Rede:
ID1701306000

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/13 § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/277) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Judith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Fraktion der SPD: Deutschland 1081 C 1081 D 1083 B 1084 B 1085 C 1086 D 1087 D 1089 A 1089 D 1090 C 1099 B 1100 B 1101 C 1101 D 1102 A 1102 D 1104 A 1105 A Deutscher B Stenografisch 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisierung des Friedens- prozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementierung der Annexe 1-A und 2 der Dayton-Friedensvereinba- rung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grund- lage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen 1575 (2004) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1895 (2009) vom 18. November 2009 (Drucksachen 17/180, 17/275) . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß T E O H F b d z ( O D U M 1081 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1092 D undestag er Bericht ung . Dezember 2009 t : agesordnungspunkt 19: rste Beratung des von den Abgeordneten liver Krischer, Hans-Josef Fell, Bettina erlitzius, weiterer Abgeordneter und der raktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- rachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Än- erung des Bundes-Immissionsschutzgeset- es Drucksache 17/156) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . liver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1091 A 1091 A 1095 A 1097 A 1097 C 1098 A muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/242) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus Ernst, Agnes Alpers, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundeseinheitliche Finanzie- rung von Frauenhäusern sicherstellen (Drucksache 17/243) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Ekin Deligöz, Josef Philip Winkler, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grund- Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Martin Gerster, Nicolette Kressl, Ingrid Arndt-Brauer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Steuerfreiheit von Zuschlägen für Sonn- tags-, Feiertags- und Nachtarbeit erhalten (Drucksache 17/244) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 C 1107 D 1109 A 1110 A 1111 C 1112 B 1113 D 1118 D 1119 C 1121 A 1121 A 1122 A 1122 C 1123 C 1124 B 1125 A 1126 C rechte schützen – Frauenhäuser sichern (Drucksache 17/259) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . N A L A A 1113 D 1114 A 1115 A 1116 B 1117 D ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1127 D 1129 A 1129 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1081 (A) ) (B) ) 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1129 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 zieht. Liste der entschuldigt A t K s E m f E g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 18.12.2009 Beckmeyer, Uwe SPD 18.12.2009 Bülow, Marco SPD 18.12.2009 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18.12.2009 Burchardt, Ulla SPD 18.12.2009 Burkert, Martin SPD 18.12.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 18.12.2009 Glos, Michael CDU/CSU 18.12.2009 Granold, Ute CDU/CSU 18.12.2009 Groscheck, Michael SPD 18.12.2009 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 18.12.2009 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 Kelber, Ulrich SPD 18.12.2009 Koch, Harald DIE LINKE 18.12.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 18.12.2009 Lay, Caren DIE LINKE 18.12.2009 Liebich, Stefan DIE LINKE 18.12.2009 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 18.12.2009 Meßmer, Ullrich SPD 18.12.2009 Dr. Miersch, Matthias SPD 18.12.2009 Möhring, Cornelia DIE LINKE 18.12.2009 Nahles, Andrea SPD 18.12.2009 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 N O D P D R S S T D W W W A (D en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktionen der CDU/CSU und FDP haben mitge- eilt, dass sie den Antrag Für ein wirksames globales limaschutzabkommen in Kopenhagen auf Druck- ache 17/71 zurückziehen. Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den ntwurf eines Gesetzes zur Regelung der gemeinsa- en Aufgabenwahrnehmung in der Grundsicherung ür Arbeitsuchende auf Drucksache 17/113 und den ntwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Grund- esetzes (Artikel 86 a) auf Drucksache 17/114 zurück- ink, Manfred SPD 18.12.2009 rtel, Holger SPD 18.12.2009 r. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 ronold, Florian SPD 18.12.2009 r. Röttgen, Norbert CDU/CSU 18.12.2009 oth (Heringen), Michael SPD 18.12.2009 chlecht, Michael DIE LINKE 18.12.2009 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 18.12.2009 hönnes, Franz SPD 18.12.2009 r. Troost, Axel DIE LINKE 18.12.2009 icklein, Andrea SPD 18.12.2009 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 18.12.2009 underlich, Jörn DIE LINKE 18.12.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 13. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kirsten Tackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Gäste! Heute vor 30 Jahren trat die UN-Frauen-
    rechtskonvention in Kraft. Ihr Ziel ist, jegliche Diskrimi-
    nierung von Frauen zu beseitigen. Die Bundesrepublik
    bekennt sich seit langem zu dieser Konvention und ver-
    pflichtet sich zu ihrer Einhaltung; doch ihre Umsetzung
    läuft sehr schleppend.

    Erst im Februar kritisierte der zuständige Ausschuss
    zum Beispiel das Fehlen einer gesicherten Finanzierung
    der Frauenhäuser in Deutschland und forderte Abhilfe.
    Eine Anhörung im Deutschen Bundestag, die vor zwei
    Jahren auf Initiative der Linken stattgefunden hat, führte
    zu dem Ergebnis, dass dringender Handlungsbedarf be-
    steht. Es war die erste Anhörung zu diesem Thema nach
    30 Jahren Frauenhausbewegung. Schwarz-Rot hat trotz-
    dem nur eine Prüfung beschlossen. Ich denke, Schwarz-
    Gelb ist jetzt dringend zur Tat verpflichtet.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aus unserer Sicht ist klar, dass der Bund zuständig
    ist; denn es gilt der Verfassungsauftrag, gleichwertige
    Lebensverhältnisse zu sichern, und zwar erst recht für
    von Gewalt betroffene Frauen. Dieser Verfassungsauf-
    trag ist aber nicht erfüllt, wenn es vom Wohnort oder
    von der sozialen Situation der Frau abhängt, ob sie Zu-
    flucht vor Gewalt findet oder nicht. Daran wird sich
    nichts ändern, wenn die Finanzierung weiterhin allein
    den Ländern und Kommunen überlassen wird. Eine Fi-
    nanzierung nach Kassenlage anstatt nach Bedarf ist ge-
    rade bei Gewaltopfern absolut inakzeptabel.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich nenne ein paar daraus resultierende Probleme:

    Erstens. Bei der Versorgung zeigt sich, dass es zu wenig
    Schutzplätze und zu große regionale Unterschiede gibt. In
    Bremen kommt ein Frauenhausplatz auf 6 200 Einwohne-
    rinnen und Einwohner, in Bayern sogar auf 17 100.

    Gemessen an den Normen der Europäischen Kom-
    mission fehlen im Bundesdurchschnitt 4 800 Plätze. Es
    ist inakzeptabel, wenn es vom Wohnort abhängt, ob eine
    Zuflucht verfügbar ist oder nicht.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zweitens. Soziale Zugangsbarrieren. Mit der Einfüh-
    rung von Hartz IV wurde die Situation der Gewaltopfer
    noch verschlechtert. Der Wechsel von der Pauschal- zur

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    (C (D agessatzfinanzierung bedeutet, dass die Übernahme der ufenthaltskosten im Frauenhaus nur dann gesichert ist, enn die Betroffene Anspruch auf Hartz IV oder Sozialeld hat. Nicht Anspruchsberechtigte – das sind Schüleinnen, Auszubildende, Studentinnen und illegalisierte igrantinnen – müssen entweder den Tagessatz selbst ezahlen oder ihnen bleibt der Zugang verwehrt. Ein rauenhaus ist aber eine Schutzeinrichtung und kein Ho el für liquide Gäste. Es ist zynisch und rechtsstaatlich öchst bedenklich, wenn der Geldbeutel über die Mögichkeit einer Zuflucht entscheidet. ur Berlin, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein ind bei der Pauschalfinanzierung geblieben. Drittens. Regionale Zugangsbarrieren. Wenn eine artz-IV-Bezieherin aus Sicherheitsgründen in ein Frau nhaus flüchten muss, das außerhalb ihrer Herkunftsommune liegt, muss diese trotzdem für sie die Kosten bernehmen, aber nur in Höhe der eigenen Regelsätze. ie Differenz zu den möglicherweise höheren Sätzen in er Zufluchtskommune muss das Frauenhaus selbst bernehmen. Deshalb verlangen viele Kommunen, keine rtsfremden Frauen aufzunehmen. Das ist realitätsfremd nd absolut inakzeptabel. (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Stellen wir uns kurz vor, wir wären Mitarbeiterinnen
    n einem Frauenhaus und müssten misshandelte Frauen
    bweisen, weil sie jenseits der Stadtgrenze wohnen oder
    eil sie Studentin oder Migrantin ist. Würden Sie diese
    rau ohne Hilfe wegschicken oder sie trotz des knappen
    tats des Frauenhauses aufnehmen? Nur, wie oft könn-

    en Sie sich eine solch humanitäre Geste leisten? Genau
    or dieser Frage stehen Frauenhausmitarbeiterinnen na-
    ezu täglich. Dabei sind sie unterbezahlt und müssen ne-
    enbei zum Beispiel für Beratungsarbeit auch noch Ei-
    enmittel einwerben. In NRW sind das stattliche
    0 Prozent des Etats. Beim rot-rot regierten Berlin sind
    s übrigens nur 3 Prozent.

    Aus all diesen Gründen brauchen wir dringend eine
    undeseinheitliche bedarfsgerechte Pauschalfinanzie-
    ung für Frauenhäuser,


    (Beifall bei der LINKEN)


    ür Unterkunft, Betreuung, Prävention und Aufklärungs-
    rbeit, für administrative Arbeiten und die Vernetzung
    on Schutzeinrichtungen. Das zu sichern, beantragt Die
    inke heute erneut, und wir werden weiter Druck ma-
    hen, bis jedes Zimmer in jedem Frauenhaus für seine
    ewohnerin die Tür zu einer gewaltfreien Zukunft öff-
    et.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Die Kollegin Dorothee Bär hat das Wort für die CDU/

SU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1115


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  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dorothee Mantel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    In einer Woche ist Weihnachten, und Weihnachten ist für
    viele Menschen das Fest der Familie, der Besinnung und
    des Friedens. Aber gerade an diesen Feiertagen kommt
    es vermehrt zu häuslicher Gewalt und das in allen Ein-
    kommensbereichen, in allen Bildungsschichten und auch
    in allen Kulturkreisen.

    Jede vierte Frau in Deutschland erlebt mindestens
    einmal in ihrem Leben Gewalt durch ihren Partner. Be-
    leidigungen, Schläge, Demütigungen, Vergewaltigun-
    gen und lebensgefährliche Verletzungen führen zum Teil
    zu lebenslangen seelischen Folgen. Zumeist braucht es
    sehr viele Anläufe, bis die Betroffenen bereit und in der
    Lage sind, sich aus dieser Gewaltsituation zu lösen. Des-
    wegen brauchen diese Frauen Beratung und Zuwendung
    und vor allen Dingen einen sicheren Ort.

    Für viele Frauen und ihre Kinder ist der letzte Aus-
    weg die Flucht aus der eigenen Wohnung in ein Frauen-
    haus. Aber wie gesagt: Diesen Schritt überhaupt zu ge-
    hen, ist natürlich mit sehr vielen seelischen Belastungen
    verbunden. In unseren Frauenhäusern erhalten sie die
    notwendige Unterstützung, sie erhalten eine Unterkunft,
    Essen, finanzielle Soforthilfe und – was in den meisten
    Fällen besonders wichtig ist – die Möglichkeit, sich zu
    verstecken.

    Als zentrale Anlaufstelle und Einrichtung für Opfer
    von häuslicher Gewalt sind unsere Frauenhäuser seit
    30 Jahren unverzichtbar geworden. Schon in unserem
    Antrag „Die Situation von Frauenhäusern verbessern“
    haben wir auf ihre hohe Bedeutung hingewiesen. Frau-
    enhäuser und Frauenzufluchtswohnungen sind unerläss-
    liche Einrichtungen der Notfallhilfe. Sie sind auch wich-
    tige Anlauf- und Beratungsstellen für die Betroffenen,
    leisten einen wertvollen Beitrag zur Gewaltprävention
    und bieten Beratung und Vermittlung in persönlichen
    Krisensituationen und Notlagen an.

    Derzeit haben wir in Deutschland ungefähr 7 000 Bet-
    tenplätze in circa 330 Frauenhäusern und in circa
    60 Frauenzufluchtswohnungen. In diesen Frauenhäusern
    bitten jährlich 45 000 misshandelte Frauen mit ihren
    Kindern um Zuflucht.

    Wir haben bei den Frauenhäusern insbesondere fol-
    gende Probleme: Nicht überall – das ist angesprochen
    worden – ist die regionale Versorgung gewährleistet. Ge-
    rade über die kommenden Feiertage während der Weih-
    nachtszeit kommt es teilweise zu extremen Engpässen.
    Betroffene Frauen mit drei Kindern, psychisch kranke
    Frauen und drogenabhängige Frauen finden nicht immer
    schnell einen Platz.

    Ein anderes Problem ist, dass die Betroffenen oft Stu-
    dentinnen oder Migrantinnen mit ungeklärtem Aufent-
    haltsstatus sind, die keine sozialversicherungsrechtli-
    chen Ansprüche haben. Dies führt insbesondere bei
    Frauenhäusern, die sich über Tagessätze finanzieren, zu
    großen Finanzierungsschwierigkeiten. Frauenhäuser, die
    diese Personengruppen aufnehmen, müssen deshalb ei-
    nen erheblichen bürokratischen Aufwand leisten und
    bleiben nicht selten auf den Kosten sitzen. Ein weiteres

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    (C (D roblem tritt in der Praxis auf, wenn Frauen Schutz im rauenhaus einer fremden Kommune suchen und keine ostenübernahmeerklärungen der Herkunftskommune orliegen. Im Koalitionsvertrag haben wir beschlossen, eine undesweite Notrufnummer einzurichten, die rund um ie Uhr besetzt ist und die den Betroffenen konkrete Unerstützung vor Ort vermitteln kann. Diese Nummer Herr Staatssekretär, ich weigere mich im Sinne des chutzes der deutschen Sprache, sie Helpline zu nennen – oll dabei helfen, die einzelnen Bedürfnisse der Frauen nd ihrer Kinder festzustellen und das passende Hilfsanebot – Frauenhaus, Gewaltschutz oder andere Maßnahen – herauszufinden. Dieser Telefonnotruf soll der rste Schritt, soll ein niedrigschwelliger Schlüssel zu eiem Hilfesystem sein, mit dem auch Gruppen von rauen erreicht werden, die sich bisher aus unterschied ichen Gründen nicht angesprochen fühlten oder noch eine Vorstellung davon haben, dass das bestehende ilfsangebot sich auch an sie richtet. Mit der Telefonummer hat man eine Anlaufstelle, bei der man Informaionen bekommen kann und bei der die erste Hilfe orgaisiert werden kann. Dieser erste Schritt hin zu einem flächendeckenden ifferenzierten Hilfesystem für die von Gewalt betroffeen oder bedrohten Menschen soll seitens der Bundesreierung baldmöglichst eingeleitet werden. Union und DP haben sich im Koalitionsvertrag zudem darauf geinigt, dass ein Bericht zur Lage der Frauenund Kinerschutzhäuser und der darüber hinausgehenden Hileinfrastruktur vorgelegt wird. Für Mitte 2010 wird ußerdem eine Stellungnahme der Arbeitsgruppe Fraunhaus des Deutschen Vereins für öffentliche und private ürsorge e. V., in der die verschiedenen staatlichen Ebeen und das Frauenunterstützungssystem vertreten sind, rwartet. Die Arbeitsgruppe Frauenhaus wird konkrete Empehlungen aussprechen, welche Maßnahmen auf Bunesebene, auf Länderebene und auf kommunaler Ebene rgriffen werden können. Wir werden dann entscheiden, ie das Hilfesystem im Bereich von Gewalt gegen rauen im Rahmen der Bundeszuständigkeit weiter un erstützt werden kann. Denn die Finanzierung von Fraunhäusern ist je nach Bundesland und Kommune unterchiedlich geregelt. Damit Frauen und Kinder überall in eutschland schnell und unbürokratisch Hilfe bekomen können und die Frauenhäuser die notwendige Pla ungssicherheit haben, müssen ganz besonders die Läner und die Kommunen bei der Finanzierung noch esser zusammenarbeiten. Einzelne Bundesländer sind angesprochen worden, um Beispiel Schleswig-Holstein, wo die Frauenhausinanzierung sehr gut geregelt ist. Unserer Meinung nach äre es wünschenswert, wenn dieses Modell auch in aneren Ländern Nachahmer finden würde. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    All denen, die auf die angeblich hohen Kosten eines
    olchen Engagements hinweisen, halte ich die Verpflich-

    1116 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009


    (A) )



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    Dorothee Bär
    tung entgegen, gerade Kinder und Frauen vor Gewalt zu
    schützen und vorbeugend tätig zu werden. Meiner Mei-
    nung nach sind die Ausgaben im Vorfeld allemal gerin-
    ger als die immensen gesellschaftlichen Kosten, die mit
    dem durch Gewalt verursachten menschlichen Leid ent-
    stehen. Erfahrungen von Gewalt werden oft über meh-
    rere Generationen hinweg an die Kinder weitergegeben
    und sind eine schwere Hypothek für das ganze Leben.

    Eine weitere wichtige Gruppe sind Frauen und Kinder
    mit Behinderungen. Seitens der Union werden wir uns in
    dieser Legislaturperiode sehr stark für diese Personen-
    gruppe einsetzen und häusliche Gewalt gegen Frauen
    und Kinder weiter bekämpfen. In diesem Zusammen-
    hang ist es wichtig, dass der Bereich der Prävention wei-
    ter gestärkt wird. Es ist wichtig, Geld in die Hand zu
    nehmen, um ein funktionsfähiges, unbürokratisches Sys-
    tem hinzubekommen.

    Sie haben uns als Unterstützer an Ihrer Seite. Wir
    wollen, dass Gewalt gegen Frauen im Vorfeld verhindert
    wird und keine einzige Frau abgewiesen wird, wenn die
    Gewaltsituation doch eingetreten ist und die Frauen in
    den Frauenhäusern Zuflucht suchen, und wir wollen,
    dass die Frauenhäuser nicht am Ende auf den Kosten sit-
    zen bleiben.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich wünsche Ihnen
    allen nicht nur besinnliche Weihnachten und Gottes Se-
    gen, sondern vor allem auch gewaltfreie Weihachten. An
    dieser Stelle möchte ich im Namen des ganzen Hauses
    all denen, die diesen Frauen Hilfe bieten und sie in den
    rund 330 Frauenhäusern in Deutschland unterstützen,
    meinen ganz herzlichen Dank aussprechen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)