Rede:
ID1700405400

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/4 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab- mildern – ALG I befristet auf 24 Monate verlängern (Drucksache 17/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abge- Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 179 C 147 A 150 B 151 B 152 D 153 D 155 C 157 A 157 D 158 D 160 A Deutscher B Stenografisc 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . Arbeit und Soziales in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen (Drucksache 17/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 127 A 179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anhe- bung und bedarfsgerechte Ermittlung der Kinderregelsätze (Drucksache 17/23) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 C undestag her Bericht ung 11. November 2009 l t : Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 B 129 A 133 B 136 A 137 B 139 D 141 A 142 A 144 B 145 D Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 A 161 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . 163 B 165 D 167 A 169 C 170 D 172 C 174 A 175 C 176 C 178 A 179 C 181 C 183 D 186 B 187 C 189 B 189 D 190 D 192 C 194 D 196 A 197 A 198 A 198 D 199 B 200 A 202 C 204 C 206 A 206 C 207 D 209 A 209 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . 210 D 212 B 213 B 214 B 215 A 216 C 217 D 219 C 221 D 225 B 226 A 227 D 228 C 230 D 232 B 233 B 234 D 235 D 238 A 240 B 241 D 243 D 245 C 247 B 249 A 250 B 251 B 253 B 254 D 256 C 258 D 260 C 262 C 263 D 265 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 III Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 266 C 267 A 268 B 269 D 271 A/C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 127 (A) (C) (B) (D) 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 271 (A) (C)Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 11.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 11.11.2009 Mattheis, Hilde SPD 11.11.2009 Özoğuz, Aydan SPD 11.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.11.2009 Zapf, Uta SPD 11.11.2009 (D) (B) 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Patrick Döring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ge-

    schätzter Herr Bundesminister Ramsauer, zunächst ein-
    mal neben den Gratulationen zu dem neuen Amt nicht
    nur allerbeste Wünsche, sondern auch die Unterstützung
    der FDP-Fraktion, des Koalitionspartners. Ich persönlich
    und wir alle freuen uns auf die Zusammenarbeit.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sehr geehrter, geschätzter Kollege Pronold, vielleicht
    war es in Ihren Koalitionen so, dass man das, was man
    tun wollte, nicht in Koalitionsverträge geschrieben hat.
    Für uns als FDP gilt: Wir tun, was wir sagen, und wir sa-
    gen, was wir tun. Das gilt für den Koalitionsvertrag, und
    das gilt auch für die nächsten vier Jahre.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD)


    Sie haben sich bemüht, das Prinzip von Laurence Peter
    und Raymond Hull hier richtig darzustellen. Wenn Sie
    das Buch zu Ende gelesen hätten,


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Das hat er nicht!)


    dann wüssten Sie, dass es eine Fortentwicklung des
    Peter-Prinzips gibt, nämlich das Dilbert-Prinzip. Das be-
    deutet, dass der ineffizienteste Facharbeiter einer Orga-
    nisationseinheit immer ins Management versetzt werden
    muss, weil er da am wenigsten Schaden für die Produk-
    tion anrichtet. Das ist übrigens in der DDR vorzüglich
    praktiziert worden. Ganz offenbar werden so auch die
    stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD ausge-
    wählt.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Deshalb gehe ich ganz gelassen, ganz ruhig und ent-
    spannt zurück zu dem, was uns bei der Infrastruktur-, In-
    vestitions- und Verkehrspolitik der nächsten vier Jahre
    bewegt.

    Wir wollen – das hat Herr Ramsauer angesprochen,
    und das ist der ausdrückliche Wunsch auch der Freien
    Demokraten – ordnungspolitisch klare, saubere und ein-
    deutige Strukturen neu in die Verkehrspolitik einziehen.
    Deshalb ist es aus unserer Sicht notwendig, dass wir,
    nachdem wir seinerzeit mit einer rot-grünen Regierung
    und auch mit Unterstützung von Christdemokraten und
    Freien Demokraten im Bundesrat eine Maut für den
    schweren Lkw eingeführt haben, nun endlich dazu kom-
    men, dass die Mittel, die von diesem Gewerbe aufge-
    bracht werden, auch eins zu eins für die Straßeninfra-
    struktur zur Verfügung stehen. Das ist eine Frage der
    Fairness, eine Frage der Klarheit.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Uwe Beckmeyer [SPD]: Das ist ja Steinzeit!)


    Wir haben dieses Prinzip, geschätzter Herr
    Beckmeyer, genauso auf das System Schiene übertragen
    und wollen, dass auch hier die Trassenentgelte und
    Bundesmittel eindeutig und ausschließlich für die Finan-
    zierung der Infrastruktur zur Verfügung stehen und es
    nicht mehr dazu kommt, dass staatliche Mittel zum Er-
    werb von Transportunternehmen in Rotchina zweckent-
    fremdet werden.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deshalb, glaube ich, kann man, wenn man sich dem
    Thema sachlich und unemotional zuwendet, überhaupt
    nichts dagegen haben, dass wir als Haushaltsgesetzgeber
    und die Bundesrepublik Deutschland als Eigentümer des
    Unternehmens Wert darauf legen, dass transparent nach-
    gewiesen wird, dass die Mittel, die der Haushaltsgesetz-
    geber zur Verfügung stellt, dafür ausgegeben werden,
    wofür wir als deutsche Verkehrspolitiker und als Eigen-
    tümer diese Mittel bewilligt haben. Wer etwas dagegen
    hat, der geht doch davon aus, dass die Mittel anders ver-
    wendet werden, als wir es wollen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Uwe Beckmeyer [SPD]: Das ist ein Denkfehler!)


    Diese Strukturfragen stehen im Mittelpunkt der Ver-
    kehrspolitik, die wir machen wollen. Am Ende bekom-
    men wir damit Strukturen, die klar und transparent sind,
    übrigens für diejenigen, für die wir das alles machen,
    nämlich die Nutzerinnen und Nutzer unserer Verkehrs-
    mittel.

    Lassen Sie mich sagen, dass wir natürlich nicht nur
    den Infrastrukturteil intensiv beraten haben. Darüber hi-
    naus haben wir mit diesem Koalitionsvertrag – das
    werde ich hier bei anderer Gelegenheit ausführlicher
    darstellen können – für den Lärmschutz an der Schiene
    und an der Straße mehr erreicht als Sie seit 1998 in Re-
    gierungsverantwortung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten der SPD)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Patrick Döring
    Wir wollen den Schienenbonus reduzieren. Wir wollen
    andere Lärmschutzgrenzen an der Straße. Das ist
    schwarz-gelbe Politik. Dergleichen hat weder Rot-Grün
    noch die Große Koalition je vertreten.


    (Florian Pronold [SPD]: Was steht denn im Koalitionsvertrag zum Lärmschutz an der Schiene?)


    Das muss man anerkennen. Ich sage Ihnen: Damit be-
    kommen wir auch Akzeptanz für mehr Verkehr auf den
    Verkehrswegen.

    Wir haben an diesem Punkt bewiesen, dass es uns ge-
    meinsam möglich ist, mehr Investitionen in die Infra-
    struktur zu realisieren und gleichzeitig den Bedürfnissen
    der Bürgerinnen und Bürger, die den Belastungen an die-
    sen Verkehrswegen ausgesetzt sind, gerecht zu werden.
    Das ist uns gelungen. Gemeinsam mit dem Ministerium
    werden wir in diesem Bereich hart arbeiten.


    (Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum haben Sie denn die konkreten Grenzwerte gestrichen?)


    – Sehr geschätzter Kollege Hermann, ich bedanke mich
    sehr für den Zwischenruf. Sie selbst haben Koalitions-
    verhandlungen schon einmal mitmachen dürfen. Koali-
    tionsverhandlungen mit den Grünen werden nicht mehr
    so oft stattfinden, aber gut. Es macht doch Sinn, dazu ein
    parlamentarisches Verfahren, etwa Anhörungen, durch-
    zuführen, um zu erfahren, wie wir Entlastungen bei den
    Bürgerinnen und Bürgern realisieren können.


    (Florian Pronold [SPD]: Aber ich dachte, Sie tun, was Sie sagen! Das steht doch nicht im Koalitionsvertrag! Sie widerlegen sich doch selber! Sie eiern jetzt ganz schön rum!)


    Wir haben uns dazu bekannt, dass wir das machen wol-
    len. Sie werden sehen: Die entsprechenden Initiativen
    werden kommen.

    Lassen Sie mich ausdrücklich die anderen Verkehrs-
    träger ansprechen, die ebenfalls wichtig sind: der Luft-
    verkehr und der gesamte Bereich Wasserstraße. Wir ha-
    ben beim Luftverkehr endlich deutlich gemacht – das
    war uns als Freien Demokraten in dieser Koalition wich-
    tig –, dass die Belange des Lärmschutzes gleichgewich-
    tig sind mit den Belangen der wirtschaftlichen Interessen
    der Unternehmen. Wir brauchen ein Bekenntnis zu Be-
    triebszeiten in der Nacht an deutschen Flughäfen. Wir
    sind eine exportorientierte Volkswirtschaft, und wir wer-
    den es nicht schaffen, die vor uns liegenden Herausfor-
    derungen zu meistern, wenn die deutschen Flughäfen ab
    22 Uhr schließen. Deshalb halte ich es für richtig, dass
    wir im Koalitionsvertrag klar zum Ausdruck gebracht
    haben, dass wir das Gesetz an dieser Stelle ändern wol-
    len. So geht der von Ihnen eben erhobene Vorwurf ins
    Leere, wir versuchten, die Leute hinters Licht zu führen.
    Wir haben gesagt: Wir wollen das, und wir werden das
    tun. Dafür kann man uns an einigen Punkten seriöser-
    weise kritisieren. Ich halte es aber volkswirtschaftlich
    und verkehrspolitisch für sinnvoll, dass wir diesen
    Schritt gehen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Zum Thema Wasserstraße – da sind wir wieder bei
    der Exportorientierung – sage ich Ihnen eindeutig: Wir
    wollen auf dem Gebiet Hafenhinterlandverkehre die Ef-
    fizienzen im Güterverkehr steigern. Die Container, die in
    Hamburg, Bremen, Bremerhaven und alsbald auch in
    Wilhelmshaven ankommen, sollen verstärkt über die
    Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße weiterbeför-
    dert werden. Wir haben mittlerweile ein Konzept ent-
    wickelt, auch die nichtbundeseigene Schieneninfra-
    struktur so zu stärken, dass wir dort zusätzliche
    Güterverkehre abwickeln können. Auch das ist etwas,
    was wir und nicht Sie, geschätzte Kolleginnen und Kol-
    legen von Rot und Grün, auf den Weg bringen.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Dirk Fischer [Hamburg] [CDU/CSU])


    Geschätzter Herr Bundesminister, ich will für die
    Freien Demokraten ganz ausdrücklich festhalten: Wir
    halten es nach wie vor für lohnenswert, darüber zu dis-
    kutieren, ob es ordnungspolitisch und volkswirtschaft-
    lich vernünftig ist, dass das bundeseigene Unternehmen
    DB AG der größte Spediteur auf der Straße und das
    größte Busunternehmen in Deutschland ist.


    (Zurufe von der LINKEN: Ja!)


    Diese Diskussion werden wir weiter führen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Ich sage Ihnen voraus: Für den Fall, dass Eigenkapi-
    talbedarf im Unternehmen ist, wird wahrscheinlich nicht
    die Schatulle des Bundesfinanzministers aufgehen, son-
    dern dann wird man darüber diskutieren müssen, wie
    man Unternehmensteile ertragsoptimiert im Markt plat-
    ziert, um die Eigenkapitalbasis des Unternehmens zu
    stärken. Wir wollen eine starke Eisenbahn in Deutsch-
    land. Aber dafür brauchen wir keine Busverkehre und
    keine Güterverkehre in anderen Ländern der Welt.


    (Beifall bei der FDP – Florian Pronold [SPD]: Was gilt denn nun: das, was der Minister sagt, oder das, was Sie sagen? – Weitere Zurufe von der SPD)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, bevor Sie
    sich ereifern und vor Ihrem geistigen Auge schon die ro-
    ten Fahnen am Potsdamer Platz sehen, lassen Sie mich
    sagen: Wir haben uns zum Konzernverbund und zum
    konzerninternen Arbeitsmarkt bekannt. Wir als Freie
    Demokraten haben an der Stelle einen großen Schritt auf
    die Union zu gemacht; denn wir bleiben dabei, dass Netz
    und Betrieb eigentlich getrennt sein müssten. Das Ver-
    tragsverletzungsverfahren, das die Europäische Union in
    dieser Frage zurzeit gegen die Bundesrepublik Deutsch-
    land anstrengt, stellt für uns eine Herausforderung dar.
    Wir werden im Zuge dessen zu Entherrschungen kom-
    men müssen. Ich sage Ihnen voraus: All das wird so pas-
    sieren, dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern da-
    durch keine Nachteile entstehen werden. So einfach ist
    das.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Florian Pronold [SPD]: Wer ist jetzt der Minister: Sie oder er?)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Patrick Döring
    Lassen Sie mich zu den Bereichen Immobilienwirt-
    schaft, Wohnen und Stadtentwicklung kommen. Auch
    hier werden wir einige Akzentverschiebungen vorneh-
    men müssen. Ich glaube, es ist sehr vernünftig, dass wir
    beim Thema energetische Sanierung – das war ja auch
    in der Debatte zuvor Thema – gemeinsam mit unseren
    Kollegen aus dem Rechtsausschuss die Investitions-
    hemmnisse, die es in diesem Bereich insbesondere auf-
    grund der Regelungen im Mietrecht gibt, beseitigen, da-
    mit die Bürgerinnen und Bürger, die Immobilien haben,
    es leichter haben, im Sinne ihrer Mieter die Investitionen
    zu tätigen, die nötig sind, um gute bis exzellente Emis-
    sionswerte der Wohnungen herzustellen. Das ist etwas,
    was auch keine Haushaltsmittel verschlingt. Hier müs-
    sen wir zunächst einmal unser Recht so anpassen, dass
    auch die Immobilienwirtschaft ihren Herausforderungen
    im Klimaschutz gerecht werden kann. Das wollen wir
    tun. Da muss auch kein Mieter in Deutschland Sorge ha-
    ben, dass er benachteiligt wird. Im Gegenteil; denn am
    Ende kommen die geringeren Heizkosten ausschließlich
    den Mietern zugute. Deshalb müssen entsprechende In-
    vestitionen schnell und zügig auf den Weg gebracht wer-
    den. Dazu brauchen wir Änderungen im Mietrecht. Auch
    das werden wir schnellstmöglich anpacken.


    (Beifall bei der FDP)


    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, ich will ver-
    stärken, was der Bundesverkehrsminister angesprochen
    hat: Wir haben sehr wohl den Plan, bei der Luftverkehrs-
    verwaltung, aber zum Beispiel auch bei der Liegen-
    schaftsverwaltung des Bundes stärkere marktwirt-
    schaftliche Strukturen einzuziehen. Es gibt überhaupt
    keinen Grund, dass der Bund sein großes Immobilien-
    vermögen immer noch in althergebrachten Verwaltungs-
    strukturen verwaltet. Kein Eigentümer geht so schlecht
    mit seinem Eigentum um wie die Bundesrepublik
    Deutschland mit ihrem Immobilienvermögen. Deshalb
    halte ich es für richtig, hier marktwirtschaftliche Struk-
    turen einzuziehen.


    (Florian Pronold [SPD]: Die Wohnungen auf die Finanzmärkte als Spekulationsobjekte!)


    So können wir einerseits Immobilien schnell sanieren,
    andererseits aber Immobilien, die wir nicht mehr benöti-
    gen, zugunsten des Bundeshaushaltes, am besten zu-
    gunsten des Einzelplans 12, verwerten. Auch das ist ein
    wichtiges Vorhaben, das wir auf den Weg bringen wol-
    len.


    (Beifall bei der FDP)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freue
    mich auf die gemeinsame Arbeit im Ausschuss. Ich
    freue mich auf die spannenden Diskussionen mit den
    Kolleginnen und Kollegen auch der Opposition. Die
    Verkehrspolitik ist – das ist ja das Schöne – überwiegend
    unideologisch, wie wir gerade an der Debatte gemerkt
    haben.


    (Beifall bei der FDP – Lachen bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Ich glaube, dass die wenigen Abgeordneten der Opposi-
    tion, die noch ein Direktmandat gewonnen haben, großes
    Interesse daran haben, dass auch in ihren Wahlkreisen
    weiterhin investiert wird.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollegin Heidrun Bluhm für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heidrun Bluhm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr geehrte Gäste! Vorbei sind also die Zeiten, als mehr
    als zwei Drittel aller Abgeordneten den Worten der
    Kanzlerin reglos bis halbschlafend folgten – so sagte es
    zumindest gestern Abend der Kommentator der Tages-
    themen, Rainald Becker. Und in der Tat, es ist heute, wie
    wir merken, anders. Die Regierung muss sich warm an-
    ziehen;


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Es ist ja auch Winterzeit!)


    denn sie hat es jetzt nicht nur mit einer stärkeren Opposi-
    tion zu tun, die ihr auf die Finger schaut, sondern wir
    – und damit meine ich nicht weniger als die Fraktion Die
    Linke – werden ihre schwarz-gelbe Politik mit Argus-
    augen verfolgen. Wir werden vor allem immer dann laut
    werden, wenn es um den Schutz der Interessen der
    Mehrheit der Menschen in diesem Lande geht,


    (Beifall bei der LINKEN)


    zum Beispiel wenn es um den Schutz der Interessen von
    Mieterinnen und Mietern geht – das ist eine Kampf-
    ansage an Herrn Döring und seinen Vortrag von eben –,
    wenn es um den Einsatz von Investitionen in Straße und
    Schiene geht


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Das hält er aus!)


    – ich weiß, das hält er aus; das muss er auch aushalten –,
    wenn es um den Stadtumbau geht, und vor allen Dingen
    dann – zu diesem Thema ist bisher noch gar nichts
    gesagt worden –, wenn es um das Thema Altschulden-
    problematik geht.

    Zum Bundesverkehrswegeplan. Ja, auch die Linke
    will schon seit langem die Überarbeitung dieses Planes.
    Im Ausschuss haben wir in der vergangenen Legislatur
    immer wieder vorgeschlagen, Änderungen vorzuneh-
    men, aber nicht der Art, wie sie der Herr Minister heute
    hier vorschlägt. Natürlich sind die Investitionen falsch
    verteilt, aber nicht falsch verteilt zwischen den neuen
    und den alten Bundesländern, sondern falsch verteilt
    zwischen Neubau und Instandhaltung.

    Um es ganz klar und deutlich zu sagen: Das Ungleich-
    gewicht liegt darin begründet, dass viel zu viele Straßen-
    bauprojekte Natur, Umwelt und die an den Straßen
    wohnenden Menschen belasten. Die Wegebeziehungen
    müssen sinnvoll genutzt werden, und vor allem müssen
    wir ausreichende Lärmschutzmaßnahmen realisieren.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Heidrun Bluhm
    Der richtige Weg in die Zukunft wäre es, endlich den
    Personen- und Güterverkehr auf der Schiene zu bevorzu-
    gen als den Straßenneubau. Die Schiene muss Vorrang
    vor der Straße haben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zum Thema „Wohnen und Miete“. Der Koalitions-
    vertrag ist nicht einfach eine politische Absichtserklä-
    rung, sondern in Wahrheit eine Kampfansage an die
    Mieterinnen und Mieter. Einseitig sollen die Rechte der
    Vermieter gegenüber den Rechten der Mieter ausgebaut
    werden. Daraus resultiert eine zunehmende Konfronta-
    tion auf dem Wohnungsmarkt, und zwar nicht nur zwi-
    schen Mietern und Vermietern, sondern auch innerhalb
    der Gruppe der Vermieter, nämlich zwischen den kleine-
    ren Vermietern und denjenigen, die als Investitions- und
    Immobiliengesellschaften auf dem Markt agieren. Diese
    Gesellschaften stehen ihren Mietern nur sehr entfernt
    und unpersönlich gegenüber und freuen sich über jede
    verbesserte Möglichkeit, Mieter schneller loszuwerden
    als bisher. Das wollen Sie unterstützen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Völliger Quatsch!)


    Beweis der sich verschärfenden Auseinandersetzungen
    ist zum Beispiel die zunehmende Zahl der Petitionen von
    betroffenen Mieterinnen und Mietern an den Deutschen
    Bundestag, die dezidiert das Verhalten unpersönlicher
    Vermieter erläutern.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie unterstützen wohl Mietnomaden! Das finden Sie super!)


    – Genau! Herzlichen Dank, Herr Kauder, für dieses
    Stichwort. Sie wollen mit Mietnomaden den gesamten
    Mietmarkt bereinigen und ihn auf Ihre Weise entspre-
    chend reduzieren.


    (Beifall bei der LINKEN – Patrick Döring [FDP]: Sie als Betroffene kennen doch die Situation am Markt viel besser, Frau Bluhm!)


    38 Millionen Mietwohnungen stehen 0,02 Prozent Miet-
    nomaden gegenüber. Das ist doch keine Verhältnis-
    mäßigkeit, Herr Kauder.


    (Beifall bei der LINKEN – Patrick Döring [FDP]: Sie wissen es doch aus eigener Tätigkeit viel besser, Frau Bluhm!)


    Aber zu den 250 000 Wohnungslosen sagen dieser
    Koalitionsvertrag und die Regierung gar nichts.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Die Linksfraktion hat in der DDR viel Erfahrung mit Eigentum gemacht! Da sind Sie Spezialistin!)


    Ich glaube, auch hier sind die Prioritäten völlig falsch
    gesetzt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die notwendige
    energetische Sanierung nicht mit den Mietern erfolgt,
    sondern gegen sie. Nur wenn es uns gelingt, mit den
    Mietern gemeinsam die notwendigen Sanierungsmaß-
    nahmen zu organisieren, und zwar nicht durch eine Ver-
    änderung des Mietrechts, sondern durch Zusammen-
    arbeit, wird hier ein Erfolg zu erzielen sein. Nur dann
    können wir unsere klimapolitischen Ziele umsetzen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Sören Bartol [SPD])


    Die Linke fordert, statt das Mietrecht einzuschränken,
    das Wohnrecht als ein Menschenrecht anzusehen


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    und die Wohnung als das zu betrachten, was sie im Zen-
    trum sozialer Sicherheit und Menschenwürde ist, näm-
    lich kein Wirtschaftsgut, sondern ein soziales Gut. So
    sieht es jedenfalls die Linke. Das werden wir mit unserer
    Politik weiter befördern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zum Stadtumbau Ost noch eine kurze Bemerkung.
    Der Stadtumbau Ost soll selbstverständlich fortgesetzt
    werden. Auch Herr Ramsauer hat das heute hier ange-
    kündigt. Allerdings hängt der Gesamterfolg dieses Pro-
    gramms ganz entscheidend von einer klugen Lösung der
    Altschuldenproblematik ab.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich würde mir wünschen, dass uns gemeinsam etwas
    einfällt, um die ostdeutsche Wohnungswirtschaft zu un-
    terstützen.

    Lieber Herr Minister, wenn Sie die Stärkung der länd-
    lichen Räume ankündigen, dann sind wir ganz an Ihrer
    Seite, aber nach dem Motto: Stadt und Land Hand in
    Hand.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)