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ID1701705200

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/17 Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1466 D 1468 A 1469 B 1470 D 1472 C 1473 C 1474 D 1475 D 1477 A 1478 B 1500 B 1502 B 1503 D 1505 A 1507 C 1509 A 1509 D Deutscher B Stenografisch 17. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . S H N C D D F D P D D 1461 A 1461 B 1461 B 1463 B 1465 A undestag er Bericht ung 2. Januar 2010 t : chlussrunde: aushaltsgesetz 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1479 B 1479 C 1481 B 1483 C 000 A1485 A 1488 A 1490 A 1491 C 1493 D 1495 D 1497 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Januar 2010 1461 (A) ) (B) ) 17. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Januar 2010 1509 (A) ) (B) ) – Drucksachen 17/234, 17/317 Nr. 4 –Petermann, Jens DIE LINKE 22.01.2010 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 03 – Verwaltungs- kostenerstattung an Länder – bis zur Höhe von 20,543 Mio. Euro Nietan, Dietmar SPD 22.01.2010 Özoğuz, Aydan SPD 22.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigt A z z – m d n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 22.01.2010 Binder, Karin DIE LINKE 22.01.2010 Brase, Willi SPD 22.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 22.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 22.01.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 22.01.2010 Frieser, Michael CDU/CSU 22.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 22.01.2010 Günther (Plauen), Joachim FDP 22.01.2010 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 22.01.2010 Jelpke, Ulla DIE LINKE 22.01.2010 Klein, Volkmar CDU/CSU 22.01.2010 Kramme, Anette SPD 22.01.2010 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.01.2010 Kurth, Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.01.2010 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 22.01.2010 Leutert, Michael DIE LINKE 22.01.2010 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 22.01.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 22.01.2010 Mast, Katja SPD 22.01.2010 Nahles, Andrea SPD 22.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 22.01.2010 P R S S S S S S W W Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 865. Sitzung am 18. De- ember 2009 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz uzustimmen: Gesetz zur Beschleunigung des Wirtschaftswachs- tums (Wachstumsbeschleunigungsgesetz) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 olenz, Ruprecht CDU/CSU 22.01.2010 oth (Heringen), Michael SPD 22.01.2010 ager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.01.2010 chäfer (Köln), Paul DIE LINKE 22.01.2010 chlecht, Michael DIE LINKE 22.01.2010 chulz, Jimmy FDP 22.01.2010 eif, Detlef CDU/CSU 22.01.2010 üßmair, Alexander DIE LINKE 22.01.2010 agenknecht, Sahra DIE LINKE 22.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 22.01.2010 apf, Uta SPD 22.01.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 22.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1510 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Januar 2010 (A) (C) (B) ) Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 18. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 29. Juni bis 3. Juli 2009 in Wilna, Li- tauen – Drucksachen 17/7, 17/85 Nr. 1.1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.2 EuB-BReg 40/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.3 EuB-BReg 41/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.4 EuB-BReg 43/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.6 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/136 Nr. A.59 EuB-EP 1976; P7_TA-PROV(2009)0020 Drucksache 17/136 Nr. A.60 Ratsdokument 10359/09 Drucksache 17/136 Nr. A.62 Ratsdokument 11696/09 Drucksache 17/136 Nr. A.63 Ratsdokument 11817/09 Drucksache 17/136 Nr. A.65 Ratsdokument 11978/09 Drucksache 17/136 Nr. A.66 Ratsdokument 12192/09 Drucksache 17/136 Nr. A.67 Ratsdokument 12289/09 Drucksache 17/136 Nr. A.68 Ratsdokument 12482/09 Drucksache 17/136 Nr. A.70 Ratsdokument 14270/09 Drucksache 17/178 Nr. A.24 Ratsdokument 15307/09 Drucksache 17/178 Nr. A.25 Ratsdokument 15330/09 EuB-BReg 48/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.11 Ratsdokument 13617/09 Rechtsausschuss Drucksache 16/9538 Nr. A.2 Ratsdokument 8648/08 Drucksache 16/10666 Nr. A.2 Ratsdokument 12137/08 Drucksache 16/10958 Nr. A.4 Ratsdokument 13548/08 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.57 Ratsdokument 12739/09 (D Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/136 Nr. A.79 Ratsdokument 10940/09 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/136 Nr. A.81 Ratsdokument 11970/1/09 REV 1 Drucksache 17/136 Nr. A.83 Ratsdokument 11533/09 Drucksache 17/136 Nr. A.86 Ratsdokument 13355/09 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/136 Nr. A.87 Ratsdokument 6257/1/09 REV 1 Drucksache 17/136 Nr. A.88 Ratsdokument 11294/09 Drucksache 17/136 Nr. A.89 Ratsdokument 11614/09 91, 1 0, T 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Petra Merkel


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      nd zwar spätestens dann, wenn Sie, Herr Finanzminis-
      er Schäuble, am 30. Juni dieses Jahres den Haushalt für
      as Jahr 2011 mit der mittelfristigen Finanzplanung im
      abinett beschließen werden. Herr Finanzminister
      chäuble, bis zum Sommer sind es gerade einmal noch
      ünf Monate. Dass Sie aber die Karten noch nicht auf
      en Tisch legen und nicht sagen, wo Sie Kürzungen vor-
      ehmen wollen, hängt ganz offensichtlich mit dem
      ahltermin in NRW zusammen. Das wissen ja alle.

      Sie können sich auch nicht mit der Behauptung retten,
      ie Steuerschätzung im Mai abwarten zu müssen. Sie
      issen als alter Fuchs genau, wie es um die Finanzen






      (A) )



      (B) )


      Petra Merkel (Berlin)

      steht. Sie als Finanzminister kennen die Zahlen und wis-
      sen, dass das dicke Ende noch kommt und die
      Deckungslücke mindesten 85 Milliarden Euro ausmacht.


      (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Ihr wisst es so gut, weil Ihr es zu verantworten habt!)


      Sie wissen genau, dass Sie im Haushalt 2011 mindestens
      10 Milliarden Euro bis 15 Milliarden Euro einsparen,
      das heißt kürzen, müssen, um die Schuldenregel einzu-
      halten. Sie wissen, dass aufgrund der Schuldenregel bis
      2016 jährlich strukturell mindestens 10 Milliarden Euro
      gekürzt werden müssen. Das bedeutet, dass Sie inner-
      halb der nächsten sechs Jahre strukturelle Kürzungen
      von weit über 60 Milliarden Euro im Haushalt vorneh-
      men müssen.

      Ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken, vor allem
      nicht wegen Ihres Koalitionspartners, der außerdem
      noch Steuersenkungen in Höhe von 24 Milliarden Euro
      fordert. Die entsprechenden Mittel werden jedes Jahr
      fehlen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie schlaflose
      Nächte haben.

      Eigentlich, Herr Finanzminister, genießen Sie eine
      große Unabhängigkeit. Sie könnten durchaus sagen, was
      Sache ist, und den Ministerien bei der Aufstellung des
      Haushalts 2011 entsprechend Ihrer goldenen Regel Kür-
      zungsvorgaben machen. Sie könnten einen klaren, im
      Kabinett abgestimmten Weg weisen – wenn nicht dieser
      Wahltermin in NRW wäre. Außerdem könnten Sie als
      Finanzminister verhindern, dass der von der FDP vorge-
      schlagene Unsinn von Steuersenkungen in Höhe von
      24 Milliarden Euro umgesetzt wird.


      (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das musste mal wieder gesagt werden! Darauf haben wir schon den ganzen Tag gewartet!)


      Ich drücke Ihnen die Daumen und sage: Bleiben Sie
      standhaft! In dem Punkt haben Sie uns an Ihrer Seite.

      Wir sind einigermaßen gut durch die Krise gekom-
      men, weil der Staat handlungsfähig gewesen ist. In der
      Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Große Koalition
      sich in weiten Teilen richtig verhalten.


      (Zuruf von der CDU/CSU: Das lag an uns!)


      Die Konjunktur wurde nicht kaputtgespart, es wurden
      Schutzschirme gespannt – und zwar nicht nur für die
      Banken, sondern auch für Arbeitsplätze –, es gab Bürg-
      schaftsprogramme – und zwar nicht nur für große, son-
      dern auch für kleine Unternehmen –,


      (Beifall bei der SPD)


      und es wurden Investitionsprogramme für die Bildung
      aufgelegt, die auch in Ländern und Kommunen unter-
      stützt worden sind. Diese Maßnahmen haben dazu ge-
      führt, dass Deutschland bis jetzt einigermaßen gut durch
      die Krise gekommen ist. Die Kurzarbeit hat die Betriebe
      stabilisiert und vielen Menschen bis jetzt ihren Arbeits-
      platz erhalten. Jeder hofft, dass es keine Entlassungs-
      welle geben wird – auch nicht nach den Wahlen in NRW.

      Wir sind einigermaßen gut durch die Krise gekom-
      men, weil der Staat handlungsfähig war und der Staat

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      (C (D ingesprungen ist, als die Bankenkarre im Dreck steckte, nd dafür Schulden in nie gekannter Höhe aufgenomen hat, und zwar unter Beteiligung der FDP. Auf einal war der Staat gefragt, ja sogar gefordert. Auf einmal onnte keine Summe für die Konjunkturpakete zu groß ein. Sie können sich sicher daran erinnern, dass wir mit ngland und Amerika verglichen wurden. Nicht Klekern, Klotzen war damals angesagt. So lauteten auch ie Forderungen in den Medien. Gerade deshalb bin ich über das Staatsverständnis er FDP entsetzt. „Liberal“ war einst ein stolzes Wort. ie FDP stand in früheren Jahrzehnten für einen Libera ismus im guten Sinne. (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Das entscheiden Sie doch nicht!)


      ch erinnere nur an Namen aus der Anfangszeit der Bun-
      esrepublik wie Theodor Heuss und Thomas Dehler, an
      amen aus den 70er- und 80er-Jahren – an diese Zeit
      ann ich mich gut erinnern – wie Walter Scheel,
      ildegard Hamm-Brücher und Karl-Hermann Flach


      (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Und bei euch ist es Oskar Lafontaine!)


      owie an die Namen zweier weiterer Personen, die uns
      ls liberale Rechtspolitiker im Gedächtnis bleiben wer-
      en – auch wenn die FDP das vielleicht gar nicht mehr
      ill –, nämlich Gerhart Baum und Burkhard Hirsch.
      och mit diesen großen Namen ist es längst vorbei.

      Liberal“ war früher ein stolzes Wort. Was ist daraus ge-
      orden?


      (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Was ist mit Oskar Lafontaine?)


      ch bin nicht die Erste, die sich in dieser Woche mit
      errn Lindner, dem Generalsekretär der FDP, beschäf-

      igt, weil sein Staatsverständnis den Wandel des Begriffs
      liberal“ in erschreckender Weise deutlich macht.


      (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Was ist aus euch geworden?)


      ch habe auch keine Intervention von der FDP gehört.


      (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: So ein wirres Zeug! Wer hat denn das aufgeschrieben?)


      Am 2. Januar 2010 druckte der Tagesspiegel folgende
      ussage von Herrn Lindner:

      Gegenwärtig ist der Staat ein teurer Schwächling,
      der sich immer mehr Einfluss anmaßt.

      Der Staat ein teurer Schwächling“ – das macht unseren
      taat lächerlich.


      (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Das war ein Zitat von Dahrendorf!)


      as zeugt von einer verächtlichen Haltung und verhöhnt
      ie Demokratie. Herr Lindner spielt denen die Argu-
      ente zu, die sich aus Politikverdrossenheit von den
      arteien abwenden und die die parlamentarische Demo-
      ratie bekämpfen.






      (A) )



      (B) )


      Petra Merkel (Berlin)


      (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Wer hat Ihnen das bloß aufgeschrieben?)


      Noch einmal: Es war und ist doch der Staat, der mit
      seinem raschen und gezielten Eingreifen bisher die
      schlimmsten Auswirkungen der Banken- und Finanz-
      krise in Deutschland verhütet hat. Unser Staat, der seine
      Kernaufgaben wahrnimmt und dabei in aller Öffentlich-
      keit von den Parlamenten in den Gemeinden, den Bun-
      desländern und bei uns im Bundestag auch in Zusam-
      menarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern kontrolliert
      wird, gefährdet nicht die Freiheit, wie Herr Lindner
      schwarzmalt, sondern er sichert die Freiheit.

      Herr Lindner, unser Staat ist zum Glück kein teurer
      Schwächling. Unser Staat ist stark, und er braucht gere-
      gelte Einnahmen, um seine Aufgaben zu erfüllen. Des-
      halb heißt Steuersenkung nicht – wie die FDP verkündet –
      Freiheit. Steuersenkung bedeutet: mit Volldampf in die
      Umverteilung, mit Volldampf in die Handlungsunfähig-
      keit, mit Volldampf in eine dramatische Lage der Kom-
      munen und Länder, mit Volldampf in einen Staat ohne
      solidarische Sozialsysteme. Sie müssen es sich immer
      wieder anhören: Einen schwachen Staat können sich nur
      Reiche leisten.

      Viele Menschen in diesem Land allerdings wollen
      und brauchen einen starken, handlungsfähigen Staat mit
      einem solidarischen Rentensystem, mit einem solidari-
      schen Gesundheitssystem und mit niedrigen Abgaben
      bei der Arbeitslosenversicherung – das ist mein dring-
      lichstes Anliegen; denn ich denke, dass Sie da in jedem
      Fall rangehen. Viele Menschen in diesem Land brauchen
      einen Staat, der sie bei Arbeitslosigkeit und Krankheit
      stützt. Viele Menschen wollen eine starke Gemeinde,
      eine starke Stadt und ein starkes Bundesland mit einer
      guten Verwaltung. Viele Menschen erwarten zu Recht,
      dass der Staat die Priorität in Bildung, in Krippen, Kin-
      dertagesstätten, Schulen, Berufsausbildung und Univer-
      sitäten setzt. Und diese Staatsausgaben sind ihr Geld
      wert.

      All das wird durch eine FDP gefährdet, die nichts an-
      deres als Steuern-Senken im Kopf hat. Steuersenkun-
      gen heißt für die Kommunen und für die Länder: Sie
      müssen ausbaden, was von Ihnen durch 24 Milliarden
      Euro Steuersenkungen angerichtet wird. Statt mehr netto
      vom Brutto für einen kleinen Teil der Bevölkerung heißt
      es dann für viele: höhere Abgaben und Gebühren, bei
      den Kindertagesstätten, beim Abwasser oder bei der
      Müllabfuhr. Das dicke Ende kommt noch.

      Mich hat ein Beitrag von Gert G. Wagner an Weih-
      nachten im Tagesspiegel aufmerksam gemacht, in dem
      er sich mit der kürzlich veröffentlichten Studie der So-
      zialkammer der Evangelischen Kirche in Deutschland
      beschäftigt:

      Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass in
      Deutschland in den nächsten Jahren die Steuern
      steigen. Nur so lässt sich die Krisenbewältigung fi-
      nanzieren. Die Regierung wird sich damit aber sehr
      schwer tun, da große Teile der Koalition seit Jahren
      ganz auf Steuersenkungen gesetzt haben. Die Poli-
      tik hat damit ein Weltbild geschaffen, in dem Be-

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      (C (D steuerung als etwas Unanständiges gesehen wird, als eine Art Raub durch den Staat. nd weiter: Dass Steuern zu einem menschenwürdigen Staatswesen gehören, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber sie wurde in den letzten Jahren immer wieder stark angezweifelt. Der Boulevard feiert Steuerhinterzieher regelrecht. … Doch es kann nicht die Lösung sein, die Finanzierung des Staates dem Gusto der Wohlhabenden zu überlassen. Ich bin mit meiner SPD-Fraktion der Überzeugung: iejenigen, die vom schnellen Eingreifen des Staates rofitiert haben, müssen stärker beteiligt werden. Ein eitrag wären die Börsenumsatzsteuer und die Transak ionsteuer. Wir streiten für einen Bildungssoli zur Finanierung des Bildungssystems. Wenn 2012 der Bankenettungsschirm zugeklappt wird, muss den Banken die echnung präsentiert werden. Dann würde das Ende icht mehr ganz so dick kommen. Schönen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Das Wort hat nun der Kollege Volker Wissing für die DP-Fraktion. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      (Dr. Volker Wissing [FDP]: Stimmt ja auch!)


      (Beifall bei der SPD)


      (Beifall bei der SPD)


    Rede von Dr. Norbert Lammert
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Dr. Volker Wissing


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


      Besten Dank, Herr Präsident. – Liebe Kolleginnen

      nd Kollegen! Zunächst ein Satz zu Herrn Bartsch. Es ist
      mmer ärgerlich, wenn Sie von der Linken hier über
      inanzkrise und Banken sprechen und kein Wort zu den
      ffentlichen, staatlichen Banken verlieren; denn dort
      urde mit der größte Unfug angerichtet, den wir als
      teuerzahlerinnen und Steuerzahler auszubaden haben.
      uch das gehört zur Wahrheit, Herr Bartsch.


      (Beifall bei der FDP – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das war eine schwarz-gelbe Veranstaltung!)


      Zu Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen von der
      PD: Sie regen sich seit Wochen fürchterlich über das
      hema „steuerliche Entlastung“ auf.


      (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Über Ihren Staatsbankrott!)


      ie Kollegin Merkel sagte eben, das sei Unsinn und al-
      es ganz schlimm. Sie erfinden tolle Begriffe wie „Steu-
      rgeschenke“.


      (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Die Begriffe gab es schon vorher!)


      ie haben nichts ausgelassen. Ich will Sie einladen, mit
      ns sachlich über Steuerpolitik zu sprechen und zunächst






      (A) )



      (B) )


      Dr. Volker Wissing
      einmal Ihre eigenen Parteibeschlüsse als Grundlage he-
      ranziehen.

      Frank-Walter Steinmeier hat uns einen Deutschland-
      Plan vorgelegt, in dem es heißt – ich zitiere –:

      Wir setzen uns dafür ein, dass insbesondere Men-
      schen mit niedrigen und mittleren Einkommen we-
      niger Steuern … zahlen.


      (Beifall bei der FDP – Beifall bei der SPD – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Hört! Hört! – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Genau! Alles Hotelbesitzer, ja?)


      So haben Sie das damals formuliert. Heute würden die
      gleichen Leute sagen: Wir fordern Steuergeschenke für
      untere und mittlere Einkommen.


      (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Kleine Einkommen! Alles Hotelbesitzer?)


      – Moment. Es geht noch weiter.

      In Ihrem Regierungsprogramm 2009 haben Sie den
      Menschen für den Fall Ihrer Wahl versprochen – ich
      zitiere –: die Absenkung des Eingangssteuersatzes von
      14 auf 10 Prozent


      (Johannes Kahrs [SPD]: Richtig! Gut so!)


      und die Abmilderung der kalten Progression für Ein-
      kommen bis 105 764 Euro bei Verheirateten. Das sind
      Ihre Forderungen.

      Jetzt schauen wir einmal in den christlich-liberalen
      Koalitionsvertrag. Dort steht ausformuliert, was wir wol-
      len. Darüber können wir uns gerne auseinandersetzen.
      Dort heißt es:

      Wir wollen … eine steuerliche Entlastung insbeson-
      dere für die unteren und mittleren Einkommensbe-
      reiche


      (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Die werden Sie mit Ihrem Modell nicht erreichen!)


      sowie für die Familien mit Kindern in einem Ge-
      samtvolumen von 24 Mrd. Euro

      – bei voller Jahreswirkung –

      im Laufe der Legislaturperiode.


      (Beifall bei der FDP – Bettina Hagedorn [SPD]: Sie sagen das eine und tun das andere!)


      Nun kann man gewisse Parallelen erkennen. Der Un-
      terschied ist nur:


      (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Hotels!)


      Dadurch, dass Sie das jetzt lautstark kritisieren, sagen
      Sie den Menschen, dass Sie niemals bereit gewesen wä-
      ren, das umzusetzen, was in Ihrem Parteiprogramm
      stand. Wir tun das. Wir bringen genau die steuerliche
      Entlastung für untere und mittlere Einkommen, die
      auch Sie gefordert haben.


      (Joachim Poß [SPD]: Was hat denn das mit Unternehmenserben zu tun? – Christian Lange W W S g h M – „ d h D E e u w B v d k J f P S a s g m K z (C (D [Backnang] [SPD]: Sie haben doch das Zweite Juristische Staatsexamen! Da müsste man besser argumentieren können!)


      ir werden die kalte Progression abmildern. Wir werden
      ort halten.


      (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Quatsch mit Soße!)


      ie wären nicht bereit gewesen, Wort zu halten. Deswe-
      en sitzen Sie jetzt auf den Oppositionsbänken. Ihnen
      aben die Menschen nicht geglaubt, und uns haben die
      enschen vertraut. Das muss für Sie schmerzlich sein.


      (Joachim Poß [SPD]: Geglaubt? Auf Sie reingefallen! Auf Ihre Täuschungen!)


      Herr Poß, wer ist denn 2005 auf wen reingefallen?
      Merkel-Steuer, das wird teuer!“ haben Sie erst gesagt,
      ann haben Sie gleich noch 1 Prozentpunkt draufgelegt,


      (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: 2!)


      aben die Leute hinter die Fichte geführt.


      (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


      ann haben Sie ins Parteiprogramm wieder steuerliche
      ntlastungen hineingeschrieben. Jetzt kommen die steu-
      rlichen Entlastungen durch einen Regierungswechsel,
      nd Sie bekämpfen sie. Das ist alles andere als glaub-
      ürdig, lieber Herr Kollege Poß.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Ach, Herr Wissing!)


      Sie müssen es ertragen, dass Deutschland wieder eine
      undesregierung hat, die Wort hält, die zu ihren Wahl-
      erbrechen,


      (Lachen und Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sigmund Freud lässt grüßen! Ein Freud’scher „Verbrecher“!)


      versprechen steht und eins zu eins umsetzt, was sie vor
      er Wahl versprochen hat.

      Sie haben in den letzten elf Jahren Ihre sozialdemo-
      ratischen Finanzminister unterstützt. Sie haben elf
      ahre lang den Finanzminister gestellt. Ich konnte nicht
      eststellen, dass Sie das umgesetzt haben, was in Ihren
      arteiprogrammen stand. Schauen Sie sich die Bilanz an.
      chauen Sie sich die Forderungen an. Schauen Sie sich
      n, was Sie auf Ihren Parteitagen gepredigt haben. Kein
      ozialdemokratischer Finanzminister hat eine Vermö-
      ensteuer eingeführt. Kein sozialdemokratischer Finanz-
      inister hat eine Börsenumsatzsteuer eingeführt.


      (Bettina Hagedorn [SPD]: Wir haben einen Koalitionspartner gehabt, der alles verhindert hat!)


      aum sitzen Sie in der Opposition, fordern Sie den gan-
      en Blödsinn wieder aufs Neue.


      (Beifall bei der FDP)







      (A) )



      (B) )


      Dr. Volker Wissing
      Ihre Wahlprogramme sollten mit dem Satz: „Es war
      einmal …“ beginnen. Dann wären sie das, was sie wirk-
      lich sind: Märchen wie Hans im Glück oder Peer Gynt.

      Diese Woche war viel von „Klientelpolitik“ die Rede.


      (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zu Recht! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Da vorne steht einer davon!)


      Ich muss sagen: Dass die SPD sich das so stark zu eigen
      gemacht hat, ist schon erstaunlich. Ich kann mich daran
      erinnern: Als wir im letzten Jahr Hunderte Milliarden für
      Banken bereitgestellt haben, waren Sie ganz vorne da-
      bei, federführend. Das war alles notwendig, hieß es. Vie-
      les war richtig. Manches hätte man besser machen kön-
      nen.


      (Joachim Poß [SPD]: Deswegen haben Sie ja zugestimmt!)


      Aber jetzt, wo die Bürgerinnen und Bürger sagen: „Wir
      wollen auch etwas haben, wir wollen auch eine Entlas-
      tung haben, wir wollen auch neue Leistungsanreize ha-
      ben“,


      (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Gesundheitsbeitrag gesteigert! Herzlichen Glückwunsch!)


      da sagt bei unteren und mittleren Einkommen ausgerech-
      net die SPD: Nein, nicht mit uns.


      (Beifall bei der FDP – Joachim Poß [SPD]: Bis jetzt haben Sie nur Unternehmenserben entlastet!)


      Herr Kuhn, Sie sagen genauso wie Ihre Kollegen in
      der Opposition, diese Koalition würde Schlechtes tun für
      die Kommunen. Was für ein Unsinn.

      Wir haben mit dem Wachstumsbeschleunigungsge-
      setz die Insolvenzbeschleunigung aus der Unterneh-
      mensbesteuerung herausgenommen. Wir sichern damit
      den Bestand von Unternehmen vor Ort. Damit sichern
      wir auch die Existenz von Steuerzahlern vor Ort. Was
      daran Unsinn sein soll, müssen Sie mir erst einmal erklä-
      ren. Es hat doch keinen Sinn, dass man die Substanzbe-
      steuerung, so wie Sie sie eingeführt haben, in der Krise
      fortsetzt, um am Ende nur noch den Aufschwung bei den
      Insolvenzverwaltern ankommen zu lassen. Das ist das
      Gegenteil von einer Stärkung der Kommunen.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Deswegen haben wir diese Politik beendet, und deswe-
      gen haben wir so schnell mit dem Wachstumsbeschleu-
      nigungsgesetz handeln müssen. Das ist eine gute Bot-
      schaft. Denn es bestand Handlungsbedarf. Sie waren in
      der Regierung nicht mehr in der Lage, das Richtige für
      die Unternehmen in Deutschland zu tun.

      Das wird auch die kommunalen Finanzen stabilisie-
      ren.


      (Joachim Poß [SPD]: Was? Kommunale Finanzen? Die haben Sie zum Einstürzen gebracht, ruiniert!)


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      (C (D enn Sie Ihren Widerstand gegen eine Reform der komunalen Finanzen aufgeben, dann werden wir auch an ieser Stelle weiterkommen. Wir jedenfalls haben die Ineressen der Kommunen fest im Blick. Das haben wir it dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz gezeigt. (Lachen bei Abgeordneten der SPD – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Dialektisches Denken!)


      ie gute Botschaft lautet: Dieses Land hat wieder eine
      egierung, die Wort hält, die verlässlich ist. Weil Sie im-
      er so tun, als wüssten Sie nicht, was diese Regierung
      ill, empfehle ich Ihnen: Schauen Sie in den Koalitions-
      ertrag! Dort steht es. Das, was dort steht, wird von uns
      emeinschaftlich in aller Ruhe und aller Sachlichkeit
      ins zu eins umgesetzt.

      Herzlichen Dank.


      (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)