Rede:
ID1702921400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Kollege: 1
    6. Ulrich: 1
    7. Petzold: 1
    8. für: 1
    9. dieUnionsfraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Georg Nüßlein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen! Meine Herren!

    Liebe Frau Kotting-Uhl, ich schätze Sie persönlich sehr;
    aber das, was Sie heute in dieser Debatte abgeliefert ha-
    ben, ist unglaublich.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich gut!)


    Die Legendenbildung, die Sie in Bezug auf das Morato-
    rium in Gorleben an den Tag legen, ist bemerkenswert.
    Es wäre ehrlich gewesen, wenn Sie zugegeben hätten,
    dass Sie um die Eignungshöffigkeit Gorlebens gewusst
    haben und dass Sie deshalb alles getan haben, um zu ver-
    meiden, dass man irgendwann feststellt, dass Gorleben
    geeignet ist. Darum ging es doch letztendlich. Denn Sie
    brauchen die Legende – die Legende des Fliegers ohne
    Landebahn –, dass Kernenergie deshalb unverantwort-
    lich ist, weil es diese Endlagerung letztlich nicht gibt.


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eh nur eine Legende!)


    Sie geben mir wahrscheinlich an der Stelle wieder recht.
    Ich frage mich aber – das mache ich ein bisschen weni-
    ger vornehm als der Bundesumweltminister vorhin –,
    wie Sie damals dazu gekommen sind, vor der Wahl
    durch die Lande zu ziehen und den sofortigen Ausstieg
    aus der Kernenergie zu fordern mit der Begründung,
    dass sie unverantwortlich ist, dass Kinder an Krebs ster-
    ben etc. pp., um dann nach der Wahl zu beschließen, die
    Laufzeit der aus Ihrer Sicht unverantwortlichen Techno-
    logie um 20 Jahre zu verlängern.


    (Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine infame Unterstellung! Sie wissen doch, wie es gelaufen ist!)






    Dr. Georg Nüßlein


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich sage Ihnen offen: Das ist scheinheilig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wenn Sie heute sagen, Sie seien erpresst worden,
    dann frage ich Sie, welches empfindliche Übel Ihnen da-
    mals angedroht worden ist. War es die Nichtbeteiligung
    an der Bundesregierung, der drohende Verzicht auf einen
    Dienstwagen, oder worum ging es den Grünen? Wenn
    man wie Sie der Auffassung ist, dass diese Technologie
    nicht zu verantworten ist, dann gilt das aber grundsätz-
    lich und nicht erst nach 20 Jahren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie können diese Frage doch nicht danach entscheiden,
    ob Sie in der Opposition sitzen oder ob Sie zufällig an
    der Regierung beteiligt sind, wie wir es von Ihnen ken-
    nen. Das verstehe ich beim allerbesten Willen nicht.

    Uns vorzuhalten – das haben Sie vorhin wortwörtlich
    gemacht –, wir würden den Konflikt mit den Energiever-
    sorgern scheuen, aber selber vorher zu erklären, man
    habe im Konflikt mit den Energieversorgern klein beige-
    geben


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben ihn nicht gescheut!)


    und als Grüne die Kleinigkeit einer 20 Jahre längeren
    Laufzeit einfach hingenommen, ist für mich beim aller-
    besten Willen nicht als Politik zu verstehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich würde mich schämen,


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tun Sie das!)


    oder ich würde meine Auffassung revidieren und zuge-
    ben, dass das, was Sie immer über die Kernenergie und
    ihre Risiken behaupten, offenkundig falsch ist und dass
    Sie es selber nicht glauben. Das können Sie auch gerne
    tun.

    Wenn wir über die Energiepolitik diskutieren, wäre es
    eigentlich schön, gemeinsam festzuhalten, dass es einen
    Konsens darüber gibt, dass wir die erneuerbaren Ener-
    gien nach Kräften ausbauen wollen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Sie kürzen ja gerade!)


    Jetzt kommt aber sofort reflexartig die Frage nach der
    Fotovoltaik.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht nicht um die Fotovoltaik, sondern um das Marktanreizprogramm! Das Marktanreizprogramm wird gekürzt!)


    Ich sage Ihnen offen: Das Thema Fotovoltaik gefährdet
    das Erneuerbare-Energien-Gesetz, wenn wir nicht ver-
    antwortungsvoll mit dieser Thematik umgehen.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    5 Prozent des Aufkommens an erneuerbarem Strom und
    45 Prozent der Differenzkosten hält dieses Gesetz nicht
    aus. Es wird zerrissen, wenn wir nicht gemeinsam in ei-
    nem Miteinander der Branche und der Politik einen Weg
    finden, relativ schnell zur Netzparität zu kommen, indem
    die Bürgerinnen und Bürger für die Fotovoltaik eine Ein-
    speisevergütung in der Höhe bekommen, wie sie selber
    für den Strom aus der Steckdose bezahlen. Das ist ein
    entscheidender Weg.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da sind wir doch schon bald! – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist in ein paar Jahren so!)


    Darum ringen wir innerhalb der Koalition ernsthaft und
    auch durchaus kontrovers. Das ist nicht so einfach. Wir
    brauchen einerseits Vertrauensschutz, ohne auf der ande-
    ren Seite einen Anreiz zu bieten, noch schnell mitzuma-
    chen.

    Wir wollen weg von der Ackerlandthematik. Auch
    das ist übrigens ein Bereich, in dem Sie sich seinerzeit
    um die Verantwortung gedrückt haben, als Sie das auf
    bestem Ackerland machen wollten, um nicht mit dem
    Naturschutz in Konflikt zu geraten. Für dieses Wegneh-
    men des Ackerlands brauchen wir einen adäquaten Er-
    satz, damit es bei uns noch genügend Freiflächen gibt.
    Dabei geht es uns auch um den Export.

    Wir werden selbstverständlich auch über die Frage
    diskutieren müssen, wie es insgesamt weitergeht.


    (Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dr. Nüßleins Märchenstunde!)


    Vorhin war wieder einmal von der Förderung asiatischer
    Module etc. die Rede. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz
    ist kein Subventionsgesetz, sondern es ist sehr marktnah.
    Wir steuern nur in einem wichtigen Punkt, nämlich dass
    mittelständische, dezentrale Anbieter eine Chance ha-
    ben, in dieses Geschäft hineinzukommen, weil sie einen
    Anspruch auf Einspeisung und staatliche Vergütung ha-
    ben. Das ist völlig unumstritten. Es wäre schön, wenn
    Sie auch erwähnen würden, dass wir da auf einem guten
    Weg sind.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Ihr Ministerpräsident sieht das anders, und der ist von Ihrer Partei! So viel zum Thema „unumstritten“! Märchenstunde!)


    – Ich habe vorhin gesagt, Herr Kelber, dass wir ernsthaft
    um die Frage ringen, wie mit dieser ganzen Thematik
    umzugehen ist.

    Ich habe vorhin auch die Kritik zum Marktanreiz-
    programm vernommen. Das ist kein Wunschhaushalt,
    wie die Verschuldung zeigt. Es ist aber auch kein Wün-
    schehaushalt – das sage ich ganz offen –, in dem man
    dieses und jenes noch machen könnte; überhaupt nicht.
    Dieser Haushalt ist der Krise geschuldet. Insbesondere
    die SPD weiß das; denn die Grundlagen für diese Situa-
    tion – nicht für die Krise, sondern für die Bewältigung
    der Krise – haben wir gemeinsam gelegt.

    Wer – wie die Grünen – kritisiert, dass jetzt auch das
    Marktanreizprogramm von der Haushaltssperre be-
    troffen ist,





    Dr. Georg Nüßlein


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo ist denn noch eine Sperre im Haushalt?)


    der soll bitte einmal in die eigene Regierungszeit
    schauen. Wer das nämlich tut, wird feststellen, dass das
    Marktanreizprogramm im Jahr 2001, in der rot-grünen
    Zeit, den Maximalwert von 136 Millionen Euro hatte.
    Wenn wir heute bei einer Größenordnung von 300 bis
    400 Millionen Euro sind, ist das also erheblich mehr.
    Deshalb wäre ich an Ihrer Stelle ganz ruhig und würde
    die Umweltpolitik dieser Regierung mit großem Beifall
    bedenken.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben mit Klimaschutz und Erneuerbaren angefangen!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Ulrich Petzold für die

Unionsfraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Petzold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herzlichen Dank. – Frau Präsidentin! Meine sehr ge-

    ehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kol-
    legen! Bundesminister Röttgen hat seine Haushaltsein-
    führungsrede unter das Motto „Jetzt erst recht!“ gestellt
    und sich dabei auf das enttäuschende Ergebnis von Ko-
    penhagen bezogen. Dieses „Jetzt erst recht!“ kann, ja,
    muss man auch auf die gegenwärtige Weltwirtschaftssi-
    tuation beziehen; denn die Sorge vieler ist: Wenn die
    Weltwirtschaft und die Sozialsysteme wanken, muss der
    Umweltschutz darunter leiden. – Wir sagen also: Jetzt
    erst recht!

    Auch nach einem Haushaltsaufwuchs um 56,3 Pro-
    zent im letzten Jahr verweilt unser Haushalt im Jahr
    2010 nicht im Stillstand, sondern legt erneut um gut
    100 Millionen Euro und damit 7,9 Prozent zu. Der letzte
    von Herrn Trittin vorgelegte Haushalt des BMU, näm-
    lich für das Jahr 2005, umfasste – Herr Kindler, Sie wa-
    ren da vielleicht noch ein bisschen jung –


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach!)


    gerade einmal 769 Millionen Euro und damit nicht ein-
    mal die Hälfte der 1,58 Milliarden Euro des vorliegen-
    den Haushalts. Herr Kindler, im Jahr 2005 hatte Herr
    Trittin den Haushalt des Umweltministeriums um
    2,6 Prozent zurückgefahren. Wir haben einen Aufwuchs
    um gut 7 Prozent.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Doch die 1,58 Milliarden Euro – das ist hier auch
    schon angeklungen – sind beileibe nicht die gesamten
    Umweltausgaben dieser Bundesregierung. Zählt man die
    Ausgaben aller Ressorts für diesen Bereich zusammen,
    kommt man auf 6,3 Milliarden Euro. Wenn nun aus der
    Opposition die Kritik kommt, dass von dieser Summe
    viel zu viel in die Kernenergie fließt, erlaube ich mir, da-
    ran zu erinnern, dass wir in diesem Haushalt, 20 Jahre
    nach Herstellung der deutschen Einheit, immer noch
    300 Millionen Euro für die Altlastensanierung der
    DDR ausgeben müssen – allein in unserem Haushalt
    300 Millionen Euro!


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig!)


    Ich würde Ihnen empfehlen, doch einmal nach Ronne-
    burg zu fahren und sich das anzusehen, was wir dort in
    den letzten Jahren gemeinsam geleistet haben. Darauf
    können wir vom Umweltausschuss stolz sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Genau solch ungeordnete Hinterlassenschaft wollen
    wir zukünftigen Generationen nicht aufbürden. Deswe-
    gen ist es nur richtig, dass sich der Aufwuchs mit
    127,4 Millionen Euro auf die Herrüstung des Schachtes
    Konrad als Endlager für schwach radioaktive Abfälle
    konzentriert. Das sind Mittel, die von den Betreibern von
    Kernenergieanlagen auch noch refinanziert werden. Es
    ist also nicht so, dass das endgültig aus unserer Tasche
    geht.

    Lassen Sie mich bitte noch darauf hinweisen, dass der
    Stand des Umweltschutzes eines Staates nicht allein
    nach den Umweltschutzinvestitionen des Staates selbst,
    sondern in erster Linie nach den Investitionen der Ver-
    ursacher zu bewerten ist. Hier muss Deutschland in-
    folge des hohen Umweltschutzbewusstseins seiner Bür-
    ger, aber auch seiner Unternehmer mit an führender
    Stelle genannt werden. Deswegen gilt mein Dank heute
    im Rahmen der Haushaltsberatung auch allen Bürgern
    und Unternehmen, die sich in ihrem täglichen Handeln
    dem Umweltschutzgedanken verpflichtet fühlen. Es gilt,
    gerade dies zu stützen und zu fördern.

    Deswegen ist ein Schwerpunkt im Umweltschutzhaus-
    halt, die Anreizförderung, zum Beispiel betreffend den
    Einbau von Partikelfiltern, weiterzuführen. Es wurde ge-
    sagt, dass wir dort eine Kürzung vornähmen. Dazu muss
    ich ausführen, dass wir durch den Überhang in Höhe von
    140 Millionen Euro, die wir aus dem letzten Jahr mitneh-
    men, in diesem Jahr mehr Mittel für diesen Titel einstel-
    len als im letzten Jahr.

    Ein, wenn nicht der Renner im Rahmen der Anreiz-
    förderung ist das Marktanreizprogramm mit einem
    Volumen von 468 Millionen Euro für die Förderung von
    Einzelmaßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien.
    Allerdings liegt auf diesem Titel – das ist hier schon an-
    geklungen – ein Sperrvermerk in Höhe von 130 Millio-
    nen Euro. Dieser Sperrvermerk ist den nicht sicher ab-
    schätzbaren Einnahmen aus dem Emissionshandel ge-
    schuldet. Dass dieses Einnahmerisiko allein auf dem
    BMU-Haushalt und hier wiederum nur auf der Anreiz-
    förderung lastet, entspricht eigentlich nicht der Haus-
    haltsgepflogenheit der allgemeinen Deckung. Deswe-
    gen finde ich es außerordentlich gut, dass sich unser
    Kollege Schulte-Drüggelte mit aller Kraft dafür einge-
    setzt hat, dass es auch in diesem Titel eine allgemeine
    Deckung gibt. Herzlichen Dank, Bernhard!





    Ulrich Petzold


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Durch deinen Einsatz werden wir in Zukunft das Markt-
    anreizprogramm auf einem hohen Niveau fortführen
    können.

    In den letzten Jahren hatte ich immer wieder Pro-
    bleme beim Personalhaushalt angesprochen. Deswegen


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)