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ID1701616800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/16 Rainer Brüderle, Bundesminister setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Sozia- les . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 C 1355 D 1355 D 1358 C 1360 D 1362 B 1363 B 1365 B 1376 C 1379 A 1381 C 1383 B 1385 A 1386 A 1387 C 1389 B 1390 C 1392 A 1394 B Deutscher B Stenografisch 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de I n h a l Wahl der Abgeordneten Angelika Krüger- Leißner als Mitglied und der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat der Filmför- derungsanstalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Bärbel Bas in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Perso- nen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- B D K M A A E B n 1355 B 1355 B 1355 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . 1366 B 1367 A undestag er Bericht ung n 21. Januar 2010 t : ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 09 undesministerium für Wirtschaft und Tech- ologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368 A 1369 A 1370 C 1371 C 1372 C 1373 A 1373 C 1375 B 1376 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1394 D 1395 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag über die Errichtung des IT-Pla- nungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Infor- mationstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern – Vertrag zur Aus- führung von Artikel 91 c GG (Drucksache 17/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 187 der Interna- tionalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz (Drucksache 17/428) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Drucksache 17/460 (neu)) . . . . . . . . . . . . b) Beirat für Fragen des Zugangs zur Ei- senbahninfrastruktur (Eisenbahninfra- strukturbeirat) (Drucksache 17/461) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beirat zur Auswahl von Themen für die Sonderpostwertzeichen ohne Zuschlag beim Bundesministerium der Finanzen (Programmbeirat) (Drucksache 17/462) . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Beirat für die grafische Gestaltung der Sonderpostwertzeichen beim Bundes- ministerium der Finanzen (Kunstbeirat) (Drucksache 17/463) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Köhler, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D C N D E R M A E B s D D M M D D U D D A S H M H B E B D E J K B H 1396 C 1397 C 1399 A 1399 A 1399 B 1399 B 1399 C 1399 C 1399 C 1399 D 1401 C 1402 D 1404 C 1406 A orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . icole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rwin Josef Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . inzelplan 16 undesministerium für Umwelt, Natur- chutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . orothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . inzelplan 15 undesministerium für Gesundheit . . . . . . r. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 1408 C 1410 B 1410 D 1412 C 1413 C 1414 C 1415 D 1417 C 1419 A 1420 C 1420 C 1423 D 1426 A 1427 A 1428 A 1429 C 1431 B 1431 B 1432 A 1433 C 1434 B 1435 A 1436 B 1437 B 1438 A 1439 A 1439 A 1440 B 1442 B 1444 C 1446 A 1447 A 1447 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 III Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1448 D 1449 B 1450 C 1452 B 1453 B 1454 A 1455 C 1457 B 1458 D 1459 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1355 (A) ) (B) ) 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1459 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 21.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 21.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 21.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 21.01.2010 Günther (Plauen), FDP 21.01.2010 Joachim Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.01.2010 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 21.01.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.01.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 21.01.2010 Nahles, Andrea SPD 21.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 21.01.2010 Steinbrück, Peer SPD 21.01.2010 Süßmair, Alexander DIE LINKE 21.01.2010 Zapf, Uta SPD 21.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 21.01.2010 16. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren Abgeordneten! Der Haushalt des Bundesgesund-
    heitsministeriums ist mit 467 Millionen Euro einer von
    den kleineren Etats in diesem Haushaltsentwurf. Sie
    wissen allerdings alle, dass der Gesamtansatz des
    Einzelplanes 15 mit 16,2 Milliarden Euro deutlich hö-
    her ist. Das liegt natürlich an dem steuerlichen Bundes-
    zuschuss von 15,7 Milliarden Euro. Damit sollen zum
    einen die versicherungsfremden Leistungen und zum an-
    deren die krisenbedingten Einnahmeausfälle ausgegli-
    chen werden.

    Die Koalition federt damit die krisenbedingten Belas-
    tungen der Menschen allein in diesem Jahr mit zusätzli-
    chen 3,9 Milliarden Euro ab, und genau das haben CDU/
    CSU und FDP in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart.
    Wir stellen also fest: Diese Regierungskoalition hält ein-
    mal mehr ihr Wort.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Dennoch wissen wir, dass die gesetzlichen Kranken-
    versicherungen sich in einer schwierigen finanziellen Si-
    tuation befinden. Aktuell diskutieren einige Kassen die
    Erhebung eines Zusatzbeitrages. Das zeigt, dass es nicht
    ausreicht, Geld in das System hineinzugeben, vielmehr
    müssen wir das System insgesamt verbessern. Die Men-
    schen brauchen ein Gesundheitssystem, auf das sie sich
    verlassen können und das für jeden bezahlbar bleibt. Ge-
    nau dafür steht diese christlich-liberale Regierungskoali-
    tion.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Elke Ferner [SPD]: Das glauben Sie selber nicht!)


    Denn Ihr System, in dem wir uns momentan befinden – es
    ist ein System der ehemals großen Volkspartei SPD –,


    (Elke Ferner [SPD]: Und der CDU!)


    ist unfertig, nicht zu Ende gedacht und für viele Men-
    schen sozial ungerecht.


    (Elke Ferner [SPD]: Das stimmt ja nicht!)


    Denn es trifft vor allem die Schwachen in unserem
    Lande. Demnächst werden gerade diejenigen, die ohne-
    hin schon wenig Einkommen zur Verfügung haben, Ihre

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    (C (D usatzbeiträge zu spüren bekommen, und zwar ohne eglichen Sozialausgleich, Frau Ferner. (Elke Ferner [SPD]: Weil Sie nichts unternehmen, Herr Rösler!)


    s gilt, diesen Geburtsfehler zu beseitigen. Wir wollen
    in faires System.


    (Elke Ferner [SPD]: Deshalb schaffen Sie das System ab!)


    azu gehören einkommensunabhängige Beiträge, aber
    iemals ohne einen Ausgleich für die Schwächeren.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    ür die CDU/CSU und die FDP jedenfalls gilt: kein Bei-
    rag ohne Sozialausgleich. Diese Sicherheit müssen die

    enschen einfach haben.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Es geht nicht nur darum, die Einnahmeseite zu stabili-
    ieren, sondern gerade in der heutigen Zeit müssen wir
    uch auf die Ausgaben Acht geben.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir werden uns deshalb jeden Bereich im Gesund-
    eitssystem ansehen und prüfen, ob dort effizient mit
    ersichertengeldern umgegangen wird oder nicht. Ich
    ill hier ausdrücklich festhalten: Dabei kann es für kei-
    en der Beteiligten einen Freibrief geben. Im Gegenteil,
    s gibt nur eine Gruppe, der wir als Koalition uns ver-
    flichtet fühlen, und zwar die 70 Millionen Versicherten.
    as ist unser innerer Kompass, und daran werden wir
    nsere Gesundheitspolitik ausrichten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Bloße Kostendämpfungsgesetze halten wir für den
    alschen Weg, denn sie enden immer in schleichenden
    ationierungen für die Versicherten. Es macht auch kei-
    en Sinn, von oben auf das System zu blicken und dann
    u entscheiden, wo gekürzt wird und wo nicht. Stattdes-
    en brauchen wir echte Anreize und mehr Möglichkei-
    en, sich wirtschaftlicher zu verhalten, als bisher. Im
    weifel ist der mündige Versicherte, der aufgeklärte Pa-

    ient deutlich besser in der Lage, Kosten in den Griff zu
    ekommen als Gesetze, Verordnungen und Vorschriften.
    ir jedenfalls setzen zuallererst auf die Menschen und

    icht auf die Bürokratie im System.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Deswegen bleiben wir dabei: Wir brauchen ein faires
    ystem, das sich nicht anmaßt, alles bis ins kleinste De-

    ail lenken zu wollen. Wir trauen den Menschen im Sys-
    em deutlich mehr zu: den Leistungserbringern bei der
    uswahl ihrer Therapien, den Patientinnen und Patien-

    en bei der Auswahl ihrer Leistungserbringer und Thera-
    euten, den Krankenversicherungen bei der Betreuung
    hrer Versicherten und den Versicherten bei der Auswahl
    hrer Krankenkassen.


    (Elke Ferner [SPD]: Wer hindert Sie daran?)


    Darüber hinaus brauchen wir deutlich mehr Transpa-
    enz als bisher; denn nur derjenige kann eine freie Ent-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Philipp Rösler
    scheidung treffen, der über Wissen verfügt und Informa-
    tionen erhält. Es gibt 4,3 Millionen Beschäftigte im
    Gesundheitswesen und Millionen von Versicherten. All
    diese Menschen brauchen ein faires System. Hören wir
    endlich auf, diese Menschen ständig bevormunden zu
    wollen!


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wenn wir den Menschen mehr Freiheit im System ge-
    ben, dann müssen sie auch Verantwortung erwarten dür-
    fen. Verantwortung heißt, anzuerkennen, dass es einen
    Unterschied zwischen einem beliebigen Markt auf der
    einen Seite und dem sozialen Sicherungssystem gesetzli-
    che Krankenversicherung auf der anderen Seite gibt. Ge-
    sundheit ist keine beliebige Ware, sondern ein hohes
    Gut. Man kann sich aussuchen, ob man eine Ware kauft
    oder nicht; man kann sich aber nicht aussuchen, ob man
    krank wird oder nicht.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Deswegen gehört zu einem gesunden System immer die
    Solidarität der Gesunden mit den Kranken.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Bei allen Bemühungen um mehr Wirtschaftlichkeit
    im System: Keine Reform dieser Welt darf diese Solida-
    rität infrage stellen. Verstehen Sie dies auch als Bot-
    schaft an all diejenigen, die ganz aktuell über Rationie-
    rung und Priorisierung nachdenken. Wir jedenfalls
    lehnen solche Diskussionen ab. Wir arbeiten an einem
    System, das solche Diskussionen von vornherein über-
    flüssig macht.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir wollen eine Krankenversicherung, auf die sich
    jeder Versicherte zu jeder Zeit verlassen kann. Wir wol-
    len ein System, das dazu beiträgt, mit Beitragsgeldern
    effizient umzugehen, und eine Krankenversicherung, die
    trotz des demografischen Wandels und des medizinisch-
    technischen Fortschritts auch in Zukunft bezahlbar ist.
    Wir arbeiten an einer Krankenversicherung, die Eigen-
    verantwortung und Solidarität in Einklang bringt.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Anhaltender Beifall bei der FDP – Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die SPD-Fraktion hat nun die Kollegin Elke

Ferner das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elke Ferner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kollegen! Liebe Kollegin-

    nen! Sehr geehrter Herr Minister Rösler, das waren zwar
    wohlfeile Worte, aber etwas Konkretes außer dem Hin-
    weis auf einen einmaligen Zuschuss in Höhe von
    3,9 Milliarden Euro an die gesetzlichen Krankenversi-
    cherungen in diesem Jahr haben Sie nicht gesagt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


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    (C (D Wir haben es seit Ihrem Amtsantritt im Prinzip damit u tun, dass zumindest wöchentlich, teilweise täglich irendein Streit zwischen den Koalitionsfraktionen darüer ausgetragen wird, ob eine Kopfprämie erwünscht ist der nicht. (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Seit Sonntag nicht mehr!)


    „Seit Sonntag nicht mehr“, das stimmt nicht so ganz.
    och vor zwei Tagen titelte die Süddeutsche Zeitung
    ber den Kollegen Söder: „Söder gegen Rösler“. Heute
    orgen war Herr Söder im ARD-Morgenmagazin dann
    ieder ganz handzahm – er trug gewissermaßen einen
    aulkorb –; schließlich haben sich jetzt alle lieb.

    Schaut man sich die Reden an, die Frau Bundeskanz-
    erin und Frau Homburger gestern gehalten haben, stellt

    an schon Unterschiede fest: Es wird zwar nicht mehr
    ufeinander eingedroschen, aber es wird etwas Unter-
    chiedliches gesagt. Die Kanzlerin sagt: Wir wollen So-
    idarität in unserer Gesellschaft, auch im Gesundheits-
    ystem, und die Koalition steht dafür, dass es keine
    weiklassenmedizin gibt, dass jeder die medizinischen
    eistungen bekommt, die er braucht, aber in einer Art
    nd Weise, die die Beschäftigungsmöglichkeiten in un-
    erem Land nicht unterminiert. Das ist ein neuer Unter-
    on. Das stellt die bisher vorhandene Solidarität unter
    en Vorbehalt, dass Beschäftigungsmöglichkeiten nicht
    ingeschränkt werden.

    Frau Homburger hat in einer Debatte auf die Zwi-
    chenfrage des Kollegen Beck, ob es bei einer privaten
    eutschen Krankenversicherung Sondertarife für die
    lientelpartei FDP gibt, geantwortet: Wir wollen, dass

    lle in diesem Land das Recht bekommen, ihre Kranken-
    asse frei zu wählen, also die Möglichkeit erhalten,
    elbst zu entscheiden, wo und in welchem Umfang sie
    ich versichern und welche Zusatzversicherung sie ab-
    chließen. Das heißt im Klartext: Die FDP will die ge-
    etzliche Krankenversicherung abschaffen. Sie wollen,
    ass diejenigen, die sich Solidarität eigentlich am meis-
    en leisten können, zur privaten Krankenversicherung
    bwandern. Sie wollen, dass die, die in der gesetzlichen
    rankenversicherung oder in einem Mindestversor-
    ungssystem zurückbleiben, wirklich Minimalmedizin
    ekommen, während diejenigen, die es sich leisten kön-
    en, Medizin auf dem Stand der Technik erhalten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Eine faule Interpretation!)


    Es hört sich gut an, wenn Sie sagen: Steuern sind ge-
    echter als Beiträge. Die hohen Einkommen oberhalb der
    eitragsbemessungsgrenze zahlen eigentlich nicht ge-
    ug ein. – Das stimmt.


    (Zuruf von der FDP: Na also!)


    ber der Schluss ist falsch. Der Schluss bei Ihnen heißt
    ämlich: Wir machen eine einheitliche Kopfprämie.
    uf dieses System bezogen wären das 146 oder
    45 Euro pro Monat, wenn die Familienmitversicherung
    eibehalten wird. Sie hatten ja die Gelegenheit – Herr
    ahr, Sie schütteln den Kopf –, auf eine Kleine Anfrage
    einer Fraktion zu antworten, aber Sie haben es vorge-






    (A) )



    (B) )


    Elke Ferner
    zogen, den Kopf in den Sand zu stecken und eine Kleine
    Anfrage in einer Art und Weise, wie ich das in 20 Jahren
    noch nicht erlebt habe, zu beantworten, die das Frage-
    recht des Parlaments wirklich infrage stellt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU]: Die Frage hätte nicht zugelassen werden dürfen!)


    – Sie hätten sie nicht zugelassen. Damit haben wir im
    Prinzip gerechnet. Dann hätten wir die Wertungen he-
    rausgenommen und es hätte immer noch die Möglichkeit
    bestanden, zu antworten.


    (Jörg van Essen [FDP]: Sie haben sie nicht herausgenommen!)


    Aber das wird Sie wieder einholen.

    Ihr Motto ist: Diejenigen, die ungefähr 1 800 Euro
    und ein paar Zerquetschte brutto im Monat und darüber
    verdienen, werden entlastet; die mit einem Einkommen
    darunter müssen mehr bezahlen. Für die muss ein Sozial-
    ausgleich organisiert werden; immerhin knapp 37 Mil-
    liarden Euro. Hinzu kommen dann noch die Steuermit-
    tel, die ohnehin schon im System sind. Gleichzeitig wol-
    len Sie die Steuern noch weiter senken. Es ist aber altbe-
    kannt: Wenn man in den Steuertarif eingreift, kommt es
    dazu – auch bei Ihrem berühmten Stufentarif –, dass die
    oben weniger bezahlen als die unten. Das bedeutet nicht
    mehr Solidarität im Gesamtzusammenhang Ihrer Politik,
    sondern das bedeutet ganz klar eine Umverteilung von
    unten nach oben, und das ist alles andere als ein solida-
    risch finanziertes Krankenversicherungssystem.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Was Sie machen, ist Klientelpolitik in Reinkultur. Sie
    haben vereinbart, den Kapitalstock für die private Pfle-
    geversicherung in einem Zwangszusatzsystem im Rah-
    men der privaten Krankenversicherung zu schaffen. Sie
    möchten die Wechselmöglichkeiten von der GKV zur
    PKV erleichtern. Sie versprechen den Leistungserbrin-
    gern Geldsegen. Sie wollen mehr Wahlfreiheit für dieje-
    nigen, die es sich leisten können. Sie wollen Kostener-
    stattung statt Sachleistungsprinzip. Das einmal unter
    dem Stichwort „Bürokratieabbau“ zu beleuchten, wäre
    auch ganz interessant. Man braucht sich nur die Verwal-
    tungskosten der PKV pro Mitglied im Vergleich zu de-
    nen bei der gesetzlichen Krankenversicherung anzu-
    schauen. Sie krönen das Ganze damit, dass ein bisheriger
    PKV-Spitzenfunktionär Leiter Ihrer Grundsatzabteilung
    wird und auch noch die Zuständigkeit für die Pflege be-
    kommt, weil man ja der privaten Versicherungswirt-
    schaft ein neues Geschäftsfeld – zwangsweise für die
    Versicherten – eröffnen will.

    Schauen wir uns an, was die Süddeutsche heute unter
    der Überschrift „Die Rabatt-Könige der FDP“ schreibt!
    FDP-Mitglieder und -Mitarbeiter können sich in der
    DKV günstiger versichern als jeder andere; es gibt
    5 Prozent Rabatt.


    (Iris Gleicke [SPD]: Hört! Hört!)


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    (C (D nders als üblich sollen Vorerkrankungen kein Grund ein, den Versicherungsschutz zu verweigern. Familienitglieder werden mitversichert, und Wartezeiten gibt es uch nicht. Gleichzeitig kann man lesen, dass die Koalition die eitragslücke im Basistarif der PKV über Steuergelder chließen will. as angeblich überlegene System scheint also nicht in er Lage zu sein, ein Minimum an Solidarität innerhalb ieser Versichertengemeinschaft zu leisten. Aber wenn s darum geht, Solidarität mit den verarmten FDP-Mitliedern zu leisten, dann ist alles möglich; denn die Raatte für diese zahlen die anderen Versicherten mit, die icht in den Genuss solcher Rabatte kommen. Man önnte auch sagen: Diejenigen, die sich heute überhaupt icht in der privaten Krankenversicherung versichern önnen, weil sie Vorerkrankungen haben, beispielsweise sychisch krank sind, sollen doch in die FDP eintreten; ann können sie sich bei der DKV versichern, und zwar u besseren Konditionen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Heinz Lanfermann [FDP]: Sprechen Sie mal zum Haushalt!)


    (Iris Gleicke [SPD]: Mövenpick lässt grüßen!)


    Sie haben die ganze Zeit Ankündigungen völlig ohne
    ubstanz gemacht.

    Mehr netto vom Brutto war im Wahlkampf verspro-
    hen. Es wird am Ende weniger netto vom Brutto sein.

    Sie haben versprochen, dass es dank Ihres automati-
    chen Sozialausgleichs weniger Bürokratie geben
    erde. Dabei weiß kein Mensch, wie er funktionieren

    oll – Sie wahrscheinlich auch nicht –; denn zunächst
    inmal müsste man in Erfahrung bringen, wer bedürftig
    st. Die Bedürftigkeit könnte entweder so geprüft wer-
    en, dass über 82 Millionen Zwangsveranlagungen beim
    inanzamt durchgeführt werden, oder so, dass die ganze
    epublik ihre Einkommensverhältnisse bei den jeweili-
    en Krankenkassen offenlegt. „Viel Vergnügen!“, kann
    ch da nur wünschen. Das bringt ja überhaupt keine Bü-
    okratie mit sich. Es wird also nicht weniger, sondern
    ehr Bürokratie geben. Schließlich wird die Finanzie-

    ung auch nicht gerechter, vielmehr wird sie ungerechter.

    Wenn es wahr ist, was Sie eben in Ihren wohlfeilen
    orten gesagt haben, Herr Rösler, wenn Sie das wirklich

    orhaben, kann ich Sie nur auffordern: Lassen Sie ab
    on dieser ungerechten Gesundheitsreform und sehen
    ie zu, dass das System, das wir haben, gerechter finan-
    iert wird, indem es zum Beispiel auf eine breitere, soli-
    arischere Finanzierungsgrundlage gestellt wird und ein
    isikostrukturausgleich auch zwischen privaten und ge-

    etzlichen Krankenversicherungen durchgeführt wird.
    as entspräche der Bürgerversicherung, wie wir sie

    chon seit Jahren fordern.


    (Beifall bei der SPD – Widerspruch bei der FDP)


    Ich kann Sie auch nur ermuntern, die drängenden Pro-
    leme anzugehen. Auch Sie haben ja offensichtlich ge-






    (A) )



    (B) )


    Elke Ferner
    merkt, dass es, ohne die Ausgabenseite zu betrachten,
    nicht geht. Ich kann Sie nur auffordern, schnell zu han-
    deln; denn derjenige, der jetzt nicht handelt, wird auch
    die Verantwortung dafür tragen müssen, wenn dieses
    Jahr Zusatzbeiträge eingeführt werden. Sie können sich
    hier nicht hinstellen und alle Probleme auf ein von der
    SPD eingeführtes System schieben. Ihre jetzige Staatsse-
    kretärin hat damals mit am Verhandlungstisch gesessen.
    Sie weiß genauso gut wie ich, was wir nicht wollten und
    welche Regelungen auf Kompromisse zurückgehen. Das
    gilt insbesondere auch für die Frage der Zusatzbeiträge.
    Die CDU hätte es ja am liebsten gehabt, wenn diesen ein
    noch stärkeres Gewicht zugekommen wäre und der Ge-
    sundheitsfonds geringere Einnahmen gehabt hätte. Kol-
    lege Zöller lächelt genüsslich. Er erinnert sich an die vie-
    len Stunden, die wir zusammengesessen haben, und
    weiß genau, wovon ich rede. Sie, Herr Rösler, müssen
    jetzt handeln. Sie stehen jetzt in der Verantwortung. Als
    Sie von uns das Haus übernommen haben, mussten die
    gesetzlichen Krankenversicherungen keine Zusatzbei-
    träge erheben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der FDP: Katastrophal!)


    Wir haben die finanzielle Ausstattung der gesetzli-
    chen Krankenversicherung gewährleistet. Sie retten sich
    jetzt in diesem Jahr mit einem einmaligen Zuschuss von
    3,9 Milliarden Euro über den Berg; dieser soll allerdings
    nur dieses Jahr gezahlt werden. Außerdem fehlen laut
    Berechnungen des Schätzerkreises noch 4 Milliarden
    Euro. Auch diese Mittel müssen irgendwie aufgebracht
    werden, wenn die Berechnungen stimmen.

    Ich kann nur sagen, dass Ihre Prämisse „Freiheit in
    Verantwortung“, die Sie in dieser Haushaltsdebatte bei
    jedem Einzelplan hochhalten, nichts mit Freiheit in Ver-
    antwortung zu tun hat, sondern gekaufte bzw. gespon-
    serte Verantwortungslosigkeit darstellt. Ich hoffe im In-
    teresse der Menschen in unserem Lande, dass diese
    Politik bald ein Ende hat.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sie hat gerade erst angefangen!)