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ID1702809300

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    10. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/28 Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Versicherte in der Krise schüt- zen – Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung und der Bundes- agentur für Arbeit entschärfen (Drucksachen 17/495, 17/928) . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Drucksache 17/890) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Ottmar Schreiner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ 2507 B 2507 D 2509 B 2510 A 2511 C 2512 D 2513 D 2514 D 2525 D 2525 D 2528 A 2529 A 2530 C 2530 D 2531 B 2532 C 2534 B 2534 D 2534 D Deutscher B Stenografisch 28. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Ulla Lötzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssys- teme und zur Einführung eines Sonder- programms mit Maßnahmen für Milch- viehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisie- rungsgesetz – SozVersStabG) (Drucksachen 17/507, 17/814, 17/928) . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Harald Weinberg, Dr. Martina Bunge, Klaus Ernst, weiterer D F K E D J T A K A N M 2507 A 2507 B Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2516 A 2517 A undestag er Bericht ung 5. März 2010 t : r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Josef Laumann, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 21: ntrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, laus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer bgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: iedriglöhne bekämpfen – Gesetzlichen indestlohn einführen 2518 B 2519 A 2519 D 2521 A 2522 A 2523 A 2523 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . 2535 D 2536 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung steuerli- cher EU-Vorgaben sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften (Drucksachen 17/506, 17/813, 17/923, 17/939) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/929) . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Sabine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Abgeordneten Swen Schulz (Spandau), Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: BAföG ausbauen und Chancengleichheit stärken (Drucksache 17/884) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Priska Hinz (Herborn), Ekin Deligöz, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sozial ge- rechtes Zwei-Säulen-Modell statt elitä- rer Studienfinanzierung (Drucksache 17/899) . . . . . . . . . . . . . . . . . S D N D K D M D T B a J T A D G (D H R H U J N A L A E G m U z g A N B G n B A A 2537 B 2538 C 2539 A 2539 D 2540 D 2542 A 2543 D 2544 C 2546 A 2546 C 2546 D 2547 A 2548 A 2549 B 2551 B 2552 D 2554 B 2555 A 2555 C 2556 B 2558 A 2558 B 2559 A 2559 C 2560 B 2560 C wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . icole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Pinkwart, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . arianne Schieder (Schwandorf) (SPD) . . . . r. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 24: eschlussempfehlung und Bericht des Innen- usschusses zu dem Antrag der Abgeordneten osef Philip Winkler, Viola von Cramon- aubadel, Marieluise Beck (Bremen), weiterer bgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN: Rückschiebungen nach riechenland sofort aussetzen rucksachen 17/449, 17/822) . . . . . . . . . . . . elmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . üdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten unther Krichbaum (CDU/CSU) zur Abstim- ung über den Entwurf eines Gesetzes zur msetzung steuerlicher EU-Vorgaben sowie ur Änderung steuerlicher Vorschriften (Ta- esordnungspunkt 22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung des Antrags: Kinderlärm – Kein rund zur Klage (27. Sitzung, Tagesord- ungspunkt 18) ettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2560 C 2562 A 2562 C 2564 A 2565 B 2566 A 2567 D 2569 A 2570 D 2572 A 2573 A 2573 B 2575 C 2576 D 2577 D 2578 C 2579 D 2581 A 2581 D 2582 A 2582 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2507 (A) ) (B) ) 28. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2581 (A) ) (B) ) Marlene tungen, deren Qualität und/oder Tarif durch die AGB des individuellen Absprache zwischen Dienstleister und Kunden ausgeführt werden. Der Gesetzentwurf sieht in § 4 Nr. 11 b Satz 3 Buch- stabe b) UStG darüber hinaus vor, dass Postdienstleis- Pflug, Johannes SPD 05.03.2010 Rupprecht (Tuchenbach), SPD 05.03.2010* Anlage 1 Liste der entschuldigte * A V k k U g w e 2 je Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 05.03.2010 Burgbacher, Ernst FDP 05.03.2010 Burkert, Martin SPD 05.03.2010 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Ehrmann, Siegmund SPD 05.03.2010 Freitag, Dagmar SPD 05.03.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 05.03.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Gruß, Miriam FDP 05.03.2010 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 05.03.2010 Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 05.03.2010* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 05.03.2010 Koch, Harald DIE LINKE 05.03.2010 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 05.03.2010 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 05.03.2010 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Lange, Ulrich CDU/CSU 05.03.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 05.03.2010 Ortel, Holger SPD 05.03.2010 Dr. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 S D S S D S T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Gunther Krichbaum (CDU/ CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung steuerlicher EU-Vor- gaben sowie zur Änderung steuerlicher Vor- schriften (Tagesordnungspunkt 22) Dem „Gesetz zur Umsetzung steuerrechtlicher EU- orgaben sowie weiterer steuerrechtlicher Regelungen“ ann ich nur unter erheblichen europarechtlichen Beden- en zustimmen. Es ist zu begrüßen, dass das vorliegende Gesetz die msatzsteuerbefreiung für Postdienstleistungen neu re- elt und damit die Voraussetzungen für mehr Wettbe- erb auf dem Gebiet des Postwesens schafft. Ursächlich für die Neuregelung ist im Wesentlichen in Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 23. April 009, Rs. C-357/07, das eine Umsatzsteuerbefreiung für ne Postdienstleistungen ausschließt, die aufgrund einer ager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 05.03.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 chlecht, Michael DIE LINKE 05.03.2010 r. Schwanholz, Martin SPD 05.03.2010 teinbrück, Peer SPD 05.03.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2010 erner, Katrin DIE LINKE 05.03.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 05.03.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 2582 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 (A) ) (B) ) Leistungserbringers bestimmt sind, nicht unter die Steu- erbefreiung fallen. In einer vorläufigen Stellungnahme geht der Mehr- wertsteuerausschuss der DG TAX – taxud.d.1 (2009) 328553-DE – jedoch davon aus, dass auch solche Post- dienstleistungen von der Umsatzsteuer zu befreien sind, weil es bei diesen nach AGB erbrachten Leistungen re- gelmäßig am Merkmal der „individuellen Absprache“ fehlt. Auch die Mehrzahl der vom Finanzausschuss des Deutschen Bundestages am 9. Februar 2010 angehörten Experten hat sich aus europarechtlicher Sicht dieser In- terpretation des fraglichen EuGH-Urteils angeschlossen und sieht die Gefahr der Einleitung eines Vertragsverlet- zungsverfahrens gegen die Bundesrepublik Deutschland. Das Bundesfinanzministerium erwartet für Mai 2010 eine Überarbeitung der vorläufigen Stellungnahme der EU-Kommission und rechnet mit dem möglichen Erlass einer verbindlichen Auslegungsrichtlinie. Aus europa- politischer Sicht wäre es begrüßenswert gewesen, diese Überarbeitung abzuwarten, um der Gefahr eines Ver- tragsverletzungsverfahrens bzw. einer möglichen Klage vor dem Europäischen Gerichtshof zu entgehen. Anlage 3 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Kinderlärm – Kein Grund zur Klage (27. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 18) Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Kinder sind die Säulen unserer Gesellschaft. Wir sind mehr denn je auf sie angewiesen, und deshalb freuen wir uns über jede Initiative, die ihre Situation in unserer Ge- sellschaft verbessert. Und deshalb begrüße ich auch die Anregungen, die die SPD in ihrem Antrag hier vor- schlägt. Bereits heute haben die Kommunen über die Ausnah- meregelung im Baugesetzbuch die Möglichkeit, den Bau von Kitas auch in reinen Wohngebieten zuzulassen. Al- lerdings scheint diese Lösung nicht gerichtsfest zu sein. Denn verschiedene Gerichte haben in diesem Zusam- menhang und in der Frage des Kinderlärms bei bereits bestehenden Kitas „kinderfeindlich“ geurteilt. Und hier sollten wir aufhorchen: Denn wenn Kinder hier in Deutschland, in unserer Gesellschaft wegen ihrer Geräu- sche als störend empfunden werden, scheint das Problem Kinderlärm ein größeres zu sein. Sicherlich gibt es die Möglichkeiten, den Klageversuchen einen Deckel aufzu- setzen, indem man durch Änderungen in der Baunut- zungsverordnung und dem Bundes-Immissionsschutzge- setz eine eindeutige rechtliche Grundlage schafft. Doch nur weil man die Möglichkeit zu klagen nimmt, werden die Beschwerden über Kinder und den Lärm, den sie ma- chen, nicht verschwinden. Es ist vielmehr unsere Auf- gabe, uns an den eigentlichen Kern der Sache zu wagen: Wieso betrachten wir in Deutschland Kinder als störend? W ih w z u d c a n d v L e z g g s b u lu s d z u u d u K A m S z (C (D ieso gibt es Menschen, die gegen den Bau einer Kita in rer Nachbarschaft vor Gericht gehen? Spielen macht nicht „nur“ Spaß, sondern ist auch sehr ichtig für die Entwicklung. Kinder müssen spielen, um u lernen. Sie entwickeln beim Spielen ihre motorischen nd sozialen Fähigkeiten. Dabei können und dürfen sie urchaus laut werden. Ich finde, in einer kinderfreundli- hen Gesellschaft – das schreiben wir uns ja schließlich uf die Fahnen – sollten die Geräusche von Kindern icht als Krach und Lärm wahrgenommen werden. Die gesellschaftliche Wahrnehmung können wir urch einen Beschluss im Bundestag aber leider nicht erändern. Und die Beispiele Berlins – hier wurde das andesimmissionsschutzgesetz geändert – und der aktu- llen Bundesratsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz eigen, dass wir leider den Weg der gesetzlichen Festle- ungen gehen müssen, um unseren Kindern ein würdi- es Leben und Aufwachsen zu ermöglichen. Denn dafür tehen wir in der Verantwortung. Und der nach langen Auseinandersetzungen endlich eschlossene Ausbau der Kindertagesbetreuung für die nter Dreijährigen zeigt: Wir haben einen akuten Hand- ngsbedarf. Denn auch wenn infolge des demografi- chen Wandels ein Teil des Mehrbedarfs durch freiwer- ende Plätze gedeckt werden kann, sind der Neubau usätzlicher Kindertagesstätten in reinen Wohngebieten nd die Erweiterung vorhandener Kindertagesstätten, m die zusätzlichen Plätze in Kitas bereitzustellen, urchaus notwendig. Und es gilt, ein eindeutiges Zeichen für die Kinder nd die Geräusche, die sie verursachen, zu setzen. Denn inderlärm ist Zukunftsmusik! nlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses hat itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 2. bis 26. Juni 2009 in Straßburg – Drucksachen 16/14141, 17/591 Nr. 1.35 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO Frühjahrstagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 22. bis 26. Mai 2009 in Oslo, Norwegen – Drucksachen 16/14143, 17/591 Nr. 1.36 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 54. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 14. bis 18. November 2008 in Valencia, Spanien – Drucksachen 16/14144, 17/591 Nr. 1.37 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2583 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Euro- päischen Versammlung für Sicherheit und Verteidigung/ Versammlung der Westeuropäischen Union Tagung der Versammlung vom 2. bis 4. Juni 2009 in Paris – Drucksachen 16/14151, 17/591 Nr. 1.40 – – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates über die Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 27. bis 30. April 2009 in Straßburg – Drucksachen 16/14161, 17/591 Nr. 1.42 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/504 Nr. A.2 EuB-BReg 56/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.3 EuB-BReg 57/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.4 EuB-BReg 58/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.5 EuB-BReg 61/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.6 EuB-BReg 62/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.7 EuB-BReg 63/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.8 EuB-BReg 64/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.9 EuB-BReg 65/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.10 EuB-BReg 66/2009 Drucksache 17/504 Nr. A.11 Ratsdokument 15710/09 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/136 Nr. A.71 Ratsdokument 14728/09 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/136 Nr. A.105 Ratsdokument 12168/09 Drucksache 17/136 Nr. A.106 Ratsdokument 13323/09 Drucksache 17/136 Nr. A.107 Ratsdokument 13468/09 Drucksache 17/178 Nr. A.37 Ratsdokument 14257/09 28. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. März 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Paul Lehrieder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Kollege Ernst, herzlichen Dank für den Ein-

    wand. Ich weiß nicht, aus welchem Jahr Ihre Studie ist.
    Sie haben „3/2000“ gesagt.


    (Klaus Ernst [DIE LINKE]: 2010! Entschuldigung! – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Letzte Woche erschienen!)


    – Alles klar. Dann ist das möglicherweise sogar korrekt.

    Meine Damen und Herren, ich habe die Frankfurter
    Allgemeine Zeitung vom 23. Februar 2010 zitiert, die
    sich auf die Hans-Böckler-Stiftung bezogen hat. Ich bin
    gerne bereit, diese Zahlen zu verifizieren und Ihnen pri-
    vatissime zu erklären, wo sie herkommen.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Wir schicken Ihnen die Studie zu! Dann können Sie das nachlesen!)


    – Dafür bin ich sehr dankbar, Herr Troost. Das meine ich
    wirklich ernst.

    Ich bin mit der Beantwortung Ihrer Frage fertig, Herr
    Ernst. – Wir diskutieren über die richtigen Mittel und die
    richtigen Wege, um ein Problem hier bei uns zu lösen.
    Die Zuschauer an den Fernsehgeräten, aber auch die Zu-
    schauer hier, im Plenarsaal, haben kein Verständnis,
    wenn wir uns aus rein prinzipiellen Überlegungen auf
    den Kopf hauen. Wir müssen schauen, wie wir eine Lö-
    sung finden. Wir streiten um die richtigen Instrumente
    für die Erreichung eines gemeinsam angestrebten Zieles.
    Da sind wir noch weit auseinander.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Wenn Studien falsch zitiert werden, ist das schlecht für die Zuschauer!)


    Bei dem Thema Mindestlöhne haben Sie auch Frank-
    reich angesprochen. Lieber Kollege Ernst, ich muss Sie
    einmal fragen: Wissen Sie, wie hoch die Jugendarbeits-
    losigkeit in Frankreich derzeit ist? –


    (Zuruf von der LINKEN: Wissen Sie, wie hoch sie in Deutschland ist?)


    20 Prozent. Wissen Sie, wie hoch sie in Deutschland ist? –
    10 Prozent. Ein Mindestlohn führt also insbesondere bei
    den Jugendlichen nicht zwangsläufig zu einer Vollbe-
    schäftigung. Wissen Sie, wo die meisten Jugendauf-
    stände sind? – In den Vororten von Paris. Zum Glück ha-
    ben wir diese Situation noch nicht.


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Wollen Sie jetzt etwa behaupten, dass der Mindestlohn die Ursache dafür ist? Das wird ja immer obskurer!)


    – Der Mindestlohn führt auch dazu, dass Jugendliche,
    die vielleicht zudem Einstellungshindernisse haben, es

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    (C (D och schwerer haben, einen Job zu bekommen. Diese aben wir auch in Deutschland. uch in Deutschland haben wir Jugendliche mit Sprachroblemen. Wir haben Jugendliche, die Einstellungshinernisse haben. Bei einem Mindestlohn von 10 Euro ätten sie sicher noch weniger Chancen, einen Ausbilungsplatz oder gar einen Job zu bekommen. Ich habe ausgeführt, dass der Mindestlohn ein zweichneidiges Schwert ist. Ist er zu niedrig, ist sein Nutzen ls Armutsund Ausbeutungsabwehr schlichtweg geng. Liegt er über dem bisherigen Lohn, gibt es für die etroffenen nur zwei Möglichkeiten: Entweder werden ie mehr verdienen – das behaupten Sie – oder viele vereren leider ihren Arbeitsplatz; davon sind wir übereugt. (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Es gibt noch ein paar Möglichkeiten!)


    (Zuruf des Abg. Klaus Ernst [DIE LINKE])


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    eshalb haben wir mit dem Kombilohn, mit der Mög-
    chkeit des Aufstockens durchaus adäquate Mittel, die
    oziale Absicherung von Geringverdienern zu errei-
    hen.

    Kollege Kober hat bereits darauf hingewiesen: Arbeit
    t mehr, als Geld zu verdienen, Arbeit ist auch Verwirk-
    chung des Grundrechts auf Menschenwürde.


    (Beifall des Abg. Dr. Heinrich L. Kolb [FDP])


    atürlich ist Arbeit mit einem ausreichenden oder mög-
    chst hohen Einkommen für jeden angenehmer; da
    aben Sie völlig recht. Aber Sie müssen auch wissen:
    gal über welchen Mindestlohn wir diskutieren, ob
    ,50 Euro, 8,50 Euro oder 10 Euro, eine Familie mit
    wei kleinen Kindern werden Sie von keinem der derzeit
    der Diskussion befindlichen Mindestlöhne ernähren

    önnen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das behauptet ja keiner!)


    Unsere Sozialleistungen entsprechen derzeit einem
    indestlohnniveau von 11,80 Euro. Frau Kollegin
    rellmann hat gestern bei der Diskussion feuchte Augen
    ekommen, als ich das gesagt habe. Die nächste For-
    erung lautet: Wenn ich mich und meine Familie von
    inem Lohn ernähren können soll – das wird in der Be-
    ölkerung durchaus so gesehen –, dann ist ein Mindest-
    hn von 7 Euro oder 10 Euro zu wenig; diesen Familien
    üssen wir mehr geben.


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Alleinernährermodell ist doch obsolet!)


    iele derjenigen, die jetzt ergänzende Sozialleistungen
    eziehen, sind Familien.


    (Diana Golze [DIE LINKE]: Die müssen jetzt von viel weniger existieren!)


    2542 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010


    (A) )



    (B) )


    Paul Lehrieder
    Mit der Entfristung und Vereinfachung des Kinderzu-
    schlages haben wir mit der SPD Gutes gemacht, lieber
    Kollege Schaaf, lieber Kollege Juratovic.

    Ich könnte noch einiges zu dem Thema sagen. Ich
    schätze, dass dies noch nicht die letzte Diskussion über
    diese Thematik war, lieber Kollege Ernst.


    (Anton Schaaf [SPD]: Versprochen!)


    – Versprochen.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wün-
    sche Ihnen ein schönes Wochenende.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Josip Juratovic für die SPD-

Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Josip Juratovic


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Wer Arbeit leistet, verdient Wert-
    schätzung und Fairness. Zu Wertschätzung und Fairness
    in der Arbeitswelt gehört auch eine anständige Entloh-
    nung. Wir haben in unserem Land aber viele Leistungs-
    träger, die nicht anständig und fair entlohnt werden. Es
    kann nicht sein, dass viele Beschäftigte trotz Vollzeit-
    arbeit und Überstunden ihre Familien nicht ernähren
    können, ohne vom Steuerzahler Almosen zu erhalten.


    (Anton Schaaf [SPD]: So ist es!)


    Die kalkulierte Almosenverteilung ist weder christlich
    noch hat sie etwas mit Freiheit zu tun. Denn zur Freiheit
    gehört auch finanzielle Freiheit.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Leistung muss sich wieder lohnen, fordern Sie, meine
    Kolleginnen und Kollegen von der FDP. Wer arbeitet,
    müsse mehr haben als derjenige, der nicht arbeitet.


    (Beifall bei der FDP)


    Ja, da stimme ich Ihnen zu. Leistung lohnt sich aber erst
    dann, wenn sie auch fair bezahlt wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Leistung lohnt sich, wenn man von der Arbeit, die man
    leistet, menschenwürdig leben kann.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wie ist das denn mit 9,50 Euro?)


    Daher wird sich Leistung für viele Leistungsträger in
    Deutschland erst dann wieder lohnen, wenn wir einen
    allgemeinen und flächendeckenden gesetzlichen Min-
    destlohn haben.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Stimmt nicht!)


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    (C (D Ich finde es unverschämt, dass der Ersatzsozialminisr Guido Westerwelle eine Diskussion führt, in der er nterbezahlte Facharbeiter gegen Hartz-IV-Empfänger usspielt. (Anton Schaaf [SPD]: So ist das! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das tut er gar nicht!)


    azu fällt mir nur unser guter, alter Platon ein: „Der
    öchste Grad von Ungerechtigkeit ist geheuchelte Ge-
    chtigkeit.“


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN – Zurufe von der FDP: Ui!)


    enn Sie es mit Ihrer Forderung nach mehr Gerechtig-
    eit ernst meinen, müssen Sie sich in der Bundesregie-
    ng für den Mindestlohn als gesetzliche Lohnunter-

    renze einsetzen und nicht dagegen.


    (Anton Schaaf [SPD]: So ist das!)


    s ist eine Frage der Moral und wichtig für das Selbst-
    ertgefühl, dass geleistete Arbeit auch anständig bezahlt
    ird. Für ein gesundes Selbstwertgefühl eines Men-

    chen ist es wichtig, dass er von seiner Vollzeitarbeit
    eine Familie ernähren kann; das sagen auch die Fami-
    enministerin und die Arbeitsministerin in vielen Talk-
    hows.

    Sicherlich gehören zum politischen Geschäft von Zeit
    u Zeit auch Showeffekte. Doch irgendwann muss man
    as, was man versprochen hat, auch umsetzen. Sonst
    erliert die Politik noch mehr an Glaubwürdigkeit. Diese
    laubwürdigkeit hängt übrigens auch direkt mit diesem
    aus zusammen, wenn man bedenkt, unter welchen
    ohnbedingungen Menschen hier im Deutschen Bundes-
    g arbeiten: beim Fahrdienst, bei den Sicherheits- und
    einigungskräften.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Werte Kolleginnen und Kollegen, es sprechen nicht
    ur moralische Gründe für einen gesetzlichen Mindest-
    hn. Lassen Sie mich drei weitere Gründe aufzählen:
    rstens. Wenn wir Altersarmut vermeiden wollen, dann
    üssen wir dafür sorgen, dass die Rentner von morgen

    eute vernünftig einzahlen können;


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    uch das gehört zur politischen Glaubwürdigkeit. Im
    brigen sind auch die heutigen Rentner bei der Erhö-
    ung ihrer Renten auf die Lohnzuwächse der Beschäftig-
    n angewiesen. Mit einem Mindestlohn schaffen wir
    ire Renten, heute und in der Zukunft.

    Zweitens. Wenn wir Mindestlöhne einführen, sorgen
    ir für mehr Kaufkraft in Deutschland und kurbeln die
    innennachfrage an, gerade jetzt in der Krise. Eine

    tärkere Binnennachfrage schafft Arbeit. Deswegen wird
    er Mindestlohn nicht zu einem Minus, sondern zu ei-
    em Plus an Jobs führen.

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2010 2543


    (A) )



    (B)


    Josip Juratovic

    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das können Sie getrost vergessen!)


    Großbritannien hat den Mindestlohn bereits 1999 einge-
    führt. Er hat dort weder zu Arbeitsplatzabbau noch zu
    Arbeitsplatzverlagerungen geführt.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Dort gibt es ja auch einen ganz anderen Arbeitsmarktrahmen!)


    Drittens. Ein Mindestlohn würde bewirken, dass wir
    in Deutschland nicht länger einen Wettbewerb um Un-
    terbieten und Dumpinglöhne, sondern einen Wettbe-
    werb um Innovation und Fortschritt hätten. Dieser
    Meinung sind übrigens auch die meisten Unternehmen
    in unserem Land. Sie sind der Auffassung, dass Lohnun-
    terbietung nur Subunternehmen nutzt, die den schnellen
    und rücksichtslosen Profit suchen, und zwar auf Kosten
    der Qualität. Unser Motto muss deswegen lauten: Güns-
    tig statt billig. Das ist vor allem im nächsten Jahr wich-
    tig, wenn die Arbeitnehmer aus den neuen EU-Staaten
    aufgrund der Vollendung der Arbeitnehmerfreizügigkeit
    ohne Einschränkung in Deutschland arbeiten dürfen.

    Meine Damen und Herren, wir Sozialdemokraten
    wollten einen gesetzlichen Mindestlohn bereits in den
    vergangenen Jahren einführen. Mit unseren damaligen
    Koalitionspartnern, CDU und CSU, ließen sich jedoch
    nur Mindestlöhne für bestimmte Branchen einführen.


    (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Das ist gut so!)


    Doch gerade in der Krise hat sich gezeigt, dass alle Be-
    schäftigten in Deutschland einen Mindestlohn brauchen.
    Werte Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU, ich
    appelliere auch an Ihr christliches Menschenverständnis:
    Setzen Sie sich dafür ein, dass alle Beschäftigten in
    Deutschland das für den Lebensunterhalt ihrer Familien
    Notwendige allein aus ihrer Vollzeitarbeit bestreiten
    können, und verstecken Sie sich nicht hinter der Tarif-
    autonomie, die Sie vorher durch Unterstützung der
    vermeintlich christlichen Pseudogewerkschaften ge-
    schwächt haben.

    Kolleginnen und Kollegen von der Linken, in der
    Sache sind wir uns gar nicht so fern.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Aha! Sehr interessant!)


    Uns unterscheidet aber vor allem der Politikstil. Manch-
    mal scheint Robin-Hood-Politik gerecht zu sein, und sie
    kommt bei vielen Menschen zunächst einmal gut an.
    Eine solche Robin-Hood-Politik gefährdet aber den ge-
    sellschaftlichen Zusammenhalt. Wenn Sie einen Min-
    destlohn von 10 Euro fordern, dann bremsen Sie dieses
    Projekt eher.

    Ich gebe zu: 10 Euro sind nicht besonders viel. Aber
    erstens ist es unseriös, wenn Sie einen Mindestlohnrat
    einsetzen, seine Ergebnisse aber schon im Voraus be-
    schließen wollen, und zweitens ist es unseriös, wenn wir
    mit einem Mindestlohn starten, der höher als in jedem
    anderen Staat der Welt ist


    (Klaus Ernst [DIE LINKE]: In dieser Legislaturperiode!)


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    (C (D nd der fast jeden vierten abhängig Beschäftigten in unerem Land betrifft; das wird schwierig. Wir Politiker üssen für das, was wir ändern, auch eine gesellschaftli he Akzeptanz herstellen, und zwar in diesem Fall mögchst schnell. Dies erreichen wir mit Ihrer Robin-Hoodtrategie nicht. Kollege Juratovic, achten Sie bitte auf die Redezeit! Ich komme zum Schluss. Zum Erfolg kommen wir nur mit einem moderaten nd vernünftigen Einstieg in den Mindestlohn. Wir Soialdemokraten werden in den kommenden Wochen eien eigenen Antrag einbringen, um dafür zu sorgen, dass er Mindestlohn gesellschaftliche Akzeptanz erfährt und ine breite politische Tragfähigkeit bekommt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)