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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/13 § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/277) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Judith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Fraktion der SPD: Deutschland 1081 C 1081 D 1083 B 1084 B 1085 C 1086 D 1087 D 1089 A 1089 D 1090 C 1099 B 1100 B 1101 C 1101 D 1102 A 1102 D 1104 A 1105 A Deutscher B Stenografisch 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisierung des Friedens- prozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementierung der Annexe 1-A und 2 der Dayton-Friedensvereinba- rung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grund- lage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen 1575 (2004) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1895 (2009) vom 18. November 2009 (Drucksachen 17/180, 17/275) . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß T E O H F b d z ( O D U M 1081 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1092 D undestag er Bericht ung . Dezember 2009 t : agesordnungspunkt 19: rste Beratung des von den Abgeordneten liver Krischer, Hans-Josef Fell, Bettina erlitzius, weiterer Abgeordneter und der raktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- rachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Än- erung des Bundes-Immissionsschutzgeset- es Drucksache 17/156) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . liver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1091 A 1091 A 1095 A 1097 A 1097 C 1098 A muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/242) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus Ernst, Agnes Alpers, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundeseinheitliche Finanzie- rung von Frauenhäusern sicherstellen (Drucksache 17/243) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Ekin Deligöz, Josef Philip Winkler, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grund- Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Martin Gerster, Nicolette Kressl, Ingrid Arndt-Brauer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Steuerfreiheit von Zuschlägen für Sonn- tags-, Feiertags- und Nachtarbeit erhalten (Drucksache 17/244) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 C 1107 D 1109 A 1110 A 1111 C 1112 B 1113 D 1118 D 1119 C 1121 A 1121 A 1122 A 1122 C 1123 C 1124 B 1125 A 1126 C rechte schützen – Frauenhäuser sichern (Drucksache 17/259) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . N A L A A 1113 D 1114 A 1115 A 1116 B 1117 D ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1127 D 1129 A 1129 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1081 (A) ) (B) ) 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1129 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 zieht. Liste der entschuldigt A t K s E m f E g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 18.12.2009 Beckmeyer, Uwe SPD 18.12.2009 Bülow, Marco SPD 18.12.2009 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18.12.2009 Burchardt, Ulla SPD 18.12.2009 Burkert, Martin SPD 18.12.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 18.12.2009 Glos, Michael CDU/CSU 18.12.2009 Granold, Ute CDU/CSU 18.12.2009 Groscheck, Michael SPD 18.12.2009 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 18.12.2009 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 Kelber, Ulrich SPD 18.12.2009 Koch, Harald DIE LINKE 18.12.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 18.12.2009 Lay, Caren DIE LINKE 18.12.2009 Liebich, Stefan DIE LINKE 18.12.2009 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 18.12.2009 Meßmer, Ullrich SPD 18.12.2009 Dr. Miersch, Matthias SPD 18.12.2009 Möhring, Cornelia DIE LINKE 18.12.2009 Nahles, Andrea SPD 18.12.2009 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 N O D P D R S S T D W W W A (D en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktionen der CDU/CSU und FDP haben mitge- eilt, dass sie den Antrag Für ein wirksames globales limaschutzabkommen in Kopenhagen auf Druck- ache 17/71 zurückziehen. Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den ntwurf eines Gesetzes zur Regelung der gemeinsa- en Aufgabenwahrnehmung in der Grundsicherung ür Arbeitsuchende auf Drucksache 17/113 und den ntwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Grund- esetzes (Artikel 86 a) auf Drucksache 17/114 zurück- ink, Manfred SPD 18.12.2009 rtel, Holger SPD 18.12.2009 r. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 ronold, Florian SPD 18.12.2009 r. Röttgen, Norbert CDU/CSU 18.12.2009 oth (Heringen), Michael SPD 18.12.2009 chlecht, Michael DIE LINKE 18.12.2009 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 18.12.2009 hönnes, Franz SPD 18.12.2009 r. Troost, Axel DIE LINKE 18.12.2009 icklein, Andrea SPD 18.12.2009 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 18.12.2009 underlich, Jörn DIE LINKE 18.12.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 13. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Judith Skudelny


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Das Erste, was mich an diesem Gesetzent-
    wurf ärgert, ist, dass Sie das komplexe Thema der ökolo-
    gischen Energiepolitik mit einfachen Schwarz-Weiß-
    Mitteln wie der Steigerung der Effizienzgrade von Koh-
    lekraftwerken behandeln.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Manche Kollegen in diesem Hause haben noch nicht
    verstanden,


    (Iris Gleicke [SPD]: Oh! Wie schön, dass Sie endlich da sind! Jetzt können Sie uns alles erklären!)


    dass es in Ihrem Gesetzentwurf nicht um die Steigerung
    der Effizienz geht, sondern – in der letzten Wahlperiode
    haben Sie sogar einen Antrag mit diesem Titel einge-
    bracht – um die Verhinderung moderner Kohlekraft-
    werke.


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Natürlich!)


    Wenn moderne Kohlekraftwerke verhindert werden,
    dann bedeutet dies mittelfristig nicht, dass Umweltpoli-
    tik und Klimapolitik besser werden. Es bedeutet nur,
    dass wir in Deutschland zunächst einmal eine Versor-
    gungslücke haben werden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Die Deutsche Energie-Agentur – sie ist nicht verdäch-
    tig, überzogene Vorstellungen vom zukünftigen Strom-
    verbrauch zu haben – hat festgestellt, dass wir bis zum
    Jahr 2020 15 neue Großkraftwerke brauchen, um den
    bundesweiten Bedarf decken zu können. Wie wollen wir
    das schaffen, wenn wir keine neuen, modernen Kohle-
    kraftwerke bauen? Ganz einfach: Wir werden zunächst
    einmal alte Anlagen weiterbetreiben müssen. Das Kraft-
    werk in Grevenbroich, das als Beispiel genannt worden
    ist, wird auch mit einem geringeren Effizienzgrad wei-
    terbetrieben werden. Das ist kein Beitrag zum Klima-
    schutz.


    (Beifall bei der FDP – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden auch andere konventionelle Energien, aus
    deren Nutzung wir alle aussteigen wollen, weiter nutzen
    müssen. Es geht nicht anders; denn wir haben eine Ver-
    sorgungslücke. Wer diese Lücke nicht schließen will,
    muss in letzter Konsequenz akzeptieren, dass wir uns
    vom Ausland abhängig machen. Die „lupenreinen De-
    mokraten“ haben sich aber schon in der Vergangenheit,
    was den Rohstoffhandel betrifft, nicht unbedingt als sol-
    che erwiesen. Gerade von ihnen möchte ich Deutschland
    nicht abhängig machen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was bedeutet dieser Gesetzentwurf für den For-
    schungs- und Technologiestandort Deutschland? Wir ha-
    ben vorhin vom CCS-Verfahren gehört. CCS heißt,
    dass das CO2 am Ort des Entstehens abgeschieden wird

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    (C (D nd nicht in die Atmosphäre gelangt. Das ist aber verunden mit 5 bis 10 Prozent weniger Effizienz. (Bettina Herlitzius [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben diese Technologie noch nicht!)


    Eben, wir haben diese Technologie noch nicht; deswe-
    en müssen wir forschen und herausfinden, ob sie eine
    lternative ist.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    enn die Genehmigungsverfahren jedoch ausschließlich
    der hauptsächlich von der Effizienz des Kraftwerks ab-
    ängig gemacht werden, wird in diesem Bereich in
    eutschland keine Forschung und Entwicklung stattfin-
    en. Dabei betonen gerade Sie immer, wie wichtig For-
    chung und Entwicklung sei. Wer unseren Forschungs-
    tandort erhalten will, darf Ihren Gesetzentwurf nicht
    nterstützen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Politik der Grünen in diesem Bereich ist aus mei-
    er Sicht eine sehr dogmatische Politik: Kohlekraft-
    erke sind böse.


    (Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    as passiert, wenn man an einer Schwarz-Weiß-Denke
    esthält, kann man in Tübingen sehen: In Tübingen ist
    auch mithilfe von Grünen-Mitgliedern dieses Hauses –

    in Gaskraftwerk mit einem hohen Effizienzgrad verhin-
    ert worden. Der grüne Tübinger Oberbürgermeister
    urde dazu gezwungen, um die Versorgung zu decken,

    n ein Kohlekraftwerk zu investieren.


    (Horst Meierhofer [FDP]: Sehr interessant!)


    twas zu verhindern, einfach nur um recht zu behalten,
    as ist nicht die Politik, die wir verfolgen wollen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir Liberale als grüne, das heißt ökonomisch und
    kologisch denkende Menschen können diesen Gesetz-
    ntwurf deswegen nicht mittragen.

    Vielen Dank.


    (Anhaltender Beifall bei der FDP – Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Frau Skudelny, das war Ihre erste Rede hier im Haus.
ir gratulieren Ihnen sehr herzlich und wünschen Ihnen

iel Erfolg für Ihre Arbeit.


(Beifall)


Das Wort hat jetzt der Kollege Jens Koeppen für die
DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1105


(A) )



(B) )


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jens Koeppen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Als letztem Redner der Debatte bleibt mir nur noch, zu-
    sammenzufassen und das Fazit zu ziehen. Wir haben alle
    schon festgestellt: Mit ihrem Gesetzentwurf mit den
    Mindestwirkungsgraden geht es den Grünen darum, mit
    dem Ausstieg aus der Kohleverstromung zu beginnen.
    Dieser Antrag ist ein Gesetzentwurf anti Kohle und pro
    Gas.

    Das ist vielleicht aus der Sicht der Grünen ein hehres
    Ziel. Sie haben dabei aber wie immer einige Sachen aus
    den Augen verloren. Als Techniker sage ich Ihnen: Sie
    haben die Physik aus den Augen verloren; denn das, was
    Sie wollen, ist nicht machbar. Sie haben aber, wie wir
    heute feststellen konnten, nicht nur die Machbarkeit
    aus den Augen verloren, sondern auch die globalen
    Realitäten, die man beachten muss. Wenn es heißt, dass
    in China jeden zweiten Tag ein neues Kohlekraftwerk
    ans Netz geht, dann frage ich mich: Was hat das mit Kli-
    maschutz zu tun?


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wenn Sie etwas verändern wollen, wenn Sie etwas ver-
    bessern wollen, wenn Sie etwas erreichen wollen, dann
    müssen Sie die Realitäten akzeptieren. Sie müssen sich
    von Ihrer Ideologie befreien. Sie müssen an Ihrer Vision
    konstruktiv arbeiten.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie, wie Sie die Klimaschutzziele erreichen wollen!)


    Visionen sind ja gut. Aber Tagträumereien, Herr
    Krischer, bringen uns nicht weiter.

    Das Ziel, höhere Wirkungsgrade zu erreichen, tra-
    gen wir mit. Durch den Neubau von Kohlekraftwerken
    können wir alte Anlagen abschalten. Damit haben wir in
    Deutschland – das ist schon jetzt Realität – den Wir-
    kungsgrad im Durchschnitt auf insgesamt 40 Prozent an-
    gehoben. Das ist in Ordnung. Diesen Weg wollen wir
    weitergehen. Aber Sie müssen die Realitäten im Auge
    behalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ihr Ziel ist in Wirklichkeit nicht die Erhöhung des
    Wirkungsgrades und dadurch eine Verringerung der
    CO2-Emissionen, sondern Sie wollen vorhandene Anla-
    gen bis zum Jahre 2015 abschalten.


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Oder modernisieren!)


    Sie wollen verhindern, dass neue Anlagen gebaut wer-
    den. Frau Menzner, das ist übrigens wie in der DDR. Da
    der Bau von Neuanlagen verhindert wurde, blieben An-
    lagen mit einem Wirkungsgrad von circa 27 oder 28 Pro-
    zent in Betrieb. Diese haben dann wirklich die Luft ver-
    pestet. Das wollen wir nicht. Wir wollen neue Anlagen
    und dadurch nach und nach einen höheren Wirkungsgrad
    erreichen.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie müssen klar sagen, ob Sie sich von der CCS-Tech-
    ologie komplett verabschieden wollen. Damit werden
    ie aber die Forschung in Deutschland verhindern. Sie
    erden damit auch die Vorreiterrolle und letztendlich
    en Export solcher Anlagen unterbinden.

    Kommen wir jetzt zu den Wirkungsgraden. Sie for-
    ern einen Wirkungsgrad von 58 Prozent für Neuanla-
    en. Das ist für Kohle kaum erreichbar. Das ist Material-
    irtschaft. Jede Erhöhung des Wirkungsgrades um zwei
    unkte setzt eine Forschungszeit von ungefähr 10 bis
    5 Jahren voraus. Also schaffen Sie es innerhalb dieser
    urzen Zeit gar nicht, von 40, 43 oder maximal 45 Pro-
    ent auf 58 Prozent Wirkungsgrad zu kommen. Das ist
    icht möglich.

    Bei der Kohle ist dieser Wirkungsgrad nicht erreich-
    ar, aber beim Gas kann das erreicht werden. Bei Gasan-
    agen sind schon jetzt 58 Prozent Wirkungsgrad Stand
    er Technik. Dieses Ziel ist gar nicht mehr ambitioniert.
    hr Gesetzentwurf ist für mich eine Aufforderung, ver-
    tärkt auf Gas zu setzen. Wie kommen wir dazu, russi-
    ches Gas zu fördern? Wenn Sie aus der Kernenergie
    ussteigen und Kohlekraftwerke verbieten wollen, dann
    rauchen Sie 445 Terawattstunden Strom aus Erdgas.


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Nein!)


    Das brauchen Sie. Das ist die Hälfte des Gesamtver-
    rauchs in Deutschland.

    Was bedeutet das?


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Heute verheizen wir das Gas in Wohnungen!)


    as bedeutet, Herr Krischer: Abhängigkeit von russi-
    chem Gas. Das bedeutet: Versorgungssicherheit wird
    erschlechtert. Das bedeutet: Es freut sich Russland, und
    ielleicht freuen sich auch Fischer und Schröder, aber
    icht die deutsche Industrie und der deutsche Steuerzah-
    er. Deswegen können wir das nicht machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Dann haben wir auch festgestellt – das hat Herr
    auch wunderbar herausgearbeitet –: Russland wird na-

    ürlich alles verfügbare Gas schön teuer an Europa ver-
    aufen und im Inland Kohleverstromung betreiben.
    iese Kohlekraftwerke haben, wenn sie gut sind, im
    chnitt einen Wirkungsgrad von 34 Prozent. Jetzt erklä-
    en Sie mir bitte, was das mit Klima- und Umweltschutz
    u tun hat. Überhaupt nichts!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir lassen keine Deindustrialisierung zu. Klima-
    chutz wirkt nur global. Mindestwirkungsgrade wirken
    ur global. Auch die CCS-Technologie wirkt nur global.
    leiches gilt für den Emissionshandel. Deswegen muss
    as alles gesamtheitlich betrachtet werden.

    1106 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009


    (A) )



    (B) )


    Jens Koeppen
    Was können wir tun? Wir wollen natürlich eine Ant-
    wort geben. Erstens – da lohnt sich ein Blick in unseren
    hervorragenden Koalitionsvertrag –:


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kein Satz zur Kraft-Wärme-Kopplung!)


    „ideologiefreie, technologieoffene und marktorientierte
    Energiepolitik“,


    (Dirk Becker [SPD]: Konkreter geht es nicht!)


    und zwar für Strom, Wärme und Mobilität. Das müssen
    Sie alles im Auge behalten. Dann wird das auch was mit
    dem Klimaschutz.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Zweitens. Wir wollen die erneuerbaren Energien
    konsequent ausbauen – das ist gar keine Frage, auch das
    steht im Koalitionsvertrag – mit dem Ziel, dass die er-
    neuerbaren Energien den Hauptanteil an der Energiever-
    sorgung übernehmen. Aber dazu brauchen wir einen
    Energiemix, der kontinuierlich, lieber Herr Fell, und
    nicht mit der Holzhammermethode die konventionellen
    Energien langsam ablösen kann. Die Betonung liegt auf
    „kann“. Dass wir das wollen, ist klar. Aber das muss
    auch machbar sein.

    Drittens. Wir müssen das Energiesystem umbauen,
    und zwar mit Sinn, Verstand und Beharrlichkeit. Deswe-
    gen werden wir ein Energiekonzept im nächsten Jahr
    vorlegen, aus dem hervorgeht, wie die Energie bezahl-
    bar, zuverlässig und sauber ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir werden mit diesem Koalitionsvertrag die Vorrei-
    terrolle in Deutschland übernehmen. Wir brauchen am-
    bitionierte Ziele. Dazu sagen wir Ja. Aber zu Verboten
    – das sage ich bei fast jeder Rede, wenn es um Ihre Vor-
    lagen geht – und zu Unmöglichem sagen wir Nein. Mit
    Totschlagargumenten und mit der Holzhammermethode
    werden Sie kläglich scheitern. Das ist nicht unser Weg.

    Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)