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ID1702002000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/20 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulationen eindämmen – Internationale Finanztransaktion- steuer einführen (Drucksache 17/527) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztransaktionsteuer international vorantreiben und national einführen (Drucksache 17/518) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1737 C 1739 B 1741 D 1743 C 1744 C 1746 A 1747 B 1748 C 1750 A 1751 A 1751 D 1757 B 1757 C 1757 C 1759 B 1761 D Deutscher B Stenografisch 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsge- setz – SozVersStabG) (Drucksache 17/507) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Versi- cherte in der Krise schützen – Finanz- situation der gesetzlichen Krankenver- sicherung und der Bundesagentur für Arbeit entschärfen (Drucksache 17/495) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär D D P T a b 1737 A 1737 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 1752 D 1753 D undestag er Bericht ung 9. Januar 2010 t : r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . agesordnungspunkt 19: ) Antrag der Abgeordneten Nicolette Kressl, Joachim Poß, Ingrid Arndt-Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmenbündel gegen Spe- kulationen auf den Finanzmärkten und ungerechtfertigte Banker-Boni (Drucksache 17/526) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, 1754 C 1755 A 1755 B 1756 C 1757 A Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 1764 A 1765 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vermögensteuer als Millionärsteuer wieder erheben (Drucksache 17/453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/254) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Cornelia Möhring, Matthias W. Birkwald, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion DIE LINKE einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/472) . . . . . . . . . . . . . . . . . V D C M C M D D V D Z A B d B c F S D U K J D J D D S R N A L A A 1766 A 1767 D 1768 D 1770 A 1771 C 1773 B 1774 A 1774 C 1778 B 1778 D 1780 A 1780 C 1780 D 1783 B 1783 C 1784 B 1786 C 1788 A 1789 D 1791 A 1791 B 1791 B olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in ie Kopfpauschale – Weniger Netto vom rutto für die Beitragszahler der gesetzli- hen Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . udolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 C 1792 C 1794 A 1795 A 1796 A 1797 A 1797 B 1797 C 1798 C 1800 A 1800 B 1800 D 1800 D 1802 A 1803 A 1804 B 1805 C 1806 D 1808 A 1809 B 1810 B 1811 B 1812 C 1814 A 1815 C 1817 A 1818 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1737 (A) ) (B) ) 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1817 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-Kopp, Gudrun FDP 29.01.2010 sammlung des Europarates * Koenigs, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Bätzing, Sabine SPD 29.01.2010 Barnett, Doris SPD 29.01.2010* Bögel, Claudia FDP 29.01.2010 Brüderle, Rainer FDP 29.01.2010 Buchholz, Christine DIE LINKE 29.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 29.01.2010 Ernstberger, Petra SPD 29.01.2010 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.01.2010 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.01.2010* Fritz, Erich G. CDU/CSU 29.01.2010* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Gerster, Martin SPD 29.01.2010 Glos, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.01.2010 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 29.01.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Hübinger, Anette CDU/CSU 29.01.2010* Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 29.01.2010* Klöckner, Julia CDU/CSU 29.01.2010 K L L L D L D D M N N P S S D S D S T T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ossendey, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 afontaine, Oskar DIE LINKE 29.01.2010 azar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 enkert, Ralph DIE LINKE 29.01.2010 r. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 29.01.2010 indemann, Lars FDP 29.01.2010 r. Lotter, Erwin FDP 29.01.2010 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 alczak, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 29.01.2010 oll, Michaela CDU/CSU 29.01.2010 flug, Johannes SPD 29.01.2010 chäfer (Bochum), Axel SPD 29.01.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.01.2010 chuster, Marina FDP 29.01.2010* r. Schwanholz, Martin SPD 29.01.2010 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 empel, Frank DIE LINKE 29.01.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 29.01.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 29.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1818 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 12,61 Millio- nen Euro – Drucksachen 17/416, 17/503 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Absatz 2 des Unterhaltsvorschussgesetzes – bis zur Höhe von 17 Millionen Euro – Drucksachen 17/417, 17/503 Nr. 1.5 – - 91, 1 0, T 7980 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Friedrich Ostendorff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Ministerin Aigner musste leider schon gehen. Das
    vorliegende Artikelgesetz enthält als zweiten Teil das
    Sonderprogramm mit Maßnahmen für Milchviehhalter,
    besser bekannt unter dem Namen „Kuhschwanzprämie“.
    Herr Schirmbeck, dieses Programm bringt einem durch-
    schnittlichen Milchviehbetrieb mit 30 Milchkühen, der
    in 2009 Milchgeld in Höhe von 13 Cent pro Liter bzw.
    insgesamt 20 000 Euro verloren hat, zwei Jahre lang
    jährlich 1 600 Euro bzw. 1 Cent pro Liter Milch mehr.
    Natürlich sagen die Bäuerinnen und Bauern, auch meine
    Frau daheim, nicht Nein, wenn der Staat ihnen Geld
    schenken will, so wie auch der Autokäufer letztes Jahr
    nicht Nein gesagt hat, als er für das Auto, das er sowieso
    verschrotten wollte, noch 2 000 Euro geschenkt bekam.
    Aber so wie die Abwrackprämie für Autos der Wirt-
    schaft insgesamt geschadet hat, wird auch diese Ab-
    wrackprämie für Milchbauern dem Milchsektor mehr
    schaden als nützen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Dieses Grünlandprogramm zeigt erneut das vollkom-
    men widersprüchliche Vorgehen der Bundesregierung.
    Sie gerieren sich als Vertreter der reinen Marktlehre,
    doch sieht ihre Realpolitik ganz anders aus. Dort zünden
    Sie erst einmal eine Subventionsrakete, wie ich sie in
    40 Jahren Agrarpolitik selten erlebt habe – 750 Millio-
    nen Euro extra, einfach so, ohne Qualifizierung, ohne
    Fokussierung, ohne Lenkungswirkung. Das Problem ist
    nicht, auf Marktkräfte zu bauen, und auch nicht, gesell-
    schaftliche Solidarität in einer Notsituation zu leisten.
    Beides ist richtig und notwendig. Das Problem ist, wie
    Sie es machen. Ihre sogenannte Marktorientierung ba-
    siert auf einer vollkommen falschen Marktanalyse. Bei
    Ihrer Förderpolitik vergessen Sie das Wichtigste, näm-
    lich die Lenkungswirkung der Fördergelder zu beden-
    ken.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wenn Sie sich den Milchmarkt einmal ansehen würden,
    so wie es das Bundeskartellamt gerade getan hat, so wür-
    den Sie feststellen, dass dieser Markt total verzerrt ist


    (Dr. Wilhelm Priesmeier [SPD]: Richtig!)


    und eine eklatante Benachteiligung der Milcherzeuger
    gegenüber den Molkereien besteht. Diesen Markt sich
    selbst zu überlassen, hieße nicht, die Marktkräfte zum
    Zuge kommen zu lassen, sondern hieße, allein die Mo-
    nopolisten zu stärken, meine Damen und Herren Markt-
    experten von der FDP.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wir brauchen jetzt Maßnahmen, um diesen Markt erst
    einmal wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wir müs-
    sen die Erzeugerseite stärken und in gesunde regionale
    Marktstrukturen investieren. Das bedeutet: Wir brauchen
    jetzt eine Bündelungsinitiative zur Förderung bäuerli-
    cher Erzeugergemeinschaften,

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    (C (D (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Da hat doch keiner was dagegen!)


    ie es das Bundeskartellamt empfiehlt. Die Bundes-
    gierung ist hier gefordert, mit einer gezielten

    undesweiten Kampagne den Zusammenschluss der
    ilcherzeuger unabhängig von Molkereien und Genos-

    enschaften zu unterstützen. Als Beispiel kann hier die
    estehende bundesweite Milcherzeugergemeinschaft,
    as Milch Board, dienen. Das wäre ein marktorientierter
    nd solidarischer Ansatz zugleich und würde den Steuer-
    ahler keine 750 Millionen Euro, sondern gerade mal
    Prozent davon kosten.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Na ja!)


    Wahrheit wollen Sie der bäuerlichen Landwirtschaft
    ben nicht helfen. In Wahrheit wollen Sie mit diesem
    ammutprogramm Ihre politische Haut retten; ansons-
    n verfolgen Sie ganz andere Ziele.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Georg Schirmbeck [CDU/ CSU]: Friedrich, das kannst du so nicht sagen! Ehrlich!)


    „Wir haben die Antworten für die Probleme der
    elt“, hat der selbsternannte CSU-Export-Staatssekretär
    üller diese Woche im Agrarausschuss großspurig er-

    lärt.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Der leistet gute Arbeit! Sehr gute Arbeit leistet der!)


    as klingt wie eine Drohung gegenüber den ärmsten
    ändern der Welt und ist wohl auch als Drohung ge-
    eint, wie man annehmen muss, wenn man sich ansieht,
    ie Sie mit Ihrer Exportstrategie die Welt mit billigem
    leisch und billiger Milch überschwemmen wollen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Hallo?)


    as Sie hier treiben, zerstört das, was der Weltagrar-
    ericht als das Zukunftsmodell zur Lösung der globalen
    erausforderungen im ländlichen Raum bezeichnet: die
    äuerliche Landwirtschaft, die nachhaltig Umwelt, Na-
    r und Tiere schont und schützt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Stefanie Vogelsang für die CDU/

SU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Stefanie Vogelsang


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und

    ollegen! Mit dem Entwurf dieses Gesetzes führen wir
    aßnahmen zur Bekämpfung der Finanz- und Wirt-

    chaftskrise fort, mit denen wir in der Großen Koalition
    egonnen haben. Gestern haben wir hier über den Jah-
    swirtschaftsbericht debattiert und zur Kenntnis genom-
    en, dass es erste Anzeichen einer langsamen Erholung

    ibt. So erfreulich das Ende der Abwärtsdynamik auch






    (A) )



    (B) )


    Stefanie Vogelsang
    ist: Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin in ei-
    nem tiefen Tal. Die leicht positiven Signale für das lau-
    fende Jahr geben keinen Anlass zu euphorischen Ein-
    schätzungen.

    Jetzt ist es von besonderer Bedeutung, die beginnende
    Erholung in ihren Kräften zu stützen und weitere Im-
    pulse in Richtung Wachstum zu setzen.

    Richtig war es, dass wir in der Großen Koalition ge-
    meinsam den Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung
    gesenkt haben. Richtig war es, dass wir den Beitragssatz
    zur gesetzlichen Krankenversicherung festgeschrieben
    haben.

    Aus dieser nicht in Deutschland verursachten interna-
    tionalen Krise konnten wir etliche Erkenntnisse gewin-
    nen; internationale Handlungsnotwendigkeiten zur Ver-
    hinderung einer erneuten Krise dieses Ausmaßes wurden
    deutlich. Unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung
    der sozialen Marktwirtschaft hat sich als durchaus kri-
    senfest erwiesen. Deutschland hat diese Krise deutlicher
    besser überstanden als viele andere Länder.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das ist einfach wahr! Das sollten die zur Kenntnis nehmen und sich darüber freuen!)


    Frau Kollegin Senger-Schäfer, wie sozial und wie ge-
    recht ein System ist, das ohne Wettbewerb funktioniert,
    mussten viele Menschen in unserem Land viele Jahr-
    zehnte ertragen. Ich glaube nicht, dass wir in diese Rich-
    tung wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Eines ist ganz klar und deutlich geworden: Unsere so-
    zialen Sicherungssysteme sind in erheblichem Maße
    konjunkturabhängig. Dieser Gesetzentwurf enthält ne-
    ben dem Sonderprogramm mit Maßnahmen für Milch-
    viehhalter, der Anhebung des Schonvermögens und dem
    Zuschuss für die Bundesagentur für Arbeit auch den Zu-
    schuss an die gesetzliche Krankenversicherung, auf den
    ich mich jetzt konzentrieren möchte.

    Gerade wegen der hohen Konjunkturabhängigkeit ist
    es richtig, die gesetzliche Krankenversicherung zu-
    nehmend von dem Faktor Arbeit zu entkoppeln. Dafür
    haben wir die Einrichtung einer Regierungskommission
    beschlossen, die uns den Weg für eine neue Basis für
    eine gerechte und solidarische Finanzierung unseres Ge-
    sundheitssystems erarbeiten wird. Herr Kollege Schurer,
    Sie können ganz sicher sein, dass die christlich-liberale
    Koalition


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: „Schwarz-Gelb“ heißt das! Wie die Gifttonne!)


    auf diesem Weg die Orientierung hat und die Richtung
    weiter vorgeben wird.

    Noch in der Großen Koalition haben wir beschlossen,
    den Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung
    stabil zu halten. Wir alle waren erleichtert, dass im Jahr
    2009 das im zweiten Nachtragshaushalt beschlossene
    überjährige Liquiditätsdarlehen des Bundes an den Ge-

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    (C (D undheitsfonds zur Kompensation ebendieser krisenbeingten Mindereinnahmen nicht benötigt wurde. Im ahmen des zweiten Konjunkturpakets ist der Bundesuschuss 2010 zur Finanzierung der Beitragssatzsenung von 6,3 Milliarden Euro auf 11,8 Milliarden Euro rhöht worden. Mit diesem Gesetz wollen wir die rundlage für einen zusätzlichen Bundeszuschuss in öhe von 3,9 Milliarden Euro schaffen. Dies ist als ge amtgesellschaftliche, flankierende Maßnahme in dieem Jahr notwendig; sonst wird der Druck auf unsere geetzliche Krankenversicherung noch größer, und das ollen wir verhindern. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir haben schon in der ersten Lesung des Bundes-
    aushalts letzte Woche über die Etatisierung dieser Mit-
    l geredet. Derzeit berät der Haushaltsausschuss über
    en Etat. Lassen Sie uns diesen Gesetzentwurf ebenfalls
    n den Haushaltsausschuss überweisen. Meine Damen
    nd Herren vor allen Dingen von der SPD, aber auch
    on den Grünen, dieser Schutzschirm, den wir jetzt auf-
    pannen, ist, um im Farbenspiel zu bleiben, ein schwarz-
    elber Schutzschirm.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Aber nur ein Schutzschirm für 2010! Da brauchen wir kein Prophet zu sein!)


    Frau Kollegin, er ist ein Schutzschirm für 2010. Wir
    arten ab und schauen, wie sich die Lage entwickelt.
    ir alle können das nicht vorhersehen oder Prognosen

    bgeben. – Ich glaube, dass es der Kontinuität Ihres Han-
    elns und der Verantwortung, die Sie in Ihren Wahlkrei-
    en Ihren Bürgerinnen und Bürgern gegenüber haben,
    ntsprechen würde, wenn Sie ganz gründlich darüber
    achdenken würden, ob ein solcher Schutzschirm nicht
    uch rote und grüne Farbpunkte tragen sollte.

    Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)