
    rechts beitragen kann. Ich denke, das ist ein Anliegen,
    das wir alle unterstützen können.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Der zweite Punkt. Es ist uns trotz der angespannten
    Haushaltslage gelungen, die Mittel zur Förderung der
    Menschenrechte im Vergleich zum Vorjahr um
    1,5 Millionen Euro zu erhöhen. Das fällt unter den Haus-
    haltsposten Demokratisierungshilfe. Dass wir konkret
    Mittel im Haushalt bereitstellen – dafür bin ich den
    Haushaltspolitikern beider Koalitionsfraktionen dank-
    bar –, ist ein wichtiges Signal, dass es uns nicht nur bei
    Besuchen und in Reden darum geht, die Menschenrechte
    zum Thema zu machen.
    Mein letzter Punkt. Ich bin auch Mitglied der Parla-
    mentarischen Versammlung des Europarates. Was uns
    besonders am Herzen liegt, ist, den Schutz der Men-
    schenrechte in internationalen Systemen zu stärken. Ein
    wesentlicher Anker ist der Europäische Gerichtshof
    für Menschenrechte. Ich freue mich, dass Frau
    Leutheusser-Schnarrenberger mit ihren Vorschlägen die
    Reform des EGMR vorantreibt. Denn wir sehen, dass die
    Zunahme der Zahl der eingereichten Beschwerden eine
    starke Überlastung des EGMR verursacht hat. Diese Zu-
    nahme ist einerseits ein Ausdruck der Akzeptanz des
    EGMR bei der europäischen Bevölkerung; andererseits
    macht diese Zunahme es notwendig, dass wir den
    EGMR wieder arbeitsfähig machen. Ich freue mich, dass
    die Ministerin persönlich diese Vorschläge unterstützt.

    Ich denke, wir haben einen Haushalt vorgelegt, der
    auch im Interesse der Opposition ist. Ich werbe sehr
    herzlich um Zustimmung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)