Rede:
ID1701605100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. jetzt: 1
    5. der: 1
    6. Kollege: 1
    7. Dr.: 1
    8. Joachim: 1
    9. Pfeifferür: 1
    10. die: 1
    11. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/16 Rainer Brüderle, Bundesminister setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Sozia- les . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 C 1355 D 1355 D 1358 C 1360 D 1362 B 1363 B 1365 B 1376 C 1379 A 1381 C 1383 B 1385 A 1386 A 1387 C 1389 B 1390 C 1392 A 1394 B Deutscher B Stenografisch 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de I n h a l Wahl der Abgeordneten Angelika Krüger- Leißner als Mitglied und der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat der Filmför- derungsanstalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Bärbel Bas in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Perso- nen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- B D K M A A E B n 1355 B 1355 B 1355 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . 1366 B 1367 A undestag er Bericht ung n 21. Januar 2010 t : ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 09 undesministerium für Wirtschaft und Tech- ologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368 A 1369 A 1370 C 1371 C 1372 C 1373 A 1373 C 1375 B 1376 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1394 D 1395 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag über die Errichtung des IT-Pla- nungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Infor- mationstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern – Vertrag zur Aus- führung von Artikel 91 c GG (Drucksache 17/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 187 der Interna- tionalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz (Drucksache 17/428) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Drucksache 17/460 (neu)) . . . . . . . . . . . . b) Beirat für Fragen des Zugangs zur Ei- senbahninfrastruktur (Eisenbahninfra- strukturbeirat) (Drucksache 17/461) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beirat zur Auswahl von Themen für die Sonderpostwertzeichen ohne Zuschlag beim Bundesministerium der Finanzen (Programmbeirat) (Drucksache 17/462) . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Beirat für die grafische Gestaltung der Sonderpostwertzeichen beim Bundes- ministerium der Finanzen (Kunstbeirat) (Drucksache 17/463) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Köhler, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D C N D E R M A E B s D D M M D D U D D A S H M H B E B D E J K B H 1396 C 1397 C 1399 A 1399 A 1399 B 1399 B 1399 C 1399 C 1399 C 1399 D 1401 C 1402 D 1404 C 1406 A orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . icole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rwin Josef Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . inzelplan 16 undesministerium für Umwelt, Natur- chutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . orothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . inzelplan 15 undesministerium für Gesundheit . . . . . . r. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 1408 C 1410 B 1410 D 1412 C 1413 C 1414 C 1415 D 1417 C 1419 A 1420 C 1420 C 1423 D 1426 A 1427 A 1428 A 1429 C 1431 B 1431 B 1432 A 1433 C 1434 B 1435 A 1436 B 1437 B 1438 A 1439 A 1439 A 1440 B 1442 B 1444 C 1446 A 1447 A 1447 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 III Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1448 D 1449 B 1450 C 1452 B 1453 B 1454 A 1455 C 1457 B 1458 D 1459 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1355 (A) ) (B) ) 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1459 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 21.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 21.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 21.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 21.01.2010 Günther (Plauen), FDP 21.01.2010 Joachim Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.01.2010 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 21.01.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.01.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 21.01.2010 Nahles, Andrea SPD 21.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 21.01.2010 Steinbrück, Peer SPD 21.01.2010 Süßmair, Alexander DIE LINKE 21.01.2010 Zapf, Uta SPD 21.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 21.01.2010 16. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Garrelt Duin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich

    glaube, wir alle erinnern uns an die vielen Auftritte des
    Kollegen Brüderle hier, nachdem der Haushalt der frühe-
    ren Wirtschaftsminister aufgerufen worden ist. Wir müs-
    sen leider feststellen: Mit Blick auf seine immer wieder
    gleichen Reden, die er hier über Jahre gehalten hat, ist
    zwar ein Verlust an Originalität zu spüren, aber leider
    kein Gewinn an inhaltlicher Schärfe oder Tiefe.


    (Beifall bei der SPD)


    Herr Brüderle, wir haben hier im Rahmen der Regie-
    rungserklärung im November neun Minuten von Ihnen
    gehört, ohne dass man hätte erkennen können, in welche
    Richtung Ihre Politik eigentlich gehen soll. Das Gleiche
    hat sich heute hier wiederholt. In den knapp 100 Tagen,
    die Sie jetzt in diesem Amt sind, ist nichts von dem, was
    Sie gemacht haben, als bleibender Wert in Erinnerung
    geblieben. Eine Ausnahme: Sie haben in China die
    Weinkönigin vorgestellt. Aber ich sage Ihnen ehrlich:
    Genau das haben wir von Ihnen erwartet und gedacht.


    (Beifall bei der SPD)


    Herr Brüderle, Sie sind – dessen müssen Sie sich
    langsam bewusst werden – der Wirtschaftsminister einer
    der größten Industrienationen der Welt. Das ist kein Job
    in Altersteilzeit für verdiente Landesminister. Das ist
    hier nicht der Vorruhestand. Füllen Sie dieses Amt als
    Wirtschaftsminister einer der wichtigsten Nationen auf
    der Welt endlich aus! Fangen Sie damit an!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben in Ihrer Rede natürlich auf die soziale
    Marktwirtschaft Bezug genommen. Völlig richtig! Lud-
    wig Erhard als einer derjenigen, die die soziale Markt-
    wirtschaft in unserem Land vorangebracht haben, wird
    von Ihnen oft zitiert. Das, was Sie aber nicht verstehen,
    Herr Brüderle, ist, dass Erhards Antworten immer auf
    der Höhe der Zeit gewesen sind. Ich bin sicher, dass er
    gerade deswegen heute andere Antworten geben würde;
    denn die Zeiten haben sich radikal verändert. Die Zeiten

    s
    v
    s
    g

    d
    s
    s
    P
    a
    n
    K
    5
    m
    a
    w
    m
    L
    r
    s

    t
    g
    m
    W
    A
    L
    D
    T

    w
    s
    d
    t
    Z
    f
    M
    d
    s
    p

    g
    K
    s
    s
    e
    d
    d
    I
    t

    (C (D ind nicht mehr die der 50er-Jahre. Das ist nicht mehr zu ergleichen. Der Einzige, der noch mit dem Politikvertändnis und mit den wirtschaftspolitischen Vorstellunen der 50er-Jahre unterwegs ist, ist dieser Minister. Ein bisschen nett zu den Leuten sein, ihnen jovial auf ie Schulter klopfen und sagen: Es wird so schlimm chon nicht kommen. Die Wirtschaft wird in der Wirtchaft gemacht. – Das ist das angestaubte Credo Ihrer olitik. Das ist im persönlichen Umgang – das will ich usdrücklich sagen – durchaus angenehm. Aber es langt icht für dieses Amt. Vielleicht wären Sie ein guter reditmediator geworden. Dafür haben Sie Millionen Euro in den Haushalt eingestellt. Ich habe ir im Detail angeschaut, wofür diese 5 Millionen Euro usgegeben werden. Wenn Sie Kreditmediator geworden ären, hätten Sie finanziell keine Einbußen hinnehmen üssen. Was tut ein Mediator, wenn es hakt? Er lädt die eute zum Essen und Trinken ein. Wenn nichts dabei he auskommt, ist das egal, weil er niemandem Rechenchaft schuldig ist. Dieser Job wäre wie für Sie gemacht. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    (Beifall bei der SPD)


    Leider hat Sie das Schicksal in Form von Herrn Wes-
    erwelle zum Minister gemacht. Da wird etwas anderes
    ebraucht. Was ein Minister in diesem Amt braucht, ist
    ehr Klarheit, mehr Entschlossenheit, mehr Mut, mehr
    ille, um den Betrieben, den Arbeitnehmerinnen und
    rbeitnehmern zu sagen, wo die Perspektive für unser
    and ist. In einem Wort: Was wir brauchen, ist Tatkraft.
    ie Rede, die Sie hier heute gehalten haben, hat diese
    atkraft erneut vermissen lassen.


    (Beifall bei der SPD)


    Aber man kann diese Tatkraft natürlich nur zeigen,
    enn man weiß, was man überhaupt erreichen will. Ich

    age Ihnen, was für ein Ziel Sie haben sollten, nämlich
    ie Voraussetzungen für Wachstum zu schaffen, quanti-
    ativ, aber eben auch qualitativ, um so – das muss das
    iel sein – den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu

    ördern. Den Zusammenhalt zu fördern, das muss die
    esslatte unseres Handelns sein. Ich bin überrascht,

    ass Sie gerade gesagt haben: Wirtschaftliche und ge-
    ellschaftliche Entwicklung gehören zusammen. In Ihrer
    raktischen Politik ist davon leider nichts zu spüren.


    (Beifall bei der SPD)


    Wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung
    ehören in der Tat zusammen. Das galt schon vor der
    rise und ist jetzt aktueller denn je. Wir brauchen einer-

    eits ein Bewusstsein dafür, dass Wirtschaft und Gesell-
    chaft eng zusammengehören. Wir brauchen andererseits
    ine solidarische und nachhaltige Ökonomie, damit
    iese Gesellschaft zusammenbleibt. Ich habe den Ein-
    ruck, dieses Bewusstsein fehlt Ihnen. Sie verschleudern
    hre Kraft für Steuererhöhungen – Steuersenkungen na-
    ürlich, Entschuldigung.


    (Lachen bei der FDP – Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister: Da kommt der alte Freud!)







    (A) )



    (B) )


    Garrelt Duin
    – Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Westerwelle. – Sie
    verschleudern Ihre Kraft, Herr Brüderle, für Steuersen-
    kungen, anstatt sich um die Liquidität wertschöpfender
    Betriebe zu kümmern.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ihre Haltung, wie Sie das mit der Liquidität bei den
    wertschöpfenden Betrieben machen wollen, ändert sich
    alle naselang. Sie haben jetzt gerade nichts dazu gesagt.
    Im November letzten Jahres hieß es bei Ihnen:

    Wir werden die Kreditanstalt für Wiederaufbau in
    ihrer Funktion als Mittelstandsbank stärken.

    Dazu haben Sie jetzt nichts gesagt. Im Ausschuss haben
    Sie erklärt: Wir denken darüber nach, das Hausbankprin-
    zip temporär auszusetzen. Was ist aus dieser Idee gewor-
    den? Wollen Sie das immer noch, oder nehmen Sie diese
    Idee zurück? Ich jedenfalls höre aus der Koalition oft un-
    terschiedliche Töne.

    Im Übrigen will ich Sie noch einmal zitieren. Folgen-
    des haben Sie vor gut einem Jahr in der Haushaltsdebatte
    gesagt:

    Wer jetzt nicht entschieden handelt, versündigt sich
    an der Entwicklung. Wir können nicht länger auf
    Impulse der Weltwirtschaft warten. Wir können uns
    nicht länger auf den Export verlassen.

    Wir brauchen einen kräftigen zusätzlichen Impuls.

    Wir brauchen jetzt Nachfrage und ein Ankurbeln
    der Binnenkonjunktur, …

    Wenigstens an Ihren eigenen Ansprüchen, Herr Brü-
    derle, müssen Sie sich doch messen lassen. Wir brau-
    chen in der Tat eine neue Balance von Export einerseits
    und Binnennachfrage andererseits. Aber kein einziges
    Institut, niemand, der sich ernsthaft damit beschäftigt, ist
    in der Analyse Ihres sogenannten Wachstumsbeschleuni-
    gungsgesetzes zu dem Schluss gekommen, dass es auch
    nur einen Hauch von Stärkung der Binnennachfrage mit
    sich bringen würde. Das, was Sie da auf den Weg ge-
    bracht haben, führt zur Entlastung einiger weniger,
    bringt aber für das, was wir wirklich brauchen, nämlich
    einen kräftigen Schub – das sind ja Ihre Worte –, über-
    haupt nichts, Herr Brüderle. Das ist ausgesprochen ent-
    täuschend.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Was wir brauchen, ist eine Auseinandersetzung
    – dazu haben Sie nichts gesagt – mit den entscheidenden
    Zukunftsfragen: Wie können wir dafür sorgen, dass in
    den nächsten Jahren neue zukunftsfähige Arbeitsplätze
    entstehen? Wie können wir die Leitmärkte von morgen
    erschließen? Welchen Ordnungsrahmen brauchen wir
    dafür? Bei all diesen Fragen spielen natürlich die Ener-
    gieversorgung, aber auch die Entwicklung anderer Bran-
    chen eine wichtige Rolle. Aber nur eine Entflechtung vor-
    zunehmen, wird da nicht ausreichen. Eine solche
    Forderung ist nichts anderes als eine Nebelkerze. Wir
    brauchen vielmehr Antworten zum Beispiel auf folgende

    F
    g
    la
    v
    A
    o
    S
    v

    f
    m
    U
    f
    d

    E
    m
    j
    d
    u
    k
    K
    d
    c
    t
    s

    z
    n
    k
    w
    s
    ü
    d
    l
    b
    r
    F

    j
    a
    t
    a

    K
    A
    b
    s

    M
    d
    s

    (C (D ragen: Mit welchen Anreizen können wir bei der ökoloischen Modernisierung des Maschinenparks in Deutschnd vorankommen? Wie stellen Sie sich die Förderung on Forschung und Entwicklung im Mittelstand vor? uf all diese Fragen, ob es um die Energieversorgung der anderes geht, antworten Sie: Ja, das machen wir im ommer. Ja, das machen wir im Oktober. – Vertagen und erzagen, das ist das Motto dieses Wirtschaftsministers. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Antworten auf die Zukunftsfragen kann man nur
    inden – Sie haben dazu ein bisschen gesagt –, wenn
    an sich die Arbeitsteilung der Akteure verdeutlicht.
    m in diesen Punkten voranzukommen, muss man sich

    ragen: Was hat der Staat, was hat der Markt, was haben
    ie Bürgerinnen und Bürger für eine Funktion?

    Erstens brauchen wir – das ist unzweifelhaft – eine
    rneuerung der Industrie: Die Betriebe im Mittelstand
    üssen mit Liquidität ausgestattet werden, aber auch

    unge Unternehmen mit innovativen Ideen; denn sie sind
    er Motor der Entwicklung, sie stellen die Zugkraft dar,
    m unseren Wohlstand auf hohem Niveau sichern zu
    önnen. Dazu brauchen wir aber ordnungspolitische
    larheit und natürlich auch Anreizprogramme, die wie-
    er eine neue Investitionskultur in Deutschland ermögli-
    hen. Das Wort „Investitionen“ kommt in Ihrem Koali-
    ionsvertrag genau ein einziges Mal vor. Dann muss man
    ich natürlich nicht wundern, dass da wenig passiert.

    Neben der Stärkung dieser Faktoren braucht man
    weitens zwingend auch öffentliche Investitionen in In-
    ovationen und Infrastruktur. Wir brauchen jetzt noch
    eine Exit-Strategie, sondern wir brauchen Ideen dafür,
    ie auch von öffentlicher Seite aus Investitionen ge-

    tärkt werden können. Wer dieses ignoriert, sollte sich
    ber die derzeit stattfindende Debatte nicht wundern;
    enn öffentliche Investitionen erfordern einen hand-
    ungsfähigen Staat. Sie haben gerade von Ihrem Staats-
    ild gesprochen. Auch ich will keinen fetten, selbstge-
    echten, die Menschen bevormundenden oder ihre
    reiheit beschränkenden Staat,


    (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Ja, doch!)


    edoch einen handlungsfähigen und – ich füge hinzu –
    uch einen von den Bürgerinnen und Bürgern anerkann-
    en Staat, also einen Staat, der seine Reputation nicht
    ufs Spiel setzt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Beides, Herr Brüderle und liebe Kolleginnen und
    ollegen von der FDP, die Handlungsfähigkeit und die
    nerkennung, wird durch Sie jeden Tag untergraben und
    eschädigt, und zwar bewusst und absichtlich. Das ent-
    pricht nämlich Ihrer Ideologie.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    an braucht zum Beispiel für die Handlungsfähigkeit
    es Staates stabile Kommunen. Zwei Drittel der Infra-
    trukturinvestitionen werden dort getätigt. Sie jedoch






    (A) )



    (B) )


    Garrelt Duin
    tragen die Verantwortung dafür, dass die Kommunen
    jetzt in eine massive Krise kommen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU,
    im letzten Jahr haben wir noch gemeinsam Milliarden-
    hilfen auf den Weg gebracht, um die Städte und Gemein-
    den dabei zu unterstützen, längst Überfälliges endlich zu
    realisieren, zusätzliche Investitionen tätigen zu können.
    Wir haben damit die Fähigkeiten vor Ort mobilisiert und
    damit auch das Handwerk und den Mittelstand – Stich-
    wort: Vergaberecht – vor Ort gestärkt. Jetzt lassen Sie
    sich von der FDP genau das Gegenteil diktieren. Wie
    können eigentlich Sie von der CDU, einer Partei, die in
    vielen Orten mit Bürgermeistern und Kommunalpoliti-
    kern vor Ort Verantwortung für die Menschen in ihrer
    Heimat trägt, noch ruhig schlafen, wenn Sie wider besse-
    res Wissen diese katastrophale Lage der Kommunen
    mitverursachen? Ich kann das nicht verstehen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich abschließend sagen: Noch schlim-
    mer ist das Bild – das meinte ich mit meinen Worten von
    der Anerkennung des Staates durch die Bürgerinnen
    und Bürger –, das insbesondere von Ihnen von der FDP
    vom Staat gezeichnet wird.

    Die Aussage, der Staat sei ein „teurer Schwächling“,
    ist nicht nur eine Frechheit und eine unglaubliche
    Dummheit derer, von denen sie kommt; darüber hinaus
    ist es für unsere Gesellschaft auch gefährlich, den Staat
    und seine handelnden Ebenen zu verunglimpfen, ver-
    ächtlich zu machen und den Privaten in jeder Frage den
    Vorrang zu geben. Ich bin sicher: Polizisten, Lehrer, Er-
    zieherinnen, Richter, Staatsanwälte, Krankenschwestern
    und Ärzte, die im öffentlichen Dienst tätig sind, sind
    keine Repräsentanten eines Schwächlings; vielmehr sind
    sie die Voraussetzung für eine funktionierende Gesell-
    schaft und den Wohlstand in Deutschland.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Das ist es, was Ihnen fehlt, Herr Brüderle, was Ihrer
    Partei fehlt, was der ganzen Bundesregierung, die ja lei-
    der mehr vom FDP-Programm als von allem anderen ge-
    prägt ist, fehlt: der Sinn dafür, dass wir gerade im Be-
    reich der Wirtschaft eine Politik brauchen, die das
    Gemeinwohl im Mittelpunkt sieht. Sie stehen für eine
    schlechte Mischung aus Egoismus und Stillstand.
    Deutschland aber braucht Gemeinschaft und Fortschritt.

    Deswegen will ich mit einem Zitat von Ihnen, Herr
    Brüderle, schließen. Sie haben, gerichtet an die Bundes-
    kanzlerin, die uns leider schon verlassen hat,


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was heißt „leider“?)


    im November 2006 hier eine Haushaltsrede mit folgen-
    den Worten beendet:

    Frau Kanzlerin, befreien Sie Ihre Regierung vom
    Mehltau der unteren Mittelmäßigkeit!


    (Zuruf von der FDP: Selbst das muss er ablesen!)


    D

    f

    H
    z
    a
    f
    b

    m
    D
    6
    R
    b
    R
    I
    l
    d
    3
    m
    e
    d
    d
    d
    e

    u
    5
    s
    r
    z
    i
    R
    3

    A
    l
    n
    g
    d
    G
    d
    d
    w
    f

    (C (D em kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Joachim Pfeiffer

ür die CDU/CSU-Fraktion.


(Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der spricht doch für die EnBW!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Joachim Pfeiffer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    erren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Im Gegensatz
    u Ihnen, Herr Kuhn, habe ich etwas Rechtes gelernt und
    uch gearbeitet und nicht bloß blöd dahergeredet. Inso-
    ern habe ich bezüglich meiner Vergangenheit nichts zu
    ereuen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deutschland ist bisher besser durch die Krise gekom-
    en, als wir es im letzten Jahr noch befürchtet haben.
    as Wirtschaftswachstum ist um 5 Prozent statt um
    Prozent zurückgegangen; dennoch ist es der größte
    ückgang, den wir in der Geschichte der Bundesrepu-
    lik Deutschland jemals zu verzeichnen hatten. Der
    ückgang machte sich im vergangenen Jahr auch in der

    ndustrie deutlich bemerkbar: Er wird bei voraussicht-
    ich 15 bis 18 Prozent liegen. Auch was die Verschul-
    ung anbelangt, sind wir, zumindest in 2009, mit circa
    Prozent noch mit einem blauen Auge davongekom-
    en. In Großbritannien, den USA und Frankreich sind

    s 10 bis 15 Prozent. Dort ist die kumulierte Verschul-
    ung innerhalb von einem oder zwei Jahren von einem
    eutlich niedrigeren Niveau aus als in Deutschland ver-
    oppelt worden, und zwar von 40 auf 80 Prozent. Das ist
    ine Größenordnung, die auch für uns gelten wird.

    Auch der Arbeitsmarkt ist bisher vergleichsweise
    ngeschoren davongekommen. Statt der befürchteten
    Millionen Arbeitslosen hatten wir im Jahresdurch-
    chnitt 3,4 Millionen Arbeitlose. Das ist allerdings diffe-
    enziert zu betrachten: In bisher schwierigen Regionen,
    um Beispiel in Ostdeutschland, ist die Arbeitslosigkeit
    n 2009 sogar zurückgegangen, während sie in anderen
    egionen – ich komme aus der Region Stuttgart – um
    0 Prozent gestiegen ist.

    Es ist also gelungen, zu stabilisieren und den totalen
    bsturz zu verhindern, international durch eine beispiel-

    ose und beispielhafte gemeinsame Aktion, die aus mei-
    er Sicht noch nicht abgeschlossen sein darf – ich werde
    leich noch darauf zu sprechen kommen –, national
    urch Konjunkturprogramme. Da hat auch die bisherige
    roße Koalition gute Arbeit geleistet, zum Beispiel
    urch die Kurzarbeiterregelung. Unorthodoxes Han-
    eln war hier richtig, um zu stabilisieren und das not-
    endige Vertrauen zu schaffen. Das erleichtert den er-

    orderlichen Aufbau.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Abwrackprämie!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Joachim Pfeiffer
    Jetzt befinden wir uns im Jahr 2010, das sicher zu ei-
    nem Schicksalsjahr und dem Jahr der Wahrheit werden
    wird: Ist der Tiefpunkt wirklich erreicht, und geht es
    wieder aufwärts? Schaffen wir es vor allem, einen
    selbsttragenden Aufschwung zu organisieren? Die mo-
    mentane Lage ist im Wesentlichen durch die Konjunk-
    turpakete und die staatlichen Aktivitäten erreicht wor-
    den,


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Abwrackprämie!)


    was sich im Jahr 2010 entsprechend niederschlagen
    wird. Ziel muss aber sein, einen selbsttragenden Auf-
    schwung zu erreichen und zu organisieren.

    Zentrales Thema ist in diesem Zusammenhang die Si-
    cherung der Kreditversorgung der deutschen Wirt-
    schaft auch im Aufschwung. Ich unterstütze deshalb vor-
    behaltlos und nachdrücklich, was die Bundesregierung
    bisher auf den Weg gebracht hat: Überarbeitung des Kre-
    dit- und Bürgschaftsprogramms im Rahmen des Wirt-
    schaftsfonds, längere Laufzeiten für Investitionskredite,
    Flexibilisierung der Zinsbindungsfristen, Betriebsmittel-
    kredite und andere Dinge mehr. Auch der Kreditmedia-
    tor wird helfen, die Situation zu verbessern.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Abwarten!)


    Diese positive Entwicklung und die ersten Anzeichen,
    dass der Anleihemarkt wieder in Bewegung kommt, so-
    dass sich Großunternehmen wieder besser refinanzieren
    können, sind ermutigend. Trotzdem steht zu befürchten,
    dass wir in diesem Jahr, auch wenn es aktuell noch keine
    Kreditklemme gibt, in Schwierigkeiten kommen können.
    Deshalb müssen wir hier weiter justieren und weiter ar-
    beiten. Wir werden das, Herr Duin, mit einem klaren
    ordnungspolitischen Kompass tun. Den haben wir. Wir
    werden das Hausbankprinzip bei der KfW nicht durch-
    brechen.


    (Garrelt Duin [SPD]: Aha!)


    Etwas anderes macht keinen Sinn. Wir haben gemerkt,
    dass die KfW viel Positives bewegt hat. Aber es hat
    lange gedauert, die Dinge entsprechend umzusetzen.
    Jetzt sind wir dabei, dass wir etwas schneller, was die
    Fristen anbelangt, handeln können. Wir wollen aber
    nicht, wie gesagt, das Hausbankprinzip durchbrechen.

    Ich denke, es ist besser, das Konzept der Globaldar-
    lehen mit Portfoliogarantie umzusetzen. Dieses ist ein
    intelligentes Instrument, mit dem die KfW den Kredit-
    instituten Nachrangrisiken abnimmt, finanziert aus ei-
    nem Topf, der die Mittel für Kredite beinhaltet. Es gibt
    also keine Rosinenpickerei. Das führt zu einer Entlas-
    tung der Banken. Wir werden dafür sorgen – das kann
    über die KfW geschehen –, dass die so zur Verfügung
    stehenden Mittel direkt in die Kreditversorgung fließen.
    Dann wird ein Schuh daraus. Das ist ordnungspolitisch
    richtig.

    Neben diesen Kreditmaßnahmen werden wir ein
    internationales Regulierungssystem – die Bundes-
    kanzlerin hat dies gestern angesprochen –, das von der
    G 20 auf den Weg gebracht wurde, unterstützen. Es wäre

    j
    L
    r
    F

    a
    d
    e
    g
    d
    r
    l


    c

    k
    l
    t
    M
    M
    j
    w

    k
    w
    v
    s
    g
    n
    d
    e
    B
    r
    d

    k
    W
    g
    g
    B
    e
    h
    e
    d
    n
    g
    f
    d
    n

    (C (D a gelacht, wenn wir im 21. Jahrhundert nicht in der age wären, ein zeitgemäßes und wirksames Regulie ungssystem zu schaffen. Das Fenster ist da, und dieses enster müssen wir nutzen. Aber auch national ist die Aufsicht des Finanzsektors uf den Prüfstand zu stellen. Ich bin der Meinung, dass ie Bündelung der Finanzaufsicht in einer Hand, also ine Allfinanzaufsicht, durchaus Sinn macht und Synerieeffekte bringt. Wir können dies auch so organisieren, ass die Unabhängigkeit der Bundesbank hinsichtlich iher klassischen Zuständigkeit bei geldpolitischen Angeegenheiten gewährleistet ist. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit Versicherung!)


    Selbstverständlich. Allfinanzaufsicht heißt: mit Versi-
    herungen. Das meine ich damit.

    Wir wollen und werden Möglichkeiten finden, um zu-
    ünftig zu verhindern, dass sich solche Dinge wiederho-
    en. In den USA gibt es im Moment den Versuch, die Be-
    eiligten quasi rückwirkend an der Refinanzierung der

    ittel zu beteiligen. Manche sind nicht mehr auf dem
    arkt. Manche, die keine Mittel benötigten, kommen

    etzt ebenfalls in das Obligo. Ob das der richtige Weg ist,
    age ich zu bezweifeln.

    Ich halte es für viel sinnvoller, wenn wir in die Zu-
    unft blicken und dafür sorgen, dass sich so etwas nicht
    iederholen kann. Wir brauchen eine Art Krisenprä-
    entionsfonds als weitere Säule, ähnlich dem Einlagen-
    icherungsfonds. Dies hat Herr Ackermann vorgeschla-
    en. In diese Richtung muss es gehen. Dieser Fonds ist
    atürlich nicht durch den Staat zu füllen, sondern er ist
    urch diejenigen zu füllen, die im Falle einer Krise für
    ine Stabilisierung verantwortlich sind. Das heißt, die
    anken, die in der Zukunft hoffentlich wieder erfolg-

    eich sind, müssen diesen Fonds füllen. Das ist eine in
    ie Zukunft gerichtete Lösung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich möchte – die Zeit schreitet schnell voran – noch
    urz auf zwei Punkte eingehen, die zeigen, wie wir
    achstum generieren können. Es wird unsere Hauptauf-

    abe in diesem Jahr sein, selbstständiges Wachstum zu
    enerieren, damit es höhere Steuereinnahmen gibt. Der
    undesfinanzminister – ich sehe, er ist anwesend – hat
    s dieser Tage in seiner Rede zur Einbringung des Haus-
    alts angesprochen: In diesem Jahr haben wir Minder-
    innahmen in Höhe von 43 Milliarden Euro aufgrund
    er Wirtschafts- und Finanzkrise, die uns als Steuerein-
    ahmen fehlen. Nur durch mehr Wachstum wird es uns
    elingen, diese Einnahmen wieder zu generieren. Inso-
    ern ist die Förderung von Wachstum die beste Konsoli-
    ierungs- und Sanierungspolitik, die wir machen kön-
    en.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Dr. Joachim Pfeiffer Dann tun Sie doch mal was für Wachstum, nicht für Hotels!)





    (A) )


    (B) )


    Wenn wir es aber allein mit Wachstum nicht schaffen
    können, werden wir im nächsten Jahr selbstverständlich
    konsolidieren.

    Wie aber wollen wir Wachstum schaffen? Ich nenne
    hier – Herr Brüderle hat es bereits angesprochen – den
    Energiebereich. Ein Stichwort in diesem Zusammen-
    hang ist: Energieeffizienz als Königsweg. Wir können
    mit neuen, innovativen Ansätzen und Dienstleistungen,
    die wir auch exportieren können, ein Vorbild für die Welt
    sein. Damit schaffen wir eine Win-win-Situation, indem
    wir neue Technologien und Dienstleistungen, die Wachs-
    tum schaffen, einführen, Arbeitsplätze sichern und beim
    Klimaschutz Gutes bewirken.

    Wir werden die erneuerbaren Energien sinnvoll aus-
    bauen. Wir legen gerade eine Revision des Bereichs der
    Fotovoltaik vor, wo Überförderungen bestehen. Es geht
    darum, diese zurückzuführen, zu beschneiden und mit
    einem intelligenten Ansatz in die Zukunft zu gehen, der
    sogar eine Erhöhung der Ziele im Bereich der Fotovol-
    taik im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien be-
    deutet.

    Es geht auch darum, intelligente Anreize zu setzen,
    zum Beispiel beim Eigenstromverbrauch. Bisher können
    im Bereich der Ein- und Mehrfamilienhäuser gerade ein-
    mal 20 Prozent des Bedarfs mit Eigenstrom abgedeckt
    werden. Wenn wir dort Anreize setzen, kann neue Tech-
    nologie zum Einsatz kommen, die eine Speicherung von
    Energie ermöglicht und wiederum zum Exportschlager
    werden kann. So können wir die Eigenstromversorgung
    auf 40 bis 60 Prozent des Bedarfs steigern und damit In-
    vestitionen in den Ausbau des Verteilungsnetzes einspa-
    ren. Auch das ist eine Win-win-Situation für alle Betei-
    ligten; so wird Wachstum geschaffen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir werden den volkswirtschaftlichen Nutzen in
    Höhe von bis zu 250 Milliarden Euro, den eine Verlän-
    gerung der Laufzeiten der sicheren deutschen Kernkraft-
    werke mit sich bringt, auch für die Generierung von
    Wachstum und die Steigerung der Energieeffizienz ein-
    setzen.


    (Abg. Peter Friedrich [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    – Mir kommt jemand zur Hilfe, damit ich noch ein biss-
    chen reden kann. Vielen Dank.