Rede:
ID1702815000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. die: 1
    5. Kollegin: 1
    6. Nicole: 1
    7. Gohlke: 1
    8. von: 1
    9. derFraktion: 1
    10. Die: 1
    11. Linke.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/28 Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Versicherte in der Krise schüt- zen – Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung und der Bundes- agentur für Arbeit entschärfen (Drucksachen 17/495, 17/928) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksache 17/890) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Ottmar Schreiner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ 2507 B 2507 D 2509 B 2510 A 2511 C 2512 D 2513 D 2514 D 2525 D 2525 D 2528 A 2529 A 2530 C 2530 D 2531 B 2532 C 2534 B 2534 D 2534 D Deutscher B Stenografisch 28. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Ulla Lötzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssys- teme und zur Einführung eines Sonder- programms mit Maßnahmen für Milch- viehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisie- rungsgesetz – SozVersStabG) (Drucksachen 17/507, 17/814, 17/928) . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Dr. Martina Bunge, Klaus Ernst, weiterer D F K E D J T A K A N M 2507 A 2507 B Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2516 A 2517 A undestag er Bericht ung 5. März 2010 t : r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Josef Laumann, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 21: ntrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, laus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer bgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: iedriglöhne bekämpfen – Gesetzlichen indestlohn einführen 2518 B 2519 A 2519 D 2521 A 2522 A 2523 A 2523 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . 2535 D 2536 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung steuerli- cher EU-Vorgaben sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften (Drucksachen 17/506, 17/813, 17/923, 17/939) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/929) . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Sabine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: BAföG ausbauen und Chancengleichheit stärken (Drucksache 17/884) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Priska Hinz (Herborn), Ekin Deligöz, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sozial ge- rechtes Zwei-Säulen-Modell statt elitä- rer Studienfinanzierung (Drucksache 17/899) . . . . . . . . . . . . . . . . . S D N D K D M D T B a J T A D G (D H R H U J N A L A E G m U z g A N B G n B A A 2537 B 2538 C 2539 A 2539 D 2540 D 2542 A 2543 D 2544 C 2546 A 2546 C 2546 D 2547 A 2548 A 2549 B 2551 B 2552 D 2554 B 2555 A 2555 C 2556 B 2558 A 2558 B 2559 A 2559 C 2560 B 2560 C wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . icole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Pinkwart, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . arianne Schieder (Schwandorf) (SPD) . . . . r. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 24: eschlussempfehlung und Bericht des Innen- usschusses zu dem Antrag der Abgeordneten osef Philip Winkler, Viola von Cramon- aubadel, Marieluise Beck (Bremen), weiterer bgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN: Rückschiebungen nach riechenland sofort aussetzen rucksachen 17/449, 17/822) . . . . . . . . . . . . elmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . üdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten unther Krichbaum (CDU/CSU) zur Abstim- ung über den Entwurf eines Gesetzes zur msetzung steuerlicher EU-Vorgaben sowie ur Änderung steuerlicher Vorschriften (Ta- esordnungspunkt 22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung des Antrags: Kinderlärm – Kein rund zur Klage (27. Sitzung, Tagesord- ungspunkt 18) ettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2560 C 2562 A 2562 C 2564 A 2565 B 2566 A 2567 D 2569 A 2570 D 2572 A 2573 A 2573 B 2575 C 2576 D 2577 D 2578 C 2579 D 2581 A 2581 D 2582 A 2582 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2507 (A) ) (B) ) 28. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2581 (A) ) (B) ) Marlene tungen, deren Qualität und/oder Tarif durch die AGB des individuellen Absprache zwischen Dienstleister und Kunden ausgeführt werden. Der Gesetzentwurf sieht in § 4 Nr. 11 b Satz 3 Buch- stabe b) UStG darüber hinaus vor, dass Postdienstleis- Pflug, Johannes SPD 05.03.2010 Rupprecht (Tuchenbach), SPD 05.03.2010* Anlage 1 Liste der entschuldigte * A V k k U g w e 2 je Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 05.03.2010 Burgbacher, Ernst FDP 05.03.2010 Burkert, Martin SPD 05.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Ehrmann, Siegmund SPD 05.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 05.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 05.03.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Gruß, Miriam FDP 05.03.2010 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 05.03.2010 Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 05.03.2010* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 05.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 05.03.2010 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 05.03.2010 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 05.03.2010 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Lange, Ulrich CDU/CSU 05.03.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 05.03.2010 Ortel, Holger SPD 05.03.2010 Dr. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 S D S S D S T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Gunther Krichbaum (CDU/ CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung steuerlicher EU-Vor- gaben sowie zur Änderung steuerlicher Vor- schriften (Tagesordnungspunkt 22) Dem „Gesetz zur Umsetzung steuerrechtlicher EU- orgaben sowie weiterer steuerrechtlicher Regelungen“ ann ich nur unter erheblichen europarechtlichen Beden- en zustimmen. Es ist zu begrüßen, dass das vorliegende Gesetz die msatzsteuerbefreiung für Postdienstleistungen neu re- elt und damit die Voraussetzungen für mehr Wettbe- erb auf dem Gebiet des Postwesens schafft. Ursächlich für die Neuregelung ist im Wesentlichen in Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 23. April 009, Rs. C-357/07, das eine Umsatzsteuerbefreiung für ne Postdienstleistungen ausschließt, die aufgrund einer ager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 05.03.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 chlecht, Michael DIE LINKE 05.03.2010 r. Schwanholz, Martin SPD 05.03.2010 teinbrück, Peer SPD 05.03.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 erner, Katrin DIE LINKE 05.03.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 05.03.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 2582 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 (A) ) (B) ) Leistungserbringers bestimmt sind, nicht unter die Steu- erbefreiung fallen. In einer vorläufigen Stellungnahme geht der Mehr- wertsteuerausschuss der DG TAX – taxud.d.1 (2009) 328553-DE – jedoch davon aus, dass auch solche Post- dienstleistungen von der Umsatzsteuer zu befreien sind, weil es bei diesen nach AGB erbrachten Leistungen re- gelmäßig am Merkmal der „individuellen Absprache“ fehlt. Auch die Mehrzahl der vom Finanzausschuss des Deutschen Bundestages am 9. Februar 2010 angehörten Experten hat sich aus europarechtlicher Sicht dieser In- terpretation des fraglichen EuGH-Urteils angeschlossen und sieht die Gefahr der Einleitung eines Vertragsverlet- zungsverfahrens gegen die Bundesrepublik Deutschland. Das Bundesfinanzministerium erwartet für Mai 2010 eine Überarbeitung der vorläufigen Stellungnahme der EU-Kommission und rechnet mit dem möglichen Erlass einer verbindlichen Auslegungsrichtlinie. Aus europa- politischer Sicht wäre es begrüßenswert gewesen, diese Überarbeitung abzuwarten, um der Gefahr eines Ver- tragsverletzungsverfahrens bzw. einer möglichen Klage vor dem Europäischen Gerichtshof zu entgehen. Anlage 3 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Kinderlärm – Kein Grund zur Klage (27. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 18) Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Kinder sind die Säulen unserer Gesellschaft. Wir sind mehr denn je auf sie angewiesen, und deshalb freuen wir uns über jede Initiative, die ihre Situation in unserer Ge- sellschaft verbessert. Und deshalb begrüße ich auch die Anregungen, die die SPD in ihrem Antrag hier vor- schlägt. Bereits heute haben die Kommunen über die Ausnah- meregelung im Baugesetzbuch die Möglichkeit, den Bau von Kitas auch in reinen Wohngebieten zuzulassen. Al- lerdings scheint diese Lösung nicht gerichtsfest zu sein. Denn verschiedene Gerichte haben in diesem Zusam- menhang und in der Frage des Kinderlärms bei bereits bestehenden Kitas „kinderfeindlich“ geurteilt. Und hier sollten wir aufhorchen: Denn wenn Kinder hier in Deutschland, in unserer Gesellschaft wegen ihrer Geräu- sche als störend empfunden werden, scheint das Problem Kinderlärm ein größeres zu sein. Sicherlich gibt es die Möglichkeiten, den Klageversuchen einen Deckel aufzu- setzen, indem man durch Änderungen in der Baunut- zungsverordnung und dem Bundes-Immissionsschutzge- setz eine eindeutige rechtliche Grundlage schafft. Doch nur weil man die Möglichkeit zu klagen nimmt, werden die Beschwerden über Kinder und den Lärm, den sie ma- chen, nicht verschwinden. Es ist vielmehr unsere Auf- gabe, uns an den eigentlichen Kern der Sache zu wagen: Wieso betrachten wir in Deutschland Kinder als störend? W ih w z u d c a n d v L e z g g s b u lu s d z u u d u K A m S z (C (D ieso gibt es Menschen, die gegen den Bau einer Kita in rer Nachbarschaft vor Gericht gehen? Spielen macht nicht „nur“ Spaß, sondern ist auch sehr ichtig für die Entwicklung. Kinder müssen spielen, um u lernen. Sie entwickeln beim Spielen ihre motorischen nd sozialen Fähigkeiten. Dabei können und dürfen sie urchaus laut werden. Ich finde, in einer kinderfreundli- hen Gesellschaft – das schreiben wir uns ja schließlich uf die Fahnen – sollten die Geräusche von Kindern icht als Krach und Lärm wahrgenommen werden. Die gesellschaftliche Wahrnehmung können wir urch einen Beschluss im Bundestag aber leider nicht erändern. Und die Beispiele Berlins – hier wurde das andesimmissionsschutzgesetz geändert – und der aktu- llen Bundesratsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz eigen, dass wir leider den Weg der gesetzlichen Festle- ungen gehen müssen, um unseren Kindern ein würdi- es Leben und Aufwachsen zu ermöglichen. Denn dafür tehen wir in der Verantwortung. Und der nach langen Auseinandersetzungen endlich eschlossene Ausbau der Kindertagesbetreuung für die nter Dreijährigen zeigt: Wir haben einen akuten Hand- ngsbedarf. Denn auch wenn infolge des demografi- chen Wandels ein Teil des Mehrbedarfs durch freiwer- ende Plätze gedeckt werden kann, sind der Neubau usätzlicher Kindertagesstätten in reinen Wohngebieten nd die Erweiterung vorhandener Kindertagesstätten, m die zusätzlichen Plätze in Kitas bereitzustellen, urchaus notwendig. Und es gilt, ein eindeutiges Zeichen für die Kinder nd die Geräusche, die sie verursachen, zu setzen. Denn inderlärm ist Zukunftsmusik! nlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 2. bis 26. Juni 2009 in Straßburg – Drucksachen 16/14141, 17/591 Nr. 1.35 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO Frühjahrstagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 22. bis 26. Mai 2009 in Oslo, Norwegen – Drucksachen 16/14143, 17/591 Nr. 1.36 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 54. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 14. bis 18. November 2008 in Valencia, Spanien – Drucksachen 16/14144, 17/591 Nr. 1.37 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2583 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Euro- päischen Versammlung für Sicherheit und Verteidigung/ Versammlung der Westeuropäischen Union Tagung der Versammlung vom 2. bis 4. Juni 2009 in Paris – Drucksachen 16/14151, 17/591 Nr. 1.40 – – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 27. bis 30. April 2009 in Straßburg – Drucksachen 16/14161, 17/591 Nr. 1.42 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/504 Nr. A.2 EuB-BReg 56/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.3 EuB-BReg 57/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.4 EuB-BReg 58/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.5 EuB-BReg 61/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.6 EuB-BReg 62/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.7 EuB-BReg 63/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.8 EuB-BReg 64/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.9 EuB-BReg 65/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.10 EuB-BReg 66/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.11 Ratsdokument 15710/09 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/136 Nr. A.71 Ratsdokument 14728/09 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/136 Nr. A.105 Ratsdokument 12168/09 Drucksache 17/136 Nr. A.106 Ratsdokument 13323/09 Drucksache 17/136 Nr. A.107 Ratsdokument 13468/09 Drucksache 17/178 Nr. A.37 Ratsdokument 14257/09 28. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Helge Braun


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sie haben eine Frage gestellt. Die beantworte ich jetzt. –
    ach der BAföG-Erhöhung 2001 gab es 2002, 2003,
    004 und 2005 keine adäquate Anpassung mehr.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Wir haben gewaltig etwas gemacht! Das wissen Sie!)


    Ich beantworte Ihre Frage gerne weiter. – Unsere be-
    ondere Leistung ist, dass wir jetzt, im Jahr 2010, gerade
    inmal zwei Jahre nach der letzten Reform mit der An-
    ebung der Freibeträge um 10 Prozent und der Bedarfs-
    ätze um 8 Prozent, wieder eine Erhöhung vornehmen
    nd diese sogar höher ausfällt als der Anstieg der Ver-
    rauchspreise und der Anstieg der Löhne.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt überhaupt nicht!)


    ie Kontinuität in der Entwicklung des BAföG, die wir
    n dieser Stelle zeigen, ist historisch einmalig; damit
    ann sich Ihre Regierungsphase in keiner Weise verglei-
    hen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir werden in diesem Jahr das BAföG erhöhen.
    elbstverständlich werden wir auch noch andere Ele-
    ente umsetzen. Wenn Sie die Studierenden in Deutsch-
    nd fragen, was sie sich wünschen, ist das Erste, was
    an Ihnen sagt: eine Vereinfachung, eine Entbürokrati-

    ierung des BAföG. Genau das ist Teil der 23. BAföG-
    ovelle.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ie Anhebung der Altersgrenze, damit im System von
    achelor- und Masterstudiengängen in Zukunft die typi-

    chen Bildungsbiografien besser abgebildet werden, ist
    benfalls Teil dessen, was die Bundesregierung in die-
    em Jahr macht.

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2563


    (A) )



    (B) )


    Parl. Staatssekretär Dr. Helge Braun
    Wenn über bildungsferne Schichten und von Bil-
    dungsarmut gesprochen wird, sage ich: Wer die BAföG-
    Vollförderung von 648 Euro im Monat bekommt, hat da-
    mit – das zeigt die von Ihnen etwas einseitig zitierte
    HIS-Studie auch – finanziell durchaus die Möglichkeit,
    ein Studium zu absolvieren; aus finanziellen Gründen
    muss er es jedenfalls nicht abbrechen. Viel relevanter ist
    die Frage, wovon es abhängt, ob sich jemand in Deutsch-
    land ein Studium zutraut. Wie die HIS-Studie gezeigt
    hat, sind nicht die finanziellen Verhältnisse Hauptgrund
    dafür, sich ein Studium nicht zuzutrauen, sondern die
    schlechten Schulnoten.


    (Marianne Schieder [Schwandorf] [SPD]: Das ist ja nicht wahr!)


    Deshalb ist es zentrale Aufgabe, im Bildungssystem da-
    für zu sorgen, dass eine möglichst große Anzahl Men-
    schen in Deutschland so gute Bildungsergebnisse hat,
    dass sie sich ein Studium zutrauen. Wem es finanziell an
    den Möglichkeiten fehlt, soll entsprechendes BAföG be-
    kommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Marianne Schieder [Schwandorf] [SPD]: Das ist ein Ignorieren der Realität, wie es schlimmer nicht mehr geht!)


    Zum Thema Steuern. Sie fordern, dass wir den Frei-
    betrag um 10 Prozent erhöhen. Sie behaupten, es gehe
    dabei um die Mitte der Gesellschaft.


    (Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Sie haben es verstanden!)


    Ich muss Ihnen sagen: Die Mitte der Gesellschaft ist
    durch Steuern und Abgaben am höchsten belastet. Was
    Sie wollen, ist nichts anderes, als Steuern und Abgaben
    weiter zu erhöhen und darauf zu verweisen, dass die
    Kinder der Mittelschicht im Gegenzug BAföG-unter-
    stützt studieren können.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Zielgerichtete Bildungspolitik!)


    Das ist nicht die Politik einer christlich-liberalen Regie-
    rung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nachdem ich auf den SPD-Antrag eingegangen bin,
    will ich Ihnen sagen: Die Grünen haben auch einen An-
    trag eingebracht. Mit Ihrem Zweisäulenmodell gehen
    Sie natürlich in eine etwas andere Richtung. Sie wollen
    eine 5-prozentige Anhebung der Freibeträge. Damit lie-
    gen Sie sozusagen irgendwo dazwischen.

    Klar ist aber: Das BAföG ist der Höhe nach sachge-
    recht ausgebaut. Im Jahre 2008 haben wir es deutlich er-
    höht. Sie sagen: Wir sehen nur einen ganz leichten An-
    stieg. – Die letzte Novelle ist im Oktober 2008 in Kraft
    getreten. In der Studie, für die das BAföG und die Bezie-
    her bis 2008 beobachtet wurden, haben wir einen An-
    stieg gesehen, obwohl nur die letzten drei Monate in
    dieser Studie erfasst waren. Deshalb bin ich davon über-
    zeugt, dass nach der 22. jetzt auch die 23. BAföG-No-
    velle einen deutlichen Anstieg der Zahl der BAföG-Be-
    zieher zur Folge haben wird.

    s
    d
    d

    d

    D
    S
    d

    d
    s
    s

    A
    d

    Ih
    H
    d
    S
    d
    v
    u
    m
    g
    D
    v
    d
    s
    F
    d

    W
    h

    k
    B
    re
    z
    fi
    d
    d

    (C (D Aus meiner Sicht ist es ein angemessener Wert für die ozialund bildungspolitische Komponente BAföG in er Studienfinanzierung, dass weit mehr als ein Viertel er Studierenden BAföG bezieht. Die Menschen und auch die Studierenden sind indiviuell. (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Welche Erkenntnis!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    eshalb ergänzen wir das BAföG durch ein nationales
    tipendienprogramm, und wir bemühen uns auch um
    en Ausbau der Bildungsdarlehen,


    (Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Beim BAföG kleckern, beim Stipendium klotzen!)


    amit jeder seine Studienfinanzierung individuell, nach
    einer Begabung und nach seinen sozialen Bedürfnissen,
    o aufbauen kann, dass sie auf ihn maßgeschneidert ist.


    (Marianne Schieder [Schwandorf] [SPD]: Nach welchen sozialen Bedürfnissen?)


    lles auf ein Instrument zu setzen, ist nicht die Politik
    ieser Bundesregierung.

    Meine Damen und Herren, als Letztes komme ich zu
    rem Zweisäulenmodell. Was Sie hier fordern, ist im
    inblick auf das Zusammenrücken und die Bedeutung
    er Familien in Deutschland ein grundlegender Wandel.
    ie wollen das Kindergeld umwandeln und es direkt an
    ie Kinder fließen lassen, Sie wollen die Finanzierungs-
    erantwortung von den Eltern auf die Kinder übertragen,
    nd Sie wollen hinsichtlich der Zuschussfähigkeit nicht
    ehr die Eltern, sondern die Kinder prüfen. Im gesamt-

    esetzlichen Zusammenhang des Unterhaltsrechts in
    eutschland müssen Sie dazu die Eltern aus der Solidar-
    erantwortung für ihre Kinder entlassen und die Kinder
    amit alleinstellen. Sie erhalten dadurch vielleicht einen
    ozialen Zuschuss, aber der innere Zusammenhalt der
    amilie und die Verantwortung der Eltern für ihre Kin-
    er sind wichtige Bindeglieder, die wir erhalten wollen.


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Studierende sind erwachsene Menschen! Das ist Ihnen schon klar, oder?)


    enn Sie dies auflösen wollen, dann müssen Sie das
    ier deutlich sagen. Auch das ist nicht unsere Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum haben Sie dann die Bezugsdauer des Kindergeldes gekürzt?)


    Das BAföG hat sich in 40 Jahren bewährt. Die Dis-
    ussion über die bildungsfernen Schichten ist dieser
    undesregierung ein großes Anliegen. Daraus resultie-
    nd erhöhen wir das BAföG nach 2008 schon zum

    weiten Mal. Wir führen neue Instrumente der Studien-
    nanzierung ein und werden mit entsprechenden Bil-
    ungsmaßnahmen mehr für diejenigen tun, die es im
    eutschen Bildungssystem nicht so leicht haben.

    2564 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010


    (A) )



    (B) )


    Parl. Staatssekretär Dr. Helge Braun
    Die Bundesregierung wird damit ihrer Verantwortung
    umfassend gerecht. Deshalb bitte ich Sie, dem Entwurf
    für das 23. BAföG-Änderungsgesetz der Bundesregie-
    rung zuzustimmen, wenn wir ihn eingebracht haben.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Kollegin Nicole Gohlke von der

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicole Gohlke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr geehrte Damen und Herren! Wir verhandeln heute
    im Bundestag die Frage, wie in Zeiten der anhaltenden
    Krise und der zunehmenden sozialen Unsicherheit das
    Studium und die Ausbildung von Millionen junger Men-
    schen zukünftig gesichert werden sollen.

    Die schwarz-gelbe Bundesregierung


    (Albert Rupprecht [Weiden] [CDU/CSU]: Christlich-liberale!)


    beantwortet diese Frage unter anderem mit einem natio-
    nalen Stipendienprogramm. Mit Mitteln des Bundes und
    der Länder, aber auch aus der Wirtschaft und von priva-
    ten Geldgebern sollen 10 Prozent der Studierenden, die
    – in Ihren Worten – Leistungsstärksten und Begabtesten,
    mit 300 Euro im Monat gefördert werden.


    (Zuruf von der FDP: Gut so!)


    Erste Erfahrungen mit dem Modell gibt es bereits in
    Nordrhein-Westfalen. Herr Pinkwart kann gleich sicher-
    lich auch noch einmal Stellung dazu nehmen. Von den
    angestrebten 8 Prozent aller Studierenden werden bis-
    lang allerdings nur 0,6 Prozent gefördert.


    (Albert Rupprecht [Weiden] [CDU/CSU]: Gerade angefangen!)


    Nur wenige Hochschulen, wie zum Beispiel die RWTH,
    die Technische Hochschule Aachen, mit engen Verbin-
    dungen zur lokalen Wirtschaft und zu finanzstarken
    Sponsoren können die Kapazitäten aufbringen, die ent-
    sprechenden Gelder für das Stipendienmodell einzuwer-
    ben. Kleinere Hochschulen in strukturschwachen Gebie-
    ten sind chancenlos, an diesem Modell überhaupt
    mitzuwirken.


    (Albert Rupprecht [Weiden] [CDU/CSU]: Sie haben jetzt einen Anreiz! – Zuruf von der FDP: Das stimmt doch gar nicht!)


    Meine Damen und Herren, im schwarz-gelben Stipen-
    dienprogramm steckt de facto die Privatisierung der
    Hochschulbildung.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)


    Um es deutlich zu sagen: Fast 40 Jahre nachdem sich
    Schülerinnen, Schüler und Studierende das BAföG er-
    kämpft haben, droht mit dieser Bundesregierung der
    schleichende Ausstieg aus der öffentlichen Ausbildungs-

    fi
    p

    B
    d
    h
    s
    c
    w

    7
    S
    d
    R
    h
    c
    d
    in
    Ä
    B
    lu

    M
    h
    4
    6
    d

    D
    te
    B
    m
    w

    Z
    e

    e
    d
    b
    s

    D

    C
    d
    F
    d

    (C (D nanzierung. Das ist die eigentliche Bildungskatastrohe in der Bundesrepublik. (Beifall bei der LINKEN – Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Wir erhöhen das BAföG!)


    Alle Studien zur sozialen Zusammensetzung in der
    egabtenförderung belegen, dass etwa drei Viertel der
    urch Stipendien Geförderten in Deutschland aus einer
    ohen oder gehobenen Schicht kommen. Gleichzeitig
    ehen wir, dass junge Menschen aus einkommensschwa-
    hen Schichten immer öfter kein Studium aufnehmen,
    eil sie vor den Verschuldungsrisiken zurückschrecken:


    (Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Falsch!)


    1 Prozent der Studienberechtigten begründen ihren
    chritt, gar nicht erst ein Studium aufzunehmen, damit,
    ass sie Angst vor dauerhafter Verschuldung und der
    ückzahlung großer Darlehen haben. Das rührt auch da-
    er, dass sie Sorge haben müssen, direkt nach dem Ba-
    helorstudium eben keinen hoch bezahlten Job zu fin-
    en, sondern vielleicht sogar in die Erwerbslosigkeit und
    Hartz IV zu fallen. Wenn Sie diese Menschen und ihre
    ngste ernst nehmen würden, dann würden Sie das
    AföG wieder zu einem Vollzuschuss ohne Rückzah-
    ngspflicht machen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Durch die misslungene Einführung der Bachelor- und
    asterstudiengänge und die überfrachteten Lehrpläne

    aben viele Studierende heute eine Arbeitswoche von
    0 Stunden und mehr. Seit langem ist bekannt, dass
    3 Prozent der Studierenden zur Finanzierung des Stu-
    iums parallel arbeiten müssen.


    (Zuruf von der FDP: Das habe ich auch gemacht!)


    a die Studiengänge so überhaupt nicht in sechs Semes-
    rn zu schaffen sind, müsste die Bezugsdauer des
    AföG dringend verlängert werden; das Masterstudium
    uss grundsätzlich in den BAföG-Bezug einbezogen
    erden.


    (Heiner Kamp [FDP]: Stellen Sie doch den Antrag, dass 20 Prozent der Noten geschenkt werden!)


    udem müssten die Altersgrenzen fallen, um individu-
    lle Bildungswege überhaupt zu ermöglichen.

    Bildungsbenachteiligungen beginnen übrigens nicht
    rst an der Hochschule. Die Linke fordert deshalb auch,
    as BAföG für Schülerinnen und Schüler an allgemein-
    ildenden Schulen ab der 11. Klasse endlich wieder voll-
    tändig einzuführen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    as ist ein längst überfälliger Schritt.

    In der gestrigen Debatte zur Bologna-Reform hat die
    DU/CSU noch einmal ziemlich eindrücklich gezeigt,
    ass es ihr bei ihrem ganzen Handeln gar nicht um die
    rage geht: Wie kommen wir zu mehr, zur besten Bil-
    ung für alle? Vielmehr ist das Motiv Ihrer Politik letzt-

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2565


    (A) )



    (B) )


    Nicole Gohlke
    endlich das Aussieben und Aussortieren. So zitierte Herr
    Schipanski den EFI-Bericht mit den Worten: „Man muss
    die Selektionsprozesse früher ansetzen
    “. Ich halte
    das, ehrlich gesagt, für eine Frechheit gegenüber den
    Menschen, die sich fast schon verzweifelt um gute Bil-
    dung bemühen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wie tief lässt dieser Satz und Ihr völlig verengter Be-
    griff der Leistungsstärksten und Begabtesten blicken!
    Glauben Sie denn, dass Leistungsstärke und Begabung
    einfach so vom Himmel fallen? Sind sie nicht gerade das
    Produkt einer gezielten Förderung?


    (Heiner Kamp [FDP]: Sie sind das beste Beispiel!)


    Was für ein mittelalterliches Menschenbild haben Sie ei-
    gentlich? Haben Sie sich noch nie überlegt, dass unter
    den besten 10 Prozent, die in den Genuss eines Stipen-
    dienprogramms kommen würden, viele sein könnten, die
    über gute Voraussetzungen verfügen, die eben nicht ne-
    ben der Schule, neben dem Studium arbeiten mussten,
    die schon durch ihr Elternhaus, ihre soziale Herkunft
    oder ihr Wohnviertel die Möglichkeit hatten, den besten
    Kindergarten, die beste Schule zu besuchen? Ich sage Ih-
    nen: Wirkliche Bildungsförderung umfasst nicht nur
    10 Prozent, sondern alle, besonders diejenigen, die nicht
    von Hause aus mit den besten Voraussetzungen gesegnet
    sind.


    (Beifall bei der LINKEN – Heiner Kamp [FDP]: Herrgott, schmeiß Hirn vom Himmel!)


    Die Finanzierung der Bildung und des Studiums ist
    gerade in der Krise eine existenzielle Frage für alle. Die
    Linke wird nicht tatenlos zusehen, wenn Sie weiterhin
    auf die Privatisierung der Ausbildungsfinanzierung set-
    zen. Bildung ist ein öffentliches Gut, das allen unabhän-
    gig von ihrer sozialen Herkunft offenstehen muss.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)