Rede:
ID1701506500

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    231. BNHKLbläduussraabdNutusEmdsgdwgsgdpsdruluruinwTg\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/15 DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Brigitte Zypries (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Werner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, 1267 D 1268 C 1270 B 1273 D 1277 B 1277 C 1278 A 1284 B 1287 B 1287 C 1287 D 1305 D 1307 D 000 A1309 C 1311 A 1312 A 1313 B 1314 B 1315 A Deutscher B Stenografisch 15. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ R A E A D D D M D D 1249 A 1249 B 1249 B 1250 D 1259 D 1264 B Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . 1289 A 1290 A undestag er Bericht ung 20. Januar 2010 t : einer Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 05 uswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . r. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 1291 A 1292 B 1293 B 1293 B 1296 D 1299 B 1301 C 1302 C 1303 D Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . 1315 A 1317 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Januar 2010 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ullrich Meßmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1319 A 1320 C 1322 C 1323 C 1324 D 1326 D 1328 A 1329 C 1330 D 1332 A 1332 A 1333 C 1334 B 1335 C 1338 A 1339 B 1341 B 1342 C 1343 D 1345 B 1346 A 1346 B 1348 B 1349 C 1351 B 1352 A 1352 D 1351 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Januar 2010 1249 (A) ) (B) ) 15. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Januar 2010 1353 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 20.01.2010 Buschmann, Marco FDP 20.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 20.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 20.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.01.2010 Günther (Plauen), Joachim FDP 20.01.2010 Jelpke, Ulla DIE LINKE 20.01.2010 L N V Z Z afontaine, Oskar DIE LINKE 20.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 20.01.2010 ogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 20.01.2010 apf, Uta SPD 20.01.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 20.01.2010 15. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 20. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Das Wort hat nun Michael Leutert für die Fraktion

    Die Linke.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! err Außenminister, in den letzten Tagen wurde viel ber eine ganz gewisse Spende diskutiert. Seit gestern bend – Sie haben es selbst angesprochen – gibt es eine pende, über die wir uns alle freuen können: 8 Millionen Euro für die Opfer in Haiti sind innerhalb eniger Stunden bei der ZDF-Spendengala zustande geommen. Allerdings halte ich es für etwas peinlich, dass ie Bundesregierung innerhalb einer Woche lediglich in er Lage war, 10 Millionen Euro zusammenzubringen. eines Erachtens kommt dies davon, dass man die ent prechenden Mittel gekürzt hat. Damit sind wir auch schon beim Haushalt. Ihnen steht icht wirklich viel Geld für die Außenpolitik zur Verfüung. Aber das wenige Geld, das Ihnen zur Verfügung teht, verteilen Sie auch noch falsch. Sie geben Ihr Geld itnichten nur für zivile Projekte aus, sondern folgen ehr und mehr der militärischen Logik derzeitiger Au enpolitik. Die Aufgabe des Auswärtigen Amtes ist aber – so achte ich zumindest immer – das Vertreten der Angeleenheiten Deutschlands im Ausland und die Pflege unser Beziehungen zu anderen Staaten und internationalen rganisationen. Dies sind Aufgaben rein zivilen Cha akters. Dafür stehen Ihnen 3 Milliarden Euro zur Vergung; das ist ungefähr 1 Prozent des Gesamthaushalts, on dem der Verteidigungsminister auch in diesem Jahr 0 Prozent abgreift. Wir hatten da schon einmal eine essere Situation. Von diesen 3 Milliarden Euro sind 0 Prozent von vornherein komplett gebunden, also eientlich nicht verhandelbar. Das sind Beiträge an interationale Organisationen und die Personalkosten. An vier Beispielen zeige ich nun, wie das wenige restche Geld nach unserer Auffassung auch noch falsch, ämlich im Sinne der militärischen Komponente deutcher Außenpolitik, verteilt wird: Erstes Beispiel ist der Titel „Stabilitätspakt Afghanisn“, der der Öffentlichkeit neben dem Militäreinsatz mer als zivile Hilfe verkauft wird. Aber allein von den 0 Millionen Euro, die dafür zur Verfügung gestellt weren, gehen wieder 50 Millionen Euro in den Aufbau der fghanischen Sicherheitskräfte. Das zweite Beispiel ist der Titel: „Demokratisierungsnd Ausstattungshilfe, Maßnahmen zur Förderung der enschenrechte“. Dafür stehen insgesamt 19 Millionen uro zur Verfügung. Aber allein davon gehen 11 Millioen Euro in die sogenannte Ausstattungshilfe für auslänische Streitkräfte. Letztendlich bleiben somit für die örderung der Menschenrechte nur 3 Millionen Euro übg. Das dritte Beispiel ist – Sie haben es hier ebenfalls ngesprochen – die sogenannte Afrika-Initiative, die mit 1 Millionen Euro im Haushalt steht. Auch hier fließen iederum 10 Millionen Euro direkt in den Aufbau der olizei. Nun ist klar: Als Europäer denkt man bei Polizei icht unbedingt sofort an etwas Schlechtes. Aber man uss sich einmal die Länder anschauen, in die diese ittel fließen. Das sind Kongo, Liberia, Elfenbeinküste, ierra Leone und Burundi. Michael Leutert (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das ist doch absolut okay!)


Rede von Michael Leutert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)




(A) )


(B) )


– Das kann okay sein, aber ich möchte gerne wissen,
über welche Polizeikräfte wir sprechen. Wir alle wissen,
dass in diesen Ländern Polizeikräfte zum Teil paramili-
tärischen Charakter haben. Ich gehe davon aus, dass wir
hier nicht bloß über Verkehrspolizisten sprechen.


(Beifall bei der LINKEN)


Noch deutlicher wird es beim vierten Beispiel – das
hat es im Etat des Auswärtigen Amtes so noch nicht ge-
geben, nämlich einen Titel mit direktem militärischem
Bezug, der ganz ungeschminkt so benannt wird –: „Un-
terstützung des Aufbaus afghanischer Sicherheitskräfte
durch die NATO“. Mit diesen Sicherheitskräften – das
kann man in der Erklärung nachlesen – ist ausschließlich
die afghanische Armee gemeint. Das hat in dem Haus-
halt des Auswärtigen Amtes überhaupt nichts zu suchen.
Ich kann schon jetzt ankündigen, dass wir die Streichung
dieses Titels fordern.


(Beifall bei der LINKEN)


Es ist völlig klar: Der Etat des Auswärtigen Amtes ist
eigentlich nicht der klassische Punkt, an dem man die
Kritik an der immer stärker werdenden Militarisierung
der Außenpolitik vorbringt.


(Karl-Georg Wellmann [CDU/CSU]: So ein Quatsch!)


Ich weiß im Übrigen auch aus vielen Gesprächen mit
vielen Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes, dass sie
sich selber als Teil der zivilen Komponente der deut-
schen Außenpolitik verstehen. Aber die von mir hier
vorgetragenen Beispiele machen deutlich, dass sich der
Etat des Auswärtigen Amtes in dem Spannungsfeld von
ziviler und militärischer Komponente in der Außenpoli-
tik mehr und mehr in Richtung militärische Komponente
bewegt.

Im zivilen Bereich – ich kann dafür zwei Beispiele
nennen – sieht es nicht besser, sondern schlechter aus.
Dort werden nämlich die Mittel gestrichen. Die Mittel
für Maßnahmen zur Sicherung von Frieden und Stabili-
tät zum Beispiel werden um 14 Millionen Euro gekürzt.
Der sehr wichtige Titel „Für humanitäre Hilfsmaßnah-
men im Ausland“ – wir hatten eben das Thema Haiti –
wird um 7,5 Millionen Euro gestrichen.

Letztendlich bleibt nur Folgendes festzustellen: Die
schwarz-gelbe Bundesregierung ist de facto in der Logik
militärischer Außenpolitik. In Afghanistan, in der eige-
nen Logik des Krieges, ist sie gefangen. Es ist Fakt, dass
zivile Projekte, untersetzt durch den Haushalt, zu einem
Teil dieser militärischen Logik werden und immer mehr
an den Rand gedrängt werden. Das kann man in dem
vorgelegten Haushalt nachlesen. Das widerspricht allen
Erklärungen und Ankündigungen, dass man zum Bei-
spiel in Afghanistan mehr für den zivilen Wiederaufbau
tun möchte. Schon aus diesem Grund wird die Linke die-
sen Haushalt ablehnen.

Vielen Dank.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Das Wort hat nun Frithjof Schmidt für die Fraktion ündnis 90/Die Grünen. Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    err Außenminister, im November haben wir hier den
    oalitionsvertrag diskutiert. Damals habe ich unserem
    and gewünscht, dass das Handeln von Schwarz-Gelb
    esser wird, als das der Text des Vertrages befürchten
    sst. Diese Hoffnung hat sich bislang nicht erfüllt.

    In den letzten Wochen standen große Zukunftsfragen
    er Vereinten Nationen auf der Tagesordnung. Es ging
    nd geht um einen Durchbruch beim Klimaschutz und
    m die Bekämpfung von Hunger und Armut trotz Wirt-
    chaftskrise. Es ging um Deutschlands Rolle bei der Lö-
    ung der großen Menschheitsfragen. Es ging darum, vo-
    nzugehen. Aber diese Regierung hat durch den Mangel

    n politischen Initiativen viel Ansehen unseres Landes
    ereits verspielt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Konferenz von Kopenhagen ist ein Beispiel für
    as Scheitern Ihrer Diplomatie.


    (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das kann doch nicht wahr sein!)


    ach dem Klimagipfel reicht es eben nicht, auf China
    nd die USA zu zeigen. Sie tragen selbst Mitverantwor-
    ng für eine falsche Verhandlungsstrategie der Europäi-

    chen Union. Sie haben konkrete Finanzzusagen an die
    ntwicklungsländer im Vorfeld der Konferenz genauso
    itverhindert wie eine Erhöhung der europäischen Min-

    erungsziele auf 30 Prozent.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben an entscheidender Stelle vorher blockiert
    tatt voranzugehen. Das ist – auch wenn Sie das nicht
    erne hören – ein Versagen deutscher Außenpolitik, und
    ann helfen danach auch alle schönen Worte des Um-
    eltministers nichts.

    Auch bei der internationalen Bekämpfung von Hun-
    er und Armut wird diese Regierung zur Bremserin,
    tatt eine Vorreiterrolle einzunehmen. Ban Ki-moon hat
    erade wieder verstärkte Anstrengungen zur Erreichung
    er Millenniumsziele eingefordert. Was ist die außen-
    olitische Antwort Deutschlands? Sie kündigen mit die-
    em Haushalt einseitig den Ausstieg Deutschlands aus
    em europäischen Stufenplan zur Entwicklungsfinanzie-
    ng an. Das ist keine nachgeordnete Frage der Entwick-
    ngspolitik; es ist ein Affront gegen zentrale Vereinba-
    ngen der UNO und der Europäischen Union.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie haben sich mit diesem Haushalt von den bisherigen
    ternationalen Zusagen Deutschlands verabschiedet, ob-
    ohl 2 Milliarden Menschen von weniger als 2 Dollar am
    ag leben und über 1 Milliarde Menschen weltweit hun-
    ern. Diese Regierung hat zwar 1 Milliarde Euro jährlich






    (A) )



    (B) )


    Dr. Frithjof Schmidt
    für Hotelbesitzer, findet aber nur 44 Millionen Euro
    mehr, um die deutschen Versprechungen zur Bekämp-
    fung von Hunger, Armut und Krankheit zu erfüllen. Das
    ist eine Schande für unser Land.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Ich fordere Sie auf: Halten Sie die deutschen Ver-
    pflichtungen international ein! Stehlen Sie sich nicht so
    schäbig davon!

    Der Mangel an politischen Initiativen zeigt sich auch
    am Beispiel Afghanistan. Eine klare Strategie für Af-
    ghanistan haben Sie uns wenige Tage vor der Afghanis-
    tan-Konferenz immer noch nicht vorgelegt.

    Wir fordern von Ihnen ein klares Konzept für einen
    massiven Polizeiaufbau mit mindestens 500 deutschen
    Polizisten, eine Aufbaustrategie, die endlich die wach-
    sende Schere zwischen dem Hilfsbedarf einerseits und
    den Umsetzungs- und Abflussproblemen bei der Mittel-
    verwendung andererseits schließt, und ein konkretes
    Konzept, um die Spirale der Gewalt im Norden Afgha-
    nistans zu durchbrechen. Außerdem fordere ich Sie auf,
    dem Bundestag einen verbindlichen Abzugsplan vorzu-
    legen, der gemeinsam mit unseren Verbündeten abge-
    stimmt und umgesetzt wird.

    Bisher haben Sie auf diese zentralen Punkte keine
    klaren Antworten, weil Sie in der Koalition keine Einig-
    keit haben. Das ist der Grund, weshalb Sie uns heute
    wieder nichts dazu gesagt haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Stattdessen versucht diese Regierung mit Haus-
    haltstricks, der Öffentlichkeit Sand in die Augen zu
    streuen. Es wird angekündigt, die Zahl der deutschen
    Polizisten in Afghanistan solle verdoppelt werden. Die
    Wahrheit ist aber: Damit lösen Sie nur das alte Planziel
    der Großen Koalition ein. Das war schon viel zu wenig,
    und es ist auch heute noch viel zu wenig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Entwicklungsfinanzierung soll angeblich ver-
    doppelt werden. Ein Blick auf die Fakten zeigt aber, dass
    Sie auch hier nur weitgehend die Versprechen von
    Schwarz-Rot erfüllen. Auch das ist keine neue Leistung
    Ihrer Regierung und Ihres Haushalts. Hören Sie auf zu
    tricksen! Hören Sie auf mit der Verneblungstaktik, und
    schaffen Sie Klarheit über den weiteren Kurs in Afgha-
    nistan!

    Wirklich beunruhigt haben mich in diesem Zusam-
    menhang die Äußerungen von Herrn Niebel, der eine
    enge Kooperation mit der Bundeswehr zur Bedingung
    für die Mittelvergabe an Entwicklungsorganisationen
    machen will.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Totaler Hammer! – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der hat halt keine Ahnung!)


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    (C (D ier geht es um eine zentrale außenpolitische Frage der esamtstrategie in Afghanistan. Alle Experten sagen uns, dass es von zentraler Bedeung ist, eine komplementäre Wirkung von militäri chem Stabilisierungseinsatz und Entwicklungshilfe icht mit Vermischung zu verwechseln. Genau das acht Herr Niebel falsch. Sie, Herr Westerwelle, haben ie Federführung und lassen ihn gewähren. Das bedeutet ehr konkret, die zivilen Helfer in der Wahrnehmung vor rt zu militärischen Handlangern zu machen. Das würde ie Entwicklungshelfer vor Ort noch größeren Gefahren ussetzen, als es ohnehin schon der Fall ist. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Diese Äußerungen aus dem Kabinett zeigen generell
    in hochproblematisches Verständnis deutscher Außen-
    nd Entwicklungspolitik. Wir brauchen keine einseitige
    erengung auf das Militär. Auslandseinsätze dürfen
    ben auch nicht, wie das Herr zu Guttenberg Ende letz-
    n Jahres gefordert hat, zur Selbstverständlichkeit wer-
    en, ganz im Gegenteil. Nach mehr als zehn Jahren
    rfahrung mit Auslandseinsätzen brauchen wir eine öf-
    ntliche Debatte über deren Wirkungsmächtigkeit. Wir
    üssen Fehler ehrlich analysieren, politische und zivile
    lternativen ins Zentrum stellen und militärische Gewalt

    ls Ultima Ratio und nicht als Selbstverständlichkeit ver-
    tehen. Ich bin der Ratsvorsitzenden der Evangelischen
    irche in Deutschland, Frau Käßmann, sehr dankbar,
    ass sie diese Debatte mit einem Impuls deutlich in
    ang gesetzt hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren von der Koalition, Ihre
    undesregierung hat mit ihrer Diplomatie beim Klima-
    ipfel Schiffbruch erlitten. Sie ist bei der Bekämpfung
    on Armut und Hunger wortbrüchig geworden, und sie
    ndet keine klare Antwort auf die Situation in Afghanis-
    n. Das ist die Bilanz von zwölf Wochen Schwarz-Gelb
    der internationalen Politik. Bei einem solchen Start
    ag man sich die nächsten Monate gar nicht ausmalen.

    Danke.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)