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ID1702917900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Ich schließe die Aussprache.

    Wir kommen zur Abstimmung über den Einzel-
    plan 12, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadt-
    entwicklung, in der Ausschussfassung.

    Hierzu liegt ein Änderungsantrag der Fraktion Die
    Linke vor, über den wir zuerst abstimmen. Wer stimmt
    für den Änderungsantrag der Fraktion Die Linke auf
    Drucksache 17/1012? Ich bitte um das Handzeichen. –
    Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der Ände-
    rungsantrag ist abgelehnt mit den Stimmen der Koaliti-
    onsfraktionen bei Zustimmung der Fraktion Die Linke
    und Enthaltung von SPD und Bündnis 90/Die Grünen.

    Wer stimmt für den Einzelplan 12 in der Ausschuss-
    fassung? – Gegenstimmen? – Enthaltungen? – Einzel-
    plan 12 ist mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen an-
    genommen.

    Ich rufe jetzt den Tagesordnungspunkt I.8 auf:

    Einzelplan 16
    Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz
    und Reaktorsicherheit

    – Drucksachen 17/615, 17/623 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Bernhard Schulte-Drüggelte
    Sören Bartol
    Heinz-Peter Haustein
    Michael Leutert
    Sven-Christian Kindler

    Hierzu liegen zwei Änderungsanträge der Fraktion
    Die Linke und ein Änderungsantrag der Fraktion Bünd-
    nis 90/Die Grünen vor. Außerdem liegt ein Entschlie-
    ßungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vor,
    über den wir am Freitag nach der Schlussabstimmung
    abstimmen werden.

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache anderthalb Stunden vorgesehen. Gibt es
    anderweitige Meinungen, Widerspruch? – Nein. Dann
    ist das so beschlossen.

    Ich eröffne die Aussprache und erteile als erstem Red-
    ner dem Kollegen Sören Bartol von der SPD-Fraktion
    das Wort.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Schon wieder? Hat der sonst nichts zu tun?)




Rede von Sören Bartol
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! In der ersten Lesung des Bundeshaushalts
2010, kurz nach der Klimakonferenz von Kopenhagen,

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Röttgen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Jetzt erst recht
    machen wir Klimaschutz.

    Heute, am 16. März, acht Wochen und die Beratung
    des Haushaltsplans später, müssen wir feststellen: Im
    Haushaltsplan für das Jahr 2010 gibt es keine Anhalts-
    punkte dafür, dass die Ankündigungen des Herrn Minis-
    ters mehr sind als leere Worte. Wo sind die 420 Millio-
    nen Euro, die Deutschland für den internationalen
    Klimaschutz zur Verfügung stellen wollte? Was ist aus
    der Zusage der Kanzlerin gegenüber der Welt geworden?
    Nichts, was unserem eigenen Anspruch an nachhaltigen
    Klimaschutz entspricht.

    Am Tag der Bereinigungssitzung kam die Koalition
    mit ihrem Vorschlag, wie sie die Zusagen, die in Kopen-
    hagen gegeben worden sind, umsetzen will: für Klima-
    schutzmaßnahmen in Entwicklungsländern 35 Millionen
    Euro im Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaft-
    liche Zusammenarbeit und Entwicklung und 35 Millio-
    nen Euro im Haushalt des Umweltministeriums. Da kann
    man rechnen, so viel man will: Das ergibt nur 70 Millio-
    nen Euro, nicht aber 420 Millionen Euro. Das ist also ge-
    rade einmal ein Sechstel der zugesagten Summe.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Selbst dieses Geld haben Sie an anderer Stelle klamm-
    heimlich wieder kassieren wollen, und zwar ausgerechnet
    dort, wo es um unsere weltweite Verantwortung für den
    Klimaschutz geht: 35 Millionen Euro wollten Sie beim
    weltweiten Umweltschutz im Entwicklungshaushalt kür-
    zen, und 35 Millionen Euro wollten Sie bei den Investi-
    tionen in Klimaschutz und Schutz der Biodiversität im
    Ausland kürzen. Das ist die Methode: Mit der einen Hand
    geben, mit der anderen Hand nehmen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das ist der echte Röttgen!)


    Für wie dumm halten Sie die Menschen? Meinen Sie,
    die würden das nicht merken?


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Immerhin ist es dank unseres Einschreitens nicht so weit
    gekommen.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    – Die Sondersitzungen und Unterbrechungen sind mir
    noch bewusst. Aber ich bin ja froh, dass die Koalition in
    den Beratungen schließlich doch unserem Vorschlag ge-
    folgt ist, wenigstens 70 Millionen Euro zur Verfügung zu
    stellen. Diese 70 Millionen Euro bleiben aber ein Skan-





    Sören Bartol


    (A) (C)



    (D)(B)

    dal; denn sie sind weit weniger als die angekündigten
    420 Millionen Euro, die zusätzlich für den Klimaschutz
    versprochen worden sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Nun aber zu einem weiteren Punkt: Förderung der
    erneuerbaren Energien. Hier ist das, was Sie vorgeführt
    haben, zwar bühnenreif, aber leider keine reife Leistung.
    Zunächst war im Haushaltsentwurf für 130 Millionen
    Euro zur Förderung erneuerbarer Energien eine Sperre
    vorgesehen. Nach heftiger Diskussion im Haushaltsaus-
    schuss wurde diese Sperre mit Zustimmung aller Frak-
    tionen aufgehoben. Es folgte eine erneute Beratung, in
    der der Ansatz von der Koalition um 15 Millionen Euro
    auf 452 Millionen Euro reduziert wurde. Davon haben
    Sie in einem letzten Hauruckverfahren noch einmal
    115 Millionen Euro mit einem Sperrvermerk versehen.
    Das ergibt am Ende der Beratungen faktisch 130 Millio-
    nen Euro weniger als im Vorjahr – trotz all Ihrer Bekun-
    dungen im Vorfeld, trotz der Erklärungen der Koalition in
    der ersten Lesung des Haushalts.

    Der geschätzte Kollege Schulte-Drüggelte aus Ihren
    Reihen hat das in der Sitzung am 21. Januar 2010 scharf
    kritisiert. Er sagte – ich zitiere ihn –:

    Wenn man das so wie jetzt geplant machte, würde
    darunter das Marktanreizprogramm besonders lei-
    den.


    (Zuruf von der SPD: Da hat er recht!)


    Das führte wieder zu einer Stop-and-go-Förderung.
    Das wäre für dieses Programm nicht gut.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Sperre führt dazu, dass in diesem Jahr praktisch
    keine neuen Anträge auf Solarkollektoren, effizientere
    Wärmepumpen oder Pelletkessel angenommen werden
    können. Damit wird es einen deutlichen Einbruch bei
    den erneuerbaren Energien geben, und dieser Einbruch
    wirkt nach. Dadurch wird das Vertrauen in die Verläss-
    lichkeit der Förderung untergraben. Hausbesitzer, Unter-
    nehmer und Kommunen werden künftig wieder ohne er-
    neuerbare Energien planen, weil sie keine Hilfe bei der
    Überwindung der Kostenklippe sehen. Sie, meine Da-
    men und Herren der Koalition, verspielen mit einer sol-
    chen Entscheidung die Chance, die auch von Ihnen ge-
    tragenen Klimaschutzziele zu erreichen.

    Die Erlöse aus den Emissionszertifikaten sind aus
    dem Umwelthaushalt in den Einzelplan 60 – Allgemeine
    Finanzverwaltung – verlagert worden. Diese Entschei-
    dung ist sachlich durchaus begründet, stellen diese Ein-
    nahmen doch einen Teil der generellen Einnahmen des
    Bundes dar.

    Damit war jedoch die Hoffnung verbunden, dass die
    direkte Kopplung der Förderung erneuerbarer Energien
    an die Erlöse aus dem Emissionshandel aufgehoben oder
    gelockert wird. Leider haben sich Union und FDP zu
    diesem sinnvollen Schritt aber nicht entschließen kön-
    nen. Die Kopplung an die Emissionshandelserlöse
    bleibt uns erhalten, mit der fatalen Folge, dass mit sin-
    kenden Erwartungen an die Erlöse auch die Investitionen
    in die erneuerbaren Energien sinken. Statt ursprünglich
    915 Millionen Euro erwartet die Regierung nur noch
    Einnahmen in Höhe von 815 Millionen Euro. Wahr-
    scheinlich werden es noch weniger. Damit steht auch
    weniger für die Förderung erneuerbarer Energien zur
    Verfügung. Eine aktive, vorausschauende Klimaschutz-
    politik ist mit diesen Fußfesseln nicht möglich.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren der Koalition, dass Sie
    nicht vorhaben, erneuerbare Energien zu fördern, wissen
    wir ja spätestens seit Ihren Überlegungen zu den Lauf-
    zeiten von Atomkraftwerken.


    (Dr. Maria Flachsbarth [CDU/CSU]: Das ist doch völliger Unfug!)


    Herr Röttgen, Sie versuchen immerhin, den gröbsten
    Auswüchsen zu begegnen und ganz langsam moderate
    Laufzeitverlängerungen ins Gespräch zu bringen. An
    den Reaktionen der Koalition zeigt sich, dass Sie mit
    diesem Standpunkt in Ihren Reihen alleine dastehen.

    Doch auch Ihre Haltung zur Atomenergie, Herr Rött-
    gen, ist unverantwortlich; denn selbst für den bisher ent-
    standenen Atommüll gibt es keine technisch ausgereifte
    oder finanzierbare Endlagerung. Die Frage, wer die un-
    weigerlich auf uns zukommenden Kosten für die Endla-
    gerung tragen wird, ist nicht beantwortet. Sehenden Au-
    ges in die Katastrophe!


    (Michael Kauch [FDP]: Was haben Sie in Ihrer Regierungszeit gemacht?)


    Jeder Tag längere Laufzeit bedeutet jeden Tag neuen
    strahlenden Müll für unsere Kinder.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Minister Röttgen, wie soll es denn jetzt eigentlich mit
    der Asse weitergehen? Experten empfehlen das Zurück-
    holen des gesamten dort gelagerten Atommülls. In Ihrem
    Haushalt zeigen Sie darauf aber keine Reaktion. Sie,
    Herr Minister Röttgen, haben den Ansatz für die Asse
    noch einmal um 20 Prozent auf 75 Millionen gekürzt –
    wider besseres Wissen; denn im Grünbuch geben Sie ja
    selber an, dass hierfür jährlich 98 Millionen Euro not-
    wendig wären. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Sie
    auch in dieser Frage, wie bei so vielen anderen, auf Zeit
    spielen. Machen Sie sich bitte klar, dass die Zeit an die-
    ser Stelle definitiv gegen Sie arbeitet und dass die Men-
    schen und vor allen Dingen die Umwelt nicht beliebig
    auf eine Lösung warten können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt wollen Sie Gorleben wieder beleben und den
    Atommüll ins Wendland kippen. Sie setzen auf ein totes
    Pferd. In diesem Salzstock mit seiner unrühmlichen Ge-
    schichte sind bereits 1,5 Milliarden Euro verbaut wor-





    Sören Bartol


    (A) (C)



    (D)(B)

    den. Für die von Ihnen geplante Erkundung – das sagen
    Sie ja selbst – wird mindestens derselbe Betrag erforder-
    lich sein. Das Problem der Endlagerung wird aber auch
    dadurch nicht gelöst. Für dieses Problem gibt es einfach
    keine Lösung. Allein schon deshalb können wir die
    Atomkraft nicht weiter verantworten.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ingbert Liebing [CDU/CSU]: Das, was Sie hier machen, ist verantwortungslos! – Gegenruf des Abg. Ulrich Kelber [SPD]: Sie sind die Kürzungskönige bei den erneuerbaren Energien!)


    – So ist es.

    Zum Abschluss noch eine Bemerkung zu einem
    scheinbar kleinen Detail des Haushalts. 106 neue Perso-
    nalstellen werden gefordert. Das ist eine Steigerung der
    Zahl der Stellen um fast 4 Prozent innerhalb eines Jahres.
    Darunter befinden sich sieben neue Stellen für den Lei-
    tungsbereich. Ob diese Aufstockung angesichts der Haus-
    haltslage wirklich nötig ist, sei einmal dahingestellt.

    Zusätzlich wollen Sie Ihren Leitungsbereich um-
    bauen. Das kostet – so ist es jetzt beschlossen worden –
    die Kleinigkeit von 2 Millionen Euro. Das Geld dafür
    kommt – jetzt frage ich einmal, wen das überrascht – aus
    einer Kürzung der Mittel für die Förderung von Einzel-
    maßnahmen zur Nutzung der erneuerbaren Energien.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Unglaubliche Selbstbedienung!)


    Das ist von der Größenordnung her vielleicht nicht die
    bedeutsamste Position, doch sie ist bezeichnend für die
    Umwelt- und Haushaltspolitik dieser Regierung und die-
    ser Koalition: nicht in die gute Sache investieren, son-
    dern in die eigenen Interessen.

    Diese Haltung machen wir nicht mit. Deshalb werden
    wir dem Haushalt 2010 und vor allen Dingen dem Ein-
    zelplan 16 unsere Zustimmung verweigern.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)