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ID1702900400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/29 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksachen 17/601, 17/623) . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/602, 17/623) . . . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 17/603, 17/623) . . . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 17/611, 17/623) . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2585 C 2585 D 2585 D 2599 C 2600 D 2602 A 2603 D 2604 C 2605 D 2608 A 2608 B Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Dienstag, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Herbert Schui . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsgesetz 2010) (Drucksachen 17/200, 17/201) . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2009 bis 2013 (Drucksachen 16/13601, 17/626) . . . . . . . 2585 A 2585 B 2585 B (Drucksachen 17/608, 17/623) . . . . . . in Verbindung mit 2586 A undestag her Bericht zung en 16. März 2010 l t : b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/623, 17/624) . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ 2586 A 2586 B 2589 B 2591 D 2593 B 2594 A 2596 B 2598 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . . 2610 C 2612 C 2613 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/609, 17/623) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Herbert Schui (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Nestle (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2615 C 2616 B 2617 A 2619 B 2620 C 2621 A 2622 A 2624 C 2625 C 2626 C 2628 B 2629 B 2630 C, 2630 D 2630 D 2631 C, 2633 B 2636 A 2638 B 2639 A 2640 C 2641 B 2642 B 2644 B 2645 C 2647 C 2648 C 2649 D 2652 A 2653 A 2654 A 2655 C 2656 A 2656 D 2657 C 2658 A 2658 D 7 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/612, 17/623) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 17/615, 17/623) . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2660 C 2660 C 2662 C 2664 B 2665 A 2665 D 2668 C 2670 A 2671 D 2673 A 2674 A 2674 C 2676 A 2677 A 2678 A 2679 B 2680 D 2682 B 2682 A 2684 B 2686 A 2687 A 2688 A 2689 C 2690 C 2691 D 2693 D 2694 D 2696 B 2697 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 III Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2698 C 2699 C 2701 A 2702 D 2703 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2585 (A) (C) (D)(B) 29. Sit Berlin, Dienstag, d Beginn: 1
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 2703 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bögel, Claudia FDP 16.03.2010 Brinkhaus, Ralph CDU/CSU 16.03.2010 Burchardt, Ulla SPD 16.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 16.03.2010 Götz, Peter CDU/CSU 16.03.2010 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 16.03.2010 Rawert, Mechthild SPD 16.03.2010 Röspel, René SPD 16.03.2010 Roth (Esslingen), Karin SPD 16.03.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 16.03.2010 Schuster, Marina FDP 16.03.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 16.03.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Hirte, Christian CDU/CSU 16.03.2010 Hoff, Elke FDP 16.03.2010 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 16.03.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 16.03.2010 Pflug, Johannes SPD 16.03.2010 Strässer, Christoph SPD 16.03.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.03.2010 Werner, Katrin DIE LINKE 16.03.2010 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 16.03.2010 29. Sitzung Berlin, Dienstag, den 16. März 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Norbert Barthle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Nach dieser heute ersten, von Polemik geprägten
    Rede des haushaltspolitischen Sprechers der SPD,


    (Ute Kumpf [SPD]: Das war eine gute Rede, Herr Kollege Barthle!)


    der ganz offensichtlich aufgrund des Wahlschocks die
    haushälterischen Grundregeln vergessen und sich von al-
    lem verabschiedet hat, was er noch bis zum letzten Jahr
    mitgetragen hat, möchte ich jetzt etwas zu dem Haushalt
    sagen, den wir, die christlich-liberale Koalition, nach
    langen, teilweise langwierigen und auch anstrengenden
    Beratungen zur zweiten und dritten Lesung vorlegen.

    Ich will gleich an dieser Stelle betonen, dass die Zu-
    sammenarbeit innerhalb dieser christlich-liberalen
    Koalition

    (Klaus Hagemann [SPD]: Der Mitte! Nicht vergessen!)


    ausgesprochen konstruktiv


    (Joachim Poß [SPD]: Blendend! Freundschaftlich!)


    und harmonisch verlief – von Streit keine Spur.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Joachim Poß [SPD]: Oh ja! Ganz hervorragend!)


    In den Haushaltsberatungen ist es uns gelungen, dafür
    zu sorgen, dass wir heute ein Gesamtkunstwerk vorle-
    gen,


    (Lachen bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glaubt Ihnen doch keiner! Das ist nie im Leben Kunst! – Ute Kumpf [SPD]: Das Wort „Kunst“ kommt von Können! Aber Sie können es nicht!)


    das zwei sich teilweise widersprechenden Zielsetzungen
    gerecht werden soll und auch gerecht wird.


    (Joachim Poß [SPD]: Sie sind heute ja lustig!)


    Schon deshalb kann man zu Recht von einem Kunstwerk
    sprechen.


    (Joachim Poß [SPD]: Ja, ja! Nur weiter so! Das war das Wort des Tages! – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist schwarze Kunst, was sie da machen!)


    Dieser Haushalt ist der Bekämpfung der Wirtschafts-
    und Finanzkrise gewidmet. Unser Land sicher durch
    diese Krise zu führen, das ist und bleibt für die christ-
    lich-liberale Regierung oberste Priorität. Mit dem
    Wachstumsbeschleunigungsgesetz und dem Sozialversi-
    cherungs-Stabilisierungsgesetz hat diese Regierung
    Handlungsfähigkeit bewiesen.


    (Ute Kumpf [SPD]: Na, jetzt reicht es aber!)


    Wir werden die Bürgerinnen und Bürger bzw. die Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmer allein im Jahr 2010 um
    rund 20 Milliarden Euro entlasten.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alles auf Pump!)


    Wir haben damit weitere Wachstumsimpulse gesetzt und
    zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes beigetragen.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, ja! Das alles zahlen aber irgendwann einmal unsere Kinder!)


    Die Einzelteile, die Sie von der Opposition herausgrei-
    fen und hier vortragen, haben an dieser wirklich sehens-
    werten Entlastung der Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
    nehmer nur einen marginalen Anteil.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Norbert Barthle


    (A) (C)



    (D)(B)

    Natürlich schlagen sich die Anstrengungen zur Be-
    kämpfung dieser Krise in einer für viele, auch für mich,
    erschreckend hohen Nettokreditaufnahme in Höhe von
    80,2 Milliarden Euro nieder; das ist unbestritten.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So viel brauchen wir doch gar nicht!)


    Wir nehmen zur Bekämpfung dieser Krise eine Verlet-
    zung der Maastricht-Kriterien in Kauf, liegen mit einer
    Defizitquote von rund 5,5 Prozent aber immer noch
    deutlich besser als viele mit Deutschland vergleichbare
    Staaten um uns herum,


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Wir haben aber die schlechtere Regierung!)


    und das nur, weil wir vor der Krise gesamtstaatlich na-
    hezu ausgeglichene Haushalte hatten.

    Die zweite Zielsetzung, der wir gerecht werden, ist
    der Kurswechsel hin zur Konsolidierung des Haus-
    halts.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach ja? Wo denn?)


    Deshalb haben wir die von Finanzminister Schäuble
    schon eingeleitete Absenkung der Nettokreditaufnahme
    gegenüber dem Entwurf von Herrn Steinbrück


    (Klaus Hagemann [SPD]: Den ihr mitgetragen habt!)


    intensiv fortgesetzt


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Reine Wachstumsmitnahmen!)


    und die Ausgaben – ich betone: die Ausgaben – um
    5,6 Milliarden Euro reduziert.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ausschließlich Wachstumstitel! Reine Schätzwertanpassungen!)


    – Herr Kollege, eine ähnlich hohe Absenkung der Netto-
    kreditaufnahme gegenüber dem Regierungsentwurf gab
    es zuletzt 1995,


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine virtuelle!)


    und zwar in einer christlich-liberalen Koalition unter
    Helmut Kohl.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist alles virtuelles Zahlengeschiebe, dem nichts gegenübersteht!)


    Diese Koalition zeigt, dass sie in der Lage ist, zu sparen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch Etikettenschwindel!)


    Wenn Sie mich fragen, wie das zustande kam, dann
    will ich das gerne erklären.


    (Klaus Hagemann [SPD]: Dass der Barthle nicht rot anläuft, ist ein Wunder!)

    Wir haben die sogenannten Schätzansätze abgesenkt
    – das betrifft den Zuschuss an die Bundesagentur für Ar-
    beit und die Zinsaufwendungen –, weil sich der Arbeits-
    markt positiver als noch im Dezember letzten Jahres er-
    wartet entwickelt hat. Wir fahren mit diesem Haushalt
    sozusagen einen Teil der Ernte unserer guten Politik ein.


    (Widerspruch bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Bettina Hagedorn [SPD]: So ein Unsinn!)


    Aber wir bleiben an dieser Stelle nicht stehen. Wir ha-
    ben mehr als 300 Änderungsanträge vorgelegt und
    zusätzliche Einsparungen durchgesetzt. Bei den Ver-
    waltungs- und Personalkosten der Bundesregierung
    werden wir rund 500 Millionen Euro einsparen. Die Res-
    sorts werden diese Leistung durch eine effizientere Be-
    wirtschaftung erbringen müssen. Statt auf Staatskonsum
    setzen wir auf Investitionen und auf Zukunftspro-
    gramme.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ute Kumpf [SPD]: Da bin ich aber gespannt!)


    Darüber hinaus haben wir für das Haushaltsjahr 2010
    wieder eine pauschale Stelleneinsparung in Höhe von
    1 Prozent in den Haushaltsentwurf aufgenommen.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nachdem ihr vorher 1 000 neue Stellen geschaffen habt!)


    Wir gewährleisten eine Gleichbehandlung aller Berei-
    che, indem wir die 0,4-prozentige Stelleneinsparung, die
    im Entwurf schon vorgesehen war, ebenfalls fortschrei-
    ben. Damit, meine Damen und Herren, werden brutto
    insgesamt 2 600 Stellen eingespart. Das ist eine beachtli-
    che Größenordnung.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sparen Sie doch erst einmal den Niebel ein! Dann ist schon viel gewonnen! – Zuruf von DER LINKEN: Sie wissen aber noch nicht, wo Sie einsparen wollen! Das ist schade!)


    Leider ist der Großteil der Mittel des Haushalts vor-
    gebunden. Trotzdem haben wir im sogenannten dispo-
    niblen Bereich, also überall dort, wo Bewegungsspiel-
    räume vorhanden sind, Kürzungen vorgenommen. Aber
    wir sind nicht mit dem Rasenmäher vorgegangen, son-
    dern haben uns alle Einzelpläne gesondert angeschaut
    und uns große Mühe gemacht, um herauszufinden, wel-
    che einzelnen Ausgabenposten im Detail zu kürzen sind.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, ja! Überall, wo Umwelt draufsteht, seid ihr drangegangen! Euer Klientelzeugs habt ihr aber belassen!)


    Das war beschwerlich, hat sich aber im Ergebnis ge-
    lohnt. So trägt dieser Haushalt die klare Handschrift der
    christlich-liberalen Koalition.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt! So sind sie!)


    Das ist gut für dieses Land.





    Norbert Barthle


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wenn ich mir die Änderungsanträge der Oppositions-
    parteien anschaue, muss ich leider feststellen: Eine klare
    Linie kann man nicht erkennen. Im Gegenteil: SPD,
    Grüne, Linke legen Änderungsanträge vor, die nur den
    Zweck haben, die eigene Klientel zu bedienen.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Über eine klare Linie reden und dann so ein Zickzack!)


    Das ist, mit Verlaub, zu kurz gesprungen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Der Kollege Schneider hat beklagt, dass wir nicht
    eine um 10 Milliarden Euro niedrigere NKA aufweisen.
    Schauen wir uns an, was die Änderungsanträge der SPD
    unter dem Strich bedeuten: Sie wollen die NKA um
    1,3 Milliarden Euro absenken – nicht um 10 Milliarden
    Euro –, und dies nur, indem sie die Schätzansätze im
    Einzelplan 32 und im Einzelplan 60, also dort, wo es
    vorwiegend um Zinsbelastungen geht, schärfer kalkulie-
    ren als wir. Wir haben dort bewusst nicht so scharf kal-
    kuliert. Wir hätten schärfer kalkulieren können, wir hät-
    ten die Nettokreditaufnahme unter 80 Milliarden Euro
    drücken können; aber wir haben bewusst Puffer gelas-
    sen, um in den sozialen Bereichen auf der sicheren Seite
    zu sein: dass wir über das Jahr hinweg sicherstellen kön-
    nen, dass das Geld, das in diesen Bereichen notwendig
    ist, auch zur Verfügung steht. Das ist im Sinne der Bür-
    gerinnen und Bürger dieses Landes.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat ein Disagio mit Sozialpolitik zu tun?)


    Wir als christlich-liberale Koalition wollen und wer-
    den die Schuldenbremse einhalten, wir werden auch die
    Maastricht-Kriterien wieder einhalten; das ist unsere
    Zielsetzung. Deshalb muss man darangehen, die Vorbin-
    dungen für die künftigen Haushalte entsprechend zu
    reduzieren. Das war der Grund, weshalb wir in einem
    ersten Schritt bei den Verpflichtungsermächtigungen
    ab einer Höhe von 10 Millionen Euro eine 10-prozentige
    Kürzung bzw. Sperre vorgesehen haben. Dabei haben
    wir zum Beispiel für Baumaßnahmen eine sachgerechte
    Ausnahme gemacht. Bei allen Sparanstrengungen, die
    wir unternommen haben, haben wir schon immer den
    Blick in die Zukunft gerichtet.

    Die Investitionsquote dieses Haushalts, lieber Kol-
    lege Schneider, beträgt 8,9 Prozent. Wir liegen bei den
    Investitionen um über 1 Milliarde Euro höher als 2009.
    Wir liegen bei der Investitionsquote besser oder zumin-
    dest ähnlich wie in den vergangenen Jahren. Schauen Sie
    sich die Zahlen an; dann werden Sie mir das bestätigen
    können.

    Wir haben neue politische Aufgaben umgesetzt und
    dennoch die Nettokreditaufnahme absenken können. Zu
    diesen neuen Verpflichtungen gehören zum Beispiel die
    Zusagen im Zusammenhang mit der Afghanistankonfe-
    renz, die wir mit immerhin 436 Millionen Euro abgebil-
    det haben. Dies umfasst neue, zusätzliche Aufgaben für
    unsere Soldaten und Soldatinnen.

    Auch die Finanzierung des Fast-Start-Programms ist
    berücksichtigt. Zusätzlich zu den schon im Entwurf ein-
    gepreisten Mitteln in Höhe von 350 Millionen Euro wer-
    den weitere 70 Millionen Euro bereitgestellt. Auch für
    die Haiti-Konferenz Ende März haben wir haushalts-
    technisch bereits Vorsorge getroffen. Darüber hinaus fin-
    den Sie in diesem Haushalt zusätzliche Impulse. Zum
    Beispiel führen wir das CO2-Gebäudesanierungspro-
    gramm, das sich bewährt hat, nahtlos weiter, indem wir
    400 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung stellen.

    Im 20. Jubiläumsjahr der friedlichen Revolution und
    des Mauerfalls dürfen die Folgen der SED-Diktatur nicht
    verharmlost oder gar vergessen werden. Deshalb stellen
    wir für die Rekonstruktion von Stasi-Unterlagen und für
    die Gedenkstätten mehr Mittel zur Verfügung.

    Lassen Sie mich noch einen Satz sagen zu der wirk-
    lich falschen, unrichtigen Aussage, wir hätten bei den
    Eingliederungsmaßnahmen gekürzt. Das Gegenteil ist
    der Fall. Für diesen Bereich sind 6,6 Milliarden Euro
    veranschlagt. 600 Millionen Euro davon bleiben vorläu-
    fig gesperrt. Weitere 300 Millionen Euro sind bei den
    Verwaltungskosten vorläufig gesperrt. Diese Sperre
    kann sofort aufgehoben werden, wenn die Ministerin
    – das wird sie sicherlich alsbald tun – ein Konzept vor-
    legt, wie dieses Geld zielsicher, zielgenau, ökonomisch
    effizient eingesetzt werden soll. Dann stehen 900 Millio-
    nen Euro mehr zur Verfügung, als im vergangenen Jahr
    notwendig waren. Das ist alles andere als eine Kürzung.
    Ich muss Ihnen den Vorwurf machen, dass Sie hier be-
    wusst die Unwahrheit behaupten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Exakte Anpassung an die Fallzahlen! Kein Aufwuchs! – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Eine Milchbubenrechnung ist das!)


    Meine Damen und Herren, ich komme zum Ende. Wir
    werden in dieser Woche nicht den Haushalt 2011 und
    nicht den Haushalt 2012 beraten, sondern den Haushalt
    2010. Nach dieser Beratung bitte ich um Ihre Zustim-
    mung.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch

für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank. – Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! In einem Satz kann man den Bun-
    deshaushalt so zusammenfassen: Er ist gut für Spekulan-
    ten und schlecht für Arbeitslose.





    Dr. Gesine Lötzsch


    (A) (C)



    (D)(B)

    Noch im letzten Jahr hat die FDP ihr gelbes Sparbuch
    in jede Fernsehkamera gehalten. Jetzt ist das gelbe Spar-
    buch wie vom Erdboden verschluckt.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Konto ist überzogen!)


    Fast in jedem Ministerium wollte die FDP ein paar
    Staatssekretäre einsparen. Nichts davon ist passiert.
    Stattdessen ist die FDP dadurch aufgefallen, dass sie al-
    ten Freunden im Außenministerium und im Entwick-
    lungshilfeministerium einen neuen Arbeitsplatz vermit-
    telt hat. Sieht so liberales Sparen aus?


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Unsere Hauptkritik an diesem Haushalt besteht darin,
    dass die Bundesregierung es nicht für nötig hielt, die
    Verursacher der Finanz- und Wirtschaftskrise an den
    Kosten der Krise zu beteiligen. Das ist ungerecht, und
    das können die Menschen nicht akzeptieren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Immer wieder haben wir von der Bundeskanzlerin,
    Frau Merkel, kritische Worte über die Banken gehört.
    Schon 2008 sollten die Verantwortlichen für die Finanz-
    krise zur Verantwortung gezogen werden. Nichts ist pas-
    siert. Im Bundestagswahlkampf war die Kanzlerin sogar
    für eine Transaktionsteuer. Wieder ist nichts passiert. Im
    November 2009 sagte Frau Merkel – ich zitiere –:

    Wir sind mit dem Heraustreten aus der akuten Form
    der Krise in einer Phase, wo manch einer im
    Finanzsektor schon wieder, wie ich finde, eine
    ziemlich große Lippe riskiert.

    Frau Merkel hat aber nichts getan, außer diese Lippe zu
    kritisieren. Als die Spekulanten gegen die griechische
    Volkswirtschaft wetteten, wollte der Finanzminister die
    Leerverkäufe verbieten. Doch wieder ist nichts passiert.

    Ich finde, die Bundesregierung muss die Finanzwirt-
    schaft mit eindeutigen Gesetzesinitiativen in die Schran-
    ken weisen. Das ist das Gebot der Stunde.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Linke hat einen Antrag für eine Bankenabgabe in
    den Bundestag eingebracht, wie sie auch Präsident Ob-
    ama in den USA plant. Bisher habe ich nur vernommen,
    dass der Finanzminister über eine solche Abgabe nach-
    denkt. Ich denke, die Regierung muss endlich handeln.
    Die Entlastung von Hotels und Großerben ging doch
    auch ganz schnell.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will hier ausdrücklich betonen, dass wir als Linke
    in den Haushaltsdebatten im Plenum und in den Aus-
    schüssen sehr viele Vorschläge zur Stärkung der Einnah-
    men gemacht haben. Allerdings wurden alle diese Vor-
    schläge zur Stärkung der Einnahmen von der Koalition
    abgelehnt.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Unerhört!)


    CDU/CSU und FDP feiern als größten Erfolg der
    Haushaltsberatungen Kürzungen von 3 Milliarden Euro
    bei der Bundesanstalt für Arbeit. Um es ganz deutlich
    zu sagen: Damit werden Westerwelles Pöbeleien gegen
    Arbeitslose in diesem Haushalt schon in Zahlen gegos-
    sen.


    (Beifall bei der LINKEN – Otto Fricke [FDP]: Nennen Sie einmal eine einzige!)


    Wofür braucht die FDP auch eine aktive Arbeits-
    marktpolitik zur Qualifizierung von Arbeitslosen, wenn
    die FDP der Meinung ist, dass die Arbeitslosen nur eine
    Schippe oder einen Besen in die Hand zu nehmen brau-
    chen, um die Straßen sauber zu halten? Nein, meine Da-
    men und Herren, so können Sie das Vertrauen der Men-
    schen in diesem Land nicht gewinnen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir als Linke haben darauf bestanden, dass im Haus-
    halt Vorsorge getroffen wird, um das Urteil des Bundes-
    verfassungsgerichtes zu den Hartz-IV-Regelsätzen um-
    setzen zu können. Auch dieser Vorschlag wurde von
    Schwarz-Gelb abgelehnt. Offensichtlich wollen Sie es
    mit einem Trick versuchen: Sie wollen eventuell höhere
    Hartz-IV-Sätze für Kinder aus der Portokasse bezahlen,
    oder – was noch gefährlicher ist – diese Regierung will
    die Mehrausgaben für Kinder bei den Erwachsenen wie-
    der kürzen. Das ist mit uns nicht zu machen; denn wir
    teilen die Auffassung aller Experten, dass die Hartz-IV-
    Regelsätze deutlich zu gering sind. Wir brauchen eine
    Erhöhung, und wir fordern Sie auf, unserem Antrag dazu
    in der nächsten Runde zuzustimmen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Häufig hören wir von der rechten Seite des Hauses
    den Vorwurf, dass eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes
    nur dazu führen würde, dass es sich Menschen in der Ar-
    beitslosigkeit bequem machen. Ich sage Ihnen aus mei-
    ner Lebenserfahrung: Dieser Vorwurf ist zynisch. Die
    Mehrheit der Arbeitslosen will arbeiten, und sie kann
    mit dieser Demütigung nur schwer umgehen.

    Dieser Zynismus führt zu einer gefährlichen Resigna-
    tion, aber auch zu Aggressionen bei Betroffenen. Das
    kann im Sinne des Zusammenhaltes der Gesellschaft
    nicht angestrebt werden. Wir brauchen endlich ein ge-
    rechtes System der sozialen Mindestsicherung. Dafür
    setzt sich die Linke ein, und das wird sie auch in Zukunft
    tun, bis wir das erreicht haben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der entscheidende Grund, Kollege Westerwelle, wa-
    rum Sie die Debatte über die Hartz-IV-Empfänger ange-
    zettelt haben, ist doch nicht, dass Sie sich Sorgen um die
    alleinerziehende Kellnerin machen, die Sie immer als
    Beispiel genannt haben, sondern dass Ihre Freunde Ih-
    nen gesagt haben: Sorg mal dafür, dass nicht mehr über
    die Verursacher der Bankenkrise geredet wird. – Dieses
    Manöver haben wir durchschaut. Wir finden: Die Verur-
    sacher der Bankenkrise müssen zur Kasse gebeten wer-
    den, und Pöbeleien gegen Arbeitslose und Hartz-IV-
    Empfänger müssen vom gesamten Deutschen Bundestag
    deutlich und entschieden zurückgewiesen werden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Lothar Binding [Heidelberg] [SPD])






    Dr. Gesine Lötzsch


    (A) (C)



    (D)(B)

    Natürlich sieht der vorgelegte Haushaltsentwurf, der
    jetzt beschlossen werden soll, anders aus als der einge-
    brachte Haushaltsentwurf. Ich darf Sie aber darauf hin-
    weisen, dass nicht jede Kürzung eine echte Kürzung ist.
    Schauen wir uns einmal den Einzelplan 14 – Verteidi-
    gung – an, der morgen ausführlich diskutiert werden
    wird. In diesem Einzelplan haben die Regierungsfraktio-
    nen ein bisschen gekürzt. Das hört sich gut an, ist aber
    eine Nebelkerze. Denn schon jetzt ist klar, dass am Ende
    des Jahres zusätzliche Kosten entstehen werden. Die
    Bundesregierung hat sich ja verpflichtet, weiterhin Geld
    in den Militärtransporter A400M zu pumpen. Diesen
    Militärtransporter braucht niemand, und wir haben auch
    keine Lust mehr, uns von EADS erpressen zu lassen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir haben einen ganz anderen Haushaltsansatz: Wenn
    die Politik richtig ist, dann stimmt auch der Haushalt.
    Ausgangspunkt unserer Politik ist, dass Menschen von
    ihrer Arbeit leben können müssen. Dazu brauchen wir
    endlich einen flächendeckenden gesetzlichen Mindest-
    lohn.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dieser würde dafür sorgen, dass Menschen in Würde le-
    ben können, und außerdem würde er – nach derzeitigem
    Stand – den Bundeshaushalt um mindestens 10 Milliar-
    den Euro entlasten. Wenn das nicht ein doppelter Nutzen
    ist! Wir von der Linken haben Anträge gestellt, die von
    der Mehrheit der Bevölkerung getragen werden. Wenn
    Sie unseren Anträgen zustimmen, dann handeln Sie im
    Sinne der Mehrheit.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN – Widerspruch bei der FDP)