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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/10 Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 762 B Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Klaus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 727 D 729 D 731 D 733 C 734 D 738 A 740 B 742 A 743 D 766 A 767 C 768 D 769 D 771 D 772 D 773 C 774 D 776 A 777 A Deutscher B Stenografisch 10. Sitz Berlin, Freitag, den 4 I n h a l Tagesordnungspunkt 13: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Wachstums- beschleunigungsgesetz) (Drucksachen 17/15, 17/138, 17/147) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/142) . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu dem Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Soziale Gerechtigkeit statt Klientel- politik (Drucksachen 17/16, 17/138) . . . . . . . . . . H L N E T A N o d t ( 727 A 727 B 727 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Jasper (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 744 D 746 B undestag er Bericht ung . Dezember 2009 t : ubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . eo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 14: ntrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, icole Gohlke, Agnes Alpers, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion DIE LINKE: Kre- itklemme überwinden – Privatbankensek- or in öffentliche Hand überführen Drucksache 17/118) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 747 D 749 A 751 C, D 752 A, 762 A 752 C, 754 B 757 A, 759 A 763 D 762 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 778 A 780 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksachen 17/41, 17/137) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/143) . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Klaus Ernst, Dr. Gesine Lötzsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundesbeteiligung bei Kos- ten der Unterkunft nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch erhöhen (Drucksachen 17/75, 17/137) . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Antrag der Fraktion der SPD: Menschen- rechte als entwicklungspolitische Quer- schnittsaufgabe fortführen (Drucksache 17/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ute Koczy, Volker Beck (Köln), Thomas Koenigs, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Men- schenrechte in Sri Lanka stärken (Drucksache 17/124) . . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . H A C A N B A L A E A z w s N V D J R M D D D A E J T s z t ( A E C B D m e s g 781 C 782 D 784 C 784 C 784 C 784 D 786 A 788 A 789 B 790 B 791 B 792 C 792 C 792 D 794 B 795 B 796 A 797 C 798 B Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärungen nach § 31 GO zur namentlichen bstimmung über den Entwurf eines Geset- es zur Beschleunigung des Wirtschafts- achstums (Wachstumsbeschleunigungsge- etz) (Tagesordnungspunkt 13 a) orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . eronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . osef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . oderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . anfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Norbert Lammert (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten ohannes Vogel (Lüdenscheid) und Florian oncar (beide FDP) zur namentlichen Ab- timmung über den Entwurf eines Gesetzes ur Beschleunigung des Wirtschaftswachs- ums (Wachstumsbeschleunigungsgesetz) Tagesordnungspunkt 13 a) . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten hristine Aschenberg-Dugnus, Sebastian lumenthal, Dr. Christel Happach-Kasan und r. h. c. Jürgen Koppelin (alle FDP) zur na- entlichen Abstimmung über den Entwurf ines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirt- chaftswachstums (Wachstumsbeschleuni- ungsgesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) . . . 799 A 800 A 800 B 800 C 800 D 801 C 801 B 803 A 803 D 804 A 804 B 804 D 805 B 805 D 806 B 806 B 806 C 807 A 807 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 III Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Horst Meierhofer, Rainer Erdel, Jimmy Schulz und Dr. Edmund Peter Geisen (alle FDP) zur na- mentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirt- schaftswachstums (Wachstumsbeschleuni- gungsgesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) . . . Anlage 6 Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetz- buch (Tagesordnungspunkt 15 a) Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C 808 A 808 A 808 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 727 (A) ) (B) ) 10. Sitz Berlin, Freitag, den 4 Beginn: 9.0
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    ung rter Absatz, der vierte Satz finde ich es wichtig und arauf hinweist, dass die it ab 2015 avisiert werden, it heutiger Technik nicht re technische Entwicklun- unkte. DNIS 90/DIE GRÜ- Koalition werden!) bzw. die Aufgabe, Men- h zu verhelfen, ist meines chender, sodass die Rede- auf Bezug zu nehmen. mir sehr wünschen, dass nicht unser Budgethilfean- ammenarbeit gelegentlich rechnet solche Verhältnisse ie systematische Missach- ordnung aufgeführten Ausschü Sie damit einverstanden? – Da die Überweisungen so beschloss Liebe Kolleginnen und Koll Schluss unserer heutigen Tageso Ich berufe die nächste Sitzu destages auf Mittwoch, den 16. ein. Die Sitzung ist geschlossen. Ich wünsche Ihnen ein paar Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 803 (A) ) (B) ) gleich ich folgende Bedenken zu Protokoll gebe: „Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirt- schaftswachstums (Wachstumsbeschleunigungsgesetz)“ in der mit der Beschlussempfehlung geänderten Fassung bei der Beratung in zweiter und dritter Lesung zu, ob- Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 04.12.2009 Maurer, Ulrich DIE LINKE 04.12.2009 Anlage 1 Liste der entschuldigt A s Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 04.12.2009 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.12.2009 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 04.12.2009 Brüderle, Rainer FDP 04.12.2009 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 04.12.2009 Burchardt, Ulla SPD 04.12.2009 Ernst, Klaus DIE LINKE 04.12.2009 Ferner, Elke SPD 04.12.2009 Gabriel, Sigmar SPD 04.12.2009 Gerster, Martin SPD 04.12.2009 Glos, Michael CDU/CSU 04.12.2009 Goldmann, Hans- Michael FDP 04.12.2009 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.12.2009 Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 04.12.2009 Jelpke, Ulla DIE LINKE 04.12.2009 Kossendey, Thomas CDU/CSU 04.12.2009 Lach, Günter CDU/CSU 04.12.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 04.12.2009 Dr. Lauterbach, Karl SPD 04.12.2009 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 04.12.2009 Lühmann, Kirsten SPD 04.12.2009 M M M M N P R S S S S D W W D Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Erklärungen gemäß § 31 GO Zur namentlichen Abstimmung über den Ent- wurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Wachstumsbeschleuni- gungsgesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) Norbert Barthle (CDU/CSU): Ich stimme dem Ge- etzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP einhardt, Patrick FDP 04.12.2009 öhring, Cornelia DIE LINKE 04.12.2009 öller, Kornelia DIE LINKE 04.12.2009 üntefering, Franz SPD 04.12.2009 ahles, Andrea SPD 04.12.2009 flug, Johannes SPD 04.12.2009 achel, Thomas CDU/CSU 04.12.2009 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.12.2009 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 04.12.2009 chwanitz, Rolf SPD 04.12.2009 enger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 04.12.2009 r. Steinmeier, Frank- Walter SPD 04.12.2009 einberg, Harald DIE LINKE 04.12.2009 erner, Katrin DIE LINKE 04.12.2009 r. Westerwelle, Guido FDP 04.12.2009 immermann, Sabine DIE LINKE 04.12.2009 ypries, Brigitte SPD 04.12.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 804 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 (A) ) (B) ) Ich unterstütze absolut die mit dem Gesetz beabsich- tigte Stärkung der Wachstumskräfte in Deutschland, da wir nur so die tiefgreifende Finanz- und Wirtschaftskrise überwinden können. Auch eine nachhaltige Sanierung des Bundeshaushalts ist nur möglich, wenn wir in Deutschland wieder zu einem stabilen Wachstum zu- rückkehren. Mit großer Skepsis betrachte ich jedoch die beabsich- tige Senkung der Umsatzsteuer für Beherbergungs- dienstleitungen (§ 12 Abs. 2 Nr. 11 UStG) auf 7 Prozent. Ich befürchte, dass mit dieser isolierten Absenkung die grundsätzlich beabsichtigen Ziele der Koalition hinsicht- lich Steuervereinfachung und Bürokratieabbau konter- kariert werden und im Gegenteil zusätzliche Abgren- zungsprobleme entstehen. Es wäre meines Erachtens sinnvoller gewesen, diesen Punkt aus dem Gesetzent- wurf herauszulösen und zusammen mit der beabsichti- gen Generalrevision des Umsatzsteuergesetzes zu be- handeln, um auf diesem Wege eine Gesamtlösung auch für das Hotel- und Gaststättengewerbe zu erreichen. Veronika Bellmann (CDU/CSU): Ich stimme dem Gesetz zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Wachstumsbeschleunigungsgesetz) nur unter der Be- dingung zu, dass die im Koalitionsvertrag zugesagte Kommission zur Überprüfung der Mehrwertsteuersätze schnellstmöglich ihre Arbeit aufnimmt. Vom Beherbergungsgewerbe erwarte ich zumindest eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Weitergabe der Steuererleichterungen in Form von Preisvorteilen, eine entsprechende Investitionstätigkeit sowie eine angemes- sene Entlohnung der Angestellten, gegebenenfalls einen branchenbezogenen Mindestlohn. Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU): Die Folgen der schwersten Finanz- und Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland sind noch nicht über- wunden. In dieser sehr ernsten und beispiellosen wirt- schaftlichen Gesamtsituation setzt die neue Bundesre- gierung mit dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz als Sofortmaßnahme neue Impulse für einen stabilen und dynamischen Aufschwung. Mittels einer nachhaltigen, wachstumsorientierten Steuerpolitik mit einem jährlichen Entlastungsvolumen von insgesamt rund 8,5 Milliarden Euro durch gezielte Korrekturen im Bereich der Unternehmensteuer und der Erbschaftsteuer sowie der zusätzlichen Förderung von Familien mit Kindern beschleunigen wir den Weg aus der Krise. Darüber hinaus nimmt das Gesetz in Art. 12 und Art. 13 Bezug auf umweltpolitische Themen. In Art. 12 berichtigt das Gesetz die investitionshemmende rückwir- kende Senkung der Vergütung modularer Anlagen zur Erzeugung erneuerbaren Stroms. Es leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Investitionssicherheit als Voraussetzung zum weiteren Ausbau erneuerbarer Ener- gien. In Art. 13 modifiziert das Gesetz die Förderung von Biokraftstoffen und sieht das Aussetzen der nach aktuel- l B 2 S d k d g W g r d g s s z u m C s z t s B w E B z b s d K g v d I W v S u e t b V B j B e c a s i l g (C (D er Gesetzeslage vorgesehenen Steuererhöhungen für iodiesel und Pflanzenölkraftstoff für die Jahre 2010 bis 012 vor. Damit wird eine weitere Verschlechterung der ituation verhindert; es ist aber nur ein erstes Signal, um em Verlust der Wettbewerbsfähigkeit von reinen Bio- raftstoffen in Deutschland zu begegnen. Diese Maßnahmen unterstütze ich uneingeschränkt; enn sie sind konjunkturgerecht, rasch wirksam und sor- en für einen dauerhaften, belebenden Anstoß für das achstum. Durch eine rasche Verabschiedung am heuti- en Tage kann noch in diesem Jahr der Bundesrat er- eicht und das Gesetz zum 1. Januar 2010 wirksam wer- en. Ich stimme dem Gesetzentwurf zu, weise aber auf fol- ende Notwendigkeiten in Bezug auf Art. 13 (Biokraft- toffe) hin: Um auch im Bereich der Mobilität den Aus- toß von CO2 zu reduzieren, die Abhängigkeit vom Öl u verringern und die Verbraucherpreise für Industrie nd Privathaushalte akzeptabel zu erhalten, ist im kom- enden Jahr – entsprechend dem Koalitionsvertrag von DU, CSU und FDP – ein Neubeginn in der Biokraft- toffstrategie zu vollziehen. Der Koalitionsvertrag sagt u, die Wettbewerbsfähigkeit für die heimische Produk- ion von Biokraftstoffen auch unter steuerlichen Ge- ichtspunkten zu erhalten, die Planungssicherheit für die ranche zu gewährleisten und den Biokraftstoffmarkt ieder zu beleben. Deshalb soll die Einführung von -10-Kraftstoff gemäß Koalitionsvertrag auf freiwilliger asis und als zusätzliches Angebot mit klarer Kenn- eichnung ermöglicht werden und die Höhe der Steuer- egünstigungen für Biokraftstoffe spätestens 2013 nach pezifischen CO2-Reduktionspotenzialen ausgelegt wer- en. Dazu macht die am 1. November 2009 bereits in raft getretene Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung ute Vorgaben. Josef Göppel (CDU/CSU): Erstens. Im Koalitions- ertrag haben sich Union und FDP darauf verständigt, en „Markt für reine Biokraftstoffe wieder zu beleben“. n Art. 13, Änderung des Energiesteuergesetzes, des achstumsbeschleunigungsgesetzes ist allerdings nur orgesehen, die ab 1. Januar 2010 vorgesehenen neuen teuerstufen für reine Biokraftstoffe auszusetzen. Das Aussetzen weiterer Steuerstufen reicht nicht aus, m eine Wiederbelebung des Reinkraftstoffmarktes zu rreichen. Der Verbrauch von Biodiesel ist in den Mona- en Januar bis April 2009 um 60 Prozent und der Ver- rauch von Pflanzenöl um 72 Prozent gegenüber dem orjahreszeitraum zurückgegangen. Auch der aktuelle iokraftstoffbericht der Bundesregierung stellt bei der etzigen Besteuerung eine klare Unterkompensation von iokraftstoffen fest. Nachdem der Markt bei einer Steu- rbelastung von rund 18 Cent pro Liter zusammengebro- hen ist, lässt er sich mit einer Beibehaltung dieses Satzes uch nicht wiederbeleben. Eine Absenkung der Steuer- ätze ist zwingend geboten, um die deutschen Klimaziele m Verkehrssektor zu erreichen und die Wertschöpfung in ändlichen Räumen zu fördern. Zweitens. Die im Wachstumsbeschleunigungsgesetz eschätzten Steuerausfälle für 2010 in Höhe von Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 805 (A) ) (B) ) 52 Millionen Euro legen eine B-100-Menge von etwa 780 000 Tonnen zugrunde; dies ist bei Beibehaltung der aktuellen Besteuerung völlig unrealistisch. Tatsächlich werden bei gleichbleibender Steuerhöhe keine Minder- einnahmen im Vergleich zu 2009 auftreten. Drittens. Pflanzen für Reinkraftstoffe werden in Deutschland innerhalb der Fruchtfolge angebaut. Sie ha- ben keine Vorbelastungen aus Rodungen und erbringen deshalb eine mehr als 50-prozentige CO2-Reduktion. Damit übertreffen sie schon jetzt die ab 2017 geltende Mindestnorm der Nachhaltigkeitsverordnung. Viertens. Im Koalitionsvertrag ist weiterhin festge- legt, die Höhe der Steuerbegünstigungen spätestens 2013 nach spezifischen CO2-Reduktionspotenzialen aus- zulegen. Der Gesetzentwurf sieht aber nun ab 1. Januar 2013 die volle Besteuerung von Pflanzenkraftstoffen vor. Fünftens. Der Gesetzentwurf verletzt auch das Ver- trauen der Bürger in den Staat. Die vollständige Steuer- befreiung für Reinkraftstoffe war in der 15. Legislatur- periode bis 2009 gesetzlich festgelegt worden. Durch das vorzeitige Einsetzen der Besteuerung ab 2006 wur- den zahlreiche mittelständische Unternehmen in den Bankrott getrieben, die im Vertrauen auf eine klare ge- setzliche Vorgabe investiert hatten. Das kann ich nicht hinnehmen. Ich stimme deshalb gegen den Entwurf des Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums. Er wi- derspricht in Art. 13, Änderung des Energiesteuergeset- zes, der klaren Zielsetzung des Koalitionsvertrages. Es kann nicht sein, dass die Koalition schon mit ihrem ers- ten Gesetz eindeutige umweltpolitische Festlegungen gegenteilig entscheidet. Roderich Kiesewetter (CDU/CSU): Dem Gesetz- entwurf des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes stimme ich zu. Er setzt zur schnellstmöglichen Überwindung des Einbruchs des wirtschaftlichen Wachstums durch zahl- reiche Maßnahmen neue Impulse für einen stabilen und dynamischen Aufschwung. Allerdings halte ich die in Art. 5 enthaltene Einräu- mung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 7 Pro- zent an das Beherbergungsgewerbe aus den folgenden Gründen für unzweckmäßig: Erstens. Dem 20-seitigen Katalog der ermäßigten Mehrwertsteuersätze fehlt ein ganzheitlich nachvollzieh- barer Ansatz. Er enthält zahlreiche Wertungswidersprü- che: Skilifte ermäßigt – Babywindeln voll, Tierfutter er- mäßigt – Arzneimittel voll, Hummer und Trüffel ermäßigt – Mineralwasser voll. Jetzt kommt mit den Be- herbergungsleistungen bis hin zum Luxushotel eine wei- tere nicht nachvollziehbare Ermäßigung dazu. Notwen- dig wäre eine systematische Gesamtreform. Zweitens. Der Begriff Beherbergungsleistungen soll eng ausgelegt werden, um die Steuermindereinnahmen in Grenzen zu halten. Deshalb sollen alle Nebenleistun- gen wie Hotelfrühstück, Minibar, TV, Telefon, Schwimmbad, Sauna, Wellness und Ähnliches nicht be- g S h A r s d g b 1 7 b A M e n K e a d j w o g w d d b M m m z G d u e n w g n t e G w S K n e k z s (C (D ünstigt sein. Künftig muss jeder Schwimmbad- oder aunabesuch genau registriert werden, da er einem öheren Umsatzsteuersatz unterliegt. Dies führt zu bgrenzungsschwierigkeiten, und die meisten Hotel- echnungen werden künftig zwei verschiedene Umsatz- teuersätze enthalten müssen. Drittens. Geschäftsreisen werden deutlich teurer, enn verschiedene Branchen haben bereits zu erkennen egeben, die Steuerentlastung nur bedingt weiterzuge- en. Bisher konnten Unternehmen bei Geschäftsreisen 9 Prozent Vorsteuer geltend machen, künftig nur noch Prozent. Viertens. Neue bürokratische Auswüchse drohen auch ei der Lohn- und Einkommensteuer: Bisher konnten rbeitgeber bei einheitlichen Gesamtrechnungen ihren itarbeitern Übernachtungen und Frühstück steuerfrei rstatten, und nach R 9.7 Lohnsteuerrichtlinie wurden ur pauschale 4,80 Euro für das Frühstück abgezogen. ünftig muss wegen des unterschiedlichen Umsatzsteu- rsatzes das Frühstück in der Hotelrechnung gesondert usgewiesen werden. Steuerfrei erstattet werden können ann nur noch die reinen Übernachtungskosten, während edes Frühstück über 4,80 Euro vom Arbeitnehmer ent- eder aus versteuertem Arbeitslohn selbst getragen der, sofern vom Arbeitgeber getragen, als zur Verfü- ung gestellte Leistung versteuert werden muss. Ebenso erden zusätzliche Sozialbeiträge fällig. Manfred Kolbe (CDU/CSU): Dem Gesetzentwurf es Wachstumsbeschleunigungsgesetzes stimme ich zu, a er zur schnellstmöglichen Überwindung des Ein- ruchs des wirtschaftlichen Wachstums durch zahlreiche aßnahmen neue Impulse für einen stabilen und dyna- ischen Aufschwung setzt. Allerdings lehne ich die in Art. 5 enthaltene Einräu- ung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 7 Pro- ent an das Beherbergungsgewerbe aus den folgenden ründen ab: Erstens. Bereits jetzt entbehrt der 20-seitige Katalog er ermäßigten Mehrwertsteuersätze jeder inneren Logik nd enthält Wertungswidersprüche im Dutzend: Skilifte rmäßigt – Babywindeln voll, Tierfutter ermäßigt – Arz- eimittel voll, Hummer und Trüffel ermäßigt – Mineral- asser voll. Jetzt kommt mit den Beherbergungsleistun- en bis hin zum Luxushotel eine weitere nicht achvollziehbare Ermäßigung. Notwendig wäre eine sys- ematische Gesamtreform statt weiterem Stückwerk. Zweitens. Der Begriff Beherbergungsleistungen soll ng ausgelegt werden, um die Steuermindereinnahmen in renzen zu halten. Deshalb sollen alle Nebenleistungen ie Hotelfrühstück, Minibar, TV, Telefon, Schwimmbad, auna, Wellness und Ähnliches nicht begünstigt sein. ünftig muss jeder Schwimmbad- oder Saunabesuch ge- au registriert werden, da er einem höheren Umsatzsteu- rsatz unterliegt. Dies führt zu Abgrenzungsschwierig- eiten, und die meisten Hotelrechnungen werden künftig wei verschiedene Umsatzsteuersätze enthalten müssen. Drittens. Wegen der unterschiedlichen Umsatzsteuer- ätze bei Übernachtung und Nebenleistungen müssen die 806 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 (A) ) (B) ) Preise hierfür künftig realitätsgerecht angesetzt werden, da bei einem Frühstück für etwa 99 Cent wohl eine Steu- erhinterziehung vorliegt. Betriebsprüfern wird hier ein weites Arbeitsfeld geöffnet, und die Steuerpflichtigen werden wohl mit zusätzlichen BMF-Schreiben zum „verdeckten Frühstück“ in Anlehnung an die verdeckte Gewinnausschüttung beglückt werden; so Professor Homburg in der Sachverständigenanhörung. Viertens. Nebenbei werden Geschäftsreisen für die Wirtschaft deutlich teurer, denn die Branche hat bereits zu erkennen gegeben, die Steuerentlastung nur bedingt weiterzugeben. Bisher konnten Unternehmen bei Ge- schäftsreisen 19 Prozent Vorsteuer geltend machen, künftig nur noch 7 Prozent. Fünftens. Neue bürokratische Auswüchse drohen auch bei der Lohn- und Einkommensteuer: Bisher konn- ten Arbeitgeber bei einheitlichen Gesamtrechnungen ih- ren Mitarbeitern Übernachtung und Frühstück steuerfrei erstatten, und nach R 9.7 Lohnsteuerrichtlinie wurden nur pauschale 4,80 Euro für das Frühstück abgezogen. Künftig muss wegen des unterschiedlichen Umsatzsteu- ersatzes das Frühstück in der Hotelrechnung gesondert ausgewiesen werden. Steuerfrei erstattet werden können dann nur noch die reinen Übernachtungskosten, während jedes Frühstück über 4,80 Euro vom Arbeitnehmer ent- weder aus versteuertem Arbeitslohn selbst getragen oder, sofern vom Arbeitgeber getragen, als zur Verfü- gung gestellte Leistung versteuert werden muss. Ebenso werden zusätzliche Sozialbeiträge fällig. Steuervereinfa- chung sieht anders aus! Dr. Norbert Lammert (CDU/CSU): Dem Wachs- tumsbeschleunigungsgesetz stimme ich zu: Es vermittelt Impulse für ein möglichst stetiges Wachstum unserer Volkswirtschaft, die eine schnelle Überwindung der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise befördern sol- len. Die in Art. 5 vorgesehene Ermäßigung des allgemei- nen Mehrwertsteuersatzes für das Beherbergungsge- werbe lehne ich ab. Sie ist steuersystematisch willkür- lich, in der Abgrenzung verbundener Leistungen nicht praktikabel, schafft zusätzliche Bürokratie und unsinnige Einkommenseffekte. Eine „Wachstumsbeschleunigung“ ist von dieser Regelung nicht zu erwarten. Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU): Das Wachs- tumsbeschleunigungsgesetz ist vom Ansatz her richtig und muss jetzt ohne Zeitverzug auf den Weg gebracht werden. Insbesondere die geplanten Erleichterungen bei der Unternehmensteuer betrachte ich als sinnvoll und zielführend. Kritisch sehe ich allerdings die im Wachstumsbe- schleunigungsgesetz vorgesehene Umsatzsteuerermäßi- gung für Beherbergungsleistungen im Hotelgewerbe, die nach meiner festen Überzeugung nicht dazu geeignet ist, Wachstum zu generieren. Vielmehr wird ein neuer Aus- nahmetatbestand in unserem Steuerrecht geschaffen, der e t c i w d a w G p s D U i k W S i h f m D r b g H u B n s d n g r s t d f f B d V e M w e W B s h s d z (C (D inzig und allein Partikularinteressen bedient. Gleichzei- ig werden andere Branchen dazu ermuntert, mit ähnli- hen Wünschen an den Gesetzgeber heranzutreten. So st schon heute absehbar, dass beispielsweise das Hand- erk die Diskussion um die Ausweitung des Anwen- ungsbereichs des ermäßigten Umsatzsteuersatzes auf rbeitsintensive Dienstleistungen wieder aufleben lassen ird. Ein weiteres entscheidendes Argument gegen die im esetz vorgesehene Steuerermäßigung ist die Verkom- lizierung des Steuerrechts. Gerade unser Umsatzsteuer- ystem ist völlig undurchschaubar und ein absurdes urcheinander von regulären und ermäßigten Sätzen. nser Ziel sollte es daher vielmehr sein, dieses System n Gänze auf den Prüfstand zu stellen und ein Gesamt- onzept zu entwickeln. Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU): Der Entwurf des achstumsbeschleunigungsgesetzes korrigiert an etlichen tellen gesetzliche Detailregelungen, die von der Union n der Großen Koalition um des Kompromisses willen ingenommen werden mussten. Das gilt zum Beispiel ür das Erbschaftsteuerrecht – unter anderem Lohnsum- enregel, Behandlung naher Verwandter wie fremde ritte – oder das Unternehmensteuerrecht – unter ande- em Zinsschranke und Verlustabzug. Korrekturbedarf estand etwa auch hinsichtlich der rückwirkenden Ein- riffsregelung beim Anlagenbegriff im EEG. Vor dem intergrund, dass es sich hier um ein Artikelgesetz mit nterschiedlichsten Themenbereichen handelt, trifft die ezeichnung „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“ jedoch icht an sämtlichen Punkten den Kern des gesetzgeberi- chen Anliegens. Speziell den Bereich Biokraftstoffe betrifft Folgen- es: Mit Art. 13 des Entwurfs des Wachstumsbeschleu- igungsgesetzes – betrifft: Änderung des Energiesteuer- esetzes – wird die vorgesehene höhere Besteuerung von einen Biokraftstoffen zeitweilig ausgesetzt. Dies ist in- ofern richtig, als sich die Union und FDP im Koali- ionsvertrag die Aufgabe gesetzt haben, den Markt für ie reinen Biokraftstoffe wiederzubeleben. Allerdings ist estzuhalten, dass allein das Aussetzen weiterer Steuerstu- en nicht ausreichen wird, um eine Wiederbelebung des iokraftstoffmarktes herbeizuführen – dies insbesondere ann nicht, wenn am Ende das Damoklesschwert der ollbesteuerung weiter im Raum steht. Es ist insofern in erster Schritt getan, um eine weitere Schädigung des arktes zu verhindern. Für die notwendige und ge- ünschte Revitalisierung des Reinkraftstoffmarktes ist ine neue Biokraftstoffstrategie unabdingbar. Vor diesem Hintergrund stimme ich dem Entwurf des achstumsbeschleunigungsgesetzes insgesamt zu. Im ereich des Art. 13 des Entwurfs des Wachstumsbe- chleunigungsgesetzes weise ich aber explizit darauf in, dass der im Koalitionsvertrag niedergelegten Ziel- etzung der Wiederbelebung des Biokraftstoffmarktes amit noch nicht Rechnung getragen wurde und unver- üglich weitere Schritte folgen müssen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 807 (A) ) (B) ) Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Johannes Vogel (Lüdenscheid) und Florian Toncar (beide FDP) zur namentli- chen Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes zur Beschleunigung des Wirtschafts- wachstums (Wachstumsbeschleunigungsgesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) Das System der ermäßigten Mehrwertsteuersätze ist ein undurchschaubares Dickicht und für die meisten Bürgerinnen und Bürger völlig unverständlich. Deshalb ist es richtig, dass sich die Regierungskoalition mit der Systemumstellung bei der Umsatzsteuer sowie dem Ka- talog der ermäßigten Mehrwertsteuersätze befassen wird. Das Vorziehen der Beschäftigung mit einzelnen Ausnahmetatbeständen und damit die Absenkung des Umsatzsteuersatzes für Beherbergungsleistungen im Ho- tel- und Gastronomiegewerbe halten wir jedoch für be- dauerlich. Das Wachstumsbeschleunigungsgesetz bündelt eine Reihe von überfälligen und notwendigen Maßnahmen, um kurzfristig neue Impulse für einen stabilen und dyna- mischen Aufschwung zu setzen. Mehr Wachstum und damit mehr Arbeitsplätze zu ermöglichen, ist ein vor- dringliches Ziel dieser Regierungskoalition. Daher ist es entscheidend, dass die Koalitionsfraktionen das Wachs- tumsbeschleunigungsgesetz in Gänze tragen. Deshalb stimmen wir dem Gesetz trotz meiner Be- denken bei einer der Maßnahmen aus übergeordneten Motiven zu. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Christine Aschenberg-Dugnus, Sebastian Blumenthal, Dr. Christel Happach- Kasan und Dr. h. c. Jürgen Koppelin (alle FDP) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- wurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Wachstumsbeschleuni- gungsgesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) Wir begrüßen ausdrücklich die Zielsetzung des Wachs- tumsbeschleunigungsgesetzes und unterstützen alle im Gesetz vorgesehenen Maßnahmen, die insbesondere zu Steuersenkungen führen. Dieses Gesetz dient dazu, eine notwendige Wachstumspolitik in Deutschland zu fördern. Nur mit Wachstum können langfristig die Einnahmen des Bundes verbessert werden. Wir werden diesem Gesetz zustimmen. Wir verbinden mit unserer Zustimmung jedoch die Auffassung, dass die finanzielle Belastung der Bundes- länder bis zur Entscheidung im Bundesrat noch abgemil- dert werden kann. Mit großer Sorge sehen wir insbesondere, dass mit diesem Gesetz die Belastung unseres Bundeslandes Schleswig-Holstein in einer finanziellen Höhe erfolgt, die den Haushalt des Landes übermäßig belastet. b c d s E g S a z d a S b h w d B A t m F s o i c k U A s F k „ l s i A s s w S d (C (D Das Land Schleswig-Holstein hat sich verpflichtet, is 2020 einen ausgeglichenen Landeshaushalt zu errei- hen. Die CDU/FDP-Landesregierung bekennt sich zu iesem Ziel, und wir wollen sie dabei unterstützen. Die- es Ziel, kann jedoch nur erreicht werden, wenn durch ntscheidungen des Bundes nicht zusätzliche Belastun- en für den Landeshaushalt eintreten. Wir erwarten, dass der Bund seine Zusage, das Land chleswig-Holstein bei der Erreichung des Ziels eines usgeglichenen Landeshaushalts bis 2020 zu unterstüt- en, einhält und durch die zusätzlichen Belastungen mit em Wachstumsbeschleunigungsgesetz nicht einseitig ufkündigt. Wir bleiben auch bei unserer Forderung, dass unser teuersystem einfach, niedrig und gerecht sein soll. Da- ei darf die Reduzierung des Umsatzsteuersatzes für Be- erbergungsleistungen im Hotel- und Gastronomiege- erbe nicht zu einem erhöhten Bürokratieaufwand in iesen Unternehmen führen. Negative Folgen für andere ranchen müssen ebenfalls ausgeschlossen werden. Unsere Bedenken bleiben. nlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Horst Meierhofer, Rainer Erdel, Jimmy Schulz und Dr. Edmund Peter Geisen (alle FDP) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirt- schaftswachstums (Wachstumsbeschleunigungs- gesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) Die Bundesrepublik Deutschland hat sich verpflich- et, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien am Pri- ärenergieverbrauch auf 20 Prozent zu steigern. Die örderung biogener Kraftstoffe dient diesem Ziel. Sie ind wie auch Strom aus erneuerbaren Energien bis jetzt hne Förderung nicht wettbewerbsfähig. Ihre Nutzung st ökologisch und ökonomisch sinnvoll und notwendig. In der letzten Legislaturperiode hat die gesamte Bran- he durch die Einführung einer Sondersteuer auf Bio- raftstoffe einen massiven Einbruch erlitten, sodass viele nternehmen Konkurs anmelden mussten und zahlreiche rbeitsplätze verloren gingen. Vor dem Hintergrund die- er Fehlentwicklung wurde im Koalitionsvertrag von DP, CDU und CSU eine Wiederbelebung des Reinbio- raftstoffmarktes festgeschrieben. Wörtlich heißt es: Wir wollen den Markt für reine Biokraftstoffe wiederbe- eben und werden dafür einen Gesetzentwurf mit Wirk- amkeit zum 1. Januar 2010 vorlegen.“ Die Biokraftstoffbranche ist mittelständig geprägt und st insbesondere in den ländlichen Räumen ein wichtiger rbeitgeber. Das heute zu beschließende Wachstumsbe- chleunigungsgesetz enthält mit dem Einfrieren der Be- teuerung statt der im Energiesteuergesetz vorgesehenen eiteren Erhöhung der Steuer lediglich einen ersten chritt zur Wiedererlangung der Wettbewerbsfähigkeit er biogenen Kraftstoffe. Das ist nicht ausreichend und 808 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 (A) ) (B) ) keine vollständige Umsetzung des Koalitionsvertrages. Deshalb stimmen wir dem Wachstumsbeschleunigungs- gesetz nur zu, weil die weiterhin notwendige Steuerab- senkung für reine Biokraftstoffe für den Beginn des Jah- res 2010 fest vereinbart ist. Anlage 6 Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Sechs- ten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (Tagesordnungspunkt 15 a) Manfred Kolbe (CDU/CSU): Dem Gesetzentwurf kann ich nicht zustimmen, da angesichts der schwierigen Haushaltslage vieler Kammern diesen weitere Belastun- gen nicht zumutbar sind. Die Rückführung des Bundes- zuschusses von 26,0 Prozent 2009 auf nur noch 23,6 Prozent 2010 führt aber zu einer solchen Mehrbe- lastung. Ingbert Liebing (CDU/CSU): Dem Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch stimme ich nur mit Bedenken zu. Dem Vierten Gesetz zur Änderung des Zweiten Bu- ches Sozialgesetzbuch hatte ich in der Sitzung des Deut- schen Bundestages am 25. Juni 2008 nicht zugestimmt. Damals hatte ich zwar anerkannt, dass der damalige Ge- setzentwurf Bestandteil einer Paketlösung des Vermitt- lungsausschusses ist, mit dem zugleich das Wohngeld angehoben und die Bundesleistungen für die Grundsi- cherung im Alter (Sozialgesetzbuch XII) dynamisiert auf angemessenem Niveau gesichert werden. Allerdings habe ich mich seinerzeit dagegen gewandt, dass der ak- tuelle Berechnungsmaßstab für die Bundesbeteiligung an den Kosten der Unterkunft über das Jahr 2010 hinaus auf Dauer festgeschrieben wird. Diese Entfristung habe ich für nicht sachgerecht empfunden, da die Bemes- sungsgrundlage nach Zahl der Bedarfsgemeinschaften kein die kommunalen Belange angemessen berücksichti- gender Maßstab ist. Ich hätte eine Korrektur im Jahr 2010 für sachgerecht empfunden. Diese Chance besteht heute nicht mehr, nachdem im Jahr 2008 die Entfristung durch den Deutschen Bundes- tag mit Zustimmung des Bundesrates erfolgt ist. Insofern handelt es sich bei dem Sechsten Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch lediglich um die rechtstechnische Aktualisierung auf der Basis eines fest- stehenden Bemessungsgrundsatzes. Dieser Logik fol- gend stimme ich dem vorliegenden Gesetzentwurf zu. Allerdings erwarte ich, dass im Rahmen eines Ge- samtpaketes eine Überprüfung des angemessenen Be- messungsmaßstabes für eine Bundesbeteiligung an den Kosten der Unterkunft erfolgt. Der aktuelle Bemessungsmaßstab bildet Be- und Ent- lastungen nicht gerecht ab. Der Vergleich des Jahres 2007 mit den angenommenen Daten für das Jahr 2010 zeigt, dass die Gesamtausgaben für Kosten der Unter- k d w W s g d s U S f D w z a a t ü b A t g A t G n (C (D unft um 2,2 Milliarden Euro steigen. Allerdings steigen ie kommunalen Ausgaben um 2,8 Milliarden Euro, ährend der Bund 632 Millionen Euro weniger erstattet. enn der kommunale Anteil stärker steigt als die Ge- amtkosten, kann dies hinsichtlich der Bundesbeteili- ung kein gerechter Maßstab sein. Ich erwarte deshalb eine ausstehende Überprüfung er Bemessungsgrundlage. Die Koalitionsparteien haben ich im Koalitionsvertrag vorgenommen, die Kosten der nterkunft transparent und rechtssicher auszugestalten. o sollen Energie- und Nebenkosten sowie gegebenen- alls die Kosten der Unterkunft pauschaliert werden. iese Gesamtüberprüfung des Systems sollte genutzt erden, um zu einem gerechten Interessenausgleich wischen Bund und Kommunen zu gelangen. Dies ist uch vor dem Hintergrund notwendig, dass sich die Ko- litionspartner vorgenommen haben, die Finanzausstat- ung der Kommunen in einer Kommission generell zu berprüfen. Zielsetzung bleibt ein Bemessungsmaßstab, in dem eide Partner, Bund und Kommunen, gemeinsam ihren nteil an den nicht beeinflussbaren Kostenbestandteilen ragen. Nur in diesem Gesamtkontext stimme ich dem vorlie- enden Gesetzentwurf mit Bedenken zu. nlage 7 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- eilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der achstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 120 Mio. Euro – Drucksachen 17/8, 17/28 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 13 Titel 636 22 – Erstattung von Aufwendungen der Deutschen Rentenversicherung Bund aufgrund der Überführung von Zusatzversor- gungssystemen in die Rentenversicherung in den neuen Ländern (einschl. ehemaliges Ost-Berlin) – bis zur Höhe von 32 Mio. Euro – Drucksachen 17/43, 17/85 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 13 Titel 636 82 – Zuschuss des Bundes an die allgemeine Rentenversicherung in den neuen Ländern (einschließlich ehemaliges Ost-Berlin) – bis zur Höhe von 43 Mio. Euro – Drucksachen 17/49, 17/85 Nr. 1.3 – 10. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ralph Brinkhaus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich kann

    nur staunen – staunen darüber, dass die Wiedergänger
    der Planwirtschaft noch immer unter uns sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn ich mir Ihren Antrag anschaue, liebe Kolleginnen
    und Kollegen von der Linken, dann frage ich mich, wie
    es möglich ist, dass Sie mit den gleichen Rezepten, die
    bereits einen deutschen Staat gründlich ruiniert haben,
    die Folgen der aktuellen Finanzkrise bewältigen wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Nur zur Erinnerung: Mit den rund 1,3 Billionen Euro,
    die wir bis heute in die Sanierung Ihrer Hinterlassen-
    schaften gesteckt haben, könnten wir jede Kreditklemme
    beseitigen.

    Ich tue mich aber mit der Einschätzung, ob wir uns
    tatsächlich in einer aktuellen Kreditklemme befinden,
    genauso schwer wie viele Experten; denn in vielen Fäl-
    len haben Banken auch gute Gründe dafür, Kredite abzu-
    lehnen. Fakt ist aber, dass wir uns in einer riskanten Si-
    tuation befinden: auf der einen Seite Unternehmen mit
    schlechten Ratingdaten, auf der anderen Seite Banken,
    deren Eigenkapital durch die Finanzkrise erheblich ge-
    schrumpft ist. Deswegen ist es gut, dass wir uns mit
    dieser Frage beschäftigen. Die Bundeskanzlerin hat dies
    bereits am Mittwoch getan und die Kreditrisiken zum
    Schwerpunktthema des Konjunkturgipfels gemacht.
    Die neue Bundesregierung setzt damit die vernünftige
    und erfolgreiche Politik der Vorgängerregierung zur Be-
    wältigung der Finanzkrise fort. Im Oktober 2008 wurde
    in einem bislang einmaligen Vorgang das Finanzsystem
    durch massive Staatsgarantien stabilisiert. Wir haben mit
    zwei Maßnahmenpaketen die Konjunktur gestützt. Herr
    Schick, auf europäischer Ebene wurde die Neuordnung
    der Finanzaufsicht nicht zuletzt durch die Initiative von
    Angela Merkel eingeleitet.

    All diesen Maßnahmen ist eines gemeinsam. Der
    Staat hat grundsätzlich nicht in die operativen Entschei-
    dungen einzelner Finanzinstitute eingegriffen, sondern
    sich darauf beschränkt, durch Regeln und Anreize Rah-
    menbedingungen zu schaffen. Ich habe den Eindruck:
    Das haben bis heute viele nicht begriffen. Wir haben
    nicht einzelne Banken gerettet, sondern ein System sta-
    bilisiert. Insofern sind Debatten darüber, dass wir Ge-
    schenke an Banken verteilt haben, nicht zielführend.

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    (C (D as ist ordnungspolitisch entscheidend; denn wenn der taat beginnt, nicht mehr Systeme, sondern einzelne Un ernehmen zu stabilisieren, dann begeben wir uns auf ine schiefe Ebene. Wenn wir meinen, als Staat grundätzlich bessere Entscheidungen zu treffen als die Akeure in der Wirtschaft, dann verabschieden wir uns von er sozialen Marktwirtschaft und steigen wieder in die taatswirtschaft ein. Nicht nur am Beispiel des real existierenden Sozialisus, sondern auch am Beispiel der leider sehr real exis ierenden Landesbanken haben wir gesehen, dass dies zu erheerenden Ergebnissen führt. Ihr Antrag, meine Damen und Herren von den Linen, ist kein ernst zu nehmender Beitrag in dieser sehr chwierigen Debatte. Das ist schade. Sie setzen auf Entignung und Staatswirtschaft, auf Mittel, die die Wirkichkeit längst als untauglich widerlegt hat. ie wollen, dass die KfW und damit der Staat und nicht ehr die Hausbanken Kreditentscheidungen organisiert. ie wollen die privaten Banken verstaatlichen und ihnen ann vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. ie, Herr Kollege Troost, wollen die Banken auf das Geeinwohl verpflichten. er definiert denn eigentlich das Gemeinwohl? Die jeeilige politische Tageslaune oder vielleicht wieder Par eitage von kommunistischen Parteien? Nach welchen riterien in Ihrem Modell Kredite vergeben werden, ann ich mir lebhaft vorstellen. Wohl kaum nach objektien wirtschaftlichen Kriterien, sondern wohl eher nach em politischen Wohlverhalten. Insbesondere habe ich eine Zweifel, ob es Ihnen tatsächlich darum geht, eine reditklemme abzuwenden, oder nicht vielmehr um den iedereinstieg in den Sozialismus. Ich habe hier stehen durch die Hintertür“, aber Sie haben den Einstieg durch ie Vordertür gefordert. Ich kann in diesem Zusammenhang nur diejenigen us der Wirtschaft warnen, die jetzt nach unternehmerichem Handeln des Staates in der Kreditwirtschaft rufen. ie öffnen damit die Büchse der Pandora. Sie leiten dait die schleichende Entmündigung der deutschen Wirt chaft ein. Heute sind es die Banken, morgen ist es die nergiewirtschaft, übermorgen der Mittelstand. Der taat darf daher nicht unternehmerische Entscheidungen rzwingen, sondern muss sich darauf konzentrieren, arkt zu ermöglichen, und das ist Aufgabe genug. Ein unktionierender Markt braucht Regeln, Transparenz nd Stabilität. An diesen Kriterien müssen sich die aßnahmen zur Bewältigung der Finanzkrise messen assen. Ich möchte dies an einigen Beispielen erläutern. Es ist alsch, die KfW zu einer Geschäftsbank zu machen. Das at nicht nur damit zu tun, dass die KfW damit überforert ist. Schlimmer ist, dass wir damit staatlicherseits in ndividuelle betriebswirtschaftliche Entscheidungen des apitalmarkts eingreifen, dass wir uns also anmaßen, Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 779 Ralph Brinkhaus schlauer zu sein als die Firmenkundenbetreuer der Volksbanken, Sparkassen und Geschäftsbanken vor Ort. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    (A) )


    (B) )


    Es ist dagegen richtig, wenn die KfW Systemstörun-
    gen durch Globaldarlehen und andere Maßnahmen auf-
    fängt. Wir sollten bei Gelegenheit allerdings einmal da-
    rüber diskutieren, ob die Fülle der Maßnahmenpakete
    der KfW nicht mittlerweile zu unübersichtlich geworden
    ist. Es ist auch richtig, wenn durch KfW-Mittel nur die
    Unternehmen gefördert werden, die in der Substanz ge-
    sund sind; denn es kann nicht sein, dass der Staat, das
    heißt der Steuerzahler, in die Haftung für unternehmeri-
    sche Fehlentscheidungen genommen wird. Das gilt im
    Übrigen auch an anderer Stelle.

    Es ist falsch, wenn der Staat im Rahmen von Verbrie-
    fungsgarantien schlechte Risiken übernimmt. Bei aller
    Notwendigkeit der Ankurbelung des Verbriefungsmark-
    tes: Ein schlechtes Risiko bleibt ein schlechtes Risiko,
    auch wenn ich es noch so oft verbriefe. Das gilt genauso
    für die Immobilienrisiken in den USA wie für Firmen-
    kredite in Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Im Übrigen birgt gerade die Verbriefung die Gefahr,
    dass wir erneut eine Entkoppelung von Kreditvergabe
    und Haftung organisieren. So notwendig das Instrument
    der Verbriefung auch ist, ich rate hier zur Vorsicht. Es ist
    dagegen richtig, wenn im Verbriefungsmarkt auf gesetz-
    licher Basis einheitliche und transparente Standards ge-
    setzt werden. Denn nur das ist die Aufgabe des Staates:
    Rahmenbedingungen für funktionierende Märkte zu
    schaffen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es ist falsch, wenn wir die Basel-II-Kriterien zur Ei-
    genkapitalunterlegung lockern. Dies gilt auch für kurz-
    fristige Maßnahmen im Wertpapierbereich; denn gerade
    die Trennung von Eigenkapital und Risiko war eine der
    entscheidenden Ursachen für die Finanzkrise.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es ist dagegen richtig, die Eigenkapitalbasis von Banken
    zu stärken, nicht durch Buchungstricks, sondern da-
    durch, dass Banken aus laufenden, fairen Geschäften
    auskömmliche Erträge erwirtschaften. Es ist falsch, die
    Probleme der Unternehmen der Realwirtschaft allein auf
    die Kreditsituation zu reduzieren. Es ist dagegen richtig,
    dass wir uns intensiv auch mit dem Thema Kreditver-
    sicherung und Exportabsicherung beschäftigen. Das be-
    wegt viele Mittelständler zurzeit viel mehr als der Zu-
    gang zu neuen Krediten. Insofern bin ich sehr froh, dass
    dies auf dem Konjunkturgipfel der Bundeskanzlerin an-
    gesprochen worden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es ist vollkommen falsch, darauf zu setzen, dass ver-
    staatlichte Banken auch nur ein einziges Problem lösen.
    Staatlich kontrollierte Banken waren im Gegenteil zu oft

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    (C (D icht die Lösung, sondern wesentlicher Bestandteil des roblems, ganz unabhängig davon, wer dort das Sagen atte. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    ichtig ist dagegen, auch gegen den Widerstand der EU
    nd der Privatbanken an unserem dreigliedrigen Ban-
    ensystem weiterhin konsequent festzuhalten; denn nur
    ielfalt und Dezentralität garantieren funktionierende
    ärkte. Ich mag mir nicht vorstellen, was passiert wäre,
    enn wir uns heute auf ein System von drei oder vier
    eschäftsbanken verlassen müssten.

    Letztlich ist die beste Maßnahme gegen eine dro-
    ende Kreditkrise die Stärkung der Wirtschaft; denn
    tarke Unternehmen haben keine Kreditprobleme.


    (Peter Friedrich [SPD]: Das ist auch Quatsch!)


    s ist daher gut, dass die Koalition heute weitere wachs-
    umsfördernde Maßnahmen beschlossen hat. Das reicht
    llerdings nicht. Im Bereich Steuern und Bürokratie gibt
    s noch viel zu tun und einiges zu korrigieren.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sehr richtig! – Peter Friedrich [SPD]: Hotelbetten, sage ich da nur!)


    Meine Damen und Herren, die Linke versucht, mit
    em vorliegenden Antrag vordergründig Lösungen für
    as Problem der Kreditklemme zu entwickeln. Ich habe
    hnen erläutert, dass ich diesen Ansatz nicht nur für
    alsch, sondern auch für gefährlich halte. Das im poli-
    isch definierten Ordnungsrahmen stattfindende freie
    piel der Kräfte – wir nennen dies soziale Marktwirt-
    chaft – ist jedem anderen Wirtschaftssystem überlegen.
    s ist effizienter und im Übrigen auch demokratischer
    ls alle anderen Versuche, die wir kennen. Ich kann nur
    arnen: In jeder Beschneidung der Freiheit der Markt-

    eilnehmer und damit der Menschen liegt der Keim von
    otalitären Systemen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Zurufe von Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Dr. Axel Troost [DIE LINKE])


    Die Bevölkerung erwartet von uns Antworten und
    eine Ideologie von gestern. Eine zweite Finanzkrise
    erden wir nur schwer verkraften. Über neue Wege, um
    erartige Krisen zu verhindern, müssen wir daher inten-
    iv nachdenken – kreativ und auch unorthodox, Herr
    ollege Troost. Ich lade Sie ein, dies gemeinsam mit uns

    u tun. Ich lade Sie ein, gemeinsam mit uns und mit mir
    arüber zu diskutieren, ob die Dinge, die ich als falsch
    ezeichnet habe, falsch sind, und diejenigen Dinge, die
    ch als richtig bezeichnet habe, richtig sind. Das muss
    ber immer auf Grundlage der sozialen Marktwirtschaft
    eschehen; denn sie ist für uns nicht verhandelbar.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Kollege Brinkhaus, das war Ihre erste Rede im Deut-

chen Bundestag. Dazu gratulieren wir Ihnen recht herz-
ich.


(Beifall)


780 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009


(A) )



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Vizepräsidentin Petra Pau
Für die SPD-Fraktion hat nun der Kollege Peter
Friedrich das Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Friedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr geehrter Herr Brinkhaus, ich kann gut verstehen,
    dass man sich bei seiner ersten Rede besonders ins Zeug
    legen will. Aber nach dem, was Sie hier über den Keim
    totalitärer Systeme berichtet haben, muss ich mich schon
    fragen, ob Sie versucht haben, den amerikanischen Re-
    publikanern zur Ehre zu gereichen. Sind denn die Ak-
    teure in England und in den USA – dort ist man an die
    Frage, wann der Staat eingreifen müsste oder helfen
    könnte, ganz unideologisch herangegangen – alle totali-
    täre Träumer?


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Genau!)


    Ist auch im Handeln der Regierung Obama etwas Totali-
    täres angelegt?


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: IWF!)


    Legen Sie einen etwas kleineren Maßstab an. Man kann
    über diese Fragen innig und herzhaft streiten.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Bezüglich der Rahmenbedingungen, von denen Sie
    gesprochen haben, stelle ich mir schon die Frage: Fällt
    das Schultern von Risiken, die privatwirtschaftlich ein-
    gegangen wurden, durch den Staat unter „Schaffung von
    Rahmenbedingungen“, oder ist es schon ein Staatsein-
    griff?


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Genau!)


    Auch wenn Sie neu dabei sind: Zumindest in der letzten
    Legislaturperiode waren wir der Meinung, dass es not-
    wendig ist, dass der Staat da eingreift. Das haben wir
    übrigens nicht gerne getan. Ich glaube, keiner hier im
    Raum hat es gerne getan. Wir wären froh gewesen, wenn
    dieser Kelch an uns vorbeigegangen wäre; aber gleich-
    wohl ist es geschehen.

    Wir erleben im Moment eine restriktivere Kreditver-
    gabe. Man kann über das Problem einer Kreditklemme
    diskutieren. Ehrlicherweise sollten wir allerdings sagen:
    Wir haben von den Banken auch erwartet, dass sie mit
    Risiken restriktiver umgehen.


    (Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Das stimmt!)


    Diese Erwartung ist vorhanden, und sie muss von den
    Banken erfüllt werden.

    Es geht aber nicht – das ist der Kern dieser Debatte –,
    dass man auf der einen Seite, bei Betriebsmittelkrediten,
    bei Investitionsdarlehen usw., besonders restriktiv ist,
    während man auf der anderen Seite, im Eigengeschäft,
    mit billigem Geld riesige Gewinne erzielt. Wir werden
    im nächsten Jahr wahrscheinlich erleben, dass es eine
    neue Boni-Orgie und gleichzeitig eine Kreditklemme
    beim Mittelstand geben wird. Das ist etwas, was Politik

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    (C (D us meiner Sicht angehen muss. Darüber sollten wir mitinander diskutieren. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Auch wenn ich diesen Antrag inhaltlich nicht teile,
    in ich froh, dass die Linke diesen Antrag vorgelegt hat
    nd dass wir die Gelegenheit haben, darüber zu diskutie-
    en. Ich finde auch gut, dass die Staatssekretäre anwe-
    end sind. Aber der Kollege Schick hat schon recht: Es
    äre doch interessant gewesen, zu erfahren, was auf die-

    em Gipfel besprochen und auf den Weg gebracht
    urde. Bisher sind wir auf Interpretationen angewiesen,
    obei einige von denen, die diese Interpretationen vor-
    enommen hatten, schon wieder zurückgerudert sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte an die Performance des Bundeswirt-
    chaftsministers diese Woche erinnern:


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Oh Gott!)


    er Bundeswirtschaftsminister hat am Mittwoch die er-
    taunte Öffentlichkeit wissen lassen, dass man jetzt not-
    alls regulatorisch eingreifen müsse und er deshalb an
    egulatorische Maßnahmen denke. Daraus ist die Idee
    ntstanden, einen Kreditmediator einzusetzen, wie ich
    ben gelernt habe. Jetzt kann man sich fragen, ob auch
    as eine regulatorische Maßnahme ist. Ich glaube, nicht.
    ir werden sehen, ob es eine erfolgreiche Maßnahme

    st. Wir halten die Idee nicht für falsch. Ob alles so
    lücklich gewählt ist – ich denke da an den Weg der Be-
    etzung und der Dotierung –, darüber kann man streiten.

    Aber mit diesem Ansatz, jetzt müsse man über regu-
    atorische Maßnahmen reden, ist er dann in den Wirt-
    chaftsausschuss gekommen, hat tief Luft geholt, die
    ippen gespitzt, die Backen aufgeblasen und uns dann
    ine Stunde lang erklärt, welche Instrumente er alle nicht
    ill, hat aber nicht gesagt, über welche Instrumente wir

    igentlich reden müssten.

    Mit dieser Handvoll Nichts ist er dann in den Gipfel
    arschiert, wo offensichtlich Herr Ackermann etwas aus

    em Ärmel gezogen hat, um die Banken aus der Schuss-
    inie zu bringen. Anschließend hat der Herr Brüderle
    ann gejubelt: Ohne Staat geht es auch. – Was denn?
    as geht denn auch ohne den Staat? Wir wissen es ja

    icht; denn bei den Ergebnissen Ihrer Gipfel muss man
    a vorsichtig sein. Ich glaube, jeder Bürger, der ein ernst
    u nehmendes Problem hat, muss Sorge haben, dass sein
    roblem irgendwann ein Gipfelthema wird. Nach dem
    ildungsgipfel, dem Schweinegrippegipfel und jetzt
    em Kreditgipfel hatte man jeweils den Eindruck, das
    rgebnis ist, dass man alles hemmungslos vertagt und ja
    icht sagt, was man zu tun gedenkt.


    (Zurufe von der FDP)


    u den Beschlüssen des Kreditgipfels gibt es jetzt drei
    nterschiedliche Interpretationsvarianten.

    Die eine Variante lautet: Es soll einen Beteiligungs-
    onds oder etwas Ähnliches für den Mittelstand geben.

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 781


    (A) )



    (B) )


    Peter Friedrich
    Ich sage ausdrücklich hinzu: Ich fände es eine gute Idee,
    wenn wir es machen würden. Der Vorschlag der Mittel-
    standsanleihe ist diskutiert worden. Ich halte das für
    eine gute Sache, wenn wir jetzt versuchen, gerade mittel-
    ständischen Unternehmen direkt bei ihrer Eigenkapital-
    ausstattung zu helfen. Aber man muss auch einmal die
    Dimensionen beleuchten. Es ist von einer Größenord-
    nung von 300 Millionen Euro die Rede. Doch allein in
    Baden-Württemberg besteht aufgrund des in der jetzigen
    Krisensituation abschmelzenden Eigenkapitals ein Be-
    darf von rund 1 Milliarde Euro – und das nur für ein
    Bundesland. Nicht mehr als ein „Nasenwässerle“ ist also
    dieses Ergebnis eines Gipfels, mit dem man angeblich
    den Mittelstand gegen die Kreditklemme fit machen
    wollte. Das ist doch, mit Verlaub, lächerlich.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN – Zurufe von der FDP)


    Bei der zweiten Variante, von der man gehört hat, soll
    es darum gehen, schon vorhandene Kredite auszulagern
    und mit einem neuen Risikoschirm abzusichern. Im
    Tagesspiegel – ich weiß nicht, ob es stimmt – steht dazu:

    Weitere Punkte, die Thema des Treffens im Kanz-
    leramt waren, werden nun bis Februar in Arbeits-
    gruppen geprüft.

    – Das ist eine bekannte Arbeitsmethode. –

    Dazu gehört die Idee, dass die Staatsbank KfW für
    Kredite einstehen soll, die Banken an Unternehmen
    ausreichen.

    Wenn das zu dem Effekt führt, dass die Banken erneut
    sozusagen die schlechten Äpfel in einen weiteren Korb
    tun und sich von Krediten, die sie eingegangen sind, frei-
    machen dürfen, aber nicht gleichzeitig verpflichtet wer-
    den, neue Kredite bzw. neue Hilfen für den Mittelstand
    zur Verfügung zu stellen,


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Wir haben deutlich gemacht, dass wir das nicht wollen!)


    dann, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist das
    nichts anderes, als mal wieder die Verluste zu sozialisie-
    ren und die Gewinne zu privatisieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Diese Idee bedeutet doch nichts anderes, als dass Sie den
    Banken erlauben, ihre faulen Äpfel auszusortieren, wäh-
    rend nichts neues Gutes geschaffen wird.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Herr Kollege, wir haben vom neuen Geschäft geredet!)


    Das, was mich doch interessieren würde, ist die Auf-
    lösung des Gegensatzes, den ich eben auch hier wieder
    vernommen habe: Von Herrn Breil wurde vorhin gesagt,
    Herr Brüderle würde ausdrücklich vorschlagen, dass die
    KfW sozusagen direkt ins Geschäft kommen soll. Auch
    im Wirtschaftsausschuss hieß es, dass das das Mittel der
    Wahl sei. Im Finanzausschuss hieß es dagegen, dass
    solle auf gar keinen Fall geschehen. – Was ist denn nun
    eigentlich Stand der Dinge?


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das werden wir Ihnen noch sagen!)


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    (C (D Verantwortliches Regierungshandeln wäre es geesen, in der derzeitigen Krisensituation, in der Mittel tändler mit Banken über die sensible Frage diskutieren, b sie einen Kredit bekommen oder nicht, heute einmal ie Karten auf den Tisch des Hauses zu legen – sei es uch auf Antrag der Linksfraktion – und zu sagen, wohin ie Reise eigentlich geht, (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    tatt sich – am besten noch von Herrn Ackermann –
    och die Agenda für diese Krise schreiben zu lassen. Ich
    laube, den Fehler hat die Regierung lange genug ge-
    acht. Dazu haben wir manchmal mit beigetragen, aber

    pätestens jetzt wäre doch der Zeitpunkt, es zu korrigie-
    en.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Jetzt auf einmal?)