Rede:
ID1701300200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/13 § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/277) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dirk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Judith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Fraktion der SPD: Deutschland 1081 C 1081 D 1083 B 1084 B 1085 C 1086 D 1087 D 1089 A 1089 D 1090 C 1099 B 1100 B 1101 C 1101 D 1102 A 1102 D 1104 A 1105 A Deutscher B Stenografisch 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisierung des Friedens- prozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementierung der Annexe 1-A und 2 der Dayton-Friedensvereinba- rung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grund- lage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen 1575 (2004) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1895 (2009) vom 18. November 2009 (Drucksachen 17/180, 17/275) . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß T E O H F b d z ( O D U M 1081 B Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1092 D undestag er Bericht ung . Dezember 2009 t : agesordnungspunkt 19: rste Beratung des von den Abgeordneten liver Krischer, Hans-Josef Fell, Bettina erlitzius, weiterer Abgeordneter und der raktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- rachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Än- erung des Bundes-Immissionsschutzgeset- es Drucksache 17/156) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . liver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1091 A 1091 A 1095 A 1097 A 1097 C 1098 A muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen (Drucksache 17/242) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus Ernst, Agnes Alpers, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundeseinheitliche Finanzie- rung von Frauenhäusern sicherstellen (Drucksache 17/243) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Monika Lazar, Ekin Deligöz, Josef Philip Winkler, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Grund- Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Martin Gerster, Nicolette Kressl, Ingrid Arndt-Brauer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Steuerfreiheit von Zuschlägen für Sonn- tags-, Feiertags- und Nachtarbeit erhalten (Drucksache 17/244) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Daniel Volk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106 C 1107 D 1109 A 1110 A 1111 C 1112 B 1113 D 1118 D 1119 C 1121 A 1121 A 1122 A 1122 C 1123 C 1124 B 1125 A 1126 C rechte schützen – Frauenhäuser sichern (Drucksache 17/259) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . N A L A A 1113 D 1114 A 1115 A 1116 B 1117 D ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1127 D 1129 A 1129 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1081 (A) ) (B) ) 13. Sitz Berlin, Freitag, den 18 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1129 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 zieht. Liste der entschuldigt A t K s E m f E g Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 18.12.2009 Beckmeyer, Uwe SPD 18.12.2009 Bülow, Marco SPD 18.12.2009 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 18.12.2009 Burchardt, Ulla SPD 18.12.2009 Burkert, Martin SPD 18.12.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 18.12.2009 Glos, Michael CDU/CSU 18.12.2009 Granold, Ute CDU/CSU 18.12.2009 Groscheck, Michael SPD 18.12.2009 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 18.12.2009 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 Kelber, Ulrich SPD 18.12.2009 Koch, Harald DIE LINKE 18.12.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 18.12.2009 Lay, Caren DIE LINKE 18.12.2009 Liebich, Stefan DIE LINKE 18.12.2009 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 18.12.2009 Meßmer, Ullrich SPD 18.12.2009 Dr. Miersch, Matthias SPD 18.12.2009 Möhring, Cornelia DIE LINKE 18.12.2009 Nahles, Andrea SPD 18.12.2009 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 N O D P D R S S T D W W W A (D en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktionen der CDU/CSU und FDP haben mitge- eilt, dass sie den Antrag Für ein wirksames globales limaschutzabkommen in Kopenhagen auf Druck- ache 17/71 zurückziehen. Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den ntwurf eines Gesetzes zur Regelung der gemeinsa- en Aufgabenwahrnehmung in der Grundsicherung ür Arbeitsuchende auf Drucksache 17/113 und den ntwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Grund- esetzes (Artikel 86 a) auf Drucksache 17/114 zurück- ink, Manfred SPD 18.12.2009 rtel, Holger SPD 18.12.2009 r. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.12.2009 ronold, Florian SPD 18.12.2009 r. Röttgen, Norbert CDU/CSU 18.12.2009 oth (Heringen), Michael SPD 18.12.2009 chlecht, Michael DIE LINKE 18.12.2009 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 18.12.2009 hönnes, Franz SPD 18.12.2009 r. Troost, Axel DIE LINKE 18.12.2009 icklein, Andrea SPD 18.12.2009 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 18.12.2009 underlich, Jörn DIE LINKE 18.12.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 13. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bijan Djir-Sarai


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Die EU-Operation Althea in
    Bosnien und Herzegowina ist bisher ein großer Erfolg.
    Das ist – auch das muss man an dieser Stelle sagen – ein
    Verdienst unserer Soldatinnen und Soldaten, die dort im
    Einsatz sind.

    i der FDP und der CDU/CSU sowie
    rdneten der SPD und des BÜND-
    /DIE GRÜNEN)
    2009) vom

    (Beifall be bei Abgeo NISSES 90 1082 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 Dr. Bijan Djir-Sarai Heute kann die Sicherheitslage in Bosnien und Herzegowina sogar als stabil eingestuft werden. Die innenpolitische Lage ist jedoch fragil. Vor wenigen Wochen hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Mitgliedstaaten erneut autorisiert, mit einer multinationalen Stabilisierungstruppe und NATO-Präsenz weiter vor Ort zu sein und das Engagement in Bosnien und Herzegowina fortzusetzen. Das wird einen guten Grund haben. Die aktuelle Lage im Parlament dort ist verworren. Die Parteien blockieren immer wieder das Zustandekommen einer effektiven Demokratie. Wir hören sogar Drohungen von der Zerspaltung des Landes. Politische Kompromisse zu finden, ist so nur eingeschränkt möglich. Die EU muss sich demnach weiterhin um die Vermittlung zwischen den Entitäten bemühen. Sie muss ein Signal für zukünftige Unterstützung setzen. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    (A) )


    (B) )


    Keine Frage: Eine Beendigung der Kampfhandlungen
    hätte ohne das Dayton-Abkommen womöglich niemals
    stattgefunden. Jedoch ist dieser Vertrag auch zugleich
    die Grundlage der ethnisch geprägten Verfassung, die
    nach wie vor zu massiven Uneinigkeiten zwischen den
    Parteien vor Ort führt.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Diese Verfassung erschwert den Fortschritt in der Re-
    gion.

    Heute, über ein Jahrzehnt nach Kriegsende, wird im-
    mer deutlicher, dass unbedingt eine Verfassungsreform
    vorangetrieben werden muss, die die Kriterien für ein
    modernes, EU-fähiges Staatswesen erfüllt.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Insbesondere funktionale, menschenrechtliche und fis-
    kalische Gesichtspunkte sollten dabei im Vordergrund
    stehen.

    Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der poli-
    tische und soziale Prozess in Bosnien und Herzegowina
    stagniert. Die militärische und rechtsstaatliche Absiche-
    rung durch die EU muss also erhalten bleiben.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Der demokratische Prozess wird durch die Fortset-
    zung der Operation Althea nicht behindert, ganz im Ge-
    genteil: Althea ist eine Erinnerung für die Regierung in
    Bosnien und Herzegowina, dass bestimmte Rahmenbe-
    dingungen noch nicht erfüllt sind. Althea sollte als An-
    sporn zur Verbesserung der politischen und sozialen Si-
    tuation dienen. Die Operation Althea ist aber auch ein
    Symbol, dass die EU und auch die Bundesrepublik
    Deutschland noch immer hinter den Menschen dieser
    Region stehen.

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    (C (D Wir sehen, dass das militärische Kontingent fortwähend verringert wird. Die weitere Senkung des Militäraneils ist eine richtige und sinnvolle Entwicklung. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ie Bundesregierung unterstützt den Ausbau der Poli-
    eimission. Sie setzt zudem verstärkt auf ziviles Engage-
    ent und auf die Entwicklungszusammenarbeit. Aber,
    eine lieben Kolleginnen und Kollegen vor allem von

    en Linken, heute ist leider noch nicht der richtige Zeit-
    unkt, um vollständig auf das militärische Potenzial ver-
    ichten zu können.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Und wann ist der richtige Zeitpunkt?)


    Mit den innenpolitischen Zerwürfnissen als Grund
    erden wir der unveränderten Fortsetzung des Engage-
    ents in Bosnien und Herzegowina zustimmen. Zum

    eutigen Zeitpunkt kann das EUFOR Althea-Mandat
    icht inhaltlich verändert werden. Dafür sind die politi-
    chen Spannungen einfach zu groß.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es stellt sich nun die Frage, wie in Sachen Hoher
    epräsentant weiter verfahren wird. Das Amt des Ho-
    en Repräsentanten wird vorerst erhalten bleiben, da die
    ür seine Abschaffung nötigen Ziele und Bedingungen
    isher nur unzureichend erfüllt sind. An dieser Stelle
    öchte ich jedoch mein Bedauern darüber ausdrücken,

    ass diese Institution bis heute nicht aufgelöst werden
    onnte. Der Hohe Repräsentant hat noch immer exeku-
    ive Sondervollmachten, die mehr auf dem Papier exis-
    ieren, als dass sie in der praktischen Umsetzung mög-
    ich sind. Die Abschaffung des Hohen Repräsentanten
    urde bereits 2008 beschlossen. Dieses Vorhaben ist

    indeutig der richtige Weg.

    Die FDP hatte diese Maßnahme schon seit mehreren
    ahren gefordert. Denn als Voraussetzung für die Festi-
    ung demokratischer Strukturen muss Bosnien und Her-
    egowina die Eigenverantwortlichkeit zurückerlangen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    s wäre sehr schön, wenn die EU in Zukunft den Proble-
    en in der Balkanregion insgesamt mehr Priorität geben
    ürde.

    Mit den Maßnahmen der Operation Althea sowie der
    olizei- und Verwaltungsmission in Bosnien und Herze-
    owina soll ein Rückschritt verhindert werden. Aus un-
    erer Sicht muss dieses Land Fortschritte letztlich jedoch
    elbst machen.

    Niemand hat die schrecklichen Bilder aus Bosnien
    nd Herzegowina vergessen, die uns nach dem Bosnien-
    rieg Anfang der 90er-Jahre erreicht haben. Wir haben

    n einem geschundenen Land Verantwortung übernom-
    en – politisch, militärisch und zivil. Dazu müssen wir

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009 1083


    (A) )



    (B) )


    Dr. Bijan Djir-Sarai
    nun auch stehen. Zieht Deutschland jetzt seine Hilfe aus
    der Region ab, treten wir diese Verantwortung mit Fü-
    ßen.

    Als Bundesrepublik Deutschland, als Deutsche haben
    wir ein großes Interesse daran, dass Bosnien und Herze-
    gowina weiter stabilisiert werden. Wir haben ein großes
    Interesse daran, dass dieser Staat selbst für die Freiheit
    und Sicherheit seiner Bürger sorgen kann. Wir haben ein
    großes Interesse daran, dass dort ein friedlicher und de-
    mokratischer Rechtsstaat entsteht. Und wir haben ein
    großes Interesse daran, dass eine Integration in die frie-
    denssichernde Europäische Union erfolgen kann.

    Wir dürfen nicht nur mit dem Wort, sondern müssen
    auch mit der Tat dafür sorgen, dass sich die ganze Re-
    gion positiv entwickelt. Dazu müssen wir unseren Bei-
    trag leisten. Wir müssen zu unserer Verantwortung ste-
    hen. Der Gesamteinsatz soll unter der Absenkung der
    Obergrenze von 2 400 auf 900 Soldatinnen und Soldaten
    erfolgen. Er muss aber inhaltlich unverändert erfolgen.
    Ich wiederhole es, weil es so wichtig ist: Er muss inhalt-
    lich unverändert erfolgen. Daher bitte ich Sie, dem An-
    trag der Bundesregierung zuzustimmen.

    Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen für Ihre
    Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Lieber Kollege Djir-Sarai, ich gratuliere Ihnen herz-

lich zu Ihrer ersten Rede im Deutschen Bundestag und
wünsche Ihnen für die weitere parlamentarische Arbeit
alles Gute.


(Beifall)


Rolf Mützenich ist nun der nächste Redner für die
SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rolf Mützenich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

    gen! Am vergangenen Montag vor 14 Jahren, am
    14. Dezember 1995, wurde in Paris das Dayton-Abkom-
    men unterzeichnet. Damit endete einer der blutigsten
    und schrecklichsten Konflikte nach dem Zweiten Welt-
    krieg. Damit endeten die jugoslawischen Erbfolgekriege
    aber leider nicht. Immerhin war dies aber ein wichtiges
    Datum für eine hoffentlich friedliche und zivile Ent-
    wicklung in den einzelnen neuen Staaten des ehemaligen
    Jugoslawiens. Ich hoffe, dass die nachfolgenden Genera-
    tionen die Lehren aus diesem Konflikt ziehen. Das gilt
    für die Menschen dort. Aber ich glaube, das gilt auch für
    uns hier in Europa.

    Herr Kollege, ich möchte Sie ganz herzlich zu Ihrer
    ersten Rede beglückwünschen und Ihnen dafür danken.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D ch freue mich auf die Zusammenarbeit im Auswärtigen usschuss. Ich teile viele Ihrer Schlussfolgerungen. Nur, ch weiß nicht, ob wir wirklich sagen können: Was dort assiert ist, war eine einmalige Erfolgsgeschichte. Ich ersönlich gebe auf der einen Seite zu, dass ich mir manhes schneller erwartet hätte, dass ich gedacht habe, wir ätten in diesem Zusammenhang schnellere und größere rfolge. Leider ist das nicht so. Ich glaube, dass die poli isch Verantwortlichen in dieser Region noch eine enge tun müssen und dass wir weiterhin eine schwie ige Lage haben. Auf der anderen Seite können wir aber feststellen: Es ibt auch Fortschritte. Flüchtlinge sind zurückgekehrt. 0 000 Soldaten waren dort zu Beginn stationiert; heute ind es noch 2 000 Soldaten. Wir brauchen sie noch imer, um die insgesamt schwierige Situation zu überwin en. Die internationale Präsenz ist auch deswegen erforerlich, weil sie das wichtige Zeichen setzt, dass wir ein roßes Interesse an Fortschritten haben. Ein wichtiger Ansatzpunkt für die Fortentwicklung ist das haben Sie gesagt – die europäische Integration. eswegen war ich sehr enttäuscht, als die CDU/CSU in hrem Wahlprogramm geschrieben hat: Diese Perspekive geben wir nicht mehr allen Staaten in dieser Region. Ich glaube, dieser Anreiz muss gegeben werden, um berhaupt zu den Fortschritten zu kommen, die wir uns ünschen, auch um unsere dortige internationale Prä enz überflüssig zu machen. Deswegen würde ich mich irklich freuen, wenn auch in Ihren Reihen ein gewisser ernerfolg eintritt: Die EU-Integration bleibt ein wichties politisches Element für den Balkan und den Frieden n dieser Region; (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    as brauchen wir. Ich bitte den Außenminister – ich
    laube, wir sind hier derselben Auffassung –, seine Kol-
    eginnen und Kollegen und die Bundeskanzlerin zu er-

    utigen, diese Perspektive in Verantwortung aufrechtzu-
    rhalten.

    Auf der anderen Seite erwarten wir von den politi-
    chen Eliten bzw. von Herrn Dodik – ich habe das eben
    ngedeutet –, dass er sich an das hält, was er offensicht-
    ich vorgestern gesagt hat: Es soll keine Separation ge-
    en; der Staatsverbund soll erhalten bleiben. Das ist aber
    uch eine Aufforderung an die Verantwortlichen in Ser-
    ien, keine Hinweise darauf zu geben, dass die Repu-
    lika Srpska irgendwann in Serbien integriert werden
    önnte. Im Gegenteil: Es muss bei den bisherigen Ver-
    ältnissen bleiben. Wir müssen auch von der serbischen
    ührung ein Bekenntnis hierzu verlangen; daran muss
    ach meinem Dafürhalten in den Gesprächen, die die
    egierungen führen, immer wieder erinnert werden.


    (Beifall bei der SPD und der FDP sowie der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir haben gehört, dass der Hohe Repräsentant wei-
    erhin über einen Teil seiner Befugnisse verfügt. Zum
    eispiel liegt die juristische Aufarbeitung von Kriegs-

    1084 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 13. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Dezember 2009


    (A) )



    (B) )


    Dr. Rolf Mützenich
    verbrechen auch in den nächsten drei Jahren in seiner
    Hand; das ist wichtig und richtig. Er hat aber einen ande-
    ren Teil seiner Befugnisse abgegeben, nämlich die Auf-
    arbeitung von Korruptionsfällen.


    (Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Abgeben müssen!)


    – Ja, das musste er; aber das ist nicht der Punkt. Die
    Frage wird doch sein: Was machen jetzt die Verantwort-
    lichen aus dieser Situation? Dazu sage ich vonseiten des
    Deutschen Bundestages: Wir brauchen weiterhin eine
    Aufarbeitung der Korruptionsfälle, der Misswirtschaft,
    Kriminalität usw., und zwar unabhängig davon, wer in
    diesem Gebiet welche Rolle spielt. Niemand darf den-
    ken, er wäre von der Verfolgung durch die Strafverfol-
    gungsbehörden ausgenommen. Das ist ein wichtiges Si-
    gnal an die dortigen politischen Akteure: Wir wollen,
    dass die juristische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen,
    aber auch von Korruptionsfällen und Kriminalität fortge-
    setzt wird, egal wer die Verantwortung dafür trägt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zum Schluss möchte ich einen weiteren Aspekt an-
    sprechen. Wir reden oft über Abrüstung und Rüstungs-
    kontrolle, auch gleich hier im Deutschen Bundestag.
    Wir haben im Zusammenhang mit dem Abkommen von
    Dayton gesehen, dass Abrüstung und Rüstungskontrolle
    wichtige Elemente der Konfliktnachbereitung sind. Mi-
    nenräumung ist ein wichtiges Feld; sie muss in diesem
    Gebiet weiter erfolgen. Hier muss die internationale
    Gemeinschaft noch mehr Anstrengungen leisten. Die
    Rüstungskontrolle spielte auch beim Abkommen von
    Dayton eine wichtige Rolle: Sie sollte eine Überrüstung
    des auseinanderfallenden Jugoslawiens verhindern und
    dafür sorgen, dass es nicht wieder in große Konflikte hi-
    neinschlittert.

    Das Kapitel der Rüstungskontrolle muss neu aufge-
    schlagen werden. Wir haben dazu einen Antrag vorge-
    legt. Damit bietet der Deutsche Bundestag der Regie-
    rung, aber auch der Region eine Perspektive. Ich bitte
    um Zustimmung zu diesem Antrag.

    Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und al-
    les Gute für das neue Jahr.

    Danke.


    (Beifall bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)