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ID1702920400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Matthias Miersch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Lieber Herr Kollege Grindel, wir beide sind Juristen.

    Sie haben sicherlich auch irgendwann einmal die Arbeit
    des Rechtsanwalts gelernt. Dann weiß man, wie man an-
    greifen muss. Ich kann Ihnen nur sagen: Schauen Sie
    sich die Entwicklung ganz genau an. Wir haben diese
    Hinweise später erhalten. Sie haben uns jetzt dazu veran-
    lasst, den Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungs-
    ausschusses zu stellen.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Es geht doch um die Eignungshöffigkeit!)


    – Jetzt lassen Sie mich ruhig antworten. Das müssen Sie
    aushalten. – Ich finde, Sie müssen dieses Urrecht der
    Opposition bzw. des Parlaments jetzt ernst nehmen. Ein
    Minister, der, ohne abzuwarten, was bei der Untersu-
    chung von solchen Vorwürfen, die im Raum stehen, he-
    rauskommt, schon jetzt auf das vermeintliche Projekt
    Gorleben setzt, handelt fahrlässig und alles andere als
    verantwortlich.


    (Beifall bei der SPD)






    Dr. Matthias Miersch


    (A) (C)



    (D)(B)

    Nun zum Haushalt. Sie haben über den internationa-
    len Klimaschutz gesprochen. Lieber Herr Kollege Rött-
    gen, wie wollen Sie in Bonn in diesem Jahr eigentlich
    glaubwürdig an die internationale Staatengemeinschaft
    herantreten? 420 Millionen Euro haben Sie zugesagt. Sie
    haben das nicht eingehalten. Damit haben Sie sehr viel
    Glaubwürdigkeit in der Welt verspielt. Aus meiner Sicht
    ist das eine wirkliche Katastrophe für den internationa-
    len Prozess, weil Deutschland diesen Prozess bis jetzt,
    jedenfalls in den letzten Jahren, progressiv und kon-
    struktiv begleitet hat. Dieser Wortbruch wird uns – das
    glaube ich jedenfalls – im internationalen Prozess noch
    teuer zu stehen kommen. Das ist ein wirklicher Skandal
    der Politik der Regierung Merkel.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Sören Bartol [SPD]: Mit keinem Wort hat er es erwähnt!)


    Ich war in den vergangenen Tagen in Washington. Ich
    habe mit progressiven Politikern aus den Reihen der De-
    mokraten und der Republikaner gesprochen. Sie alle ha-
    ben gesagt: Bitte, tut uns den Gefallen und löst das, was
    ihr in Kopenhagen zugesagt habt, ein. Wir warten auf
    euch, damit wir die ewigen Verhinderer hier nach vorne
    schieben und ihnen sagen können: Schaut euch die Euro-
    päer an. Schaut euch die Deutschen an. – Die Chance,
    Vorbild im internationalen Prozess zu sein, verspielen
    Sie mit diesem Haushalt, weil Sie Wortbruch begehen.
    Das ist ein Skandal.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn Sie Klimaschutz und Energiepolitik erwäh-
    nen, dann erinnere ich Sie an Ihre letzte Haushaltsrede
    vor wenigen Wochen, in der Sie gesagt haben:

    Die Stellschrauben sind klar: Sie heißen Energie-
    effizienz, und sie heißen erneuerbare Energien.

    Lieber Herr Kollege Röttgen, was machen Sie? Genau
    an diesen Stellschrauben drehen Sie nicht nach vorne,
    sondern zurück, indem Sie eine Sperre haben und sogar
    noch Kürzungen vornehmen. Das kann doch keine
    glaubwürdige Politik sein. Das muss man, finde ich, als
    Opposition hier benennen. Ich hätte mir gewünscht, dass
    die Koalitionsfraktionen die Kraft gehabt hätten, hier
    deutliche Veränderungen vorzunehmen. Dies ist jeden-
    falls ein Drehen in genau die andere Richtung; das ist
    rückwärtsgewandt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Welche Maßnahmen treffen Sie? Wo ist die Sperre
    hergestellt worden? Herr Schulte-Drüggelte, Sie haben
    das Fallen der Sperre bei Applaus von Abgeordneten
    von CDU/CSU und FDP vor einigen Wochen ange-
    mahnt. Sie haben gemeint, dass es um die Mini-KWK-
    Anlagen geht, um kommunale Klimaschutzmaßnahmen,
    bei denen es wichtig ist, Sensibilität vor Ort zu schaffen.
    Sie als Umweltpolitiker haben das gesehen, und Sie ha-
    ben den Applaus Ihrer Fraktionen bekommen.
    Ich habe einmal das Struck’sche Gesetz gelernt: Wenn
    etwas schiefläuft in der Regierung, dann kann das Parla-
    ment gegensteuern. – Was haben Sie in den letzten Wo-
    chen geleistet? Das Mindeste wäre, dass man hier klipp
    und klar sagt: Wir haben diesen Prozess verloren. Wir
    wollten mehr, aber haben es nicht bekommen, weil an-
    dere diese Notwendigkeit nicht gesehen haben. – Sie
    kürzen an den zentralen Punkten. Auch dies ist ein
    Schritt zurück in der deutschen Energie- und Klimapoli-
    tik.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Bei den Positionen, über die Sie augenblicklich disku-
    tieren – Stichwort: Emissionshandel –, werden die Haus-
    haltspositionen mittlerweile vermischt. Die Einnahmen
    und die Ausgaben sind nicht mehr dem Haushalt des
    Bundesumweltministeriums zugeordnet, sodass aus mei-
    ner Sicht letztlich eine Trennung zwischen den Einnah-
    men aus dem Emissionshandel und den Maßnahmen
    beim Klimaschutz droht. Auch dies, liebe Kolleginnen
    und Kollegen von CDU/CSU und FDP, sollten Sie sich
    sehr genau überlegen. Ich vermute, dass eine organi-
    sierte Unverantwortlichkeit dahintersteckt, die wir uns in
    der Klima- und Energiepolitik nicht leisten können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir sehen an diesen Haushaltspositionen, Herr Minis-
    ter, dass Worte und Taten weit auseinanderliegen. Ich
    finde, um glaubwürdig zu sein – das ist wichtig in die-
    sem Prozess –, müssen Sie tatsächlich Butter bei die
    Fische geben, müssen Sie den Menschen in diesem Land
    zeigen, dass diese Regierung es ernst meint. Was in einer
    Regierungserklärung gesagt wird, Herr Schulte-Drüg-
    gelte, spielt keine Rolle. Die Menschen verlangen Taten.
    Damit kann Politik Glaubwürdigkeit zurückgewinnen.
    Mit diesem Haushalt kann sie es nicht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich bin mir sicher: Unsere Reden der Opposition hier
    werden Sie nicht mehr überzeugen. Das Kind ist zumin-
    dest für diesen Haushalt im Brunnen. Aber Sie haben
    eine Chance, das, was die Regierung augenblicklich
    macht, an entscheidender Stelle zu korrigieren. Wir ha-
    ben eine Diskussion über das Erneuerbare-Energien-
    Gesetz. Wir werden am 21. April dieses Jahres eine An-
    hörung durchführen, wenn Sie sich bei der Kürzung der
    Förderung für Solaranlagen nicht anders besinnen. Ich
    will Sie auf einen Antrag des Bundeslandes Bayern hin-
    weisen – vielleicht überzeugt Sie das mehr als eine
    Stimme aus der Opposition –, der im Bundesrat vorliegt
    und in dem es heißt – ich darf zitieren –:

    Der Bundesrat ist der Auffassung, dass die kurzfris-
    tige Umsetzung dieser Pläne

    – Ihrer Pläne –





    Dr. Matthias Miersch


    (A) (C)



    (D)(B)

    die Anpassungsfähigkeit der deutschen Solarwirt-
    schaft an das veränderte Umfeld überfordern
    könnte.

    Eine zu abrupte und drastische Kürzung birgt die Gefahr
    schwerer Marktverwerfungen und bedeutet den Verlust
    wertvoller Arbeitsplätze in einer hochmodernen Bran-
    che.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie sich diese
    Sätze noch einmal auf der Zunge zergehen und ändern
    Sie, was die Regierung vorhat. – In dem Antrag heißt es
    weiter:

    Dies wiederum würde den europäischen Produk-
    tionsstandort schwächen und zu einer Stärkung der
    ostasiatischen Mitbewerber führen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, dies macht deutlich
    – hier gebe ich Ihnen, Herr Bundesumweltminister, voll-
    kommen recht –: Die Frage, um die es hier geht, ist nicht
    nur eine ökologische, sie ist eine ursoziale und eine ur-
    ökonomische. Wenn wir das nicht verstehen, diesen
    Haushalt weiterhin so strapazieren, wie wir ihn strapa-
    ziert haben, und die Chancen der Klimapolitik nicht se-
    hen, dann, so glaube ich, gehen wir in die falsche Rich-
    tung, auch in ökonomischer und sozialer Hinsicht.

    Heute werden wir nichts mehr verändern können.
    Aber ich fordere Sie auf: Lassen Sie den Begriff Nach-
    haltigkeit bei den nächsten Haushaltsplanberatungen
    Realität werden. Der Haushaltsentwurf, der uns vorliegt,
    ist alles andere als nachhaltig.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Michael Kauch für die

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Sie sind doch auch unzufrieden mit dem Haushalt, Herr Kauch!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Kauch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Op-

    position sitzt heute wieder auf einem ganz hohen Ross.
    Herr Miersch hat die Koalition kritisiert, weil sie Geld
    ausgegeben hat, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher
    Hotels zu stärken. Er sagte, es sei kein Geld da, und wir
    würden die ostasiatischen Wettbewerber stärken.


    (Dr. Matthias Miersch [SPD]: Das ist ein bayerischer Antrag!)


    Diese Kritik wurde von dem Vertreter einer Partei ge-
    äußert, die für 5 Milliarden Euro die Abwrackprämie auf
    den Weg gebracht hat, durch die insbesondere die Markt-
    anteile ostasiatischer Konkurrenten hochgetrieben wor-
    den sind und bei der ökologische Fragen keine Rolle ge-
    spielt haben. Hätten wir das zu verantworten, würden Sie
    uns wahrscheinlich vorwerfen, wir hätten wegen Spen-
    den so entschieden. Wir werfen Ihnen nicht vor, dass Sie
    in den Jahren 2005 bis 2009 einen Betrag von 1,8 Milli-
    onen Euro von der Automobilindustrie bekommen ha-
    ben. Das ist nicht unser Stil.


    (Sören Bartol [SPD]: Das ist ja lächerlich!)


    Ich denke, Sie sollten endlich damit aufhören, permanent
    solche Anschuldigungen in Richtung dieser Koalition zu
    äußern.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Zurück zu dem hohen Ross, auf dem Sie sitzen. Herr
    Kindler, der Kollege von den Grünen, hat uns vorgewor-
    fen, wir würden beim Naturschutz nicht genug tun. Da
    gerade die Artenschutzkonferenz in Doha stattfindet,
    sollten wir uns einmal anschauen, welche Ziele sich
    Deutschland in diesem Bereich gesetzt hat. In der Natio-
    nalen Nachhaltigkeitsstrategie aus dem Jahre 2002
    wurde das Ziel festgelegt: Stopp des Verlustes der Arten-
    vielfalt bis 2010. Ich kann nur feststellen: Die SPD war
    elf Jahre an der Regierung, die Grünen waren sieben
    Jahre an der Regierung, aber passiert ist nichts. Wir ha-
    ben den Verlust der Artenvielfalt nicht gestoppt. Sagen
    Sie also nicht: Wir Grüne sind die, die für den Natur-
    schutz stehen; ihr Christlich-Liberalen seid die, die
    nichts tun.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist aber so!)


    Wir haben dieses Ziel gemeinsam nicht erreicht. Deshalb
    müssen wir den Naturschutz jetzt gemeinsam voranbrin-
    gen. Kommen Sie endlich runter von diesem hohen
    Ross! Das steht Ihnen nämlich nicht zu.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gucken Sie mal in Ihren Koalitionsvertrag! Da steht das doch drin!)


    Mit diesem Haushalt entwickeln wir das Grüne Band
    weiter. Diese Koalition hat entschieden, ein Bundespro-
    gramm „Biologische Vielfalt“ auf den Weg zu bringen.
    Wir gehen allerdings klug vor. Wir schmeißen das Geld
    nicht erst aus dem Fenster und überlegen uns dann, wo-
    für wir es verwenden wollen. Wir haben im Koalitions-
    vertrag festgelegt: Wir werden dieses Programm zusam-
    men mit den Naturschutzverbänden und zusammen mit
    den Nutzern von Natur entwickeln. Wenn wir geeignete
    Kriterien und eine Konzeption erarbeitet haben, dann
    werden wir auch die Haushaltsmittel bereitstellen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fangen Sie doch mal an! Sie regieren schon seit einer Weile!)


    – Es mag ja sein, dass Sie die Probleme der Welt in
    100 Tagen lösen. Wir machen seriöse Politik.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie und seriöse Politik? Aha! – Michael Kauch Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Von wegen! Sie machen gar keine Politik!)





    (A) (C)


    (D)(B)


    Wir schießen nicht aus der Hüfte. Wir haben in
    100 Tagen eine ganze Menge getan.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hotels entlastet!)


    Wir haben die rückwirkenden Eingriffe der SPD in die
    Investitionsbedingungen bei den erneuerbaren Energien
    zurückgenommen, um nur ein Beispiel zu nennen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Oh! Sie machen das alles ganz alleine? Sie retten noch die ganze Welt!)


    Unsere Bilanz ist ganz gut und kann sich sehen lassen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Sie haben gegen das Bundesverfassungsgerichtsurteil verstoßen!)


    Meine Damen und Herren, wir müssen uns fragen:
    Was ist mit Blick auf den Haushalt 2011 zu tun? Es ist
    richtig, dass wir, wenn es beispielsweise um den interna-
    tionalen Waldschutz geht, die Zusammenhänge zwi-
    schen Klimaschutz und biologischer Vielfalt deutlicher
    hervorheben müssen. Wir müssen deutlich machen, wel-
    che Mittel sowohl für den Klimaschutz als auch für den
    Schutz der biologischen Vielfalt etwas bringen. Wir
    müssen Transparenz schaffen bei den Mitteln, die wir
    den Entwicklungsländern zusagen. Deutschland ist im
    internationalen Vergleich ganz vorne, wenn es darum
    geht, den Klimaschutz und die biologische Vielfalt in
    den Entwicklungsländern zu fördern. Wir sollten unsere
    gemeinsamen Leistungen nicht permanent schlechtre-
    den.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn es um den Artenschutz geht, können wir gerade
    von Rot und Grün keinen Nachhilfeunterricht gebrau-
    chen. Heute hat es eine Obleutebesprechung im Europa-
    ausschuss gegeben; es ging um das weitere Verfahren im
    Hinblick auf den EU-Beitritt Islands. Island will eine
    Ausnahme: Man will weiterhin Wale fangen dürfen. Ich
    sage ganz klar: Diese Koalition wird es nicht hinneh-
    men, dass von einem EU-Mitgliedstaat Walfang betrie-
    ben wird. Ihre Obleute haben heute versucht, uns die
    Möglichkeit zu nehmen, im Umweltausschuss über diese
    wichtige Tierschutzfrage zu beraten. Sie wollten den
    Beitritt Islands durch den Bundestag prügeln, ohne dass
    die Fachausschüsse diese Frage hätten klären können.
    Das haben wir zu Recht nicht mitgemacht.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir sind also diejenigen, die in diesem Haus für das
    Walfangverbot streiten.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind die Tierschützer, ist klar! – Ulrich Kelber [SPD]: Die FDP hat Island gestoppt!)

    Meine Damen und Herren, diese Koalition steht für
    Verantwortung. Deshalb ist in diesem Haushalt ein Stel-
    lenaufwuchs vorgesehen. Dieser Stellenaufwuchs ist
    vorhin kritisiert worden. Ich sage nur: Es handelt sich
    beispielsweise um Stellen, die wir brauchen, um unab-
    hängig von einer Laufzeitverlängerung sicherzustellen,
    dass das Bundesamt für Strahlenschutz auch in Zukunft
    die Atomaufsicht seriös ausüben kann. Dann dürfen wir
    aber nicht sehenden Auges Leute in Pension gehen las-
    sen, ohne dass wir Nachwuchs haben. Es muss auch in
    Ihrem Interesse sein, dass die Reaktorsicherheit in
    Deutschland auf Augenhöhe ist mit den Unternehmen,


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Von Atomlobbyisten geleitet!)


    die die Reaktoren betreiben. Deshalb ist es wichtig, dass
    hier Stellen geschaffen werden.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und dafür Atomlobbyisten einstellen?)


    Verantwortung zeigt sich auch daran, wie man mit der
    Frage der Endlagerung umgeht. Die Politik von Rot
    und Grün war organisierte Verantwortungslosigkeit. Sie
    haben zehn Jahre lang die Hände in den Schoß gelegt.
    Herr Miersch kommt jetzt damit an, da seien noch an-
    dere Gesteinsformationen, die man beobachten und er-
    forschen müsse. Ich kann nur sagen: Das hätte Herr Gab-
    riel in den letzten Jahren tun können. Er hat immer nur
    geredet, aber nichts getan. Wir handeln, meine Damen
    und Herren.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    In diesem Sinne wird die Koalition ihre Umweltpolitik
    in diesem Jahr voranbringen – im Interesse der Umwelt
    und der Verantwortung für kommende Generationen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)