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ID1702010000

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    Plenarprotokoll 17/20 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulationen eindämmen – Internationale Finanztransaktion- steuer einführen (Drucksache 17/527) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztransaktionsteuer international vorantreiben und national einführen (Drucksache 17/518) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1737 C 1739 B 1741 D 1743 C 1744 C 1746 A 1747 B 1748 C 1750 A 1751 A 1751 D 1757 B 1757 C 1757 C 1759 B 1761 D Deutscher B Stenografisch 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsge- setz – SozVersStabG) (Drucksache 17/507) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Versi- cherte in der Krise schützen – Finanz- situation der gesetzlichen Krankenver- sicherung und der Bundesagentur für Arbeit entschärfen (Drucksache 17/495) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär D D P T a b 1737 A 1737 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 1752 D 1753 D undestag er Bericht ung 9. Januar 2010 t : r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . agesordnungspunkt 19: ) Antrag der Abgeordneten Nicolette Kressl, Joachim Poß, Ingrid Arndt-Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmenbündel gegen Spe- kulationen auf den Finanzmärkten und ungerechtfertigte Banker-Boni (Drucksache 17/526) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, 1754 C 1755 A 1755 B 1756 C 1757 A Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 1764 A 1765 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vermögensteuer als Millionärsteuer wieder erheben (Drucksache 17/453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/254) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Cornelia Möhring, Matthias W. Birkwald, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion DIE LINKE einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/472) . . . . . . . . . . . . . . . . . V D C M C M D D V D Z A B d B c F S D U K J D J D D S R N A L A A 1766 A 1767 D 1768 D 1770 A 1771 C 1773 B 1774 A 1774 C 1778 B 1778 D 1780 A 1780 C 1780 D 1783 B 1783 C 1784 B 1786 C 1788 A 1789 D 1791 A 1791 B 1791 B olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in ie Kopfpauschale – Weniger Netto vom rutto für die Beitragszahler der gesetzli- hen Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . udolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 C 1792 C 1794 A 1795 A 1796 A 1797 A 1797 B 1797 C 1798 C 1800 A 1800 B 1800 D 1800 D 1802 A 1803 A 1804 B 1805 C 1806 D 1808 A 1809 B 1810 B 1811 B 1812 C 1814 A 1815 C 1817 A 1818 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1737 (A) ) (B) ) 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1817 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-Kopp, Gudrun FDP 29.01.2010 sammlung des Europarates * Koenigs, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Bätzing, Sabine SPD 29.01.2010 Barnett, Doris SPD 29.01.2010* Bögel, Claudia FDP 29.01.2010 Brüderle, Rainer FDP 29.01.2010 Buchholz, Christine DIE LINKE 29.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 29.01.2010 Ernstberger, Petra SPD 29.01.2010 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.01.2010 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.01.2010* Fritz, Erich G. CDU/CSU 29.01.2010* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Gerster, Martin SPD 29.01.2010 Glos, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.01.2010 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 29.01.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Hübinger, Anette CDU/CSU 29.01.2010* Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 29.01.2010* Klöckner, Julia CDU/CSU 29.01.2010 K L L L D L D D M N N P S S D S D S T T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ossendey, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 afontaine, Oskar DIE LINKE 29.01.2010 azar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 enkert, Ralph DIE LINKE 29.01.2010 r. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 29.01.2010 indemann, Lars FDP 29.01.2010 r. Lotter, Erwin FDP 29.01.2010 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 alczak, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 29.01.2010 oll, Michaela CDU/CSU 29.01.2010 flug, Johannes SPD 29.01.2010 chäfer (Bochum), Axel SPD 29.01.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.01.2010 chuster, Marina FDP 29.01.2010* r. Schwanholz, Martin SPD 29.01.2010 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 empel, Frank DIE LINKE 29.01.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 29.01.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 29.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1818 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 12,61 Millio- nen Euro – Drucksachen 17/416, 17/503 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Absatz 2 des Unterhaltsvorschussgesetzes – bis zur Höhe von 17 Millionen Euro – Drucksachen 17/417, 17/503 Nr. 1.5 – - 91, 1 0, T 7980 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Frhr. Christian von Stetten


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Bitte, nehmen Sie bequem Platz und streichen Sie sich
    diesen Tag dick in Ihrem Kalender an; denn heute will
    uns die Linke in einer eigentlich völlig überflüssigen De-
    batte mit einem dreiseitigen Antrag erklären, wie sie die
    Haushaltsprobleme aller 16 Bundesländer lösen will. Ich
    gehe davon aus, dass die Vermögensteuer als Länder-
    steuer wieder eingeführt werden soll. Die Linke geht von
    zusätzlichen Steuereinnahmen in Höhe von 80 Milliar-
    den Euro aus – dieses Geld soll zusätzlich von den Län-
    dern kassiert werden –, und das bei einem Steuersatz von

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    (C (D Prozent, was fast einer Enteignung gleicht. Sie wollen ns mit Ihrem dreiseitigen Antrag weismachen, dass so lle Haushaltsprobleme gelöst werden können. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die CDU/CSUundestagsfraktion hält es für selbstverständlich, dass tarke Schultern generell mehr als schwache Schultern agen. (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das tun sie auch schon!)


    iese Auffassung hat sie übrigens nicht nur mit Beginn
    er Krise vertreten, sondern auch schon vorher. Der
    ozialpolitischen Verantwortung wird man in Deutsch-
    nd durch die Progression der Einkommensteuer ge-
    cht. 10 Prozent der großen Vermögen tragen heute
    nd 54 Prozent der gesamten Einkommensteuerlast. Die

    beren 50 Prozent der Einkommen tragen insgesamt
    ber 94 Prozent der kompletten Einkommensteuerlast.

    Wenn die Linke angesichts dessen von einer sozialpo-
    tischen Schieflage spricht, dann muss man festhalten,
    ass sie die Realität in Deutschland nicht erkannt hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der LINKEN – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Mit Hungerlöhnen kann man nicht einmal Steuern zahlen!)


    Sie, meine Damen und Herren von der Linken, wollen
    ie Bundesländer durch die Einführung dieser Steuer
    erpflichten, zusätzlich 80 Milliarden Euro – wohlge-
    erkt: jährlich und nicht einmalig – einzuziehen, ob-
    ohl die Länder im letzten Jahr insgesamt nur Steuern in
    öhe von 16 Milliarden Euro eingezogen haben. Mit
    em Antrag, den Sie hier einbringen, würde also eine
    erfünffachung des Betrages einhergehen, den die Län-
    er bisher selber an Steuern einziehen. In den 16 Milliar-
    en Euro eingeschlossen sind übrigens schon die um-
    trittenen Erbschaftsteuern, die Lotteriesteuern und auch
    ie Grunderwerbsteuern. Sie wollen also die Steuern, die
    ie Länder einziehen, auf insgesamt 86 Milliarden Euro
    rhöhen. Ich frage mich schon, in welchem Land Sie le-
    en. Sie betreiben – das zeigen Sie wieder einmal sehr
    eutlich – eine Politik des Neides, des Klassenkampfes
    nd jetzt auch noch der Enteignung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der LINKEN)


    ie haben den Bezug zur Realität völlig verloren.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Nein, Sie!)


    Schauen wir uns einmal den Inhalt Ihres Antrags an.
    om Vorredner haben wir dazu ja nicht allzu viel gehört.
    ie fordern, dass auf das private Geldvermögen, die Ver-
    ehrswerte aller privaten Immobilien- und Sachvermö-
    en nach Abzug eines Freibetrages jährlich ein Steuer-
    atz in Höhe von 5 Prozent erhoben wird. Diese

    aßnahme ist konjunkturpolitisch völlig falsch und för-
    ert sicherlich nicht private Investitionen, sondern sorgt
    r das Gegenteil.

    Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 1995,
    it dem die damalige Besteuerung von Vermögens- und
    etriebswerten für verfassungswidrig erklärt wurde, ist






    (A) )



    (B) )


    Christian Freiherr von Stetten
    angesprochen worden. Deshalb wird seit 1997 keine
    Vermögensteuer mehr erhoben. Damit stehen wir auch
    nicht allein da. Zahlreiche andere europäische Länder
    haben zu dieser Zeit auch die Vermögensteuer abge-
    schafft, und das aus gutem Grund. Die Vermögensteuer
    ist nämlich eine reine Substanzsteuer. Sie fällt auch an,
    wenn der Betroffene in einem Jahr überhaupt kein Ein-
    kommen hat. Sie fällt sogar an, wenn der Betroffene in
    einem Jahr die Hälfte seines Vermögens verliert. Selbst
    dann schnappt die Steuerfalle zu.


    (Zurufe von der LINKEN)


    Substanzsteuern sind Gift für unser Land und auch für
    die Betroffenen. Deshalb haben auch viele unserer Nach-
    barländer aus gutem Grund keine Vermögensteuer.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Wohl den OECDBericht nicht gelesen!)


    Das, was Sie heute in den Bundestag einbringen, ist
    nicht nur ideologisch falsch, sondern stellt auch eine
    volkswirtschaftliche Geisterfahrt dar. Sie würden doch
    nicht die Vermögenden treffen, wie Sie in Ihrem Antrag
    schreiben, sondern Sie würden vielfach gerade Mieter
    treffen.


    (Zuruf von der LINKEN: Was?)


    – Wir können uns gerne den Antrag näher anschauen
    und auf den Punkt kommen.

    Schauen wir uns einmal an, was noch im Antrag steht.
    Sie wollen die privaten Geldvermögen und die Verkehrs-
    werte der privaten Immobilienvermögen und der priva-
    ten Sachvermögen mit 5 Prozent besteuern. Zu Betriebs-
    vermögen und zu land- und forstwirtschaftlichem Besitz
    habe ich übrigens nichts gelesen. Offenbar lassen Sie
    beides außen vor. Dass das mit dem Spruch des Verfas-
    sungsgerichts zur Erbschaftsteuer vereinbar wäre, kann
    ich mir nicht vorstellen. Noch vor zwei Monaten haben
    Sie uns übrigens von dieser Stelle hier angegangen, weil
    wir bei der Erbschaftsteuer für bestimmte Betriebsver-
    mögen Freibeträge eingeführt haben, hier also auch nicht
    alles der Steuerpflicht unterworfen haben. Damals haben
    Sie versucht, uns klarzumachen, dass eine ganzheitliche
    Besteuerung gesichert sein muss. Jetzt erwähnen Sie in
    Ihrem Antrag weder Betriebsvermögen noch land- und
    forstwirtschaftlichen Besitz. Ich glaube, das Bundesver-
    fassungsgericht würde da nicht mitmachen.

    Die Steuer soll stichtagsbezogen eingeführt werden.
    Nachdem Sie bestimmte Vermögensformen außen vor
    lassen und nicht besteuern, können Sie doch nicht im
    Ernst glauben, dass bei einer Substanzbesteuerung der
    anderen Vermögen in Höhe von 5 Prozent auch nur ein
    einziger der Betroffenen nicht reagiert und vor dem
    Stichtag sein belastetes Vermögen nicht in unbelastetes
    Vermögen umschichtet. Es ist weltfremd, zu glauben,
    dass hier nicht reagiert wird.

    Jetzt kommen wir zu der Frage, wie sich Ihr Vorhaben
    auf den deutschen Wohnungsmarkt auswirken würde.
    Ich behaupte, dass Sie mit einer jährlich fälligen Vermö-
    gensteuer in Höhe von 5 Prozent den Wohnungsmarkt in
    Deutschland zerstören würden.

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    (C (D ehmen wir als Beispiel einmal einen sehr vermögenden mobilienbesitzer, der eine Rendite auf den Verkehrs ert seines Besitzes von 3 bis 4,5 Prozent erzielt. Zuätzlich zu allen Ertragsteuern muss er jetzt noch 5 Proent Steuern auf das Vermögen zahlen. Bei einer Rendite on 4 Prozent eine Substanzsteuer von 5 Prozent! Das ann nur ein vorgezogener Faschingsscherz sein, meine amen und Herren. (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist Enteignung!)


    (Zuruf von der FDP: Das wollen die doch!)


    as ist völlig unglaubwürdig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wenn man es nun ernst nimmt, dass den Immobilien-
    esitzern durch diese Steuer jährlich gleichsam 5 Pro-
    ent ihres Vermögens weggenommen werden sollen,
    ann ist doch völlig klar, dass diese versuchen werden,
    re Immobilien sobald wie möglich zu verkaufen. Ob er

    inen Käufer finden wird, ist zweifelhaft. Wer kauft
    chon ein Renditeobjekt mit 4 Prozent Rendite, wenn er
    Prozent Steuern zahlen muss? Ob er Einnahmen hat
    der nicht, ist dabei völlig egal. Wenn er niemanden fin-
    et, der die Immobilie kauft, wird er dafür sorgen, dass
    ie Belastung auf die Mieter abgewälzt wird,


    (Dr. Daniel Volk [FDP]: Genau so ist das!)


    ie dann mit hohen Mieterhöhungen rechnen können.
    amit wir wissen, wovon wir reden: Bei einer Refinan-

    ierung der Vermögensteuer in Höhe von 5 Prozent be-
    eutet das eine glatte Verdoppelung der heutigen Mieten.

    Das ist nicht die Sozialpolitik, die die CDU/CSU-
    raktion sich vorstellt. Sie sollten sich schämen, hier sol-
    he Anträge einzubringen,


    (Dr. Daniel Volk [FDP]: Genau! Schämt euch!)


    urch die die Mieter nur belastet würden. Wir wollen,
    ass auch in Zukunft billiger Wohnraum in Deutschland
    ur Verfügung gestellt wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Zusätzlich würde es auch ein bürokratisches Monster.
    ir können uns vorstellen, was bei einer Bewertung he-
    uskäme. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Kos-
    n für die Erhebung der Vermögensteuer ein Drittel des
    ufkommens – das ist ausreichend untersucht worden –
    erschlungen haben.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Das ist nicht mehr wahr! – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Das war vor der Neuregelung der Erbschaftsteuer! Jetzt haben wir eine Neubewertung!)


    etzt haben wir ein neues Bewertungsgesetz und klare
    egeln des Bundesverfassungsgerichts. Sie glauben
    och nicht, dass es damit günstiger wird. Das Gegenteil
    ird der Fall sein. Bei der Erbschaftsteuer ist es viel-
    icht gerade noch zumutbar, dass alle 30 Jahre ein um-

    tändliches und teures Bewertungsverfahren durchge-
    hrt wird. Bei der Vermögensteuer wollen Sie es aber






    (A) )



    (B) )


    Christian Freiherr von Stetten
    jährlich stichtagsbezogen, zum 31. Dezember, durchfüh-
    ren.

    Nach Maßgabe des Bundesverfassungsgerichts müs-
    sen Sie die Vermögen erst einmal alle erfassen. Dann
    können Sie entscheiden, welche Bereiche Sie aus der
    Vermögensteuer herausnehmen oder welche Freibeträge
    Sie festlegen. Wenn Sie alle privaten Vermögen in
    Deutschland jährlich erfassen und dann Freibeträge fest-
    legen wollen, wünsche ich Ihnen viel Erfolg.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Das ging doch bis 1996!)


    Dann kommen Sie weit über die Kosten in Höhe von ei-
    nem Drittel.

    Auf jeden Fall wird dieser Vorschlag nicht dazu bei-
    tragen, dass weiterhin in Deutschland investiert wird. Im
    Gegenteil: Es wird eine Flucht ins steuerbefreite Aus-
    land stattfinden. Die Folgen der Erbschaftsteuer und der
    Vermögensteuer sind die gleichen, mit fatalen Auswir-
    kungen nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für
    die vielen Arbeitnehmer, die in den Familienbetrieben
    arbeiten. Auch das sollten Sie zur Kenntnis nehmen.


    (Dr. Daniel Volk [FDP]: Das Einzige, was hilft, ist Mauern bauen! Damit kennen sie sich aus!)


    Dieser von den Kommunisten in den Bundestag ein-
    gebrachte Antrag ist verfassungswidrig.


    (Widerspruch bei der LINKEN)


    – Da brauchen Sie sich nicht aufzuregen; das Wort
    „Kommunisten“ darf in diesem Zusammenhang durch-
    aus gebraucht werden. Ich sehe Sahra Wagenknecht, die
    den Antrag mit unterschrieben hat. Auf ihrer Homepage
    wird darauf hingewiesen, dass sie die Sprecherin der
    Kommunistischen Plattform ist. Wenn Sie sich jetzt von
    dem Gedankengut der Kommunistischen Plattform dis-
    tanzieren, dann nehme ich alles zurück. Aber wer dieses
    Gedankengut vertritt, darf sicher Kommunist genannt
    werden. Ich bin gerne bereit, Ihre Belehrungen entge-
    genzunehmen.


    (Zuruf der Abg. Dr. Barbara Höll [DIE LINKE])


    Ich kann Sie, Gregor Gysi und Ihre Fraktion, nur bit-
    ten, diesen Antrag zur Einführung einer Vermögensteuer
    in Höhe von 5 Prozent zurückzuziehen. Er ist volkswirt-
    schaftlicher Irrsinn. Ansonsten sagen Sie den Bürgern,
    was Teile Ihrer Fraktion wirklich wollen. Wenn Sie wol-
    len, dass erfolgreiche Bürger in unserem Land enteignet
    werden, dann können Sie das offen aussprechen. Allein
    aufgrund der von Ihnen geschätzten 80 Milliarden Euro
    Einnahmen ist das mit uns auf keinen Fall zu machen.
    Deswegen kann ich Ihnen nur empfehlen: Ziehen Sie
    diesen Antrag zurück!

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D Nächste Rednerin ist die Kollegin Nicolette Kressl für ie SPD-Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! err von Stetten, ich finde, ein bisschen weniger Ideoloie und Panikmache hätte der ernsthaften Auseinanderetzung mit der Sache gutgetan. Ich fand es nicht ganz ngemessen, was Sie heute hier gemacht haben. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Bei 80 Milliarden muss man aufpassen!)


Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

(Beifall bei der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicolette Kressl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Es war vor allem deshalb nicht angemessen, weil die
    enschen zu Recht von uns verlangen, dass wir uns mit

    ragen bezüglich der Steuersysteme in aller Ruhe und
    chlich auseinandersetzen. Steuersysteme werden – das
    üssen wir uns immer wieder klarmachen – von Men-

    chen nur dann akzeptiert, wenn sie das Gefühl haben,
    ass es gerecht zugeht und dass Lasten fair verteilt wer-
    en. Nur dann wird das Zahlen von Steuern, die wir
    rauchen, um zum Beispiel die Bildungschancen zu er-
    öhen, akzeptiert. Ich bin davon überzeugt, dass die
    useinandersetzung über die Frage, ob Lasten fair ver-
    ilt werden, auch über das Steuersystem, gerade jetzt, in
    en Zeiten der Finanzmarktkrise, wichtiger denn je ist.


    (Beifall bei der SPD)


    Übrigens sind die Überlegungen hinsichtlich fairer
    astenverteilung, Privilegien und Beteiligung an der Fi-
    anzierung des Allgemeinwohls nicht neu. Die Behaup-
    ng im Antrag der Linken, dass diese Fragen in den
    tzten Jahren nicht berücksichtigt worden seien, ist
    irklich hanebüchen. Sowohl in den Zeiten der Regie-
    ng von Gerhard Schröder zusammen mit den Grünen

    ls auch in Zeiten der Großen Koalition gab es immer
    ieder Abwägungen und wurden immer wieder Entlas-
    ngen auf der einen Seite mit Verschärfungen und Be-
    stungen auf der anderen Seite verbunden. Ich will Ih-
    en dazu drei Beispiele nennen: Wenn Sie in Ihrem
    ntrag auf die Senkung des Spitzensteuersatzes hinwei-

    en, dann sollten Sie wirklich nicht verschweigen, dass
    s die sozialdemokratisch geführte Bundesregierung
    ar, die zusammen mit den beiden Fraktionen dafür ge-

    orgt hat, dass der Eingangssteuersatz so deutlich ge-
    enkt worden ist wie nie zuvor in den letzten Jahren.


    (Beifall bei der SPD)


    s war die gemeinsame Regierung der Grünen und der
    PD, die dafür gesorgt hat, dass es eine Mindestbesteue-
    ng gab und ein Herunterrechnen auf null nicht mehr
    öglich war.


    (Beifall bei der SPD)


    uch das kommt in Ihrer Analyse nicht vor. Das halte
    h für einen sträflichen Fehler. Es war die Große Koali-
    on, die bei der letzten Unternehmensteuerreform dafür
    esorgt hat, dass die Entlastung bei den Steuersätzen mit






    (A) )



    (B) )


    Nicolette Kressl
    deutlichen Einschränkungen bei den Gestaltungsmög-
    lichkeiten verbunden war. Wir haben sehr viele Schlupf-
    löcher geschlossen. Wir haben immer auf Ausgewogen-
    heit in diesem Bereich geachtet.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir erleben jetzt allerdings, dass auf Ausgewogenheit
    keinen Wert mehr gelegt wird und dass Schlupflöcher
    verschämt wieder geöffnet werden. Um ein Bild zu ge-
    brauchen: Dieser Pullover wird Stück für Stück von der
    schwarz-gelben Regierung und der Koalition wieder auf-
    geribbelt. Von Ausgewogenheit kann jetzt natürlich
    keine Rede mehr sein.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich empfehle Ihnen dringend, Ihre Wünsche nicht in
    Umdrucken zu Gesetzentwürfen zu verstecken, sondern
    einen Gesetzentwurf vorzulegen, den Sie Entwurf eines
    Wunscherfüllungsgesetzes nennen. Das ist nämlich die
    Wahrheit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich komme zur Lastenverteilung zurück. Herr von
    Stetten, Sie sollten einen kurzen Blick auf die Fakten,
    die uns die OECD liefert, werfen. Die Vergleiche, die
    Sie bei der Belastung durch die Einkommensteuer ange-
    stellt haben, können überhaupt nicht gezogen werden.
    Sie sprechen die Substanzbesteuerung überhaupt nicht
    an. Ich weiß auch, warum; denn wenn wir uns die Daten
    anschauen, die im November 2009 von der OECD ge-
    kommen sind, dann sehen wir, dass Deutschland deut-
    lich weniger durch die Substanzbesteuerung einnimmt
    als fast alle anderen Staaten. Es handelt sich nämlich um
    nur 0,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, während der
    OECD-Durchschnitt bei 1,9 Prozent liegt. Verstecken
    Sie sich also nicht hinter irgendwelchen Einkommen-
    steuerstatistiken. Das ist eine ganz andere Art von Be-
    steuerung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte den OECD-Bericht zitieren: „Nur Mexiko,
    Tschechien, Ungarn und die Slowakei … sowie Öster-
    reich erzielen weniger Einnahmen aus dieser Steuerart.“
    Dass das unsere Benchmark in dem Bereich sein soll,
    glauben wir nicht wirklich.


    (Beifall bei der SPD)


    Das bedeutet für uns Sozialdemokraten, dass eine
    Vermögensteuer sehr wohl ein Instrument zur fairen Be-
    steuerung sein kann. Ich will betonen: ein Instrument.
    Die im Antrag der Linken genannten 5 Prozent jährlich
    und der Versuch, alle Finanzierungsprobleme damit zu
    lösen, halte ich für absurd. Wir müssen bestimmte Rah-
    menbedingungen beachten. Wir dürfen keine Substanz-
    besteuerung vornehmen, die zu einer Verminderung von
    Vermögen führt.


    (Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Da sind wir uns einig!)


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    (C (D s geht nicht darum, Vermögen wegzunehmen, sondern s geht um einen fairen Beitrag der Vermögenden bei der erteilung von Steuerlasten. Das kann man nicht mit eologischen Argumenten zurückweisen, wie Sie, Herr on Stetten, es getan haben, sondern damit muss man ich ernsthaft auseinandersetzen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir müssen im Übrigen auch wahrnehmen, dass sich
    ie Rahmenbedingungen verändert haben. Erstens. Der
    albteilungsgrundsatz, der sehr lange gegolten hat, gilt

    ufgrund einer Entscheidung des Bundesverfassungsge-
    chts so nicht mehr. Das heißt, diese Rahmenbedingung
    at sich deutlich verändert.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    weitens. Auch die Reform der Erbschaftsteuer hat die
    ahmenbedingungen verändert. Diese Belastungen, die
    üher im Rahmen einer Panikmache als Verwaltungs-
    osten bezeichnet wurden, werden so nicht mehr anfal-
    n, weil wir aufgrund entsprechender Bewertungsge-

    etze jetzt andere Ausgangsmöglichkeiten haben. Das
    ollte man nicht wegdrücken. Wenn sich Rahmenbedin-
    ungen verändern, dann sollte man über die eigene Posi-
    on ruhig einmal nachdenken. Ich finde, zu einer verant-
    ortungsbewussten Politik gehört, nicht immer wieder
    ie alten Geschichten zu erzählen, die schon lange nicht
    ehr wahr sind.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich will darauf hinweisen, dass sich natürlich auch die
    esellschaftlichen Rahmenbedingungen geändert ha-
    en. Wir wissen mehr denn je, wie wichtig Bildung nicht
    ur für unsere Kinder und die Schaffung von sozialer
    erechtigkeit, sondern auch für unseren wirtschaftspoli-
    schen Erfolg ist. Das Aufkommen aus einer Vermögen-
    teuer könnte dazu beitragen, dass die Länder Bildung
    esser finanzieren können. Die Zeit der Bildungsgipfel
    aben wir erlebt. Da wurde nur zu Papier gebracht, was
    an eigentlich tun müsste, und über Finanzierungsin-

    trumente wurde nicht ernsthaft geredet. Ich finde, es ist
    ie Zeit der Bildungsgipfel und die Zeit, konsequent
    ber Finanzierungsmöglichkeiten zu sprechen und in der
    esetzgebung entsprechende Konsequenzen zu ziehen.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich bin davon überzeugt, dass es sich lohnt, im Rah-
    en eines Gesamtkonzepts über eine sinnvolle Besteue-
    ng von sehr hohen Vermögen nachzudenken und die
    ermögensteuer als ein mögliches Instrument auf den
    eg zu bringen.

    Ich sage es noch einmal – ich habe es vorhin schon er-
    ähnt –: Im vorliegenden Antrag wurde alles richtig hin-
    eschnuddelt; ich muss es so sagen. Mit einem Steuer-
    atz von 5 Prozent will man weit in die Substanz
    ineingehen. Auch andere Dinge wurden hingeschnud-
    elt. Das kann keine Grundlage für eine seriöse Ausei-
    andersetzung mit dieser Frage sein. Für uns Sozialde-
    okraten ist klar, dass, wenn jemand sein Vermögen für

    ie Schaffung von Arbeitsplätzen einsetzt, dies selbst-






    (A) )



    (B) )


    Nicolette Kressl
    verständlich berücksichtigt werden muss. Es geht nicht
    um Neid, sondern um eine faire Verteilung von Lasten
    und Chancen in unserer Gesellschaft.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir werden diese Punkte im Rahmen eines steuerli-
    chen Gesamtkonzepts – dahin gehört es nämlich – auf-
    greifen und die Einführung einer Vermögensteuer einfü-
    gen. Ich hoffe, dass wir dann zu einer seriöseren
    Diskussion kommen, als wir sie gerade erlebt haben.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)